[0001] Die Erfindung betrifft eine Rahmen-Baugruppe
- mit einem Flügelrahmen,
- mit einem Blendrahmen,
- mit mindestens einem Lüftungskanal zwischen einer Außenseite und einer Innenseite
der Rahmen-Baugruppe,
- mit mindestens einer in dem Lüftungskanal angeordneten Luftstrombegrenzungseinrichtung
mit einem gegenüber einem rahmenfesten Tragelement verschwenkbaren flächenhaften Begrenzungselement,
welches umstellbar ist zwischen
-- einer Offenstellung, in der das Begrenzungselement den Lüftungskanal freigibt,
und
-- einer Schließstellung, in der das Begrenzungselement den Lüftungskanal zumindest
teilweise verschließt,
- wobei das Begrenzungselement derart ausgeführt ist, dass es in der Offenstellung vorliegt,
solange die durch den Lüftungskanal strömende Luft eine Strömungsgeschwindigkeit hat,
die unterhalb eines Grenzwertes liegt.
[0002] Eine derartige Rahmen-Baugruppe ist bekannt aus der DE 102 09 696 A1. Die Verbindung
von Komponenten der dortigen Luftstrombegrenzungseinrichtung mit Rahmenelementen der
Rahmen-Baugruppe erfordert spezielle Befestigungsaufnahmen, die komplementär zu Befestigungselementen
dieser Komponenten geformt sind. Die Herstellung der bekannten Rahmen-Baugruppe mit
der Luftstrombegrenzungseinrichtung ist daher recht aufwändig.
[0003] Weitere Rahmen-Baugruppen mit Luftstrombegrenzungseinrichtungen sind bekannt aus
der DE 196 10 428 C2, der DE 199 29 133 C2, der DE 196 46 842 C2, der DE 102 44 932
A1, der EP 1 005 621 B1, der DE 296 16 812 U1, der DE 202 04 163 U1 und der DE 81
06 080 U1. Obwohl eine Vielzahl von Varianten von Rahmen-Baugruppen mit Luftstrombegrenzungseinrichtungen
existiert, besteht immer noch Verbesserungsbedarf, was den Herstellungsaufwand und
die Montagefreundlichkeit der Rahmen-Baugruppe angeht.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Rahmen-Baugruppe mit einer
Luftstrombegrenzungseinrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzubilden,
dass der Herstellungsaufwand bei gleichzeitig möglichst erleichterter Montage der
Luftstrombegrenzungseinrichtung reduziert ist.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein Kanalelement der Luftstrombegrenzungseinrichtung,
welches auf einer oberen Abschlusswand des bei montierter Rahmen-Baugruppe oberen
Flügelrahmens aufliegt und einen innenseitigen Endabschnitt des Lüftungskanals bildet.
[0006] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass es dann nicht notwendig ist, Rahmenelemente der
Rahmen-Baugruppe auf die Verbindung mit dem Kanalelement der Luftstrombegrenzungseinrichtung
speziell vorzubereiten, wenn dieses auf dem Flügelrahmen aufliegt. Das Kanalelement
wird dann vom Flügelrahmen getragen und muss nur gegen ein Verschieben relativ zu
diesem gesichert sein, was mit einfacheren Maßnahmen als eine Befestigung realisierbar
ist. Es resultiert eine Luftstrombegrenzungseinrichtung für eine Rahmen-Baugruppe,
die keine spezielle Anpassung von Rahmenelementen der Rahmen-Baugruppe erfordert,
einfach montiert werden kann und insbesondere bei schon existierenden Rahmen-Baugruppen
nachgerüstet werden kann. Insbesondere kann das Kanalelement gleichzeitig das Tragelement
für das Begrenzungselement darstellen. Die erfindungsgemäße Luftstrombegrenzungseinrichtung
kann je nach den an sie gestellten Anforderungen und dem jeweiligen Einsatzzweck bei
verschiedenen Typen von Rahmen-Baugruppen und innerhalb von diesen an verschiedenen
Einbauorten angebracht sein. Insbesondere ist es möglich, die Luftstrombegrenzungseinrichtung
bei einem Mitteldichtungssystem, z. B. am Ort der Mitteldichtung, einzusetzen.
