[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reinigung eines olefinhaltigen
Gasstromes.
[0002] Raffinerierestgase, wie sie z. B. in sog. FCC-Anlagen entstehen, in welchen langkettige
Kohlenwasserstoffe in einem fluidisierten Katalysatorbett gespalten werden, enthalten
Olefine in Konzentrationen, die eine Gewinnung dieser Olefine unter wirtschaftlichen
Gesichtspunkten sinnvoll machen. Zu diesem Zweck werden diese Raffinerierestgase entweder
in eigenen Anlagen weiterbehandelt oder in die Zerlegungseinheit einer bereits bestehenden
Olefinanlage (z. B. eines Steamcrackers) eingespeist.
[0003] Die Restgase enthalten eine Reihe von unerwünschten Stoffen, wie Stickoxide (NO,
NO
2, N
2O
2, N
2O
3, N
2O
4, im folgenden mit NO
x abgekürzt), Sauergase (CO
2, H
2S), Ammoniak (NH
3), Nitrile (RCN), Blausäure (HCN), Carbonylsulfid (COS), Arsenwasserstoff (AsH
3), Phoshpor- und Antimonwasserstoff (PH
3, SbH
3), sonstige Arsen-, Phosphor- oder Antimonverbindungen, Quecksilber (Hg), Acetylene,
Diene, Sauerstoff (O
2), Wasser (H
2O), Kohlenmonoxid (CO), Halogene/Halogenverbindungen, Schwermetalle und andere Schwefelverbindungen
(RSH, RSR, SO
x etc.), die vor dem Eintritt der Restgase in die Zerlegungseinheit entfernt werden
müssen, da sie zu einer Verunreinigung der Endprodukte führen, den Betriebsablauf
stören (z. B. durch die Vergiftung von Katalysatoren) oder die Sicherheit der Anlage
beeinträchtigen können.
[0004] Stickoxide in Olefinanlagen stellen ein großes Sicherheitsrisiko dar, selbst wenn
sie nur in geringsten Spuren in den zu behandelnden Gasströmen vorhanden sind. Bei
den tiefen Temperaturen, wie sie in kryogenen Teilen einer Zerlegungseinheit zur Trennung
von Olefinen, wie sie Stand der Technik sind, herrschen, kann NO mit Sauerstoff zu
NO
2 reagieren. NO und/oder NO
2 bilden ihrerseits mit bestimmten Kohlenwasserstoffen (z. B. Dienen) und/oder mit
Ammoniak instabile, explosive nitrose Harze und Salze, welche sich in der kryogenen
Zerlegungseinheit im Laufe der Zeit zu kritischen Mengen anreichern können. In der
Vergangenheit führten diese Stoffe schon zu schweren Unfällen (z. B. Cold-Box-Explosion
am Steamcracker der Shell in Berre, Frankreich, 1990: Jacques Kohler: "Cold Box Explosion
at Shell Steam Cracker in Berre, France", AlChE Spring National Meeting, Houston,
Texas, April 7-11, 1991).
[0005] Besteht der Verdacht, dass sich Stickoxide im Stoffstrom zu kryogenen Teilen einer
Zerlegungseinheit befinden, werden die Anlagen bisher aus Sicherheitsgründen nach
einer gewissen Laufzeit prophylaktisch abgeschaltet, angewärmt und ausgewaschen, noch
bevor sich eine kritische Menge an nitrosen Harzen und Salzen bilden kann. Wegen der
durchzuführenden Reinigungsarbeiten und des Produktionsausfalls stellt diese Prozedur
einen erheblichen Kostenfaktor dar. Es besteht daher ein großes Interesse daran, über
eine Technik zu verfügen, die es ermöglicht, das NO
x aus olefinhaltigen Gasströmen möglichst vollständig zu entfernen, bevor sie in die
kryogenen Teile einer Zerlegungseinheit eintreten.
[0006] Zur Entfernung von NO
x aus olefinhaltigen Gasströmen sind Katalysatoren bekannt, die sich zur selektiven
NO
x-Entfemung aus olefinhaltigen Gasströmen eignen, d. h. ohne Olefine mitzuhydrieren.
Diese Katalysatoren sind in der Lage, zudem gewisse Störkomponenten mit zu entfernen.
In den Veröffentlichungen Margaret M. Shreehan, ABB Lummus Global Inc.: "Recovery
of Olefins from Refinery Offgases", PTQ Autumn 1998, 45-51 und Richard W. Voight,
Steve A. Blankenship, Jennifer A. Perkins, Süd-Chemie Inc.: "Process for the Recovery
of Light Olefins from Refinery Off-gas", 3rd Ethylene Conference, The 3
rd Asian Ethylene Symposium, Yokohama, Japan, October 4-6, 2000, werden Nickel-Katalysatoren
beschrieben, die in ihrem sulfidierten Zustand über eine entsprechende Aktivität und
Selektivität zur NO
x-Entfernung verfügen. Mit diesen Katalysatoren ist gleichzeitig auch die Beseitigung
einiger Verunreinigungen aus dem Gasstroms möglich, wie z. B. Acetylen durch Hydrierung
zu Ethylen.
