[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Perforation von Holzmasten
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Der Begriff Holzmasten umfasst erfindungsgemäß sämtliche Ausformungen von Holzbauteilen,
insbesondere Rundhölzer.
[0003] Hölzer und Holzbauteile, die bestimmungsgemäß im Boden oder Wasser verbaut werden
(Gebrauchsklasse 4 gemäß DIN 68800 Teil 3), unterliegen einem hohen Infektionsdruck
durch holzabbauende Organismen, der die Nutzungsdauer der Bauteile erheblich einschränken
kann. Zu den holzabbauenden Organismen gehören insbesondere holzzerstörende Pilze
aus der Gruppe der Basidiomyceten (z. B. Schwämme, Blättlinge) und/oder Ascomyceten
aus der Gruppe der Fungi imperfecti (z.B. Moderfäule) sowie holzzerstörende Insekten
vorwiegend aus der Familie der Cerambycidae (Bockkäfer).
[0004] Es ist Stand der Technik, dem beschriebenen Holzabbau durch eine geeignete biozide
Imprägnierung entgegenzuwirken. Wesentlich für eine wirksame und dauerhafte Imprägnierung
ist dabei eine tiefe und gleichmäßige Verteilung der Imprägnierung bzw. der Wirksubstanzen
im Holz bzw. in den besonders schutzbedürftigen Bereichen der gegenständlichen Holzbauteile,
bei denen es sich beispielhaft um Leitungsmasten, Hopfenstangen, Wasserbauhölzer,
Palisaden, Bauteile für den Lawinenschutz, Stangen und Pfähle für den Obst- und Weinbau
handeln kann, ohne dabei auf die genannten Anwendungen zu begrenzen. Die erforderliche
Gleichmäßigkeit der Verteilung und die erforderliche Eindringtiefe können jedoch nur
dann dann erreicht werden, wenn die zu imprägnierenden Hölzer einen Feuchtesatz von
weniger als 30 % aufweisen, wobei die Holzfeuchte (U) wie folgt zu definieren ist:

wobei "M
F" die Masse des feuchten Holzes und "M
T" die Masse des trockenen Holzes ist.
[0005] Schon bei geringer Überschreitung der genannten Holzfeuchte (U > 30%) bzw. oberhalb
des sogenannten Fasersättigungspunktes, ist eine homogene Imprägnierung nicht mehr
zu erreichen und damit eine qualitativ einwandfreie Imprägnierung nicht mehr sichergestellt.
Als problematisch stellt sich der Umstand dar, dass insbesondere bei stärkeren Dimensionen
(z.B. Holzmasten), eine ungleichmäßige Trocknung zu starken Unterschieden in der Holzfeuchte
und damit Tränkreife führen kann. Zur Verdeutlichung der Situation sei angemerkt,
dass z.B. ein nicht imprägnierter Mast eine Lebenserwartung von 1-5 Jahren, ein ungleichmäßig
imprägnierter Mast eine solche von 2-10 Jahren und letztlich ein absolut gleichmäßig
imprägnierter Mast eine Nutzungsdauer von 20-40 Jahren aufweist.
[0006] Ein bevorzugtes Verfahren zur Imprägnierung von Holzmasten ist die sogenannte KVD-Tränkung,
d.h. die Kessel-Vakuum-Druck-Tränkung, bei der die Tränklösung vermittels Druckunterschieden
in das Holz befördert wird.
[0007] Gerade für die Verwendung von Holzmasten für Telekommunikation oder Hochspannungsleitungen
wurden zusätzlich spezielle Verfahren entwickelt, um eine vollständige Durchdringung
des Holzes mit der Imprägnierflüssigkeit zu erreichen. So werden beispielsweise die
Masten zunächst geschält, anschließend in den kritischen Bereichen, die später den
Grenzbereich zwischen Luft- und Erdreich bilden und dem Angriff der Fäulnis bildenden
holzzerstörenden Organismen besonders stark ausgesetzt sind, mit Hilfe von sogenannten
Mastenbohrmaschinen perforiert und anschließend imprägniert.