[0007] Das Begrenzungselement kann in dem Kanalelement angeordnet sein. Es resultiert dann
eine vorteilhaft kompakte Luftstrombegrenzungseinrichtung.
[0008] Das Kanalelement kann einen Rastkörper aufweisen, der in einen Abschnitt der Rastaufnahme
des Flügelrahmens für eine innere Abschlussdichtung der Rahmen-Baugruppe eingerastet
ist. Zur Sicherung des Kanalelements kann dann elegant eine schon vorhandene Rastaufnahme
der Rahmen-Baugruppe genutzt werden.
[0009] Das Kanalelement kann mit dem Flügelrahmen verklebt sein. Eine derartige Verbindung
ist unaufwändig.
[0010] Das Begrenzungselement kann im Lüftungskanal derart angeordnet sein, dass
- eine Einleitung der Umstellung zwischen der Offenstellung und der Schließstellung
aufgrund eines Geschwindigkeitsunterschiedes zwischen
-- der Strömungsgeschwindigkeit der an der dem Lüftungskanal zugewandten Seite (25)
des Begrenzungselements (17) vorbeiströmenden Luft und
-- der Strömungsgeschwindigkeit der an der dem Lüftungskanal abgewandten Seite (26)
des Begrenzungselements (17) vorbeiströmenden Luft
erfolgt.
[0011] Zur Einleitung der Umstellung des Begrenzungselements zwischen der Offen- und der
Schließstellung ist es dann nicht erforderlich, das Begrenzungselement direkt anzuströmen.
Die Einleitung der Umstellung erfolgt in diesem Fall hingegen aufgrund der beim Vorbeiströmen
der Luft am Begrenzungselement sich einstellenden Druckdifferenz. Die Entstehung dieser
Druckdifferenz wird dem sogenannten Bernoulli-Effekt zugesprochen. Die Größe der Druckdifferenz
bei gegebener Geschwindigkeitsdifferenz kann, wie dies z. B. bei Flugzeugtragflächen
bekannt ist, durch eine entsprechende Profilierung des Begrenzungselements beeinflusst
werden. Dadurch, dass zur Einleitung der Umstellung zwischen der Offen- und der Schließstellung
kein direktes Anströmen mehr erforderlich ist, kann das Begrenzungselement im Lüftungskanal
so angeordnet sein, dass es in der Offenstellung den Lüftungskanal nicht oder nur
kaum einengt. Bei dieser vorteilhaften Anordnung wird also eine Offenstellung mit
weitem Lüftungskanal und damit bei zugfreien Bedingungen, d. h. bei geringen Strömungsgeschwindigkeiten
zwischen der Außen- und der Innenseite der Rahmen-Baugruppe, ein ordentlicher Luftaustausch
erzielt. Sobald die Umstellung durch den Bernoulli-Effekt eingeleitet wurde, kann
bei dieser Ausführungsform die restliche Umstellung zwischen der Offen- und der Schließstellung
auch durch direktes Anströmen erfolgen. Es ergibt sich somit durch die Kombination
des Bernoulli-Effektes mit dem direkten Anströmen eine hohe Schließkraft. Das Begrenzungselement
kann bei dieser Ausführungsform daher so ausgelegt werden, dass es in der Schließstellung
nicht zum Verkleben neigt. Damit ist auch nach längeren Zeiträumen eine reproduzierbare
und verlässliche Rückstellung von der Schließ- in die Offenstellung gewährleistet.
Dadurch, dass beim Einleiten der Umstellung zwischen der Offen- und der Schließstellung
der Bernoulli-Effekt ausgenutzt wird, ist ein sensibles Ansprechverhalten des Begrenzungselements
beim Einleiten der Umstellung realisierbar.
