[0001] Die Erfindung betrifft eine Brillenglasrandschleifmaschine mit einer das zu schleifende
Brillenglas haltenden Brillenglashaltewelle, wenigstens einer mit Bezug auf die Brillenglashaltewelle
CNC-gesteuert bewegbaren Schleifscheibe, und einer Einstellvorrichtung für den Schleifdruck
beim Randbearbeiten eines in der Brillenglashaltewelle gehaltenen Brillenglases.
[0002] Aus der DE 196 16 536 A1 ist eine Brillenglasrandschleifinaschine der eingangs erwähnten
Art entnehmbar, die wenigstens eine mit Bezug auf die Brillenglashaltewelle durch
einen Rechner gesteuert mittels eines elektrischen Stellmotors zustellbare Schleifscheibe
aufweist, bei der der Schleifdruck durch Veränderung des vom Stellmotor übertragenen
Drehmoments veränderbar ist. Dabei kann es sich um einen drehmomentgeregelten Stellmotor
handeln, oder es kann eine drehmomentgeregelte Kupplung zwischen dem Stellmotor und
der zustellbaren Schleifscheibe angeordnet sein. Mittels eines Wegaufnehmers für die
Zustellung der Schleifscheibe und einer Datenverbindung zum Rechner lässt sich der
Schleifdruck in Abhängigkeit vom augenblicklichen, die Schleifscheibe berührenden
Radius des Brillenglases steuern. Mit dieser bekannten Brillenglasrandschleifmaschine
lässt sich der Schleifdruck in Abhängigkeit vom die Schleifscheibe berührenden Radius
des Brillenglases im Sinne einer Vergrößerung von einem großen Radius zu einem kleinen
Radius steuern. Zusätzlich kann beim Steuern des Schleifdrucks der Winkel des augenblicklichen
Anlagepunktes des Brillenglases an der Schleifscheibe zu der die Drehachsen der Brillenglashaltewelle
und der Schleifscheibe verbindenden Geraden im Sinne einer Vergrößerung des Schleifdrucks
bei sich entgegengesetzt zu oder mit der Drehrichtung der Schleifscheibe vergrößerndem
Winkel berücksichtigt werden. Schließlich ist auch noch möglich, die Randbreite des
Brillenglases im Bereich des Anlagepunktes des Brillenglases an der Schleifscheibe
im Sinne einer Vergrößerung des Schleifdrucks bei größer werdender Randbreite und
einer Verkleinerung bei kleiner werdender Randbreite zu berücksichtigen.
[0003] Diese bekannte Brillenglasrandschleifinaschine erfordert einen genau drehmomentregelbaren
Stellmotor oder eine genau drehmomentregelbare Kupplung zwischen dem Stellmotor und
der zustellbaren Schleifscheibe, wodurch der Steuerungsaufwand und die Herstellkosten
vergrößert werden.
[0004] In der DE 694 09 327 T2 ist eine Brillenglasrandschleifinaschine beschreiben, bei
der eine mindestens zwei Drittel des Schleifdrucks aufbringende Hauptfeder zwischen
dem Maschinengestell und einer die Brillenglashaltewelle tragenden Wippe angeordnet
ist. Der Schleifdruck der Hauptfeder soll im Wesentlichen konstant bleiben. Des Weiteren
ist eine Zusatzfeder zwischen einer Einstellvorrichtung und der Wippe angeordnet,
deren Vorspannung sich mittels der Vorrichtung zwischen einem Wert Null und einem
Maximalwert der etwa ein Drittel des gesamten Schleifdrucks ausmacht, einstellen lässt.
Hierdurch ist es möglich, den Schleifdruck zwischen einem Mindestwert der etwa zwei
Drittel des Maximalwerts ausmacht und dem Maximalwert einzustellen. Die
[0005] Einstellvorrichtung erlaubt es auf diese Weise, den Schleifdruck während der Brillenglasbearbeitung
von einem Größtwert auf den durch die Hauptfeder bewirkten Wert zu vermindern.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Brillenglasrandschleifmaschine der
eingangs erwähnten Art zu schaffen, die mit einer vereinfachten Schleifkraftregelung
und entsprechend vereinfachten Bauelementen auskommt, dennoch einen großen Regelbereich
für die Schleifkraft aufweist und dementsprechend kostengünstiger in der Herstellung
ist.
