Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffmjektor mit direkter Nadelsteuerung für eine
Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Kraftstoffmjektoren mit einer sogenannten direkten Nadelsteuerung sind bekannt. Derartige
Kraftstoffinjektoren kommen ohne ein zwischengeschaltetes Steuerventil zwischen einem
elektrisch angesteuerten Aktor und einer Düsennadel aus. Die Kraftübertragung zwischen
dem Aktor und der Düsennadel wird dabei mittels eines hydraulischen Kopplers bzw.
hydraulischen Übersetzers realisiert. Als Aktoren eignen sich dabei insbesondere piezoelektrische
Aktoren, die je nach Bestromung im geschlossenen Zustand eine direkte oder inverse
Ansteuerung aufweisen. Bei einer direkten Ansteuerung wird der Piezo-Aktor zum Öffnen
der Düsennadel bestromt, so dass eine Längenausdehnung des Piezo-Aktors durch eine
drückende Bewegung ein Öffnen der Einspritzdüsen realisiert, die durch den Übersetzer
verstärkt wird. Im geschlossenen Zustand weist dabei der Piezo-Aktor eine geringere
Längenausdehnung auf. Bei einer inversen Ansteuerung ist der Piezo-Aktor im geschlossenen
Zustand der Düsennadel geladen, so dass der Piezo-Aktor im Zustand seiner Längenausdehnung
die Düsennadel geschlossen hält. Beim Ansteuern des Piezo-Aktors wird zum Einleiten
des Einspritzvorganges der Piezo-Aktor entladen, so dass durch eine ziehende Bewegung
des Piezo-Aktors in einem Steuerraum der hydraulische Übersetzer eine Druckentlastung
stattfindet. Dadurch wird die Hubbewegung des Piezo-Aktors zum Öffnen der Düsennadel
hydraulisch übersetzt.
[0003] Ein Kraftstoffinjektor mit direkter Nadelsteuerung wird bereits in der DE-Patentanmeldung
10 2004 037 125.3 vorgeschlagen. Der Kraftstoffinjektor weist dabei einen aktorseitigen
Übersetzerkolben und einen düsennadelseitigen Übersetzerkolben auf, wobei der aktorseitige
Übersetzerkolben einem aktorseitigen Kopplerraum und der düsennadelseitige Übersetzerkolben
einem düsennadelseitigen Kopplerraum zugeordnet ist. Zwischen dem aktorseitigen Kopplerraum
und dem düsennadelseitigen Kopplerraum ist eine hydraulische Drosseleinrichtung ausgebildet,
die zum Ein- bzw. Ausströmen von Kraftstoff in den bzw. aus dem düsennadelseitigen
Steuerraum unterschiedliche Strömungsquerschnitte aufweist. Am aktorseitigen Übersetzerkolben
ist eine erste Schieberhülse zur Begrenzung des aktorseitigen Kopplerraums und am
düsennadelseitigen Übersetzerkolben eine weitere Schieberhülse zur Begrenzung des
düsennadelseitigen Kopplerraums axial geführt. Die Schieberhülsen sind dabei mittels
einer Druckfeder vorgespannt, so dass sie mit jeweils einer Stirnseite gegen eine
Dichtfläche drücken. Die Verwendung der Schieberhülsen ermöglicht eine axiale Entkopplung
des aktorseitigen und des düsennadelseitigen Übersetzerkolbens, wodurch die Übersetzerkolben
mit einem axialen Versatz montierbar sind.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kraftstoffinjektor mit zweistufiger
Übersetzung mit unterschiedlichen Übersetzungsverhältnissen zu schaffen.
