[0001] Die Erfindung betrifft einen Doppelsiebformer zur Herstellung einer Faserstoffbahn,
insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, aus mindestens einer Faserstoffsuspension,
mit zwei endlosen, je eine Siebschlaufe bildenden Sieben, von denen das erste Sieb
über einen Umfangsbereich eines ersten Umlenkelements läuft und das zweite Sieb über
einen Umfangsbereich eines zweiten Umlenkelements läuft, die beiden Siebe danach unter
Bildung eines keilförmigen Stoffeinlaufspalts, der unmittelbar von einem Stoffauflauf
die mindestens eine Faserstoffsuspension aufnimmt, im Bereich des ersten Umlenkelements
oder nach dem Ablauf der beiden Siebe vom jeweiligen Umlenkelement zusammenlaufen
und anschließend zumindest eine vorzugsweise im Wesentlichen vertikale Doppelsiebstrecke
bilden, die zunächst über wenigstens eine in Sieblaufrichtung zumindest eine Vakuumzone
umfassende Formiereinrichtung mit mindestens einem vorzugsweise anpressbaren Leistenelement,
welches gegenüber der Formiereinrichtung in Berührung mit dem anderen Sieb angeordnet
ist, geführt ist, und die abschließend in ihrem Endbereich über ein Trennelement,
insbesondere Siebsaugwalze, geführt ist.
[0002] Ein derartiger Doppelsiebformer ist beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 101 06 731 A1 bekannt. Zudem wird er unter den Firmenbezeichnungen "DuoFormer TQv"
und "Speed-Former (HS)" beziehungsweise "Optiformer (LB)" von den beiden führenden
Herstellern von Papier- und Kartonmaschinen angeboten.
[0003] Eine bestimmte Ausführungsform eines derartigen Doppelsiebformers wird als "Roll-Blade-Former"
bezeichnet. Bei dieser Ausführungsform ist im Leistenteil der Doppelsiebstrecke ein
gleichmäßiges Schichthöhenquerprofil erforderlich, um gleichmäßige Querprofile hinsichtlich
Flächengewicht, Formation und/oder Aschegehalt erzeugen zu können. Die Ausbildung
des Druckverlaufs an einer Leiste ist in bekannter Weise stark von den Umschlingungsbedingungen
an ihren Leistenkanten und der Stoffdichte der verwendeten Faserstoffsuspension abhängig.
Wenn diese Parameter über die Breite der Leiste variieren, weil beispielsweise die
Schichthöhe unterschiedlich ist, so treten Querprofilstörungen bei den genannten Eigenschaften
der herzustellenden Faserstoffbahn auf.
[0004] Durch eine möglichst gute Siebstützung mit Formiersaugern oder festen Leisten hat
man in der Vergangenheit versucht, die beiden Siebe des Doppelsiebformers parallel
zueinander durch die Doppelsiebstrecke zu führen. Dies gelang allerdings nur dann,
wenn die festen Elemente beide Siebe ausreichend stützten. Dies war wiederum nur dann
der Fall, wenn auf beiden Seiten der Entwässerungsstrecke feste Elemente angeordnet
waren. Dies war und ist beispielsweise beim "DuoFormer TQv" gegeben, wo im ersten
Sieb, dem Obersieb, eine Formierwalze und im zweiten Sieb, dem Untersieb, ein besaugter
Formierschuh als feste Elemente den Sieblauf stabilisieren. Allerdings ist auch hier
insbesondere das Untersieb im Bereich der Formierwalze ungestützt und es treten wellige
Schichthöhenquerprofile durch wellige Untersiebe auf.
[0005] Überdies befinden sich auch beim "OptiFormer (LB)" mit der Formierwalze und dem besaugten
Formierschuh alle festen Entwässerungselemente im initialen Blattbildungsbereich im
Obersieb, wodurch das Untersieb wiederum nur unzureichend gestützt ist. Dadurch ist
die Qualität der Schichthöhenquerprofile erneut schlecht und es treten in bekannter
Weise Querprofilstörungen auf.
