[0001] Die Erfindung betrifft eine verstellbare Schaftkappe für eine Handfeuerwaffe, insbesondere
ein Gewehr, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Schaftkappe ist aus der DE 296 05 120 U1 bekannt. Die dort beschriebene
Schaftkappe ist speziell für Sportschützen konzipiert und derart aufgebaut, dass die
Einstellbarkeit der Schaftkappe nach einer Waffeninspektion durch kontrollierbare
Sperrmittel unterbunden werden kann. Dadurch soll die Einhaltung der Wettkampfregeln
während eines Wettkampfs überprüfbar sein. Hierzu enthält die Schaftkappe eine am
rückwärtigen Ende eines Schafts befestigte Grundplatte, an der ein Oberteil bestehend
aus einem Mittelteil und aus scharnierartig an diesem befestigten Flügelteilen verstellbar
montiert ist. Die Befestigung des Mittelteils an der Grundplatte erfolgt über eine
Befestigungsschraube und einen Kulissenstein, der in einer entsprechenden Längsnut
der Grundplatte verschiebbar und durch Festziehen der Schraube fixierbar ist. Zur
Seitenverstellung der Schaftkappe sind innerhalb des Kulissensteins zusätzliche Gewindelöcher
mit darin versenkbaren Madenschrauben vorgesehen. Durch entsprechende Verstellung
der beiden Madenschrauben kann eine Seitenverkippung des Mittelteils relativ zur Grundplatte
erreicht werden. Die Verstellung der Seitenverkippung ist jedoch relativ aufwändig
und auch nicht ohne weiteres ohne Demontage von Außen durchführbar. Auch für eine
zusätzliche Neigungsverstellung des Oberteils bezüglich der Grundplatte müssen zwei
weitere Madenschrauben verstellt werden, die in dem Kulissenstein an seiner Kontaktfläche
mit dem Mittelteil parallel zu der Bohrung für die Befestigungsschraube angeordnet
sind. Auch diese Verstellung ist mit einem entsprechend hohen Aufwand verbunden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine verstellbare Schaftkappe der eingangs genannten
Art zu schaffen, die eine vereinfachte Einstellung mit einer Vielzahl von Verstellmöglichkeiten
bietet.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine verstellbare Schaftkappe mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0005] Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Schaftkappe können eine Vielzahl von Einstellungen relativ
einfach vorgenommen werden. Durch die Verstellung des Zwischenstücks kann z.B. die
Höhe der Schaftkappe verändert werden. Die um eine Querachse verschwenkbare Anordnung
der Bodenplatte an dem Zwischenstück ermöglicht außerdem eine einfache Einstellung
der Neigung der Bodenplatte bezüglich der Grundplatte. Dadurch kann der so genannte
Pitchwinkel der Schaftkappe eingestellt werden. Auch die Grundplatte ist z.B. über
Langlöcher und zugehörige Halteschrauben verstellbar an einem Schaftteil der Handfeuerwaffe
montiert. Die Grundplatte kann somit sowohl innerhalb eines vorgegeben Winkelbereichs
gedreht als auch seitlich verschoben werden. Dadurch ist die Schränkung der Schaftkappe
einstellbar. Die Verstellelemente sind einfach betätigbar und äußerst stabil so dass
sich eine gewünschte Einstellung auch nicht ohne weiteres verändert. Dadurch kann
eine gewünschte Einstellung auch dauerhaft beibehalten werden.
[0007] In einer besonders zweckmäßigen Ausführung enthält die Bodenplatte eine oberhalb
der Querachse angeordnete Stellschraube, deren nach vorne vorstehendes vorderes Ende
durch mindestens eine zwischen der Bodenplatte und dem Zwischenstück eingespannte
Druckfeder an eine oberhalb der Querachse liegende Anlagefläche des Zwischenstücks
angedrückt wird. Durch Verstellung der Stellschraube kann so eine sehr einfache und
dennoch stabile Neigungsverstellung der Schaftkappe erreicht werden.
[0008] Die Querachse ist in bevorzugter Weise oberhalb der Mittelachse der Bodenplatte angeordnet.