[0007] Ausgehend von dieser Aufgabenstellung wird eine Brillenglasrandschleifinaschine mit
einer das zu schleifende Brillenglas haltenden Brillenglashaltewelle und wenigstens
einer mit Bezug auf die Brillenglashaltewelle CNC-gesteuert bewegbaren Schleifscheibe
vorgeschlagen, die eine an einem Maschinengestell der Brillenglasrandschleifmaschine
befestigte Einstellvorrichtung für den Abstand zwischen der Schleifscheibe und der
Brillenglashaltewelle, eine durch die Einstellvorrichtung bewegbare, mit einem mit
der Brillenglashaltewelle oder der Schleifscheibe bewegungsgekoppelten Bauteil zusammenwirkende
Schubstange, wenigstens eine zwischen der Schubstange und dem Bauteil angeordnete,
allein den Schleifdruck erzeugende Feder und eine einen vorgebbaren Abstand zwischen
der Schubstange und dem Bauteil einstellenden oder eine vorgebbare Federkraft einstellende
Steuereinrichtung aufweist. Die Einstellvorrichtung für den Abstand zwischen der Schleifscheibe
und der Brillenglashaltewelle und die Steuerung eines vorgebbaren Abstands zwischen
der Einstellvorrichtung und der Brillenglashaltewelle oder einer vorgebbaren Federkraft
zwischen der Einstellvorrichtung und der Schleifscheibe oder der Brillenglashaltewelle
sind einfache Bauteile, die sich kostengünstig herstellen lassen und deren Steuerung
durch die Steuereinrichtung keinen großen Aufwand erfordert.
[0008] Zum Einstellen der vorgebbaren Federkraft kann an der Feder oder zwischen der Schubstange
und dem Bauteil ein Kraftsensor angeordnet sein.
[0009] Zum Einstellen eines vorgebbaren Abstands zwischen der Schleifscheibe und der Brillenglashaltewelle
kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform je ein Weggeber im Bereich der Schubstange
und im Bereich des Bauteils angeordnet sein, aus deren Signalen der Abstand ermittelt
und auf den vorgebbaren Wert eingestellt wird.
[0010] Durch die Kraftanlenkung der Feder an der Schubstange der Einstellvorrichtung wird
erreicht, dass unabhängig von der ausgefahrenen Position der Schubstange immer die
voreingestellte Schleiflcraft wirkt. Diese Schleifkraft wirkt somit glasformunabhängig.
[0011] Durch das getrennte Erfassen der Verfahrbewegungen der Schubstange der Einstellvorrichtung
und der Schleifscheibe oder der Brillenglashaltewelle mittels der beiden Weggeber
lässt sich die Bearbeitungsfähigkeit des Glasmaterials kontrollieren. Ist die Geschwindigkeit,
mit der die Schubstange auf den glasformabhängigen radialen Endwert fährt zu hoch,
so entsteht ein Spalt zwischen der Schubstange und dem damit zusammenwirkenden Bauteil.
Die Spaltgröße wird für die Bewegungssteuerung der Schubstange benutzt, wobei die
Spaltbreite die Federspannung und damit den Schleifdruck bestimmt. Wird die Spaltbreite
konstant gehalten, ergibt sich unabhängig von der Schneidfähigkeit der Schleifscheibe
und der Bearbeitungsfähigkeit des Brillenglasmaterials eine konstante Schleifkraft,
die unabhängig vom Abstand zwischen der Brillenglashaltewelle und der Schleifscheibe
ist. Erst bei Erreichen der Endform sinkt die Spaltbreite auf Null ab, woraus sich
ein Signal für das Ende des Bearbeitungsvorgangs ergibt.
[0012] Mittels der Steuereinrichtung ist es möglich, die Spaltbreite in Abhängigkeit vom
augenblicklichen, mit der Schleifscheibe in Berührung stehenden Brillenglasradius
einzustellen, das heißt, die Schleifkraft bei kleiner werdendem Radius zu vergrößern.
Ebenso lässt sich die augenblickliche Randbreite des Brillenglases bei der Steuerung
des Schleifdrucks über die Einstellung der Spaltbreite berücksichtigen.
[0013] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung, kann an der Schubstange
eine Einstellvorrichtung für die Federvorspannung angeordnet sein, die vorzugsweise
an einem Halter an der Schubstange befestigt ist und mit einem verschiebbaren Bauteil
zusammenwirkt, an dem die Feder befestigt ist. Die Einstellung der Federvorspannung
wird in Abhängigkeit vom Brillenglasmaterial verändert und bleibt während der Bearbeitung
des jeweiligen Brillenglases konstant.