[0007] Problematisch beim Einsatz dieser Katalysatoren ist, dass Aktivität und Selektivität
vom Schwefelwasserstoffgehalt oder vom Gehalt anderer Gaskomponenten abhängen. Ein
zu hoher Gehalt an z.B. Schwefelwasserstoff kann eine Katalysatorvergiftung bewirken;
bei einem zu niedrigen Gehalt kann die Aktivität steigen und/oder die Selektivität
verloren gehen und als Folge die Olefinhydrierung anspringen. Durch eine einsetzende
Olefinhydrierung würde einerseits zu gewinnendes Produkt verloren gehen, z. B. Ethylen
und/oder Propylen, andererseits birgt dies ein Sicherheitsrisiko, da die damit verbundene
Wärmefreisetzung zu einem "Durchgehen" der Reaktion und ggf. zu einer Explosion führen
kann.
[0008] Um die Reinigungsintervalle der Anlage erheblich zu verlängern und damit die Betriebskosten
zu reduzieren, ohne die Sicherheit zu gefährden, ist zudem die Kenntnis der Menge
an eingetragenem NO
x erforderlich. Es ist daher unumgänglich, auch über eine Möglichkeit zu verfügen,
die NO
x-Konzentrationen in olefinhaltigen Gasströmen bis hinab in den unteren ppb-Bereich
sicher zu messen. Nur so ist es möglich, die Wirksamkeit der Gasreinigung zu überwachen
und den NO
x-Eintrag in die kryogenen Teile der Anlage bilanzieren zu können. Die Spurenanalytik
von Stickoxiden in olefinhaltigen Gasen ist jedoch problematisch. Kürzlich wurde von
einigen Erfindern dieser Anmeldung ein Messverfahren zum quantitativen Nachweis von
NO in olefinreichen Gasen ausgearbeitet, das mit dem Aktenzeichen 102004055120.0 beim
Deutschen Patent- und Markenamt angemeldet wurde. Der Inhalt dieser Anmeldung wird
durch Bezugnahme hier aufgenommen.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Art sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens so auszugestalten, dass
auf wirtschaftliche Weise aus olefinhaltigen Gasströmen, insbesondere aus olefinhaltigen
Restgasströme von Raffinerien und/oder petrochemischen Anlagen, mit Hilfe bereits
existierender meist kryogener Techniken zur Olefintrennung ein oder mehrere Olefinprodukte
mit hoher Reinheit gewonnen werden können, ohne das die Betriebsabläufe negativ beeinflusst
werden und/oder die Sicherheit der Anlage gefährdet wird. Die Verfahrensführung wird
so gestaltet, dass sie eine optimale NO
x-Entfernung ermöglicht.
[0010] Die oben genannte Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und einer Vorrichtung
nach Anspruch 12 gelöst. Die Unteransprüche beziehen sich auf weitere vorteilhafte
Aspekte der Erfindung.
[0011] Die Figur zeigt die schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Im nachfolgenden wird die Erfindung detailliert
anhand dieses Ausführungsbeispiels beschrieben.
[0012] Das vorliegende Ausführungsbeispiel betrifft eine Anlage zur Reinigung eines olefinhaltigen
Gasstromes, der in den Zerlegungsteil einer Olefinanlage eingespeist wird.
[0013] Der olefinhaltige Gasstrom wird über eine Leitung 1 einem Sauergaswäscher L1 zugeführt,
in welchem der Gehalt an Sauergasen, vor allem durch die Entfernung von Schwefelwasserstoff
und Kohlendioxid, verringert wird. Über eine Leitung 2 verlässt der olefinhaltige
Gasstrom den Sauergaswäscher L1, wird in einem Abscheider A1 von mitgerissenen Tröpfchen
befreit und in einem Trockner T1, dem der Gasstrom über eine Leitung 3 zugeführt wird,
getrocknet. Über eine Leitung 4 gelangt der Gasstrom zu einem ersten Wärmetauscher
W1 und anschließend über eine Leitung 5 zu einem zweiten Wärmetauscher W2, wo er mittels
heißen Wasserdampfes auf eine, für die nachfolgende Stickoxidentfernung günstige Temperatur
gebracht wird, bevor er über eine Leitung 6 in eine katalytische Stufe zur Stickoxidentfemung
R eintritt.
[0014] In R befindet sich zumindest ein Katalysator, der zur NO
x-Umsetzung geeignet ist. In dem Ausführungsbeispiel wird hierzu der eingangs erwähnte
sulfidierte NickelKatalysator der Süd-Chemie "C-36-2-02" verwendet. Dieser Katalysator
wird in einem vorbereitenden Schritt gemäß den Anweisungen von Süd-Chemie ("C36: Product
Bulletin", United Catalysts Inc., A Süd-Chemie Company) sulfidiert.
