[0001] Die Erfindung betrifft einen Deckel für einen Getränkebehälter zur Aufnahme eines
Aufgussgetränkes, vorzugsweise für einen Einweg-Teebecher.
[0002] Es ist bekannt, Heißgetränke beispielsweise an Kiosken oder eigens dafür eingerichteten
verkaufsstellen zum Mitnehmen anzubieten. Dabei werden die Heißgetränke typischerweise
in Einweg-Trinkbechern, beispielsweise aus Pappe oder Styropor, angeboten. Diese Einwegbecher
sind dabei regelmäßig mit einem Deckel verschlossen, der einerseits ein Verschütten
des heißen Inhaltes verhindern und andererseits einen Warmhalteeffekt bewirken soll.
[0003] Bekannt sind derartige Becher-Deckel-Kombinationen, beispielsweise für Kaffee, wobei
die Deckel für derartige Kaffeebecher üblicherweise einfache Kunststoffdeckel mit
einen umlaufenden Klemmrand sind. Dabei ist an einer randnahen Stelle des Deckels
entweder eine einfache Öffnung oder ein hochgezogener Trinkschnabel mit Öffnung vorgesehen,
durch welche der heiße Kaffee ohne Abnehmen des Deckels aus dem Becher getrunken werden
kann.
[0004] Ziel der Erfindung ist es nun, eine dem genannten "Straßenverkauf" von heißem Kaffee
zum Mitnehmen vergleichbare Möglicnkeit für den Verkauf von Tee zu schaffen. Dabei
soll der Tee einem gewissen Qualitätsanspruch genügen, insbesondere soll mit frischen
Teeblättern aufgebrühter Tee verwendet werden können.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Deckel für einen Getränkebehälter zur Aufnahme
eines Aufgussgetränkes zu schaffen, mit dessen Hilfe ein Tee oder ein anderes Aufgussgetränk
einfach zubereitet und ein im Straßenverkauf an einen Kunden abgegebener Getränkebehälter
zuverlässig verschlossen werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einem Deckel gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen des Deckels sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis
9 angegeben. Anspruch 10 schließlich beschreibt eine aus einem solchen Deckel sowie
einer in dem Deckel angeordneten Aufgusseinheit bestehende Einheit.
[0008] Erfindungsgemäß weist der Deckel eine Grundplatte sowie eine in Abstand zu der Grundplatte
angeordnete Abdeckung auf. Zwischen der Grundplatte und der Abdeckung ist ein Aufnahmeraum
gebildet, der durch eine seitlich umlaufende Seitenwand begrenzt ist. In der Grundplatte
ist eine erste Öffnung vorgesehen. Diese ist so bemessen, dass eine Aufgussmaterial
enthaltende Aufgusseinheit durch diese hindurch führbar ist. In der Abdeckung bzw.
im Bereich derselben ist eine verglichen mit der ersten, in der Grundplatte ausgebildeten
öffnung kleinere, zweite Öffnung gebildet. Diese öffnung ist so bemessen, dass zumindest
ein Abschnitt der Aufgusseinheit durch diese hindurch führbar ist. Schließlich ist
der Aufnahmeraum zur Aufnahme zumindest eines Teils der Aufgusseinheit bemessen.
[0009] Mit dem erfindungsgemäßen Deckel kann eine Aufgusseinheit, vorzugsweise ein Teeblätter
enthaltender Aufgussbeutel durch die in der Grundplatte ausgebildete Öffnung hindurch
in den Innenraum des Getränkebehälters, insbesondere eines Einweg-Teebecners hinein
gehängt werden. Dabei ist vorgesehen, dass ein Abschnitt der Aufgusseinheit, insbesondere
einer Handhabe die zweite, in der Abdeckung ausgebildete Öffnung durchragt und in
geeigneter Weise an dem Deckel festgelegt ist. Die Aufgusseinheit durchragt die in
der Grundplatte des Deckels ausgebildete Öffnung in vorteilhafter Weise in einer solchen
Länge, dass sie soweit in den Getränkebehälter hineinreicht, dass sie mit darin befindlichem
heißen Wasser oder einer anderen Aufbrühflüssigkeit in Kontakt steht. Nach dem Ende
einer Aufbrühzeit kann dann die Aufgusseinheit an dem durch die in der Abdeckung gebildete
Öffnung ragenden Abschnitt gegriffen und durch diese Öffnung gezogen werden. Dabei
wird der durch die in der Grundplatte gebildet Öffnung hindurchragende Teil der Aufgusseinheit
zumindest teilweise in den zwischen der Grundplatte und der Abdeckung gebildeten Aufnahmeraum
hineingezogen. Insbesondere wird dabei die Aufgusseinheit soweit aus dem Getränkebehälter
heraus gezogen, dass sie mit der Aufgussflüssigkeit, insbesondere dem heißen Wasser
bzw. dem inzwischen gebildeten Aufgussgetränk nicht mehr in Kontakt steht.
