[0001] Die Erfindung betrifft eine Heizwalze zur Behandlung einer Papier-, Karton-, Tissue-oder
einer anderen Faserstoffbahn in einer Maschine zur Herstellung und/oder Veredlung
derselben mit einem, um eine zentrale Längsachse drehbaren Walzenkörper, welcher mehrere
periphere, achsparallele Bohrungen für die Durchleitung eines Wärmeträgermediums aufweist.
[0002] Wegen der enormen Masse und der Länge derartiger Walzen stellen sich hier schnell
Unwuchten ein, die die Funktion stark beeinträchtigen.
[0003] Daher werden diese Walzen über Ausgleichsgewichte ausgewuchtet. Diese werden in der
Regel an den Walzenenden angebracht.
[0004] Um auch den Walzenmittenbereich beeinflussen zu können, werden bei der in der DE
10207505 A1 beschriebenen Lösung zusätzliche Bohrungen zur Aufnahme von Ausgleichsgewichten
in den Walzenkörper eingebracht.
[0005] Diese Lösungen sind jedoch nicht befriedigend bzw. aufwändig
[0006] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine einfache Möglichkeit zur Korrektur der
Masseverteilung in der Heizwalze zu schaffen.
[0007] Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe dadurch gelöst, dass sich zumindest in einer Bohrung
ein Ausgleichsgewicht befindet, welches sich wenigstens über einen Längsabschnitt
des Walzenkörpers erstreckt und zumindest einen Kanal für die Durchleitung des Wärmeträgermediums
besitzt.
[0008] Dadurch, dass die erforderlichen Ausgleichsgewichte lediglich in die bereits vorhandenen
Bohrungen für das Wärmeträgermedium eingeführt werden müssen, vermindert sich der
Aufwand erheblich.
[0009] Um die Beeinflussbarkeit möglichst umfassend zu gestalten, sollten die Bohrungen
vorzugsweise gleichmäßig über den Umfang des Walzenkörpers verteilt sein.
[0010] Dabei ist es auch vorteilhaft, wenn die Bohrungen den gleichen radialen Abstand von
der Längsachse des Walzenkörpers haben.
[0011] Zur Beeinflussung der Masseverteilung ausschließlich im Walzenmittenbereich sollte
sich zumindest ein Ausgleichsgewicht über den Walzenmittenbereich erstrecken.
[0012] Zur Beeinflussung der Masseverteilung ausschließlich in einem Walzenendbereich sollte
sich zumindest ein Ausgleichsgewicht über den entsprechenden Walzenendbereich erstrecken.
[0013] Zur Beeinflussung der Masseverteilung ausschließlich im Walzenmittenbereich und einem
Walzenendbereich sollte sich zumindest ein Ausgleichsgewicht über den Walzenmittenbereich
und den entsprechenden Walzenendbereich erstrecken.
[0014] Zur Beeinflussung der Masseverteilung über den gesamten Walzenkörper sollte sich
zumindest ein Ausgleichsgewicht annähernd über den gesamten Walzenkörper erstrecken.
[0015] Je nach Umfang und Lage der Unwucht der Heizwalze kann so die Lage und Ausdehnung
der Ausgleichsgewichte festgelegt werden.
[0016] Falls die Masseverteilung eines Ausgleichsgewichtes in Längsrichtung der Bohrung
und damit auch die vom Ausgleichsgewicht ausgehende Korrektur der Masseverteilung
variiert werden soll, so kann dies relativ einfach über zumindest ein Ausgleichsgewicht
erfolgen, welches in Längsrichtung eine sich ändernde Querschnittsfläche aufweist.
[0017] Zur Vereinfachung des Aufbaus der Ausgleichsgewichte kann es aber auch vorteilhaft
sein, wenn diese in Längsrichtung eine gleichbleibende oder wenigstens gleichgroße
Querschnittsfläche aufweisen.
[0018] Um in diesem Fall die Korrektur der Masseverteilung in Längsrichtung der Bohrung
variieren zu können, sollte sich die spezifische Masse des Ausgleichsgewichtes entlang
der Längsachse vorzugsweise abschnittsweise ändern. Dies bedeutet, dass das entsprechende
Ausgleichsgewicht aus mehreren Längsabschnitten aus unterschiedlichem Material besteht.
