[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung des Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz,
das weitgehend frei von Verunreinigungen ist.
[0002] Die Herstellung des Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalzes ist
an sich bekannt (DE A 440 96 89). Das Verfahren kann durch das folgende Formelschema
erläutert werden:

Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz wird danach bei einer Temperatur
von etwa 120°C bei einer Reaktionszeit von einer Stunde hergestellt. Anschließend
erfolgt Hydrolyse in Eiswasser, wobei Phenylen-bis-benzimidazoltetra-sulfonsäure-dinatriumsalz
auskristallisiert; das Kristallisat wird abfiltriert. Dann wird das noch feuchte Kristallisat
in einer Lauge, wie Natronlauge, aufgenommen und gelöst, dann mit Aktiv-Kohle versetzt
und erhitzt. Man filtriert die Aktiv-Kohle ab und fällt das Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
durch Zugabe von Schwefelsäure wieder aus. Nach Trocknung liegt pulverförmiges Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
mit 99 Gew.-% Reinheit vor.
[0003] Bei den anwendungstechnischen Prüfungen des so hergestellten Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
zeigt sich, dass es bei Einsatz dieses nach o.a. Verfahren hergestellten Produktes
zu Verfärbungen in den Formulierungen kam, die nicht akzeptabel sind.
[0004] Ursache für die Verfärbungen sind u.a. Diphenylamin, 3,4-Diamino-benzolsulfonsäure
und 2-(4'-Carboxy-phenyl)-benzimidazol-6-sulfonsäure.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung von Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
in hoher Reinheit, das insbesondere keine sich verfärbende Anteile enthält.
[0006] Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
durch Umsetzung von o-Phenylendiamin mit Terephthalsäure und Chlorsulfonsäure in Gegenwart
von starken Säuren gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Reaktionszeit
10 bis 15 Stunden beträgt.
[0007] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
in einer Reinheit von über 98 Gew.-%. Nebenprodukte sind lediglich

[0008] Die Nebenprodukte sind unbedenklich und rufen keine Verfärbung des Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
hervor.
[0009] Die bevorzugte Reaktionszeit für das erfindungsgemäße Verfahren beträgt 11 bis 12
Stunden.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die bei
der Reaktion bzw. nach Hydrolyse erhaltene Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure
in einem ersten Schritt in Wasser gelöst und mit Aktiv-Kohle versetzt, die danach
abgetrennt wird und wobei aus dem Filtrat das Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
mit Natriumchlorid ausgefällt und abgetrennt wird, das in einem zweiten Schritt erneut
in Wasser und Natronlauge gelöst und nochmals mit Aktiv-Kohle versetzt wird, die danach
wieder abgetrennt wird, wobei aus dem Filtrat durch Ansäuern reines Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
ausfällt, das gegebenenfalls anschließend noch gereinigt wird.
[0011] Die bei der Reaktion bzw. nach Hydrolyse erhaltene Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure
wird im ersten Schritt in Wasser im Temperaturbereich von 40 bis 80°C, bevorzugt 45
bis 55°C gelöst.
[0012] Vorzugsweise stellt man hierbei eine 1 bis 30 Gew.-%, im besonderen bevorzugt 5 bis
7 Gew.-% Lösung von Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure her.
[0013] Aktivkohle für das erfindungsgemäße Verfahren (erster und zweiter Schritt) können
alle handelsüblichen Typen sein.
[0014] Zum Ausfällen des Natriumsalzes gibt man im allgemeinen eine 1 bis 15, bevorzugt
3 bis 10 äquimolare Menge Natriumchlorid hinzu.
[0015] Das im ersten Schritt erhaltene Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
wird im zweiten Schritt in Wasser im Temperaturbereich von 30 bis 80°C, bevorzugt
von 45 bis 50°C gelöst.
[0016] Vorzugsweise stellt man hierbei eine 5 bis 25 Gew.-%, im besonderen bevorzugt 15
bis 20 Gew.-% Lösung von Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
her.
