[0001] Die Erfindung betrifft eine pneumatisches Handstempolgerat.
[0002] Pneumatische Handstempelgerate werden in der Industrie in unübersehbarer Zahl eingesetzt.Die
Versorgung mit Treibgas erfolgt hier fast ausnahmslos direkt durch Kompressoren über
Schlauchleitungen.
[0003] In der DE 37 395 39 C2 ist ein Handstempelgerät in Gestalt einer Prägevorrichtung
zum Einprägen von Zeichen in eine Gegenstandsoberfläche beschrieben, welches über
eine Schlauchleitung mit Druckluft versorgt wird und das ein rohrförmiges Gehäuse
ausweist, das ständig mit Druckluft gefüllt ist. An dem Rohr ist ein Stempelhalter
angeordnet, in dem ein Prägestempel verschiebbar gefülirt ist, der an seiner der Prägeseite
entgegengesetzten Rückseite eine Aufprallfläche aufweist, der die Schlagfläche eines
in dem rohrförmigen Gehäuse verschiebbar angeordneten Schlagkolbens gegenüber liegt.
Der Gehäuseinnenraum ist ständig mit Druck luft gefüllt. Um den Präge- oder Stempelvorgang
auszulösen wird der Prägestempel mit seiner Prägeseite auf den zu stempelnden Gegenstand
aufgesetzt. Durch einen kräftigen Druck oder schlagartigen Aufsetzen des Gerätes auf
den zu stempelnden Gegenstand wird über den Prägestempel ein in dessen Bereich in
dem Gehäuse angeordnetes Ventil geöffnet, das die in dem Gehäuse anstehende Druckluft
durch Öffnungen im Be reiahe des Prägestempels entweichen lässt. Die nachströmende
Druckluft lässt das Schlagatück auf den Prägestempel auftreffen, der damit den Prägevorgang
ausführt.
[0004] Bei einem anderen aus der EP 0 121 640 B1 bekannten Handstempelgerät ist bei einer
pneumatischen Ausführungsform die Anordnung derart getroffen, dass in dem rohrförmigen
Teil eines als Pistole ausgebildeten Gehäuses, dessen roh förmiges Teil an einem Ende
als stempelhalter ausgebildet ist, ein Stempel verschieblich gelagert ist, der über
eine Stange mit einem Druckstück verbunden ist, gegen das sich eine Rückholfeder abstützt
und das einen Druckraum begrenzt, der über ein Ventil mit einer Dosierkammer verbunden
ist, die ihrerseits über ein zweites Ventil mit einem in dem Pistolenhandgriff untergebrachten
Treibgasbehälter verbunden ist. Die beiden Ventile werden zeitlich aufeinanderfolgend
durch Betätigung eines dem Handgriff zugeordneten Pistolenabzugs so angesteuert, dass
zunächst die Dosierkammer mit dem Treibgas beaufschlagt wird und anschließend die
in der Dosierkammer enthaltene Treibgaemenge das Druckstück beaufschlagt, so dass
der Stempel gegen den zu stempelnden Gegenstand vorgeschoben wird. Dieses Handstempelgerät
weist kein auf das Druckstück einwirkendes Schlagetück auf. Das Erfordernis von zwei
in zeitlicher Aufeinanderfolge anzusteuernden Ventilen bedingt einen beträchtlichen
konstruktiven Aufwand und erfordert eine gewisse Aufmerksamkeit auf Seite der Bedienungsperson
bei der Betätigung des Pistolenabzugs.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde ein
pneumatisches Stempelgerät zu schaffen, das überall uneingeschränkt mobil genutzt
werden kann, wobei gegebenenfalls die für die Stempelung erforderliche Schlagenergie
aus einem wiederbefüllbaren Treibgasbehältcr entnommen werden kann und das sich durch
eine leichte Handhabbarkeit auszeichnet.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe weist das erfindungsgemäßo pneumatische Handstempelgerät
die Merkmale des Patentanspruchs 1 auf.
