[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Steueranordnung zur Ansteuerung eines Verbrauchers
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein Drehschieberventil für eine hydraulische
Steueranordnung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 9.
[0002] Derartige hydraulische Steueranordnungen werden beispielsweise bei Ladekränen und
anderen mobilen Arbeitsgeräten zur Ansteuerung von hydraulischen Verbrauchern, wie
beispielsweise Hydrozylindern oder Hydromotoren verwendet.
[0003] In der DE 199 48 232 A1 ist beispielsweise eine hydraulische Steueranordnung gezeigt,
bei der Anschlüsse eines Hydrozylinders über ein 4/3-Wegeventil mit einer Verstellpumpe
oder einem Tank verbindbar sind. Das Wegeventil wird über elektrohydraulische Vorsteuerventile
betätigt und ist in einer Mittelstellung federzentriert, in der sein Pumpenanschluss,
Tankanschluss und die beiden Arbeitsanschlüsse des Hydrozylinders gegeneinander abgesperrt
sind. Die hydraulische Steueranordnung erfüllt eine Not-Aus-Funktion, da nach dem
Ausfall der elektrischen und/oder hydraulischen Versorgung das Wegeventil durch die
Federvorspannung seine Mittelstellung einnimmt und damit eine ungewollte Verbraucherbewegung
ausgeschlossen ist.
[0004] Nachteilig bei derartigen hydraulischen Steueranordnungen ist, dass es nach dem Ausfall
der elektrischen und/oder hydraulischen Versorgung nicht mehr möglich ist, das Wegeventil
zu betätigen und damit den
[0005] Verbraucher, beispielsweise einen Kran, in eine sichere Stellung zu bewegen, oder
einen Notbetrieb zu gewährleisten.
[0006] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Steueranordnung
und ein Drehschieberventil für eine hydraulische Steueranordnung zu schaffen, die
einen Notbetrieb der Verbraucher ermöglichen.
[0007] Diese Aufgabe wird hinsichtlich der hydraulischen Steueranordnung durch die Merkmale
des Patentanspruchs 1 und hinsichtlich des Drehschieberventils durch die Merkmale
des Patentanspruchs 9 gelöst.
[0008] Die erfindungsgemäße hydraulische Steueranordnung zur Ansteuerung eines Verbrauchers,
insbesondere eines mobilen Arbeitsgerätes, hat ein mittels einer Vorsteuerventilanordnung
vorgesteuertes mit einer Pumpe oder Druckmittelsenke (Tanke) verbindbares Wegeventil.
Der Vorsteuerventilanordnung ist zumindest ein Druckreduzierventil zum Einstellen
eines Steuerdrucks in einem Steuerölströmungspfad zugeordnet, der bei Umschalten der
Vorsteuerventilanordnung aus einer Grundposition mit einem Steuerraum des Wegeventils
verbunden ist, um den Verbraucher zu betätigen. Erfindungsgemäß hat die hydraulische
Steueranordnung im Steuerölströmungspfad ein von Hand betätigbares Notbetätigungsventil,
über das das Wegeventil in der Grundposition der Vorsteuerventilanordnung in eine
Position verstellbar ist, um den Verbraucher zu betätigen. Über das Notbetätigungsventil
kann das Wegeventil auch bei einem Ausfall der elektrischen und/oder hydraulischen
Versorgung betätigt werden. Dadurch ist es möglich, den Verbraucher, beispielsweise
einen Ladekran, in eine sichere Stellung zu bewegen, oder einen Notbetrieb zu gewährleisten.
[0009] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung hat die Vorsteuerventilanordnung
zwei Vorsteuerventile, deren Ausgang jeweils über einen Steuerkanal und eine Vorsteuerleitung
mit einem Steuerraum des Wegeventils verbunden sind, wobei das Notbetätigungsventil
in einer Grundstellung die Verbindung zwischen den Vorsteuerventilen zu den Steuerräumen
öffnet und in seinen Schaltpositionen absperrt und eine der Vorsteuerleitungen mit
einer Druckmittelquelle verbindet.
[0010] In seinen Schaltpositionen sperrt das Notbetätigungsventil vorzugsweise die Verbindung
zu dem Druckreduzierventil ab, so dass ein Druckmittelverlust im Notbetrieb der Steueranordnung
verhindert wird.
[0011] Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, das Notbetätigungsventil als 6/3-Wegeventil, insbesondere
als Drehschieberventil auszubilden. Dadurch ist das Ventil ohne großen Kraftaufwand
von Hand und im Notfall in kürzester Zeit verstellbar.
[0012] Grundsätzlich ist die erfindungsgemäße Steueranordnung unabhängig von der Art der
Pumpe. Zur Begrenzung des Drucks im Steuerölströmungspfad kann die Vorsteuerventilanordnung
vorzugsweis zumindest ein Druckbegrenzungsventil aufweisen.
[0013] Als Druckquelle findet vorzugsweise eine Konstantpumpe bei Bypassdruckwaage Verwendung.
[0014] Bei einem Ausfall der elektrischen und hydraulischen Versorgung, kann eine von Hand
betätigbare Hilfspumpe als Druckquelle angeschlossen werden. Über die Hilfspumpe ist
es möglich, den zur Betätigung der Verbraucher erforderlichen hydraulischen Druck
zu erzeugen und dadurch einen Notbetrieb zu ermöglichen.