[0017] Das im ersten Schritt erhaltene Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
wird gelöst und nach Versetzen und Abtrennen der Aktivkohle durch Ansäuern auf etwa
pH 3 ausgefällt. Das Ansäuern erfolgt vorzugsweise mit Salzsäure. Auch hierbei fällt
überraschenderweise das Dinatriumsalz aus.
[0018] Das im zweiten Schritt erhaltene Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
kann in einer bevorzugten Ausführungsform noch mit Phosphorsäure gewaschen werden.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise wie folgt durchgeführt werden:
Man legt Schwefelsäure, Terephthalsäure sowie o-Phenylendiamin vor und erhitzt das
Gemisch auf beispielsweise 110°C unter Stickstoffatmosphäre. Danach wird innerhalb
von 4 h Chlorsulfonsäure bei einer Temperatur zwischen 110 und 120°C zudosiert und
anschließend noch 12 h weitergerührt. Die nach Hydrolyse erhaltene Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure
wird bei 35-40°C in Wasser gelöst, mit Aktiv-Kohle versetzt und etwa 30 min bei gleicher
Temperatur gerührt. Die Aktiv-Kohle wird abfiltriert und das Filtrat mit Natriumchlorid
versetzt und innerhalb von etwa 2 Stunden zur Ausfällung langsam auf Raumtemperatur
unter Rühren abgekühlt. Dann wird das so erhaltene Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
abfiltriert und mit 5-proz. Kochsalzlösung nachwaschen.
[0020] Das so erhaltene Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz wird erneut
in Wasser eintragen und zur Lösung 45-proz. Natronlauge zugegeben bis auf pH 5, nochmals
Aktiv-Kohle zugesetzt. Die Mischung wird auf 55°C gehalten und etwa 2 Stunden gerührt.
Die Aktiv-Kohle wird abgetrennt und das Filtrat zur erneuten Ausfällung des Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
mit reiner Salzsäure bis pH 3 angesäuert. Es wird ca. 2 Stunden gerührt und auf Raumtemperatur
abgekühlt. Das Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz wird in an
sich bekannter Weise, z.B. durch Filtration, abgetrennt.
[0021] Das so erhaltene Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz kann dann
noch mit einer 2 Gew.-% wässrigen Natriumchloridlösung, die mit geringen Mengen Phosphorsäure
auf pH 3 gestellt ist, gewaschen werden; anschließend wird beispielsweise bei 140°C
und 2 mbar getrocknet.
[0022] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erhält man ein im Spurenbereich analytisch
einwandfreies Produkt, das für den Einsatz in kosmetischen Formulierungen bestens
geeignet ist und die eingangs aufgeführten Nachteile der Verfärbungen nicht besitzt.
Überraschenderweise wird die Anwesenheit von problematischen Spurenkomponenten verhindert.
[0023] Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz kann als UV-A-Filter in
kosmetischen Produkten verwendet werden.
Beispiel:
[0024] 1.703 g Schwefelsäure, 96 % werden vorgelegt und 232 g Terephthalsäure eingetragen,
anschließend gibt man 302 g o-Phenylendiamin nachdem mit Stickstoff gespült wurde
portionsweise hinzu, wobei die Temperatur auf 97°C ansteigt. Die Temperatur wird danach
dann auf 110°C erhöht. Dann werden 2.200 g Chlorsulfonsäure innerhalb 4 h dosiert,
Temperatur dabei zwischen 110-120°C gehalten, nach Dosierung noch 12 h bei genannter
Temperatur rühren.
[0025] Der Reaktorinhalt wird auf Raumtemperatur abgekühlt und 4.000 g Wasser von 5°C innerhalb
4 h dosiert, wobei Temperatur auf ca. 47°C steigt, anschl. wird noch 2 h nachgerührt
und dann filtriert. Man erhält 1.200 g feuchte Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure.
