[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines topografischen Musters auf
oder in einer Papiermaschinenbespannung. Sie betrifft ferner eine entsprechende Papiermaschinenbespannung.
[0002] Der Einsatz von Rotationssiebdruck in der Textilindustrie ist gut bekannt. Typische
Beispiele von Rotationssiebdruck sind in den Patentschriften US 2511511 (Murphy) und
US 3420167 (Van der Winden) dargestellt. Einschränkungen in der Gestaltung und Herstellung
von Rotationssieben bestimmen zum Beispiel, welche Bespannungsbreiten verarbeitet
werden können.
[0003] Rotationssiebe, welche durch Stork NV geliefert werden, sind normalerweise in der
sich aus der Fig. 1 ergebenden Konfiguration ausgeführt. End- oder Abschlussringe
10, welche einen größeren Durchmesser als die Siebe 12 selbst aufweisen, stellen das
Mittel bereit, durch welches das Sieb 12 befestigt und auf der Maschine gedreht wird.
Während des Druckens muss die Bespannung in einer Breite vorliegen, welche es dieser
erlaubt, zwischen den beiden Abschlussringen 10 hindurchzulaufen, und welche ihr den
direkten Kontakt mit dem Sieb 12 gestattet. Die tatsächliche Anwendungsbreite 14 eines
Rotationssiebs ist daher immer schmaler als seine gesamte "Maschinenbreiten"-Abmessung
16.
[0004] Stork NV liefert Rotationssiebe in den folgenden Maschinenbreiten: 1410, 1750, 1980,
2650, 3050, 3500 und 3800 mm.
[0005] Saxon Screens ist ein weiterer Hersteller von Rotationssieben, wobei die maximal
verfügbare Breite dieser Siebe 2080 mm beträgt.
[0006] Bespannungen, welche in den verschiedenen Abschnitten einer Papiermaschine verwendet
werden, können nun aber bis zu 10 m Breite aufweisen. Da dies der Fall ist, können
Standardrotationssiebe nicht eingesetzt werden, um topographische Merkmale über die
gesamte Breite der Papiermaschinenbespannungen zu übertragen, und zwar aufgrund der
Siebgestaltungseinschränkungen, wie oben beschrieben.
[0007] Die Herstellung von topographischen Bespannungen für die Herstellung von Schmuckpapierprodukten
ist bekannt. Zum Beispiel lehrt die US 6203663 (Kamps) ein Verfahren zum Einbringen
eines Schmuckmusters auf einem Formiersieb durch Einsatz von entweder Sticken, Schablonendrucken,
Drucken oder Webtechniken. Die letztere Technik des Webens erlaubt nicht das Erzeugen
von komplexen topographischen Mustern und ist besser geeignet für "Punktbemusterung",
wobei erhabene Gewebehöcker verwendet werden, um kleine Löcher im Papierprodukt zu
erzeugen. Während komplexe topographische Muster durch das Verwenden von Sticktechniken
erzielt werden können, ist das Muster anfällig dafür, durch die Wirkung von Abrieb
schlechter zu werden. Schablonendrucken weist ähnliche Probleme wie jene auf, die
mit dem Rotationssiebdruck in Bezug auf die begrenzten Siebbreiten in Verbindung gebracht
werden. Um daher topographische Merkmale auf breite Papiermaschinenbespannungen durch
dieses Verfahren zu übertragen, wäre es erforderlich, dass die Bespannung Abschnitt
für Abschnitt über ihre gesamte Breite bedruckt wird. Die diesem Verfahren innewohnenden
Probleme bestehen darin, dass es einerseits äußerst zeitraubend ist und dass es andererseits
erforderlich ist, das Schablonensieb relativ zu einem zuvor bedruckten Abschnitt zu
positionieren, so dass das topographische Muster ausgerichtet und dementsprechend
abgeglichen ist.