[0015] Das erfindungsgemäße Drehschieberventil weist eine Vielzahl von Anschlüssen und Schaltpositionen
auf, wobei an einem in einem Ventilgehäuse geführten Drehschieber Ringnuten ausgebildet
sind, in die jeweils eine Vielzahl von an Umfangsabschnitten ausgebildeten Längstaschen
münden, die durch Verdrehen des Drehschiebers mit unterschiedlichen Anschlüssen in
Überdeckung bringbar sind, um in Abhängigkeit von der Schaltposition über die Ringnuten
und Längstaschen eine Druckmittelverbindung zwischen den Ringnuten und Anschlüssen
herzustellen. Erfindungsgemäß beträgt der Winkelabstand der an einem Umfangsabschnitt
angeordneten Längstaschen zumindest 90°. Dadurch wird eine große Dichtfläche zwischen
den benachbarten Längstaschen und damit eine maximale Dichtwirkung ermöglicht, um
die Leckageverluste zu verringern.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung hat das Drehschieberventil ein Ventilgehäuse
mit einem Druckanschluss, zwei Steuereingangsanschlüssen, zwei Steuerausgangsanschlüssen
und einem Steuerdruckanschluss. In einer Grundposition des Drehschieberventils ist
der Druckanschluss mit dem Steuerdruckanschluss und jeweils ein Steuereingangsanschluss
mit einem Steuerausgangsanschluss verbunden. Der Steuerdruckanschluss und der Steuereingangsanschluss
sind in einer ersten Schaltposition gesperrt und der Druckanschluss mit dem Steuerausgangsanschluss
und der Steuereingangsanschluss mit dem Steuerausgangsanschluss verbunden. In einer
zweiten Schaltposition sind der Steuerdruckanschluss und der Steuereingangsanschluss
gesperrt und der Druckanschluss mit dem Steuerausgangsanschluss und der Steuereingangsanschluss
mit dem Steuerausgangsanschluss verbunden. Ein Anschluss mündet stirnseitig und die
anderen Anschlüsse umfangsseitig in eine den Drehschieber aufnehmende Ventilbohrung
ein. Dadurch ist es möglich, beide Steuerräume des Wegeventils mit Druckmittel zu
versorgen, dieses in seine Schaltpositionen zu verstellen und die angeschlossenen
Arbeitsgeräte und dergleichen in eine sicherer Stellung zu bewegen, oder einen Notbetrieb
zu gewährleisten.
[0017] Das Drehschieberventil hat vorzugsweise zwei Ringnuten, die mit der Ventilbohrung
zwei Ringkanäle begrenzen, wobei in einem ersten Ringkanal der Druckanschluss und
in dem anderen zweiten Ringkanal ein erster Steuereingangsanschluss mündet und die
anderen umfangsseitig einmündenden Anschlüsse im Axialabstand zu den Ringkanälen in
die Ventilbohrung einmünden und in Abhängigkeit von der Stellposition des Drehschiebers
über die am Umfang des Drehschiebers angeordneten Längstaschen mit den Ringkanälen
verbindbar sind.
[0018] Der zweite Steuereingangsanschluss mündet als Axialanschluss in einem zum zweiten
Ringkanal benachbarten rückseitigen, von einer Stirnfläche des Drehschiebers begrenzten
Endabschnitt der Ventilbohrung und die anderen Anschlüsse sind vorzugsweise als Radialanschlüsse
ausgebildet. Ein erster Steuerausgangsanschluss mündet im Bereich zwischen den Ringkanälen,
der zweite Steuerausgangsanschluss und der dazu um 90° versetzte Steuerdruckanschluss
münden in einem zum ersten Ringkanal benachbarten vorderen Endabschnitt ein.
[0019] Vorzugsweise mündet in der Stirnfläche des Drehschiebers ein Axialkanal, der über
zwei rechtwinklig zueinander verlaufende Radialbohrungen im Umfang des vorderen Endabschnitts
des Drehschiebers mündet. Die Radialbohrungen sind in der Grundposition und in einer
ersten Stellposition hydraulisch mit dem zweiten Steuerausgangsanschluss verbunden.
[0020] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung erstrecken sich zwei Längstaschen
von der ersten Ringnut in den vorderen Endabschnitt hinein. Eine erste Längstasche
ist in der Grundposition mit dem Steuerdruckanschluss und die zweite Längstasche in
einer zweiten Stellposition mit dem zweiten Steuerdruckausgangsanschluss hydraulisch
verbunden. Von der ersten Ringnut zur zweiten Ringnut hin erstreckt sich eine dritte
Längstasche, die in der ersten Stellposition mit dem ersten Steuerausgangsanschluss
verbunden ist. Eine vierte und eine fünfte Längstasche erstrecken sich von der zweiten
Ringnut hin zur ersten Ringnut. Die vierte Längstasche ist in der Grundposition und
die fünfte Längstasche in der zweiten Schaltposition mit dem ersten Steuerausgangsanschluss
verbunden.
[0021] Vorzugsweise sind die erste Längstasche und die zweite Längstasche um 180°, die dritte
Längstasche und die vierte Längstasche um 90° und die vierte und fünfte Längstasche
um 90° versetzt zueinander angeordnet, wobei die erste Längstasche und die dritte
Längstasche koaxial zueinander verlaufen. Erfindungsgemäß beträgt der Winkelabstand
der an einem Umfangsabschnitt angeordneten Längstaschen zumindest 90°. Dadurch wird
eine große Dichtfläche zwischen den benachbarten Längstaschen und damit eine maximale
Dichtwirkung ermöglicht, um die Leckageverluste zu verringern.
[0022] Das Drehschieberventil hat vorzugsweise eine Sicherheitseinrichtung, die ein Verstellen
des Drehschiebers aus der Grundposition anzeigt. Dadurch wird die erstmalige Betätigung
des Notbetätigungsventils signalisiert, weitere Anwender der hydraulischen Steuerung
gewarnt und das Wartungspersonal auf den vorliegenden Fehler der Steuerungsanordnung
aufmerksam gemacht.
[0023] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Sicherheitseinrichtung einen
Scherstift aufweist, der bei dem Verstellen des Drehschiebers abgeschert wird.
[0024] An dem vorderen Endabschnitt des Drehschiebers ist vorzugsweise eine Umfangsnut zur
Aufnahme eines Dichtelements, insbesondere eines Dichtungsrings ausgebildet, um die
Leckageverluste zu verringern.
