Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Brennstoffeinspritzventil, insbesondere einen Injektor
für luftverdichtende, selbstzündende Brennkraftmaschinen. Speziell betrifft die Erfindung
ein Brennstoffeinspritzventil, bei dem der Hub einer Düsennadel von einem druckbeaufschlagten
Ventilkolben gesteuert ist.
[0002] Aus der DE 101 39 857 A1 ist ein Brennstoffeinspritzventil für eine Brennkraftmaschine
eines Kraftfahrzeuges bekannt, das als Common-Rail-Injektor zur Einspritzung von Dieselkraftstoff
ausgebildet ist.
[0003] Bei dem bekannten Brennstoffeinspritzventil ist eine hydraulische Hubübersetzungseinrichtung
vorgesehen, wobei die Verstellbewegung eines Ventilkolbens eine Betätigung des Brennstoffeinspritzventils
zur Folge hat. Der Ventilkolben ist dabei in einer Ventilkolbenführung in axialer
Richtung geführt.
[0004] Das aus der DE 101 39 857 A1 bekannte Brennstoffeinspritzventil hat den Nachteil,
dass sich der Ventilkolben sowohl im Betrieb, in dem der Ventilkolben druckbeaufschlagt
ist, als auch beim Transport, bei dem die Hubübersetzungseinrichtung drucklos ist,
drehen kann. Durch die Drehung des Ventilkolbens kommt es zu einer Änderung der eingespritzten
Kraftstoffmenge bei ansonsten unveränderten Einspritzparametern. Dies hat direkte
Auswirkungen auf die Verbrennung, wobei sich das Emissionsverhalten des Motors verschlechtert.
Vorteile der Erfindung
[0005] Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil mit den Merkmalen des Anspruchs 1
hat demgegenüber den Vorteil, dass durch die Begrenzung einer möglichen Drehung des
Ventilkolbens in der Ventilkolbenführung über die Lebensdauer des Brennstoffeinspritzventils
zumindest im wesentlichen ein konstantes Öffnungs- und Schließverhalten des Brennstoffeinspritzventils
gewährleistet ist, wodurch Mengendifferenzen bei der Einspritzung verringert sind.
Die Eigenschaften der Führung des Ventilkolbens in der Ventilkolbenführung beeinflussen
insbesondere die Geschwindigkeit der Verstellbewegung des Ventilkolbens bei einer
mittels der hydraulischen Hubübersetzungseinrichtung bedingten Verstellbewegung. Dabei
können für jedes Brennstoffeinspritzventil individuell auftretende Mengenänderungen
gegebenenfalls auch durch Einzelmessungen erfasst und mittels eines Steuergeräts,
insbesondere auf Grundlage eines Korrekturwertes, korrigiert werden. Ändert sich allerdings
die Einspritzmenge des montierten Brennstoffeinspritzventils auf Grund späterer Drehung
des Ventilkolbens in der Ventilkolbenführung, dann erfolgt eine falsche Korrektur
durch das Steuergerät, da dieses mit dem Ablieferwert des Brennstoffeinspritzventils
programmiert ist und nachträgliche Einspritzmengenänderungen somit nicht berücksichtigt
werden. Durch die erfindungsgemäße Lösung werden solche nachträglichen Einspritzmengenänderungen
verhindert, so dass das Abspritzverhalten des Brennstoffeinspritzventils im wesentlichen
unverändert ist, wodurch speziell die bei der Verbrennung auftretenden Emissionen
verringert sind.
[0006] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
des im Anspruch 1 angegebenen Brennstoffeinspritzventils möglich.
[0007] Vorteilhaft ist es, dass der in der Ventilkolbenführung geführte Ventilkolben zumindest
abschnittsweise einen Querschnitt aufweist, der nicht radialsymmetrisch bezüglich
der Achse des Ventilkolbens ist und dass die Ventilkolbenführung zum Verhindern der
Drehung des Ventilkolbens in der Ventilkolbenführung zumindest abschnittsweise an
den Querschnitt des Ventilkolbens angepasst ist. Insbesondere kann der Ventilkolben
einen vom kreisförmigen Querschnitt abweichenden ovalen Querschnitt, insbesondere
einen elliptischen Querschnitt, aufweisen, wobei die Ventilkolbenführung eine an den
Querschnitt des Ventilkolbens angepasste Kolbenbohrung aufweist. Dadurch kann ohne
den Einsatz weiterer Bauteile die Drehung des Ventilkolbens um seine Achse wirksam
verhindert werden. Außerdem ist die Lösung unanfällig gegenüber Störungen, so dass
die Zuverlässigkeit des Brennstoffeinspritzventils weiter verbessert ist.