[0008] US 452980 (Trokhan) lehrt ein Verfahren zum Herstellen einer gewebten Bespannung,
welche ein UV-gehärtetes Polymer-Musternetz mit Ablenkungskanälen aufweist. Das Musternetz
und die Ablenkungskanäle erstrecken sich über die gesamte Breite des Papierherstellungssiebs
und werden als endlos bezeichnet, da es sich im Wesentlichen um ein ungebrochenes
netzartiges Muster handelt. Jedoch aufgrund von Einschränkungen des Vorgangs muss
das UV-gehärtete Musternetz auf das Sieb in schubartiger Weise oder Abschnitt für
Abschnitt aufgebracht werden. Außerdem erfordert die Aufbringung eines UV-gehärteten
Abschnitts eine Anzahl von unterschiedlichen und definierten Schritten, welche aufeinander
folgend ausgeführt werden müssen. Dieser im Besonderen komplexe Vorgang weist die
Nachteile auf, dass er sowohl zeitaufwändig ist als auch große Aufmerksa m-keit beim
Ausrichten und Abgleichen des topographischen Musters während der abschnittsweisen
Aufbringung erfordert.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und schnelles Verfahren zur
Herstellung einer haltbaren Musterstruktur vorzuschlagen, mit der Papier verbesserter
Qualität hergestellt werden kann. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren soll es möglich
sein, die Musterstruktur über die gesamte Breite der Papiermaschinenbespannung aufzubringen.
Es ist des weiteren Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Papier maschinenbespannung
zu schaffen, die eine Musterstruktur mit verbesserter Haltbarkeit hat und mit der
Papier verbesserter Qualität hergestellt werden kann.
[0010] Bezüglich des Verfahrens wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
mittels eines Rotationssiebs ein topographisches Polymermuster erzeugt wird.
[0011] Bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
[0012] Hierbei erstreckt sich das Rotationssieb nur über eine Teilbreite einer Trägerstruktur
der Besp annung. Zur Ausbildung des topographischen Polymermusters auf einer Trägerstruktur
wird das Rotationssieb relativ zur Trägerstruktur bewegt, wodurch, bezüglich der Breite
der Trägerstruktur, mehrere neben einander angeordnete topographische Musterabschnitte
aus Polymermaterial auf der Trägerstruktur erzeugt werden. Die Bewegung des Rotationssiebs
relativ zur Trägerstruktur erfolgt hierbei derart, dass der Versatz zwischen neben
einander angeordneten Musterabschnitten, zumindest in der Ebene der Trägerstruktur,
0,1mm oder weniger beträgt.
[0013] Die erfindungsgemäße Papiermaschinenbespannung zeichnet sich dadurch aus, dass sie
als äußeres oder inneres Merkmal vorzugsweise ein mittels eines Rotationssiebes erzeugtes
topographisches Polymermuster umfasst.
[0014] Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Papiermaschinenbespannung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
[0015] Vorzugsweise wird das topographische Polymermuster durch, bezüglich der Breite der
Trägerstruktur, mehrere neben einander auf einer Trägerstruktur angeordnete topographische
Musterabschnitte erzeugt, welche, insbesondere in der Ebene der Trägerstruktur, zueinander
einen Versatz von 0,1 mm oder weniger haben.
[0016] Mit der Erfindung wird also eine mittels eines Rotationssiebausbringungskopfes einfach
und genau aufbringbare topographische Musterstruktur auf einer Papie r-maschinenbespannung
geschaffen. Der Aufbringungsvorgang kann entweder auf ununterbrochene Art oder Abschnitt
für Abschnitt erfolgen, aber in jedem Fall wird genaue Ausrichtung und Abgleich des
topographischen Musters unabhängig von der Siebbreite erzielt.
[0017] Die Erfindung dient somit dem genauen Auftragen und Anbringungen von topographischen
Polymermustern auf die Trägerstruktur eine Papiermaschinenbespannung. Die Trägerstruktur
kann gewebt sein, wie es für Formier- und Trockensiebanwendungen eingesetzt wird,
oder es könnte ein Vlies sein, wie in verbundenen Bespannungen oder Nadelfilzen für
Pressfilze.
[0018] Die Trägerstruktur dient hierbei dazu das polymere topographische Muster zu tragen.