[0025] Vorzugsweise begrenzt die rückseitige Stirnfläche des Drehschiebers mit einer benachbarten
Stirnseite der Ventilbohrung einen Leerraum.
[0026] Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
[0027] Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Schaltplan einer Ventilscheibe zur Druckmittelversorgung eines ersten
und eines zweiten Verbraucheranschlusses;
Figur 2 eine räumliche Darstellung eines konkreten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Drehschieberventils und
Figur 3 eine Schnittdarstellung einer Betätigungsvorrichtung des Drehschieberventils
aus Figur 2.
[0028] Figur 1 zeigt einen schematischen Schaltplan einer als Ventilscheibe 1 ausgeführten
Steueranordnung zur Druckmittelversorgung eines ersten Verbraucheranschlusses C und
eines zweiten Verbraucheranschlusses D. Diese besteht im Wesentlichen aus einem über
zwei Vorsteuerventile 2, 4 betätigten 4/3-Wegeventils 6 und einem als 6/3-Wege-Drehschieberventil
8 ausgebildeten Notbetätigungsventil.
[0029] Die Druckmittelversorgung der Ventilscheibe 1 erfolgt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
über einen Pumpenanschluss P der mit einer nicht dargestellten Pumpe verbunden ist,
über die Druckmittel in eine Pumpenleitung 10 gefördert wird. Von der Pumpenleitung
10 zweigt eine Bypassleitung 12 zu einem Tankkanal 13, der in einen Tankanschluss
T mündet ab. In der Bypassleitung 12 ist eine stetig betätigbare Eingangsdruckwaage
14 angeordnet, die in Öffnungsrichtung vom Druck in der Pumpenleitung 10 und in Schließrichtung
vom höchsten Lastdruck aller an den Verbraucheranschlüssen C, D angeschlossenen Verbraucher
sowie einer Feder 16 beaufschlagt ist. Der höchste Lastdruck wird in bekannter Weise
über eine Wechselventilkaskade 18 von allen Verbrauchern des Systems abgegriffen und
liegt über eine Lastmeldeleitung 20 an der Eingangsdruckwaage 14 an. D.h. die Steueranordnung
1 ist als LS (Load Sensing)-System ausgeführt, bei dem der höchste Lastdruck der angesteuerten
Verbraucher über die Lastmeldeleitung 20 und einen LS-Anschluss LS an eine nicht dargestellte
Pumpe gemeldet und diese so geregelt wird, dass in der Pumpenleitung 10 eine bestimmte
Druckdifferenz Δp über dem Lastdruck liegender Pumpendruck vorliegt, wobei die Druckdifferenz
Δp der Kraft der Feder 16 entspricht. Von der Pumpenleitung 10 zweigt eine weitere
Bypassleitung 22 zu dem Tankkanal 13 und dem Tankanschluss T ab, in der ein Primärdruckbegrenzungsventil
24 angeordnet ist, über das der Maximaldruck in der Pumpenleitung 10 begrenzt wird.
Die Pumpe kann als Konstantpumpe mit drehzahlgeregeltem Antrieb oder als Verstellpumpe
ausgeführt sein.
[0030] Von der Pumpenleitung 10 zweigt weiterhin eine Steuerdruckleitung 26 zur Versorgung
einer Steuerdruckquelle 28 bestehend aus einem Druckreduzierventil 30 und einem Druckbegrenzungsventil
32 ab. Eine Regelausgangsleitung 34 des Druckreduzierventils 30 ist zur Redudierung
des in der Steuerdruckleitung 26 anstehenden Pumpendrucks auf den maximalen Steuerdruck
an eine Steurdruckversorgungsleitung 36 angeschlossen. Das Steuerdruckbegrenzungsventil
32 ist mit der Steuerdruckversorgungsleitung 36 und einer Steuerdruckentlastungsleitung
38 verbunden, um den Maximaldruck in der Steuerdruckversorgungsleitung 36 zu begrenzen.
Für die Steuerdruckentlastungsleitung 38 ist ein Anschluss Y an der Ventilscheibe
1 vorhanden. Ein Anschluss X zur externen Steuerölversorgung der Ventilscheibe 1 ist
verschlossen.
[0031] Über das 4/3-Wegeventil 6 wird die Druckmittelzufuhr zu den Verbraucheranschlüssen
C, D gesteuert. Dieses hat einen Druckanschluss P sowie zwei Arbeitsanschlüsse A,
B, die in der dargestellten federvorgespannten Grundposition (0) über jeweils eine
Ablaufmessdrossel 40 mit einem Tankanschluss T des Wegeventils 6 und über die Tankleitung
64 mit dem Tankkanal 13 und dem Tankanschluss T der Ventilscheibe 1 verbunden sind.
Der Druckanschluss P der Ventilscheibe 1 ist mit dem Eingangsanschluss P des Wegeventils
über die Pumpenleitung 10 verbunden. In der mit (a) gekennzeichneten Steuerpositionen
des Wegeventils 6 wird über eine Steuerkante eine weitere Ablaufmessdrossel 40 zwischen
dem Arbeitsanschluss A und dem Tankanschluss T des Wegeventils 6 geöffnet. Bei den
mit (b) gekennzeichneten Steuerpositionen liegt die Ablaufmessdrossel 40 zwischen
dem Arbeitsanschluss B und dem Tankanschluss T. Die Arbeitsanschlüsse A, B sind über
zwei Arbeitskanäle 42, 44 mit den Verbraucheranschlüssen C bzw. D verbunden. Zur Vereinfachung
der Erläuterung sei angenommen, dass der in Figur 1 obere, mit einer Dämpfungsdrossel
46 versehene Arbeitskanal 42 der Vorlaufkanal ist, während der untere, mit dem Verbraucheranschluss
D verbundene Arbeitskanal 44 der Ablaufkanal ist. Bei entsprechender Umschaltung des
Wegeventils 6 wird dann der Vorlaufkanal zum Ablaufkanal und umgekehrt.