Vorteile der Erfindung
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 ist ein Kraftstoffinjektor
mit direkter Nadelsteuerung mit kompakter und geringer Baugröße realisierbar, der
mit wenigen beweglichen Bauteilen zur Realisierung der erforderlichen Übersetzungsverhältnisse
für eine zweistufige Übersetzung auskommt.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Maßnahmen der Unteransprüche
möglich. Eine zweistufige Übersetzung des Aktorhubs mit unterschiedlichen Übersetzungsverhältnissen
lässt sich besonders zweckmäßig dadurch realisieren, wenn in einer erster Öffnungsphase
der Düsennadel das Steuerelement durch die an seinen Steuerflächen anliegenden Drücke
in einer Ausgangsposition liegt und wenn zu Beginn einer zweiten Öffnungsphase der
Düsennadel aufgrund der sich ändernden Druckverhältnisse an den Steuerflächen des
Steuerelements das Steuerelement von der Ausgangsposition abhebt, so dass sich das
Volumen im aktorseitigen Kopplerraum vergrößert, wodurch die Übersetzung zwischen
aktorseitigem und düsenseitigem Übersetzerkolben verändert wird. Der Steuerraum wirkt
als Druck- bzw. Energiespeicher, so dass sich zur Einleitung der zweiten Öffnungsphase
eine Druckschwelle im Steuerraum ausgebildet. Besonders vorteilhaft ist, wenn als
Steuerelement am aktorseitigen Übersetzerkolben eine axial verschiebbar geführte Steuerhülse
angeordnet ist, deren erste Stirnfläche als erste Steuerfläche mit dem aktorseitigen
Kopplerraum hydraulisch gekoppelt und deren zweite Stirnfläche als zweite Steuerfläche
dem Steuerraum zugeordnet ist. Die erste Stirnfläche liegt dabei bezüglich einer ersten
Öffnungsphase der Düsennadel in einer Ausgangsposition. Bezüglich einer zweiten Öffnungsphase
der Düsennadel hebt die erste Stirnfläche von der Ausgangsposition ab, so dass bezüglich
der zweiten Öffnungsphase der Düsennadel dem aktorseitigen Kopplerraum eine wirksame
Fläche ausgesetzt ist, die sich aus der Druckfläche des Übersetzerkolbens und der
ersten Stirnfläche zusammensetzt. Zweckmäßigerweise ist der aktorseitige Übersetzerkolben
ein Stufenkolben, mit dem die ersten Druckfläche und die zweiten Druckfläche ausgebildet
sind. Eine zweckmäßige Ausführungsform des Kraftstoffinjektors besteht außerdem darin,
indem der dem aktorseitigen Druckübersetzerkolben zugeordnete Kopplerraum über eine
hydraulische Verbindung mit einem dem düsennadelseitigen Übersetzerkolben zugeordneten
düsennadelseitigen Kopplerraum verbunden ist. Zur Ausbildung des dem aktorseitigen
Übersetzerkolben zugeordneten Steuerraums und Kopplerraums ist am aktorseitigen Übersetzerkolben
eine Schieberhülse geführt.
Ausführungsbeispiel
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0008] Es zeigen
- Figur 1
- eine Schnittdarstellung durch einen Teil eines erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors,
- Figur 2
- einen vergrößerten Ausschnitt X gemäß Figur 1 und
- Figur 3
- ein hydraulisches Ersatzschaltbild der Wirkungsweise des erfmdungsgemäßen Kraftstoffinjektors.
[0009] Der in Figur 1 dargestellte Kraftstoffinjektor weist ein Injektorgehäuse 10 mit einem
Düsenkörper 11 auf, der mit seinem unteren Ende in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine
ragt. Am Düsenkörper 11 ist eine Düsennadelführung 12 ausgebildet, in der eine Düsennadel
13 mit einem Führungsabschnitt 14 axial verschiebbar geführt ist. Zwischen der Spitze
der Düsennadel 13 und dem Düsenkörper 11 ist ein Dichtsitz 15 ausgebildet, dem im
Düsenkörper 11 ausgebildete und in den Brennraum hineinragende Einspritzdüsen 16 nachgeschaltet
sind. Das Injektorgehäuse 10 weist in einem oberen Bereich einen Aufnahmeraum 18 auf,
der mit einem nicht dargestellten Kraftstoffzulauf verbunden ist, der an ein Hochdrucksystem,
bspw. an ein Common-Rail-System einer Dieseleinspritzeinrichtung angeschlossen ist.
Zwischen Injektorgehäuse 10 und Düsenkörper 11 ist ein Zwischenkörper 19 mit einer
aktorseitigen Fläche 23 und einer düsennadelseitigen Fläche 24 angeordnet, der mit
Verbindungsbohrungen 21 und mit einer als Drossel wirkenden hydraulischen Verbindung
22 ausgeführt ist. Die Verbindungsbohrungen 21 dienen dazu, um den über die Kraftstoffzuführung
in den Aufnahmeraum 18 eingeleiteten Kraftstoff unter Hochdruck in einen der Düsennadel
13 zugeordneten Hochdruckraum 25 weiterzuleiten.