[0012] Es kann daher der Grenzwert für die Strömungsgeschwindigkeit, ab der die Luftstrombegrenzungseinrichtung
schließen soll, bei dieser Ausgestaltung sehr definiert vorgegeben sein.
[0013] Das Begrenzungselement kann als gegenüber dem Tragelement weiche Kunststofflippe
gebildet sein. Hierdurch ist eine gute Abdichtung des Begrenzungselements an einem
Gegenkörper der Rahmen-Baugruppe in der Schließstellung des Begrenzungselements gewährleistet.
Die weiche Kunststofflippe kann z. B. durch 2K-Technik an einen weiteren Abschnitt
des Begrenzungselements angespritzt werden. Alternativ ist zur Ausbildung eines mehrere,
unterschiedlich harte Abschnitte aufweisenden Begrenzungselements auch die Herstellung
durch Koextrusion möglich. Schließlich kann das Begrenzungselement auch nach Art einer
flexiblen Membran ausgebildet sein. Eine weitere Variante des Begrenzungselements
ist nicht aus Kunststoff, sondern aus einem anderen Material, z. B. aus einem Textilmaterial.
Die Oberfläche des Begrenzungselements kann glatt, schuppig, riefig oder mit einer
anderweitigen strömungstechnisch günstigen Oberflächenstrukturierung bzw. -profilierung
versehen sein.
[0014] Das Begrenzungselement kann in der Schließstellung an einem Anschlag des Tragelements
bzw. der Rahmen-Baugruppe anliegen. Dies gewährleistet eine definierte Schließstellung
des Begrenzungselements.
[0015] Die Luftstrombegrenzungseinrichtung kann einen Düsenkörper mit mindestens einer Düsenöffnung
aufweisen, der derart benachbart zum Begrenzungselement angeordnet ist, dass die Strömungsgeschwindigkeit
der am Begrenzungselement vorbeiströmenden Luft durch die Weite der Düsenöffnung vorgegeben
wird. Es resultiert eine Luftstrombegrenzungseinrichtung, bei der die Definiertheit
und Reproduzierbarkeit des Ansprechverhaltens nochmals verbessert ist.
[0016] Bevorzugt ist eine Mehrzahl gleich ausgeformter und quer zur Luftströmungsrichtung
nebeneinander angeordneter Düsenöffnungen vorgesehen. Dies vereinfacht die Herstellung
eines selbsttragenden Düsenkörpers.
[0017] Der Düsenkörper kann gleichzeitig das Tragelement darstellen. In diesem Falle ist
das Begrenzungselement direkt mit dem Düsenkörper verbunden. Es ergibt sich eine kompakte
Luftstrombegrenzungseinrichtung.
[0018] Das Begrenzungselement und/oder das Tragelement kann aus Standard-Einheiten mit vorgegebener
Breite quer zur Luftströmungsrichtung gebildet sein. Es resultiert eine Luftstrombegrenzungseinrichtung
mit vorgebbarer Breite. Über diese Breite kann ein gewünschter maximaler Luftaustausch
eingestellt werden.
[0019] Das Begrenzungselement und/oder das Tragelement kann als Profil-Element ausgeführt
sein. In diesem Fall ist eine stufenlose Einstellbarkeit der Breite der Luftstrombegrenzungseinrichtung
gegeben.
[0020] Alternativ oder zusätzlich kann ein Kanalabschnitt in einem für eine innere Anschlagdichtung
vorgesehenen Zwischenraum zwischen dem Flügelrahmen und dem Blendrahmen einen innenseitigen
Endabschnitt des Lüftungskanals bilden, wobei das Begrenzungselement insbesondere
benachbart zum Zwischenraum angeordnet ist. Bei einer derartigen Anordnung ist eine
einfache Nachrüstbarkeit einer bestehenden Rahmen-Baugruppe mit einer Luftstrombegrenzungseinrichtung
möglich, da hierzu nur die Anschlagdichtung durch den Kanalabschnitt ausgetauscht
werden muss. Um den innenseitigen Endabschnitt des Lüftungskanals zu schaffen, ist
hierzu kein Eingriff an den Rahmenprofilen nötig. Die Anordnung des Begrenzungselements
benachbart zum Zwischenraum schafft eine kompakte Luftstrombegrenzungseinrichtung.