[0032] Die Ansteuerung des 4/3-Wegeventils 6 erfolgt über die beiden Vorsteuerventile 2,
4, die als elektrohydraulisch betätigte 3/2-Wegeventile ausgeführt sind und eine Vorsteuerventilanordnung
47 ausbilden. Diese sind mit einem Druckeingang P über eine Bypassleitung 48 an die
Steuerdruckversorgungsleitung 36, mit einem Tankausgang T über eine Bypassleitung
50 mit der Steuerdruckentlastungsleitung 38 angeschlossen und mit einem Regelausgang
R über jeweils einen Steuerkanal 52, 54 und eine Vorsteuerleitung 56, 58 mit jeweils
einem Steuerraum 60, 62 des Wegeventils 6 verbindbar.
[0033] Erfindungsgemäß ist im Steuerölströmungspfad, d.h. zwischen den Vorsteuerventilen
2, 4 und dem Wegeventil 6 das von Hand betätigbare Notbetätigungsventil 8 angeordnet,
über das das Wegeventil 6 in der dargestellten Grundposition (0) der Vorsteuerventile
2, 4 in eine Position verstellbar ist, um die Verbraucheranschlüsse C, D mit Druckmittel
zu versorgen. Über das Notbetätigungsventil 8 kann das Wegeventil 6 auch bei einem
Ausfall der elektrischen und/oder hydraulischen Versorgung betätigt werden. Dadurch
ist es möglich, die Verbraucheranschlüsse C, D mit Druckmittel zu versorgen und angeschlossene
Arbeitsgeräte und dergleichenin eine sichere Stellung zu bewegen, oder einen Notbetrieb
zu gewährleisten.
[0034] Hierzu ist das Notbetätigungsventil 8 als 6/3-Wege-Drehschieberventil mit einem Druckanschluss
P zwei Steuereingangsanschlüssen X1, X2, zwei Steuerausgangsanschlüssen Y1, Y2 und
einem Steuerdruckanschluß Z ausgeführt. Die Steuereingangsanschlüsse X1, X2 sind über
den Steuerkanal 52 an das Vorschaltventil 2 bzw. über den Steuerkanal 54 an das Vorschaltventil
4 angeschlossen. Die Steuerausgangsanschlüsse Y1, Y2 sind über die Vorsteuerleitungen
56, 58 mit jeweils einem der beiden Steuerräume 60, 62 des Wegeventils 6, der Druckanschluss
P mit der Pumpenleitung 10 und der Steuerdruckanschluss Z mit der Steuerdruckleitung
26 verbunden.
[0035] In der dargestellten Grundposition (O) des Notbetätigungsventils 8 sind die Steuereingangsanschlüsse
X1, X2 jeweils mit den Steuerausgangsanschlüssen Y1, Y2 und der Druckanschluss P mit
dem Steuerdruckanschluss Z verbunden. Dadurch ist im Normalbetrieb der hydraulischen
Steueranordnung 1 eine Ansteuerung des Wegeventils 6 über die Vorsteuerventile 2 und
4 und eine Druckmittelversorgung der Steuerdruckwelle 28 möglich.
[0036] Bei einem Ausfall der Vorsteuerventile 2, 4 befindet sich das Wegeventil 6 aufgrund
der Federvorspannung in der dargestellten Grundposition (0), wobei die Arbeitskanäle
42, 44 über eine Tankleitung 64 und den Tankkanal 13 mit dem Tankanschluss T der Steueranordnung
1 verbunden sind.
[0037] Dadurch wird eine Verbraucherbetätigung verhindert und eine Not-Aus-Funktion erreicht.
[0038] Um den Verbraucher, beispielsweise einen Kran auch bei einem Ausfall der Vorsteuerventile
2, 4 in eine sichere Stellung zu bewegen, oder einen Notbetrieb zu gewährleisten,
kann das Wegeventil 6 auch bei einem Ausfall der elektrischen und/oder hydraulischen
Versorgung über das Notbetätigungsventil 8 betätigt werden. Bei einem Ausfall der
Druckmittelquelle kann der zur Betätigung der Verbraucher erforderliche Druck mittels
einer nicht dargestellten, an die Pumpenleitung 10 bzw. den Druckanschluss P anschließbaren,
Hilfspumpe aufgebracht werden.
[0039] Zur Notbetätigung des Wegeventils 6 sind in einer ersten Schaltposition (a) des Notbetätigungsventils
8 der Steuerdruckanschluss Z und der Steuereingangsanschluss X1 gesperrt und der Druckanschluss
P mit dem Steuerausgangsanschluss Y1 und der Steuereingangsanschluss X2 mit dem Steuerausgangsanschluss
Y2 verbunden. Dadurch wird der Steuerraum 62 von dem Pumpendruck beaufschlagt, das
Wegeventil 6 in seine Schaltposition (b) verstellt und der Verbraucheranschluss D
mit Druckmittel versorgt. Bei der mit (b) gekennzeichneten zweiten Schaltposition
ist der Steuerdruckanschluss Z und der Steuereingangsanschluss X2 gesperrt und der
Druckanschluss P mit dem Steuerausgangsanschluss Y2 und der Steuereingangsanschluss
X1 mit dem Steuerausgangsanschluss Y1 verbunden. In dieser Schaltstellung des Notbetätigungsventils
8 wird der Steuerraum 60 des Wegeventils 6 von dem Pumpendruck beaufschlagt, das Wegeventil
6 in seine Schaltposition (a) verstellt und der Verbraucheranschluss C mit Druckmittel
versorgt. Dadurch ist es möglich, beide Verbraucheranschlüsse C, D mit Druckmittel
zu versorgen und angeschlossene Arbeitsgeräte und dergleichen in eine sichere Stellung
zu bewegen, oder einen Notbetrieb zu gewährleisten.