[0015] Der in R eingesetzte Katalysator bewirkt nicht nur eine Umwandlung der Stickoxide,
sondern auch die Hydrierung von Acetylenen, Dienen und Sauerstoff sowie die Adsorption
einiger Katalysatorgifte wie AsH
3. Der Gasstrom verlässt R über eine Leitung 7 und gibt im Wärmetauscher W1 einen Teil
seiner Wärme an das der Stickoxidentfernung R zuströmende Gas ab. Über eine Leitung
8 gelangt es in einen Wärmetauscher W3, wo seine Temperatur mittels Kühlwasser weiter
verringert wird.
[0016] Nach der Abkühlung in W3 gelangt der olefinhaltige Gasstrom über eine Leitung 10
zu einem zweiten Sauergaswäscher L2, in welchem die verbliebenen Sauergase ausgewaschen
werden. Um mitgerissene Flüssigkeit aus dem Gastrom zu entfernen, wird dieser über
eine Leitung 11 einem Abscheider A2 zugeführt und anschließend in einem Verdichter
V1, den das Gas über eine Leitung 12 erreicht, auf den erforderlichen Druck verdichtet.
Der durch die Verdichtung erwärmte Gasstrom wird über Leitung 13 dem Wärmetauscher
W4 zugeleitet und dort abgekühlt. Infolge der Abkühlung kondensiert Wasser aus, welches
im Abscheider A3, den es über Leitung 14 erreicht, vom Gasstrom abgetrennt wird, bevor
dieser über Leitung 15 in die Trocknungsstation T2 eingeleitet. In T2 werden Wasser
und evtl. noch verblieben Reste an CO
2 aus dem Gasstrom entfernt.
[0017] Anschließend wird das Gas über Leitung 16 in eine kryogene Zerlegung der Olefinanlage
direkt oder über eine Demethanisierung eingespeist. Hierfür kann jedes gängige Olefingewinnungsverfahren
eingesetzt werden, wie sie dem Stand der Technik bekannt sind.
[0018] Die erste Sauergaswäsche hat die Aufgabe, die Schwefelwasserstoffkonzentration im
Gasstrom auf ein Niveau zu verringern, das für den Katalysator unproblematisch ist.
Andererseits ist sie so ausgelegt, dass genügend Schwefelwasserstoff durchgelassen
wird, um den Sulfidierungszustand des Katalysators beizubehalten. Die genaue Ausgestaltung
hängt in jedem Einzelfall von der Zusammensetzung des Einsatzgases ab.
[0019] Sollte es notwendig sein, zur Verbesserung der Reinigungsbedingungen der Stickoxidentfernung
R den Schwefelgehalt im olefinhaltigen Gasstrom zu erhöhen, kann über eine Leitung
9 und ein Regelventil a ein Teil des Gasstroms gezielt am Sauergaswäscher L1 vorbei
geführt und in Leitung 2 eingespeist werden, wo er sich mit dem aus L1 kommenden Gasstrom
mischt.
[0020] Erfindungsgemäß wird demgemäß eine technologische Kopplung und optimale Sequenz zur
komplexen Gasreinigung eingesetzt. Der Gehalt einer ersten Komponente wird zunächst
auf einen ersten Pegel eingestellt. Danach wird NO
x entfernt. Anschließend erfolgt die weitere Entfemung der ersten Komponente.
[0021] Beispielsweise werden in aufeinander folgenden Reinigungsschritten erste Sauergaswäsche,
katalytische Reaktion, zweite Sauergaswäsche und Adsorption unerwünschte Stoffe entfernt,
wobei in der ersten Sauergaswäsche z. B. der Schwefelgehalt, insbesondere der Schwefelwasserstoffgehalt
(H
2S), auf einen Wert eingestellt wird, der für ein optimales Funktionieren der nachfolgenden
katalytischen Reaktion sorgt, durch die katalytische Reaktion Substanzen wie Stickoxide
(NO
x), Acetylene, Diene, Sauerstoff und Kohlenmonoxid (CO) z.B. durch Hydrierung umgewandelt
werden, durch die zweite Sauergaswäsche der verbliebene Schwefel bzw. H
2S aus dem Gasstrom entfernt und weitere unerwünschte Stoffe adsorptiv entfernt werden.
[0022] Eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass zur Entfernung
von NO
x der Gasstrom in einen Wäscher geleitet und dort mit einem geeigneten Waschmittel
behandelt wird. Andere Ausgestaltungen sehen vor, die NO
x-Entfernung in einem Festbett- oder einem Wirbelschicht- oder einem Wanderbettreaktor
durchzuführen, wobei in dem jeweiligen Reaktor zumindest ein Adsorbens oder/und zumindest
ein katalytisch wirkendes Material enthalten sind, die mit dem zu reinigenden Gasstrom
in innigen Kontakt gebracht werden.
[0023] Das Gasreinigungsverfahren kann zur Stickoxidentfernung auch im Bereich kleinster
NO
x-Spuren eingesetzt werden. Die Stickoxide, insbesondere NO, können bis in den Spurenbereich,
beispielsweise bis unter 1 ppb, entfernt werden.