Die Trägerstruktur kann in der Papiermaschinenbespannung last aufnehmende Funktion
haben, wie bspw. eine Gewebe. Alternativ dazu kann die Trägerstruktur keine last aufnehmende
Funktion haben, wie bspw. ein Vlies.
[0019] Das topographische Muster kann zum Beispiel die Form eines einmaligen Motivs oder
eines symmetrischen Gitters von Polymerpunkten annehmen. In jedem Fall wird das Polymer
auf die Papiermaschinenbespannung mittels eines Rotationssiebs zugeführt, welches
das Motiv oder das Punktmuster in sich eingraviert aufweist. Das Volumen des Polymers,
welches auf die Papiermaschinenbespannung zugeführt wird, wird durch die Abmessungen
des Siebmotivs und auch durch das Polymerpumpsystem geregelt. Die Polymereindringung
in die Bespannung wird durch Kraft von hinten bestimmt, welche durch die Pumpe erzeugt
wird.
[0020] Das topographische Muster kann als ein äußeres oder inneres Merkmal der Papiermaschinenbespannung
verwendet werden. Als ein äußeres Merkmal bildet das topographische Muster einen Teil
der Papier berührenden Seite der Bespannung. Im Gegensatz dazu wird das topographische
Muster als ein inneres Merkmal auf der Oberfläche einer in einem Pressfilz angeordneten
Trägerstruktur, wie bspw. einem Vlies, angewendet. Daher wird das Muster innerhalb
der Verbundstruktur des Pressfilzes liegen und folglich die Papierformierung während
des Nasspressens beeinflussen.
[0021] Die Erfindung bietet einen größeren Grad an Regelung und verringert die Schwierigkeiten
anderer solcher Vorgänge, beschrieben im Stand der Technik.
[0022] Die Erfindung ist gekennzeichnet durch ihre genaue technologische Steuerung und Wiederholbarkeit
und kann durch eines oder mehrere der folgenden Merkmale definiert werden:
- Eine einsetzbare Polymerviskosität von >70000 cP, vorzugsweise 100 K - 150 K.
- Eine Musterhöhe über der Bespannung von 0,05 mm - 1,0 mm.
- Ein Breite-zu-Höhe-Verhältnis von bis zu 1 : 0,7 (Silikon), 1 : 0,5 (Polyurethan).
- Rotationssiebbreite von bis zu 2 m breit.
- Eine topographische Musterabgleichgenauigkeit bzw. einen Versatz, zumindest in der
Ebene der Trägerstruktur, von 0, 1 mm oder weniger.
- Totale topographische Mustersynchronisation in Bezug auf den Bespannungsumfang.
- Das Polymer kann aus Polyurethan, Silikon, Polyharnstoffen oder jeder Verbindung davon
bestehen.
- Gewebte Papiermaschinenbespannungen können von jeder Webgestaltung sein und Garne
aus jeder Polymerart (Polyester, Polyamid usw.) umfassen.
- Vliespapierherstellungsbespannungen können von jedem Typ (vernadelt, spunbonded, vernetzt
usw.) sein und Fasern oder Garne aus jeder Polymerart (Polyester, Polyamid usw.) umfassen.
[0023] Ein Vorteil des Systems besteht in der Fähigkeit auszuwählen, ob das topographische
Muster in entweder halbfortlaufender (d.h. Abschnitt-für-Abschnitt) oder fortlaufender
(spiraler) Art angewendet wird. In jeder Art wird das Polymer ununterbrochen dem Rotationssieb
zugeführt, welches es seinerseits auf die Bespannung überträgt.
- Im halbfortlaufenden Betrieb muss die erste Stufe einen anfänglichen Abschnitt auf
den gesamten Umfang der Bespannung aufbringen. Das Rotationssieb wird dann über eine
Position mit einem Index versehen, wo es den zweiten Abschnitt aufbringen wird. Die
Steuerung und der Grad der Siebbewegung sind derartig, dass der genaue Musterabgleich
in Bezug auf den anfänglichen Abschnitt innerhalb einer Toleranz von 0,1 mm oder weniger
auftritt. Der Vorgang setzt sich auf diese Weise fort, bis die gesamte Breite der
Papiermaschinenbespannung mit dem topographischen Muster bedeckt ist. Ein zusätzlicher
Vorteil des halbfortlaufenden Betriebs besteht darin, dass das Rotationssieb vor dem
Abschnittsauftrag gewechselt werden kann. Daher ist es möglich, eine Vielzahl von
topographischen Mustern auf einer Papiermaschinenbespannung aufzuweisen.