[0008] Als Perforation bezeichnet man ein Verfahren zur Erleichterung der Imprägnierung
von schwerimprägnierbaren Hölzern wie zum Beispiel der Fichte, Picea abies. Dabei
wird die Perforation in der Regel auf die kritischen Bereiche, insbesondere die Erd-/Luft-Zone,
beschränkt. Unter Erd-/Luft-Zone wird der Übergangsbereich im verbauten Zustand (z.B.
bei Masten) verstanden, der sich von 10 - 30 cm oberhalb und 20 bis 60 cm unterhalb
der Bodengleiche erstreckt und in dem Luft- und Feuchtezutritt optimale Existenzvoraussetzungen
für holzzerstörende Organismen bieten, so dass in diesem Bereich besonders hohe Anforderungen
an eine ausreichende Schutzmittelaufnahme, Wirkungstiefe und Wirkstoffverteilung gestellt
werden müssen. Die Perforation der kritischen Zone (z.B. des beschriebenen Erd-/Luft-Bereiches)
wird in der Regel mit voll- oder halb automatisch arbeitenden Perforationseinrichtungen
vorgenommen. Derartige Vorrichtungen weisen in der Regel zwei voneinander beabstandete
Aufnahmeeinrichtungen für einen Holzmast, einen Bohrschlitten, der radial beabstandet
zu dem aufgenommenen Holzmast angeordnet, in radialer Richtung verfahrbar und mit
einer Vielzahl von Bohrern bestückt ist, sowie Einrichtungen zur vorübergehenden Fixierung
des aufgenommenen Holzmastes während des Bohrvorgangs zur Perforation des Holzmastes
auf.
[0009] Bei der Perforation mit der Mastenbohrmaschine wird der Holzmast über seinen Umfang
und längs eines Axialabschnittes, der mit dem vorstehend beschriebenen Grenzbereich
(Erd-/Luft-Zone) korrespondiert, mit einer Vielzahl von Bohrlöchern versehen, wodurch
das Eindringen der Imprägnierflüssigkeit erleichtert und verbessert wird.
[0010] Trotz dieser aufwendigen Behandlung, kommt es immer wieder zu Ausfällen bei den eingesetzten
Holzmasten durch Fäulnisbildung, als deren Ursache ein zu hoher Feuchtigkeitsgehalt
des Holzes beim Imprägnieren angesehen wird.
[0011] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzubieten, mit
deren Hilfe es gelingt, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden.
[0012] Erfindungsgemäß gelingt dies mit einer Vorrichtung, wie sie durch die Merkmale des
Anspruchs 1 beschrieben ist. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
[0013] Die Erfindung basiert auf der Idee, den Feuchtigkeitsgehalt des Holzmastes während
der Perforation, also vor dem Imprägnieren zu bestimmen. Hierzu wird die Vorrichtung
zur Perforation von Holzmasten mit mindestens einem Feuchtigkeitsmessgerät ausgerüstet.
Durch Messen der Feuchtigkeit während der Perforation kann sichergestellt werden,
dass nur solche Masten imprägniert werden, die ausreichend trocken sind. Masten mit
zu hoher Restfeuchte werden erkannt und können nachgetrocknet werden.
[0014] Da der Feuchtigkeitsgehalt besonders an der Stelle, an der die Perforation durchgeführt
wird, von Interesse ist, wird das Feuchtigkeitsmessgerät vorteilhaft seitlich neben
dem Bohrschlitten an den Aufnahmeeinrichtungen angeordnet.
[0015] Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, zwei Feuchtigkeitsmessgeräte unmittelbar
benachbart zu dem Bohrschlitten einzusetzen, wobei es aus Gründen der Platzersparnis
vorteilhaft ist, wenn die Feuchtigkeitsmessgeräte in Aufnahmeeinrichtungen für die
Holzmasten auf der dem Bohrschlitten zugewandten Seite angeordnet sind.
[0016] In einer vorteilhaften Ausführungsform besitzt das Feuchtigkeitsmessgerät zwei Messelektroden
in Form von Messspitzen, die in den Holzmast eingedrückt werden können. Diese Messelektroden
sind bevorzugt auf einem Elektrodeneinsatz befestigt und austauschbar. Dadurch können
bei Bedarf Messelektroden in unterschiedlicher Länge eingesetzt werden, um beispielsweise
Holzmasten mit unterschiedlichen Durchmessern optimal überprüfen zu können.