[0021] Der Kanalabschnitt kann hierbei in dem für die innere Anschlagdichtung vorgesehenen
Zwischenraum durch eine Mehrzahl von Einzelkanälen gebildet sein, zwischen denen Distanzelemente
vorliegen, über die der geschlossene Flügelrahmen am Blendrahmen anliegt. Die Distanzelemente
gewährleisten eine definierte Positionierung des Flügelrahmens zum Blendrahmen auch
im Bereich des Kanalelementes sowie eine definierte Vorgabe des endseitigen Lüftungskanals.
[0022] Die obige Aufgabe wird, was die Luftstrombegrenzungseinrichtung betrifft, gelöst
durch eine Luftstrombegrenzungseinrichtung zum Einsatz in einer erfindungsgemäßen
Rahmen-Baugruppe.
[0023] Die Vorteile einer derartigen Luftstrombegrenzungseinrichtung entsprechen denjenigen,
die oben schon im Zusammenhang mit der Rahmen-Baugruppe angesprochen wurden.
[0024] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt eines Querschnitts einer Rahmen-Baugruppe mit einer Luftstrombegrenzungseinrichtung,
die in einem Lüftungskanal zwischen einer Außen- und einer Innenseite der Rahmen-Baugruppe
angeordnet ist, wobei ein Begrenzungselement der Luftstrombegrenzungseinrichtung in
einer Offenstellung dargestellt ist;
- Fig. 2
- einen zu Fig. 1 ähnlichen Schnitt mit dem Begrenzungselement in einer Schließstellung;
- Fig. 3 und 4
- vergrößerte perspektivische Darstellungen der Luftstrombegrenzungseinrichtung mit
einem als Kanalelement ausgebildeten Tragelement und dem hiervon getrennt dargestellten
Begrenzungselement; und
- Fig. 5
- die Luftstrombegrenzungseinrichtung nach den Fig. 3 und 4, bei der das Begrenzungselement
am Tragelement angebracht ist.
[0025] Eine erste Ausführungsform einer Luftstrombegrenzungseinrichtung 1 ist in den Fig.
1 bis 5 dargestellt. Die Luftstrombegrenzungseinrichtung 1 begrenzt einen Luftstrom
in einem Lüftungskanal zwischen einer Außenseite 2 und einer Innenseite 3 (vgl. Fig.
2) einer in den Fig. 1 und 2 teilweise im Schnitt dargestellten Rahmen-Baugruppe 4.
Die Rahmen-Baugruppe 4 umfasst einen Flügelrahmen 5, von dem in den Fig. 1 und 2 ein
im montierten Zustand oberes Rahmenprofil im Schnitt dargestellt ist. Ferner weist
die Rahmen-Baugruppe 4 einen Blendrahmen 6 auf, von dem in den Fig. 1 und 2 ebenfalls
ein im montierten Zustand oberes Rahmenprofil dargestellt ist. Der Flügelrahmen 5
ist in bekannter Weise zum Blendrahmen 6 schwenkbar und rahmt eine in den Fig. 1 und
2 nicht dargestellte Glasscheibe eines Fensters oder einer Tür. Der Flügelrahmen 5
ist in an sich bekannter Weise aufgebaut und weist eine Mehrzahl von Hohlkammern sowie
ein U-förmiges Armierungsprofil 7 auf. Der Blendrahmen 6 wird in einem Mauerausschnitt
festgelegt und ist ebenfalls in an sich bekannter Weise mit einer Mehrzahl von Hohlkammem
und einem U-förmigen Armierungsprofil 8 aufgebaut. Abgesehen von den Armierungsprofilen
7, 8 ist die Rahmen-Baugruppe 4 aus Kunststoff.