[0024] In einer alternativen Ausführungsform wird im Gas enthaltenes Stickstoffdioxid (NO
2) in der ersten und/oder zweiten Sauergaswäsche ganz oder teilweise ausgewaschen.
Die NO
2-Entfernung kann alternativ auch durch entsprechende Adsorber durchgeführt oder vervollständigt
werden.
[0025] Als Einsatz können verschiedene olefinhaltige Stoffströme verwendet werden, wie z.
B. Restgase, Sidestreams und Rückströme aus Raffinerien, Olefinanlagen und/oder Polyolefinanlagen,
wie FCC-Restgase oder andere Gase mit Ethylen- und/oder Propylenanteil.
[0026] Als erste und/oder zweite Sauergaswäsche kann beispielsweise eine physikalische Wäsche,
wie eine Amin-Wäsche, eingesetzt werden. Alternativ kann eine chemische Wäsche, z.
B. eine Laugewäsche, eingesetzt werden. Als weitere alternative Ausführungsform kann
die erste Wäsche eine physikalische Wäsche und die zweite eine chemische Wäsche sein;
mit der regenerierbaren physikalischen werden größere Mengen oder sogar der Hauptteil
der Sauergase entfernt; in der nicht regenerierbaren zweiten Wäsche können die im
Gas verbliebenen geringeren Gehalte entfernt werden. Als weitere Alternative kann
der Sauergaswäsche eine Adsorberstation (z. B. mit Molekularsieb) folgen, die in der
Lage ist, restliche Sauergase, insbesondere CO
2, zu adsorbieren. Zum Schutz der Adsorberstation vor mitgerissenen Tröpfchen kann
ein Abscheider zwischen Laugewäsche und Adsorber eingebaut werden. Der Adsorber kann
gleichzeitig als Gastrockner dienen.
[0027] Eine alternative Ausführungsform sieht eine Gastrocknung, z. B. den Einbau einer
Molekularsiebstation, nach Austritt aus der ersten Wäsche vor Eintritt in den Katalysator
vor.
[0028] Adsorber- und/oder Trocknerstationen werden in einer alternativen Ausführungsform
so aufgebaut, dass sie aus mindestens zwei parallel geschalteten Einheiten bestehen;
während eine Einheit gerade zur Gasreinigung eingesetzt wird, kann die andere Einheit
(bei mehr als 2 Einheiten: können die anderen Einheiten) regeneriert werden.
[0029] Dem mit unerwünschten Substanzen beladenen, olefinhaltigen Gasstrom wird, falls erforderlich,
in einem ersten Reinigungsschritt zumindest ein Teil seiner Schwefelfracht entzogen.
Besteht dieser Reinigungsschritt aus einer kalten, d. h. bei nahezu Umgebungstemperatur
durchgeführten Sauergaswäsche, wie es eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorsieht, wird in erster Linie Schwefelwasserstoff ausgewaschen. Der Schwefelgehalt
des Gasstroms wird dabei nur soweit abgesenkt, dass der "Sulfidierungsgrad" des Katalysators
konstant bleibt bzw. für den Katalysator sinnvoll ist.
[0030] Um eine optimale NO
x-Entfernung ohne Olefinhydrierung zu erreichen, kann statt der Entfernung einer ersten
Komponente, wie z. B. Schwefelwasserstoff, auch der Beibehalt der im Gas vorhandenen
Konzentration oder eine Zudosierung dieser Komponente erforderlich sein.
[0031] In dem der ersten Sauergaswäsche nachfolgenden Reinigungsschritt wird der Gasstrom
einer katalytisch unterstützten Reaktion, z. B. einer Hydrierung, unterzogen, durch
die problematische, und daher unerwünschte Stoffe in unproblematische Formen überführt
werden. Der erfindungsgemäß eingesetzte Katalysator besitzt die Eigenschaft, dass
seine Aktivität und Selektivität, d. h. seine Fähigkeit die Reaktion zu unterstützen,
abhängig ist von z. B. der Konzentration der Schwefelkomponenten (Mercaptane, Sulfide,
Disulfide, Polysulfide), insbesondere der H
2S-Konzentration, im Gasstrom. Es existiert eine optimale Schwefelkonzentration, bei
welcher Aktivität und Selektivität ein Optimum erreichen. Die Lage dieser optimalen
Schwefelkonzentration ist keine Konstante, sondern vielmehr eine Funktion der Bedingungen,
unter denen die Reaktion durchgeführt wird und darüber hinaus auch der Zykluszeit
und der Lebensdauer.
[0032] Statt mit Schwefelkomponenten kann der optimale Zustand (Aktivität/Selektivität)
auch durch andere Stoffe, z. B. AsH
3, eingestellt werden. Die Sauergaswäschen sind ggf. durch entsprechend geeignete Adsorber
etc. zu ersetzen oder zu ergänzen.