[0010] Im Aufnahmeraum 18 ist ein Piezo-Aktor 20 angeordnet, der auf einen hydraulischen
Übersetzer 30 einwirkt. Der hydraulische Übersetzer 30 weist einen aktorseitigen Übersetzerkolben
31 auf, der mit dem Piezo-Aktor 20 antriebsgekoppelt ist und der ebenfalls im Aufnahmeraum
18 untergebracht ist. Der aktorseitige Übersetzerkolben 31 ist als Stufenkolben mit
einem ersten Kolbenabschnitt 32 mit einem Durchmesser d1 und mit einem zweiten Kolbenabschnitt
33 mit einem Durchmesser d2 ausgeführt, wobei d2 > d1 ist. Der hydraulische Übersetzer
30 weist ferner eine am zweiten Kolbenabschnitt 33 axial geführte Schieberhülse 34,
eine zwischen Schieberhülse 34 und dem ersten Kolbenabschnitt 32 axial geführte Steuerhülse
35, einen aktorseitigen Kopplerraum 36 sowie einen Steuerraum 37 auf. Am ersten Kolbenabschnitt
32 des aktorseitigen Übersetzerkolbens 31 ist gemäß Figur 2 eine kopplerraumseitige
Druckfläche 38 ausgebildet, die in den aktorseitigen Kopplerraum 36 weist. Aufgrund
des Durchmesserverhältnisses d1 < d2 zwischen dem ersten Kolbenabschnitt 32 und dem
zweiten Kolbenabschnitt 33 liegt am zweiten Kolbenabschnitt 33 eine Ringfläche mit
einer zweiten Druckfläche 48 vor, die als weitere Steuerfläche in den Steuerraum 37
weist.
[0011] Die Steuerhülse 35 besitzt die Funktion eines Steuerelements 40, das im Zusammenhang
mit Figur 3 allgemein beschrieben wird. Die Steuerhülse 35 weist eine erste Stirnfläche
44 und eine zweite Stirnfläche 45 auf und ist mit einer Druckfeder 43 am aktorseitigen
Übersetzerkolben 31 vorgespannt. Die Druckfeder 43 bewirkt, dass die Steuerhülse 35
bis zum Einleiten der zweiten Öffnungsphase der Düsennadel 13 in einer Ausgangsposition
gehalten wird. In der Ausgangsposition ist die Steuerhülse 35 mit der ersten Stirnfläche
44 gegen die aktorseitige Fläche 23 des Zwischenkörpers 19 gedrückt, so dass die Steuerhülse
35 in dieser Position den aktorseitigen Kopplerraum 36 begrenzt. Die erste Stirnfläche
44 bildet mit dem aktorseitigen Kopplerraum 36 eine hydraulisch gekoppelte erste Steuerfläche
47. Die zweite Stirnfläche 45, die entgegengesetzt zur Stirnfläche 44 an der Steuerhülse
35 ausgebildet ist, weist in den Steuerraum 37 und bildete bezüglich des Steuerraums
37 eine zweite Steuerfläche 46 für die Steuerhülse 35.
[0012] Die Schieberhülse 34 ist mittels einer weiteren Druckfeder 49 ebenfalls am aktorseitigen
Übersetzerkolben 31 vorgespannt. Dadurch wird die Schieberhülse 34 gemäß Figur 2 mit
einer Stirnfläche 42 gegen die aktorseitige Fläche 23 des Zwischenkörpers 19 gedrückt,
so dass sich eine Dichtfläche an der Fläche 23 ausbildetet.