[0007] Um einen beliebigen Gegenstand an einer genau definierten Stelle zu stempeln, wird
der Stempel mit einer stirnseitig angeordneten Stempelplatte des in das Händstempelgerät
eingesetzten Stempels auf den Gegenstand aufgesetzt. Bei einer Ausführungsform wird
durch einen leichten Druck mit der flachen Hand auf den Boden des Treibgasbehältera
kurzzeitig ein Ventil geöffnet, dass eine definierte Menge Treibgas freigibt. Dieses
Treibgas wirkt auf ein Schlagstück und drückt dieses schlagartig über eine Druckplatte
auf den Stempel. Steht für den Stempelvorgang nur eine Hand zur Verfügung kann das
Ventil des Treibgasbehälters auch durch schlagartiges Aufsetzen der Stempelplatte
auf den zu stempelnden Gegenstand geöffnet und so die Stempelung durchgeführt werden.
Diese Stempelvorgänge können beliebig oft wiederholt werden. Die Anzahl der Stempelungen
wird nur durch die Größe und Kapazität des Treibgasbehälters begrenzt. Als Treibgasbehälter
können Druckluftbehälter bis zu 300 bar Fülldruck oder CO
2-Behälter verwendet werden, die jeweils nach Entleerung rasch aus Vorratsflaschen
nachgefüllt werden können. Wird anstelle von Druckluft CO
2 als Treibgas eingesetzt und stehen große Vorratsflaschen nicht zur Verfügung, kann
das CO
2 auch aus handelsüblichen CO
2. Kapseln wie sie auch in verschiedenen Haushaltgeräten Ver wendung finden und im
Handel erhältlich sind, problemlos entnommen werden. Die Treibgaequelle kann einen
mit einem das Druckstück und das Schlagstück axial verschieblich führenden und eine
Druckkammer enthaltenden Rohr fest oder lösbar verbundenen Treibgasbehälter aufweisen,
doch kann bei einer Ausführungsform die Anordnung auch derart getroffen sein, dass
die Treibgasquelle eine mit dem Rohr verbundenen, ein Ventil enthaltenden Druckminderer
und einen diesem zu geordneten Schlauchanschluss zur Treibgasversorgung bspw. aus
einem separaten Großbehälter aufweist.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen des neuen Handstempelge räts sind Gegenstand von Unteranaprüchen.
[0009] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein pneumatisches Handstempelgerät mit integrierter Treibgasversorgung in einer Seitenansicht,
teilweise im axialen Schnitt in der Ruhestellung,
- Fig. 2
- das Handstempelgerät nach Figur 1 in einer entsprechenden Darstellung unter Veranschaulichung
des Zustands mit aus der Ruhestellung heraus bewegtem Schlagstück und
- Fig. 3
- das Handstempelgerät nach Figur 1 in einer abgewandelten Ausführungsform zum Anschluss
an eine separate Druckgasversorgungsquelle, in einer dor Figur 1 entsprechenden Darstellung
und in einem anderen Maßstab.
