[0001] Die Erfindung betrifft ein Klettergerät mit mehreren übereinander anordenbaren Rahmen,
deren Innenflächen jeweils mit einem Seil-Netzwerk zur Bildung einer Kletterebene
versehen sind, sowie einer Anzahl Vertikalstützen, an denen die Rahmen anbringbar
sind.
[0002] Derartige Klettergeräte sind entweder als stationäre oder als mobile Anlagen bekannt,
wobei diese nur max. 3,5m Höhe erreichen. Dabei können Benutzer durch das Seilnetzwerk
hindurch kriechen und dabei auf immer höhere Ebenen bzw. wieder zurück klettern. Außenseitig
ist das Klettergerät von einem Netz umgeben, um ein Herunterstürzen der Benutzer zu
verhindern.
[0003] Nachteilig bei allen herkömmlichen Klettergeräten ist es, dass die Errichtung sehr
langwierig und schwierig ist. Dies erfordert lange Aufbauzeiten bzw. komplexe Hilfsgeräte
wie Kräne.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemä-βes Klettergerät bereitzustellen,
das schnell und einfach errichtbar bzw. wieder demontierbar ist und anschließend an
einen neuen Aufstellort verbringbar ist und im Betriebszustand nicht über die maximale
zulässige Transporthöhe hinausreicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Diese Merkmalskombination
ermöglicht es, den fahrbaren Untersatz an eine Errichtungsstelle zu bewegen, anschließend
die Vertikalstützen aufzurichten und zu verriegeln und anschlie-βend durch Betätigung
der Winde - was manuell oder maschinell geschehen kann - die Aufrichtzugseile anzuziehen,
wodurch die damit verbundenen Rahmen im vorgegebenen Abstand zueinander hochgezogen
werden. Auf diese Weise ist in minimaler Zeit und mit geringem Personalaufwand das
Klettergerät einsatzbereit zu machen.
[0006] Vorzugsweise sind Aufrichtzugseile, die entlang der Vertikalstützen Aufrichtzugseile
geführt sind, im Inneren der Vertikalstützen geführt und an deren freien Enden über
Umlenkrollen umgelenkt sind. Damit sind diese geschützt angeordnet und Verletzungen
der Benutzer können vermieden werden, bei denen es sich meist um Jugendliche und Kinder
handelt.
[0007] Bevorzugt sind die Rahmen rechteckig, wobei noch weiter bevorzugt das Verhältnis
der Länge zur Breite der Rahmen 2 - 3 beträgt. Auf diese Weise ist im Transportzustand
eine kompakte Anordnung möglich, die leicht auf der Straße transportiert werden kann.
Gleichzeitig kann das Klettergerät schnell aufgebaut werden. Bei anderen Rahmenformen
wie quadratischen oder runden/ovalen Rahmenformen, die im Rahmen der Erfindung auch
möglich sind, ergeben sich diese Vorteile nicht in gleicher Weise.
[0008] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass an mindestens
zwei benachbarten Vertikalstützen Tragarme angebracht sind. An diesen Tragarmen können
unterschiedliche Bauteile angebracht werden wie Kletterschlangen, Kistenstapeln oder
Kletterbalken oder auch Kletterplatten, um das Klettergerät als Sportkletterturm zu
nutzen.
[0009] Besonders bevorzugt sind an den freien Enden der Tragarme elastische Steile angebracht
bzw. umgelenkt, deren jeweils eine Enden mit einer Gurteinrichtung verbunden sind,
um im Zusammenwirken mit einem Trampolin eine Sprungeinrichtung zu bilden. Die jeweils
anderen Enden der elastischen Seile werden entlang der Vertikalstützen nach unten
geführt um auf diese Weise in Verbindung mit einem Trampolin eine Sprunganlage bereitzustellen,
wie diese an sich bekannt ist.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen weiter erläutert.
Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführung eines Klettergerätes näherungsweise
im fahrbereiten Zustand;
- Fig. 2:
- das Klettergerät von Fig.1 mit aufgerichteten Vertikalstützen;
- Fig. 3:
- das Klettergerät von Fig.1 mit hochgezogenen Rahmen;
- Fig. 4a:
- eine erste perspektivische Detailansicht eines Klettergerätes;
- Fig. 4b:
- eine zweite perspektivische Detailansicht eines Klettergerätes;
- Fig. 5a:
- eine dritte perspektivische Detailansicht eines Klettergerätes;
- Fig. 5b:
- eine vierte perspektivische Detailansicht eines Klettergerätes;
- Fig. 6:
- eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführung eines Klettergerätes;
- Fig. 7:
- das Klettergerät von Fig.6 in Draufsicht;
- Fig. 8:
- eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführung eines Klettergerätes;
[0011] In Fig. 1 ist eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführung eines Klettergerätes
1 näherungsweise im fahrbereiten Zustand dargestellt, die aus einem fahrbaren Untergestell
10 mit zwei Fahrachsen mit Rädern
12 und an den vier Ecken ausschwenkbaren Horizontalstützen
14 besteht. An den freien Enden der Horizontalstützen
14 sind Füße
16 angebracht. Um das Untergestell
10 in fahrbereiten Zustand zu bringen, werden die Horizontalstützen
14 eingeschwenkt.