[0010] Auf diese Weise erfüllt der erfindungsgemäße Deckel zumindest zwei Funktionen. Zum
einen deckt er den Getränkebehälter mit dem darin befindlichen Aufgussgetränk zuverlässig
ab, so dass ein versehentliches Verschütten vermieden wird bzw. ein frühzeitiges Abkühlen
bei Verwendung eines heißen Aufgussgetränkes ebenfalls verhindert wird. Zum anderen
dient der erfindungsgemäße Deckel einem einfachen Handhaben einer Aufgusseinheit,
die durch diesen Deckel hindurch zur Bereitung des Aufgussgetränkes in eine Aufguss-
bzw. Aufbrühflüssigkeit hineinragen kann, ohne Abheben des Deckels dann aus dieser
einfach entfernt werden kann.
[0011] Insbesondere ist es mit dem erfindungsgemäßen Deckel möglich, beispielsweise Tee
in Form von Teeblättern in einem Aufgussbeutel zur Zubereitung eines qualitativ hochwertigen
Tees in einem Einweg-Teebecher z.B. für den "Straßenverkauf" zuzubereiten.
[0012] Der Deckel ist vorzugsweise aus einem Kunststoff gefertigt, insbesondere durch Tiefziehen.
Alternativ kann der Deckel jedoch auch aus einem Papier- bzw. Pappmaterial durch entsprechende
Formgebung gestaltet sein. Vorzugsweise ist der Deckel aus zwei Elementen gebildet,
wobei ein Teil die Abdeckung darstellt und der restliche Deckel einstückig gefertigt
ist.
[0013] Gemäß einer in Anspruch 2 beschriebenen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
ist die zweite Öffnung schlitzförmig gebildet. Auf diese Weise ist die in der bzw.
im Bereich der Abdeckung ausgebildete Öffnung besonders klein dimensioniert, so dass
sowohl die Gefahr eines Verschüttens des Inhaltes des Getränkebehälters durch diese
Öffnung als auch die Möglichkeit einer frühzeitigen Abkühlung eines darin befindlichen
Heißgetränkes verringert wird. Besonders bevorzugt kann die schlitzförmige Öffnung
durch ein zungen- bzw. laschenförmiges Teil der Abdeckung noch weiter überdeckt und
in einer Ruhestellung im wesentlichen verschlossen sein.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung (Anspruch 3) ist vorgesehen,
dass der Deckel einen vorzugsweise umlaufenden Klemmrand zum Aufklemmen auf dem Getränkebehälter
aufweist. Mit einem solchen Klemmrand kann der Deckel sicher und zuverlässig auf dem
Getränkebehälter festgelegt werden, ohne dass Gefahr besteht, dass der Deckel ohne
weiteres versehentlich von dem Getränkebehälter gelöst wird bzw. abfällt.
[0015] In einer weiteren Weiterbildung der Erfindung (Anspruch 4) ist vorgesehen, dass die
Abdeckung unter einem spitzen Winkel geneigt zu der Grundplatte angeordnet ist. Durch
diese Art der Anordnung wird ein im Querschnitt keilförmiger Aufnahmeraum geschaffen.
Ein solcher keilförmiger Aufnahmeraum ist einerseits von Vorteil für die haltende
Aufnahme der Aufgusseinheit, erfüllt zudem den Zweck der Führung der Aufgusseinheit
beim Einziehen derselben, wie später insbesondere anhand der Beschreibung des Ausführungsbeispieles
noch deutlicher werden wird.