[0033] Ein geeignetes Kriterium zur Beurteilung von Aktivität und Selektivität des Katalysators
ist die NO
x-Konzentration im Gasstrom nach der Umsetzung. Ein anderes Kriterium ist das Ausmaß
der Olefinhydrierung. Das erfindungsgemäße Verfahren sieht daher vor, dass die NO
x-Konzentration mit einer geeigneten Messeinrichtung bestimmt und/oder die Olefinhydrierung
ermittelt wird (z. B. Messung des eintretenden und austretenden Ethylens und/oder
Propylens bzw. Ethans und/oder Propans) und auf Grundlage dieses Messwertes die Schwefel-
bzw. Schwefelwasserstoffkonzentration oder einer anderen geeigneten Komponente im
Gasstrom vor der Umsetzung und/oder anderer Parameter wie die Katalysatortemperatur
gegebenenfalls geändert wird.
[0034] Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, neben Stickoxiden
auch noch weiter Stoffe aus dem Gasstrom zu entfernen. Im Falle von Schwefel wird
dieses Ziel bevorzugt durch eine, der Reaktion nachfolgende oder vorangestellte Sauergaswäsche
erreicht. Andere Stoffe, wie z. B. Diene, Acetylen, Butylen oder Sauerstoff werden
erfindungsgemäß durch Hydrierung umgewandelt. Bevorzugt wird zur Unterstützung dieser
Hydrierungen derselbe Katalysator eingesetzt, der auch zur NO
x-Umsetzung verwendet wird.
[0035] Andere Verunreinigungen, wie z. B. Arsenwasserstoff oder Antimonwasserstoff werden
erfindungsgemäß adsorptiv aus dem Gasstrom entfernt. Eine zweckmäßige Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, diesen Reinigungsschritt in der katalytischen
Stufe durchzuführen, wobei der (Hydrier)-Katalysator als Adsorptionsmittel dient.
Eine andere Ausgestaltung sieht vor, dass diese Verunreinigungen in einem oder mehreren
separaten Adsorbern, vor oder hinter der Zerlegungseinheit des Steamcrackers aus dem
Gasstrom entfemt werden, wobei diejenigen Substanzen, die z. B. für die in der Zerlegungseinheit
eingesetzten Katalysatoren als Gifte wirken, den Betrieb stören oder die Produkte
verunreinigen, zweckmäßigerweise vor der Zerlegungseinheit des Steamcrackers entfernt
werden.
[0036] Da Wasser und Kohlendioxid (CO
2) im kryogenen Zerlegungsteil ausfrieren und in kurzer Zeit zu Verlegungen führen
würden, ist es notwendig, den olefinhaltigen Gasstrom von diesen Stoffen zu reinigen,
bevor er in den kryogenen Zerlegungsteil eingeleitet wird. Eine bevorzugte Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Entfernung von Wasser adsorptiv
durchgeführt wird, wozu der olefinhaltige Gasstrom durch eine, ein geeignetes Adsorptionsmittel
(z. B. Molekularsieb, Aluminiumgel, Zeolith) enthaltende Adsorberstation geleitet
wird. CO
2 wird bevorzugt bereits zu einem großen Teil oder vollständig in der Sauergaswäsche
entfernt. Noch im Gas vorhandenes CO
2 (Spuren) kann zusammen mit dem Wasser adsorptiv entfernt werden.
[0037] Statt der oben genannten Nickelhaltigen Katalysatoren können auch andere handelsübliche
Katalysatoren, die eine NO
x-Entfemung ohne gleichzeitige nennenswerte Olefinhydrierung erlauben, eingesetzt werden.
Beispielsweise können auch Edelmetallkatalysatoren verwendet werden. Zum Schutz des
Katalysators können bei Bedarf sog. Guard Beds zur Entfernung von Störkomponenten,
wie z. B. AsH
3, vorgeschaltet werden.
[0038] Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht daher vor, die
NO
x-Konzentrationen nicht nur unmittelbar hinter der Umsetzung zu messen, sondern auch
in den Stoffströmen, die aus den kryogenen Teilen der Zerlegungseinheit strömen. Auf
diese Weise ist es möglich, die Menge der hochexplosiven nitrosen Harze und nitrosen
Salze zu berechnen, die sich in der kryogenen Zerlegungseinheit anreichern. Die Anlage
kann solange betrieben werden, bis diese Menge einen kritischen Wert erreicht, und
muss nicht schon vorsorglich nach einer wesentlich kürzeren Laufzeit abgeschaltet
und gereinigt werden. Durch eine NO
x-Messung in den diversen Prozessströmen auch innerhalb des Zerlegungsteils kann ggf.
eine Anreicherung von NO
x in den betreffenden Anlagensektionen lokalisiert werden.
[0039] Olefinhaltige Gasströme, wie sie mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens gereinigt
werden sollen, enthalten üblicherweise große Mengen an Wasserstoff und Methan; z.