[0008] Ferner ist es vorteilhaft, dass der in Ventilkolbenführung geführte Ventilkolben
zumindest abschnittsweise einen Querschnitt aufweist, der zumindest eine Ecke aufweist,
und dass die Ventilkolbenführung zumindest abschnittsweise an den Querschnitt des
Ventilkolbens angepasst ist. Insbesondere kann der Querschnitt der Ventilkolbenführung
dreieckig, insbesondere in Form eines gleichseitigen Dreiecks, rechteckig, insbesondere
quadratisch, oder polygonförmig ausgestaltet sein. Die Kolbenbohrung für die Ventilkolbenführung
ist dann vorzugsweise entsprechend dem Querschnitt des Ventilkolbens ausgestaltet.
[0009] In vorteilhafter Weise ist der Ventilkolben mit einer Ventilnadel verbunden, wobei
die Verbindung eine Drehung des Ventilkolbens relativ zur Ventilnadel um die Achse
des Ventilkolbens verhindert, und ist ein Sicherungselement vorgesehen, das eine Drehung
der Ventilnadel um die Achse des Ventilkolbens begrenzt oder verhindert. Durch das
Sicherungselement wird eine Drehung der Ventilnadel verhindert, so dass mittelbar
die Drehung des Ventilkolbens verhindert ist. Der Ventilkolben kann dabei form- oder
kraftschlüssig mit der Ventilnadel verbunden sein. Außerdem können der Ventilkolben
und die Ventilnadel auch einstückig ausgestaltet sein. Diese Lösung ermöglicht insbesondere
eine Anwendung bei bekannten Typen von Brennstoffeinspritzventilen mit geringem konstruktiven
Aufwand. Insbesondere kann dadurch eine rationalisierte Fertigung beibehalten werden,
bei der der Ventilkolben zylinderförmig und die Ventilkolbenführung als Zylinderbohrung
ausgestaltet sind.
[0010] Vorteilhaft ist es ferner, dass die Ventilnadel eine Aussparung aufweist, die sich
in Richtung der Achse des Ventilkolbens erstreckt, und dass das Sicherungselement
als ein Sicherungsstift ausgebildet ist, der in die Aussparung der Ventilnadel zumindest
teilweise hineingreift. Durch die sich in axialer Richtung erstreckende Aussparung
wird eine Betätigung der Ventilnadel ermöglicht. Sofern das Sicherungselement bezüglich
eines Gehäuses des Brennstoffeinspritzventils ortsfest befestigt ist, zum Beispiel
in einer Bohrung oder Aussparung des Gehäuses, ist dadurch eine universell anwendbare
Möglichkeit zur Begrenzung oder Verhinderung einer Drehung der Ventilnadel geschaffen.
Der Sicherungsstift kann dabei die Aussparung der Ventilnadel auch teilweise durchgreifen.
[0011] Vorteilhaft ist es, dass das Sicherungselement als Sicherungsscheibe ausgestaltet
ist, dass die Ventilnadel zumindest eine Aussparung aufweist, die sich in Richtung
der Achse des Ventilkolbens erstreckt, und dass die Sicherungsscheibe zumindest teilweise
in die Aussparung der Ventilnadel hineingreift. Auch bei dieser Ausgestaltung ermöglicht
die axiale Ausdehnung der Aussparung eine Bewegung der Ventilnadel relativ zu dem
als Sicherungsscheibe ausgebildeten Sicherungselement. Alternativ ist es auch möglich,
dass das Sicherungselement als Sicherungsscheibe ausgestaltet ist, die mit der Ventilnadel
verbunden ist. Eine Verdrehsicherung der Sicherungsscheibe kann mittels eines Federelementes
erfolgen, das die Sicherungsscheibe in Richtung der Achse des Ventilkolbens zumindest
mittelbar gegen ein Gehäuseteil des Brennstoffeinspritzventils mit einer Federkraft
beaufschlagt.