[0016] Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung (Anspruch 5) weist der Deckel
zu der Grundplatte geneigte Führungsflächen zum Führen eines Abschnittes der Handhabe
der Aufgusseinheit auf. Solche geneigten Führungsflächen unterstützen beim Verkeilen
der Aufgusseinheit in dem Aufnahmeraum nach dem Einziehen durch die Öffnung in der
Bodenplatte. Dadurch wird die Aufgusseinheit zum einen durch Quetschen "ausgewrungen"
zum anderen in dem Aufnahmeraum gehalten.
[0017] Mit Vorteil ist der zwischen der Grundplatte und den Führungsflächen eingeschlossene,
spitze Winkel größer als der Spitze Winkel zwischen der Grundfläche und der Abdeckung
(Anspruch 6).
[0018] Ist der Deckel ferner gemäß der in Anspruch 7 angegebenen, vorteilhaften Weiterbildung
aufgebaut, kann dieser entlang einer schräg durch den Aufnahmeraum verlaufenden Ebene
durch die erste Öffnung bzw. die zweite Öffnung hindurch gezogen werden. Dadurch ergibt
sich die Möglichkeit, einen größeren Abschnitt der Aufgusseinheit in das Innere des
Aufnahmeraumes hineinzuziehen, als wenn die beiden Öffnungen in der Grundplatte und
der Abdeckung fluchtend übereinander angeordnet wären. Die in dem der zweiten Öffnung
gegenüberliegenden Bereich der Grundplatte angeordnete Auflage für einen Teil der
Handhabe der Aufgusseinheit schafft die Möglichkeit, die Aufgusseinheit in einer Stellung,
in der sie maximal weit durch die Öffnung in der Grundplatte hindurchragt an dem Deckel
zu fixieren, so dass sie nicht vollends durch die Öffnung in der Grundplatte hindurch
treten kann.
[0019] Mit Vorteil weist der Deckel eine Trinköffnung in einem Randbereich auf, die bei
auf dem Getränkebehälter aufgesetztem Deckel eine Verbindung in den Innenraum des
Getränkebehälters schafft. Eine derartige Trinköffnung erlaubt es, den Inhalt des
Getränkebehälters genießen zu können, ohne den Deckel von dem Getränkebehälter entfernen
zu müssen.
[0020] Bevorzugt ist die Trinköffnung der in einem Randbereich des Deckels angeordneten,
zweiten Öffnung diametral gegenüberliegend angeordnet (Anspruch 9). Auf diese weise
wird beim Trinken durch die Trinköffnung eine Beeinflussung durch den aus der zweiten
Öffnung herausragenden Abschnitt der Aufgusseinheit vermieden.
[0021] Schließlich ist in Anspruch 10 eine aus einem erfindungsgemäßen Deckel und einer
Aufgusseinheit zusammengesetzte Einheit beansprucht. Eine solche Einheit kann bereits
vorkombiniert vorrätig gehalten werden, um die Zubereitung eines Aufgussgetränkes
zu vereinfachen. Ein Aufgussgetränk kann dann durch Einbringen einer Aufgussflüssigkeit,
insbesondere heißes Wasser für Tee, in einen Getränkebehälter, beispielsweise einen
Einweg-Teebecher und anschließendes Aufsetzen des bereits mit der Aufgusseinheit,
beispielsweise dem Teebeutel, vormontierten Deckels zubereitet werden. In dieser Konstellation
kann das Getränk an den Konsumenten abgegeben werden. Dieser kann dann nach einer
von ihm selbst bestimmten Wirkzeit die Aufgusseinheit durch Ziehen an dem durch die
zweite Öffnung herausragenden Abschnitt aus der Aufgussflüssigkeit entnehmen und das
frisch zubereitete Aufgussgetränk genießen.