[0014] Um auf einfache Weise die Federvorspannung um große Werte verändern zu können - beim
Fertigschleifen oder Polieren wird eine erheblich geringere Schleifkraft benötigt
als bei der Grobbearbeitung, während beim Vermessen der Brillenglasform durch Anlegen
des Brillenglases an ein mit der Brillenglasschleifscheibe bewegungsgekoppelten Auflager
die Messkraft noch erheblich kleiner sein muss - können zwei parallele Federn zwischen
der Schubstange und dem Bauteil angeordnet sein und eine in der Stellung des größten
Abstandes zwischen der Brillenglashaltewelle und der Schleifscheibe mit einer der
Federn in Eingriff bringbare, am Maschinengestell befestigte Haltevorrichtung vorgesehen
sein. Hierdurch läßt sich eine der Federn unwirksam machen und die Schleif oder Messkraft
wird allein durch die zweite Feder aufgebracht, die vorzugsweise eine kleinere Federkonstante
als die erste Feder aufweisen kann.
[0015] Wenn die Schleifscheibe und ihr Antrieb gemäß einer Ausführungsform der Brillenglasrandschleifmaschine
mittels eines Kreuzschlittens am Maschinengestell gelagert ist, kann die Feder an
einem in Richtung der Brillenglashaltewelle verfahrbaren Bauteil des Kreuzschlittens
angreifen.
[0016] Das mit der Einstellvorrichtung zusammenwirkende, verschiebbare Bauteil, an dem die
Feder befestigt ist, kann aus einem auf der Schubstange verschiebbaren, mit einer
Gewindebohrung versehenen Halter für die Feder bestehen, wobei eine durch die Einstellvorrichtung
drehbare Gewindestange in die Gewindebohrung eingreift. Auf diese Weise lässt sich
die Federvorspannung auf einfache Weise entsprechend dem Material des zu bearbeitenden
Brillenglases einstellen, ohne dass sich diese voreingestellte Federvorspannung während
der Bearbeitung verändert.
[0017] Um eine der Federn in der Stellung des größten Abstandes zwischen der Brillenglashaltewelle
und der Schleifscheibe unwirksam zu machen, kann an einem in Richtung der Brillenglashaltewelle
verfahrbaren Bauteil ein Halter für die Federn mit einer Durchtrittsöffnung für eine
der Federn, die an einem am Halter anlegbaren Winkelstück befestigt ist, angeordnet
sein, wobei das Winkelstück eine Öffnung für den Eingriff eines Rasthebels der Haltevorrichtung
aufweist. Wird der Rasthebel mit dem Winkelstück in Eingriff gebracht, wird die damit
verbundene Feder außer Eingriff mit dem Halter am in Richtung der Brillenglashaltewelle
verfahrbaren Bauteil gebracht und damit unwirksam, so dass nur noch die zweite, schwächere
Feder die Kraft zum Verfahren der Schleifscheibe in Richtung der Brillenglashaltewelle
aufbringt. Diese verringerte Federkraft wird beim Polieren des Brillenglasrandes und
beim Vermessen eines Brillenglases benötigt.
[0018] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
des Näheren erläutert. Die Zeichnung zeigt eine schematische Seitenansicht, teilweise
im Schnitt, einer erfindungsgemäßen Brillenglasrandschleifmaschine.
[0019] An einem Maschinengestell 1 ist ein Kreuzschlitten 2 angeordnet, dessen Schlittenteil
3 Führungsstangen 4 aufweist, die in Bohrungen 5 von Ansätzen 6 des Schlittenteils
7 radial zu einer Brillenglashaltewelle 14 mit einem davon gehaltenen, formzuschleifenden
Rohglas 25 verschiebbar gelagert sind. Das Schlittenteil 7 ist über Führungsschienen
8 zum Maschinengestell 1 in einer Richtung parallel zur Brillenglashaltewelle 14 und
einer Welle 10 für eine Vorschleifscheibe 11 und eine dazu koaxial angeordnete Fertig-
und/oder Facettenschleifscheibe 12 angeordnet.
[0020] Die Welle 10 ist mittels Lagerstützen 9 am Schlittenteil 3 gelagert. Die Schleifscheiben
11, 12 und das Rohglas 25 mit ihren Wellen 10, 14 sind von einem Gehäuse 13 umgeben,
das unten eine im Einzelnen nicht dargestellte Wanne aufweist, die verhindert, dass
Kühlflüssigkeit und Schleifabrieb in den Bereich des Kreuzschlittens 2 gelangt.
