[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschichtungseinheit, insbesondere ein Lackwerk, nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die DE 33 12 128 A1 offenbart eine Druckmaschine mit einer als Lackwerk ausgebildeten
Beschichtungseinheit, wobei das dort beschriebene Lackwerk ein Dosiersystem aus einer
Auftragwalze und einer Dosierwalze aufweist. In einem Lackbehälter bereitgehaltener
Lack gelangt über die Dosierwalze auf die Auftragwalze. Die Auftragwalze überträgt
den Lack auf mindestens eine auf einem Formzylinder positionierte Lackform, wobei
der Lack ausgehend von der jeweiligen Lackform auf einen zwischen dem Formzylinder
und einem-Druckzylinder des Lackwerks hindurchbewegten Druckbogen übertragen wird.
[0003] Die DE 203 13 262 U1 offenbart ebenfalls eine Druckmaschine mit einer Beschichtungseinheit,
wobei die Beschichtungseinheit als Lackwerk oder als Flexodruckwerk ausgebildet sein
kann. Die dort beschriebene Beschichtungseinheit verfügt wiederum über ein Dosiersystem,
wobei das Dosiersystem eine Auftragwalze aufweist, die auf einem Formzylinder abrollt.
Auf dem Formzylinder ist wiederum mindestens eine Beschichtungsform, nämlich eine
Lackform oder Flexodruckform, angeordnet. Neben der Auftragwalze umfasst das Dosiersystem
der dort beschriebenen Beschichtungseinheit eine Dosierwalze oder alternativ eine
Kammerrakel. In einem Beschichtungsmittelbehälter bereitgehaltenes Beschichtungsmittel
gelangt über die Kammerrakel oder die Dosierwalze auf die Auftragwalze des Dosiersystems,
wobei die Auftragwalze das Beschichtungsmittel anschließend auf den Formzylinder,
nämlich auf die oder jede auf dem Formzylinder positionierte Beschichtungsmittelform,
überträgt. Weiterhin umfasst die Beschichtungseinheit der DE 203 13 262 U1 eine Reinigungseinrichtung,
die der Reinigung der Auftragwalze dient.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, eine neuartige
Beschichtungseinheit, insbesondere ein neuartiges Lackwerk, zu schaffen.
[0005] Dieses Problem wird durch eine Beschichtungseinheit, insbesondere ein Lackwerk, gemäß
Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß sind mit Hilfe der Reinigungseinrichtung die Kammerrakel
oder die Dosierwalze des Dosiersystems und/oder die Beschichtungsmittelleitungen zwischen
dem Beschichtungsmittelbehälter und der Kammerrakel oder der Dosierwalze des Dosiersystems
automatisiert reinigbar.
[0006] Mit der hier vorliegenden Erfindung wird eine Beschichtungseinheit vorgeschlagen,
bei der die Kammerrakel oder die Dosierwalze des Dosiersystems der Beschichtungseinheit
sowie Beschichtungsmittelleitungen, die zwischen dem Beschichtungsmittelbehälter und
der Kammerrakel oder der Dosierwalze verlaufen, automatisiert gereinigt werden können.
[0007] Vorzugsweise sind mit Hilfe der Reinigungseinrichtung die Kammerrakel oder die Dosierwalze
des Dosiersystems und/oder die Beschichtungsmittelleitungen zwischen dem Beschichtungsmittelbehälter
und der Kammerrakel oder der Dosierwalze des Dosiersystems zweistufig, nämlich im
Sinne eines Vorspülens und eines nachgeschalteten Klarspülens, reinigbar.
[0008] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind der Kammerrakel des Dosiersystems
zwei Beschichtungsmittelkreisläufe aus jeweils einer Beschichtungsmittelvorlaufleitung,
einer Beschichtungsmittelrücklaufleitung und einem Beschichtungsmittelbehälter zugeordnet,
derart, dass parallel zu einem Beschichtungsbetrieb eines Beschichtungsmittelkreislaufs
der jeweils andere Beschichtungsmittelkreislauf im Reinigungsbetrieb betreibbar ist.
[0009] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Reinigungsmittel
aufheizbar, insbesondere mit Hilfe einer Beschichtungsmittelkonditionierein-. richtung.
[0010] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf
beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- einen Ausschnitt aus einer Bogendruckmaschine mit einer Beschichtungseinheit, nämlich
einem Lackwerk, nach dem Stand der Technik;
- Fig. 2:
- eine schematisierte Darstellung einer Reinigungseinrichtung für eine Beschichtungseinheit
nach dem Stand der Technik;
- Fig. 3:
- eine schematisierte Darstellung einer Reinigungseinrichtung für eine Beschichtungseinheit
nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 4:
- eine schematisierte Darstellung einer Reinigungseinrichtung für eine Beschichtungseinheit
nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung
- Fig. 5:
- eine schematisierte Darstellung einer Reinigungseinrichtung für eine Beschichtungseinheit
nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 6:
- eine schematisierte Darstellung einer Reinigungseinrichtung für eine Beschichtungseinheit
nach einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
- Fig. 7:
- eine schematisierte Darstellung einer Reinigungseinrichtung für eine Beschichtungseinheit
nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0011] Bevor nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig. 3 bis 7 die Erfindung in größerem Detail
beschrieben wird, soll vorab unter Bezugnahme auf Fig. 1 und 2 der Stand der Technik
dargestellt werden.