- In der fortlaufenden Betriebsart wird die gesamte Breite der Papiermaschinenbespannung
mit dem topographischen Muster in einem Vorgang bedeckt. Die fortlaufende Betriebsart
wird durch langsames Queren des Rotationssiebs relativ zur Bespannung erzielt, so
dass das Muster auf eine spiralförmige Weise aufgebracht wird. Die Spiralwinkelbewegung
des Siebs wird durch eine Anzahl von miteinander verbundenen Vorgangsparametern bestimmt,
welche den Bespannungsumfang, die Bespannungsbreite, die Bespannungsgeschwindigkeit,
den Siebumfang, die Siebmu sterteilung und die Siebgeschwindigkeit umfassen. Der hohe
Grad an Vorgangssteuerung während des fortlaufenden (Spiral-)Betriebs erlaubt genauen
Musterabgleich, welcher nur innerhalb einer Toleranz von 0,1 mm auftreten kann.
[0024] Topographischer Musterabgleich ist ein wichtiges und einzigartiges Merkmal dieser
Erfindung und ist wesentlich für das Einhalten von Qualitätsstandards während des
Papierherstellungsvorgangs. Topographischer Musterabgleich betrifft sowohl die fortlaufenden
als auch die nicht fortlaufenden Motiv- und Punktgestaltungsformen.
- Bei den fortlaufenden Gestaltungsformen wird die Betonung auf Beibehalten eines netzartigen
Musters gelegt.
- Bei den nicht fortlaufenden Gestaltungsformen wird die Betonung auf Beibehalten des
Siebteilungsabstands zwischen den Motiven oder Punkten gelegt.
[0025] Im Folgenden werden konkrete Ausführungsbeispiele bzw. bevorzugte Ausführungsformen
wiedergegeben.
[0026] Ein genaues topographisches Musteraufbringungs- und Musterabgleichsystem, wie hierin
offenkundig:
- 1) Eine fortlaufende oder nicht fortlaufende Musteraufbringung auf eine Papiermaschinenbespannung
für den Einsatz in der Herstellung von Schmucktissue oder Schmuckpapier.
- 2) Genauer Abgleich des topographischen Musters, um die Qualität des Schmucktissues
oder Schmuckpapiers sicherzustellen und aufrechtzuerhalten.
- 3) Anwendung auf der Papierseite ein er Formierbespannung, um Wasserzeicheneffekte
durch Neuverteilung von Papierfaserausrichtung während der Blattformierung bzw. Blattbildung
zu erzeugen.
- 4) Anwendung auf der Papierseite oder innerhalb einen(s) Pressfilz(es), um Schmuckpapiereffekte
während des Nasspressvorgangs zu erzeugen.
- 5) Anwendung von unterschiedlichen topographischen Mustern auf eine Bespannung, um
mehrere Schmuckeffekte in einem Papierprodukt zu erzeugen.
[0027] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung;
in dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine herkömmliche Konfiguration eines Rotationssiebes,
- Fig. 2
- zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung mit einem topographischen Muster in Form eines
Punktmusters bzw. einem topographischen Muster in Form eines Motivmusters,
- Fig. 3
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem topographischen Muster auf der Oberfläche
einer gewebten Papiermaschinenbespannung,
- Fig. 4
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem topographischen Muster auf der Oberfläche
einer gewebten Grundbespannung und in der Struktur eines Nassfilzes,
- Fig. 5
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung bezüglich des Aufbringens des topographischen
Musters durch das halbfortlaufende Verfahren, d.h. Abschnitt für Abschnitt,
- Fig. 6
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung bezüglich des Aufbringens des topographischen
Musters durch das fortlaufende Verfahren, d.h. in Form einer Spirale,
- Fig. 7
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für eine fortlaufende Gestaltungsform in Draufsicht
auf die Ebene einer Trägerstruktur und
- Fig. 8
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für eine nicht fortlaufende Gestaltungsform
in Draufsicht auf die Ebene einer Trägerstruktur.