[0019] Im Interesse eines guten Wärmeübergang vom Wärmeträgermedium an den Walzenkörper,
sollten die Kanäle teilweise von der Innenwand der Bohrung begrenzt werden.
[0020] Dabei ergibt sich eine weitere Verbesserung des Wärmeübergangs, wenn die Kanäle derart
gestaltet sind, dass sich an der Innenwand der Bohrung eine höhere Fliessgeschwindigkeit
und/oder eine turbulente Strömung des Wärmeträgermediums ergibt.
[0021] Nachfolgend soll die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In der beigefügten Zeichnung zeigt:
- Figur 1-3:
- Ausgleichsgewichte 4 mit unterschiedlichen spezifischen Massen,
- Figur 4-6:
- Ausgleichsgewichte 4 mit erhöhtem Wärmeübergang zum Walzenkörper 2 und
- Figur 7:
- einen Querschnitt durch eine Heizwalze 1.
[0022] Die Heizwalze 1 gemäß Figur 7 besteht aus einem, um eine zentrale Längsachse 5 drehbaren,
zylindrischen Walzenkörper 2.
[0023] Der Walzenkörper 2 besitzt gleichmäßig über den Walzenumfang verteilt angeordnete,
periphere und achsparallel verlaufende Bohrungen 3. Diese Bohrungen 3 haben den gleichen
radialen Abstand zur Längsachse 5 und dienen der Durchleitung des Wärmeträgermediums.
[0024] Der Walzenkörper 2 besitzt beidseitig je eine Seitenscheiben 9 mit Achszapfen 10
zur Lagerung in einem Walzenständer.
[0025] Das Wärmeträgermedium wird hier beispielhaft durch den gleichen Achszapfen 10 zu
und abgeführt. Dabei gelangt das Wärmeträgermedium über eine Seitenscheibe 9 durch
die Bohrungen 3 zum anderen Ende und über die anliegende Seitenscheibe 9 durch das
Innere des Walzenkörpers 2 wieder zum gegenüberliegenden Achszapfen 10 zurück.
[0026] Das Wärmeträgermedium ist vorzugsweise flüssig und hier Öl.
[0027] Um das Laufverhalten der Heizwalze 1 korrigieren zu können, werden zum Auswuchten
ein oder mehrere Ausgleichsgewichte 4 in die Bohrungen 3 geführt.
[0028] Hierzu muss die Heizwalze 1 nicht ausgebaut werden, da die Ausgleichsgewichte 4 nur
durch die Seitenscheibe 9 an die entsprechende Stelle in der jeweiligen Bohrung 3
geschoben werden brauchen. Anschließend muss die Einführöffnung in der Seitenscheibe
9 lediglich wieder verschlossen werden.
[0029] Entsprechend der Größe und Lage der Unwucht erstrecken sich die Ausgleichsgewichte
4 über den gesamten Walzenkörper 2 oder nur einen Teil davon. Außerdem können in bestimmten
Umfangsektoren mehr und/oder schwere Ausgleichsgesichte 4 in die dort vorhandenen
Bohrungen 3 eingesetzt werden.
[0030] Eine Variation des Gewichts der Ausgleichsgewichte 4 ist über deren Konstruktion
und/oder Material möglich.
[0031] Damit die Ausgleichsgewichte 4 dennoch einen Fluss des Wärmeträgermediums ermöglichen
können, besitzen diese mehrere Kanäle 8. Dabei werden die Kanäle 8 teilweise von der
Innenwand der Bohrung 3 begrenzt.
[0032] Durch den direkten Kontakt des Wärmeträgermediums mit der Innenwand verbessert sich
der Wärmeübergang, so dass es zu keiner wesentlichen Beeinträchtigung der Heizleistung
der Heizwalze 1 kommt.
[0033] Die in den Bohrungen 3 vorhandenen Ausgleichsgewichte 4 bestehen bei den, in den
Figuren 1 bis 6 gezeigten Ausführungen aus einem im wesentlichen zylindrischen Grundkörper
6 und an dessen Umfang angebrachten Stegen 7. Die Stege 7 dienen zur Lagefixierung
des Grundkörpers 6 in der Bohrung 3 und erlauben gleichzeitig die Gestaltung von längs
durch das Ausgleichsgewicht 4 verlaufenden Kanälen 8 für das Wärmeträgermedium.
