[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Verankerungsbüchse für die Verankerung von Konsolen
gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Konsolen dienen dazu, beim Erstellen von Wänden grosser Höhe Laufstege ohne Gerüst
und ohne zusätzliche Bohrarbeiten anbringen zu können. Weiter werden die an den Wänden
befestigten Konsolen beim Abschalen als Laufsteg und als Auflage für weitere Schalungen
eingesetzt. Anstelle von Konsolen können auch andere Verankerungsteile eingesetzt
werden.
[0003] Aus der EP 0611257 ist beispielsweise eine Kletterkonsole bekannt, bei der in der
Wand eine Ausnehmung durch Einsetzen einer Büchse erzeugt ist, in welche Ausnehmung
ein L-förmiger Haken einhängbar ist. Der Haken kann Teil der Konsole oder wie in der
vorbezeichneten EP 0611257 ein in eine Konsole einschiebbares Teil sein. Nachteilig
an dieser L-hakenförmigen Ausbildung ist, dass durch unbeabsichtigtes Anheben der
Konsole, z.B. beim Anheben einer Last mit einem Kran, die Konsole aus ihrer Verankerung
gehoben wird und herausfallen kann. Zur Sicherstellung der Verankerung und um schwere
Unfälle zu vermeiden ist es folglich nötig, an der Oberseite des Hakens einen Keil
in die Ausnehmung einzuschlagen. Wird er stark eingeschlagen, so ist dessen Entfernen
aufwändig; wird er nur lose eingetrieben, kann er bereits durch Erschütterung gelöst
werden und herausfallen. Zudem behindert der Keil das Auflegen eines Schalbrettes
auf die Konsole und das bündige Anbringen des Schalbrettes an die Wand.
[0004] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Büchse zur Verankerung
einer Konsole herkömmlicher vorhandener hakenförmiger Bauart sowie einer Konsole mit
doppelter Aushängesicherung.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Verankerungsbüchse derart auszubilden, dass
auf zusätzliche Armierungseisen, welche die Verankerungsbüchse in der Wand verankern,
verzichtet werden kann.
[0005] Gelöst werden diese Aufgaben durch eine Verankerungsbüchse gemäss Patentanspruch
1.
[0006] Durch die spezielle Ausgestaltung der Verbindungswand der Verankerungsbüchse können
die Kräfte, welche von der Konsole in die Wand eingeleitet werden, über einen grossen
Flächenbereich verteilt und von der Verankerungsbüchse grossflächig auf die Wand übertragen
werden.
[0007] Anhand illustrierter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es
zeigen
- Figur 1
- einen Vertikalschnitt durch eine Betonwand und eine erfindungsgemässe Verankerungsbüchse
mit eingesetzter Konsole,
- Figur 2
- einen vergrössert dargestellten Ausschnitt in Figur 1 Verankerungsbüchse mit einer
peripher dickeren Vorderwand,
- Figur 3
- einen vergrössert dargestellten Ausschnitt mit im Bereich der Öffnung dickerer Vorderwand.
- Figur 4a
- eine Aufsicht auf eine Verankerungsbüchse mit kreuzförmiger Öffnung,
- Figur 4b
- eine Ansicht der Verankerungsbüchse von vorn.
[0008] Im Vertikalschnitt durch eine Wand 1 ist eine darin einbetonierte Verankerungsbüchse
3 ersichtlich. Diese umfasst einen dosenförmigen Hinterteil 5 mit einem rückseitig
aufgesetzten Deckel 7 und einer Verbindungs- oder Vorderwand 9 mit einer darin ausgebildeten
Öffnung 11. Auf der Öffnung 11 ist ein dem Öffnungsquerschnitt R entsprechender Vorderteil
13 aufgesetzt. Der Querschnitt R der Öffnung 11 kann schlitz- oder kreuzförmig ausgebildet
sein. Der zwischen dem Deckel 7 und der Vorderwand 9 liegende Mantel 15 ist im vorliegenden
Beispiel zylindrisch. Er kann aber auch eine andere, z.B. eine mehreckige Gestalt
aufweisen (vergleiche Figuren 4a,4b). Der rückseitige Rand des Mantels 15 kann die
Gestalt eines Flansches 17 aufweisen und die Peripherie des Mantels 15 überragen.
Vorzugsweise ist die Höhe H der Öffnung 11 kleiner als die Höhe (h= Z'+X') des hakenförmigen
Endes 19 einer Konsole 21. Die Breite der Öffnung 11 ist geringfügig grösser als die
Höhe h des hakenförmigen Endes 19 der Konsole 21. Diese lässt sich folglich nur in
die Verankerungsbüchse 3 einführen, wenn sie aus der vertikalen Arbeitslage um 90°
in die horizontale verdreht wird. Damit wird gewährleistet, dass die Konsole 21 nicht
unbeabsichtigt aus der Verankerungsbüchse 3 herausgehoben werden kann.
[0009] In der vergrösserten Darstellung der Verankerungsbüchse 3 im ersten Ausführungsbeispiel
gemäss Figur 2 ist ersichtlich, dass die innenliegende Fläche 23 der Vorderwand 9
in einem Winkel alpha zum Deckel 7 bzw. zur Ebene E der betonierten Wand 1 liegt.
