[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein schwingfähig aufgehängtes Innenaggregat einer
Wäschebehandlungsmaschine, welches eine Wäschetrommel und einen als Elektromotor ausgebildeten
Antrieb der Wäschetrommel umfasst. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren
zur Ansteuerung einer Wäschebehandlungsmaschine, wobei die Schwingbewegungen eines
Innenaggregats einer Wäschebehandlungsmaschine gemessen werden sowie auf die Verwendung
eines elektronischen Sensors in dem Innenaggregat.
[0002] Das Innenaggregat einer Wasch- oder Schleudermaschine umfasst gewöhnlich einen Laugenbehälter
mit darin drehbar gelagerter Wäschetrommel und eine Antriebseinheit in Form eines
Elektromotors, der die Wäschetrommel häufig über ein Reduktionsgetriebe oder eine
Transmission antreibt. Das Innenaggregat ist schwingfähig in einem Maschinen- oder
Automatengehäuse aufgehängt und stellt ein gedämpft schwingungsfähiges Gesamtsystem
dar, das in bestimmen Bereichen der der Motordrehzahl gegenüber untersetzten Drehzahl
der Wäschetrommel unwuchtabhängigen Resonanzerscheinungen unterliegt. Ursache hierfür
sind Schwingbewegungen infolge momentaner Unwuchten in der Beladung der Wäschetrommel.
[0003] Solchen Schwingbewegungen infolge von Unwuchten kann im Programmablauf einer Wasch-
bzw. Schleudermaschine durch eine gezielte Wäscheverteilphase begegnet werden. Hierzu
wird das Steuerprogramm für den Trommelantrieb erst dann auf eine erhöhte Drehzahl
zum Entfeuchten und Trockenschleudern der Wäsche in der Wäschetrommel weitergeschaltet,
wenn im Zuge einer solchen Wäscheverteilphase die Unwuchten ausgeglichen oder zumindest
auf ein für die Einleitung erhöhter Drehzahlen geeignetes Maß reduziert worden sind.
[0004] Zur Erfassung einer solchen Unwucht in der Wäschetrommel ist es aus der DE 37 41
791 C3 sowie aus der EP 0 349 789 B 1 bekannt, einen so genannten Tachogenerator als
Drehgeber einzusetzen. Dieser ist mit der Motorwelle verbunden und erzeugt eine der
jeweiligen Drehzahl der Wäschetrommel entsprechende Signalspannung, deren Frequenz
der Drehzahl proportional ist. Das von dem Tachogenerator gelieferte Signal stellt
somit quasi die Ist-Drehzahl der Wäschetrommel dar, die je nach Unwucht der Wäsche
in der Wäschetrommel schwankt. Ein derartiger Tachogenerator als Drehgeber erfasst
somit diejenigen Komponenten einer Schwingbewegung eines schwingfähig aufgehängten
Innenaggregates einer Waschmaschine, die zu einer entsprechenden Winkelbeschleunigung
oder Drehmomentschwankung um diese Drehachse führen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders geeignete Vorrichtung zur
Erfassung einer Schwingbewegung eines schwingfähig aufgehängten Innenaggregates einer
Wäschebehandlungsmaschine mit einer elektromotorisch angetriebenen Wäschetrommel sowie
ein entsprechendes Verfahren anzugeben.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Gemäß der Vorrichtung nach Anspruch 1 ist ein schwingfähig aufgehängtes Innenaggregat
vorgesehen, welches eine Wäschetrommel und einen als Elektromotor ausgebildeten Antrieb
umfasst. Das Innenaggregat ist bevorzugt in einer Waschmaschine, in einer Wäscheschleuder,
in einem Wäschetrockner oder in einer Reinigungsmaschine für Wäsche eingesetzt. Die
Antriebsdrehachse, um die die Wäschetrommel im Betrieb rotiert, ist liegend, stehend
oder in Schräglage, insbesondere in einem 45°-Winkel gegenüber einem ebenen Untergrund,
angeordnet. Die Kraftübertragung von Elektromotor auf die Drehachse der Wäschetrommel
erfolgt zweckmäßigerweise über einen Direktantrieb oder ein zwischengeschaltetes Transmissionsgetriebe
mit Transmissionsriemen, oder dergleichen. Erfindungsgemäß ist mindestens ein Schwingungssensor
vorgesehen, der in seiner Gesamtheit starr oder im wesentlichen starr an das Innenaggregat
gekoppelt ist.