Eine durch den Rückstoss bedingte Schwenkbewegung der Schaftkappe wirkt dadurch dem
Hochschlagen der Waffe entgegen und die Laufachse der Handfeuerwaffe bleibt eher in
der gewünschten Zielebene.
[0009] Die Führungselemente zur verschiebbaren Führung des Zwischenstücks an der Grundplatte
bestehen bei einer zweckmäßigen Ausführung aus einem Nutenstein und einer dazugehörigen
Längsnut in der Bodenplatte.
[0010] Zur Verlängerung oder Verkürzung der Schaftkappe ist das vorzugsweise als Endkappe
ausgeführte Endteil über eine oder mehrere Distanzscheiben an der Bodenplatte befestigbar.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung sind in dem Endteil, den Distanzscheiben
und der Bodenplatte mit den Halteschrauben fluchtende Durchgangsöffnungen vorgesehen.
Dadurch sind die Halteschrauben zur Verstellung der Schaftkappe auch ohne Demontage
der Endkappe von außen zugänglich.
[0011] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Schaftkappe in einer Seitenansicht;
- Figur 2
- eine erfindungsgemäße Schaftkappe in einem Längsschnitt;
- Figur 3
- die in Figur 1 dargestellte Schaftkappe in einer ersten Explosionsdarstellung und
- Figur 4
- die in Figur 1 dargestellte Schaftkappe in einer zweiten Explosionsdarstellung.
[0012] Die in den Figuren 1 bis 4 dargestellte Schaftkappe enthält eine Grundplatte 1, die
an einem an der Rückseite eines Hinterschafts 2 befestigten und bei der gezeigten
Ausführung als Schaftplatte ausgeführten hinteren Schaftteil 3 verstellbar befestigt
ist. Das als Schaftplatte ausgebildete und an die Außenkontur des Hinterschafts 2
angepasste Schaftteil 3 ist durch in Figur 2 dargestellte Schrauben 4 an der Rückseite
des Hinterschafts 2 befestigt. Das Schaftteil 3 enthält obere und untere Durchgangsöffnungen
5, die an der zum Hinterschaft 2 weisenden Seite in Figur 3 erkennbare ovale Einsenkungen
6 aufweisen. In den ovalen Einsenkungen 6 sind Muttern 7 mit einer an die Innenkontur
der Einsenkungen 6 angepassten ovalen Außenkontur und Gewindebohrungen 8 angeordnet.
[0013] Wie besonders aus den Figuren 3 und 4 ersichtlich, weist die Grundplatte 1 obere
und untere Querschlitze 10 für zwei Halteschrauben 11 auf. Die Querschlitze 10 sind
in Form von Langlöchern mit einer in Figur 4 gezeigten Einsenkung 12 an der vom Schaftteil
3 angewandten Seite ausgeführt. Über die Querschlitze 10 und die als Zylinderkopfschrauben
ausgeführten Halteschrauben 11 mit den zugehörigen Muttern 7 ist die Grundplatte 1
verstellbar an dem Schaftteil 3 befestigt. Die Querschlitze 10 sind derart dimensioniert,
dass die Grundplatte 1 durch Lösen der Halteschrauben 11 sowohl nach rechts oder links
um einen vorgegeben Winkel gedreht als auch in der vertikalen Stellung seitlich verschoben
werden kann.