[0026] Der Blendrahmen 6 liegt in einem Falzabschnitt 9 der Rahmen-Baugruppe 4 über eine
äußere Anschlagdichtung 10 an einer Außenwand 11 des Flügelrahmens 5 an. Zur Halterung
der äußeren Anschlagdichtung 10, die als Dichtprofil ausgeführt ist, weist der Blendrahmen
6 im Falzabschnitt 9 eine längs des Rahmenprofils verlaufende Aufnahmenut 12 auf.
Eine entsprechend geformte Aufnahmenut 13 ist beim an sich bekannten Flügelrahmen
5 zur Aufnahme einer inneren Anschlagdichtung vorgesehen. In der Schnittebene der
Fig. 1 und 2 ist diese innere Anschlagdichtung nicht bzw. nicht vollständig vorhanden.
Im Falzabschnitt 9 ist benachbart zu dieser Aufnahmenut 13 ein Kanalelement 14 der
Luftstrombegrenzungseinrichtung 1 angeordnet. Letzteres hat im in den Fig. 1 und 2
dargestellten Schnitt die Gestalt eines liegenden Buchstabens L. Eine untere umlaufende
Begrenzungswand 15 des langen Schenkels des L-förmigen Kanalelements 14 liegt auf
einer oberen Abschlusswand 16 des Flügelrahmens 5 auf. Die Begrenzungswand 15 ist
mit der Abschlusswand 16 verklebt. Der kurze Schenkel des L-förmigen Kanalelements
14 ragt nach oben durch einen Zwischenraum zwischen dem Flügelrahmen 5 und dem Blendrahmen
6, der bei der bekannten Rahmen-Baugruppe von der inneren Anschlagdichtung ausgefüllt
würde. Dieser Zwischenraum bildet einen innenseitigen Endabschnitt des Lüftungskanals.
Bei einer nicht dargestellten Ausführungsvariante kann dieser Zwischenraum durch eine
Mehrzahl von Einzelkanälen gebildet sein, zwischen denen stegförmige Distanzelemente
vorliegen, die am kurzen Schenkel des L-förmigen Kanalelements 14 angeformt sind und
über die der geschlossene Flügelrahmen 5 am Blendrahmen 6 anliegt. Die seitlichen
Begrenzungswände der beiden Schenkel des Kanalelements 14 liegen jeweils fluiddicht
an den sie umgebenden Begrenzungswänden des Falzabschnitts 9 an. Das Kanalelement
14 gibt zusammen mit den es umgebenden Begrenzungswänden des Flügelrahmens 5 einen
endseitigen Abschnitt des Lüftungskanals durch die Rahmen-Baugruppe 4 zwischen der
Außenseite 2 und der Innenseite 3 vor. Bei einer nicht dargestellten Ausführungsvariante
weist das Kanalelement 14 einen Rastkörper auf, der in einen Abschnitt der Aufnahmenut
13 des Flügelrahmens 5 für die innere Anschlagdichtung eingerastet ist.
[0027] Das Kanalelement 14 bildet ein rahmenfestes Tragelement der Luftstrombegrenzungseinrichtung
1. Gegenüber dem Kanalelement 14 verschwenkbar ist ein flächenhaftes Begrenzungselement
17. Letzteres weist einen leicht gebogenen Querschnitt auf, wie aus den Fig. 1 und
2 ersichtlich und ist als gegenüber dem Kanalelement 14 weiche Kunststofflippe ausgebildet.
Die Kunststofflippe kann bei einer Ausführungsvariante aus mehreren Profilabschnitten
ausgeführt sein, die z. B. durch Koextrusion miteinander verbunden sind. Insbesondere
das freie Ende des Begrenzungselements 17 kann bei einer derartigen, mit mehreren
Abschnitten ausgeführten Variante den weichsten Profilabschnitt darstellen.