Zeichnung
[0012] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung
anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Brennstoffeinspritzventils der Erfindung
in einer axialen Schnittdarstellung;
Fig. 2 einen Schnitt durch das in Fig. 1 dargestellte Brennstoffeinspritzventil entlang
der mit II bezeichneten Schnittlinie gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
Fig. 3 einen Schnitt durch das in Fig. 1 dargestellte Brennstoffeinspritzventil entlang
der mit II bezeichneten Schnittlinie gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel;
Fig. 4 den in Fig. 1 mit IV bezeichneten Ausschnitt in einer Ausgestaltung gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 5 einen auszugsweisen Schnitt entlang der in Fig. 4 mit V bezeichneten Schnittlinie
zur Erläuterung des vierten Ausführungsbeispiels der Erfindung und
Fig. 6 einen auszugsweisen Schnitt entlang der in Fig. 4 mit VI bezeichneten Schnittlinie
zur Erläuterung einer Alternative des vierten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0013] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils
1, das mit einem Steuergerät 2 verbunden ist. Das Brennstoffeinspritzventil 1 kann
insbesondere als Injektor für Brennstoffeinspritzanlagen von luftverdichtenden, selbstzündenden
Brennkraftmaschinen dienen. Speziell eignet sich das Brennstoffeinspritzventil 1 als
Injektor für Nutzkraftwagen oder Personenkraftwagen. Ein bevorzugter Einsatz des Brennstoffeinspritzventils
1 besteht für eine Brennstoffeinspritzanlage mit einem Common-Rail, das Dieselbrennstoff
unter hohem Druck zu mehreren Brennstoffeinspritzventilen 1 führt. Das erfindungsgemäße
Brennstoffeinspritzventil 1 eignet sich jedoch auch für andere Anwendungsfälle.
[0014] Das Brennstoffeinspritzventil 1 weist ein aus mehreren Teilen bestehendes Ventilgehäuse
3 und einen mit dem Ventilgehäuse 3 verbundenen Brennstoffeinlassstutzen 4 auf. Das
Ventilgehäuse 3 ist mit einem Ventilsitzkörper 5 verbunden, an dem eine Ventilsitzfläche
6 ausgebildet ist. Die Ventilsitzfläche 6 wirkt mit einem Ventilschließkörper 7 zu
einem Dichtsitz zusammen. Dabei ist der Ventilschließkörper 7 einstückig mit einer
Ventilnadel 8 ausgebildet. Die Ventilnadel 8 ist mit einer Druckplatte 9 verbunden,
wobei zum Beaufschlagen der Ventilnadel 8 ein als Ventilfeder 10 ausgebildetes Federelement
10 vorgesehen ist, das die Druckplatte 9 in Richtung des durch den Ventilschließkörper
7 und die Ventilsitzfläche 6 gebildeten Dichtsitzes mit einer Schließkraft beaufschlagt.
An den Brennstoffeinlassstutzen 4 ist eine (nicht dargestellte) Brennstoffleitung
zum Zuführen von Brennstoff in das Brennstoffeinspritzventil 1 anschließbar.
[0015] Von dem Brennstoffeinlassstutzen 4 fließt der Brennstoff über eine schematisch dargestellte
Brennstoffleitung 15 in einen Brennstoffraum 16 innerhalb des Ventilgehäuses 3 des
Brennstoffeinspritzventils 1. Außerdem zweigt von der Brennstoffleitung 15 eine schematisch
dargestellte Brennstoffleitung 17 ab, die Brennstoff zu einer in dem Ventilgehäuse
3 vorgesehenen hydraulischen Hubübersetzungseinrichtung 18 führt. Die Hubübersetzungseinrichtung
18 kann als Weg- oder Kraftverstärker ausgebildet sein.
[0016] Die hydraulische Hubübersetzungseinrichtung 18 umfasst einen Steuerraum 19, der über
eine mit der Brennstoffleitung 17 verbundene Drossel 20 mit Brennstoff befüllbar ist.