[0028] Fig. 2 zeigt zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung mit einem topographischen Muster
in Form eines Punktmusters 18 bzw. einem topographischen Muster in Form eines Motivmusters
20.
[0029] Das topographische Muster 18, 20 kann also z.B. die Form eines einmaligen Motivs
oder eines symmetrischen Gitters von Polymerpunkten annehmen. Das Polymer wird der
Trägerstruktur durch ein Rotationssiebes zugeführt, das das Motiv oder das Punktmuster
in sich eingraviert aufweist. Das Volumen das Polymers, welches auf die Papiermaschinenbespannung
zugeführt wird, wird durch die Abmessungen des Siebmotivs und auch durch das Polymerpumpsystem
geregelt. Die Polymereindringtiefe in die Trägerstruktur der Bespannung wird durch
die durch die Pumpe erzeugte Kraft mit beeinflusst, welche as Polymer durch das Rotationssieb
drückt.
[0030] Das topographische Muster kann als ein äußeres oder inneres Merkmal der Papiermaschinenbespannung
verwendet werden. Als ein äußeres Merkmal wird das topographische Muster verwendet,
um die Papierformierung auf der Papierseite der Bespannung zu beeinflussen. Im Gegensatz
dazu wird das topographische Muster bspw. als ein inneres Merkmal auf der Oberfläche
der Trägerstruktur eines Pressfilzes angewendet, wobei die Trägerstruktur innerhalb
der Verbundstruktur des Pressfilzes liegt und folglich die Papierformierung anhand
des Nasspressens beeinflusst.
[0031] Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem topographischen Muster
22 auf der Papierseite einer gewebten Papiermaschinenbespannung, wie bspw. einem Formiersieb.
[0032] Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem topographischen Muster
24 auf der Oberfläche einer gewebten und somit last aufnehmenden Trägerstruktur und
in der Struktur eines Nassfilzes.
[0033] Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung bezüglich des Aufbringens des
topographischen Musters durch das halbfortlaufende Verfahren, bei dem jeweils nebeneinander
angeordnete Musterabschnitte gebildet werden, welche jeweils für sich eine in Umfangrichtung
der Trägerstruktur geschlossene Endlosschleife bilden. Nach der Bildung jedes Abschnitt
wird das Rotationssieb 28 um die Breite dieses Abschnitts verschoben, bevor der nächste
Abschnitt auf die Trägerstruktur 26 aufgebracht wird.
[0034] In der Fig. 5 ist ein Anfangsabschnitt mit "30" und ein zweiter Abschnitt mit "32"
bezeichnet.
[0035] Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung bezüglich des Aufbringens des
topographischen Musters durch das fortlaufende Verfahren, d.h. in Form einer Spirale.
[0036] In der fortlaufenden Betriebsart wird die gesamte Breite der Papiermaschinenbespannung
26 mit dem topographischen Muster in einem Vorgang bedeckt. Die fortlaufende Betriebsart
wird durch langsames Queren des Rotationssiebes 28 relativ zur Bespannung erzielt,
so dass das Muster auf eine spiralförmige Weise aufgebracht wird. Die Spiralwinkelbewegung
des Siebes wird durch eine Anzahl von miteinander verbundenen Vorgangsparametern bestimmt,
welche den Bespannungsumfang, die Bespannungsbreite, die Bespannungsgeschwindigkeit,
den Siebumfang, die Siebmusterteilung und die Siebgeschwindigkeit umfassen. Der hohe
Grad an Vorgangssteuerung während des fortlaufenden spiralförmigen Betriebs erlaubt
einen genauen Mustervergleich, der nur innerhalb einer Toleranz von 0,1 mm auftreten
kann.