[0028] Letzterer eignet sich dann besonders zur dichtenden Anlage an einem Wandabschnitt
der Rahmen-Baugruppe 4. Das Kanalelement 14 kann alternativ auch nicht aus Kunststoff,
sondern aus einem anderen Material gefertigt sein, z. B. einem Textilmaterial.
[0029] Das Begrenzungselement 17 ist an einer Innenwand des kurzen L-Schenkels des Kanalelements
14 gegenüber der Aufnahmenut 13 angebracht. Das Begrenzungselement 17 kann insbesondere
auch in stromabwärtiger Richtung versetzt zur in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform
angebracht sein, so dass das Begrenzungselement 17 nicht in den großen L-Schenkel
des Kanalelements 14 hineinragt. Das Begrenzungselement 17 ist mit seinem stromabwärts
gelegenen Ende derart linienhaft am Kanalelement 14 angelenkt, dass es gegenüber diesem
um eine senkrecht auf der Zeichenebene der Fig. 1 und 2 stehende Schwenkachse 18 zwischen
einer in Fig. 1 dargestellten Offenstellung und einer in Fig. 2 dargestellten Schließstellung
verschwenkbar ist. In der Offenstellung gibt das Begrenzungselement 17 den Lüftungskanal
frei, so dass ein Strömen der Luft von der Außenseite 2 durch die Rahmen-Baugruppe
4 hin zur Innenseite 3 möglich ist. Das Begrenzungselement 17 erstreckt sich von der
Schwenkachse 18 hin zu seinem freien Endabschnitt in der Luftströmungsrichtung entgegengesetzter
Richtung. In der Schließstellung verschließt das Begrenzungselement 17 das Kanalelement
14 und damit den Lüftungskanal. Die Breite des Begrenzungselements 17 längs der Schwenkachse
18 entspricht der Breite des Kanalelements 14.
[0030] Je nach Materialwahl und Materialstärke für das Begrenzungselement 17 kann dieses
insgesamt um die Schwenkachse 18 verschwenkbar sein, ohne seine leicht gebogene Querschnittsform
zu verlieren, oder nach Art einer in sich flexiblen Membran mit sich je nach den äußeren
Kräfteverhältnissen sich anpassendem Querschnitt gebildet sein.
[0031] Das Kanalelement 14 mit dem Begrenzungselement 17 bildet einen innenseitigen Endabschnitt
eines Lüftungskanals zwischen der Außenseite 2 und der Innenseite 3 der Rahmen-Baugruppe
4. In einer stromaufwärtigen Abschlusswand 19 weist das Kanalelement 14 eine Mehrzahl
von Düsenöffnungen 20 auf, die die Form von Rechtecken mit konkav gewölbten seitlichen
Begrenzungswänden 21 haben. Insgesamt weist das Kanalelement 14 fünf Düsenöffnungen
20 auf. Das Kanalelement 14 stellt daher gleichzeitig einen Düsenkörper der Luftstrombegrenzungseinrichtung
1 dar.