Dies bewirkt, dass das hakenförmige Ende 19 der Konsole 21 im wesentlichen punktförmig
in der Nähe S des Mantels 15 an der Innenfläche 23 der Vorderwand 9 anliegt. Ist das
Ende 19 der Konsole 21 T-förmig ausgebildet, so liegt auch der zweite Schenkel des
Endes 19 in der Nähe S' des Mantels 15 an der Innenfläche 23 an. Die von der Konsole
21 auf die Verankerungsbüchse 3 ausgeübte Kraft F wirkt folglich an der Peripherie
der Verankerungsbüchse 3 und wird von der Aussenfläche 25 an den Beton der Wand 1,
der zwischen der Oberfläche der Wand 1 und der Aussenfläche 25 der Verankerungsbüchse
3 liegt, übertragen. Ein weiterer Teil der Kraft F wird über den verstärkten Mantel
15 nach hinten in den flanschförmigen Rand 17 übertragen. Der Mantel 15 kann, wie
in der unteren Hälfte der Figur 2 gezeigt, zylindrisch sein oder, wie in der oberen
Hälfte 15' dargestellt, innen eine konisch verlaufende Oberfläche aufweisen. Am Mantel
15 kann auch eine Ausbuchtung 29 angebracht sein. Die Verankerungsbüchse 3 kann dann
in herkömmlicher Weise benutzt werden.
Auf der Aussenfläche 25 kann zusätzlich eine Verdickung in Gestalt eines Wulstes 27,
d.h. von einer oder mehreren Rippen ausgebildet sein, d.h. dass die Aussenfläche 25
im wesentlichen in einem Winkel beta sich radial nach aussen verdickend verläuft.
Die im Bereich der Auflage S des Endes 19 der Konsole 21 an der Vorderwand 9 grössere
Wandstärke (Dicke) erlaubt es, bei einer vorzugsweise aus Kunststoff hergestellten
Verankerungsbüchse 3 die von innen auf die Vorderwand 9 wirkenden Kräfte grossflächig
zu verteilen.
[0010] In der Ausgestaltung der Erfindung gemäss Figur 3 ist die Innenfläche 23 parallel
zur Ebene E der Wand 1 verlaufend. Dadurch liegt das Ende 19 der Konsole 21 am Rand
der Öffnung R an der Vorderwand 9 an und die aus der Belastung der Konsole 21 herrührende
Kraft F wird an jener Stelle S in die Vorderwand 9 eingeleitet. Um diese Kraft F optimal
aufnehmen zu können und wiederum über die Vorderwand 9 in den Mantel 15 einzuleiten,
weist die Vorderwand 9 mindestens im Bereich der Öffnung R eine höhere Wandstärke
auf, d.h. die Aussenfläche 25 verläuft in einem Winkel gamma. Die Verdickung der Vorderwand
kann durch einen Wulst 27 gebildet sein.
Im Mantel 15 und/oder in den Wülsten 27 können Hohlräume oder Kanäle 31 zur Materialeinsparung
ausgebildet sein.
[0011] Die erfindungsgemässe Ausgestaltung der Vorderwand 9, wie sie oben beschrieben worden
ist, wird vorzugsweise in einer Verankerungsbüchse 3, wie sie in der DE 1020 04054243
A1 beschrieben wird, ausgebildet. Selbstverständlich kann sie auch in einer Verankerungsbüchse,
wie sie in der EP 0611257 beschrieben ist, verwendet werden.
1. Verankerungsbüchse (3) für die Verankerung einer Konsole (21) in einer Wand (1) aus
Beton, umfassend ein einen Hohlraum bildender Hinterteil (5) und ein mit dem Hinterteil
(5) durch eine Verbindungs- oder Vorderwand (9) verbundener Vorderteil (13) mit einer
Öffnung (11) zum Hohlraum im Hinterteil (5) zum Einführen eines wandseitigen Endes
(19) der Konsole (21) in den Hohlraum, in welchem das Ende (19) an der Vorderwand
(9) des Hinterteils (5) in Anlage gelangt, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderwand (9) über dem Auflagebereich (S) des wandseitigen Endes der Konsole
(21) auf deren Innenfläche (23) eine grössere Dicke aufweist als im Bereich neben
der Auflagestelle (S).
2. Verankerungsbüchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die hohlraumseitige Innenfläche (23) der Vorderwand (9) in einem spitzen Winkel (alpha)
zur Ebene (E), gebildet durch die Vorderkanten der Öffnung (11), liegt.
3. Verankerungsbüchse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenfläche (25) der Vorderwand (9) in einem spitzen Winkel (Beta) zur Ebene
(E) liegt.
4. Verankerungsbüchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Aussenfläche (23) ein Wulst (27), d.h. mindestens eine Rippe ausgebildet
ist.
5. Verankerungsbüchse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wulst (23) oder die mindestens eine Rippe im peripheren Bereich der Vorderwand
(9) verläuft.
6. Verankerungsbüchse (5) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wulst (25) oder die mindestens eine Rippe entlang der Öffnung (11) verläuft.
7. Verankerungsbüchse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass am Mantel (15) des Hinterteils (5) mindestens ein nach aussen ragender, ganz oder
teilweise umlaufender Flansch (17) ausgebildet ist.
8. Verankerungsbüchse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (15) des Hinterteils (5) Abschnitte mit grösserer Wandstärke, Rippen oder
Wulste umfasst.
9. Verankerungsbüchse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenfläche des Mantels (15) des Hinterteils (5) zylindrisch oder konisch ausgebildet
ist.
10. Verankerungsbüchse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Mantel (15) des Hinterteils (5) oder in der Vorderwand (9) Hohlräume oder Kanäle
(31) ausgebildet sind.