[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Position eines
neu eingesetzten Geräts einer Gefahrenmeldeanlage, deren Geräte einen Isolator aufweisen
und über eine Meldeleitung an eine Zentrale angeschlossen sind.
[0002] Unter Geräten sind in diesem Zusammenhang insbesondere Gefahrenmelder wie Feuer oder
Gasmelder zu verstehen, es kann sich aber auch um Aktoren, wie optische oder akustische
Alarmgeber, Relais, Alarmanzeigen, Übermittlungsgeräte für die Weiterleitung von Alarmen
oder dergleichen handeln. Wenn in der folgenden Beschreibung von Meldern die Rede
ist, soll das nicht als einschränkend verstanden werden.
[0003] Wenn auf einem in Betrieb befindlichen Leitungsnetz ein neuer Melder eingesetzt wird,
muss dessen Position innerhalb der Topologie bestimmt werden. Das kann dadurch erfolgen,
dass man die gesamte Topologie ermittelt, indem man einen Neustart des gesamten Netzes
vornimmt, beispielsweise durch einen speziellen Befehl an alle Melder oder stromlos
Schalten der Meldelinie. Die Melder werden dann sequentiell aufgestartet, wobei ihnen
eine eindeutige Kommunikationsadresse zu gewiesen wird. Derartige Verfahren sind unter
der Bezeichnung Kettensynchronisation oder Daisy-chain bekannt und werden schon lange
verwendet. Sie dazu beispielsweise die EP-A-0 042 501.
[0004] In der EP-A-0 458 878 ist ein Verfahren zur Ermittlung der Konfiguration von Meldern
einer Gefahrenmeldeanlage beschrieben, bei welchem die Zentrale bis zur Zuordnung
der Kommunikationsadresse an die Melder eine Vielzahl von Schritten durchführen muss,
was relativ viel Zeit beansprucht. Die Bestimmung der Position eines neu eingesetzten
Melders durch einen Neustart des gesamten Netzes ist insbesondere bei grösseren Netzen
zeitaufwändig und sicher nicht effizient.
[0005] In der EP-A-0 880 117 ist ein Verfahren zur automatischen Lokalisierung von Meldern
beschrieben, bei welchem die Melder mit Mitteln zur Kommunikation mit benachbarten
Meldern ausgerüstet sind. Zur Lokalisierung eines Melders machen alle Melder ihre
Trenner auf und der zu lokalisierende Melder sendet eine entsprechende Meldung, die
nur von seinen Nachbarn empfangen wird. Anschliessend werden die Trenner geschlossen
und es wird bestimmt, welche Melder diese Nachbarn sind, was eine eindeutige Bestimmung
der Position des zu lokalisierenden Melders ermöglicht. Dieses Verfahren ist relativ
rasch, erfordert aber die Ausrüstung der Melder mit den genannten Kommunikationsmitteln.
[0006] Durch die Erfindung soll nun ein Verfahren der eingangs genannten Art angegeben werden,
welches eine schnelle und einfache Lokalisierung neu eingesetzter Geräte ermöglicht
und keine Zusatzausrüstung der Geräte erfordert.
[0007] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der neu eingesetzte
Geräte mehrere Male von einer Seite der Meldeleitung abgefragt wird, wobei vorgängig
der Isolator eines in der Topologie bereits bekannten Geräts geöffnet und dadurch
die Meldeleitung in zwei Äste unterteilt wird, und dass bestimmt wird, in welchem
der Äste das neu eingesetzte Gerät liegt, und dass dieses Verfahren bis zum Auffinden
der exakten Position des neu eingesetzten Geräts fortgesetzt wird.
[0008] Eine erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, dass zuerst der Isolator eines möglichst in der Mitte der Meldeleitung
angeordneten Geräts geöffnet und anschliessend anhand der Erreichbarkeit des neu eingesetzten
Geräts vom gewählten Ende der Meldeleitung her bestimmt wird, ob dieser in dem Ast
vor oder nach dem Gerät mit dem geöffneten Isolator liegt.