[0008] Anders ausgedrückt, wird der Schwingungssensor oder Teile davon bei der Antriebsrotation
der Wäschetrommel nicht mitgeführt. Die erfindungsgemäße Ausbildung birgt dadurch
den Vorteil, dass eine mechanisch besonders störunanfällige Sensorik zur Aufnahme
der Schwingebewegungen gebildet wird.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausbildung ist der Schwingungssensor als elektronischer Sensor,
insbesondere als Beschleunigungssensor ausgebildet. Dabei beruht das Messprinzip des
Sensors insbesondere auf kapazitiven, induktiven oder piezoelektrischen Effekten.
Diese Ausbildung des Schwingungssensors führt dazu, dass alle mechanischen Komponenten
- soweit überhaupt vorhanden - innerhalb eines Sensorgehäuses gegenüber der Umgebung
isoliert angeordnet sind und der Schwingungssensor gegenüber äußeren mechanischen
und/oder chemischen Einflüssen sehr unempfindlich ist. Geeignete Schwingungssensoren
werden z. B. von der Fa. Star Micronics (New Jersey, USA) unter den Bezeichnungen
ACA302 (3-Achsen Kapazitiver Sensor) oder APA 304 (3-Achsen Piezo-keramischer Sensor)
vertrieben.
[0010] Bei einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung umfasst das Innenaggregat eine
Leiterplatte, auf der der Sensor als Leiterplattenbaustein angeordnet ist. Diese Weiterbildung
geht von der Überlegung aus, kostengünstige leiterplattenmontierbare Sensoren einzusetzen.
Eine derartige Leiterplatte wird an das Schwingsystem "Innenaggregat" starr oder im
wesentlichen starr gekoppelt. Vorzugsweise wird die Leiterplatte an einen Waschbottich,
der Bestandteil des Innenaggregats ist, gekoppelt, alternativ wird die Leiterplatte
beispielsweise auf und/oder an dem Elektromotor befestigt.
[0011] Bevorzugt erfüllt die Leiterplatte eine Doppelfunktion und ist zugleich als Motorsteuerungsplatine
ausgebildet, die vorzugsweise u.a. einen oder mehrere Leistungsschalter und/oder einen
Controller der Motorelektronik, vorzugsweise ausgebildet als Microcontroller oder
DSP oder CPU, zur Steuerung, insbesondere zur Drehzahlsteuerung, des Elektromotors
aufweist. Diese Ausführungsform birgt den besonderen Vorteil auf, dass die Signalwege
zwischen Schwingungssensor und Controller sehr kurz und somit störunempfindlich sind
und beispielsweise als Leiterbahnen realisiert sind. Ein weiterer Vorteil ergibt sich
bei der Kombination der Motorsteuerung und dem Schwingungssensor auf einer gemeinsamen
Leiterplatte dadurch, dass dem Controller auf einfache Weise die Messwerte des Schwingungssensors
und zugleich Speise- und Messgrößen des Elektromotors zugeführt werden und auf diese
Weise die Grundlage für eine optimale Bewegungssteuerung des Elektromotors geschaffen
ist.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Schwingungssensor derart
realisiert und/oder angeordnet, dass rotatorische Schwingbewegungen des Innenaggregats
um eine erste Drehachse detektierbar sind. Bevorzugt ist die Lage der ersten Drehachse
schräg zu der Antriebsdrehachse der Wäschetrommel angeordnet, insbesondere so dass
sich zwischen erster Drehachse und Antriebsdrehachse ein Winkel ungleich 0° ergibt.
Alternativ können erste Drehachse und Antriebsdrehachse auch windschief zueinander
angeordnet sein, d.h. schräg zueinander, wobei sich gedachte Verlängerungen der Achsen
nicht schneiden. Durch diese Ausgestaltungen werden durch den Schwingungssensor rotatorische
Schwingbewegungen detektiert, die eine Komponente enthalten, die unabhängig von der
rotatorischen Schwingbewegung um die Antriebsdrehachse sind.
[0013] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erste Drehachse senkrecht
oder im wesentlichen senkrecht zu der Antriebsdrehachse angeordnet, so dass eine Komponente
der rotatorischen Schwingbewegung gemessen wird, die unabhängig von der rotatorischen
Schwingbewegung um die Antriebsdrehachse ist. Hierbei werden die als besonders kritisch
anzusehenden rotatorischen Schwingbewegungen um Achsen senkrecht zur Lager- oder Drehachse
der Trommel - auch als Nick- und Gierbewegungen bezeichnet - erfasst und somit erkannt.