[0012] Das Untergestell
10 selbst besteht aus einem Unterrahmen
11a und einem Oberrahmen
11b, die beabstandet miteinander verbunden sind.
[0013] Am Untergestell
10 sind die Unterabschnitte
18a von vier Vertikalträgern befestigt, die sich zu einer solchen Höhe erstrecken, dass
diese die auf dem Untergestell
10 übereinander liegenden Rahmen
20 überragen. An den oberen Enden der Unterabschnitte
18a sind über Scharniere deutlich längere Oberabschnitte
18b vorgesehen, die in der in
Fig. 1 gezeigten Transportstellung nach horizontal abgeklappt sind, wobei die Unterabschnitte
18a und Oberabschnitte
18b vorne und hinten unterschiedlich lang sind, damit die Oberabschnitte
18b im zusammengelegten Zustand übereinander ruhen.
[0014] Zur Errichtung des Klettergerätes
1 werden - wie in
Fig. 2 zu sehen ist, zunächst die Oberabschnitte hochgeklappt und über nicht gezeigte Arretiermittel
in dieser Stellung zur Bildung der Vertikalträger
18 arretiert.
[0015] Über eine weiter unten dargestellte Zugseileinrichtung werden dann die Rahmen
20 entlang der Vertikalträger
18 nach oben gezogen um die in Fig. 3 gezeigte Endstellung einzunehmen. Aus Gründen
der Übersichtlichkeit sind die Rahmen
20 in den
Figuren 1 bis 3 ohne die Seilnetzstruktur dargestellt.
[0016] In der perspektivischen Darstellung von
Fig. 5 ist die Zugseileinrichtung dargestellt. Diese besteht im wesentlichen aus einer Seilwinde
30, die in der dargestellten Form manuell ausgeführt ist aber alternativ auch elektrisch
betrieben sein kann. Auf dieser Seilwinde
30 ist ein Zugseil aufgewickelt, dessen freies Ende mit einem Endstück
32 verbunden ist, an dem vier Aufrichtzugseile
34 befestigt sind, so dass die Betätigung der Seilwinde
30 alle vier Aufrichtzugseile
34 in gleicher Weise beaufschlagt.
[0017] Die vier Aufrichtzugseile
34 laufen über vier nicht näher dargestellte Umlenkrollen, die am Untergestell
10 gegenüberliegend zur Seilwinde
30 angebracht sind, wobei die zwei inneren der vier Aufrichtzugseile
34 über deren Umlenkrollen parallel in Richtung der Seilwinde
30 zurückgeführt und über die in
Fig. 4b gezeigte Umlenkrollen
36 nach seitlich außen und über in Fig. 4a gezeigte Durchführungen
38 in die dortigen Vertikalträger
18 geführt und über weitere Umlenkrollen im Inneren der Vertikalträger
18 nach oben geführt sind. Am oberen Ende der Vertikalträger
18 sind weitere Umlenkrollen, über welche die Aufrichtzugseile
34 von oben mit den Rahmen verbunden sind.
[0018] Die zwei äußeren Aufrichtzugseile
34 werden über die zugehörigen nicht dargestellten ersten Umlenkrollen direkt nach seitlich
außen geführt und anschließend in gleicher Weise im Inneren der Vertikalträger
18 nach oben und von dort mit den Rahmen
20 verbunden.
[0019] Die Aufrichtzugseile
34 sind mit den Rahmen
20 jeweils in vorgegebenen Abständen fest verbunden, so dass beim Ziehen an den Aufrichtzugseile
34 über die Winde
30 zuerst der in
Fig. 1 zuoberst dargestellte Rahmen
20 hochgezogen und anschlie-βend jeder weitere Rahmen
20 mit hoch gezogen wird.
[0020] Die
Figuren 5a und 5b zeigen perspektivische Ausschnitte des Klettergerätes
1. Dabei ist der Oberrahmen
11b des Untergestells
10 (Fig. 1) gezeigt, auf dem ein Trampolin
40 aufgespannt ist. Oberhalb des Oberrahmen
11b ist der unterste der vertikal verschiebbaren Rahmen
20 dargestellt, der in einer bevorzugten Ausführungsform mit einem Seilnetzwerk
42 versehen ist. Dazu sind vorzugsweise elastische Seile kreuz und quer derart verspannt,
dass Personen sich zwischen den Seilen hindurchzwängen und damit eine höhere oder
niedrigere Ebene erreichen können.
[0021] In
Fig. 5b sind die Führungsmittel für die Rahmen
20 dargestellt, die eine Führungsnut
50 in den Vertikalstützen
18 umfassen, wobei T-Stücke
52 an den Rahmen
20 angebracht sind und in den vorzugsweise an allen vier Vertikalstützen
18 vorgesehenen Führungsnuten
50 gleiten.