[0032] Die Luftstrombegrenzungseinrichtung 1 nach den Fig. 1 bis 5 arbeitet folgendermaßen:
Luft kann über in den Fig. 1 und 2 nicht dargestellte Zutrittsöffnungen in den Falzabschnitt
9 strömen. Von dort strömt die Luft, wie durch einen Strömungsrichtungspfeil 22 angedeutet,
durch die Düsenöffnungen 20 in das Kanalelement 14. Solange das Begrenzungselement
17 in einer in Fig. 1 dargestellten Offenstellung vorliegt, kann die Luft zunächst
durch den großen L-Schenkel des Kanalelements 14, wie durch den Strömungsrichtungspfeil
23 angedeutet, und anschließend am Begrenzungselement 17 vorbei durch den kleinen
L-Schenkel des Kanalelements 14 strömen, wie durch einen Strömungsrichtungspfeil 24
in Fig. 1 angedeutet. Die Luft strömt dabei sowohl an einer dem Lüftungskanal zugewandten,
konvex ausgeführten Seite 25 des Begrenzungselements 17 als auch an einer dem Lüftungskanal
abgewandten, konkav ausgeführten Seite 26 des Begrenzungselements 17 vorbei. Solange
der Geschwindigkeitsunterschied zwischen der Strömungsgeschwindigkeit der an der dem
Lüftungskanal zugewandten Seite 25 und an der dem Lüftungskanal abgewandten Seite
26 des Begrenzungselements 17 vorbeiströmenden Luft kleiner ist als ein vorgegebener
Grenzwert, bleibt das Begrenzungselement 17 in der Offenstellung. Mit stärker werdendem
Luftstrom wächst auch der Geschwindigkeitsunterschied. Sobald dieser Geschwindigkeitsunterschied
den vorgegebenen Grenzwert übersteigt, erfolgt aufgrund des durch diesen Geschwindigkeitsunterschied
hervorgerufenen Druckunterschied des Luftdrucks auf beiden Seiten des Begrenzungselements
17 eine Einleitung der Umstellung von diesem zwischen der Offenstellung und einer
in Fig. 2 dargestellten Schließstellung. Insbesondere bei der Anordnung des Begrenzungselements
17 vollständig im kleinen L-Schenkel des Kanalelements 14 erfolgt diese Einleitung
der Umstellung nicht aufgrund der Druckdifferenz durch ein direktes Anströmen der
dem Luftkanal abgewandten Seite 26, sondern ausschließlich aufgrund der sich durch
die unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten beim Vorbeiströmen der Luft am Begrenzungselement
17 sich einstellenden Druckdifferenz. Diese sich einstellende Druckdifferenz ist auch
als Bernoulli-Effekt bekannt. Nach dem Einleiten der Umstellung wird die ursprünglich
dem Lüftungskanal abgewandte Seite 26 des Begrenzungselements 17 direkt von der durch
das Kanalelement 14 strömenden Luft angeströmt, so dass die weitere Umstellung des
Begrenzungselements 17 zwischen der Offen- und der Schließstellung auch durch ein
direktes Anströmen erfolgt. In der Schließstellung liegt das Begrenzungselement 17
an einer inneren Begrenzungswand 27 des Flügelrahmens 5 dicht an. Eine Luftströmung
von der Außenseite 2 hin zur Innenseite 3 ist dann nicht mehr möglich. Dies ist durch
einen Strömungsrichtungspfeil 26a in Fig. 2 angedeutet.
[0033] Die Strömungsgeschwindigkeit der Luft im Kanalelement 14 kann durch die Weite und
die Anzahl der Düsenöffnungen 20 vorgegeben werden. Mehrere Kanalelemente 14 können
senkrecht zur Schnittebene nach den Fig. 1 und 2 nebeneinander angeordnet sein. Hierdurch
lässt sich die Lüftungswirkung vorgeben.
[0034] Bei einer nicht dargestellten Ausführungsvariante liegt das Begrenzungselement 17
in der Schließstellung an einem Anschlag des Kanalelements 14 an. Bei einer weiteren
Ausführungsform kann das Kanalelement 14 senkrecht zu den Zeichenebenen der Fig. 1
und 2 als Endlos-Profil-Bauelement ausgeführt sein, welches in eine entsprechende
Länge konfektioniert wurde.