[0006] Weiterhin ist aus dem Stand der Technik bekannt, kleine Walzen, so genannte Hilfswalzen,
zwischen der Brustwalze und der ihr in Sieblaufrichtung vorgeordneten, außenliegenden
und im Siebtrum des besaugten Formierschuhs angeordneten Walze vorzusehen. Dadurch
wird ein ausreichender Umschlingungswinkel an der außenliegenden, überdies zu Reinigungszwecken
dienenden kleinen Walze gewährleistet. Ohne diese Walze könnte eine größere Umschlingung
der außenliegenden Walze nur durch ein Höhersetzen der außenliegenden Walze erreicht
werden, was aber wegen vorhandener, mit den besaugten Formierschuhen verbundener Siebwasserschiffe
nicht möglich ist.
[0007] Es ist also Aufgabe der Erfindung, einen Doppelsiebformer der eingangs genannten
Art derart zu verbessern, dass insbesondere an einem "Roll-Blade-Former" Streifen
in der herzustellenden Faserstoffbahn gänzlich vermieden werden.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem Doppelsiebformer der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass zumindest dem zweiten Umlenkelement mindestens eine Breitstreckeinrichtung
in Sieblaufrichtung vorgeordnet ist.
[0009] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird hiermit vollständig gelöst.
[0010] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Doppelsiebformers mit genannter
Breitstreckeinrichtung wird ein möglicherweise notwendiges Dehnen des entsprechenden
Siebs quer zur Sieblaufrichtung bewirkt. Es wird also eine optimale Planlage zumindest
des betroffenen Siebs geschaffen, wodurch wiederum ein gleichmäßiges Schichthöhenquerprofil
in der Faserstoffsuspension erzielt wird. Etwaig vorhandene Welligkeiten im Sieb werden
wirkungsvoll beseitigt.
[0011] Von besonderem Vorteil ist auch, wenn die Breitstreckeinrichtung dem zweiten Umlenkelement
in Sieblaufrichtung unmittelbar vorgeordnet ist, da hierbei die beste Wirkung hinsichtlich
Siebdehnung quer zur Sieblaufrichtung und Aufrechterhaltung der Siebdehnung quer zur
Sieblaufrichtung erreicht wird. Überdies können sich beseitigte Welligkeiten angesichts
der vorhandenen Betriebsgeschwindigkeit nicht mehr zurückbilden.
[0012] Die Breitstreckeinrichtung ist bevorzugt eine Breitstreckwalze oder eine CSR-Walze
(Center Supported Roll), da diese Walzentypen sich bereits in vielen angrenzenden
Anwendungsfällen bestens bewährt haben. Die Walze weist bevorzugt eine Breitstreckwirkung
im Bereich von 0,02 bis 10 mm auf, wobei die Breitstreckwirkung definitionsgemäß die
Differenz der Breite des Siebs zwischen der Auflaufmantellinie und der Ablaufmantellinie
bei idealen, das heißt theoretischen Bedingung, beispielsweise ohne Schlupf und dergleichen,
ist.
[0013] Die Verwendung der Breitstreckeinrichtung ist besonders vorteilhaft, wenn ein erstes
feststehendes und das breitgestreckte Sieb stützendes Element in einem Abstand größer
400 mm, vorzugsweise größer 500 mm, insbesondere größer 800 mm, vom Beginn der Doppelsiebstrecke
angeordnet ist. Infolge der Beseitigung etwaiger Welligkeiten wird ein gleichmäßiges
Schichthöhenquerprofil in der Faserstoffssuspension gewährleistet. Günstig ist hierbei
zudem die Anordnung zumindest eines vorzugswe ise anpressbaren Leistenelement s gegenüber
der zumindest einen Vakuumzone der Formiereinrichtung. Dieses Leistenelement trägt
einerseits zu einer merklichen Qualitätsverbesserung, insbesondere einer Formationsverbesserung,
bei und ist andererseits aufgrund seiner Anpressbarkeit kein "echtes" Stützelement
im Sinne der Sieblaufqualität. Dadurch ist es bei einem nicht optimalen Sieblauf entsprechend
auch anfällig.