[0017] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Messelektroden über den
Elektrodeneinsatz und ein Druckstempel mit einem Druckluftzylinder verbunden, der
mit einem einstellbaren Hub ausgerüstet ist. Zusätzlich kann der Druckluftzylinder
mit einem verstellbaren Niederhalter zum Einstellen des radialen Abstands zum aufgenommenen
Holzmast ausgerüstet sein.
[0018] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Druckluftzylinder mit einem Taktgeber
zum Auslösen eines Messvorgangs ausgerüstet, wobei der Taktgeber bevorzugt derart
ausgelegt ist, dass er bis zu 30 Messungen pro Minute ermöglicht. Auch kann der Taktgeber
so einstellbar sein, dass er eine Messung zeitgleich zu dem jeweiligen Bohrvorgang
oder eine Messung zeitversetzt zu dem jeweiligen Bohrvorgang ermöglicht.
[0019] Das Feuchtigkeitsmessgerät verfügt vorteilhafterweise über eine Einrichtung zur Ermittlung
des Feuchtigkeitsgehalts als Funktion des ermittelten elektrischen Widerstands zwischen
den beiden Messelektroden. Eine derartige Messung ist einfach zu bewerkstelligen und
liefert zuverlässige Ergebnisse.
[0020] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, dass das Feuchtigkeitsmessgerät
mit einer Steuereinrichtung gekoppelt ist, die beim Überschreiten eines festgelegten
Grenzwertes für die Feuchtigkeit Holzmasten zur weiteren Trocknung aussortiert.
[0021] Vorteilhafte Einrichtungen zur Perforation verfügen über einen beweglichen Schlitten,
der bevorzugt 5 bis 50 Bohrer, die vorzugsweise 2-5 mm stark sind, samt Antrieb (Motoren
und Getriebe) trägt. Nach jedem Bohrvorgang wird das Rundholz um 10-30° um die Längsachse
gedreht und der Schlitten wird neuerlich an das Holz gefahren und die Perforation
wird fortgesetzt. Die Mechanik des Systems ermöglicht es nun, zeitgleich mit jedem
Bohr- bzw. Perforationsvorgang eine Feuchtebestimmung mittels einer Widerstandsmessung
vorzunehmen. Zu diesem Zwecke werden auf dem beschriebenen Schlitten isoliert Elektroden
befestigt, die bei jedem Bohrvorgang mit in das Holz eingepresst werden.
[0022] In einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Bohrer selbst unmittelbar als Messelektroden
ausgebildet und mit dem Feuchtigkeitsmessgerät kombiniert.
[0023] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform können die Elektroden auch mit eigenem
pneumatischen hydraulischen oder mechanischen Antrieb in das Holz gepresst werden,
wobei Bohr-und Messvorgang sorgfältig synchronisiert ablaufen müssen.
[0024] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform können die Messelektroden auch mit
isoliertem Schaft versehen werden, um so die Feuchtigkeit des Holzes in definierten
Tiefen ermitteln zu können.
[0025] Die Elektroden sind in geeigneter Weise mit einer Auswerteelektronik verbunden, die
einerseits die elektrischen Widerstände in Werte für die Holzfeuchte umsetzt und registriert
und andererseits beim Überschreiten eingestellter Grenzwerte optischen und/oder akustischen
Alarm auslöst. Grundsätzlich ist es in dem erfindungsgemäßen System möglich, ein oder
mehrere Elektrodenpaare vorzusehen, die es ermöglichen, die Holzfeuchte in bestimmten
oder verschiedenen Bereichen gleichzeitig zu erfassen.
[0026] Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Systems ist darin zu sehen, dass die
Feuchtemessungen ohne Einschaltung eines weiteren Prozessschrittes automatisch und
über den gesamten Umfang von Rundhölzern ermöglicht wird und damit ein wirksames Verfahren
zur Sicherstellung der erforderlichen Tränkreife darstellt. Die Auswerteelektronik
ermöglicht die ausnahmslose Aussonderung nicht tränkreifer Hölzer und leistet einen
erheblichen Beitrag zur Gewährleistung qualitativ hochstehender Imprägnierungen, verbunden
mit einer langen Nutzungsdauer und hohen Verkehrssicherheit der geschützten Hölzer.
[0027] Die Erfindung wird nachstehend anhand der schematischen Darstellungen in den Figuren
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1
eine perspektivische Darstellung einer Mastenbohrmaschine mit aufgenommenem Holzmast.