[0009] Eine zweite bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, dass anschliessend der soeben geöffnete Isolator geschlossen und der
Isolator eines möglichst in der Mitte des das neu eingesetzte Gerät enthaltenden Astes
der Meldeleitung angeordneten Geräts geöffnet und anhand der Erreichbarkeit des neu
eingesetzten Geräts vom gewählten Ende der Meldeleitung her bestimmt wird, ob das
neu eingesetzte Gerät vor oder nach dem Gerät mit dem geöffneten Isolator liegt.
[0010] Eine dritte bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, dass das beschriebene Verfahren der Intervallhalbierung so oft durchgeführt
wird, bis die exakte Position des neu eingesetzten Geräts gefunden ist, was bei einer
insgesamt n Melder enthaltenden Gefahrenmeldeanlage nach (log 1/n) / (log ½) Schritten,
aufgerundet auf die nächste natürliche Zahl, der Fall ist. Also bei 30 Meldern nach
5 und bei 100 Meldern nach 7 Schritten, von denen jeder nur in der Grössenordnung
einer Sekunde dauert. Somit erfordert das Auffinden der exakten Position des neu eingesetzten
Geräts nur eine kurze Zeit von wenigen Sekunden ohne jeden zusätzlichen Aufwand.
[0011] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Gefahrenmeldeanlage in einem einen ersten Schritt
des erfindungsgemässen Verfahrens repräsentierenden Zustand; und
- Fig. 2
- die Gefahrenmeldeanlage von Fig. 1 in einem einen zweiten Schritt des erfindungsgemässen
Verfahrens repräsentierenden Zustand.
[0012] In den Figuren 1 und 2 ist eine Gefahrenmeldeanlage dargestellt, welche aus einer
Zentrale Z, einer von dieser ausgehenden ringförmigen Meldelinie ML und an die Meldelinie
ML angeschlossenen Meldern M
1 bis M
8 besteht. Der Melder M
1 habe die Kommunikationsadresse 1, der Melder M
2 die Kommunikationsadresse 2, und so weiter. Jeder der Melder M
1 bis M
8 enthält im wesentlichen mindestens einen Sensor für eine Gefahrenkenngrösse, wie
beispielsweise Rauch, Temperatur oder ein Brandgas, eine Auswerteelektronik (beides
nicht dargestellt) und einen Isolator S
1 bis S
8.
[0013] Wie schon in der Beschreibungseinleitung erwähnt wurde, ist unter Melder M nicht
nur ein Gefahrenmelder zu verstehen, sondern ganz allgemein ein in eine Meldeleitung
eingesetztes adressierbares Gerät. Das kann neben einem Gefahrenmelder auch ein Aktor,
wie ein optischer oder akustische Alarmgeber, ein Relais, eine Alarmanzeigen, ein
Übermittlungsgerät für die Weiterleitung von Alarmen oder dergleichen sein.
[0014] Es sei angenommen, dass der Melder M
8 mit der Kommunikationsadresse 8 ein neu eingesetzter Melder sei. Der Melder M
8 wird zur Bestimmung seiner Position mehre Male von einem, darstellungsgemäss vom
oberen Ende der Meldelinie ML abgefragt. Dabei wird jeweils der Isolator eines in
der Topologie bereits bekannten Melders vorgängig geöffnet. In einem ersten Schritt
wählt man dafür einen Melder, der möglichst in der Mitte der Meldeleitung ML liegt.
Gemäss Fig. 1 ist dies der Melder M
4 mit dem Isolator S
4. Dann wird untersucht, ob der gesuchte neu eingesetzte Melder vom gewählten Ende
der Meldeleitung ML her erreichbar ist oder nicht. Dadurch erhält man die Information,
ob der gesuchte Melder M
8 vor oder nach dem Melder M
4 mit dem geöffneten Isolator S
4 liegt.
[0015] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist der neu eingesetzte Melder M
8 wegen des geöffneten Isolators S
4 vom oberen Ende der Meldelinie ML nicht erreichbar, er muss also im Ast nach dem
Melder M
4 liegt. Man schliesst nun den Isolator S
4 des Melders M
4 und setzt das Verfahren der Intervallhalbierung im Ast nach dem Melder M
4 fort. Gemäss Fig. 2 wird nun der Isolator eines mittleren Melders dieses Asts, darstellungsgemäss
der Isolator S
6 des Melders M
6 geöffnet, und man erhält die Information, dass der gesuchte Melder M
8 zwischen den Meldern M
4 und M
6 liegt, also einer der Melder M
5 oder M
8 ist.