[0040] Der wesentliche Unterschied der vorbeschriebenen Lösung zu dem Stand der Technik
liegt somit darin, dass das Wegeventil 6 auch bei einem Ausfall der Vorsteuerventile
2, 4 über das von Hand betätigte Notbetätigungsventil 8 verstellt werden kann.
[0041] Figur 2 zeigt ein konkretes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Drehschieberventils
8. Dieses hat ein schraffiert angedeutetes Ventilgehäuse 66 mit einer Ventilbohrung
68 und einen darin geführten etwa zylinderförmigen Drehschieber 70. Dieser hat an
einem vorderen Endabschnitt 72 eine Umfangsnut 74 zur Aufnahme eines Dichtungsrings
76 (siehe Figur 3) und geht in einen ebenfalls zylinderförmigen Handhabungsabschnitt
78 mit kleinerem Durchmesser über. Das Drehschieberventil 8 weist den Druckanschluss
P, zwei Steuereingangsanschlüsse X1, X2 und zwei Steuerausgangsanschlüsse Y1, Y2 und
einen Steuerdruckanschluss Z auf, wobei der Steuereingangsanschluss X2 stirnseitig
in die den Drehschieber 70 aufnehmende Ventilbohrung 68 und der Steuereingangsanschluss
X1, die Steuerausgangsanschlüsse Y1, Y2, der Druckanschluss P und der Steuerdruckanschluss
Z umfangsseitig in die Ventilbohrung 68 einmünden. Eine rückseitige Stirnfläche 80
des Drehschiebers 70 begrenzt mit einer benachbarten Stirnseite 82 der Ventilbohrung
68 einen Leerraum 84.
[0042] An dem Drehschieber 70 sind zwei Ringnuten 86, 88 ausgebildet, die mit der Ventilbohrung
68 zwei Ringkanäle 90, 92 begrenzen, wobei in dem ersten Ringkanal 90 der Druckanschluss
P und in dem anderen zweiten Ringkanal 92 ein erster Steuereingangsanschluss X1 mündet
und die anderen umfangsseitig einmündenden Anschlüsse Y1, Y2, Z im Axialabstand zu
den Ringkanälen 90, 92 in die Ventilbohrung 68 einmünden.
[0043] Der zweite Steuerausgangsanschluss X2 mündet als Axialanschluss in einem zum zweiten
Ringkanal 92 benachbarten rückseitigen von der Stirnfläche 80 des Drehschiebers 70
begrenzten Endabschnitt 94 der Ventilbohrung 68. Der erste Steuer Steuerausgangsanschluss
Y1 mündet im Bereich zwischen den Ringkanälen 90, 92 der zweite Steuerausgangsanschuss
Y2 und der dazu um 90° versetzte Steuerdruckanschluss Z in den zum ersten Ringkanal
90 benachbarten vorderen Endabschnitt 72 des Drehschiebers 70 ein.
[0044] In der Stirnfläche 80 des Drehschiebers 70 ist ein Axialkanal 96 ausgebildet, der
über zwei rechtwinklig zueinander verlaufende Radialbohrungen 98, 100 im Umfang des
vorderen Endabschnitts 72 des Drehschiebers 70 mündet. Die Radialbohrungen 98, 100
sind in der Grundposition (0) und in einer ersten Stellposition (a) des Drehschiebers
70 hydraulisch mit dem zweiten Steuerausgangsanschluss Y2 verbunden.
[0045] Ausgehend von der ersten Ringnut 86 erstrecken sich zwei Längstaschen 102, 104 in
den vorderen Endabschnitt 72 des Drehschiebers 70 hinein. Die erste Längstasche 102
ist in der Grundposition (0) des Drehschiebers 70 mit dem Steuerdruckanschluss Z und
die zweite Längstasche 104 in einer zweiten Stellposition (b) mit dem zweiten Steuerdruckausgangsanschluss
Y2 hydraulisch verbunden. Von der ersten Ringnut 86 zur zweiten Ringnut 88 hin erstreckt
sich eine dritte Längstasche 106, die in der ersten Stellposition (a) mit dem ersten
Steuerausgangsanschluss Y1 verbunden ist. Eine vierte Längstasche 108 und eine fünfte
Längstasche 110 erstrecken sich von der zweiten Ringnut 88 hin zur ersten Ringnut
86, wobei die vierte Längstasche 108 in der Grundposition (0) und die fünfte Längstasche
110 in der zweiten Schaltposition (b) mit dem ersten Steuerausgangsanschluss Y1 verbunden
ist. Die Längstaschen 102 bis 110 verlaufen entlang der Drehschieberoberfläche und
weisen eine etwa rechteckige Grundform auf, die im Bereich der Anschlüsse jeweils
bogenförmig abgerundet ist.
[0046] Die erste Längstasche 102 und die zweite Längstasche 104 sind um 180°, die dritte
Längstasche 106 und die vierte Längstasche 108 um 90° und die vierte Längstasche 108
und fünfte Längstasche 110 um 90° versetzt zueinander angeordnet. Die erste Längstasche
102 und die dritte Längstasche 106 verlaufen koaxial zueinander. D.h. der Winkelabstand
der an einem Umfangsabschnitt angeordneten Längstaschen beträgt zumindest 90°. Dadurch
wird eine große Dichtfläche zwischen den benachbarten Längstaschen und damit eine
maximale Dichtwirkung ermöglicht, um die Leckageverluste zu verringern.
[0047] Prinzipiell können die Anschlüsse und die Längstaschen auch mit anderen Winkelabständen
im Ventilgehäuse bzw. im Drehschieber angeordnet sein.
[0048] In der dargestellten Grundposition (O) des Notbetätigungsventils 8 (0°-Stellung)
sind die Steuereingangsanschlüsse X1, X2 jeweils mit den Steuerausgangsanschlüssen
Y1, Y2 und der Druckanschluss P mit dem Steuerdruckanschluss Z verbunden. Damit ist
im Normalbetrieb der hydraulischen Steueranordnung 1 eine Ansteuerung des Wegeventils
6 über die Vorsteuerventile 2, 4 und eine Druckmittelversorgung der Steuerdruckquelle
28 möglich (siehe Figur 1).