B. kann ein typisches FCC-Restgas zu mehr als 40 mol% aus diesen beiden Stoffen bestehen.
In einem Gasstrom, wie er aus dem Spaltofen einer Olefinanlage strömt, sind Wasserstoff
und Methan hingegen in weit geringeren Konzentrationen vorhanden. Die Einleitung eines
olefinhaltigen Restgases in eine Olefinanlage kann daher die Zusammensetzung des Gasstroms
zum Zerlegungsteil der Olefinanlage so stark verändern, dass die Effektivität der
Gaszerlegung negativ beeinflusst wird. Um dies zu vermeiden, sieht eine weitere Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, dass Wasserstoff und Methan aus dem olefinhaltigen
Gasstrom entfernt werden, bevor der Gasstrom in eine Olefinanlage eingespeist wird.
Bevorzugt wird hierzu der olefinhaltige Gasstrom abgekühlt und einem Prozessschritt
zugeführt, in welchem er in eine C
2+-Fraktion und ein vorwiegend aus Wasserstoff und Methan bestehendes sog. Tailgas getrennt
wird. Die C
2+-Fraktion wird zur Olefinanlage weitergeleitet, während das Tailgas zweckmäßig einer
energetischen Nutzung zugeführt wird.
[0040] Erfindungsgemäß wird der olefinhaltige Gasstrom von allen Verunreinigungen befreit,
bevor er abgekühlt und entsprechend behandelt wird. Eine Ausnahme stellt z. B. AsH
3, der auch nach der (C
1-)-Abtrennung aus der (C
2+)-Fraktion entfernt werden kann.
[0041] Um zu erreichen, dass alle Anlagenteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung ihre jeweilige
Aufgabe optimal erfüllen, kann es notwendig sein, sie zu kühlen oder zu erwärmen.
Zweckmäßigerweise sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, dass der olefinhaltige
Gasstrom an geeigneten Stellen erwärmt bzw. abgekühlt wird. Wärme und Kälte können
von außerhalb der Anlage, z. B. über Dampf oder Kühlwasser, zugeführt oder innerhalb
der Anlage umverteilt werden. Bevorzugt werden die Erwärmungen bzw. Abkühlungen so
durchgeführt, dass der Verbrauch an Wärme und Kälte minimal ist.
[0042] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Reinigung eines olefinhaltigen
Gasstromes, vor dessen Einspeisung in einen Zerlegungsteil zur Gewinnung von Olefinprodukten,
durch eine Kombination aus Sauergaswaschkolonnen, NO
x-Entfernungsstufe, Adsorber und diverser weiterer Apparate.
[0043] Vorrichtungsseitig wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass beispielsweise
eine erste Sauergaswaschkolonne, die katalytische Reaktionsstufe, eine zweite Sauergaswaschkolonne
und die Adsorberstation(en) hintereinander angeordnet werden, wobei die erste Sauergaswaschkolonne
zur Einstellung des Schwefelgehalts insbesondere des Schwefelwasserstoffgehalts des
Gasstroms auf einen Wert dient, der für ein optimales Funktionieren der nachfolgenden
katalytischen Reaktionsstufe sorgt, während die zweite Sauergaswaschkolonne die Aufgabe
hat, die verbliebenen Schwefelkomponenten zu entfemen und die Adsorberstation(en)
so ausgestaltet sind, dass noch verbliebene Verunreinigungen wie Wasser und Kohlenmonoxid
aus dem Gasstrom entfernt werden.
[0044] Die erste Sauergaswaschkolonne dient dazu, den Schwefelgehalt, insbesondere den Schwefelwasserstoffgehalt,
im olefinhaltigen Gasstrom zu reduzieren. Da die Höhe der Reduktion abhängig ist von
der Art und Qualität des in der nachfolgenden katalytischen Stufe eingesetzten Katalysators
sowie den Betriebsbedingungen, stellt sie i. Allg. keine feste Größe dar. Zweckmäßigerweise
wird die erste Sauergaswaschkolonne daher so ausgebildet, dass der Schwefelgehalt
des Gasstroms zur katalytischen Station einstellbar ist. Aus energetischen Gründen
wird die erste Sauergaswaschkolonne bevorzugt als Kaltwaschkolonne, d. h. bei angenähert
Umgebungstemperatur betrieben, ausgeführt.
[0045] Hat das Gas bereits eine für die katalytische Stufe adäquate Schwefel- bzw. Sulfidkonzentration,
kann die erste Sauergaswäsche entfallen oder das Gas ganz oder teilweise im Bypass
an der ersten Wäsche vorbeigeführt werden. Insbesondere bei wechselnden Zusammensetzungen
des Einsatzstoffstroms ist ein variabler Bypass vorteilhaft.