Figur 2
Querschnitt einer Mastenbohrmaschine mit aufgenommenem Holzmast.
[0028] Die Vorrichtung 1 zum Perforieren von Holzmasten besitzt zwei voneinander beabstandete
Aufnahmeeinrichtungen 10, 20 für einen Holzmast 100, einen Bohrschlitten 30, der radial
beabstandet zu dem aufgenommenen Holzmast 100 angeordnet, in radialer Richtung verfahrbar
und mit einer Vielzahl von Bohrern 60 bestückt ist, sowie Einrichtungen zur vorübergehenden
Fixierung des aufgenommenen Holzmastes 100 während des Bohrvorganges zur Perforierung
des Holzmastes 100, wobei unmittelbar benachbart zum Bohrschlitten 30 mindestens ein
Feuchtigkeitsgerät 40 angeordnet ist.
[0029] Die Aufnahmeeinrichtung 10 und 20 bestehen aus jeweils zwei Aufnahmewangen 11, 12
und 21, 22. Diese Aufnahmewangen 11, 12, 21 und 22 fungieren als Seitenteile der Aufnahmeeinheiten
10 und 20 und sind parallel nebeneinander angeordnet. Die Aufnahmeeinrichtungen 10
und 20 mit den Aufnahmewangen 11, 12 und 21, 22 weisen auf der dem Holzmast 100 zugewandten
Seite eine wannenförmige Ausbuchtung zur Aufnahme des Holzmastes 100 auf. Im Bereich
dieser wannenförmigen Ausbuchtung besitzen die Aufnahmeeinrichtungen 10 und 20 jeweils
zwei Fixierrollen 13, 14 und 23, 24, die zwischen den Aufnahmewangen 11, 12 und 21,
22 angeordnet sind und von diesen gehalten werden, wobei die Aufnahmewangen 11, 12
und 21, 22 als Träger für die Fixierrollen 12, 13 und 23, 24 fungieren (die Rolle
24 ist in den Figuren nicht dargestellt).
[0030] Die Fixierrollen 13, 14 und 23, 24 sind so zwischen den Aufnahmewangen 11, 12 und
21, 22 angeordnet, dass sie mit ihrem Radius über die Begrenzung der Aufnahmewangen
11, 12 und 21, 22 hinaus in den Bereich der wannenförmigen Ausbuchtungen der Aufnahmeeinrichtungen
10 und 20 ragen, um dort den aufgenommenen Holzmast 100 während des Bohrvorgangs zwischen
den Fixierrollen 13, 14 und 23, 24 zu fixieren.
[0031] Die wannenförmige Ausbuchtung der Aufnahmeeinrichtung 10 und 20 weist zwei unterschiedliche
Schenkel auf. Einen niedrigen Schenkel mit einem flachen Winkel, der der Seite für
die Zuführung der Holzmasten 100 zugewandt ist, so dass diese leicht dem Bereich für
die Behandlung zugeführt werden können, und einen höheren Schenkel mit einem steileren
Winkel, durch den ein Herausrollen des Holzmastes 100 während der Behandlung verhindert
wird und in dessen Bereich die Fixierrollen 13, 14 und 23, 24 angeordnet sind.
[0032] Die so ausgeführten Aufnahmeeinrichtungen 10 und 20 sind in der Vorrichtung 1 zum
Perforieren soweit voneinander beabstandet, dass eine sichere Auflage des Holzmastes
100 gewährleistet ist und ein ausreichend großer Bereich für die Perforierung zur
Verfügung steht. Zwischen den Aufnahmeeinrichtungen 10 und 20 ist auf der der zuführenden
Holzmasten abgewandten Seite, radial beabstandet zu dem aufgenommenen Holzmast 100,
in radialer Richtung verfahrbar ein Bohrschlitten 30 angeordnet. Der Bohrschlitten
30 ist mit einer Vielzahl von Bohrern 60 bestückt, die in einer oder mehreren Reihen
axial zum Holzmast 100 angeordnet sein können. Neben den Bohrern 60 besitzt der Bohrschlitten
auf der dem Holzmast 100 zugewandten Seite mindestens einen Abstandssensor 31, mit
dessen Hilfe die Eindringtiefe der Bohrer 60 während des Bohrvorgangs gesteuert werden
kann. Der Bohrschlitten 30 ist radial in Richtung des Holzmastes 100 verfahrbar angeordnet.