[0014] Die Formiereinrichtung ist bevorzugt als ein vorzugsweise besaugter Formierschuh,
welcher mehrere Formierschuhleisten aufweist, ausgebildet. Dabei ist zudem nach mindestens
einer Formierschuhleiste ein vorzugsweise anpressbares Leistenelement gegenüberliegend
angeordnet. Auch kann die Formiereinrichtung als ein vorzugsweise besaugter Formierschuh
ausgebildet sein und er kann zumindest einen konvex gekrümmten Bereich mit einem Krümmungsradius
im Bereich von 3.000 bis 15.000 mm, vorzugsweise von etwa 5.000 bis etwa 12.000 mm,
aufweisen. Beiden Ausführungsvarianten, sei es nun allein stehend oder auch kombiniert,
zeichnen sich insbesondere durch gute Blattbildungseigenschaften aus.
[0015] Damit die anfängliche Entwässerung der zu bildenden Faserstoffbahn weiters verbessert
beziehungsweise intensiviert wird, ist der Formiereinrichtung in Sieblaufrichtung
gegenseitig mindestens ein vorzugsweise anpressbares Vorbelastungsleistenelement,
welches in Berührung mit dem anderen Sieb kommt, vorgeordnet.
[0016] Der Doppelsiebformer kann prinzipiell in allen bekannten Blattbildungskonzepten seine
Verwendung finden.
So kann in erster bevorzugter Ausgestaltung das erste Umlenkelement eine Formierwalze
und das zweite Umlenkelement eine Brustwalze sein und die beiden Siebe können im Bereich
der Formierwalze zusammenlaufen und anschließend zumindest eine Doppelsiebstrecke
bilden ("Roll-Blade-Former"). Dabei kann die Faserstoffsuspension zuerst auf das über
die Formierwalze geführte erste Sieb und danach auf das über die Brustwalze geführte
zweite Sieb oder zuerst auf das über die Brustwalze geführte zweite Sieb und danach
auf das über die Formierwalze geführte erste Sieb auftreffen.
In zweiter bevorzugter Ausgestaltung kann das erste Umlenkelement eine erste Brustwalze
und das zweite Umlenkelement eine zweite Brustwalze sein und die beiden Siebe können
nach ihrem Ablauf vom jeweiligen Umlenkelement zusammenlaufen und anschließend zumindest
eine Doppelsiebstrecke bilden ("Blade-Roll-Former"). Natürlich sind auch Kombinationen
dieser beiden erläuterten Arten von Doppelsiebformern möglich. Dabei kann der ersten
Brustwalze sowohl in Sieblaufrichtung als auch im Bereich der vorzugsweise im Wesentlichen
vertikalen Doppelsiebstrecke ein Impingementschuh gleich- o der gegenseitig nachgeordnet
sein.
[0017] Bei beiden Ausgestaltungen kann die Formiereinrichtung in Sieblaufrichtung gegenseitig
oder gleichseitig zum ersten Umlenkelement, namentlich Formierwalze oder erste Brustwalze,
angeordnet sein. Dadurch ist ein Größtmaß an Flexibilität gegeben.
[0018] Weiterhin ist von Vorteil, wenn der Doppelsiebformer eine Betriebsgeschwindigkeit
größer 1.200 m/min, vorzugsweise größer 1.500 m/min, aufweist. Diese Betriebsgeschwindigkeit
begünstigt abgesehen von einer hohen Produktionsmenge auch die Behinderung von Rückbildungen
beseitigter Welligkeiten.
[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
[0020] Es zeigen
- Figuren 1 und 2
- zwei verschiedene schematische Seitenansichten von erfindungsgemäßen Doppelsiebformern;
und
- Figur 3
- eine Detailansicht des anfänglichen Bereichs der Doppelsiebstrecke der Ausführung
der Figur 1.
[0021] Die Figuren 1 bis 2 zeigen zwei schematische Seitenansichten eines Doppelsiebformers
1 zur Herstellung einer Faserstoffbahn 2, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn,
aus mindestens einer Faserstoffsuspension 3. Die Doppelsiebformer 1 weisen eine jeweilige
Betriebsgeschwindigkeit größer 1.200 m/min, vorzugsweise größer 1.500 m/min, auf.