[0014] In der Grundplatte 1 ist zwischen dem oberen und unteren Querschlitz 10 ferner ein
Längsschlitz 13 für einen mit Gewindebohrungen 14 versehenen T-förmigen Nutenstein
15 vorgesehen. Der Längsschlitz 13 enthält einen im Querschnitt ebenfalls T-förmigen
unteren Führungsbereich und einen in Figur 4 erkennbaren breiteren oberen Einführbereich,
in den der Nutenstein 15 einsetzbar ist. In dem unteren Führungsbereich ist der Nutenstein
15 nach oben und unten verschiebbar geführt. An der von dem Schaftteil 3 abgewandten
Rückseite des Nutensteins 15 ist ein Zwischenstück 16 befestigt. Das Zwischenstück
16 ist über Bohrungen 17 und zwei Halteschrauben 18 an der Rückseite des Nutensteins
15 so befestigt, dass das Zwischenstück 16 zusammen mit dem Nutenstein 15 durch Lösen
der beiden Halteschrauben 18 innerhalb des Führungsbereichs des Längsschlitzes 13
nach oben oder unten in eine gewünschte Stellung verschoben und durch Anziehen der
beiden Halteschrauben 18 in der gewünschten Stellung fixiert werden kann. Der Längsschlitz
13 und der dazugehörige Nutenstein 15 stellen Führungselemente für die Führung des
Zwischenstücks 16 an der Grundplatte 1 dar.
[0015] An dem Zwischenstück 16 ist eine als Mittelstück ausgebildete Bodenplatte 19 um einen
Querstift 20 verschwenkbar angelenkt. Hierzu weist das Zwischenstück 16 im oberen
Bereich einen nach hinten vorstehenden Ansatz 21 mit einer quer verlaufenden Bohrung
22 für den Querstift 20 auf. In der Bodenplatte 19 sind zwei seitliche Lagerbohrungen
23 für den Querstift 20 vorgesehen. Wie aus den Figuren 3 und 4 hervorgeht, sind die
Lagerbohrungen 23 oberhalb der Mittelachse 24 der Bodenplatte 19 angeordnet. An der
Unterseite des Zwischenstücks 16 sind zwei in Figur 4 erkennbare Sacklöcher 25 für
die Abstützung zweier Druckfedern 26 vorgesehen. In den beiden Sacklöchern 25 sind
die einen Enden der beiden Druckfedern 26 abgestützt. Die anderen Enden der Druckfedern
26 stützten sich an einer zurückversetzten inneren Fläche 27 der Bodenplatte 19 ab.
Das Zwischenstück 16 weist ferner eine oberhalb der Bohrung 22 liegenden Nase mit
einer Anlagefläche 28 auf, an der das vordere Ende einer in der Bodenplatte 19 angeordneten
Stellschraube 29 anliegt. Die als Gewindestift ausgeführte Stellschraube 29 ist in
einer durchgehenden Gewindebohrung 30 der Bodenplatte 19 angeordnet. Durch Drehung
der Stellschraube 29 ist die Neigung der Bodenplatte 19 bezüglich des Zwischenstücks
16 einstellbar.
[0016] In der Bodenplatte 19 sind auch obere und untere Durchgangsbohrungen 31 mit in Figur
3 erkennbaren ovalen Einsenkungen 32 an der zum Zwischenstück 16 gewandten Seite vorgesehen.
In diese Einsenkungen 32 sind wieder den Muttern 7 entsprechende Muttern 33 für zwei
Halteschrauben 34 eingesetzt. Über die Muttern 33 und die Halteschrauben 34 kann ein
hier als Endkappe ausgeführtes Endteil 35 an der Bodenplatte befestigt werden. Zwischen
dem Endteil 35 und die Bodenplatte 19 können noch eine oder mehrere Distanzplatten
36 eingesetzt werden, wodurch der Abstand des Endteils 35 von der Bodenplatte 19 verändert
werden kann.
[0017] Die Halteschrauben 11 und 18 sind als Zylinderkopfschrauben mit einem Innensechskant
ausgeführt. Auch die Stellschraube 29 weist einen Innensechskant auf, so dass eine
Verstellung der Schaftkappe mit einem einzigen Innensechskantschlüssel möglich ist.
Wie aus Figur 2 ersichtlich, sind in dem als Endkappe ausgeführten Endteil 35 sowie
in der Distanzplatte 36 und der Bodenplatte 19 mit den Halteschrauben 18 und der Stellschraube
29 fluchtende Durchgangsöffnungen 37 bis 41 vorgesehen. Dadurch sind die Halteschrauben
18 und die Stellschraube 29 von außen zugänglich.