[0033] Auf der dem Bohrschlitten 30 gegenüberliegenden Seite ist in der Mitte zwischen den
Aufnahmeeinrichtungen 10 und 20, in einem für die Aufnahme eines Holzmastes 100 ausreichenden
Abstand zu den Fixierrollen 13, 14 und 23, 24 eine nach unten wegklappbare Anpresseinrichtung
50 angeordnet, die aus zwei Schenkeln 51, 52 besteht, in denen zwei Anpressrollen
53, 54 eingelagert sind. Die Schenkel 51, 52 sind in ihrem oberen Bereich, in dem
auch die Anpressrollen 54, 53 eingelagert sind, in Richtung zu den Fixierrollen 13,
14 und 23, 24 abgewinkelt, so dass während des Bohrvorgangs mittels der Anpresseinrichtung
50 und den Fixierrollen 13, 14 und 23, 24 eine Fixierung des Holzmastes 100 möglich
ist.
[0034] Die Anpressrollen 53, 54 in der Anpresseinrichtung 50 sind dabei so angeordnet, dass
sie in Richtung des zu fixierenden Holzmastes 100 aus der Anpresseinrichtung 50 herausragen,
so dass der Holzstamm 100 zwischen den Rollen 54, 53 fixiert werden kann. Die Anpresseinrichtung
50 ist so ausgeführt, dass sie bei der Zuführung des Holzstammes 100 vom Bohrschlitten
weg nach unten geklappt werden kann und so den Weg für die Zuführung des Holzmastes
100 frei macht.
[0035] Unmittelbar benachbart zum Bohrschlitten 30 ist mindestens ein Feuchtigkeitsmessgerät
40 angeordnet. Das Feuchtigkeitsmessgerät 40 besteht aus einem Druckluftzylinder 41
auf dessen Druckstempel 44 ein Elektrodeneinsatz 42 für Messelektroden 43 angeordnet
ist.
[0036] Das Feuchtigkeitsmessgerät 40 ist seitlich neben dem Bohrschlitten 30 an eine der
Aufnahmeeinrichtungen 10, 20 entweder auf der dem Bohrschlitten zugewandten Seite
oder aber - wie hier gezeigt - auf der abgewandten Seite angeordnet.
[0037] Vorteilhaft ist es, wenn auf beiden Seiten des Bohrschlittens jeweils ein Feuchtigkeitsmessgerät
eingesetzt wird, da auf diese Weise sichergestellt werden kann, dass die Feuchtigkeit
über den gesamten, für das Perforieren vorgesehenen Bereich bestimmt wird.
[0038] Das Messprinzip des Feuchtigkeitsmessgerätes 40 beruht auf der Messung des elektrischen
Widerstandes zwischen den zwei Messelektroden 43, die als Messspitzen ausgeführt sind
und zur Messung der Feuchtigkeit in den Holzmast 100 eingedrückt werden. Diese Messelektroden
43 sind über einen Elektrodeneinsatz 42 und einen Druckstempel 44 mit einem Druckluftzylinder
41 verbunden. Der Elektrodeneinsatz 42 ist so ausgeführt, dass die Messelektroden
43 ausgetauscht werden können. Auf diese Weise ist es möglich, Messelektroden 43 in
unterschiedlicher Länge einzusetzen.
[0039] Der Druckluftzylinder 41 hat die Funktion, die Messspitzen 43 zur Messung in den
Holzmast 100 zu pressen, wozu er mit einem vorgebbaren Hub sowie einem verstellbaren
Niederhalter zum Einstellen des radialen Abstandes zum aufgenommenen Holzmast 100
ausgerüstet ist.
[0040] Zusätzlich ist der Druckluftzylinder mit einem Taktgeber zum Auslösen des Messvorganges
ausgerüstet, wobei eine Taktzeit bis zu 30 Messungen pro Minute möglich sind. Der
Takt kann so eingestellt werden, dass eine Messung zeitgleich zu dem jeweiligen Bohrvorgang
oder aber zeitversetzt durchgeführt wird.