[0012] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Druckmaschine im Bereich eines Druckwerks
10, einer dem Druckwerk 10 nachgeschalteten Beschichtungseinheit 11 1 sowie eines
der Beschichtungseinheit 11 nachgeschalteten Auslegers 12. Bei der Beschichtungseinheit
11 handelt es sich in Fig. 1 um ein Lackwerk. Dem Druckwerk 10 sind üblicherweise
weitere Druckwerke vorgeschaltet. Zu bedruckende Druckbogen werden über mehrere Bogenführungszylinder
13 durch die Druckmaschine bewegt, wobei einige Bogenführungszylinder 13 als Transferterzylinder
14 und andere Bogenführungszylinder 13 als Gegendruckzylinder 15 ausgebildet sind.
Im Bereich des Farbwerks 10 rollt auf dem Gegendruckzylinder 15 ein Gummizylinder
16 und auf dem Gummizylinder 16 ein mindestens eine Druckform tragender Plattenzylinder
17 ab. Im Bereich der Beschichtungseinheit bzw. des Lackwerks 11 rollt auf dem Gegendruckzylinder
15 ein Formzylinder 18 ab, auf dem mindestens eine Beschichtungsform, nämlich eine
Lackform, positioniert ist. Auf dem Formzylinder 18 rollt eine Auftragwalze 19 eines
Dosiersystems ab, wobei auf die Auftragwalze 19 in einer Kammerrakel 20 des Dosiersystems
bereitgehaltenes Beschichtungsmittel, nämlich Lack, gelangt, das ausgehend von der
Auftragwalze 19 auf die oder jede auf dem Formzylinder 18 positionierte Lackform und
von der Lackform auf einen zu bedruckenden Druckbogen gelangt. Auf diese Art und Weise
in den Druckwerken 10 mit einem Druckbild bedruckte und in dem Lackwerk11 veredelte
Druckbogen werden über ein Fördersystem 21 aus der Druckmaschine ausgeschleust und
unter Bildung eines Auslegerstapels 22 aufeinander abgelegt.
[0013] Gemäß Fig. 2 ist der Kammerrakel 20 des Dosiersystems der Beschichtungseinheit 11
in einem Beschichtungsmittelbehälter 23 bereitgehaltenes Beschichtungsmittel über
eine Beschichtungsmittelvorlaufleitung 24 zuführbar, wobei in die Beschichtungsmittelvorlaufleitung
24 eine über einen Motor 25 angetriebene Förderpumpe 26 integriert ist. Über die Beschichtungsmittelvorlaufleitung
24 wird der Kammerrakel 20 aus dem Beschichtungsmittelbehälter 23 Beschichtungsmittel
zugeführt, wobei überschüssiges Beschichtungsmittel in einer Rücklaufwanne 27 aufgefangen
und über eine Beschichtungsmittelrücklaufleitung 28 in Richtung auf den Beschichtungsmittelbehälter
23 zurückgefördert wird. Hierzu ist in die Beschichtungsmittelrücklaufleitung 28 wiederum
eine über einen Motor 29 angetriebene Förderpumpe 30 integriert. Das in Fig. 2 dargestellte
System kann auch einen freien, schwerkraftbasierten Rücklauf ohne separate Förderpumpe
in der Beschichtungsmittelrücklaufleitung 28 aufweisen.
[0014] Die erfindungsgemäße Beschichtungseinheit verfügt über eine Reinigungseinrichtung
für das Dosiersystem, nämlich zumindest für die Kammerrakel 20 des Dosiersystems und/oder
für die Beschichtungsmittelleitungen 24 und 28, die zwischen dem Beschichtungsmittelbehälter
23 und der Kammerrakel 20 verlaufen. Mit Hilfe der Reinigungseinrichtung erfolgt ein
automatisiertes sowie vorzugsweise zweistufiges Reinigen des Dosiersystems, wobei
das zweistufige Reinigen im Sinne eins Vorspülens und eines Klarspülens durchführbar
ist. Es sei darauf hingewiesen, dass die Erfindung auch bei Dosiersystemen zum Einsatz
kommen kann, die an Stelle der Kammerrakel eine mit der Austragwalze 19 zusammenwirkende
Schöpfwalze oder Quetschwalze aufweisen.
[0015] Nach einem ersten Ausführungsbeispiel der hier vorliegenden Erfindung ist in die
Beschichtungsmittelvorlaufleitung 24 und in die Beschichtungsmittelrücklaufleitung
28 jeweils mindestens ein Dreiwegeventil 31 bzw. 32 integriert, wobei an das in die
Beschichtungsmittelvorlaufleitung 24 integrierte Dreiwegeventil 31 eine in einen Reinigungsmittelbehälter
33 hineinragende Reinigungsmittelvorlaufleitung 34 angeschlossen ist. An das in die
Beschichtungsmittelrücklaufleitung 28 integrierte Dreiwegeventil 32 ist eine Reinigungsmittelrücklaufleitung
35 angeschlossen, die ebenfalls in den Reinigungsmittelbehälter 33 mündet. Im Reinigungsmittelbehälter
33 wird Reinigungsmittel für ein Vorspülen der Dosiereinheit bereitgehalten.