[0021] Mit der Brillenglashaltewelle 14 ist ein Winkelgeber 15 verbunden, der über eine
Signalleitung 44 mit einem Rechner 16 in Verbindung steht. Ein Wegaufnehmer 17 ist
am Maschinengestell 1 im Bereich eines mit dem Schlittenteil 7 in Verbindung stehenden
Bauteils 27 angeordnet und nimmt die Radialverschiebung des Schlittenteils 3 bezüglich
der Brillenglashaltewelle 14 auf. Dieser Weggeber 17 ist über eine Signalleitung 39
ebenfalls mit dem Rechner 16 verbunden.
[0022] In einem Sollwert-Speicher 20 des Rechners 16 lassen sich Umfangskonturwerte für
die verschiedensten Brillenglasformen als Polarkoordinaten eingeben und speichern
und zum Steuern des Formschleifens des Rohglases 25 verwenden, bis die mit der Bezugsziffer
43 bezeichnete fertige Brillenglasform erreicht ist.
[0023] Eine Einstellvorrichtung 18 für den Abstand zwischen der Brillenglashaltewelle 14
und der Schleifscheibe 11 oder 12 ist am Maschinengestell 1 befestigt. Diese Einstellvorrichtung
18 ist über eine Steuerleitung 36 mit dem Rechner 16 verbunden, der entsprechend der
Form des fertigen Brillenglases 43 eine Schubstange 19 verstellt. Diese Schubstange
19 ist koaxial zur Führungsstange 4 angeordnet. Die Führungsstange 4 wird mittels
der Feder 29, 30 gegen die Schubstange 19 gezogen. Zu diesem Zweck ist an der Führungsstange
4 ein Halter 27 befestigt, an dem die Feder 30 direkt angreift. Die zweite Feder 29
ist am Halter 27 durch eine Durchtrittsöffnung 28 geführt und an einem Winkelstück
31 befestigt. Das Winkelstück 31 weist eine Öffnung 32 auf, in die ein mittels einer
Betätigungsvorrichtung 33 betätigbarer Rasthebel 34 eingreifen kann.
[0024] An der Schubstange 19 ist eine Einstellvorrichtung 42 mittels eines Halters 22 befestigt.
Mittels der Einstellvorrichtung 42 lässt sich eine Gewindestange 24 drehen, die in
eine Gewindebohrung eines Halters 23 für die Federn 29, 30 eingereift. Dieser Halter
23 ist auf der Schubstange 19 verschiebbar geführt, so dass er sich beim Drehen der
Gewindestange 24 nicht verdrehen kann. Durch Drehen der Gewindestange 24 mittels der
Einstellvorrichtung 42 lässt sich die Federvorspannung der Federn 29, 30 unabhängig
von der Bewegung der Schubstange 19 einstellen. Das Einstellen der Federvorspannung
mittels der Einstellvorrichtung 42 dient dazu, das Brillenglasmaterial beim Einstellen
des Schleifdrucks zu berücksichtigen. Die Einstellvorrichtung 42 wird durch den Rechner
16 über eine Steuerleitung 37 verstellt.
[0025] Die Lage des Halters 23 und damit der Schubstange 19 bezüglich des Maschinengestells
1 wird mittels eines Weggebers 35 aufgenommen und über eine Signalleitung 41 an den
Rechner 16 geleitet. Des Weiteren wird die Lage der Führungsstangen 4 und damit der
Schleifscheiben 11, 12 bezüglich des Maschinengestells 1 über einen Weggeber 17 aufgenommen
und über eine Signalleitung 39 an den Rechner 16 geleitet.
[0026] Im Gehäuse 13 ist im Bereich des Rohglases 25 ein Messwertaufnehmer 26 für die Brillenglasbreite
angeordnet, der über eine Signalleitung 40 mit dem Rechner 16 verbunden ist.
[0027] Zum Schleifen einer vorgebbaren Brillenglasumfangskontur 25 wird ein im Allgemeinen
kreisförmiges Rohglas 25 in die Brillenglashaltewelle 14 eingespannt und mit der Vorschleifscheibe
11 in Berührung gebracht. Die Brillenglashaltewelle 14 mit dem darin eingespannten
Rohglas 25 wird in bekannter Weise in Drehung versetzt, wobei die Drehgeschwindigkeit
üblicherweise 10 bis 13 U/min beträgt. Der Winkelgeber 15 übermittelt dem Rechner
16 in gleichen Winkelabständen, z. B. in Inkrementen von je 6 Grad, einen Impuls,
wodurch der Rechner 16 veranlasst wird, den dazugehörigen, zu schleifenden Radius
der Umfangskontur 24 über die Einstellvorrichtung 18 mit der Schubstange 19 einzustellen.