[0041] Das Feuchtigkeitsmessgerät 40 ist zusätzlich mit einer nicht dargestellten Steuereinrichtung
gekoppelt, die beim Überschreiten eines festgelegten Grenzwertes für die Feuchtigkeit
ein Signal abgibt und je nach Anlagenkonfiguration den entsprechenden Holzmast zur
weiteren Trocknung aus der Vorrichtung ausschleust.
[0042] Anhand der Figuren 1 und 2 wird nunmehr die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Perforieren von Holzmasten zusätzlich erläutert.
[0043] Zur Aufnahme des Holzmastes 100 wird zunächst die Anpresseinrichtung 50 nach unten
weggeklappt. Anschließend kann der Holzmast 100 in die wannenförmige Ausbuchtung der
Aufnahmeeinrichtungen 10 und 20 eingeführt und dort mittels der Fixierrollen 13, 14
und 23, 24 sowie der Anpressrollen 54, 53 fixiert werden. Nach der Fixierung kann
der Bohrvorgang gestartet werden, indem der Bohrschlitten 30 radial in Richtung zum
Holzmast 100 verfahren wird. Die Eindringtiefe der Bohrer 60 wird über die Abstandssensoren
31 geregelt.
[0044] Während des Bohrvorganges kann nun die Feuchtigkeit des Holzmastes 100 über das Feuchtigkeitsmessgerät
40 bestimmt werden, indem die Messelektroden 43 als Messspitzen 43 mittels eines Druckluftzylinders
41 in das Holz eingedrückt werden. Nach erfolgter Messung werden diese Messspitzen
43 wieder zurückgefahren. Die Feuchtigkeitsmessung kann im Takt zeitgleich aber auch
zeitversetzt mit dem Bohrvorgang durchgeführt werden. Dieser Bohr- und Messvorgang
wird sooft wiederholt, bis der Holzmast über den Umfang vollständig perforiert und
vermessen ist. Es hat sich gezeigt, dass ca. 10-15 Feuchtigkeitsmessungen über den
Umfang des Holzstammes 100 ausreichen, um die Feuchtigkeit des Holzes zuverlässig
zu erfassen.
[0045] Danach wird der Holzmast 100 aus der Vorrichtung 1 zum Perforieren entweder weiterverarbeitet
und imprägniert oder bei Überschreiten des Feuchtegehalts zum zusätzlichen Trocknen
aussortiert.
[0046] Im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel wird ein Feuchtigkeitsmessgerät der Firma
Gann Meß- und Regeltechnik GmbH, Stuttgart, Gann Hydromat DMT-8 eingesetzt, das einen
Messbereich zwischen 10 und 50% Holzfeuchte abdeckt. Die Messzeit beträgt mindestens
1,0 Sekunden und die Taktfolge maximal 30 Messungen pro Minute. Das Gerät ist mit
einem Druckluftanschluss von 3 bis 6 bar ausgerüstet. Die Verstellhöhe des Niederhalters
zum Einstellen des radialen Abstandes zum aufgenommenen Holzmast 100 beträgt 12 mm.
[0047] Die Elektroden sind austauschbar und besitzen eine Länge von 40 bzw. 60 mm.
[0048] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zur Perforation von Holzmasten gelingt
es, eine ausreichende und zuverlässige Imprägnierung von Holzmasten sicherzustellen.
Ausfälle durch holzzerstörende Organismen können auf diese Weise drastisch reduziert
werden.
[0049] Das beschriebene System zur Sicherstellung der Tränkreife eignet sich für alle Schutzmitteltypen,
wie z.B. chromhaltige und chromfreie Holzschutzmittel, für Steinkohlenteeröl und dessen
lösmittelhaltige und wasserverdünnbare Modifikate sowie für wässrige und lösemittelhaltige
Hydrophobierungen, ohne dass damit eine Einschränkung auf die oben genannten Verfahren
verbunden ist.