[0049] Zur Notbetätigung des Wegeventils 6 sind in einer ersten Schaltposition (a) des Notbetätigungsventils
8 (-90° Stellung) der Steuerdruckanschluss Z und der Steuereingangsanschluss X1 gesperrt
und der Druckanschluss P mit dem Steuerausgangsanschluss Y1 und der Steuereingangsanschluss
X2 mit dem Steuerausgangsanschluss Y2 verbunden. Dadurch wird der Steuerraum 62 von
dem Pumpendruck beaufschlagt, das Wegeventil 6 in seine Schaltposition (b) verstellt
und der Verbraucheranschluss D mit Druckmittel versorgt (siehe Figur 1). Bei der mit
(b) gekennzeichneten zweiten Schaltposition des Notbetätigungsventils 8 (90°-Stellung)
ist der Steuerdruckanschluss Z und der Steuereingangsanschluss X2 gesperrt und der
Druckanschluss P mit dem Steuerausgangsanschluss Y2 und der Steuereingangsanschluss
X1 mit dem Steuerausgangsanschluss Y1 verbunden. In dieser Schaltstellung des Notbetätigungsventils
8 wird der Steuerraum 60 von dem Pumpendruck beaufschlagt, das Wegeventil 6 in seine
Schaltposition (a) verstellt und der Verbraucheranschluss C mit Druckmittel versorgt.
D.h. in den Schaltpositionen (a), (b) des Drehschieberventils 8 ist es möglich, die
Verbraucheranschlüsse C, D mit Druckmittel zu versorgen und angeschlossene Arbeitsgeräte
und dergleichen in eine sichere Stellung zu bewegen, oder einen Notbetrieb zu gewährleisten.
[0050] Gemäß Figur 3, die eine Schnittdarstellung einer Betätigungsvorrichtung 114 des Drehschieberventils
8 zeigt, hat diese einen Betätigungsgriff 116 mit einem etwa hohlzylinderförmigen
Grundkörper 118, der an einem dem Gehäusedeckel 120 des Ventilgehäuses 66 zugewandten
Endabschnitt 122 einen Halteabschnitt 124 mit verkleinertem Durchmesser ausbildet.
Der Halteabschnitt 124 weist an seinem Innenumfang 126 stirnseitig einen ringförmigen
Vorsprung 128 auf, der einen pilzförmigen Vorsprung 130 des Gehäusedeckels 120 hintergreift
und den Betätigungsgriff 116 an dem Gehäusedeckel 120 drehbar festlegt. Der Gehäusedeckel
120 ist drehfest mit dem Ventilgehäuse 66 verschraubt und der Betätigungsgriff 116
drehfest mit dem zylinderförmigen Handhabungsabschnitt 78 des Drehschiebers 70 verbunden.
[0051] An dem vorderen Endabschnitt 72 des Drehschiebers 70 ist eine Umfangsnut 74 zur Aufnahme
des Dichtungsrings 76 ausgebildet, um Leckage aus dem vom dem Gehäusedeckel 120 und
dem Drehschieber 70 begrenzten Ringraum 132 nach außen zu vermeiden.
[0052] Der Drehschieber 70 ist in der gezeigten Grundstellung (0) von einer durch eine Feder
136 belasteten Kugel 138 fixiert, die in eine radiale Sacklochbohrung 140 des Gehäusedeckels
120 eingesetzt ist. Die federbelastete Kugel 138 tritt aus der Sacklochbohrung 140
abschnittsweise aus und greit in eine Ausnehmung 142 des Drehschiebers 70 ein.
[0053] In dem Handhabungsabschnitt 78 ist ein radial auskragender Anschlagstift 144 eingesetzt,
der sich in eine nicht umlaufende Nut 146 des Gehäusedeckels 120 erstreckt und den
Verstellbereich des Drehschiebers 70 auf +90° bis -90° begrenzt. Dadurch sind die
beiden gedrehten Schaltstellungen des Drehschiebers 70 definiert.