[0022] Der jeweilige Doppelsiebformer 1 weist zwei endlose, je eine Siebschlaufe bildende
Siebe 4, 5 auf, von denen das erste Sieb (Obersieb) 4 über einen Umfangsbereich 7
eines ersten Umlenkelements 6 läuft und das zweite Sieb (Untersieb) 5 über einen Umfangsbereich
9 eines zweiten Umlenkelements 8 läuft. Anschließend laufen die beiden Siebe 4, 5
unter Bildung eines keilförmigen Stoffeinlaufspalts 10, der unmittelbar von einem
lediglich schematisch angedeuteten Stoffauflauf 11 die mindestens eine Faserstoffsuspension
3 aufnimmt, im Bereich des ersten Umlenkelements 6 zusammen und bilden anschließend
zumindest eine vorzugsweise im Wesentlichen vertikale Doppelsiebstrecke 12.
[0023] Die Doppelsiebstrecke 12 der Ausführung der Figur 1 ist zunächst über eine in Sieblaufrichtung
S (Pfeil) drei Vakuumzonen 14.1, 14.2, 14.3 umfassende Formiereinrichtung 13 mit drei
vorzugsweise anpressbaren Leistenelementen 15.1, 15.2, 15.3, welche gegenüber der
Formiereinrichtung 13 in Berührung mit dem anderen Sieb 4 angeordnet sind, geführt.
Dabei ist zumindest ein vorzugsweise anpressbares Leistenelement 15.1, 15.2 bzw. 15.3
gegenüber der zumindest einen Vakuumzone 14.1 bzw. 14.2 der Formiereinrichtung 13
angeordnet.
[0024] Die Formiereinrichtung 13 ist in Sieblaufrichtung S (Pfeil) gegenseitig zum ersten
Umlenkelement 6 angeordnet. Jedoch kann es auch gleichseitig angeordnet sein (vgl.
Figur 2).
[0025] Die Formiereinrichtung 13 ist ein vorzugsweise besaugter Formierschuh 13.1 ausgeführt,
der mehrere Formierschuhleisten 13.2 aufweist. Nach mindestens einer Formierschuhleiste
13.2 ist ein vorzugsweise anpressbares Leistenelement 15.1, 15.2, 15.3 gegenüberliegend
angeordnet. Weiterhin weist der vorzugsweise besaugte Formierschuh 13.1 zumindest
einen konvex gekrümmten Bereich 16 mit einem Krümmungsradius K im Bereich von 3.000
bis 15.000 mm, vorzugsweise von etwa 5.000 bis etwa 12.000 mm, auf.
[0026] Selbstverständlich kann die Formiereinrichtung 13 in weiterer Ausführung auch als
eine Formierwalze ausgeführt sein.
[0027] Abschließend ist die Doppelsiebstrecke 12 in ihrem Endbereich 17 über ein Trennelement
1 8, insbesondere Siebsaugwalze 18.1, geführt. Das Trennelement 18 ist derart angeordnet,
dass es das zweite Sieb 5 und die zu bildende Faserstoffbahn 2 von dem ersten und
über eine Ablaufwalze 19 geführte Sieb 4 trennt. Der Siebverlauf im Bereich des Trennelements
18 kann jedoch auch spiegelbildlich ausgebildet sein, das heißt, dass das erste Sieb
4 und die zu bildende Faserstoffbahn 2 von dem zweiten und über die Ablaufwalze 19
geführt Sieb 5 getrennt wird.
[0028] Nach der Siebtrennung sind üblicherweise noch weitere, jedoch nicht explizit dargestellte
Saugeinrichtungen in der Siebschlaufe des zweiten Siebs 5 angeordnet.
[0029] Dem zweiten Umlenkelement 8 ist nun eine Breitstreckeinrichtung 20 in Sieblaufrichtung
S (Pfeil) vorgeordnet. Je nach Lage der Breitstreckeinrichtung 20 kann sie dem zweiten
Umlenkelement 8 auch in Sieblaufrichtung S (Pfeil) unmittelbar vorgeordnet sein. Die
Breitstreckeinrichtung 20 ist eine Breitstreckwalze oder eine CSR-Walze.
[0030] In weiterer Ausgestaltung kann natürlich auch die der genannten Walze vorgeordnete
und außenliegende Walze als Breitstreckeinrichtung vorgesehen sein, so es allein stehend
oder ergänzend. Bei allein stehender Vorsehung kann die Walze sogar eine handelsübliche
Walze sein.
