Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft einen gasbeheizten Durchlauf-Wassererhitzer, mit einem elektrischem
Verbraucher.
[0002] Ein Wassererhitzer dieser Art ist bereits aus der DE 44 15 639 A1 bekannt.
[0003] Moderne gasbeheizte Wassererhitzer arbeiten ohne Pilotflamme und benötigen für ihre
Zündeinrichtung elektrische Zündenergie. Da ein Netzanschluss nicht immer vorhanden
ist, bzw. ein Anschließen eines Wassererhitzers an ein 220 Volt-Netz relativ aufwändige
Sicherungsmaßnahmen erfordern würde, besteht in vielen Fällen der Wunsch nach einer
netzunabhängigen Zündenergiequelle. Um dabei auch von Batterien etc. unabhängig zu
sein, wird beim gattungsgemäßen Wassererhitzer vorgeschlagen, dass die Zündeinrichtung
einen geräteeigenen Zündgenerator hat, der mit einer vom durchlaufenden Wasser angetriebenen
hydraulischen Strömungsmaschine, insbesondere einem Flügelzellenmotor, gekuppelt ist.
Dabei ist es auch bekannt, unter Wahrung der Netzunabhängigkeit zusätzliche elektrische
Maßnahmen zur Steuerung/Überwachung der Zündeinrichtung bzw. des Gasbrenners des Wassererhitzers
vorzusehen. Insbesondere können die Magnetspule eines Sicherheitsventils oder ein
Zeitschaltglied des Zündstromkreises durch den Zündgenerator elektrisch versorgt werden.
[0004] Diese bekannten Wassererhitzer haben allerdings die Eigenschaft, dass die Zündenergiequelle
vom Beginn bzw. vom Andauern einer Wasserströmung abhängig ist, d. h., die elektrische
Energie steht nur während des aktiven Betriebs des Durchlauf-Wassererhitzers zur Verfügung.
Diese Eigenschaft ist zwar hinsichtlich der Zündeinrichtung unproblematisch, hinsichtlich
der Steuerung und/oder Regelung des Wassererhitzers insgesamt oder eines Teilsystems
ist es jedoch wünschenswert, auch im Stand-by-Modus bestimmte Maßnahmen vornehmen
zu können. Eine bedienerfreundliche, mit einem elektrischen Display verbundene und
nicht an einen bestimmten Betriebszustand gebundene Möglichkeit der Regulation des
Wassererhitzers, beispielsweise die Einstellung und Anzeige der im Auslauf des Wassererhitzers
gewünschten Wassertemperatur, setzt jedoch eine jederzeit verfügbare elektrische Energiequelle
voraus.
[0005] Bei Wasserarmaturen für sanitäre Hausinstallationen ist es bekannt (EP 0 361 332
A1) einen elektrischen Generator vorzusehen, der von einem im Durchflusskanal der
Armatur angeordneten Turbinenrad angetrieben ist und einen elektrischen Speicher auflädt,
der Ventile, Temperaturmesssonden oder Anzeigen, beispielsweise für die Temperatur,
mit Energie versorgt.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Wassererhitzer der eingangs genannten
Art so zu gestalten, dass die zuvor genannten Nachteile vermieden werden und eine
weitgehende Unabhängigkeit von Fremdenergie und Betriebszustand erreicht wird.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Wassererhitzer gemäß Anspruch 1 gelöst.
Weiterbildungen und bevorzugte Maßnahmen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Wassererhitzer sind eine Betätigungsvorrichtung zum Einbringen
mechanischer Energie und ein geräteeigenes Wandlerelement zum Umwandeln der eingebrachten
mechanischen in elektrische Energie vorgesehen. Das Wandlerelement bildet dabei eine
elektrische Energiequelle für mindestens einen elektrischen Verbraucher, der vorzugsweise
eine Vorrichtung zur Steuerung und/oder Regelung ist. Die erfindungsgemäß durch mechanische
Handbetätigung eingebrachte Energie ermöglicht eine elektrische Versorgung des Verbrauchers,
die unabhängig vom Vorliegen einer Wasserströmung ist und keine Fremdenergiequellen
wie Batterien benötigt.