[0022] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles anhand der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- in dreidimensionaler Ansicht einen erfindungsgemäßen Deckel;
- Fig. 2
- den in Fig. 1 dargestellten Deckel von oben;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch den in Fig. 1 und 2 gezeigten Deckel;
- Fig. 4
- den erfindungsgemäßen Deckel ohne Abdeckung, in einer dreidimensionalen Ansicht;
- Fig. 5
- den Deckel ohne Abdeckung in einer Draufsicht;
- Fig. 6
- eine entlang der Linie A - A in Fig. 5 genommene Schnittdarstellung; und
- Fig. 7(a)
- schematisch die Verwendung des erfindungsgemäßen
- bis 7(c)
- Deckels zusammen mit einer Aufgusseinheit in drei unterschiedlichen Schnittdarstellungen.
[0023] In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Deckels gezeigt.
Gleiche Elemente sind dabei mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0024] Zur Beschreibung des erfindungsgemäßen Deckels wird zunächst auf die Figuren 1 bis
6 in ihrer Gesamtheit Bezug genommen. Der erfindungsgemäße Deckel ist in den Figuren
allgemein mit 1 bezeichnet. Dieser Deckel 1 hat eine Bodenplatte 2 und eine Abdeckung
3. Zwischen der Bodenplatte 2 und der Abdeckung 3 ist, seitlich begrenzt von einer
umlaufenden Seitenwand 4, ein Aufnahmeraum 5 gebildet. Die Abdeckung 3 ist gegenüber
der Bodenplatte 2 in einem spitzen Winkel geneigt angeordnet.
[0025] In der Bodenplatte 2 ist eine erste Öffnung 6 gebildet. Diese Öffnung 6 ist im wesentlichen
rechteckig mit abgerundeten Eckbereichen. In einer ersten, entlang der kürzeren Ausdehnung
der im wesentlichen rechteckigen Öffnung 6 gesehenen Richtung liegt die Öffnung 6
mittig in der Bodenplatte 2. In der Richtung ihrer längeren Ausdehnung erstreckt sich
die Öffnung 6 im wesentlichen über die gesamte Breite der Bodenplatte 2.
[0026] Im Bereich der Abdeckung 3, genauer gesagt zwischen der Unterseite der Abdeckung
3 und der Seitenwand 4 ist eine zweite Öffnung 7 belassen. Diese Öffnung 7 ist im
wesentlichen schlitzförmig gebildet und wird von einer laschenartigen Verlängerung
der Abdeckung (Lasche 13) überdeckt.
[0027] Der Deckel 1 weist einen umlaufenden Klemmrand 8 auf, mit welchem er auf einem Getränkebehälter,
vorzugsweise einem Einweg-Trinkbecher festgelegt werden kann. In einem Bereich außerhalb
der Seitenwand 4, also ausgehend von der Seitenwand 4 in Richtung des Klemmrandes
8 verlaufend, ist in dem oberen Rand des Deckels 1 eine Trinköffnung 11 angeordnet.
Die Bodenplatte 2 weist in einem Abschnitt eine Auflage 10 auf, deren Funktion später
näher erläutert wird.
[0028] Die Abdeckung 3 ist auf einem in der Seitenwand 4 versatzartig ausgebildeten Auflagerand
12 aufgelegt.
[0029] Der Deckel 1 ist insgesamt zweiteilig aufgebaut, wobei die Abdeckung 3 ein separates
Bauteil ist. Der restliche Deckel ist durch Tiefziehen aus Kunststoff einstückig gefertigt.
Zur Endmontage des Deckels 1 wird die Abdeckung 3 auf den Auflagerand 12 aufgelegt
und dort in geeigneter Weise befestigt, beispielsweise durch Verkleben, Verschweißen
oder ähnliches.
[0030] In den Figuren 7(a) bis 7(c) ist dargestellt, wie der erfindungsgemäße Deckel 1 im
Zusammenhang mit einer Aufgusseinheit 20 verwendet wird. In Fig. 7(a) ist dargestellt,
wie eine Aufgusseinheit 20 in den Deckel 1 eingesetzt wird. Die Aufgusseinheit 20
verfügt über einen Beutelteil 21, in welchem ein Aufgussmaterial, beispielsweise Teeblätter,
befindlich ist. Das Beutelteil 21 ist an einer Handhabe 22 angeordnet. Die Handhabe
22 ist plattenförmig und vorzugsweise aus einem Papier- bzw. Pappmaterial gebildet.