[0026] Dieser Presskuchen wird in 11.000 g Wasser von 40°C eingetragen und gelöst, dann
erfolgt Zugabe von 30 g A-Kohle. Das Gemisch wird 30 min unter Stickstoff gerührt
und dann filtriert. Das Filtrat wird bei 50°C mit 600 g Kochsalz versetzt und 2 h
bei dieser Temperatur gerührt, wobei gegen Ende der Rührzeit auf 25°C abgesenkt wird;
dann erfolgt Filtration. Das erhaltene Produkt wird mit 2.800 g 5 Gew.-% Kochsalzlösung
gewaschen. Man erhält 1.362 g Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz.
[0027] Das so erhaltene Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz wird in
4.500 g Wasser von 50°C eingetragen und suspendiert (pH 2,4); dann erfolgt bei 50°C
Zugabe von 168 g 45-proz. Natronlauge zur Einstellung auf pH 5 und Lösung des Produkts,
dann werden 30 g A-Kohle zugesetzt, Ansatz auf 55°C erwärmt und 2 h nachgerührt und
filtriert, Filtrat wird mit 162 g Salzsäure, rein versetzt, dabei wird die Temperatur
bei 50°C gehalten sowie ein pH von 3 eingestellt, man rührt 2 h unter Stickstoff und
kühlt dabei auf 25°C ab; dann erfolgt Filtration, der Filterkuchen wird anschließend
mit 4.000 g 2-proz. Kochsalzlösung, die mit wenig Phosphorsäure auf pH 3 eingestellt
ist, gewaschen, man erhält 1.155 g des so gereinigten Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz.
[0028] Das so gereinigte Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz wird dann
10 h bei 140°C und 2 mbar getrocknet. Man erhält 700 g Endprodukt (Restfeuchte 2 %).
Das so erhaltene Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz hat eine
Reinheit von 98 Gew.-% und enthält als Nebenprodukte lediglich

[0029] Die Nebenprodukte sind unbedenklich und rufen keine Verfärbung des Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
hervor.
1. Verfahren zur Herstellung von Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäuredi-natriumsalz
durch Umsetzung von o-Phenylen-diamin mit Terephthalsäure und Chlorsulfonsäure in
Gegenwart von starken Säuren, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionszeit 10 bis 15 Stunden beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionszeit 11 bis 12 Stunden beträgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die bei der Reaktion erhaltene Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure, in einem
ersten Schritt in Wasser gelöst und mit Aktiv-Kohle versetzt wird, die danach abgetrennt
wird und wobei aus dem Filtrat das Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
durch Zugabe von Natriumchlorid ausgefällt und abgetrennt wird, das in einem zweiten
Schritt erneut in Wasser gelöst und nochmals mit Aktiv-Kohle versetzt wird, die danach
wieder abgetrennt wird, wobei aus dem Filtrat durch Ansäuern reines Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
ausfällt, das gegebenenfalls anschließend noch gereinigt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die bei der Reaktion erhaltene Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure im ersten
Schritt in Wasser im Temperaturbereich von 40 bis 80°C gelöst wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die bei der Reaktion erhaltene Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure im ersten
Schritt in Wasser gelöst wird und nach Versetzen und Abtrennen der Aktiv-kohle mit
Natriumchlorid als Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz ausgefällt
wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das im ersten Schritt erhaltene Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
im zweiten Schritt in Wasser im Temperaturbereich von 30 bis 80°C gelöst wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das im ersten Schritt erhaltene Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
im zweiten Schritt in Wasser gelöst wird und nach Versetzen und Abtrennen der Aktivkohle
durch Ansäuern auf etwa pH 3 ausgefällt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Ansäuern im zweiten Schritt mit Salzsäure erfolgt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das im zweiten Schritt erhaltene Phenylen-bis-benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz
mit Phosphorsäure gewaschen wird.