[0037] In dieser Fig. 6 ist die Papiermaschinenbespannung 26 sowie das Rotationssieb 28
zu erkennen, das eine Spiralwinkelbewegung vollzieht.
[0038] Der topographische Musterabgleich ist ein wichtiges und einzigartiges Merkmal der
Erfindung und ist wesentlich für das Einhalten von Qualitätsstandards während des
Papierherstellungsvorgangs. Der topographische Musterabgleich betrifft sowohl die
fortlaufenden als auch die nicht fortlaufenden Motiv- und Punktgestaltungsformen.
[0039] Fig. 7 zeigt eine Draufsicht auf die Ebene einer Trägerstruktur für eine fortlaufende
Gestaltungsform. Dabei sind ein erster Musterabschnitt und ein zweiter Musterabschnitt
sowie der Musterabgleichpunkt zu erkennen. Der Versatz der beiden Musterabschnitte
in der Ebene der Trägerstruktur beträgt 0,1 mm oder weniger.
[0040] Des weiteren beträgt der vertikale Versatz der beiden Musterabschnitte, d.h. der
Versatz senkrecht zur Ebene der Trägerstruktur, 0,1 mm oder weniger.
[0041] Bei den fortlaufenden Gestaltungsformen wird die Betonung auf Beibehalten eines netzartigen
Musters gelegt.
[0042] Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für eine nicht fortlaufende Gestaltungsform.
[0043] Dabei ist in dieser Fig. 8 ein erster Musterabschnitt und ein zweiter Musterabschnitt
sowie ein Siebteilungsabstand zu erkennen.
[0044] Bei den nicht fortlaufenden Gestaltungsformen wird die Betonung auf Beibehalten des
Siebteilungsabstands zwischen den Motiven oder Punkten gelegt.
[0045] Auch bei diesem Beispiel beträgt der Versatz der beiden Musterabschnitte in der Ebene
der Trägerstruktur 0,1 mm oder weniger.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 10
- Endring, Abschlussring
- 12
- Sieb
- 14
- Anwendungsbreite
- 16
- Maschinenbreite
- 18
- Punktmuster, topographisches Muster
- 20
- Motivmuster, topographisches Muster
- 22
- topographisches Muster
- 24
- topographisches Muster
- 26
- Papiermaschinenbespannung
- 28
- Rotationssieb
- 30
- Anfangsabschnitt
- 32
- zweiter Abschnitt
1. Verfahren zur Erzeugung eines topographischen Musters auf oder in einer Papiermaschinenbespannung
(26),
dadurch gekennzeichnet ,
dass mittels eines Rotationssiebes (28) ein topographisches Polymermuster (18-24) erzeugt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
dass sich das Rotationssieb (28) nur über eine Teilbreite einer Trägerstruktur der Bespannung
erstreckt und dass das Rotationssieb (28) zur Ausbildung des topographischen Polymermusters
(18-24) auf der Trägerstruktur, relativ zur Trägerstruktur derart bewegt wird, dass
das topographische Polymermuster bezüglich der Breite der Trägerstruktur, durch mehrere
neben einander angeordnete topographische Musterabschnitte gebildet wird, die zueinander,
zumindest in der Ebene der Trägerstruktur, einen Versatz von 0,1 mm oder weniger haben.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Polymer der Papiermaschinenbespannung (26) über das Rotationssieb (28) zugeführt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet ,
dass ein Rotationssieb (28) mit eingraviertem topographischem Muster verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Volumen des der Papiermaschinenbespannung (26) zugeführten Polymers durch die
Abmessungen des Rotationssiebmusters und durch das Polymerpumpensystem regelbar ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das topographische Polymermuster (18-24) in Form eines einzigen Motivs erzeugt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das topographische Polymermuster (18-24) in Form eines symmetrischen Gitters von
Polymerpunkten erzeugt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das topographische Polymermuster (18-24) fortlaufend erzeugt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das topographische Polymermuster (18-24) auf spiralförmige Weise erzeugt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das topographische Polymermuster (18-24) unter Beibehaltung eines netzartigen Musters
erzeugt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das topographische Polymermuster (18-24) Abschnitt für Abschnitt erzeugt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Polymer dem Rotationssieb (28) kontinuierlich zugeführt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Polymerviskosität > 70 000 cP gewählt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Polymerviskosität in einem Bereich von etwa 100 000 bis etwa 150 000 cP liegt.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Musterhöhe über der Papiermaschinenbespannung (26) in einem Bereich von 0,05
mm bis 1,0 mm liegt.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass zur Erzeugung des topographischen Polymermusters (18-24) ein Polymer verwendet wird,
das zumindest einen der folgenden Bestandteile oder eine beliebige Verbindung daraus
umfasst: Polyurethan, Silikon Polyharnstoffe.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Verhältnis Musterbreite zu Musterhöhe bei der Verwendung von Silikon in einem
Bereich bis zu 1 : 0,7 liegt.
18. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Verhältnis Musterbreite zu Musterhöhe bei der Verwendung von Polyurethan in einem
Bereich bis zu 1 : 0,5 liegt.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass ein Rotationssieb (28) mit einer Breite bis zu 2 m verwendet wird.
20. Papiermaschinenbespannung,
dadurch gekennzeichnet ,
dass sie als äußeres oder inneres Merkmal ein vorzugsweise mittels eines Rotationssiebes
(28) erzeugtes topographisches Polymermuster (18-24) umfasst.
21. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das topographische Polymermuster bezüglich der Breite der Trägerstruktur, durch mehrere
neben einander auf einer Trägerstruktur angeordnete topographische Musterabschnitte
gebildet wird, welche, zumindest in der Ebene der Trägerstruktur, zueinander einen
Versatz von 0,1 mm oder weniger haben.
22. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 20 oder 21,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das topographische Polymermuster (18-24) in Form eines einzigen Motivs erzeugt ist.
23. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das topographische Polymermuster (18-24) in Form eines symmetrischen Gitters von
Polymerpunkten erzeugt ist.
24. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das topographische Polymermuster (18-24) in Form eines netzartigen Musters vorgesehen
ist.
25. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Polymerviskosität > 70 000 cP ist.
26. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Polymerviskosität in einem Bereich von etwa 100 000 bis etwa 150 000 cP liegt.
27. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Musterhöhe über der Papiermaschinenbespannung (26) in einem Bereich von 0,05
mm bis 1,0 mm liegt.
28. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das topographische Polymermuster (18-24) aus einem Polymer besteht, das zumindest
einen der folgenden Bestandteile oder eine beliebige Verbindung daraus umfasst: Polyurethan,
Silikon Polyharnstoffe.
29. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Verhältnis Musterbreite zu Musterhöhe bei einem aus Silikon bestehenden topographischen
Polymermuster (18-24) in einem Bereich bis zu 1 : 0,7 liegt.
30. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Verhältnis Musterbreite zu Musterhöhe bei einem aus Polyurethan bestehenden topographischen
Polymermuster (18-24) in einem Bereich bis zu 1 : 0,5 liegt.
31. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass sie ein Gewebe umfasst.
32. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 31,
dadurch gekennzeichnet ,
dass sie Garne auf Polymerbasis umfasst.
33. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 31 oder 32,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das topographische Polymermuster (18-24) als äußeres Merkmal vorgesehen ist.
34. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 20 bis 32,
dadurch gekennzeichnet ,
dass sie ein Vlies umfasst.
35. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass sie einen Nassfilz bildet und das topographische Polymermuster (18-24) auf der Oberfläche
einer Grundbespannung sowie innerhalb der Struktur des Nassfilzes vorgesehen ist.
36. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass sie einen vernadelten, einen spunbonded oder einen vernetzten Aufbau besitzt.
37. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass sie Fasern oder Garne auf Polymerbasis umfasst.
38. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass sie eine Formierbespannung bildet.
39. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 20 bis 37,
dadurch gekennzeichnet ,
dass sie einen Pressfilz bildet.
40. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass sie mit unterschiedlichen topographischen Polymermustern (18-24) versehen ist.