Das Beutelteil 21 ist an der Handhabe 22 so ausgebildet, dass sich beidseits der Verbindungsstelle
zwischen Beutelteil 21 und Handhabe 22 Abschnitte der Handhabe 22 erstrecken, nämlicn
der Griffabschnitt 23 und ein Stützabschnitt 24.
[0031] Zum Einsetzen der Aufgusseinheit 20 wird diese mit dem Griffabschnitt 23 voran von
unten durch die Öffnung 6 in den Deckel 1 eingesetzt, bis der Griffabschnitt 23 durch
die Öffnung 7 hindurch tritt. Dabei wird die Handhabe 22 beim Einsetzen auf den Führungsflächen
9 geführt, so dass der Griffabschnitt 23 sicher durch die Öffnung 7 hindurchgeführt
werden kann. Bei diesem ersten Schritt, wie er in Fig. 7(a) dargestellt ist, wird
die Lasche 13 umgebogen. Die Bewegungsrichtung ist in Fig. 7(a) durch einen Pfeil
angedeutet. Wenn der gesamte Stützabschnitt 24 der Handhabe 22 sich jenseits der der
Öffnung 7 gegenüberliegenden Kante der Öffnung 6 befindet, wird die Handhabe 22 verschwenkt
und so weit wieder in den Aufnahmeraum 5 des Deckels 1 zurückgeschoben, bis der Stützabschnitt
24 mit seiner Kante am äußersten Ende der Auflage 10 aufliegt. Dies ist in Fig. 7(b)
dargestellt, wobei die Bewegungsrichtung durch den Pfeil angedeutet ist. In dieser
Position ist die Aufgusseinheit 20 sicher an bzw. in dem Deckel 1 fixiert, und das
Beutelteil 21 ragt um eine maximale Länge aus der Öffnung 6 der Bodenplatte 2 des
Deckels 1 heraus. Das Beutelteil 21 der Aufgusseinheit 20 kann so beispielsweise mit
in einem Einweg-Trinkbecher, auf den der Deckel 1 mit eingesetzter Aufgusseinheit
20 aufgesetzt ist, befindliches, heißes Wasser hineinragen und zur Zubereitung des
Aufgussgetränkes dienen.
[0032] Ist das Aufgussgetränk fertig zubereitet, wird die Handhabe 22 an dem Griffabschnitt
23 erfasst und in Richtung des in Fig. 7(c) dargestellten Pfeils aus der Öffnung 7
herausgezogen. Dabei wird das Beutelteil 21 der Aufgusseinheit 20 in den Aufnahmeraum
5 hineingezogen. Das Beutelteil 21 ist dann zumindest teilweise in dem Aufnahmeraum
5 aufgenommen. Bei diesem Schritt wird das Beutelteil 21 zugleich gequetscht und "ausgewrungen",
so dass noch in dem Beutelteil 21 festgehaltenes Aufgussgetränk in den Getränkebehälter,
beispielsweise den Einweg-Trinkbecher, zurückläuft. Insbesondere ist das Beutelteil
21 nach dem Herausziehen des Griffabschnittes 23 bzw. dem Hineinziehen des Beutelteils
21 in den Aufnahmeraum 5 nicht mehr in Kontakt mit dem Aufgussgetränk, so dass beispielsweise
im Falle von Tee verhindert wird, dass dieser überlange zieht und zu viele Bitterstoffe
aus dem Tee in das heiße Wasser bzw. den Aufguss gelangen.
[0033] In dieser letztgenannten Position verbleibt die Aufgusseinheit 21 dann. Das in dem
Getränkebehälter befindliche Aufgussgetränk kann durch die Öffnung 11 hindurch getrunken
werden, ohne dass das Aufgussgetränk weiter mit dem Beutelteil 21 der Aufgusseinheit
20 in Kontakt kommt. D.h. der Deckel muss zum Entfernen des Beutelteils 21 aus dem
Aufgussgetränk nicht abgenommen werden, sondern kann weiterhin auf dem Getränkebehälter
verbleiben und ein Verschütten bzw. frühzeitiges Abkühlen des Getränkes verhindern.