[0016] Gemäß Fig. 3 ist in die Reinigungsmittelvorlaufleitung 34 zwischen dem in die Beschichtungsmittelvorlaufleitung
24 integrierten Dreiwegeventil 31 und dem Beschichtungsmittelbehälter 33 ein weiteres
Dreiwegeventil 36 integriert, wobei an das Dreiwegeventil 36 neben dem Dreiwegeventil
31 und der mit dem Reinigungsmittelbehälter 33 in Verbindung stehenden Reinigungsmittelvorlaufleitung
34 eine weitere Reinigungsmittelvorlaufleitung 37 angeschlossen ist, mit Hilfe derer
ein Klarspülen durchgeführt werden kann.
[0017] Alle Dreiwegeventile 31, 32 und 36 der Anordnung gemäß Fig. 3 sind motorisch, z.B.
elektromotorisch, oder pneumatisch oder hydraulisch betrieben und des weiteren automatisiert
ansteuerbar. In einem Beschichtungsbetrieb der Anordnung gemäß Fig. 3 sind die Dreiwegeventile
31 und 32 derart geschaltet, dass im Beschichtungsmittelbehälter 23 bereitgehaltenes
Beschichtungsmittel über die Beschichtungsmittelvorlaufleitung 24 der Kammerrakel
20 zuführbar ist, wobei in der Rücklaufwanne 27 gesammeltes, überschüssiges Beschichtungsmittel
über die Beschichtungsmittelrücklaufleitung 28 in den Beschichtungsmittelbehälter
23 zurückgefördert wird. Soll im Anschluss an einen derartigen Beschichtungsbetrieb
in einen Reinigungsbetrieb gewechselt werden, so sind im Sinne der hier vorliegenden
Erfindung die Dreiwegeventile 31, 32 und 36 derart automatisiert ansteuerbar, dass
zum Vorspülen im Reinigungsmittelbehälter 33 bereitgehaltenes Reinigungsmittel über
die Reinigungsmittelvorlaufleitung 34 durch den stromabwärts des Dreiwegeventils 31
positionierten Abschnitt der Beschichtungsmittelvorlaufleitung 24 sowie die Kammerrakel
20 geleitet werden kann. Das so der Kammerrakel 20 zugeführte Reinigungsmittel wird
in der Rücklaufwanne 27 gesammelt und über den stromaufwärts des Dreiwegeventils 32
verlaufenden Abschnitt der Beschichtungsmittelrücklaufleitung 28 geführt, wobei das
Reinigungsmittel dann über die sich stromabwärts des Dreiwegeventils 32 anschließende
Reinigungsmittelrücklaufleitung 35 in den Reinigungsmittelbehälter 33 gelangt.
[0018] Zum anschließenden Klarspülen ist dann das Dreiwegeventil 36 derart ansteuerbar,
dass über die Reinigungsmittelvorlaufleitung 37 ein Klarspülmittel wiederum über den
stromabwärts des Dreiwegeventils 31 verlaufenden Abschnitt der Beschichtungsmittelvorlaufleitung
24 der Kammerrakel zuführbar ist. Das der Kammerrakel 20 zugeführte Klarspülmittel
sammelt sich in der Rücklaufwanne und wird über den stromaufwärts des Dreiwegeventils
32 verlaufenden Abschnitt der Beschichtungsmittelrücklaufleitung 28 sowie die sich
stromabwärts des Dreiwegeventils 32 anschließende Reinigungsmittelrücklaufleitung
35 dem Reinigungsmittelbehälter 33 zugeführt. Mit der in Fig. 3 dargestellten Anordnung
einer Beschichtungseinheit sind demnach die Beschichtungsmittelvorlaufleitung 24,
die Beschichtungsmittelrücklaufleitung 28 sowie die Kammerrakel 20 des Dosiersystems
der erfindungsgemäßen Beschichtungseinheit automatisiert sowie zweistufig reinigbar.
[0019] Wie bereits erwähnt, erfolgt das Reinigen bzw. der gesamte Reinigungsablauf automatisiert.
In einem Leitstand der Druckmaschine sind hierzu sogenannte Waschprogramme hinterlegt,
die je nach Verschmutzungsgrad der Beschichtungseinheit oder je nach eingesetztem
Lack- bzw. Beschichtungsmittel anwählbar sind. Parameter der Waschprogramme, wie Vorspülzeiten,
Klarspülzeiten, Spültemperaturen und dergleichen, können im Leitstand angepasst und
abgespeichert werden. Die Reinigung der Beschichtungseinheit kann parallelisiert mit
anderen Reinigungsprozessen in der Druckmaschine ablaufen, so zum Beispiel mit dem
Reinigen der Gummituchzylinder oder Druckzylinder. Eine Maschinensteuerung übernimmt
dabei die Steuerung der Abläufe.
[0020] Gemäß Fig. 3 kann zum Beispiel das Klarspülmittel über eine der Reinigungsmittelvorlaufleitung
37 zugeordnete Heizeinrichtung 70 erwärmt werden. Die Heizeinrichtung 70 kann auch
stromabwärts des Dreiwegeventils 36 und stromaufwärts des Dreiwegeventils 31 in die
Reinigungsmittelvorlaufleitung 34 integriert sein, wobei dann das Klarspülmittel sowie
das Vorspülmittel temperiert werden,können. Auch kann die Heizeinrichtung 70 stromabwärts
des Dreiwegeventils 31 in die Vorlaufleitung 24 integriert sein, wobei dann zusätzlich
im Beschichtungsbetrieb auch das Beschichtungsmittel erwärmt werden kann.