[0016] Durch Schliessen des Isolators S
6 des Melders M
6 und anschliessendes Öffnen des Isolators S
5 des Melders M
5 erfolgt schliesslich die exakte Lokalisierung des neu eingesetzten Melders M
8 nach insgesamt nur drei Schritten.
[0017] Allgemein gilt, dass bei einer insgesamt n Melder enthaltenden Gefahrenmeldeanlage
für die Lokalisierung eines neu eingesetzten Melders (log 1/n) / (log ½) Schritte,
aufgerundet auf die nächst natürliche Zahl, erforderlich sind, also bei 30 Meldern
5 und bei 100 Meldern 7 Schritte, von denen jeder nur in der Grössenordnung einer
Sekunde dauert.
[0018] Somit erfordert das Auffinden der exakten Position des neu eingesetzten Melders nur
eine kurze Zeit von wenigen Sekunden ohne jeden zusätzlichen Aufwand.
[0019] Das erfindungsgemässe Verfahren ist nicht auf eine ringförmige Meldelinie ML der
in den Fig. 1 und 2 dargestellte Art beschränkt, sondern kann auch bei so genannten
Stichleitungen oder bei Verzweigungen angewendet werden. Wenn beispielsweise von der
Meldelinie ML zwischen zwei Meldern eine einen neu eingesetzten Melder enthaltende
Stichleitung abzweigen würde, dann könnte man mit dem beschriebenen Verfahren den
Ort der Verzweigung bestimmen und dann mit dem gleichen Verfahren auf der Stichleitung
die Position des neu eingesetzten Melders ermitteln.
1. Verfahren zur Bestimmung der Position eines neu eingesetzten Geräts (M8) einer Gefahrenmeldeanlage, deren Geräte (M1 - M8) einen Isolator (S1 - S8) aufweisen und über eine Meldeleitung (ML) an eine Zentrale (Z) angeschlossen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass das neu eingesetzte Gerät (M8) mehrere Male von einer Seite der Meldeleitung (ML) abgefragt wird, wobei vorgängig
der Isolator eines in der Topologie bereits bekannten Geräts geöffnet und dadurch die Meldeleitung (ML) in zwei Äste unterteilt wird, und dass bestimmt wird, in welchem
der Äste das neu eingesetzte Gerät (M8) liegt, und dass dieses Verfahren bis zum Auffinden der exakten Position des neu
eingesetzten Geräts fortgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst der Isolator (S4) eines möglichst in der Mitte der Meldeleitung (ML) angeordneten Geräts (M4) geöffnet und anschliessend anhand der Erreichbarkeit des neu eingesetzten Geräts
(M8) vom gewählten Ende der Meldeleitung (ML) her bestimmt wird, ob dieses in dem Ast
vor oder nach dem Gerät (M4) mit dem geöffneten Isolator (S4) liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass anschliessend der soeben geöffnete Isolator (S4) geschlossen und der Isolator (S6) eines möglichst in der Mitte des das neu eingesetzte Gerät (M8) enthaltenden Astes der Meldeleitung angeordneten Geräts (M6) geöffnet (ML) und anhand der Erreichbarkeit des neu eingesetzten Geräts (M8) vom gewählten Ende der Meldeleitung (ML) her bestimmt wird, ob das neu eingesetzte
Gerät (M8) vor oder nach dem Gerät (M6) mit dem geöffneten Isolator (S6) liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das beschriebene Verfahren der Intervallhalbierung so oft durchgeführt wird, bis
die exakte Position des neu eingesetzten Geräts (M8) gefunden ist, was bei einer insgesamt n Geräte enthaltenden Gefahrenmeldeanlage
nach (log 1/n) / (log ½) Schritten, aufgerundet auf die nächste natürliche Zahl, der
Fall ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät durch einen Gefahrenmelder in der Art eines Brand- oder Gasmelders, oder
durch einen Aktor gebildet ist.