[0013] Zum hydraulischen Übersetzer 30 gehört ferner ein mit der Düsennadel 13 verbundener
düsennadelseitiger Übersetzerkolben 51 mit einem Durchmesser d3, der mit einer düsennadelseitigen
Druckfläche 52 in einen düsennadelseitigen Kopplerraum 53 weist. Am düsennadelseitigen
Übersetzerkolben 51 ist eine weitere Schieberhülse 54 axial geführt, die mittels einer
Schließfeder 56 gegen die düsennadelseitige Fläche 24 des Zwischenkörpers 19 gedrückt
wird und so den düsennadelseitigen Kopplerraum 53 begrenzt. Der düsennadelseitige
Kopplerraum 53 ist über die hydraulische Verbindung 22 mit dem aktorseitigen Kopplerraum
36 verbunden. Die hydraulische Verbindung 22 kann als Drossel wirken. Durch die Verwendung
von Schieberhülsen 34 und 54 an den Übersetzerkolben 31 und 51 wird eine axiale Entkopplung
des aktorseitigen Übersetzerkolbens 31 und des düsennadelseitigen Übersetzerkolbens
51 realisiert.
[0014] Im geschlossenen Zustand der Einspritzdüsen 16 ist der Dichtsitz 15 der Düsennadel
13 geschlossen. Der über die Kraftstoffzufiihrung in den Aufnahmeraum 18 und in den
Druckraum 25 gelangte Systemdruck liegt in allen Druckräumen gleichermaßen an. Dabei
sind an den Schieberhülsen 34, 54 und der Steuerhülse 35 Leckagespalte vorhanden,
so dass über die Leckagespalte der Systemdruck sowohl im aktorseitigen Kopplerraum
36, im Steuerraum 37 und im düsennadelseitigen Kopplerraum 53 vorliegt. In diesem
Zustand ist der hydraulische Übersetzer 30 druckausgeglichen. Außerdem ist in diesem
Zustand der Piezo-Aktor 20 mit einer Spannung versorgt, wodurch der Piezo-Aktor 20
in seinem beladenen Zustand in vertikaler Richtung gelängt ist. Der im düsennadelseitigen
Kopplerraum 53 anliegende Systemdruck wirkt in Schließrichtung auf den düsennadelseitigen
Übersetzerkolben 51. Dadurch ist in diesem Zustand des Piezo-Aktors 20 der Dichtsitz
15 der Düsennadel 13 geschlossen. Außerdem wirkt auf die Düsennadel die Schließfeder
56, die die Düsennadel 13 im betriebslosen Zustand geschlossen hält.
[0015] Wird die Spannung am Piezo-Aktor 20 reduziert bzw. der Piezo-Aktor 20 über einen
Strom entladen, wird ebenso die Länge des Piezo-Aktors 20 in vertikaler Richtung reduziert.
Der Piezo-Aktor 20 wird somit invers betrieben. Durch den mittels der Druckfeder 49
in Richtung des Piezo-Aktors 20 vorgespannten aktorseitigen Übersetzerkolbens 31 wird
dieser aufgrund der reduzierten vertikalen Länge des Piezo-Aktors 20 ebenfalls in
vertikaler Richtung bewegt. Durch diese nach außen gerichtete ziehende Bewegung des
aktorseitigen Übersetzerkolbens 31 erfolgt mittels der Druckfläche 38 des ersten Kolbenabschnitts
32 eine Vergrößerung des Volumens im aktorseitigen Kopplerraum 36, wodurch dort eine
Druckreduzierung stattfindet, die einen Öffnungsdruck für eine erste Öffnungsphase
zum Öffnen der Düsennadel 13 liefert. Der Öffnungsdruck wird über die hydraulische
Verbindung 22 in den düsennadelseitigen Kopplerraum 53 übertragen, so dass der Öffnungsdruck
ebenfalls an der düsennadelseitigen Druckfläche 52 anliegt. Dadurch wird ein erstes
Übersetzungsverhältnis zum Öffnen der Düsennadel 13 eingeleitet, das aufgrund der
Flächenverhältnisse der Druckflächen 38 und 52 wirksam ist, wobei das Übersetzungsverhältnis
der ersten Öffnungsphase durch das Flächenverhältnis d1
2/d3
2 bestimmt wird. Gleichzeitig mit der ziehenden Bewegung des aktorseitigen Übersetzerkolbens
31 wird durch den zweiten Kolbenabschnitt 33 und der in den Steuerraum 37 weisenden
Aufwärtsbewegung der zweiten Druckfläche 48 das Volumen im Steuerraum 37 erhöht, wodurch
auch im Steuerraum 37 der Druck abfällt. Der Steuerraum 37 wirkt dabei als Druckspeicher
bzw. Energiespeicher in Form einer hydraulischen Feder. Mit zunehmendem Hub der Düsennadel
51 steigt der Druck im düsenseitigen Kopplerraum 53 wegen der Druckunterwanderung