[0021] Wie Fig. 3 entnommen werden kann, ist in die Reinigungsmittelvorlaufleitung 37 ein
Ventil 71 integriert, um das Klarspülmittel im Sinne eines zeitlich definierten Spülstoßes
durch Öffnen und Schließen des Ventils 71 in das System einleiten zu können. Beim
Klarspülmittel handelt es sich bei der Reinigung von Dispersionslacksystemen vorzugsweise
um Wasser, wobei dass Wasser über die Reinigungsmittelvorlaufleitung 37 bereits mit
ausreichendem Druck bereitgestellt wird.
[0022] Bei der Reinigung von UV-Lacksystemen kann der Druckaufbau im Klarspülmittel dadurch
erfolgen, dass in die Reinigungsmittelvorlaufleitung 37 ein Pumpe integriert ist.
Alternativ kann das Klarspülmittel in einem Behälter bereitgehalten werden, wodurch
dann durch Drucklufteinfuhr in den Behälter der Druckaufbau im Klarspülmittel erfolgt.
[0023] Dem Reinigungsmittelbehälter 33 ist ein Füllstandssensor 73 zugeordnet. Bei Erreichen
eines maximal zulässigen Füllstands kann der Reinigungsmittelbehälter 33 automatisiert
entleert werden, um ein Überlaufen zu vermeiden. Auch kann eine Warnmeldung zum manuellen
Entleeren des Reinigungsmittelbehälters 33 erzeugt werden. Das Ventil 32 kann zum
Überlaufschutz automatisch geschlossen werden. Neues Spülmittel zum Klarspülen wird
in dieser Zeit nicht mehr zugeführt. Das Ventil 71 wird automatisch gesperrt.
[0024] Gemäß Fig. 3 ist der Reinigungsmittelrücklaufleitung 35 ein Sensor 74 zugeordnet,
mit Hilfe.dessen die Verschmutzung des Reinigungsmittels gemessen werden kann. Hierbei
kann es'sich zum Beispiel um einen Trübungssensor handeln. Auf Basis des Signals des
Sensors 40 kann bei zu starker Verunreinigung das zum Vorspülen verwendete Reinigungsmittel
automatisiert aus dem Reinigungsmittelbehälter 33 entleert werden. Hierzu ist dann
in den Boden des Reinigungsmittelbehälters 33 ein Entleerungsventil integriert. Die
Entleerung kann in einen zentralen Sammelbehälter oder in eine Wasseraufbereitungsstation
erfolgen. In der Wasseraufbereitungsstation kann eine Trennung von Wasser und Sedimenten
erfolgen. Ein Verbrauch an Reinigungsmittel kann über Durchflusssensoren oder über
Wiegen des Reinigungsmittelbehälters 33 ermittelf und bilanziert werden. Der Reinigungsmittelbehälter
33 ist vorzugsweise als Sedimentierungsbehälter ausgeführt, wobei sich dann Lackpigmente
bzw. Beschichtungsmittelpigmente am Boden des Reinigungsmittelbehälters 33 absetzten
bzw. sammeln. Das sich an der Oberfläche sammelnde Reinigungsmittel ist zum Vorspülen
verwendbar.
[0025] Bei vorzugsweise entfernter Kammerrakel 20 können die Leitungen 24 und 28 im Bereich
der Kammerrakel 20 kurzgeschlossen werden, um die Leitungen 24 und 28 unter Druck
zu spülen. Gegebenfalls kann auch zusätzlich über ein weiteres, nicht dargestelltes
und vorzugsweise im Bereich der Reinigungsmittelvorlaufleitung 37 angeordnetes Ventil
Luft in das Reinigungsmittel eingeblasen werden, um so die Reinigungswirkung zu erhöhen.
Weiterhin kann ein Reinigungsmittelzusatz, zum Beispiel ein Lackreiniger, in das Reinigungsmittel
automatisiert beigemischt werden.
[0026] Fig. 4 zeigt eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels der Fig. 3, wobei zur Vermeidung
unnötiger Wiederholungen für gleiche Baugruppen gleiche Bezugsziffern verwendet werden
und nachfolgend nur auf die Details eingegangen wird, die das Ausführungsbeispiel
der Fig. 4 vom Ausführungsbeispiel der Fig. 3 unterscheiden.
[0027] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist die Heizeinrichtung 70 stromabwärts des Dreiwegeventils
31 in die Reinigungsmittelvorlaufleitung 34 integriert, wobei dann das Klarspülmittel
sowie das Vorspülmittel und zusätzlich im Beschichtungsbetrieb auch das Beschichtungsmittel
erwärmt werden kann.
[0028] lm Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist zwischen die Reinigungsmittelvorlaufleitung
34 und die Reinigungsmittelrücklaufleitung 35 ist ein Ventil 72 geschaltet. Weitere
Ventile 75 und 76 sind im Bereich des Reinigungsmittelbehälters 33 in die Reinigungsmittelvorlaufleitung
34 und die Reinigungsmittelrücklaufleitung 35 integriert. Durch Öffnen des Ventils
72 und durch Schließen der Ventile 75 und 76 ist ein Bypass bildbar und der Reinigungsmittelbehälter
33 abkoppelbar, um so eine definierte.Reinigungsmittelmenge mehrfach durch das System
zu leiten. Hierdurch kann Reinigungsmittel eingespart werden. Hierbei wird folgender
Zyklus durchlaufen: Zuerst ist das Ventil 75 offen, sodass Reinigungsmittel aus dem
Reinigungsmittelbehälter 33 angesaugt werden kann, die Ventile 72 und 76 sind dann
geschlossen; beim nachfolgenden Umlauf des Reinigungsmittels sind die Ventile 75 und
76 geschlossen und das Ventil 72 ist offen; abschließend wird bei geschlossenem Ventil
72 und bei geöffnetem Ventil 76 entleert.