[0031] Das erste Umlenkelement 6 ist eine Formierwalze 21 und das zweite Umlenkelement 8
ist eine Brustwalze 22. Die beiden Siebe 4, 5 laufen im Bereich der Formierwalze 21
zusammen und bilden anschließend zumindest die Doppelsiebstrecke 12.
[0032] Weiterhin ist die Formiereinrichtung 13 in Sieblaufrichtung S (Pfeil) gegenseitig
zum ersten Umlenkelement 6 angeordnet.
[0033] In weiterer, jedoch nicht explizit dargestellter Ausführung kann das erste Umlenkelement
6 eine erste Brustwalze und das zweite Umlenkelement 8 eine zweite Brustwalze sein.
Die beiden Siebe 4, 5 können nach ihrem Ablauf vom jeweiligen Umlenkelement 6, 8 zusammenlaufen
und anschließend zumindest eine Doppelsiebstrecke 12 bilden. Dabei kann der ersten
Brustwalze sowohl in Sieblaufrichtung S (Pfeil) als auch im Bereich der vorzugsweise
im Wesentlichen vertikalen Doppelsiebstrecke 12 ein Impingementschuh gleich- oder
gegenseitig nachgeordnet sein.
[0034] Der in der Figur 2 dargestellte Doppelsiebformer 1 entspricht im Wesentlichen dem
der Figur 1, so dass hiermit auf ihn verwiesen werden kann.
[0035] Wiederum ist im Einklang zur Ausführung der Figur 1 das erste Umlenkelement 6 eine
Formierwalze 23 und das zweite Umlenkelement 8 ist eine Brustwalze 24. Die beiden
Siebe (Untersieb, Obersieb) 4, 5 laufen wiederum im Bereich der Formierwalze 23 zusammen
und sie bilden anschließend zumindest eine Doppelsiebstrecke 12.
[0036] Dem zweiten Umlenkelement 8 ist nun eine Breitstreckeinrichtung 20 in Sieblaufrichtung
S (Pfeil) vorgeordnet. Je nach Lage der Breitstreckeinrichtung 20 kann sie dem zweiten
Umlenkelement 8 auch in Sieblaufrichtung S (Pfeil) unmittelbar vorgeordnet sein. Die
Breitstreckeinrichtung 20 ist eine Breitstreckwalze oder eine CSR-Walze.
[0037] Die Formiereinrichtung 13 umfasst lediglich zwei Vakuumzonen 14.1, 14.2 mit vier
vorzugsweise anpressbaren Leistenelementen 15.1, 15.2, 15.3, 15.4, welche gegenüber
der Formiereinrichtung 13 in Berührung mit dem anderen Sieb 5 angeordnet sind. Dabei
ist zumindest ein vorzugsweise anpressbares Leistenelement 15.1, 15.2 bzw. 15.3, 15.4
gegenüber der zumindest einen Vakuumzone 14.1 bzw. 14.2 der Formiereinrichtung 13
angeordnet.
[0038] Der Formiereinrichtung 13 ist in Sieblaufrichtung S (Pfeil) gegenseitig mindestens
ein vorzugsweise anpressbares Vorbelastungsleistenelement 25, welches in Berührung
mit dem anderen Sieb 4, 5 kommt, vorgeordnet.
[0039] Weiterhin ist der Formiereinrichtung 13 gleichseitig zu den vorzugsweise anpressbaren
Leistenelementen 1 5 eine Saugeinrichtung 26 nachgeordnet. Die Saugeinrichtung 26
ist beispielsweise als ein Nasssauger 26.1 ausgeführt.
[0040] Auch ist die Formiereinrichtung 13 in Sieblaufrichtung S (Pfeil) gleichseitig zum
ersten Umlenkelement 6 angeordnet. Jedoch kann es auch gleichseitig angeordnet sein
(vgl. Figur 1).
[0041] Die Figur 3 zeigt eine Detailansicht des anfänglichen Bereichs der Doppelsiebstrecke
12 der Ausführung der Figur 1.
[0042] Dabei ist erkennbar, dass ein erstes feststehendes und das breitgestreckte Sieb 5
stützendes Element 27 in einem Abstand A größer 400 mm, vorzugsweise größer 500 mm,
insbesondere größer 800 mm, vom Beginn B der Doppelsiebstrecke 12 angeordnet ist.