So können z.B. bei einer Waschmaschine mit liegender Wäschetrommel die Gierbewegungen
bei erhöhter Amplitude zum Anschlagen des Bottichs und damit des Innenaggregats der
Waschmaschine an deren Seitenwand führen, während Nickbewegungen zum Anschlagen an
der Frontseite der Waschmaschine führen können. Wird demnach zumindest eine dieser
Schwingbewegungen um eine Drehachse orthogonal zur Antriebsdrehachse separat oder
zusätzlich erfasst, können Unwuchten vergleichsweise präzise ermittelt und als Reaktion
auf die erfassten Unwuchten Drehzahländerungen für einen sicheren und effektiven Betrieb
der Wäschebehandlungsmaschine vergleichsweise exakt gesteuert werden.
[0014] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist ergänzend ein weiterer Schwingungssensor,
insbesondere ein Tachogenerator, wie er aus dem Stand der Technik bekannt ist, zur
Messung der rotatorischen Schwingebewegung um die Antriebsdrehachse der Wäschetrommel
vorgesehen.
[0015] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass eine besonders zuverlässige
Erfassung der Schwingbewegung des Innenaggregats einer Wäschebehandlungsmaschine erreicht
werden kann, wenn zusätzlich zu einer sich in der direkt erfassbaren Drehzahländerung
wiederspiegelnden Schwingbewegung um die Drehachse auch eine Schwingbewegung um mindestens
eine weitere Achse erfasst wird, die nicht mit der durch die Lagerwelle des Motors
oder der Wäschetrommel definierten Antriebsdrehachse zusammenfällt. So dreht sich
erkanntermaßen die Wäschetrommel bei unwuchtiger Wäscheladung nicht nur um diese durch
deren Lagerachse definierte Drehachse, sondern folgt auch in Abhängigkeit von der
Lage und der Größe der unwuchtigen Beladung Schwingbewegungen in den oder um die zur
Drehachse orthogonalen Achsen, die bezogen auf ein kartesisches Koordinatensystem
mit auf der x-Achse liegender Drehachse die y- und z-Achse darstellen.
[0016] Bei einer weiterführenden oder alternativen Ausführungsform ist der Schwingungssensor
so realisiert und angeordnet, dass rotatorische Schwingbewegungen um eine zweite oder
um eine zweite und eine dritte Drehachse detektierbar sind. Insbesondere ist vorgesehen,
dass die Detektion der rotatorischen Drehbewegungen um zwei oder drei Drehachsen durch
ein einziges Schwingungssensorbauelement erfolgt. Alternativ oder ergänzend ist der
Schwingungssensor zur Detektion von linearen Schwingbewegungen in bis zu drei unabhängige
Raumrichtungen ausgebildet.
[0017] In einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der oder die genannten
Sensoren bzw. Schwingungssensoren mit dem Controller verschaltet sind. Insbesondere
ist das Innenaggregat programmtechnisch und/oder schaltungstechnisch derart ausgebildet,
dass die Messwerte der Sensoren bzw. Schwingungssensoren bei der Ansteuerung des Elektromotors,
steuerungstechnisch und/oder regelungstechnisch berücksichtigt werden.
[0018] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zur Ansteuerung
einer Wäschebehandlungsmaschine gemäß den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.
[0019] Bei diesem Verfahren ist vorgesehen, dass die Schwingbewegungen eines Innenaggregats
der Wäschebehandlungsmaschine durch einen oder mehreren Sensoren gemessen werden.
Das Innenaggregat umfasst zumindest eine Wäschetrommel und einen als Elektromotor
ausgebildeten Antrieb der Wäschetrommel. Mindestens einer der messenden Sensoren ist
als elektronischer Sensor ausgebildet, der in seiner Gesamtheit mit dem Innenaggregat
starr oder im wesentlichen starr gekoppelt ist. Wie bereits oben erläutert wird der
Sensor nicht bei der Antriebsrotationsbewegung der Wäschetrommel sondern nur bei den
Schwingungen des Innenaggregats mitgeführt. Die gemessenen Werte der Schwingebewegung
werden an einen Controller übermittelt, der als Mikrokontroller o.ä. ausgebildet ist.