[0009] Der Umfang der erfindungsgemäßen autarken elektrischen Energieversorgung ist im Einzelnen
insbesondere von Art und Häufigkeit der Handbetätigung in Relation zum Energiebedarf
der zu vorsorgenden Vorrichtung abhängig. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung
kann die Nutzung der Energieversorgung dadurch weiter verbessert werden, dass ein
mit der vom Wandlerelement erzeugten elektrischen Energie aufladbares Speicherelement,
vorzugsweise ein Akkumulator, vorgesehen ist.
[0010] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wassererhitzers (mit
oder ohne aufladbarem Speicherelement) besteht darin, dass die vom Wandlerelement
mit elektrischer Energie versorgte Steuerungs- und/oder Regelungsvorrichtung eine
außen am Wassererhitzer angeordnete Bedienungsanordnung zur einstellbaren Regulation
des Wassererhitzers umfasst, wobei die Bedienungsanordnung ein Einstellelement umfasst,
das durch die Betätigungsvorrichtung gebildet ist. Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit
einer Weiterbildung derart, dass die Bedienungsanordnung ein elektrisches Display
umfasst, um - unabhängig vom Beginn einer Wasserströmung - die Art und/oder den Wert
der mit dem Einstellelement einzustellenden Regulationsgröße mindestens während der
Dauer des Einstellvorgangs anzuzeigen. Dabei kann das Einstellelement vorteilhaft
durch einen nach beiden Seiten mehrfach oder endlos drehbaren Drehknopf gebildet sein,
wobei die im Display anzuzeigende Regulationsgröße durch die im Auslauf des Wassererhitzers
gewünschte Wassertemperatur gegeben ist. Auf diese Weise kann die typischerweise wichtigste
Regulationsgröße, die Auslauf-Wassertemperatur, jederzeit, insbesondere auch vor Aktivierung
des Gasbrenners bzw. des Wasserdurchlaufs, eingestellt (bzw. überprüft) und angezeigt
werden. Der Drehknopf ist dabei so ausgelegt, dass durch seine manuelle Bedienung
mindestens die für den jeweiligen, elektrisch angezeigten Einstellvorgang erforderliche
elektrische Energie erzeugt wird.
[0011] Das Wandlerelement ist vorzugsweise durch einen elektrischen Generator gebildet,
wobei eine Mechanik zur Umlenkung der durch die Betätigungsvorrichtung eingebrachten
Kräfte auf eine Generatorwelle vorgesehen ist. Auch geeignet zur Umsetzung der eingebrachten
mechanischen in elektrische Energie sind piezoelektrische oder magnetodynamische oder
nach dem magnetostriktiven Prinzip arbeitende Wandler, wobei jedoch, anders als beim
Generatorprinzip, gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die
meist in Form von hochenergetischen Pulsen erzeugte elektrische Energie für die nachfolgenden
Verbrauchervorrichtungen geeignet umzuformen.
[0012] Die auf der Umwandlung der manuell, insbesondere im Zusammenhang mit Einstellbetätigungen,
eingebrachten kinetischen Energie beruhende erfindungsgemäße Energieversorgung für
Kontrollvorrichtungen eines Wassererhitzers kann durch einen zusätzlichen, hydrodynamisch
arbeitenden Generator zur Versorgung weiterer elektrischer Verbraucher im Wassererhitzer
ergänzt werden. Im Einzelnen kann als geräteeigene Zündenergiequelle ein vom Wandlerelement
unabhängiger Zündgenerator vorgesehen sein, der mit einer - bei Strömung - vom durchlaufenden
Wasser angetriebenen hydraulischen Strömungsmaschine gekuppelt ist. Die strömungsabhängige
Zündenergiequelle kann während der Aktivität des Gasbrenners bzw. während des Wasserdurchlaufs
gegebenenfalls auch zur elektrischen Versorgung derjenigen Steuerungs- und/oder Regelungsmaßnahmen
des Wassererhitzers bzw. eines seiner Subsysteme herangezogen werden, die über reine
Einstell-, Kontroll- bzw. Anzeigevorgänge hinausgehen und deshalb auch erheblich mehr
elektrische Energie benötigen.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt
Figur 1 eine für eine erfindungsgemäße Energieversorgung vorgesehene Anordnung mit
einem Wandlerelement und mit einer in zwei Varianten dargestellten Betätigungsvorrichtung,
Figur 2 ein Ausführungsbeispiel mit einer Bedienungsanordnung mit einem erfindungsgemäß
betätigbaren Einstellelement und einem Display zur Regelung des Wassererhitzers.