Der Abstand A entspricht dabei auch ungefähr der Länge L des ungestützten Bereichs
des zweiten Siebs 5. Das Element 27 kann biespielsweise ein Saugkasten oder eine feste
Leiste sein.
[0043] Weiterhin ist deutlich erkennbar, dass die Faserstoffsuspension 3 zuerst auf das
über die Formierwalze 21 geführte erste Sieb 4 und danach auf das über die Brustwalze
22 geführte zweite Sieb 5 auftrifft. Optional, insbesondere in Abhängigkeit von der
Ausrichtung des lediglich angedeuteten Stoffauflaufs 11, kann die Faserstoffsuspension
3 auch zuerst auf das über die Brustwalze 22 geführte zweite Sieb 5 und danach erst
auf das über die Formierwalze 21 geführte erste Sieb 4 auftreffen.
[0044] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die Erfindung ein Doppelsiebformer der
eingangs genannten Art geschaffen wird, der insbesondere an einem "Roll-Blade-Former"
Streifen in der herzustellenden Faserstoffbahn gänzlich vermeidet.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Doppelsiebformer
- 2
- Faserstoffbahn
- 3
- Faserstoffsuspension
- 4
- Erstes Sieb
- 5
- Zweites Sieb
- 6
- Erstes Umlenkelement
- 7
- Umfangsbereich
- 8
- Zweites Umlenkelement
- 9
- Umfangsbereich
- 10
- Stoffeinlaufspalt
- 11
- Stoffauflauf
- 12
- Doppelsiebstrecke
- 13
- Formiereinrichtung
- 13.1
- Formierschuh
- 13.2
- Formierschuhleiste
- 14.1, 14.2, 14.3
- Vakuumzone
- 15
- Leistenelement
- 15.1, 15.2, 15.3, 15.4
- Leistenelement
- 16
- Bereich
- 17
- Endbereich
- 18
- Trennelement
- 18.1
- Siebsaugwalze
- 19
- Ablaufwalze
- 20
- Breitstreckeinrichtung
- 21
- Formierwalze
- 22
- Brustwalze
- 23
- Formierwalze
- 24
- Brustwalze
- 25
- Vorbelastungsleistenelement
- 26
- Saugeinrichtung
- 26.1
- Nasssauger
- 27
- Element
- A
- Abstand
- B
- Beginn
- K
- Krümmungsradius
- L
- Länge
- S
- Sieblaufrichtung (Pfeil)
1. Doppelsiebformer (1) zur Herstellung einer Faserstoffbahn (2), insbesondere einer
Papier- oder Kartonbahn, aus mindestens einer Faserstoffsuspension (3), mit zwei endlosen,
je eine Siebschlaufe bildenden Sieben (4, 5), von denen das erste Sieb (4) über einen
Umfangsbereich (7) eines ersten Umlenkelements (6) läuft und das zweite Sieb (5) über
einen Umfangsbereich (9) eines zweiten Umlenkelements (8) läuft, die beiden Siebe
(4, 5) danach unter Bildung eines keilförmigen Stoffeinlaufspalts (10), der unmittelbar
von einem Stoffauflauf (11) die mindestens eine Faserstoffsuspension (3) aufnimmt,
i m Bereich des ersten Umlenkelements (6) oder nach dem Ablauf der beiden Siebe (4,
5) vom jeweiligen Umlenkelement (6, 8) zusammenlaufen und anschließend zumindest eine
vorzugsweise im Wesentlichen vertikale Doppelsiebstrecke (12) bilden, die zunächst
über wenigstens eine in Sieblaufrichtung (L) zumindest eine Vakuumzone (14.1, 14.2,
14.3) umfassende Formiereinrichtung (13, 13.1) mit mindestens einem vorzugsweise anpressbaren
Leistenelement (15, 15.1, 15.2, 15.3, 15.4), welches gegenüber der Formiereinrichtung
(13, 13.1) in Berührung mit dem anderen Sieb (4) angeordnet ist, geführt ist, und
die abschließend in ihrem Endbereich über ein Trennelement (17), insbesondere Siebsaugwalze
(17.1), geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest dem zweiten Umlenkelement (8) mindestens eine Breitstreckeinrichtung (20)
in Sieblaufrichtung (S) vorgeordnet ist.
2. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Breitstreckeinrichtung (20) zumindest dem zweiten Umlenkelement (8) in Sieblaufrichtung
(S) unmittelbar vorgeordnet ist.
3. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Breitstreckeinrichtung (20) eine Breitstreckwalze oder eine CSR-Walze ist.
4. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erstes feststehendes und das breitgestreckte Sieb (5) stützendes Element (27)
in einem Abstand (A) größer 400 mm, vorzugsweise größer 500 mm, insbesondere größer
800 mm, vom Beginn (B) der Doppelsiebstrecke (12) angeordnet ist.
5. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein vorzugsweise anpressbares Leistenelement (15, 15.1, 15.2, 15.3, 15.4)
gegenüber der zumindest einen Vakuumzone (14) der Formiereinrichtung (13, 13.1) angeordnet
ist.
6. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Formiereinrichtung (13, 13.1) als ein vorzugsweise besaugter Formierschuh (13.1),
welcher mehrere Formierschuhleisten (13.2) aufweist, ausgebildet ist und
dass nach mindestens einer Formierschuhleiste (13.2) ein vorzugsweise anpressbares Leistenelement
(15, 15.1, 15.2, 15.3, 15.4) gegenüberliegend angeordnet ist.
7. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Formiereinrichtung (13, 13.1) als ein vorzugsweise besaugter Formierschuh (13.1),
welcher mehrere Formierschuhleisten (13.2) aufweist, ausgebildet ist und
dass der vorzugsweise besaugte Formierschuh (13.1) zumindest einen konvex gekrümmten Bereich
(16) mit einem Krümmungsradius (K) im Bereich von 3.000 bis 15.000 mm, vorzugsweise
von etwa 5.000 bis etwa 12.000 mm, aufweist.
8. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Formiereinrichtung (13, 13.1) in Sieblaufrichtung (S) gegenseitig mindestens
ein vorzugsweise anpressbares Vorbelastungsleistenelement (25), welches in Berührung
mit dem anderen Sieb (4, 5) kommt, vorgeordnet ist.
9. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Umlenkelement (6) eine Formierwalze (21; 23) und das zweite Umlenkelement
(8) eine Brustwalze (22; 24) ist und
dass die beiden Siebe (4, 5) im Bereich der Formierwalze (21; 23) zusammenlaufen und anschließend
zumindest eine Doppelsiebstrecke (12) bilden.
10. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Faserstoffsuspension (3) zuerst auf das über die Formierwalze (21; 23) geführte
erste Sieb (4) und danach auf das über die Brustwalze (22; 24) geführte zweite Sieb
(5) auftrifft.
11. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Faserstoffsuspension (3) zuerst auf das über die Brustwalze (22; 24) geführte
zweite Sieb (5) und danach auf das über die Formierwalze (21; 23) geführte erste Sieb
(4) auftrifft.
12. Doppelsiebformer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Umlenkelement (6) eine erste Brustwalze und das zweite Umlenkelement (8)
eine zweite Brustwalze ist und
dass die beiden Siebe (4, 5) nach ihrem Ablauf vom jeweiligen Umlenkelement (6, 8) zusammenlaufen
und anschließend zumindest eine Doppelsiebstrecke (12) bilden.
13. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der ersten Brustwalze sowohl in Sieblaufrichtung (S) als auch im Bereich der vorzugsweise
im Wesentlichen vertikalen Doppelsiebstrecke (12) ein Impingementschuh gleich- oder
gegenseitig nachgeordnet ist.
14. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Formiereinrichtung (13, 13.1) in Sieblaufrichtung (S) gegenseitig zum ersten
Umlenkelement (6) angeordnet ist.
15. Doppelsiebformer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Formiereinrichtung (13, 13.1) in Sieblaufrichtung (S) gleichseitig zum ersten
Umlenkelement (6) angeordnet ist.
16. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass er eine Betriebsgeschwindigkeit größer 1.200 m/min, vorzugsweise größer 1.500 m/min,
aufweist.