Außerdem ist eine als ein magnetisch betätigbares Ventil ausgebildete Betätigungseinrichtung
21 vorgesehen, die eine Magnetspule 22, einen Anker 23 sowie in entgegengesetzte Richtungen
auf den Anker 23 einwirkende Federn 24, 25 umfasst. Die Magnetspule 22 ist über eine
elektrische Zuleitung 26 mit dem Steuergerät 2 verbunden.
[0017] Bei einer Betätigung des Brennstoffeinspritzventils wird die Magnetspule 22 über
die elektrische Zuleitung 26 von dem Steuergerät 2 mit einer Betätigungsspannung beaufschlagt,
so dass die Magnetspule 22 mit Strom durchflossen ist. Dadurch wird der Anker 23 in
Richtung der Magnetspule 22 entgegen der Kraft der Feder 24 bewegt. Ein mit dem Anker
23 verbundener Ventilschließkörper 27, der mit einer innerhalb des Ventilgehäuses
3 vorgesehenen Ventilsitzfläche 28 zu einem Dichtsitz zusammenwirkt, hebt sich dadurch
von der Ventilsitzfläche 28 ab, wodurch eine mit dem Steuerraum 19 verbundene Drossel
29 freigegeben wird. Durch die freigegebene Drossel 29 fließt Brennstoff aus dem Steuerraum
19 in einen druckentlasteten Raum 30. Aus dem druckentlasteten Raum 30 kann der Brennstoff
über eine Bohrung 31 zu einem Brennstoffabflussstutzen 32 fließen, der im montierten
Zustand des Brennstoffeinspritzventils 1 mit dem Brennstofftank verbunden ist.
[0018] Bei der Betätigung der Magnetspule 22 des Brennstoffeinspritzventils 2 wird somit
der Druck des in dem Steuerraum 19 vorhandenen Brennstoffs verringert. Ein mit der
Ventilnadel 8 verbundenen Ventilkolben 35, der in einer Ventilkolbenführung 36 in
Richtung einer Achse 37 des Ventilkolbens 35 geführt ist, wird auf Grund des Druckes
des Brennstoffs im Brennstoffraum 16 entgegen der Kraft der Ventilfeder 10 verstellt,
wodurch der zwischen dem Ventilschließkörper 7 und der Ventilsitzfläche 6 gebildete
Dichtsitz geöffnet wird und Brennstoff aus dem Brennstoffraum 16 über eine Abspritzöffnung
38 aus dem Brennstoffeinspritzventil 1 abgespritzt wird.
[0019] Nach der Betätigung der Magnetspule 22 wird der Anker 23 durch die Kraft der Feder
24 entgegen der Kraft der Feder 25 in die in der Fig. 1 dargestellte Ausgangsstellung
zurückgestellt, so dass der zwischen dem Ventilschließkörper 27 und der Ventilsitzfläche
28 ausgebildete Dichtsitz wieder geschlossen ist. Dadurch ist die Drossel 29 zur Seite
des druckentlasteten Raumes 30 hin wieder verschlossen, so dass der Druck des Brennstoffs
im Steuerraum 19 über die Drossel 20 durch Nachfließen von Brennstoff aus der Brennstoffleitung
17 wieder angehoben wird. Die auf Grund des Druckes im Steuerraum 19 und der Kraft
der Ventilfeder 10 auf die Ventilnadel 8 einwirkende Rückstellkraft überwiegt dann
die auf Grund des Brennstoffdruckes im Brennstoffraum 16 auf die Ventilnadel 8 entgegen
der Kraft der Ventilfeder 10 einwirkende Kraft, so dass die Ventilnadel 8 in die in
der Fig. 1 dargestellte Ausgangsstellung zurückgeführt wird, bei der der aus dem Ventilschließkörper
7 und der Ventilsitzfläche 6 gebildete Dichtsitz geschlossen ist.