[0050] Das beschriebene Verfahren zur kontinuierlichen Bestimmung der Holzfeuchte und Tränkreife
ist für alle Holzarten und alle Ausformungen geeignet.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 1
- Vorrichtung zur Perforation
- 10
- Aufnahmeeinrichtung
- 11
- Aufnahmewange
- 12
- Aufnahmewange
- 13
- Fixierrolle
- 14
- Fixierrolle
- 20
- Aufnahmeeinrichtung
- 21
- Aufnahmewange
- 22
- Aufnahmewange
- 23
- Fixierrolle
- 24
- Fixierrolle
- 30
- Bohrschlitten
- 31
- Abstandssensor
- 40
- Feuchtigkeitsmessgerät
- 41
- Druckluftzylinder
- 42
- Elektrodeneinsatz
- 43
- Messelektroden, Messspitzen
- 44
- Druckstempel
- 50
- Anpresseinrichtung
- 51
- Schenkel
- 52
- Schenkel
- 53
- Anpressrolle
- 54
- Anpressrolle
- 60
- Bohrer
- 100
- Holzmast
1. Vorrichtung (1) zur Perforation von Holzmasten, insbesondere in Form von Rundholz,
mit
- zwei voneinander beabstandeten Aufnahmeeinrichtungen (10, 20) für einen Holzmast
(100),
- einem Bohrschlitten (30), der radial beabstandet zu dem aufgenommenen Holzmast (100)
angeordnet, in radialer Richtung verfahrbar und mit einer Vielzahl von Bohrern (60)
bestückt ist,
- sowie Einrichtungen zur vorübergehenden Fixierung des aufgenommenen Holzmastes (100)
während des Bohrvorgangs zur Perforation des Holzmastes (100),
dadurch gekennzeichnet, dass
unmittelbar benachbart zum Bohrschlitten (60) oder im Bohrschlitten (60) integriert
mindestens ein Feuchtigkeitsmessgerät (40) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , dass
das Feuchtigkeitsmessgerät (40) seitlich neben dem Bohrschlitten (30) an einer der
Aufnahmeeinrichtungen (10, 20) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , dass
ein zweites Feuchtigkeitsmessgerät (40) unmittelbar benachbart zum Bohrschlitten (30)
an der zweiten Aufnahmeeinrichtung (10, 20) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet , dass
die Feuchtigkeitsmessgeräte (40) auf den dem Bohrschlitten (60) zugewandten Seiten
der Aufnahmeeinrichtungen (10, 20) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet , dass
das Feuchtigkeitsmessgerät (40) zwei Messelektroden (43), vorzugsweise in Form von
Messspitzen, die in den Holzmast (100) eindrückbar sind, aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet , dass
die Messelektroden (43) auf einem Elektrodeneinsatz (42) befestigt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet , dass
die Messelektroden (43) austauschbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet , dass
Messelektroden (43) unterschiedlicher Länge einsetzbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet , dass
die Messelektroden (43) über den Elektrodeneinsatz und einen Druckstempel (44) mit
einem Druckluftzylinder (41) verbunden sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet , dass
der Druckluftzylinder (41) mit einem einstellbaren, vorgebbaren Hub ausgerüstet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet , dass
der Druckluftzylinder (41) mit einem verstellbaren Niederhalter zum Einstellen des
radialen Abstands zum aufgenommenen Holzmast (100) ausgerüstet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet , dass
der Druckluftzylinder (41) mit einem Taktgeber zum Auslösen eines Messvorgangs ausgerüstet
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet , dass
der Taktgeber derart ausgelegt ist, dass er bis zu 30 Messungen pro Minute ermöglicht.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 13,
dadurch gekennzeichnet , dass
der Taktgeber so einstellbar ist, dass er eine Messung zeitgleich zu dem jeweiligen
Bohrvorgang ermöglicht.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 13,
dadurch gekennzeichnet , dass
der Taktgeber so einstellbar ist, dass er eine Messung zeitversetzt zu dem jeweiligen
Bohrvorgang ermöglicht.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet , dass
das Feuchtigkeitsmessgerät (40) eine Einrichtung zur Ermittlung des Feuchtigkeitsgehalts
als Funktion des ermittelten elektrischen Widerstandes zwischen den beiden Messelektroden
(43) enthält.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet , dass
das Feuchtigkeitsmessgerät (40) mit einer Steuereinrichtung gekoppelt ist, die beim
Überschreiten eines festgelegten Grenzwertes für die Feuchtigkeit den Holzmast (100)
zur weiteren Trocknung aussortiert.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 17,
dadurch gekennzeichnet , dass
die Messelektroden mit einem isolierten Schaft versehen sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , dass
bei mindestens einem Bohrerpaar die Bohrer unmittelbar als Messelektroden für eine
Feuchtemessung ausgebildet und mit dem Feuchtemessgerät (40) kombiniert sind.