Der Controller wertet die Messwerte des oder der Sensoren in Echtzeit aus und steuert
- ebenfalls in Echtzeit - den Elektromotor in Abhängigkeit von den ausgewerteten Messwerten
an. Das erfindungsgemäße Verfahren bietet im wesentlichen die gleichen Vorteile wie
die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß der Ansprüche 1 bis 12.
[0020] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Verfahrens ist vorgesehen, dass neben dem
gemessenen Wert der rotatorischen Schwingbewegung des Innenaggregats dem Controller
auch ein aktueller Drehzahlwert - in Form eines IST-und/oder SOLL-Werts - zugeführt
wird und auf Basis dieser Werte eine Referenzgröße für die Schwingungsauslenkung des
Aggregats berechnet wird. Bei Schwingsystemen - unter Annahme eines harmonischen Schwingungsverlaufs
- wird beispielsweise folgende Berechnungsformel verwendet:

mit:
- Smax:
- max. Auslenkung des Schwingungssensors am Motor und damit des Innenaggregats
- f:
- Trommeldrehfrequenz
- amax_w:
- max. Beschleunigungswert des Schwingungssensors bei der Trommeldrehfrequenz f
[0021] Bei einer zweckmäßigen Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass auch Motorspeisegrößen,
Motorstrom, Spannung, Positionssignale o.ä. bei der Auswertung der gemessenen Werte
berücksichtigt werden. Insbesondere ist vorgesehen, dass für das Verfahren ein Innenaggregat
gemäß einer der Ansprüche 1 bis 12 verwendet wird.
[0022] Das der Erfindung zugrundeliegende Problem wird schließlich durch die Verwendung
eines elektronischen Sensors als Schwingungssensor in einem Innenaggregat nach einem
der Ansprüche 1 bis 12 gelöst.
[0023] Bei einer Weiterbildung der Erfindung wird aus den Speisegrößen für den Motor bzw.
der Drehzahlschwankungen derselben die rotatorischen Schwingebewegung um die Antriebsdrehachse
der Wäschetrommel gemessen.
[0024] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine rückseitige Ansicht einer Waschmaschine in schematischer Darstellung.
[0025] Die Figur 1 zeigt schematisch eine Waschmaschine in einer Stirnansicht gegen die
Rückseite eines Maschinengehäuses 1 der Waschmaschine, wobei die gezeigte Rückseite
einer nicht gezeigten Beladungsöffnung der Waschmaschine gegenüberliegt. In dem Maschinengehäuse
1 ist ein Innenaggregat 2 schwingfähig aufgehängt.
[0026] Das Innenaggregat 2 umfasst einen Laugenbottich 3, eine Wasch- oder Wäschetrommel
4, ein Trommelriemenrad 5, einen Transmissionsriemen 6, einen Motorriemenrad 7 und
einen Elektromotor 8. Mit anderen Worten umfasst das Innenaggregat alle Bestandteile,
die mit der rotierenden Wasch- oder Wäschetrommel 4 ein gemeinsames Schwingsystem
bilden, welches durch eine Aufhängung gegenüber dem Maschinengehäuse 1 schwingungsisoliert
und/oder -gedämpft ist.
[0027] Der trommelförmige Laugenbottich 3 ist in seiner Längserstreckung parallel zum Boden
des Maschinengehäuses 1 ausgerichtet, ist also in dem Maschinengehäuse 1 liegend angeordnet.
Eine erste Seitenwand des Laugenbottichs 3 ist der nicht gezeigten Beladungsöffnung
zugewandt. Oberhalb der schematischen Darstellung der Waschmaschine in Figur 1 ist
ein rechtwinkliges Koordinatensystem 4 mit drei Achsen eingezeichnet, wobei die mit
X gekennzeichnete Achse parallel zur Längserstreckung des Laugenbottichs 3 ausgerichtet
ist.
[0028] Die Wasch- oder Wäschetrommel 4 ist konzentrisch innerhalb des Laugenbottichs 3 angeordnet
und ist insbesondere in der Rückwand des Laugenbottichs 3 - also in der der Beladungsöffnung
abgewandten zweiten Seitenwand des Laugenbottichs 3 - drehbar gelagert.
[0029] Die Wasch- oder Wäschetrommel 4 ist drehfest mit dem Trommelriemenrad 5 verbunden,
welches konzentrisch zu der Wasch- oder Wäschetrommel 4 angeordnet ist, jedoch im
Durchmesser kleiner als die Wasch- oder Wäschetrommel 4 ausgebildet ist. Das Trommelriemenrad
5 ist auf der Seite der zweiten Seitenwand außerhalb des Laugenbottichs 3 angeordnet.