[0014] Figur 1 zeigt beispielhalber und sehr schematisch eine entweder als Drehknopf 1 oder
als Druckknopf 2 ausgebildete Betätigungsvorrichtung, die über eine Generatorwelle
3 mit einem Wandlerelement 4 gekoppelt ist, das als elektrischer Generator ausgebildet
ist. Durch die rotatorische Bewegung am Drehknopf 1 oder durch die translatorische
Bewegung des Druckknopfes 2, jedenfalls durch mechanische Handbetätigung, wird kinetische
Energie so eingebracht und gegebenenfalls durch ein Getriebe 5 so umgesetzt, dass
eine Rotationsbewegung der Generatorwelle 3 resultiert. Je nach Art des Betätigungselements
1 bzw. 2 und abhängig von der relativen Anordnung der Betätigungsvorrichtung 1 bzw.
2 und des Generators 4 im bzw. am Durchlauf-Wassererhitzer wird die manuell eingebrachte
mechanische Kraft über Hebel, Getriebe 5 oder Ähnliches umgeleitet bzw. umgelenkt
und so an die Getriebewelle 3 weitergegeben. Der elektrische Generator 4 kann in üblicher
Weise so aufgebaut sein, dass die Generatorwelle 3 einen drehfest auf ihr sitzenden
Rotor 6 antreibt und dass mindestens eine erste Statorwicklung 7 vorgesehen ist. Es
können auch eine oder mehrere weitere Statorwicklungen 8 vorhanden sein.
[0015] Dargestellt in Figur 1 sind ferner die beiden Anschlussklemmen 9 des Generators 4,
die, wie mit der gestrichelten Linie 10 angedeutet, mit einer Anordnung 11 verbunden
sind, die ihrerseits mit einem Verbraucherelement 12 verbunden ist. Die Anordnung
11 kann beispielsweise eine unten in Figur 2 näher beschriebene Bedienungsanordnung
zur Kontrolle/Regulation des Wassererhitzers und weitere Elemente, wie etwa eine Steueranordnung,
enthalten und ist, gegebenenfalls zusammen mit einem oder mehreren Verbraucherelementen
12, Teil einer Vorrichtung zur Steuerung und/oder Regelung des Wassererhitzers. Die
Anordnung 11 weist ein schematisch dargestelltes Speicherelement 13, vorzugsweise
einen Akkumulator, auf, welches mit der vom Generator 4 gelieferten und nicht unmittelbar,
etwa für einen Einstellvorgang im Stand-by-Modus des Wassererhitzers, verbrauchten
Energie aufladbar ist.
[0016] Die hier nicht dargestellten Teile und Funktionen des an sich bekannten, gasbeheizten
Wassererhitzers sind in der eingangs genannten DE 44 15 639 A1 näher beschrieben.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es vorteilhaft, als geräteeigene Zündenergiequelle
einen vom Wandlerelement unabhängigen Zündgenerator vorzusehen, der mit einer - bei
Strömung - vom durchlaufenden Wasser angetriebenen hydraulischen Strömungsmaschine
gekuppelt ist. Obwohl die elektrische Energie des Zündgenerators vorzugsweise zur
Versorgung der Zündeinrichtung bzw. zu deren Überwachung herangezogen wird, kann,
wie durch die gestrichelte Linie 14 in Figur 1 angedeutet, die bei laufendem Wassererhitzer
erzeugte Energie auch zur Durchführung laufender Steuerungs- bzw. Regelungsmaßnahmen
in diesem Betriebsmodus eingesetzt werden.
[0017] Figur 2 zeigt einen Ausschnitt der Oberfläche 15 des Wassererhitzers mit einer in
die Oberfläche eingearbeiteten Bedienungsanordnung, die einen Drehknopf 16 als Einstellelement
und ein elektrisches Display 17 umfasst. Zusätzlich können Tasten 18 für weitere,
elektronisch implementierbare Funktionen, wie z. B. 'Reset', vorgesehen sein.