[0018] Über die Grundplatte 1 und das Zwischenstück 16 mit der an diesem verschwenkbar angeordneten
Bodenplatte 19 können eine Vielzahl von Verstellungen der Schaftkappe vorgenommen
werden. So kann z.B. die Grundplatte 1 durch Lösen der Schrauben 11 im Rahmen eines
durch die Querschlitze 10 vorgegeben Winkelbereichs gedreht oder in ihrer senkrechten
Stellung zur Seite verschoben werden. Dadurch kann eine Seitenverstellung und eine
Verstellung der Schränkung erreicht werden. Durch Lösen der Halteschrauben 18 kann
dagegen das Zwischenstück 16 nach oben und unten verschoben werden. Dadurch wird eine
Höhenverstellung der Schaftkappe ermöglicht. Durch Verdrehen der Stellschraube 29
kann die Neigung der Bodenplatte 19 bezüglich der Grundplatte 1 verändert und somit
der Pitchwinkel eingestellt werden.
1. Verstellbare Schaftkappe für eine Handfeuerwaffe, insbesondere ein Gewehr, mit einer
an einem Schaftteil (3) der Handfeuerwaffe verstellbar befestigbaren Grundplatte (1),
einer an der Grundplatte verstellbar montierten Bodenplatte (19) und mindestens einem
an der Bodenplatte (19) befestigbaren Endteil (35), dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatte (19) an einem über Führungselemente (13, 15) an der Grundplatte (1)
verschiebbar geführten und durch mindestens eine Halteschraube (18) in einer gewünschten
Stellung fixierbaren Zwischenstück (16) um eine Querachse (20) verschwenkbar angeordnet
ist.
2. Verstellbare Schaftkappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatte (19) eine oberhalb der Querachse (20) angeordnete Stellschraube (29)
enthält, deren vorderes Ende durch mindestens eine zwischen die Bodenplatte (19) und
das Zwischenstück (16) eingespannte Druckfeder (26) an eine oberhalb der Querachse
(20) liegende Anlagefläche (28) des Zwischenstücks (16) angedrückt wird.
3. Verstellbare Schaftkappe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querachse (20) oberhalb der Mittelachse (24) der Bodenplatte (19) angeordnet
ist.
4. Verstellbare Schaftkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatte (19) zwei seitliche Lagerbohrungen (23) für die Querachse (20) enthält.
5. Verstellbare Schaftkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (13, 15) zur verschiebbaren Führung des Zwischenstücks (16)
an der Grundplatte (1) aus einem Nutenstein (15) und einem dazugehörigen Längsschlitz
(13) in der Grundplatte (1) bestehen.
6. Verstellbare Schaftkappe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenstück (16) durch zwei in Gewindebohrungen (14) des Nutensteins (15) einschraubbare
Halteschrauben (18) in einer gewünschten Stellung fixierbar ist.
7. Verstellbare Schaftkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (1) über obere und untere Querschlitze (10) und Halteschrauben (11)
drehbar und seitlich verstellbar an dem als Schaftplatte ausgebildeten Schaftteil
(3) angeordnet ist.
8. Verstellbare Schaftkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaftteil (3) an der Rückseite eines Hinterschafts (2) der Handfeuerwaffe festgeschraubt
ist.
9. Verstellbare Schaftkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Endteil (35) eine an der Bodenplatte (19) befestigbare Endkappe ist.
10. Verstellbare Schaftkappe nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Endteil (35) über eine oder mehrere Distanzscheiben (36) an der Bodenplatte (19)
befestigbar ist.
11. Verstellbare Schaftkappe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Endteil (35), in der mindestens einen Distanzscheibe (36) und in der Bodenplatte
(19) mit der mindestens einen Halteschraube (18) fluchtende Öffnungen (37, 38, 39)
für den Zugang zu der Halteschraube (18) von außen vorgesehen sind.
12. Verstellbare Schaftkappe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Endteil (35) und in der mindestens einen Distanzscheibe (36) mit der Stellschraube
(29) fluchtende Öffnungen für den Zugang zur Stellschraube (29) von außen vorgesehen
sind.