[0010] Das in der Zeichnung in verschiedenen Austührungsformen dargestellte Handstempelgerät
weist einen zylindrischen Stempel 1. auf, der in einer Stempelführung 2 axial verschieblich
gelagert ist und der auf seiner freien Stirnseite eine gravierte Stempelplatte 20
trägt. Eine auf den Stempel 1 aufgesetzte Vorspannfeder 3, die sich gegen den Stempelhalter
2 und ein mit dem Stempel 2 verbundenes Führungsstück 12 größeren Durchmessers abstützt,
drückt den Stempel 2 über das Führungsstück 12 gegen ein Druckstück 4, das an einer
Rückholfeder 5 anliegt, die gemeinsam mit dem Druck-stück 4 in einem Rohr 6 axial
verschieblich gelagert ist. Auf dem Druckstück 4 ist eine in dem Rohr 6 verschieblich
angeordnete Schubstange 7 abgestützt, die durch ein in dem Rohr axial bewegliches
Schlagstück 8 radial geführt ist, das auf e:iner Stirnseite an der Rückholfeder 5
anliegt. Mit seiner gegenüberliegenden Stirnseite begrenzt das Schlagatück 8 in dem
Rohr 6 eine Druck- oder Kompreseivnekammer 9, die anschließend an ein Bodenteil des
Rohres 6 ausgebildet ist, welches mit einem Gewindestutzen 10 versehen ist, auf den
ein Treibgasbehälter 15 aufgeschraubt ist, der als Treibgas unter Druck stehendes
CO
2 oder Druckluft enthält. Der Treibgasbehälter 15, der mit dem Rohr 6 in einer Ausführungsform
auch unlösbar verbunden sein kann, enthält ein nicht weiter dargestelltes Ventil,
das durch einen Ventilstift 11 betätigt werden kann, der zu dem Rohr 6 hin weisend
angeordnet ist und durch die Schubstange 7 axial betätigt werden kann. Die Vorspannfeder
3 drückt den Stempel 1 über das Führungsteil 12 gegen das Druckstück 4, welches gleichzeitig
die Schubstange, die wie bereite vermerkt, axial beweglich durch das Schlagatück a
geführt ist, ständig gegen den Ventilstift 11 drückt. In dem in Figur 1 darqestellten
Ruhezustand ist das Schlagstück B durch die Rückholfeder 5 in einer bestimmten Position
bezüglich des Bodenteils des Rohres 6 gehalten, in der es die Druckkammer 9 begrenzt.
In das Bodenteil ist eine axial verstellbare Stellschraube 13 eingeschraubt, die es
erlaubt, den Raum der Druckkammer 9 im Ruhezustand zu vergrößern, wodurch sich die
bei der Betätigung des Handstem pelgeräts auf den Stempel 1 von dem Schlagstück B
ausgeübte Schlagkraft entsprechend verändert. Damit können Materialien unterschiedlichster
Härtegrade, bei gleichem Ausgangsdruck, problemlos gestempelt werden.
[0011] Der Stempel 1, der Stempelbehälter 2, die Vorspannteder 3, das Druckstück 4, die
Rückholfeder 5, das Rohr 6, die Schubstange 7 und das Schlagstück 8 bilden zusammen
eine Sternpeleinheit 22 mit der bei der Ausführungsform nach den Figuren 1, 2 der
abnehmbare separate Treibgasbehälter 15 mittels des Gewindes 10 lösbar verbunden ist.
[0012] Um einen beliebigen Gegenstand an einer genau definierten Stelle zu stempeln, wird
der in die Stempeleinheit 22 eingesetzte Stempel 1 mit seiner Stempelplatte 20 auf
diesen Gegenstand aufgesetzt. Durch einen leichten Druck mit der flachen Hand auf
den Boden 17 des Treibgasbehälters 15 wird der Ventilstift 11 von der Schubstange
7 in die in Figur 2 dargestellte Position 16 verschoben, womit sich kurzzeitig das
Ventil des Treibgasbehältera 15 öffnet, welches eine definierte Menge Treibgas freigibt.
Dieses Treibgas strömt über eine Vorkammer 14 an der Schubstange 7 vorbei in die Druckkammer
9 ein, wirkt auf das Schlagatück 8 und drückt: dieses über die Rückholfeder 5 schlagartig
auf das Druckstück 4, welches die Energie direkt auf den Stempel, 1 überträgt, so
dass dessen Druckplatte 20 die Stempelung des Gegenstandes bewirkt.
[0013] Nach diesem Vorgang drückt die Rückholfeder 5 das Schlagstück 8 wieder in die Ausgangsposition
nach Figur 1 zurück. Steht für den Stempelvorgang nur eine Hand zur Verfügung, kann
das Ventil des Treibgasbehälters 15 auch durch schlagartiges Aufsetzen der Stempelplatte
20 auf den zu stempelnden Gegenstand geöffnet und so die Stempelung durchgeführt werden.