[0046] Erfindungsgemäß wird die katalytische Reaktionsstufe als Festbett- oder Wirbelschicht-oder
Wanderbettreaktor ausgeführt. Andere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sehen vor, zur NO
x-Entfernung eine Wäsche oder einen Festbett- oder Wirbelschicht- oder Wanderbettreaktor
zu verwenden, in welchen geeignete Waschmittel, Adsorbentien und/oder Katalysatoren
eingesetzt werden, durch die zumindest NO
x aus dem Gasstrom entfernbar ist. Besonders bevorzugt werden Katalysatoren oder Waschmittel
oder Adsorbentien eingesetzt, die auch in der Lage sind, Stoffe wie z. B. AsH
3 oder Hg, die als Gifte für die in der Zerlegungseinheit verwendeten Katalysatoren
wirken oder die zu einer Verunreinigung des Produktstroms führen würden, aus dem olefinhaltigen
Gasstrom zu entfernen.
[0047] Die katalytische Station ist zweckmäßig mit einem Katalysator gefüllt, der eine hohe
Selektivität aufweist. Stoffe, die in der kryogenen Zerlegungseinheit unerwünscht
sind, wie NO
x, Acetylen und Diene, aber auch Sauerstoff und Kohlenmonoxid, werden mit Hilfe des
Katalysators in Stoffe umgewandelt, welche entweder in den folgenden Reinigungsstufen
leicht entfernt werden können (Wasser, Kohlendioxid) oder in der kryogenen Zerlegungseinheit
bzw. im Produktstrom nicht stören. Die erwünschten Olefine hingegen werden nicht oder
nur in sehr geringem Maße umgewandelt. In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist die katalytische Station mit einem Katalysator gefüllt, dessen Aktivität
und Selektivität vom Schwefelgehalt in dem zu behandelnden Gasstrom abhängt, und welche
daher regelbar ist. Besonders bevorzugt wird ein Hydrierkatalysator eingesetzt, der
in der Lage ist, Stoffe wie z. B. AsH
3 oder Hg, die als Gifte für die in der Zerlegungseinheit verwendeten Katalysatoren
wirken oder die zu einer Verunreinigung des Produktstroms führen würden, zu adsorbieren
und so aus dem olefinhaltigen Gasstrom zu entfernen.
[0048] Eine andere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, vor der Zerlegungseinheit
eine oder mehrere eigene Adsorberstationen anzuordnen, in welcher Katalysatorgifte
wie z. B. AsH
3 oder Hg aus dem Gasstrom entfernbar sind.
[0049] Eine geeignete Größe, mit der die Aktivität des Hydrierkatalysators beurteilt werden
kann, ist der Stickoxidgehalt im olefinhaltigen Gasstrom nach der Hydrierstufe, der
im ppb-Bereich liegen soll, um ausreichend lange Reinigungsintervalle für die kryogenen
Anlagenteile realisieren zu können. Die erfindungsgemäße Vorrichtung sieht daher den
Einsatz einer geeigneten Messeinrichtung an dieser Stelle vor, wie sie beispielsweise
in der Patentanmeldung 102004055120.0 beschrieben ist, mit der die NO-Konzentration
in olefinhaltigen Gasströmen bis hinab in den unteren ppb-Bereich sicher erfassbar
ist.
[0050] Im Anschluss an die Hydrierstufe wird der Gasstrom zu einer zweiten Sauergaswaschkolonne
weitergeleitet, bei der es sich bevorzugt um eine Kaltwaschkolonne handelt. Diese
Sauergaswaschkolonne ist so ausgelegt, dass die im olefinhaltigen Gasstrom noch verbliebenen
Schwefelverbindungen bis hinab zu Konzentrationen von einigen ppm auswaschbar sind.
Mitgerissene Flüssigkeitstropfen aus der Sauergaswaschkolonne werden zweckmäßigerweise
in einem Abscheider von der Gasphase abgetrennt, bevor der Gasstrom zur nächsten Reinigungsstufe
weitergeleitet wird.
[0051] Bei der nachfolgenden Reinigungsstufe handelt es sich um eine Einrichtung, mittels
der Wasser und Kohlendioxid aus dem Gasstrom entfernbar sind. Eine Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, dass es sich bei dieser Einrichtung um eine
Adsorberstation handelt, welche mit einem geeigneten Adsorptionsmittel gefüllt ist.
[0052] Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, geeignete
Einrichtungen, mit deren Hilfe die NO
x-Konzentration, insbesondere die Konzentration von NO, in einem olefinhaltigen Gasstrom
bis in den unteren ppb-Bereich messbar ist, nicht nur unmittelbar hinter der katalytischen
Reaktionsstufe anzuordnen, sondern auch hinter der kryogenen Zerlegungseinheit. Auf
diese Weise ist die Menge der hochexplosiven nitrosen Harze und nitrosen Salze bilanzierbar,
die sich in der kryogenen Zerlegungseinheit anreichern. Die Anlage kann solange betrieben
werden, bis diese Menge einen kritischen Wert erreicht, und muss nicht schon vorsorglich
nach einer wesentlich kürzeren Laufzeit abgeschaltet und gereinigt werden.