[0029] Fig. 5 zeigt eine bevorzugte Weiterbildung der Anordnung gemäß Fig. 3, wobei zur
Vermeidung unnötiger Wiederholungen für gleiche Baugruppen gleiche Bezugsziffern verwendet
werden.
[0030] Die Anordnung der Fig. 5 unterscheidet sich von der Anordnung gemäß Fig. 3 bzw. Fig.
4 dadurch, dass bei der Anordnung gemäß Fig. 5 eine Beschichtungsmittelkonditioniereinrichtung
38 dazu verwendet werden kann, um das zum Klarspülen verwendete Reinigungsmittel,
welches über die Reinigungsmittelvorlaufleitung 37 und das Dreiwegeventil 36 in die
Anordnung einführbar ist, zu erwärmen. Hierdurch kann das zum Klarspülen verwendete
Reinigungsmittel derart temperiert werden, dass die Reinigungswirkung verbessert wird.
Durch Beheizung des Reinigungsmittels, vorzugsweise des zum Klarspülen verwendeten
Reinigungsmittels, lässt sich demnach das Reinigungsergebnis optimieren. Die Beschichtungsmittelkonditioniereinrichtung
38 verfügt über ein integriertes Rührwerk. Dieses Rührwerk wird im Spülbetrieb automatisiert
in Funktion gebracht, um so die Reinigungswirkung zu verbessern.
[0031] Die Beschichtungsmittelkonditioniereinrichtung 38 kann Abwärme der Druckmaschine
bzw. einzelner Aggregate derselben ausnutzten. Hierzu ist dann in die Beschichtungsmittelkonditioniereinrichtung
38 an einen Wärmetauscher gekoppelt, der die Abwärme im Sinne eine Wärmerückkopplung
bzw. Restwärmenutzung ausnutzt. Dieses Prinzip der Restwärmenutzung kann auch im Zusammenhang
mit der Heizeinrichtung 70 der Fig. 3 ausgenutzt werden. Hierdurch kann der Gesamtwirkungsgrad
der Druckmaschine verbessert werden.
[0032] Selbstverständlich kann auch das zum Vorspülen verwendete, im Reinigungsmittelbehälter
33 bereitgehaltene Reinigungsmittel, zur Temperierung durch die Beschichtungsmittelkonditioniereinrichtung
38 geleitet werden. Dies ist jedoch in Fig. 5 nicht gezeigt.
[0033] Die Anordnung der Fig. 5 zeigt zwei Reinigungsmittelvorlaufleitungen 37, die dem
Zuführen von Reinigungsmittel für das Klarspülen dienen. Eine der Reinigungsmittelvorlaufleitungen
37 ist unmittelbar an das Dreiwegeventil 36 angeschlossen und dient der Zuführung
von nicht temperiertem Reinigungsmittel. Die andere Reinigungsmittelvorlaufleitung
37 erstreckt sich zur Temperierung des zum Kiarspülen verwendeten Reinigungsmittels
durch die Beschichtungsmittelkonditioniereinrichtung 38. In allen übrigen Details
stimmt die Anordnung der Fig. 5 mit der Anordnung der Fig. 3 überein.
[0034] Eine weitere Ausführungsform der hier vorliegenden Erfindung zeigt Fig. 6. Im _ Ausführungsbeispiel
der Fig. 6 sind der Kammerrakel 20 zwei Beschichtungsmittelkreisläufe 39 und 40 zugeordnet.
Jeder der Beschichtungsmittelkreisläufe 39 und 40 verfügt über eine Beschichtungsmittelvorlaufleitung
41 bzw. 42 sowie eine Beschichtungsmittelrücklaufleitung 43 bzw. 44, wobei die Beschichtungsmittelvorlaufleitungen
41 bzw. 42 und die Beschichtungsmittelrücklaufleitungen 43 bzw. 44 der Beschichtungsmittelkreisläufe
39 bzw. 40 mit jeweils einem Beschichtungsmittelbehälter 45 und 46 in Verbindung stehen.
Die Beschichtungsmittelrücklaufleitungen 43 und 44 der beiden Beschichtungsmittelkreisläufe
39 und 40 sind gemäß Fig. 6 gegabelt und verfügen demnach über zwei Teilstränge.
[0035] In die Beschichtungsmittelvorlaufleitungen 41 und 42 sowie die Teilstränge der Beschichtungsmittelrücklaufleitungen
43 und 44 sind wiederum über Motoren 47 angetriebene Förderpumpen 48 integriert.
[0036] Jeder der Beschichtungsmittelkreisläufe 39 und 40 verfügt des weiteren über einen
Reinigungsmittelbehälter 49 bzw. 50, mit welchen Reinigungsmittelvorlaufleitungen
51 bzw. 52 sowie Reinigungsmittelrücklaufleitungen 53 bzw. 54 in Verbindung stehen.