am Dichtsitz 15 der Düsennadel 13 wieder an, während der Druck im Steuerraum 37 weiter
abfällt. Dies führt zu Bedingungen, die die Steuerhülse 35 von der aktorseitigen Fläche
23 abheben lässt. Dadurch liegt an der Steuerhülse 35 die erste Stirnfläche 44 frei,
die nun als erste Steuerfläche 47 auf den aktorseitigen Kopplerraum 36 einwirkt. Der
aktorseitige Kopplerraum 36 wird nun radial von der Schieberhülse 34 begrenzt. Dem
aktorseitigen Kopplerraum 36 ist somit eine wirksame Druckfläche ausgesetzt, die sich
aus der aktorseitigen Druckfläche 38 des ersten Kolbenabschnitts 32 und der ersten
Stirnfläche 44 der Steuerhülse 35 zusammensetzt. Dadurch, dass der innere Durchmesser
der Schieberhülse 34 am Durchmesser d2 des zweiten Kolbenabschnitts 33 geführt ist
und die Steuerhülse 35 zwischen Schieberhülse 34 und ersten Kolbenabschnitt 32 angeordnet
ist, wobei der äußere Durchmesser der Steuerhülse 35 am inneren Durchmesser der Schieberhülse
34 geführt ist, wird die zusammengesetzte wirksame Druckfläche durch den Außendurchmesser
der Steuerhülse 35 bestimmt, die dem Durchmesser d2 entspricht. Die zusammengesetzte
wirksame Druckfläche bewirkt einen Übersetzungssprung, der als zweites Übersetzungsverhältnis
auf die düsennadelseitige Druckfläche 52 der düsennadelseitigen Übersetzerkolbens
51 wirkt. Dadurch wird der Hub des Piezo-Aktors 20 mit einer größeren Übersetzung
auf die Düsennadel 13 übertragen, der sich aus dem Flächenverhältnisse der zusammengesetzten
wirksamen Druckfläche zur Druckfläche 52 ergibt, wobei das zweite Übersetzungsverhältnis
durch das Flächenverhältnisse d2
2/d3
2 bestimmt wird. Infolgedessen wird die Düsennadel 13 mit einer größeren Geschwindigkeit
und mit einem größeren Hubweg bewegt.
[0016] Anhand des in Figur 3 dargestellten hydraulischen Ersatzschaltbildes wird das Übersetzungsverhältnis
für die erste Öffnungsphase und die zweite Öffnungsphase der Düsennadel 13 näher erläutert.
Wird vom Piezo-Aktor 20 infolge der inversen Ansteuerung eine ziehende Bewegung auf
den ersten Kolbenabschnitt 32 mit der Fläche A3 und mit dem zweiten Kolbenabschnitt
33 auf den Steuerraum 37 ausgeübt, stellt sich zunächst ein von der Fläche A3 abhängige
Druckreduzierung im aktorseitigen Kopplerraum 36 ein, die über die Verbindung 22 auf
den düsennadelseitigen Kopplerraum 53 übertragen wird. Eine Druckreduzierung im Kopplerraum
36 bewirkt die erste Öffnungsphase durch ein erstes Abheben der Düsennadel 13 vom
Dichtsitz 15. Das mit der Steuerfläche 46 in den Steuerraum 37 weisende Steuerelement
40, das als Kolben dargestellt ist, bleibt aufgrund des im Steuerraum 37 herrschenden
Drucks zunächst in einer Ausgangsposition. Die Druckfeder 43 wirkt dabei lediglich
unterstützend. Mit zunehmend ziehendem Hub des Piezo-Aktors 20 wird mittels des zweiten
Kolbenabschnitts 33 der Druck im Steuerraum 37 weiter reduziert bis der im Raum 36'
anliegende Druck unterschritten wird. Mit Erreichen dieses Wertes wird das Steuerelement
40 mit der Fläche A1, die der ersten Steuerfläche 47 entspricht, bewegt. Durch die
ziehende Bewegung der Fläche A1 wird ein zusätzliches Volumen im Raum 36' geschaffen,
das über die Verbindung 22' auch im aktorseitigen Kopplerraum 36 wirksam wird. Das
zusätzliche Volumen wird über die Verbindung 22 auf den düsennadelseitigen Kopplerraum
53 übertragen, so dass der Fläche A4 des düsennadelseitigem Übersetzerkolben 51 nun
der Summe der Flächen A1 und A3 als Übersetzungsverhältnis zur Realisierung der zweiten
Öffnungsphase gegenübersteht. Das Übersetzungsverhältnis der zweiten Öffnungsphase
(A1 + A3) zu A4 ist somit größer als das sich aus dem Verhältnis von A3 zu A4 ergebende
Übersetzungsverhältnis der ersten Öffnungsphase. Aufgrund des größeren Übersetzungsverhältnisses
der zweiten Öffnungsphase wird eine größere Öffnungsgeschwindigkeit mit einem größeren
Hubweg beim Öffnen der Düsennadel 13 realisiert.