[0053] Durch die Erfindung sind Stickoxide (NO, NO
2, N
2O
2, N
2O
3, N
2O
4), Sauergase (CO
2, H
2S), Ammoniak (NH
3), Nitrile (RCN), Blausäure (HCN), Carbonylsulfid (COS), Arsenwasserstoff (AsH
3), Phosphor- und Antimonwasserstoff (PH
3, SbH
3), sonstigen Arsen-, Phosphor- oder Antimonverbindungen, Quecksilber (Hg), Acetylene,
Diene, Sauerstoff (O
2), Wasser (H
2O), Kohlenmonoxid (CO), Halogene/Halogenverbindungen, Schwermetalle und anderer Schwefelverbindungen
(RSH, RSR, SO
x, Polysulfide) aus olefinhaltigen Gasen entfernbar.
1. Verfahren zur Reinigung eines olefinhaltigen Gasstroms mit den Schritten:
- Einstellen der Konzentration einer Komponente x im Gasstrom;
- Entfernen von Stickoxiden (NOx) aus dem Gasstrom; und
- Entfernen der Komponente x.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei x bezeichnet: Schwefelwasserstoff (H2S) und/oder Mercaptane und/oder Sulfide und/oder Disulfide und/oder Polysulfide und/oder
Arsenwasserstoff (AsH3).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Entfernung des NOx katalytisch erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Entfernung des NOx durch Wäsche oder adsorptiv erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei als Katalysator ein sulfidierter
Nickelkatalysator eingesetzt wird und die Komponente x H2S und/oder eine andere schwefelhaltige Komponente ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei zusammen mit NOx auch Acetylen entfernt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Gehalt der Komponente x vor
der NOx-Entfernung in einer Sauergaswäsche eingestellt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Komponente x nach der NOx-Entfernung durch eine Sauergaswäsche entfernt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei ein oder mehrere Betriebsparameter
in Abhängigkeit der nach dem NOx-Entfemungsschritt gemessenen NOx- und/oder Stickstoffmonoxid(NO)-Konzentration geregelt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei ein oder mehrere Betriebsparameter
in Abhängigkeit der gemessenen Olefin- und/oder Paraffin-Konzentrationen nach dem
NOx-Entfernungsschritt geregelt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprühe 1 bis 10, wobei folgende Betriebsparameter geregelt
werden: Temperatur des Katalysators und/oder Einstellung der Gasmenge über den Bypass
zur ersten Sauergaswäsche und/oder Temperatureinstellung der Gasströme vor Eintritt
in die Wäschen und/oder in das Katalysatorbett.
12. Verfahren zur Olefingewinnung mit den Schritten:
Reinigen eines Gasstroms nach einem der Ansprüche 1 bis 11;
Einspeisen des gereinigten Gasstroms in eine Tieftemperaturzerlegungseinheit; und
Rektifikation des Gasstroms.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12 mit:
- einem ersten Mittel zur Einstellung der Konzentration einer Komponente x;
- einem zweiten Mittel zur Entfernung von NOx;
- einem dritten Mittel zur Entfernung der Komponente x.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur katalytischen NOx-Entfernung ein Festbett- oder Wirbelschicht- oder Wanderbettreaktor eingesetzt wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur adsorptiven NOx-Entfernung ein Festbett- oder Wirbelschicht- oder Wanderbettreaktor eingesetzt wird.
16. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur NOx-Entfernung eine Wäsche eingesetzt wird.
17. Verfahren und Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, wobei das Gas zuerst
in eine Vorzerlegung zur Abtrennung leichter Komponenten, wie Methan und/oder Wasserstoff,
eingespeist wird und danach erst der eigentlichen Olefingewinnung, wie dem Zerlegungsteil
eines Steamcrackers, zugeführt wird.
18. Verfahren und Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, wobei das Gas ohne eine
Vorzerlegung zur Abtrennung leichter Komponenten, wie Methan und/oder Wasserstoff,
direkt einer Olefingewinnung, wie beispielsweise dem Zerlegungsteil eines Steamcrackers,
zugeführt wird.
19. Verfahren und Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, wobei die Gasaufbereitung
mit oder ohne Demethanizer und mit Olefingewinnung als eigenständige Anlage aufgebaut
ist.
20. Verfahren und Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, wobei aus dem olefinhaltigen
Gasstrom Stickoxide (NO, NO2, N2O2, N2O3, N2O4), Sauergase (CO2, H2S), Ammoniak (NH3), Nitrile (RCN), Blausäure (HCN), Carbonylsulfid (COS), Arsenwasserstoff (AsH3), Phosphor- und Antimonwasserstoff (PH3, SbH3), sonstige Arsen-, Phosphor- oder Antimonverbindungen, Quecksilber (Hg), Acetylene,
Diene, Sauerstoff (O2), Wasser (H2O), Kohlenmonoxid (CO), Halogene/Halogenverbindungen, Schwermetalle und andere Schwefelverbindungen
(RSH, RSR, SOx, Polysulfide) entfernt werden.
21. Verfahren und Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, wobei die Stickoxide
bis in den unteren ppb-Bereich, bevorzugt bis unter 1 ppb aus dem olefinhaltigen Gasstrom
entfernt werden.