[0002] Derartige Saugbändertische sind allgemein bekannt (DE 40 12 948 A1). Bei diesen Saugbändertischen
ist es üblich, dass die durch ein im Saugband befindliches Saugloch realisierte Ansaugfläche
wesentlich kleiner ist als die Saugfläche, welche durch eine im Tischblech angeordnete
Saugöffnung realisiert wird. Die Haltekraft, mit der die zu fördernden Bogen auf dem
Saugband gehalten werden, wird im Wesentlichen durch die Größe und Anzahl der im Saugband
wirkenden Sauglöcher sowie durch den im Saugkasten herrschenden Unterdruck bestimmt.
Beim Betreiben eines Saugbändertischs in einer bogenverarbeitenden Maschine treten
drei Betriebsstände auf. In einem ersten Betriebszustand, der charakterisiert ist
durch das Zuführen des ersten Bogens von einer Vereinzelungsvorrichtung zu dem Saugband,
ist nur eine geringer Teil der Sauglöcher abgedeckt. Das bedeutet aber, dass eine
große Menge an Falschluft gezogen und damit nur eine geringe Saugkraft realisiert
wird. Um aber trotzdem möglichst schlupffrei den ersten Bogen übernehmen zu können,
ist es erforderlich, dem Saugkasten einen Lüfter zuzuordnen, mit dem ein großer Volumenstrom
erzeugt werden kann. Derartige Lüfter realisieren aber lediglich einen geringen Unterdruck.
Im Zweiten Betriebszustand , der dadurch charakterisiert ist, dass der gesamte Saugbändertisch
von der Bogenstaffel bedeckt ist und damit wenig Falschluft gezogen wird, ist ein
geringer Volumenstrom erforderlich, jedoch wird ein ausreichender Unterdruck zum Halten
der Bogenstaffel auf dem Saugband benötigt. Letztlich ist ein dritter Betriebszustand
gegeben, der dadurch charakterisiert ist, dass der letzte Bogen der Bogenstaffel mit
der Vorderkante gegen Anlegmarken geführt wird. Da der letzte Bogen der Bogenstaffel
aber nicht von einem Folgebogen unterlappt ist, liegt dieser mit einer größeren Fläche
auf dem Saugbändertisch auf und wird so mit einer großen Haltekraft von diesem fixiert.
Wird der Bogen dann von dem Saugband gegen die Anlegmarken geführt, erfolgt eine Verformung
der Vorderkante, wodurch es zu einer Makulaturbildung kommt. Um das zu vermeiden,
muss im Saugkasten beim Anlegen des letzen Bogens im Saugkasten ein geringer Unterdruck
realisiert werden.
[0003] Das Erfordernis, in einem Betriebszustand einen hohen Volumenstrom und in einen weiteren
Betriebszustand einen geringen Volumenstrom mit einem hohen Unterdruck zu erzeugen,
ist an sich widersprüchlich und kann nur durch einen Kompromiss abgedeckt werden.
Es gelangen deshalb Lüfter zum Einsatz, die einen sehr hohen Volumenstrom realisieren
können. Die Optimierung der Lüfter nach dem Volumenstrom führt aber zu relativ geringen
Unterdruckleistungen. Diese Lüfter haben darüber hinaus die Eigenschaft, bei Unterschreiten
eines bestimmten Volumenstromes, also bei Abriss der Strömung, instabil zu werden,
d. h. die Drehzahl und der Unterdruck beginnen sehr stark zu schwanken. Um dies zu
vermeiden, werden, wie z. B. in der DE 199 47 554 A1 dargestellt, Belüftungselemente
zur Realisierung einer Falschluftzuführung vorgesehen. Das bedeutet aber, dass die
Lüfter nach einer hohen Leistung ausgelegt werden, die im eigentlichen Betrieb nicht
benötig und letztlich vergeudet wird. Bei der Verwendung z. B. nur eines Saugkastens
im oberen Bereich des Saugbändertischs bedeutet das, dass der Lüfter zur Realisierung
des ersten Betriebzustandes, der nur kurzfristig auftritt, nach einer maximalen Leistung
ausgelegt ist, zur Realisierung des zweiten Betriebzustandes, der den Dauerbetrieb
charakterisiert, nicht benötigt und durch Zuführen von Falschluft kompensiert wird.
Lüfter hoher Leistung bedingen aber auch höhere Kosten.
[0008] In Fig. 1 ist schematisch ein Saugbändertisch 1 in einer Seitenansicht dargestellt.
Der Saugbändertisch 1 besteht aus einem Saugkasten 2, der mit einem Tischblech 3 und
mit einem Lüfter 4 versehen ist. Über den Saugkasten 2 sind ein oder mehrer Saugbänder
5 geführt. Im Ausführungsbeispiel ist nur ein Saugband 5 vorgesehen, das etwa mittig
über den Saukasten 2 geführt wird. Dazu sind eine obere Umlenkwalze 6 und eine untere
Umlenkwalze 7 vorgesehen, von denen eine der Umlenkwalzen 6, 7 angetrieben wird. Im
Ausführungsbeispiel wird die obere Umlenkwalze 6 mittels eines Antriebs 8 angetrieben.