[0017] Durch Bestromen des Piezo-Aktors 20 wird wieder eine Verlängerung des Piezo-Aktors
20 eingeleitet, die vom aktorseitigen Übersetzerkolben 31 auf den Steuerraum 37 und
den aktorseitigen Kopplerraum 36 übertragen wird. Zunächst wird unterstützt durch
die Druckfeder 43, die Steuerhülse 35 mit der Stirnfläche 44 gegen die Fläche 23 gedrückt,
so dass der aktorseitige Kopplerraum 36 unterhalb der aktorseitigen Druckfläche 38
entsteht. Gleichzeitig erhöht der erste Kolbenabschnitt 32 mit der Druckfläche 38
den Druck im aktorseitigen Kopplerraum 36, der über die hydraulische Verbindung 22
auf den düsennadelseitigen Kopplerraum 53 übertragen wird, wobei aufgrund des Druckanstiegs
im düsennadelseitigen Kopplerraum 53 mittels des düsennadelseitigen Übersetzerkolbens
51 die Düsennadel 13 auf den Dichtsitz 15 gepresst wird und dadurch die Einspritzdüsen
16 vom Druckraum 25 getrennt werden. Gleichzeitig bildet sich in den Druckräumen des
hydraulischen Übersetzers 30 wieder ein druckausgeglichener Zustand aus.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 10
- Injektorgehäuse
- 11
- Düsenkörper
- 12
- Düsennadelführung
- 13
- Düsennadel
- 14
- Führungsabschnitt
- 15
- Dichtsitz
- 16
- Einspritzdüsen
- 18
- Aufnahmeraum
- 19
- Zwischenkörper
- 20
- Piezo-Aktor
- 21
- Verbindungsbohrung
- 22
- hydraulische Verbindung
- 22'
- Verbindung
- 23
- aktorseitige Stirnfläche
- 24
- düsennadelseitige Stirnfläche
- 25
- Hochdruckraum
- 30
- hydraulischer Übersetzer
- 31
- aktorseitiger Übersetzerkolben
- 32
- erster Kolbenabschnitt
- 33
- zweiter Kolbenabschnitt
- 34
- Schieberhülse
- 35
- Steuerhülse
- 36
- aktorseitiger Kopplerraum
- 36'
- Raum
- 37
- Steuerraum
- 38
- kopplerraumseitige Druckfläche
- 40
- Steuerelement
- 42
- Stirnfläche
- 43
- Druckfeder
- 44
- erste Stirnfläche
- 45
- zweite Stirnfläche
- 46
- zweite Steuerfläche
- 47
- erste Steuerfläche
- 48
- zweite Druckfläche
- 49
- weitere Druckfeder
- 51
- düsennadelseitiger Übersetzerkolben
- 52
- düsennadelseitige Druckfläche
- 53
- düsennadelseitiger Kopplerraum
- 54
- düsennadelseitige Schieberhülse
- 56
- Schließfeder
1. Kraftstoffinjektor für eine Brennkraftmaschine mit einer in einem Düsenkörper geführten
Düsennadel (13), die auf einen Düsennadeldichtsitz (15) einwirkt, mit einem Aktor
(20) und einem hydraulischen Übersetzer (30) mit einem mit dem Aktor in Verbindung
stehenden aktorseitigen Übersetzerkolben (31) und einem mit der Düsennadel (13) in
Verbindung stehenden düsennadelseitigen Übersetzerkolben (51), wobei der aktorseitige
Übersetzerkolben (31) und der düsennadelseitige Übersetzerkolben (51) auf mindestens
einen Übersetzerraum einwirken, wobei als Übersetzerraum ein aktorseitiger Kopplerraum
(36) ausgebildet ist, dem eine Druckfläche (38) des aktorseitigen Übersetzerkolben
(31) zugeordnet ist, und wobei in Abhängigkeit vom Druck im aktorseitigen Kopplerraum
(36) die Düsennadel (13) vom Düsennadeldichtsitz (15) abgehoben wird und dadurch mit Hochdruck beaufschlagter Kraftstoff eingespritzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zum aktorseitigen Übersetzerkolben (31) ein hubverstellbares Steuerelement