[0020] Durch den Verlauf der Betätigungsspannung gibt das Steuergerät 2 die bei einer Betätigung
des Brennstoffeinspritzventils 1 abzugebende Brennstoffmenge vor. Die tatsächlich
abgegebene Brennstoffmenge kann jedoch von der gewünschten Brennstoffmenge auf Grund
von Bauteiltoleranzen abweichen. Insbesondere ergeben sich Toleranzen bei der Fertigung
einer Ventilkolbenbohrung 40, die die Ventilkolbenführung 36 für den Ventilkolben
35 vorgibt. Wesentlichen Einfluss auf die abzuspritzende Brennstoffmenge hat die Zusammenwirkung
zwischen dem Ventilkolben 35 und der Ventilkolbenbohrung 40, da die Toleranz der Ventilkolbenführung
36 die Bewegbarkeit des Ventilkolbens 35 in Richtung der Achse 37 wesentlich beeinflusst,
insbesondere hinsichtlich der Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit des Ventilschließkörpers
7. Zum Abgleich derartiger Toleranzen kann eine für das Brennstoffeinspritzventil
1 individuell vorgenommene Messung der Abspritzmenge vorgenommen werden, auf Grund
der für das individuelle Brennstoffeinspritzventil 1 ein Korrekturwert in einem Korrekturwertspeicher
41 des Steuergeräts 2 hinterlegt wird. Bei der Betätigung des Brennstoffeinspritzventils
1 berücksichtigt das Steuergerät 2 den im Korrekturwertspeicher 41 hinterlegten Korrekturwert
bei der Erzeugung der Betätigungsspannung für die Betätigungseinrichtung 21 des Brennstoffeinspritzventils
1. Allerdings könnte sich nach der durchgeführten Messung der Ventilkolben 35 um die
Achse 37 des Ventilkolbens 35 drehen. Dadurch ändert sich die Zusammenwirkung des
Ventilkolbens 35 und der Ventilkolbenbohrung 40, so dass sich das Abspritzverhalten
und damit die abgegebene Einspritzmenge gegenüber dem Ausgangszustand verändert. Da
der in dem Korrekturwertspeicher 41 gespeicherte Korrekturwert allerdings für den
Ausgangszustand ermittelt worden ist, weicht dann im Betrieb des Brennstoffeinspritzventils
1 die abgegebene Einspritzmenge von der vorgegebenen Einspritzmenge ab, obwohl eine
Korrektur von dem Steuergerät 2 durchgeführt wird. Dies hat insbesondere zur Folge,
dass sich das Emissionsverhalten der Brennkraftmaschine verschlechtert.
[0021] Das Brennstoffeinspritzventil 1 des ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung weist
deshalb zum Begrenzen einer möglichen Drehung des Ventilkolbens 35 in der Ventilkolbenführung
36 um die Achse 37 des Ventilkolbens 35 ein als Sicherungsstift 42 ausgebildetes Sicherungselement
42 auf, das in einer Aussparung 43 des Ventilgehäuses 3 angeordnet ist. Ferner weist
die Ventilnadel 8 eine sich in Richtung der Achse 37 des Ventilkolbens 35 erstreckende
Aussparung 44 auf, in die das Sicherungselement 42 teilweise hineingreift. Die Aussparung
44 ist dabei so ausgebildet, dass die Ventilnadel 8 in Richtung der Achse 37 von dem
Sicherungselement 42 ungehindert bewegt werden kann. Durch das Sicherungselement 42,
das versetzt zu der Achse 37 des Ventilkolbens 35 angeordnet ist, wird allerdings
eine Drehung der Ventilnadel 8 um die Achse 37 begrenzt und vorzugsweise zumindest
näherungsweise verhindert, so dass mittelbar eine Drehung des Ventilkolbens 35 um
die Achse 37 begrenzt beziehungsweise zumindest näherungsweise verhindert ist. Somit
bleibt die Lage des Ventilkolbens 35 in Bezug auf die Ventilkolbenbohrung 40 beziehungsweise
die durch die Ventilkolbenbohrung 40 gegebene Ventilkolbenführung 36 hinsichtlich
einer Drehung um die Achse 37 auch nach der Bestimmung des in dem Korrekturwertspeicher
41 hinterlegten Korrekturwertes erhalten. Somit kann auch während des Betriebs des
Brennstoffeinspritzventils 1 mittels des in dem Korrekturwertspeicher 41 hinterlegten
Korrekturwertes ein für das Brennstoffeinspritzventil 1 individueller Abgleich durch
das Steuergerät 2 zuverlässig durchgeführt werden. Dadurch wird eine Verschlechterung
der Emissionen der Brennkraftmaschine über die Lebensdauer des Brennstoffeinspritzventils
1 verhindert.