[0034] Die Stege 7 können dabei, wie in Figur 1 dargestellt, gekrümmt oder gemäß dem Querschnitt
in Figur 2 sowie dem Längsschnitt in Figur 3 achsparallel verlaufen.
[0035] Bei den Ausführungen gemäß den Figuren 1 und 3 ist die Querschnittsfläche in Längsrichtung
konstant.
[0036] Um dennoch einzelne Abschnitte des Ausgleichsgewichtes 4 schwerer oder leichter gestalten
zu können, besteht das Ausgleichsgewicht 4 aus mehreren Teilabschnitten 11. Diese
Teilabschnitte 11 sind axial nebeneinander angeordnet und bestehen aus Materialien
unterschiedlicher spezifischer Masse.
[0037] Um den Wärmeübergang zur Innenwand der Bohrungen 3 noch weiter verbessern zu können,
wird durch die, in den Figuren 4a+b,5 und 6 gezeigten Gestaltungsmöglichkeiten für
die Kanäle 8 die Fließgeschwindigkeit des Wärmeträgermediums durch die Bildung von
mehr kleineren Kanälen 8 erhöht. Während die Figuren 4a, 5 und 6 eine Längsansicht
zeigen, ist in Figur 4b ein Querschnitt dargestellt.
[0038] Außerdem werden durch einen gekrümmten Verlauf der Kanäle 8 und/oder deren unregelmäßige
Gestaltung turbulente Strömungen des Wärmeträgermediums erzeugt, die ebenfalls den
Wärmeübergang zum Walzenkörper 2 verbessern.
1. Heizwalze (1) zur Behandlung einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn
in einer Maschine zur Herstellung und/oder Veredlung derselben mit einem, um eine
zentrale Längsachse (5) drehbaren Walzenkörper (2), welcher mehrere periphere, achsparallele
Bohrungen (3) für die Durchleitung eines Wärmeträgermediums aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
sich zumindest in einer Bohrung (3) ein Ausgleichsgewicht (4) befindet, welches sich
wenigstens über einen Längsabschnitt des Walzenkörpers (2) erstreckt und zumindest
einen Kanal (8) für die Durchleitung des Wärmeträgermediums besitzt.
2. Heizwalze (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bohrungen (3) vorzugsweise gleichmäßig über den Umfang des Walzenkörpers (2) verteilt
sind.
3. Heizwalze (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bohrungen (3) den gleichen radialen Abstand von der Längsachse (5) des Walzenkörpers
(2) haben.
4. Heizwalze (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
sich zumindest ein Ausgleichsgewicht (4) über den Walzenmittenbereich erstreckt.
5. Heizwalze (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
sich zumindest ein Ausgleichsgewicht (4) über einen Walzenendbereich erstreckt.
6. Heizwalze (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
sich zumindest ein Ausgleichsgewicht (4) über den Walzenmittenbereich und einen Walzenendbereich
erstreckt.
7. Heizwalze (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
sich zumindest ein Ausgleichsgewicht (4) annähernd über den gesamten Walzenkörper
erstreckt.
8. Heizwalze (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Ausgleichsgewicht (4) in Längsrichtung eine sich ändernde Querschnittsfläche
aufweist.
9. Heizwalze (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Ausgleichsgewicht (4) in Längsrichtung eine gleichbleibende oder wenigstens
gleichgroße Querschnittsfläche aufweist.
10. Heizwalze (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
sich die spezifische Masse des Ausgleichsgewichtes (4) entlang der Längsachse (5)
vorzugsweise abschnittsweise ändert.
11. Heizwalze (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kanäle (8) teilweise von der Innenwand der Bohrung (3) begrenzt werden.
12. Heizwalze (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kanäle (8) derart gestaltet sind, dass sich an der Innenwand der Bohrung (3) eine
höhere Fliessgeschwindigkeit und/oder eine turbulente Strömung des Wärmeträgermediums
ergibt.