Die Reinigungsmittelvorlaufleitungen 51 bzw. 52 greifen wiederum über in die Beschichtungsmittelvorlaufleitungen
41 bzw. 42 integrierte Dreiwegeventile 55 bzw. 56 an denselben an. Die Reinigungsmittelrücklaufleitungen
53 bzw. 54 greifen über Dreiwegeventile 57 bzw. 58 an den Beschichtungsmittelrücklaufleitungen
43 bzw. 44 an. Das in den Reinigungsmittelbehältern 49 sowie 50 bereitgehaltene Reinigungsmittel
dient wiederum dem Vorspülen, das Klarspülen erfolgt über ein Reinigungsmittel, welches
über Reinigungsmittelvorlaufleilungen 59 bzw. 60 sowie Dreiwegeventile 61 bzw. 62
in die Beschichtungsmittelvorlaufleitungen 41 bzw. 42 einschleusbar ist. Alternativ
kann auch in Behältern 63 und 64 bereitgehaltenes Reinigungsmittel zum Klarspülen
verwendet werden, wobei hierzu in die Reinigungsmittelvorlaufleitungen 59 bzw. 60
Dreiwegeventile 65 bzw. 66 integriert sind.
[0037] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 6 können beide Beschichtungsmittelkreisläufe 39
und 40 derart parallel betrieben werden, dass gemäß Fig. 6 zum Beispiel der Beschichtungsmittelkreislauf
40 im Beschichtungsbetrieb und der Beschichtungsmittelkreislauf 39 im Reinigungsbetrieb
parallel betreibbar sind. So wird gemäß Fig. 6 über den Beschichtungsmittelkreislauf
40, also über die Beschichtungsmittelvorlaufleitung 42 der Kammerrakel 20 Beschichtungsmittel
zugeführt, wobei überschüssiges Beschichtungsmittel über die Beschichtungsmittelrücklaufleitungen
44 des Beschichtungsmittelkreislaufs 40 in den Beschichtungsmittelbehälter 46 zurückgeführt
wird. Parallel sind die Beschichtungsmittelleitungen 41 und 43 des Beschichtungsmittelkreislaufs
39 mit Hilfe des im Reinigungsmittelbehälter 49 bereitgehaltenen Reinigungsmittels
spülbar. Die Kammerrakel 20 als solche wird selbstverständlich in diesem Fall nicht
gespült, sondern vielmehr über den Beschichtungsmittelkreislauf 40 mit Beschichtungsmittel
befüllt. Sämtliche Dreiwegeventile der Anordnung gemäß Fig. 6 sind automatisch ansteuerbar,
sodass automatisiert zwischen einem Beschichtungsbetrieb und Reinigungsbetrieb für
jeden Beschichtungsmittelkreislauf 39 bzw. 40 automatisch umgeschaltet werden kann.
Wie bereits erwähnt, kann demnach bei der Anordnung der Fig. 6 ein Beschichtungsmittelkreislauf
im Beschichtungsbetrieb arbeiten, wohingegen der andere Beschichtungsmittelkreislauf
automatisiert gespült wird.
[0038] In dem obigen Parallelbetrieb wird dann, wenn ein Beschichtungsmittelkreislauf im
Beschichtungsbetrieb arbeitet, der andere Beschichtungsmittelkreislauf gespült, d.h.
bei einem Lackwechsel findet nach dem Lackieren verursacht durch Spülen keine Produktionsunterbrechung
statt. Hierdurch wird die Rüstzeit minimiert. Vorzugsweise dienen die beiden Beschichtungsmittelkreisläufe
der Beschichtung mit unterschiedlichen Lacktypen.
[0039] Der Kammerrakel 20 sind nicht gezeigte Codierungsschalter zugeordnet, die erkennen,
welcher Beschichtungsmittelkreislauf im Beschichtungsbetrieb und welcher Beschichtungsmittelkreislauf
im Spülbetrieb arbeitet. Hierdurch können automatisiert über die Spülprogramme die
entsprechenden Ventile und Pumpen angesteuert werden.
[0040] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der hier vorliegenden Erfindung zeigt Fig. 7, wobei
das Ausführungsbeispiel der Fig. 6 im wesentlichen dem Ausführungsbeispiel der Fig.
6 entspricht, so dass zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen für gleiche Baugruppen
wiederum gleiche Bezugsziffern verwendet werden. Nachfolgend wird nur auf die Details
eingegangen, durch die sich das Ausführungsbeispiel der Fig. 7 vom Ausführungsbeispiel
der Fig. 6 unterscheidet. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 7 wird der Beschichtungsmittelkreislauf
40 im Reinigungsbetrieb und der Beschichtungsmittelkreislauf 39 im Beschichtungsbetrieb
betrieben. Durch Ansteuern der Dreiwegeventile ist jedoch die Anordnung der Fig. 7
derart unkonfigurierbar, dass wie im Ausführungsbeispiel der Fig. 6 der Beschichtungsmittelkreislauf
39 im Reinigungsbetrieb und der Beschichtungsmittelkreislauf 40 im Beschichtungsbetrieb
betrieben wird.
[0041] lm Ausführungsbeispiel der Fig. 7 ist mit der erfindungsgemäßen Anordnung auch die
mit der Kammerrakel 20 zusammenwirkende Auftragwalze 19 automatisiert reinigbar. So
ist der Auftragwalze 19 eine Reinigungsleiste 67 zugeordnet, wobei über die Reinigungsleiste
67 die Auftragwalze 19 mit Reinigungsmittel besprüht werden kann, um dieselbe zu reinigen.