[0022] Es ist anzumerken, dass in dem in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel die
Achse 37 des Ventilkolbens 35 zugleich die Achse 37 der Ventilnadel 8 und die Achse
37 des Brennstoffeinspritzventils 1 darstellt.
[0023] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch das in Fig. 1 dargestellte Brennstoffeinspritzventil
1 entlang der mit II bezeichneten Schnittlinie gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel kann das Sicherungselement 42
und somit auch die Aussparung 44 in der Ventilnadel 8 und die Aussparung 43 in dem
Ventilgehäuse 3 entfallen.
[0024] Sich entsprechende Elemente sind in der Fig. 2 und in allen anderen Figuren mit übereinstimmenden
Bezugszeichen versehen, wodurch sich eine wiederholende Beschreibung erübrigt.
[0025] Bei dem in der Fig. 2 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist
der Ventilkolben 35 zumindest abschnittsweise quadratisch ausgebildet. Die Ventilkolbenbohrung
40 ist entsprechend dem Ventilkolben 35 zumindest im wesentlichen quadratisch ausgebildet,
so dass sich auch für die Ventilkolbenführung 36 ein quadratischer Querschnitt ergibt.
Dabei können im Bereich der Ecken 45 der Ventilkolbenbohrung 40, von denen in der
Fig. 2 die Ecke 45 gekennzeichnet ist, Bohrungen 46 vorgesehen sein, um die Führung
des Ventilkolbens 35 in der Ventilkolbenführung 36 zu verbessern.
[0026] Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch das in Fig. 1 dargestellte Brennstoffeinspritzventil
1 entlang der mit II bezeichneten Schnittlinie gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Dieses Ausführungsbeispiel entspricht dem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, wobei der Querschnitt des Ventilkolbens 35 in diesem Fall die Form
eines gleichseitigen Dreiecks aufweist und die Ventilkolbenführung 36 an die Ausgestaltung
des Ventilkolbens 35 angepasst ist. Dabei können zusätzlich Bohrungen 46 im Bereich
zumindest einer Ecke 45 vorgesehen sein, wie es bei dem in der Fig. 2 dargestellten
zweiten Ausführungsbeispiel der Fall ist.
[0027] Es ist anzumerken, dass bei dem zweiten und dritten Ausführungsbeispiel die Ausgestaltung
des Ventilkolbens 35 und der an der Ventilkolbenbohrung 40 ausgebildeten Ventilkolbenführung
36 in Richtung der Achse 37 so ausgeführt ist, dass eine Bewegung der Ventilnadel
8 im Rahmen des bei einer Betätigung des Brennstoffeinspritzventils 1 erfolgenden
Verstellbewegung nicht begrenzt ist. Durch die Ausgestaltung des Ventilkolbens 35
und der Ventilkolbenführung 36 wird allerdings eine Drehung der Ventilnadel 8 und
des Ventilkolbens 35 um die Achse 37 verhindert.
[0028] Fig. 4 zeigt den in Fig. 1 mit IV bezeichneten Ausschnitt des Brennstoffeinspritzventils
1 gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Bei diesem vierten Ausführungsbeispiel
kann das Sicherungselement 42, die Aussparung 44 in der Ventilnadel 8 und die Aussparung
43 im Ventilgehäuse 3 entfallen, wie es der Darstellung in der Fig. 4 entspricht.
[0029] Bei dem in Fig. 4 dargestellten vierten Ausführungsbeispiel des Brennstoffeinspritzventils
1 ist das Ventilgehäuse 3 mehrteilig dargestellt, wobei ein Gehäuseteil 50 mit einem
Gehäuseteil 51 verschraubt ist und ein Gehäuseteil 51 mit einem Gehäuseteil 52 beispielsweise
über eine weitere Schraubverbindung verbunden ist. Zur Vereinfachung der Darstellung
ist die Brennstoffleitung 15 in der Fig. 4 nicht gezeigt. In diesem Ausführungsbeispiel
ist der Ventilkolben 35 mit einer Ventilnadel 53 verbunden, die über ein Einstellelement
54 auf die Ventilnadel 8 einwirkt. Das Einstellelement 54 kann dabei zur Korrektur
der Einspritzmenge für ein individuelles Brennstoffeinspritzventil 1 dienen. Das Einstellelement
54 kann alleine oder zusammen mit einem in dem Korrekturwertspeicher 41 hinterlegten
Korrekturwert zum Abgleichen des Brennstoffeinspritzventils 1 eingesetzt werden. Ein
Ende 55 der Ventilnadel 53 ist von einer Hülse 56 umgeben, die zusätzlich das Einstellelement
54 umfasst und sich an einer Schulter 57 der Ventilnadel 8 abstützt.