[0022] In den
Figuren 6 und 7 ist eine andere Ausführungsform eines Klettergerätes
2, das dem in den Figuren 1 bis 5 dargestellten Klettergerät
1 entspricht. Nur sind bei dieser Ausführungsform an den Vertikalstützen
18 Ausleger
60 angebracht, die über Fixierseile
62 fest ausgerichtet sind. Weitere Fixierseile
64 (die bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 1 bis 5 ebenfalls vorhanden und nur nicht dargestellt sind) fixieren die Vertikalstützen
18 gegenüber dem Untergestell
10. An den freien Enden der Ausleger
60 sind Umlenkrollen für elastische Seile
66 vorgesehen, die mit einer Traggurteinrichtung
68 verbunden sind. Zwischen den Auslegern
60 lassen sich Trampoline
70 positionieren um auf diese Weise eine oder zwei Sprunganlage(n) bereitzustellen.
Dazu sind die elastischen Seile
66 entlang oder im Inneren der Vertikalstützen
18 zu einer weiteren nicht dargestellten Winde geführt und können so gespannt oder nachgelassen
werden.
[0023] Es ist ersichtlich, dass durch die Erfindung das Klettergerüst mit sehr geringem
Aufwand und sehr schnell errichtet oder abgebaut werden kann.
[0024] Die in den
Figuren 6 und 7 gezeigte Ausführung ermöglicht einen weitergehenden Einsatz des Klettergerüstes dadurch,
dass nicht nur Personen im Inneren hochklettern können, sondern auch außen andere
Benutzer auf dem Trampolin und mit Unterstützung der vorgespannten elastischen Seile
springen können. Dadurch hat diese Klettergerüstausführung eine erhöhte Attraktivität.
Gleichzeitig ist der zusätzliche Aufwand zur Errichtung nicht wesentlich höher als
bei der ersten Ausführungsform.
[0025] Nicht dargestellt ist, dass das gesamte Klettergerüst mittels Netzen umschlossen
werden kann um zu verhindern, dass Benutzer von den oberen Ebenen abstürzen.
[0026] In
Figur 8 ist eine weitere Ausführungsform eines Klettergerüstes schematisch (also ohne Spannseile)
dargestellt, das sich von der Ausführung gemäß Fig. 6 und 7 nur dadurch unterscheidet,
dass nur eine Sprunganlage vorgesehen ist.
1. Klettergerät mit mehreren übereinander anordenbaren Rahmen (20), deren Innenflächen
jeweils mit einem Seil-Netzwerk (42) zur Bildung einer Kletterebene versehen sind,
sowie einer Anzahl Vertikalstützen (18), an denen die Rahmen (20) anbringbar sind,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) die Vertikalstützen (18) sind mit einem fahrbaren Untersatz (10) abklappbar verbunden;
b) entlang der Vertikalstützen (18) sind Aufrichtzugseile (34) geführt, deren jeweils
eine Enden mit einer Winde (30) wirkgekoppelt sind und deren jeweils andere Enden
mit den Rahmen (20) verbunden sind;
c) wobei die Aufrichtzugseile (34) derart mit den Rahmen (20) verbunden sind, dass
diese im aufgerichteten Zustand jeweils vorgegebene Vertikalabstände zueinander einnehmen.
2. Klettergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufrichtzugseile (34) im Inneren der Vertikalstützen (18) geführt sind und an
deren freien Enden über Umlenkrollen umgelenkt sind.
3. Klettergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die windenseitigen Enden der Aufrichtzugseile (34) mit einem Endstück (32) verbunden
sind, dessen anderes Ende mit einem Windenseil verbunden ist, das auf die Winde (30)
aufwickelbar ist.
4. Klettergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmen (20) rechteckig sind.
5. Klettergerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Länge zur Breite der Rahmen (20) zwischen 2 und 3 liegt.
6. Klettergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Untergestell (10) im Bereich der Ecken Horizontalstützen (14) ausklappbar sind,
an deren freien Enden Stützfüße (16) vorgesehen sind.
7. Klettergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfüße (16) über Spannseile (64) mit den oberen Enden der Vertikalstützen
(18) verbunden sind.
8. Klettergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einzelnen Vertikalstützen (18) Führungsmittel (50) vorgesehen sind,
die mit Gegenstücken (52) an den Rahmen (20) zusammenwirken, um beim Aufrichten des
Klettergerätes (1) bzw. Hochziehen der Rahmen (20) diese zu führen.
9. Klettergerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsmittel als Längsnuten (50) ausgebildet sind, und an den Rahmen T-Stücke
(52) angebracht sind, die in den Längsnuten (50) verschiebbar sind.
10. Klettergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens zwei benachbarten Vertikalstützen (18) Tragarme (60) angebracht sind.
11. Klettergerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass an den freien Enden der Tragarme (60) elastische Steile (66) umgelenkt werden, deren
jeweils eine Enden mit einer Gurteinrichtung (68) verbunden sind, um im Zusammenwirken
mit einem Trampolin eine Sprungeinrichtung zu bilden.
12. Klettergerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwei gegenüberliegende Sprungeinrichtungen vorgesehen sind.
13. Klettergerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass an den Tragarmen (60) Kletterschlangen, Kistenstapeln oder Kletterbalken angebracht
sind.
14. Klettergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Rahmen (20) Kletterplatten anbringbar sind.