[0018] Die Betätigungsvorrichtung zum Einbringen kinetischer Energie ist in diesem Ausführungsbeispiel
durch das Einstellelement 16 gebildet, welches selbst wiederum als ein nach beiden
Seiten mehrfach oder endlos drehbarer Drehknopf ausgeführt ist.
[0019] Im Beispiel ist die - bei Strömung - im Auslauf des Wassererhitzers gewünschte Wassertemperatur
als die im Display 17 anzuzeigende Regulationsgröße gewählt. Sobald der Nutzer den
Drehknopf 16 dreht, wird, wie oben beschrieben, auch ohne laufenden Wassererhitzer
elektrische Energie erzeugt und bereitgestellt, um die LCD-Anzeige 17 zu aktivieren
und die zu regulierende Wassertemperatur anzuzeigen, bzw. um die eingestellte Temperatur
zu speichern. Das Dekrement des Drehknopfs 16 ist so ausgelegt, dass die erzeugte
und umgewandelte Energie ausreicht, um das Display während und beispielsweise noch
5 Sekunden nach Ende des Einstellvorgangs zu aktivieren. Die Aktivierungszeit des
Displays 17 kann zu Gunsten einer Speicherung von elektrischer Energie im Speicherelement
13 auch verkürzt werden. Vorteilhaft ist auch, wenn sich das Display 17 bei Beginn
einer Wasserströmung von selbst, also bedienungsunabhängig, aktiviert. Die erforderliche
Energie kann dann vom Speicherelement 13 oder vom Zündgenerator geliefert werden.
Insgesamt resultiert ein höherer Bedienungskomfort für den Endnutzer des Wassererhitzers.
1. Gasbeheizter Durchlauf-Wassererhitzer mit wenigstens einem elektrischen Verbraucher
(11),
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Betätigungsvorrichtung (1, 2) zum Einbringen mechanischer Energie und ein geräteeigenes
Wandlerelement (4) zum Umwandeln der eingebrachten mechanischen in elektrische Energie
vorgesehen sind, und dass das Wandlerelement (4) eine elektrische Energiequelle für
den elektrischen Verbraucher (11) ist.
2. Wassererhitzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit der vom Wandlerelement (4) erzeugten elektrischen Energie aufladbares Speicherelement
(13), vorzugsweise ein Akkumulator, vorgesehen ist.
3. Wassererhitzer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der vom Wandlerelement (4) mit elektrischer Energie versorgte Verbraucher eine Steuerungs-
und/oder Regelungsvorrichtung (11), die eine außen am Wassererhitzer angeordnete Bedienungsanordnung
zur einstellbaren Regulation des Wassererhitzers umfasst, wobei die Bedienungsanordnung
ein Einstellelement (16) aufweist, das durch die Betätigungsvorrichtung (1, 2) gebildet
ist.
4. Wassererhitzer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienungsanordnung ein elektrisches Display (17) umfasst, um - unabhängig vom
Beginn einer Wasserströmung - die Art und/oder den Wert der mit dem Einstellelement
(16) einzustellenden Regulationsgrößen mindestens während der Dauer des Einstellvorgangs
anzuzeigen.
5. Wassererhitzer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Einstellelement (16) durch einen nach beiden Seiten mehrfach oder endlos drehbaren
Drehknopf (1) gebildet ist, und dass die im Display (17) anzuzeigende Regulationsgröße
durch die im Auslauf des Wassererhitzers gewünschte Wassertemperatur gegeben ist.
6. Wassererhitzer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandlerelement (4) ein piezoelektrisches und/oder ein magnetodynamisches und/oder
ein magnetostriktives Wandlerelement (4) ist.
7. Wassererhitzer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandlerelement (4) ein elektrischer Generator (4) ist, wobei eine Mechanik (5)
zur Umlenkung der durch die Betätigungsvorrichtung (1, 2) eingebrachten Kräfte auf
eine Generatorwelle (3) vorgesehen ist.
8. Wassererhitzer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als geräteeigene Zündenergiequelle ein vom Wandlerelement (4) unabhängiger Zündgenerator
vorgesehen ist, der mit einer - bei Strömung - vom durchlaufenden Wasser angetriebenen
hydraulischen Strömungsmaschine gekuppelt ist.