[0030] Um eine Drehung des Ventilkolbens 35 und der mit dem Ventilkolben 35 verbundenen
Ventilnadel 53 zu verhindern, ist ein als Sicherungsscheibe 58 ausgebildetes Sicherungselement
58 und/oder ein als Sicherungsscheibe 59 ausgebildetes Sicherungselement 59 vorgesehen.
[0031] Das Sicherungselement 58 liegt dabei im Betrieb des Brennstoffeinspritzventils 1
einerseits stets an einem Absatz 60 des Gehäuseteils 50 an und wird andererseits von
der Ventilfeder 10 gegen den Absatz 60 mit einer Federkraft beaufschlagt. Dadurch
wird eine Drehung des Sicherungselementes 58 bezüglich des Gehäuseteils 60 verhindert.
Die Ventilnadel 53 weist Aussparungen 61, 62 auf, die sich in Richtung der Achse 55
erstrecken. Das Sicherungselement 58 greift sowohl in die Aussparung 61 als auch in
die Aussparung 62 hinein, so dass eine Drehung der Ventilnadel 53 und damit des Ventilkolbens
35 um die Achse 37 verhindert ist. Die Aussparungen 61, 62 sind dabei hinsichtlich
ihrer Länge so ausgestaltet, dass die Verstellbewegung der Ventilnadel 55 im Betrieb
des Brennstoffeinspritzventils 1 nicht behindert ist.
[0032] Entsprechend den Aussparungen 61, 62 sind auch für das Sicherungselement 59 Aussparungen
63, 64 vorgesehen, in die das Sicherungselement 59 hineingreift. Dabei liegt das Sicherungselement
59 auf der Seite des Endes 55 der Ventilnadel 53 auf Grund der Kraft der Ventilfeder
10 an der Hülse 56 an, um die Rückstellkraft der Ventilfeder 10 über die Hülse 56
auf die Ventilnadel 57 zu übertragen. Entsprechend dem in Fig. 6 dargestellten alternativen
Ausführungsbeispiel kann das Sicherungselement 59 daher auch als Klemmscheibe ausgestaltet
sein, das eine kraftschlüssige Verbindung mit der Ventilnadel 53 herstellt. Die Aussparungen
63, 64 können in diesem Fall vorhanden sein oder auch weggelassen werden. Fig. 6 zeigt
dabei einen Schnitt entlang der in Fig. 4 mit VI bezeichneten Schnittlinie gemäß dieser
alternativen Ausgestaltung.
[0033] Fig. 5 zeigt einen auszugsweisen Schnitt durch das in der Fig. 4 dargestellte Brennstoffeinspritzventil
1 entlang der mit V bezeichneten Schnittlinie. Entsprechend dem in Fig. 5 dargestellten
Sicherungselement 58 kann auch das Sicherungselement 59 ausgestaltet sein.
[0034] Es ist anzumerken, dass bei den anhand der Fig. 4 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispielen
der Erfindung auch nur eines der Sicherungselemente 58, 59 vorgesehen sein kann.
[0035] Die in den Fig. 1 bis 6 dargestellten Sicherungselemente 42, 58, 59 führen höchstens
zu einer geringen Beeinflussung des Betätigungsvorganges, die aber gegebenenfalls
korrigiert werden kann, da in diesem Bereich vorzugsweise ein geringer Brennstoffdruck
gewährleistet werden kann, wie es anhand des in Fig. 4 dargestellten detaillierteren
Ausschnitts ersichtlich ist.
[0036] Es ist außerdem anzumerken, dass das Steuergerät 2 durch Computerprogramme verwirklichte
Funktionen enthalten kann, die einen oder mehrere in Bezug auf das individuelle Brennstoffeinspritzventil
1 vorgebbare Parameter beim Betrieb der Brennkraftmaschine berücksichtigen.