Die Reinigungsleiste 67 ist gemäß Fig. 7 über Ventile 68 bzw. 69 an die Beschichtungsmittelvorlaufleitungen
41 bzw. 42 angeschlossen, wobei die Ventile 68 und 69 nur dann geöffnet sind, wenn
in einem Reinigungsbetrieb des jeweiligen Beschichtungsmittelkreislaufs 39 bzw. 40
die Auftragwalze 19 gereinigt werden soll.
[0042] Sämtliche Förderpumpen der gezeigten Ausführungsbeispiele können in wechselnder Förderrichtung
betrieben werden.
[0043] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird eine Beschichtungseinheit vorgeschlagen,
die über mindestens einen Beschichtungsmittelkreislauf verfügt, wobei durch entsprechende
Ansteuerung automatisiert ansteuerbarer Dreiwegeventile ein Beschichtungsmittelkreislauf
entweder im Reinigungsbetrieb oder im Beschichtungsbetrieb betrieben werden kann.
In dem Fall, in dem zwei Beschichtungsmittelkreisläufe je Beschichtungseinheit vorhanden
sind, kann ein Beschichtungsmittelkreislauf im Reinigungsbetrieb und ein anderer Beschichtungsmittelkreislauf
parallel im Beschichtungsbetrieb betrieben werden. Durch Einbindung einer Beschichtungsmittelkonditioniereinrichtung
kann Reinigungsmittel zur Verbesserung der Reinigungswirkung aufgeheizt bzw. temperiert
werden. Erfindungsgemäß kann die Beschichtungseinheit unter Druck gespült werden.
Durch wechselnde Drehrichtung der Förderpumpen kann die Reinigungswirkung abermals
verbessert werden.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 10
- Druckwerk
- 11 1
- Beschichtungseinheit/Lackwerk
- 12
- Ausleger
- 13
- Bogenführungszylinder r
- 14
- Transferterzylinder
- 15
- Gegendruckzylinder
- 16
- Gummizylinder
- 17
- Plattenzylinder
- 18
- Formzylinder
- 19
- Auftragwalze
- 20
- Kammerrakel
- 21
- Fördersystem
- 22
- Auslegerstapel
- 23
- Beschichtungsmittelbehälter
- 24
- Beschichtungsmittelvorlaufleitung
- 25
- Motor
- 26
- Förderpumpe
- 27
- Rücklaufwanne
- 28
- Beschichtungsmittelrücklaufleitung
- 29
- Motor
- 30
- Förderpumpe
- 31
- Dreiwegeventil
- 32
- Dreiwegeventil
- 33
- Reinigungsmittelbehälter
- 34
- Reinigungsmittelvorlaufleitung
- 35
- Reinigungsmittelrücklaufleitung
- 36
- Dreiwegeventil
- 37
- Reinigungsmittelvorlaufleitung
- 38
- Beschichtungsmittelkonditioniereinrichtung
- 39
- Beschichtungsmittelkreislauf
- 40
- Beschichtungsmittelkreislauf
- 41
- Beschichtungsmittelvorlaufleitung
- 42
- Beschichtungsmittelvorlaufleitung
- 43
- Beschichtungsmittelrücklaufleitung
- 44
- Beschichtungsmittelrücklaufleitung
- 45
- Beschichtungsmittelbehälter
- 46
- Beschichtungsmittelbehälter
- 47
- Motor
- 48
- Förderpumpe
- 49
- Reinigungsmittelbehälter
- 50
- Reinigüngsmittelbehälter
- 51
- Reinigungsmittelvorlaufleitung
- 52
- Reinigungsmittelvorlaufleitung
- 53
- Reinigungsmittelrücklaufleitung
- 54
- Reinigungsmittelrücklaufleitung
- 55
- Dreiwegeventil
- 56
- Dreiwegeventil
- 57
- Dreiwegeventil
- 58
- Dreiwegeventil
- 59
- Reinigungsmittelvorlaufleitung
- 60
- Reinigungsmittelvorlaufleitung
- 61
- Dreiwegeventil
- 62
- Dreiwegeventil
- 63
- Behälter
- 64
- Behälter
- 65
- Dreiwegeventil
- 66
- Dreiwegeventil
- 67
- Reinigungsleiste
- 68
- Ventil
- 69
- Ventil
- 70
- Heizeinrichtung
- 71
- Ventil
- 72
- Ventil
- 73
- Füllstandssensor
- 74
- Sensor
- 75
- Ventil
- 76
- Ventil
1. Beschichtungseinheit, insbesondere Lackwerk, mit einem Dosiersystem, wobei das Dosiersystem
eine Auftragwalze (19) und eine mit der Auftragwalze (19) zusammenwirkende Kammerrakel
(20) oder Dosierwalze umfasst, wobei ein aus einem Beschichtungsmittelbehälter über
Beschichtungsmittelleitungen in Richtung auf die Kammerrakel (20) oder die Dosierwalze
gefördertes Beschichtungsmittel über die Auftragwalze (19) in Richtung auf einen mindestens
eine Beschichtungsform, insbesondere Lackform, tragenden Formzylinder (18) förderbar
ist, und mit einer Reinigungseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass mit Hilfe der Reinigungseinrichtung die Kammerrakel (20) oder die Dosierwalze des
Dosiersystems und/oder die Beschichtungsmittelleitungen (24, 28; 41, 42, 43, 44) zwischen
dem Beschichtungsmittelbehälter (23; 45, 46) und der Kammerrakel (20) oder der Dosierwalze
des Dosiersystems automatisiert reinigbar sind.
2. Beschichtungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit Hilfe der Reinigungseinrichtung die Kammerrakel (20) oder die Dosierwalze_ des
Dosiersystems und/oder die Beschichtungsmittelleitungen (24, 28; 41, 42, 43, 44) zwischen
dem Beschichtungsmittelbehälter (23; 45, 46) und der Kammerrakel oder der Dosierwalze
des Dosiersystems zweistufig, nämlich im Sinne eines Vorspülens und eines nachgeschalteten
Klarspülens, reinigbar sind.
3. Beschichtungseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass einer Kammerrakel (20) des Dosiersystems in mindestens einem Beschichtungsmittelbehälter
(23; 45, 46) bereitgehaltenes Beschichtungsmittel über jeweils eine Beschichtungsmittelvorlaufleitung
(24; 41, 42) zuführbar ist, wobei der Kammerrakel (20) überschüssig zugeführtes Beschichtungsmittel
über jeweils eine Beschichtungsmittelrücklaufleitung (28; 43, 44) in Richtung auf
den jeweiligen Beschichtungsmittelbehälter rückführbar ist.
4. Beschichtungseinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in die oder jede Beschichtungsmittelvorlaufleitung (24; 41, 42) und die oder jede
Beschichtungsmittelrücklaufleitung (28; 43, 44) jeweils mindestens ein automatisiert
ansteuerbares Dreiwegeventil (31, 32; 55, 56, 57, 58) integriert ist, um über die
oder jede Beschichtungsmittelvorlaufleitung (24; 41, 42) und die oder jede Beschichtungsmittelrücklaufleitung
(28; 43, 44) in einem Beschichtungsbetrieb Beschichtungsmittel und in einem Reinigungsbetrieb
Reinigungsmittel zu leiten.
5. Beschichtungseinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in die oder jede Beschichtungsmittelvorlaufleitung (24; 41, 42) zwei Dreiwegeventile
(31, 36; 55, 65, 56, 66) integriert sind, um über die oder jede Beschichtungsmittelvorlaufleitung
und die oder jede Beschichtungsmittelrücklaufleitung im Reinigungsbetrieb für einen
zweistufigen Reinigungsprozess nacheinander Vorspülmittel und Klarspülmittel zu leiten.
6. Beschichtungseinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Beschichtungsmittelkonditioniereinrichtung (38), mit Hilfe derer Reinigungsmittel
aufheizbar ist.
7. Beschichtungseinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kammerrakel (20) des Dosiersystems eine einzige Beschichtungsmittelvorlaufleitung
(24) und eine einzige Beschichtungsmittelrücklaufleitung (28) zugeordnet ist, um abhängig
von der Stellung der in dieselben integrierten Dreiwegeventile (31, 32, 36) durch
die Beschichtungsmittelvorlaufleitung (24), die Beschichtungsmittelrücklaufleitung
(28) und die Kammerrakel (20) in einem Beschichtungsbetrieb Beschichtungsmittel und
in einem Reinigungsbetrieb Reinigungsmittel zu leiten.
8. Beschichtungseinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kammerrakel (20) des Dosiersystems zwei Beschichtungsmittelkreisläufe (39, 40)
aus jeweils einer Beschichtungsmittelvorlaufleitung (41, 42), einer Beschichtungsmittelrücklaufleitung
(43, 44) und einem Beschichtungsmittelbehälter (45, 46) zugeordnet sind, derart, dass
parallel zu einem Beschichtungsbetrieb eines'Beschichtungsmittelkreislaufs der jeweils
andere Beschichtungsmittelkreislauf im Reinigungsbetrieb betreibbar ist.
9. Beschichtungseinheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Beschichtungsbetrieb eines Beschichtungsmittelkreislaufs (39; 40) durch die jeweilige
Beschichtungsmittelvorlaufleitung (41; 42) und die jeweilige Beschichtungsmittelrücklaufleitung
(43, 44) dieses Beschichtungsmittelkreislaufs (39; 40) und durch die Kammerrakel (20)
Beschichtungsmittel leitbar ist, und dass im Reinigungsbetrieb des anderen Beschichtungsmittelkreislaufs
(40; 39) durch die jeweilige Beschichtungsmittelvorlaufleitung (42; 41) und die jeweilige
Beschichtungsmittelrücklaufleitung (44; 43) dieses Beschichtungsmittelkreislaufs Reinigungsmittel
leitbar ist.
10. Beschichtungseinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine der Auftragwalze (19) zugeordnete Reinigungsleiste (67), wobei die Reinigungsleiste
(67) über jeweils ein ansteuerbares Ventil (68, 69) an mindestens eine Beschichtungsmittelvorlaufleitung
(41, 42) angeschlossen ist, um im Reinigungsbetrieb die Auftragwalze (19) automatisiert
zu reinigen.
11. Beschichtungseinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Leitstand hinterlegte Waschprogramme aufgerufen und automatisiert abgearbeitet
werden können.
12. Beschichtungseinheit nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass Parameter der Waschprogramme, wie Vorspülzeiten, Klarspülzeiten, Spültemperaturen
und dergleichen, im Leitstand anpassbar und abspeicherbar sind.