[0034] Mit dem erfindungsgemäßen Deckel 1 ist es möglich, Aufgussgetränke von hoher Qualität,
insbesondere qualitativ hochwertige Teeaufgüsse zuzubereiten und diese insbesondere
in Einweg-Trinkbechern im Straßenverkauf anzubieten.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Deckel
- 2
- Bodenplatte
- 3
- Abdeckung
- 4
- Seitenwand
- 5
- Aufnahmeraum
- 6
- Öffnung
- 7
- Öffnung
- 8
- Klemmrand
- 9
- Führungsfläche
- 10
- Auflage
- 11
- Trinköffnung
- 12
- Auflagerand
- 13
- Lasche
- 20
- Aufgusseinheit
- 21
- Beutelteil
- 22
- Handhabe
- 23
- Griffabschnitt
- 24
- Stützabschnitt
1. Deckel für einen Getränkebehälter zur Aufnahme eines Aufgussgetränkes, vorzugsweise
für einen Einweg-Teebecher, mit einer Grundplatte (2) und einer in Abstand zu der
Grundplatte (2) angeordneten Abdeckung (3), wobei zwischen der Grundplatte (2) und
der Abdeckung (3) ein seitlich durch eine umlaufende Seitenwand (4) begrenzter Aufnahmeraum
(5) gebildet ist, wobei in der Grundplatte (2) eine erste Öffnung (6) vorgesehen ist,
durch welche eine ein Aufgussmaterial enthaltende Aufgusseinheit (20) hindurchführbar
ist, und wobei in der Abdeckung (3) bzw. im Bereich der Abdeckung (3) eine verglichen
mit der ersten Öffnung (6) kleinere zweite Öffnung (7) gebildet ist, durch die ein
Abschnitt (23) der Aufgusseinheit (20) hindurchführbar ist, und wobei der Aufnahmeraum
(5) zur Aufnahme zumindest eines Teils der Aufgusseinheit (20) bemessen ist.
2. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Öffnung (7) schlitzförmig gebildet ist.
3. Deckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er einen vorzugsweise umlaufenden Klemmrand (8) zum Aufklemmen auf dem Getränkebehälter
aufweist.
4. Deckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (3) unter einem spitzen Winkel geneigt zu der Grundplatte (2) angeordnet
ist.
5. Deckel nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er zu der Grundplatte (2) geneigte Führungsflächen (9) zum Führen eines Abschnittes
einer Handhabe (22) der Aufgusseinheit (20) aufweist.
6. Deckel nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Grundplatte (2) und den Führungsflächen (9) eingeschlossen, spitze Winkel
größer ist als der spitze Winkel zwischen der Grundplatte (2) und der Abdeckung (3).
7. Deckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Querschnitt gesehen die erste Öffnung (6) in der Grundplatte (2) in etwa
mittig angeordnet ist und dass die zweite Öffnung (7) in Richtung des Randes versetzt
zu der ersten Öffnung (6) in der Abdeckung (3) bzw. im Bereich der Abdeckung (3) vorgesehen
ist und dass in einem der zweiten Öffnung (7) diametral gegenüberliegenden Bereich
die Grundplatte (2) eine Auflage (10) für einen Teil (24) der Handhabe (22) der Aufgusseinheit
(20) aufweist.
8. Deckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er in einem Randbereich eine Trinköffnung (11) aufweist, die bei auf dem Getränkebehälter
aufgesetztem Deckel (1) eine Verbindung in den Innenraum des Getränkebehälters schafft.
9. Deckel nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Trinköffnung (11) der zweiten Öffnung (7) diametral gegenüberliegend angeordnet
ist.
10. Einheit bestehend aus einem Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis und einer in dem
Deckel (1) angeordneten, die Grundplatte (2) durch die erste Öffnung durchragenden,
mit einem Griffabschnitt (23) durch die zweite Öffnung (7) aus dem Aufnahmeraum (5)
herausgeführten Aufgusseinheit (20), vorzugsweise mit einem Teeblätter enthaltenden
Beutel.