[0037] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
1. Brennstoffeinspritzventil (1), insbesondere Injektor für luftverdichtende, selbstzündende
Brennkraftmaschinen mit einem Ventilkolben (35), einer Ventilkolbenführung (36), in
der der Ventilkolben (35) in Richtung einer Achse (37) des Ventilkolbens (35) bewegbar
geführt ist, und einem Ventilschließkörper (7), der mit einer Ventilsitzfläche (6)
zu einem Dichtsitz zusammenwirkt, wobei der Ventilschließkörper (7) zumindest mittelbar
mittels einer Verstellbewegung des Ventilkolbens (35) betätigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Drehung des Ventilkolbens (35) in der Ventilkolbenführung (36) um die Achse
(37) des Ventilkolbens (35) zumindest begrenzt ist.
2. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der in der Ventilkolbenführung (36) geführte Ventilkolben (35) zumindest abschnittsweise
einen Querschnitt aufweist, der nicht radialsymmetrisch bezüglich der Achse (37) des
Ventilkolbens (35) ist, und dass die Ventilkolbenführung (36) zumindest abschnittsweise
an den Querschnitt des Ventilkolbens (35) angepasst ist zum Verhindern der Drehung
des Ventilkolbens (35) in der Ventilkolbenführung (36).
3. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der in der Ventilkolbenführung (36) geführte Ventilkolben (35) zumindest abschnittsweise
einen Querschnitt aufweist, der zumindest eine Ecke (45) aufweist,
und dass die Ventilkolbenführung (36) zumindest abschnittsweise an den Querschnitt des Ventilkolbens
(35) angepasst ist.
4. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Querschnitt dreieckig, insbesondere in Form eines gleichseitigen Dreiecks, ausgestaltet
ist.
5. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Querschnitt rechteckig, insbesondere quadratisch, ausgestaltet ist.
6. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ventilkolben (35) mit einer Ventilnadel (8, 53) verbunden ist, wobei die Verbindung
eine Drehung des Ventilkolbens (35) relativ zur Ventilnadel (8, 53) um die Achse (37)
des Ventilkolbens (35) zumindest im wesentlichen verhindert, und dass ein Sicherungselement
(42, 58, 59) vorgesehen ist, das eine Drehung der Ventilnadel (8, 53) um die Achse
(37) des Ventilkolbens (35) zumindest begrenzt.
7. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ventilnadel (8) eine Aussparung (44) aufweist, die sich in Richtung der Achse
(37) des Ventilkolbens (35) erstreckt, und dass das Sicherungselement (42) als ein
Sicherungsstift (42) ausgebildet ist, der in die Aussparung (44) der Ventilnadel (8)
zumindest teilweise hineingreift.
8. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sicherungsstift (42) die Aussparung (44) der Ventilnadel (8) zumindest teilweise
durchgreift.
9. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sicherungsstift (42) zumindest teilweise in eine Aussparung (43) eines Gehäuseteils
(3) des Brennstoffeinspritzventils 1 hineingreift, so dass eine Drehung des Sicherungsstiftes
(42) um die Achse (37) des Ventilkolbens (35) verhindert ist.
10. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherungselement (58, 59) als Sicherungsscheibe (58, 59) ausgestaltet ist, dass
die Ventilnadel (53) zumindest eine Aussparung (61, 62, 63, 64) aufweist, die sich
in Richtung der Achse (37) des Ventilkolbens(35) erstreckt und dass die Sicherungsscheibe
(58, 59) zumindest teilweise in die Aussparung (61, 62, 63, 64) der Ventilnadel (53)
hineingreift.
11. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherungselement (59) als Sicherungsscheibe (59) ausgestaltet ist, die mit der
Ventilnadel (53) verbunden ist.
12. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherungsscheibe mittels eines Federelementes (24) in Richtung der Achse (37)
des Ventilkolbens (35) zumindest mittelbar gegen ein Gehäuseteil (50, 3) des Brennstoffeinspritzventils
(1) mit einer Federkraft beaufschlagt ist, so dass eine Drehung der Sicherungsscheibe
(58, 59) um die Achse (37) des Ventilkolbens (35) verhindert ist.