(40) vorgesehen ist, das mit einer ersten Steuerfläche (A1, 47) mit dem aktorseitigen
Kopplerraum (36) hydraulisch gekoppelt und mit einer zweiten Steuerfläche (46) einem
Steuerraum (37) zugeordnet ist, und dass der aktorseitige Übersetzerkolben (31) eine
zweite Druckfläche (48) aufweist, die als weitere Steuerfläche dem Steuerraum (37)
zugeordnet ist.
2. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einer erster Öffnungsphase der Düsennadel (13) das Steuerelement (40) in einer
Ausgangsposition liegt und dass in einer zweiten Öffnungsphase der Düsennadel (13)
das Steuerelement (40) von der Ausgangsposition abhebt, so dass sich das Volumen im
aktorseitigen Kopplerraum (36) vergrößert.
3. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (40) am aktorseitigen Übersetzerkolben (31) hubverstellbar geführt
ist.
4. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (40) eine am aktorseitigen Übersetzerkolben (31) axial geführte
Steuerhülse (35) ist, deren erste Stirnfläche (44) als erste Steuerfläche (47) mit
dem aktorseitigen Kopplerraum (36) hydraulisch gekoppelt und deren zweite Stirnfläche
(45) als zweite Steuerfläche (46) dem Steuerraum (37) zugeordnet ist.
5. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Stirnfläche (44) bezüglich einer ersten Öffnungsphase der Düsennadel (13)
in einer Ausgangsposition liegt, und dass bezüglich einer zweiten Öffnungsphase der
Düsennadel (13) die erste Stirnfläche (44) von der Ausgangsposition abhebt, so dass
bezüglich der zweiten Öffnungsphase der Düsennadel (13) dem aktorseitigen Kopplerraum
(36) eine wirksame Fläche ausgesetzt ist, die sich aus der Druckfläche (38) des Übersetzerkolbens
(31) und der ersten Stirnfläche (44) zusammensetzt.
6. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckfeder (43) vorgesehen ist, die die Steuerhülse (35) vor Beginn der ersten
Öffnungsphase der Düsennadel (13) in eine Ausgangsposition bringt.
7. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der aktorseitige Übersetzerkolben (31) ein Stufenkolben mit einem ersten Kolbenabschnitt
(32) und einem zweiten Kolbenabschnitt (33) ist und dass dem ersten Kolbenabschnitt
(32) mit der Druckfläche (38) der aktorseitige Kopplerraum (36) und dem zweiten Kolbenabschnitt
(33) mit einer zweiten Druckfläche (48) der Steuerraum (37) zugeordnet ist.
8. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerhülse (35) am ersten Kolbenabschnitt (32) axial geführt ist.
9. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass am zweiten Kolbenabschnitt (33) eine Schieberhülse (34) axial geführt ist und dass
die Steuerhülse (35) zwischen dem ersten Kolbenabschnitt (32) und der Schieberhülse
(34) axial geführt ist.
10. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein düsennadelseitiger Kopplerraum (53) vorgesehen ist, dem der düsennadelseitige
Übersetzerkolben (51) mit einer düsennadelseitigen Druckfläche (52) ausgesetzt ist,
und dass der aktorseitige Kopplerraum (36) und der düsennadelseitige Kopplerraum (53)
über eine hydraulische Verbindung (22) verbunden sind.