Dabei wird die Schubstange 19 durch die Einstellvorrichtung 18, gesteuert durch den
Rechner 16 langsam in der Weise bewegt, dass sich zwischen dem Ende der Schubstange
19 und dem Ende der Führungsstange 4 ein vorgebbarer Spalt einstellt, der konstant
bleibt, wenn die Schleiflcraft unabhängig vom augenblicklichen Radius des Rohglases
25 konstant bleiben soll. Diese Schleifkraft entspricht der mittels der Einstellvorrichtung
42 voreingestellten Vorspannkraft der beiden Federn 29, 30, da die Feder 30 mit den
Haltern 23 und 27 fest verbunden ist und die Feder 29 mit dem Halter 23 fest verbunden
ist und das Winkelstück 31 am Halter 27 anliegt, wenn der Rasthebel 34, wie dargestellt,
außer Eingriff mit der Öffnung 32 ist.
[0028] Der Abstand zwischen dem Ende der Schubstange 19 und der Führungsstange 4 wird durch
den Rechner 16 auf Grund einer Sollwerteingabe und der durch die Weggeber 17 und 35
übermittelten Signale konstant gehalten.
[0029] Soll der Schleifdruck in Abhängigkeit von der augenblicklichen Randbreite des zu
bearbeitenden Rohglases 25 und des augenblicklichen Radius veränderbar sein, lässt
sich dies durch eine entsprechende Programmierung des Rechners 16 bewirken. So kann
der Schleifdruck bei großer Randbreite sowie abhängig vom augenblicklichen Radius
des zu bearbeitenden Rohglases 25 in dem Sinne verändert werden, dass der Schleifdruck
bei großer Randbreite und kleinem Radius vergrößert wird, ohne dass die Gefahr einer
Verlagerung des Rohglases 25 bezüglich der Brillenglashaltewelle 14 besteht, wobei
dennoch das Formschleifen des Rohglases 25 mit der größtmöglichen Geschwindigkeit
erfolgt.
[0030] Zum Umsetzen des zu bearbeitenden Brillenglases von der Vorschleifscheibe 11 auf
die Fertig- und/oder Facettenschleifscheibe 12 und zum dreidimensionalen Anschleifen
einer Facette lässt sich der Schlittenteil 7 in Richtung der Führungsschienen 8 durch
den Rechner 16 gesteuert verschieben. Zu diesem Zweck ist ein nicht dargestellter
Antrieb über eine Steuerleitung 21 mit dem Rechner 16 verbunden.
[0031] Soll die zwischen den Schleifscheiben 11, 12 und der Brillenglashaltewelle 14 wirkende
Federkraft in größerem Maße verändert werden, beispielsweise, wenn ein Poliervorgang
durchgeführt wird, oder wenn ein Rohglas 25 oder ein fertiges Brillenglas 43 durch
Aufsetzen auf ein mit dem Schlittenteil 3 bewegungsgekoppelten Auflager 45 vermessen
werden soll, wird die Federkraft dadurch erheblich herabgesetzt, dass die Feder 29,
die eine erheblich höhere Federkonstante als die Feder 30 aufweist unwirksam gemacht
wird. Dies geschieht dadurch, dass die Führungsstange 4 mittels der Einstellvorrichtung
18 und der Schubstange 19 in die in der Zeichnung dargestellte Stellung gebracht wird,
in der die Öffnung 31 im Winkelstück 31 mit dem Rasthebel 34 fluchtet. Durch Auslösen
der Betätigungsvorrichtung 33 über die Steuerleitung 38 wird der Rastheber 34 in Eingriff
mit der Öffnung 32 gebracht. Wenn nunmehr die Schubstange durch die Einstellvorrichtung
18 nach links gefahren wird, wirkt auf die Führungsstange 4 nur noch die erheblich
schwächere Federkraft der Feder 30, da der Halter 27 vom durch den Rasthebel 34 gehaltenen
Winkelstück 31 abhebt und die Feder 29 somit unwirksam ist.