Über den Transmissionsriemen 6 ist das Trommelriemenrad 5 mit einem Motorriemenrad
7 gekoppelt, welches parallel ausgerichtet zu dem Trommelriemenrad 5, jedoch in Richtung
des Bodens des Maschinengehäuses 1 versetzt angeordnet ist. Das Motorriemenrad 7 ist
mit der Abtriebswelle des Elektromotors 8 drehfest verbunden, so dass durch den Elektromotor
8 das Motorriemenrad 7 angetrieben wird. Über das Riemengetriebe bestehend aus dem
Motorriemenrad 7, dem Transmissionsriemen 6 und dem Trommelriemenrad 5 wird die Wasch-
oder Wäschetrommel 4 innerhalb des Laugenbottichs 3 in Drehbewegung versetzt. Bei
einer alternativen Ausführungsform wird die Wasch- oder Wäschetrommel 4 durch einen
Direktantrieb bewegt, wobei sich der Direktantrieb an der Stelle des Trommelriemenrads
5 befindet.
[0030] Auf dem Elektromotor 8 ist eine Motorelektronik 10 beispielsweise in Form einer ebenen
oder 3-D Leiterplatine vorgesehen, die mit dem Elektromotor starr verbunden ist. Die
Motorelektronik 10 umfasst die Leistungsendstufe zur Bestromung des Elektromotors
8, einen Schwingungssensor zur Aufnahme von Schwingungen des Innenaggregats sowie
einen Controller zur Erfassung der Messwerte des Schwingungssensors sowie zur Steuerung
des Elektromotors. Der Schwingungssensor ist derart ausgebildet, dass er Drehungen
um die mit Y und/oder Z bezeichneten Achsen des Koordinatensystems 9 und/oder die
diesen Drehungen zugehörigen Winkelbeschleunigungen messen kann, also insbesondere
Nickbewegungen des Innenaggregats 2 (um die Y-Achse) und/oder Gierbewegungen des Innenaggregats
2 (um die Z-Achse). Ergänzend kann der Schwingungssensor derart ausgebildet sein,
dass auch Schwingungen um die X-Achse registriert werden.
[0031] Die Aufhängung des Innenaggregats 2 ist im Deckenbereich des Maschinengehäuses 1
durch Federn 11 realisiert, die jeweils mit ihrem einen Ende in die deckenseitigen
Eckbereiche des Maschinengehäuses 1 eingreifen und mit ihrem anderen Ende an vier
verschiedenen Positionen an dem Innenaggregat 2, hier an der Oberseite des Laugenbottichs
3, befestigt sind. Ferner wird das Innenaggregat 2 durch vier Reibungsdämpfer 12 im
Bodenbereich des Maschinengehäuses 1 gestützt, wobei die Reibungsdämpfer 12 jeweils
mit einem Ende in den Eckbereichen des Maschinengehäuses 1 abgestützt sind. Das jeweils
andere Ende ist an der dem Boden des Maschinengehäuses 1 zugewandten Seite des Innenaggregats
2, hier an der Unterseite des Laugenbottichs 3, an vier verschiedenen Positionen befestigt.
Bezugszeichenliste:
[0032]
- 1
- Maschinengehäuse
- 2
- Innenaggregat
- 3
- Laugenbottich
- 4
- Wasch- oder Wäschetrommel
- 5
- Trommelriemenrad
- 6
- Transmissionsriemen
- 7
- Motorriemenrad
- 8
- Elektromotor
- 9
- Koordinatensystem
- 10
- Motorelektronik
- 11
- Federn
- 12
- Reibungsdämpfer
1. Schwingfähig aufgehängtes Innenaggregat (2) einer Wäschebehandlungsmaschine, welches
eine Wäschetrommel (4) und einen als Elektromotor (8) ausgebildeten Antrieb der Wäschetrommel
(4) umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Schwingungssensor vorgesehen ist, der in seiner Gesamtheit starr oder
im wesentlichen starr an das Innenaggregat (2) gekoppelt ist.
2. Innenaggregat (2) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwingungssensor als elektronischer Sensor, insbesondere Beschleunigungssensor
ausgebildet ist.