[0054] Offenbart ist eine hydraulische Steueranordnung 1 zur Ansteuerung eines Verbrauchers,
insbesondere eines mobilen Arbeitsgerätes, der über ein mittels einer Vorsteuerventilanordnung
47 vorgesteuertes Wegeventil 6 mit einer Pumpe oder einer Druckmittelsenke (Tank)
verbindbar ist, wobei die Vorsteuerventilanordnung 47 zumindest ein Druckreduzierventil
30 zum Einstellen eines Steuerdrucks in einem Steuerölströmungspfad hat, der bei Umschalten
der Vorsteuerventilanordnung 47 aus einer Grundposition (0) mit einem Steuerraum 60,
62 des Wegeventils verbunden ist, um den Verbraucher zu betätigen. Erfindungsgemäß
ist im Steuerölströmungspfad ein von Hand betätigbares Notbetätigungsventil 8 angeordnet,
über das das Wegeventil 6 in der Grundposition (0) der Vorsteuerventilanordnung 47
in eine Position verstellbar ist, um den Verbraucher zu betätigen.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 1
- Steueranordnung
- 2
- Vorsteuerventil
- 4
- Vorsteuerventil
- 6
- Wegeventil
- 8
- Drehschieberventil
- 10
- Pumpenleitung
- 12
- Bypassleitung
- 13
- Tankkanal
- 14
- Eingangsdruckwaage
- 16
- Feder
- 18
- Wechselventilkaskade
- 20
- Lastmeldeleitung
- 22
- Bypassleitung
- 24
- Primärdruckbegrenzungsventil
- 26
- Steuerdruckleitung
- 28
- Steuerdruckquelle
- 30
- Druckreduzierventil
- 31
- Rücklaufleitung
- 32
- Druckbegrenzungsventil
- 33
- Regelfeder
- 34
- Regelausgangsleitung
- 36
- Steuerdruckversorgungsleitung
- 38
- Steuerdruckentlastungsleitung
- 40
- Messblende
- 42
- Arbeitskanal
- 44
- Arbeitskanal
- 46
- Dämpfungsdrossel
- 47
- Vorsteuerventilanordnung
- 48
- Steuerölzuführleitung
- 50
- Steueröltankleitung
- 52
- Steuerkanal
- 54
- Steuerkanal
- 56
- Vorsteuerleitung
- 58
- Vorsteuerleitung
- 60
- Steuerraum
- 62
- Steuerraum
- 64
- Tankleitung
- 66
- Ventilgehäuse
- 68
- Ventilbohrung
- 70
- Drehschieber
- 72
- vorderer Endabschnitt
- 74
- Umfangsnut
- 76
- Dichtungsring
- 78
- Handhabungsabschnitt
- 80
- rückseitige Stirnfläche
- 82
- Stirnseite
- 84
- Leerraum
- 86
- erste Ringnut
- 88
- zweite Ringnut
- 90
- Ringkanal
- 92
- Ringkanal
- 94
- rückseitiger Endabschnitt
- 96
- Axialkanal
- 98
- Radialbohrung
- 100
- Radialbohrung
- 102
- erste Längstasche
- 104
- zweite Längstasche
- 106
- dritte Längstasche
- 108
- vierte Längstasche
- 110
- fünfte Längstasche
- 112
- Umfangsabschnitt
- 114
- Betätigungsvorrichtung
- 116
- Betätigungsgriff
- 118
- Grundkörper
- 120
- Gehäusedeckel
- 122
- Endabschnitt
- 124
- Haltabschnitt
- 126
- Innenumfang
- 128
- Vorsprung
- 130
- Vorsprung
- 132
- Ringraum
- 134
- Entlüftungsbohrung
- 136
- Feder
- 138
- Kugel
- 140
- Sacklochbohrung
- 142
- Ausnehmung
- 144
- Scherstift
- 146
- Nut
1. Hydraulische Steueranordnung (1) zur Ansteuerung eines Verbrauchers, insbesondere
eines mobilen Arbeitsgerätes, der über ein mittels einer Vorsteuerventilanordnung
(47) vorgesteuertes Wegeventil (6) mit einer Pumpe oder einer Druckmittelsenke (Tank)
verbindbar ist, wobei die Vorsteuerventilanordnung (47) zumindest ein Druckreduzierventil
(30) zum Einstellen eines Steuerdrucks in einem Steuerölströmungspfad hat, der beim
Umschalten der Vorsteuerventilanordnung (47) aus einer Grundposition (0) mit einem
Steuerraum (60, 62) des Wegeventils (6) verbunden ist, um den Verbraucher zu betätigen,
dadurch gekennzeichnet, dass im Steuerölströmungspfad ein von Hand betätigbares Notbetätigungsventil (8) angeordnet
ist, über das das Wegeventil (6) in der Grundposition (0) der Vorsteuerventilanordnung
(47) in eine Position verstellbar ist, um den Verbraucher zu betätigen.
2. Steueranordnung nach Patentanspruch 1, wobei die Vorsteuerventilanordnung (47) zwei
Vorsteuerventile (2, 4) hat, deren Ausgang (R) jeweils über einen Steuerkanal (52,
54) und eine Vorsteuerleitung (56, 58) mit einem Steuerraum (60, 62) des Wegeventils
(6) verbunden sind, wobei das Notbetätigungsventil (8) in einer Grundstellung (0)
die Verbindung zwischen den Vorsteuerventilen (2, 4) zu den Steuerräumen (60, 62)
öffnet und in seinen Schaltpositionen (a, b) absperrt und eine der Vorsteuerleitungen
(56, 58) mit einer Druckmittelquelle verbindet.
3. Steueranordnung nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei das Notbetätigungsventil (8) in
seinen Schaltpositionen (a, b) die Verbindung zu dem Druckreduzierventil (30) absperrt.
4. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Notbetätigungsventil
(8) ein 6/3-Wegeventil ist.
5. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Notbetätigungsventil
(8) ein Drehschieberventil ist.
6. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Vorsteuerventilanordnung
(47) zumindest ein Druckbegrenzungsventil (32) zum Begrenzen des Drucks im Steuerölströmungspfad
hat.
7. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Druckquelle
eine Konstantpumpe mit Eingangsdruckwaage ist.
8. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei eine von Hand
betätigbare Hilfspumpe als Druckquelle anschließbar ist.
9. Drehschieberventil (8), insbesondere für eine hydraulische Steueranordnung (1) nach
einem der vorhergehenden Patentansprüche, mit einer Vielzahl von Anschlüssen (X1,
X2, Y1, Y2, Z, P) und Schaltpositionen (a, 0, b), wobei an einem in einem Ventilgehäuse
(66) geführten Drehschieber (70) Ringnuten (86, 88) ausgebildet sind, in die jeweils
eine Vielzahl von an Umfangsabschnitten ausgebildeten Längstaschen (102 bis 110) münden,
die durch Verdrehen des Drehschiebers (70) mit unterschiedlichen Anschlüssen (Y1,
Y2, Z) in Überdeckung bringbar sind, um in Abhängigkeit von der Schaltposition (a,
b) über die Ringnuten (86, 88) und Längstaschen (102 bis 110) eine Druckmittelverbindung
zwischen den Ringnuten (86, 88) und Anschlüssen (Y1, Y2, Z) nerzustellen, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkelabstand der an einem Umfangsabschnitt angeordneten Längstaschen (102 bis
110) zumindest 90° beträgt.