[0032] Im dargeführten Ausführungsbeispiel sind die Schleifscheiben 11, 12 auf dem Kreuzschlitten
2 gelagert, jedoch erstreckt sich die Erfindung auch auf die umgekehrte Ausführungsform,
bei der die Schleifscheiben 11, 12 drehbar aber ansonsten unverschiebbar am Maschinengestell
1 gelagert sind, während die Brillenglashaltewelle 14 bezüglich der Schleifscheiben
11, 12, beispielsweise auf einem Kreuzschlitten, gelagert sein kann.
1. Brillenglasrandschleifmaschine mit einer das zu schleifende Brillenglas (25) haltenden
Brillenglashaltewelle (14), wenigstens einer mit Bezug auf die Brillenglashaltewelle
(14) CNC-gesteuert bewegbaren Schleifscheibe (11, 12), einer an einem Maschinengestell
(1) der Brillenglasrandschleifmaschine befestigten Einstellvorrichtung (18) für den
Abstand zwischen der Schleifscheibe (11, 12) und der Brillenglashaltewelle (14), einer
durch die Einstellvorrichtung (18) bewegbaren, mit einem mit der Brillenglashaltewelle
(14) oder der Schleifscheibe (11, 12) bewegungsgekoppelten Bauteil (3, 4) zusammenwirkenden
Schubstange (19), wenigstens einer zwischen der Schubstange (19) und dem Bauteil (3,
4) angeordneten, allein den Schleifdruck erzeugenden Feder (29, 30) und einer einen
vorgebbaren Abstand zwischen der Schubstange (19) und dem Bauteil (3, 4) einstellenden
oder eine vorgebbare Federkraft einstellende Steuereinrichtung (16).
2. Brillenglasrandschleifmaschine nach Anspruch 1, bei der ein Kraftsensor an der Feder
(29, 30) oder zwischen der Schubstange (19) und dem Bauteil (3, 4) angeordnet ist.
3. Brillenglasrandschleifmaschine nach Anspruch 1, bei der je ein Weggeber (35, 17) im
Bereich der Schubstange (19) und im Bereich des Bauteils (3, 4) angeordnet ist, aus
deren Signalen der Abstand ermittelt und auf den vorgebbaren Wert eingestellt wird.
4. Brillenglasrandschleifinaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der an der Schubstange
(19) eine Einstellvorrichtung (29, 42) für die Federvorspannung angeordnet ist.
5. Brillenglasrandschleifmaschine nach Anspruch 4, bei der die Einstellvorrichtung (24,
42) an einem Halter (22) der Schubstange (19) befestigt ist und mit einem verschiebbaren
Bauteil (23) zusammenwirkt, an dem die Feder (29, 30) befestigt ist.
6. Brillenglasrandschleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der zwei parallele
Federn (29, 30) zwischen der Schubstange (19) und dem Bauteil (3, 4) angeordnet sind
und eine in der Stellung des größten Abstandes zwischen der Brillenglashaltewelle
(14) und der Schleifscheibe (11, 12) mit einer der Federn (29, 30) in Eingriff bringbare,
am Maschinengestell (1) befestigte Haltevorrichtung (33, 34) vorgesehen ist.
7. Brillenglasrandschleifmaschine nach Anspruch 6, bei der die mit der Haltevorrichtung
(33, 34) in Eingriff bringbare Feder (30) eine größere Federkonstante als die zweite
Feder (29) aufweist.
8. Brillenglasrandschleifinaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der die Schleifscheibe
(11, 12) und ihr Antrieb mittels eines Kreuzschlittens (2) am Maschinengestell (1)
gelagert ist und die Feder (29, 30) an einem in Richtung der Brillenglashaltewelle
(14) verfahrenen Bauteil (3, 4) angreift.
9. Brillenglasrandschleifmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 8, bei der das verschiebbare
Bauteil (23) aus einem auf der Schubstange (19) verschiebbaren mit einer Gewindebohrung
versehenen Halter für die Feder (29, 30) besteht und eine durch die Einstellvorrichtung
(42) drehbare Gewindestange (29) in die Gewindebohrung eingreift.
10. Brillenglasrandschleifinaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 9, bei der an einem
in Richtung der Brillenglashaltewelle (14) verfahrbaren Bauteil (3, 4) ein Halter
(27) für die Federn (29, 30) mit einer Durchtrittsöffnung (28) für eine der Federn
(29, 30), die an einem am Halter (27) anlegbaren Winkelstück (31) befestigt ist, angeordnet
ist, wobei das Winkelstück (31) eine Öffnung (32) für den Eingriff eines Rasthebels
(34) der Haltevorrichtung (33, 34) aufweist.