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(11) |
EP 1 698 482 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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06.09.2006 Patentblatt 2006/36 |
(22) |
Anmeldetag: 21.06.2000 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
(30) |
Priorität: |
21.06.1999 DE 19928337 05.10.1999 DE 19948183
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(62) |
Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ: |
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00113229.9 / 1063104 |
(71) |
Anmelder: Ribler GmbH |
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70567 Stuttgart (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Landen, Franz Josef
70184 Stuttgart (DE)
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Bemerkungen: |
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Diese Anmeldung ist am 22 - 02 - 2006 als Teilanmeldung zu der unter INID-Kode 62
erwähnten Anmeldung eingereicht worden. |
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(54) |
Buchblockzange zum automatischen Einlesen von Produktionsparametern |
(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme und Pressung von
losen Blättern bzw. Buchblocks, die durch weitere Bearbeitungsschritte zu einem fertigen
Buch gebunden werden. Dabei werden durch eine entsprechende Sensorik alle Parameter
des zu verarbeitenden Buchblocks erfaßt und die dadurch erhalten Werte über einen
Rechner auf die verschiedenen Stellmotoren innerhalb der Produktionsmaschine übertragen.
1. Stand der Technik
[0001] Um Bücher binden zu können müssen die zu bindenden Blätter in einer Buchblockzange
im ersten Arbeitsgang zusammengehalten werden. Dabei müssen diese Blätter in dieser
Zange so gehalten werden, dass das untere Ende des Stapels für einen Bereich von ca.
7 bis 15 mm frei zugänglich ist, um nachfolgende Bearbeitungsschritte zu ermöglichen.
U.a. dient diese Bearbeitung der Faserfreilegung für den späteren Klebstoffauftrag.
Bedingt durch die Kräfte, die durch die derzeitigen Rückenbearbeitungswerkzeuge auf
den Papieraushang wirken, muß die Pressung unterschiedlich gestaltet sein.
Je härter das Papier ist, zB. bei gestrichenen Papieren, umso größer muß die Zangenpressung
sein etc..
Da der Buchblock während der Bearbeitung der Blattkanten im rechten Winkel zum Werkzeug
steht, muß der Blockaushang, besonders bei kleineren Maschinen, mit einem Gegengewicht,
bspw. einer Art Gegenschneide in Form gehalten werden.
[0002] Die Einstellung der Buchblockzange und des Gegengewichts muß auch immer wieder, je
nach der Blockstärke, der verschiedenen zu bearbeitenden Buchblocks aufwendig neu
eingestellt werden.
2. Beschreibung der Erfindung
[0003] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende Vorrichtung, vorzugsweise für
Einbis Fünfzangen-Bindemaschinen, kann auch mit einer Buchblockzange versehen werden,
die nicht mehr auf die unterschiedlichen Blockstärken eingestellt werden muß.
[0004] Bei der Softcover-Buchherstellung (Taschenbuch) wird der Buchblock bisher von Hand
oder über einen automatischen Anleger in die Buchblockzange so eingegeben, daß die
untere Kante, an der später der Umschlag angeklebt wird, glattgestoßen aufliegt. Gleichmäßige
Kanten sind für einen späteren gleichmäßigen Leimfilm erforderlich. Die Öffnung bzw.
Weite der Buchblockzange hängt von der Buchblockdicke ab. Bei den derzeit bekannten
Verfahren und Maschinen muß die Buchblockzange auf die jeweils erforderliche Buchblockstärke
von Hand, und meistens unter Zuhilfenahme von Werkzeug, zeitaufwendig eingestellt
werden. Dies geschieht z.T. durch Hinzufügen von Distanzscheiben o.ä. Dies erfordert
einen gewissen Zeitaufwand, insbesondere im Hinblick darauf, daß bspw. Einzangenautomaten
hauptsächlich für Kleinauflagen mit unterschiedlichen Blockstärken und vor allem für
den sogenannten "on demand" Bereich verwendet werden. Dies würde letztendlich bedeuten,
daß die Buchblockzange jeweils zur verarbeitenden Blockstärke manuell angepaßt werden
muß.
[0005] Die hier beschriebene erfindungsgemäße Buchblockzange für den Bereich der Buchherstellung
muß nicht mehr auf die unterschiedlichen Buchblockstärken eingestellt werden. Diese
Maßnahme ist ein wichtiger Beitrag zur Automation im Kleinmaschinenbereich und reduziert
so die Rüstzeiten gewaltig. Ein anderer wichtiger Aspekt ist, daß hierbei kein Werkzeug
benötig wird.