[0014] Diese Stempelvorgänge können beliebig oft wiederholt werden. Die Anzahl der Stempelungen
wird, wie bereits vermerkt, nur durch die Größe und Kapazität des wiederbefüllharen
Treibgasbehälters begrenzt. Der Treibgasbehälter 15 kann, wie ebenfalls bereits vermerkt,
mit dem Rohr 6 auch fest verbunden sein. Er kann auch durch eine handelsübliche CO
2-Kappel gebildet sein.
[0015] Bei einem stationären Einsatz des Handstempelgerätes kann die Treibgasversorgung
auch in der in Figur 3 angedeuteten Weise geschehen. Auf das Rohr 6 ist hierbei über
das Gewinde 10 ein Druckminderer 18 aufgeschraubt, der das Ventil mit dem Ventilbetätigungsstift
11 enthält und mit einem Schlauchanschluss 19 versehen ist, über den die Treibgasversorgung
bspw. aus einem separaten Großbehälter erfolgen kann.
[0016] Anstelle der geschilderten Betätigung des Handstempelgerätes durch einen leichten
Druck auf den Boden 17 des Treibgasbehälters 15 kann die Anordnung noch derart getroffen
sein, dass eine eigene Betätigungseinrichtung für das Ventil des Treibgasbehälters
15 vorgesehen ist, die in Figur 1. bei 21 angedeutet ist. In diesem Falle kann auf
die Schubstange 7 zur Ventilöffnung ggfs. verzichtet werden.
1. Pneumatisches Handstempelgerät mit
- einem Rohr (6) und einem daran angeordneten Stempelhalter (2),
- einem in dem Stempelhalter (2) verschieblich geführten Stempel (1),
- einem in dem Rohr (6) verschieblich geführten Druckstück (4) für den Stempel,
- einem in dem Rohr (6) verschieblich geführten Schlagstück (B), das über eine Rückholfeder
(5) gegen das Druckstück (4) abgestützt ist,
- ei.ner in dem Rohr (6) enthaltenen Druckkammer (9), die auf einer Seite durch das
Schlagatück (8) begrenzt ist,
- einer unter Druck stehenden Treibgasquelle (15), die mit der Druckkammer über ein
wahlweise kurzzeitig betätigbares Ventil in Verbindung steht, das einen dem Rohr zugewandten
Betätigungsstift (11) aufweist,
- wobei in dem Rohr (6) eine mit dem Betätigungsstift (11) zusammenwirkende Schubstange
(7) zur Öffnung des Ventils angeordnet ist.
2. Handstempelgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubstange (7) sich zwischen dem Druckstück (14) und dem Ventilbetätigungsstift
(11) erstreckend angeordnet ist.
3. Handstempelgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubstange (7) durch das Schlagstück. (8) axial beweglich hindurch geführt ist.
4. Handstempelgerät nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel (1) durch eine Vorspannfeder (3) an dem Druckstück (4) in Anlage gehalten
ist.
5. Handstempelgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibgasquelle einen mit dem Rohr (6) lösbar verbundenen Treibgasbehälter (15)
aufweist.
6. Handstempelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibgaequelle einen mit dem Rohr (6) fest verbundenen Treibgasbehälter aufweist.
7. Handstempelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibgasquelle einen mit dem Rohr (6) verbundenen, das Ventil enthaltenden Druckminderer
(18) und einen diesem zugeordneten Schlauchanschluss (19) zur Treibgasversorgung aufweist.
8. Handstempelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibgasquelle eine das Ventil enthaltende handelsübliche CO2-Kapsel aufweist.
9. Handstempelgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eine eigene Betätigungsvorrichtung (21.) für das Ventil aufweist.
10. Handstempelgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe des Druckraumes der Druckkammer (9) durch Einstellmittel (13) einstellbar
ist.