10. Drehschieberventil nach Patentanspruch 9, mit einem Ventilgehäuse (66) mit einem Druckanschluss
(P), zwei Steuereingangsanschlüssen (X1, X2) und zwei Steuerausgangsanschlüssen (Y1,
Y2) und einem Steuerdruckanschluss (Z), wobei in einer Grundposition (0) der Druckanschluss
(P) mit dem Steuerdruckanschluss (Z) und jeweils ein Steuereingangsanschluss (X1;
X2) mit einem Steuerausgangsanschluss (Y1; Y2) verbunden ist und in einer ersten Schaltposition
(a), der Steuerdruckanschluss (Z) und der Steuereingangsanschluss (X1) gesperrt sind
und der Druckanschluss (P) mit dem Steuerausgangsanschluss (Y1) und der Steuereingangsanschluss
(X2) mit dem Steuerausgangsanschluss (Y2) verbunden sind, und in einer zweiten Schaltposition
(b) der Steuerdruckanschluss (Z) und der Steuereingangsanschluss (X2) gesperrt sind
und der Druckanschluss (P) mit dem Steuerausgangsanschluss (Y2) und der Steuereingangsanschluss
(X1) mit dem Steuerausgangsanschluss (Y1) verbunden sind, wobei der Anschluss (X2)
stirnseitig und die anderen Anschlüsse (X1, Y1, Y2, P, Z) umfangsseitig in eine den
Drehschieber (70) aufnehmende Ventilbohrung (68) einmünden.
11. Drehschieberventil nach Patentanspruch 10, mit zwei Ringnuten (86, 88), die mit der
Ventilbohrung (68) zwei Ringkanäle (90, 92) begrenzen, wobei in einem ersten Ringkanal
(90) der Druckanschluss (P) und in dem anderen zweiten Ringkanal (92) ein erster Steuereingangsanschluss
(X1) mündet und die anderen umfangsseitig einmündenden Anschlüsse (X1, Y1, Y2, P,
Z) im Axialabstand zu den Ringkanälen (90, 92) in die Ventilbohrung (68) einmünden
und in Abhängigkeit von der Stellposition (a, 0, b) des Drehschiebers (70) über die
am Umfang des Drehschiebers (70) angeordneten Längstaschen (102 bis 110) mit den Ringkanälen
(90, 92) verbindbar sind.
12. Drehschieberventil nach Patentanspruch 11, wobei der zweite Steuereingangsanschluss
(X2) als Axialanschluss (96) in einem zum zweiten Ringkanal (92) benachbarten rückseitigen,
von einer Stirnfläche (80) des Drehschiebers (70) begrenzten Endabschnitt (94) der
Ventilbohrung (68) mündet und die anderen Anschlüsse als Radialanschlüsse (X1, Y1,
Y2, P, Z) ausgebildet sind, wobei ein erster Steuerausgangsanschluss (Y1) im Bereich
zwischen den Ringkanälen (90, 92), der zweite Steuerausgangsanschluss (Y2) und der
dazu um 90° versetzte Steuerdruckanschluss (Z) in einem zum ersten Ringkanal (90)
benachbarten vorderen Endabschnitt (72) einmünden.
13. Drehschieberventil nach Patentanspruch 12, wobei in der Stirnfläche (80) des Drehschiebers
(70) ein Axialkanal (96) mündet, der über zwei rechtwinklig zueinander verlaufende
Radialbohrungen (98, 100) im Umfang des vorderen Endabschnitts (72) des Drehschiebers
(70) mündet, wobei diese in der Grundposition (0) und in einer ersten Stellposition
(a) hydraulisch mit dem zweiten Steuerausgangsanschluss (Y2) verbunden sind.
14. Drehschieberventil nach Patentanspruch 13, wobei sich zwei Längstaschen (102, 104)
von der ersten Ringnut (86) in den vorderen Endabschnitt (72) hinein erstrecken, wobei
eine erste Längstasche (102) in der Grundposition (0) mit dem Steuerdruckanschluss
(Z) und die zweite Längstasche (104) in einer zweiten Stellposition (b) mit dem zweiten
Steuerdruckausgangsanschluss (Y2) hydraulisch verbunden ist und wobei sich von der
ersten Ringnut (86) zur zweiten Ringnut (88) hin eine dritte Längstasche (106) erstreckt,
die in der ersten Stellposition (a) mit dem ersten Steuerausgangsanschluss (Y1) verbunden
ist, und sich von der zweiten Ringnut (88) hin zur ersten Ringnut (86) eine vierte
und eine fünfte Längstasche (108; 110) erstrecken, wobei die vierte Längstasche (108)
in der Grundposition (0) und die fünfte Längstasche (110) in der zweiten Schaltposition
(b) mit dem ersten Steuerausgangsanschluss (Y1) verbunden sind.
15. Drehschieberventil nach Patentanspruch 14, wobei die erste Längstasche (102) und die
zweite Längstasche (104) um 180°, die dritte Längstasche (106) und die vierte Längstasche
(108) um 90° und die vierte und fünfte Längstasche (108; 110) um 90° versetzt zueinander
angeordnet sind, wobei die erste Längstasche (102) und die dritte Längstasche (106)
koaxial zueinander verlaufen.
16. Drehschieberventil nach einem der Patentansprüche 9 bis 15, wobei der Drehschieber
(70) am vorderen Endabschnitt (72) eine Umfangsnut (74) zur Aufnahme eines Dichtelements
(76), insbesondere eines Dichtungsrings aufweist.
17. Drehschieberventil nach einem der Patentansprüche 9 bis 16, wobei die rückseitige
Stirnfläche (80) des Drehschiebers (70) mit einer benachbarten Stirnseite (82) der
Ventilbohrung (68) einen Leerraum (84) begrenzt.
18. Drehschieberventil nach einem der Patentansprüche 9 bis 17, wobei ein Positionierelement
(138), vorzugsweise eine federbelastete Kugel, in der Grundstellung (0) des Drehschiebers
(70) fixiert.