[0006] Die Messung der Buchblockstärke erfolgt bspw. inkremental durch einen Weggeber. Dieser
erfaßte Wert wird auf einen Stellmotor übertragen, der sowohl die Öffnung der Leimdüse
auf diesen Wert entsprechend öffnet oder schließt, als auch auf die Prägestation.
Dieser erfaßte Wert wird in der Prägestation intern auf einen Stellmotor übertragen,
der den Abstand zwischen zwei oder mehreren Rillwerkzeugen entsprechend öffnet oder
schließt. Dies ist erforderlich für die Vorbereitung des Umschlages ( erweichen der
Faser zum leichteren Umklappen des Umschlages).
[0007] In der Praxis können Papiere über unterschiedliche Volumina verfügen, d.h. manche
Papiere erscheinen weicher und lassen sich so mehr pressen. Dieser Erscheinung wird
dadurch Rechnung getragen, daß dem gespeicherten Wert automatisch ein Betrag von z.B.
5 oder 10 mm hinzugerechnet wird. Somit ist gewährleistet, daß sämtliche Papiere,
selbst mit unterschiedlichem Volumen problemlos bearbeitet werden können.
[0008] Die vorab beschriebene Differenz des Verfahrweges zzgl. des genannten Pressweges
bildet den Speicherwert. Dieser Wert, und somit die erforderliche Zangenöffnung stellt
sich von selbst ein, ohne Werkzeug oder sonstige Handhabung. Er bleibt gespeichert,
bis die gesamte Auflage mit diesem Format verarbeitet ist, d.h. die Zange öffnet nur
noch so weit wie der ermittelte Wert. Um die Öffnung der Zange wieder zu verändern,
muß lediglich der gespeicherte Wert gelöscht werden.
1. Anspruch
Einrichtung zur Aufnahme von Papierblocks für die Buchherstellung dadurch gekennzeichnet, daß eine Aufnahmevorrichtung, bestehend aus einer hinteren und vorderen Stützplatte.
Eine dieser Stützplatten ist verfahrbar und daß dieser Verfahrweg gemessen wird. Dieser
Messwert wird auf weitere Verfahrensschritte innerhalb der Produktionsmaschine bspw.
auf die Öffnung der Leimdüse oder auf die Einrichtung zum Prägen von Umschlagrillen
oder auf eine Stapeleinrichtung an der Auslage, oder auf Abmessen eines Fälzelstreifens
oder auf eine Leimerkennungssensorik durch Stellmotoren automatisch übertragen.
2. Anspruch
Buchblockzange nach Anspruch 1 zum Spannen von Buchblocks, die für weitere Bearbeitungen
vorgesehen sind, bestehend aus einer feststehenden Anschlagfläche und einer bewegbaren
Anschlagfläche, welche über mindestens zwei Achsen miteinander verbunden sind, wobei
die bewegbare Anschlagfläche entlang der Achsen verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen aus Gewindestangen o.ä. bestehen, die an der Rückseite der Zange mit einem
Zahnritzel oder Gewindemutter miteinander wirkverbunden sind, so daß die bewegbare
Anschlagfläche durch die Betätigigung des Zahnritzels oder Gewindemutter verschiebbar
ist.
3. Anspruch
Buchblockzange nach Anspruch 1 und2 dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnritzel bzw. die Gewindemutter mittels eines Elektromotors betätigbar ist.
4. Anspruch
Verfahren zur Steuerung einer Buchblockzange nach einem der Ansprüche 1, 2, oder 3
dadurch gekennzeichnet, daß die Buchblockzange zunächst auf den maximalen Wert geöffnet wird und anschließend
zur Aufnahme eines Buchblocks geschlossen wird, wobei während des Öffnens und Schließens
die Bewegungen des Zahnritzels bzw. der Gewindemutter oder die jeweilige zum Öffnen
und Schließen benötigte Zeit oder der benötigte Weg in einer Steuereinheit gemessen
und gespeichert werden und die Differenz beider Werte berechnet und gespeichert werden
und daß zur Aufnahme weiterer gleichartiger Buchblöcke nur noch auf den ermittelten
Differenzwert geöffnet wird.
5. Anspruch
Verfahren nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, daß dem ermittelten Differenzwert ein Wert zugeschlagen wird, der frei wählbar ist oder
dem Volumen des volumenreichsten in den aufzunehmenden Buchblöcken enthaltenen Papiers
entspricht.