1. Rahmen-Baugruppe (4)
- mit einem Flügelrahmen (5),
- mit einem Blendrahmen (6),
- mit mindestens einem Lüftungskanal zwischen einer Außenseite (2) und einer Innenseite
(3) der Rahmen-Baugruppe (4),
- mit mindestens einer in dem Lüftungskanal angeordneten Luftstrombegrenzungseinrichtung
(1) mit einem gegenüber einem rahmenfesten Tragelement (14) verschwenkbaren flächenhaften
Begrenzungselement (17), welches umstellbar ist zwischen
-- einer Offenstellung, in der das Begrenzungselement (17) den Lüftungskanal freigibt,
und
-- einer Schließstellung, in der das Begrenzungselement (17) den Lüftungskanal zumindest
teilweise verschließt,
- wobei das Begrenzungselement (17) derart ausgeführt ist, dass es in der Offenstellung
vorliegt, solange die durch den Lüftungskanal strömende Luft eine Strömungsgeschwindigkeit
hat, die unterhalb eines Grenzwertes liegt,
gekennzeichnet durch ein Kanalelement (14) der Luftstrombegrenzungseinrichtung (1), welches auf einer
oberen Abschlusswand (16) des bei montierter Rahmen-Baugruppe (4) oberen Flügelrahmens
(5) aufliegt und einen innenseitigen Endabschnitt des Lüftungskanals bildet.
2. Rahmen-Baugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungselement (17) in dem Kanalelement (14) angeordnet ist.
3. Rahmen-Baugruppe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kanalelement (14) einen Rastkörper aufweist, der in einen Abschnitt einer Rastaufnahme
(13) des Flügelrahmens (5) für eine innere Abschlussdichtung der Rahmen-Baugruppe
(4) eingerastet ist.
4. Rahmen-Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kanalelement (14) mit dem Flügelrahmen (5) verklebt ist.
5. Rahmen-Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungselement (17) im Lüftungskanal derart angeordnet ist, dass
- eine Einleitung der Umstellung zwischen der Offenstellung und der Schließstellung
aufgrund eines Geschwindigkeitsunterschiedes zwischen
-- der Strömungsgeschwindigkeit der an der dem Lüftungskanal zugewandten Seite (25)
des Begrenzungselements (17) vorbeiströmenden Luft und
-- der Strömungsgeschwindigkeit der an der dem Lüftungskanal abgewandten Seite (26)
des Begrenzungselements (17) vorbeiströmenden Luft erfolgt.
6. Rahmen-Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungselement (17) als gegenüber dem Tragelement (14) weiche Kunststofflippe
gebildet ist.
7. Rahmen-Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungselement in der Schließstellung an einem Anschlag des Tragelements
bzw. der Rahmen-Baugruppe (4) anliegt.
8. Rahmen-Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftstrombegrenzungseinrichtung (1) einen Düsenkörper (14) mit mindestens einer
Düsenöffnung (20) aufweist, der derart benachbart zum Begrenzungselement (17) angeordnet
ist, dass die Strömungsgeschwindigkeit der am Begrenzungselement (17) vorbeiströmenden
Luft durch die Weite der Düsenöffnung (20) vorgegeben wird.
9. Rahmen-Baugruppe nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl gleich ausgeformter und quer zur Luftströmungsrichtung nebeneinander
angeordneter Düsenöffnungen (20).
10. Rahmen-Baugruppe nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkörper (14) gleichzeitig das Tragelement darstellt.
11. Rahmen-Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungselement (17) und/oder das Tragelement (14) aus Standard-Einheiten
mit vorgegebener Breite quer zur Luftströmungsrichtung gebildet ist.
12. Rahmen-Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungselement und/oder das Tragelement als Profil-Bauelement ausgeführt
ist.
13. Rahmen-Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kanalabschnitt in einem für eine innere Anschlagdichtung vorgesehenen Zwischenraum
zwischen dem Flügelrahmen (5) und dem Blendrahmen (6) einen innenseitigen Endabschnitt
des Lüftungskanals bildet, wobei das Begrenzungselement (17) insbesondere benachbart
zum Zwischenraum angeordnet ist.
14. Rahmen-Baugruppe nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanalabschnitt in dem für die innere Anschlagdichtung vorgesehenen Zwischenraum
durch eine Mehrzahl von Einzelkanälen gebildet ist, zwischen denen Distanzelemente
vorliegen, über die der geschlossene Flügelrahmen (5) am Blendrahmen (6) anliegt.
15. Luftstrombegrenzungseinrichtung (1) zum Einsatz in einer Rahmen-Baugruppe (4) nach
einem der Ansprüche 1 bis 14.