3. Innenaggregat (2) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwingungssensor als auf einem kapazitive Effekte und/oder induktive Effekte
und/oder piezoelektrische Effekte nutzenden Messprinzip beruhend ausgebildet ist.
4. Innenaggregat (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet
durch eine Leiterplatte, wobei der Schwingungssensor als Leiterplattenbaustein auf der
Leiterplatte (10) ausgebildet ist.
5. Innenaggregat (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwingungssensor mit dem Elektromotor (8) und/oder mit einem Waschbottich (3)
des Innenaggregats unmittelbar oder mittelbar, insbesondere über die Leiterplatte,
starr gekoppelt ist.
6. Innenaggregat (2) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leiterplatte als Motorsteuerungsplatine (10) ausgebildet ist, die vorzugsweise
einen Leistungsschalter und/oder einen Controller zur Steuerung, insbesondere Drehzahlsteuerung,
des Elektromotors (8) aufweist.
7. Innenaggregat (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwingungssensor derart ausgebildet und/oder in oder an dem Innenaggregat angeordnet
ist, dass rotatorische Schwingbewegungen des Innenaggregats (2) um eine erste Drehachse
(X,Y,Z) detektierbar sind.
8. Innenaggregat (2) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Drehachse (Y,Z)) schräg, insbesondere senkrecht oder im wesentlichen senkrecht,
zu einer durch die Lagerwelle des Motors (8) und/oder der Wäschetrommel (4) definierten
Antriebsdrehachse angeordnet ist.
9. Innenaggregat (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein weiterer Sensor, insbesondere ein Tachogenerator, zur Messung der rotatorischen
Schwingbewegung um die Antriebsdrehachse (X) vorgesehen ist.
10. Innenaggregat (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwingungssensor derart ausgebildet und/oder in oder an dem Innenaggregat angeordnet
ist, dass rotatorische Schwingbewegungen des Innenaggregats um eine zweite Drehachse
(X,Y,Z) und/oder eine dritte Drehachse (X,Y,Z) detektierbar sind, wobei die Drehachsen
(X,Y,Z) schräg zueinander, insbesondere senkrecht oder im wesentlichen senkrecht zueinander
angeordnet ist.
11. Innenaggregat (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwingungssensor derart ausgebildet und/oder in oder an dem Innenaggregat angeordnet
ist, dass lineare Schwingbewegungen des Innenaggregats entlang einer ersten (X,Y,Z)
und/oder einer zweiten (X,Y,Z) und/oder einer dritten Raumrichtung (X,Y,Z) detektierbar
sind.
12. Innenaggregat (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der oder die Schwingungssensoren bzw. Sensoren mit dem Controller zur Übergabe der
Messwerte des oder der Schwingungssensoren bzw. Sensoren an den Controller verbunden
sind.
13. Verfahren zur Ansteuerung einer Wäschebehandlungsmaschine, wobei mit einem oder mehreren
Sensoren die Schwingbewegungen eines Innenaggregats (2) der Wäschebehandlungsmaschine,
welches eine Wäschetrommel (4) und einen als Elektromotor (8) ausgebildeten Antrieb
der Wäschetrommel (4) umfasst, gemessen werden und mindestens einer der Sensoren als
elektronischer Sensor ausgebildet ist, der in seiner Gesamtheit mit dem Innenaggregat
(2) starr oder im wesentlichen starr gekoppelt ist, wobei die gemessenen Werte an
einen Controller übermittelt werden und wobei der Controller die Messwerte des oder
der Sensoren in Echtzeit auswertet und den Elektromotor (8) in Abhängigkeit von den
ausgewerteten Messwerten ansteuert.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei der Controller die aktuelle Drehzahl der Wäschetrommel
(4) auswertet, vorzugsweise indem der Controller aus der aktuellen Drehzahl und dem
oder den gemessenen Werten der Schwingbewegung des Innenaggregats (2) die Schwingungsauslenkung
des Innenaggregats (2) oder einen dazu proportionalen Wert berechnet.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, wobei der Controller zusätzlich Motorspeisegrößen
aufnimmt und die Ansteuerung des Elektromotors auf Basis einer gekoppelten Auswertung
der Motorspeisegröße und der gemessenen Werte des oder der Sensoren erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein Innenaggregat (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 verwendet wird.
17. Verwendung eines elektronischen Sensors als Schwingungssensor in einem Innenaggregat
(2) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, vorzugsweise in einem Verfahren nach einem
der Ansprüche 13 bis 16.