Das Saugband 5 wird durch eine Spannwalze 9 und eine Führungswalze 10 gespannt. Das
Saugband 5 läuft, angetrieben durch den Antrieb 8, in einer Pfeilrichtung 11 um. Dem
Saugbändertisch 1 ist ein nicht dargestellter Bogenanleger vorgeordnet und ein Anlegtisch
12 nachgeordnet. Am Anlegtisch 12 sind Anlegmarken 13 gezeigt, die aus ihrer Position
am Anlegtisch 12 im Arbeitstakt in eine Position unter diesen verbracht werden.
In der Fig. 2 ist ausschnittsweise das auf dem Tischblech 3 geführte Saugband 5 in
der Draufsicht gezeigt. In dem Saugband 5 sind Sauglöcher 14 vorgesehen. Die Sauglöcher
14 sind fluchtend in Sauglochspuren 15 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel sind eine
erste Sauglochspur 15.1 und eine zweite Sauglochspur 15.2 gezeigt. Es ist möglich,
im Saugband 5 eine oder beliebig viele Sauglochspuren 15 vorzusehen. Die Sauglöcher
14 weisen innerhalb einer Sauglochspur 15 gleiche Sauglochabstände X und jeweils gleiche
Ansaugflächen 16 hinsichtlich Form und Flächeninhalt auf. Damit können die Sauglöcher
14 in der ersten Sauglochspur 15. 1 in einem ersten Sauglochabstand X
1 und in der zweiten Sauglochspur 15.2 in einem zweiten Sauglochabstand X
2 beabstandet zueinander angeordnet sein. Im Ausführungsbeispiel sind die Sauglochabstände
X
1, X
2 gleich.
Im Tischblech 3 sind Saugöffnungen 17 vorgesehen. Die Saugöffnungen 17 sind zueinander
fluchtend in Saugöffnungsspuren 18 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel sind eine erste
Saugöffnungsspur 18. 1 und eine zweite Saugöffnungsspur 18.2 vorgesehen, wobei die
Lage der Sauglochspuren 15 mit der der Sauföffnungsspuren 18 übereinstimmt. In dem
Tischblech 3 sind mindesten so viele Saugöffnungsspuren 18 vorgesehen wie Sauglochspuren
15 im Saugband 5 angeordnet sind, wobei jeder Sauglochspur 15 mindestens eine Saugöffnungsspur
18 zugeordnet ist. Die Saugöffnungen 17 weisen innerhalb einer Saugöffnungsspur 18
gleiche Saugöffnungsabstände Y und gleiche Saugflächen 19 hinsichtlich Form und Flächeninhalt
auf. Damit können die Saugöffnungen 17 in der ersten Saugöffnungsspur 18.1 in einem
ersten Saugöffnungsabstand Y
1 und in der zweiten Saugöffnungsspur 18.2 in einem zweiten Saugöffnungsabstand Y
2 zueinander angeordnet sein, wobei der Saugöffnungsabstand Y stets kleiner als der
Sauglochabstand X ist. D. h., bei der Ausgestaltung des Saugbandes 5 derart, dass
in der ersten Sauglochspur 15.1 ein erster Sauglochabstand X
1 und in der zweiten Sauglochspur 15.2 ein zweiter Sauglochabstand X
2 realisiert und X
1 ≠ X
2 ist, muss der erste Saugöffnungsabstand Y
1 der der ersten Sauglochspur 15.1 zugeordneten ersten Saugöffnungsspur 18.1 kleiner
sein als der erste Sauglochabstand X
1. Entsprechend muss der zweite Saugöffnungsabstand Y
2 kleiner als der zweite Sauglochabstand X
2 ausgebildet sein. Der Saugöffnungsabstand Y muss in Abhängigkeit von der Ausgestaltung
der Sauglöcher 14 und dem Sauglochabstand X so viel kleiner sein, dass in jeder Position
des in Pfeilrichtung 11 über das Tischblech 3 laufenden Saugbandes 5 in diesem Bereich
jedes Saugloch 14 mit mindestens einer Saugöffnung 17 vollständig oder mit zwei Saugöffnungen
17 teilweise kommuniziert, wobei die mit einem Saugloch 14 in Verbindung stehenden
Teilflächen mindestens in der Summe eine Saugfläche 19 ergeben. Der Sachverhalt ist
in den Figuren 2 und 3 gezeigt, wobei in Fig. 3 in der Einzelheit B dargestellt ist,
dass ein Saugloch 14 mit einer Saugöffnung 17 in Verbindung steht, während die Einzelheit
C zeigt, dass ein Saugloch 14 abschnittsweise mit zwei Saugöffnungen 17 verbunden
ist, wobei Teile der beiden Saugöffnungen 17 durch das Saugband 5 abgedeckt sind.
Jedes im Saugband 5 angeordnete Saugloch 14 weist eine Ansaugfläche 16 auf, die mehrfach
größer ist als die Saugfläche 19, welche von einer im Tischblech 3 angeordneten Saugöffnung
17 realisiert wird. Durch diese Anordnung der mit einer,wesentlich kleineren Saugfläche
19 gegenüber der Ansaugfläche 16 der der im Saugband 5 vorgesehen Sauglöchern 14 aufweisenden
Saugöffnungen 17 im Tischblech 3 wird der Unterdruck im Saugkasten 2 von diesen bestimmt.
Der Unterdruck im Saugkasten 2 wird durch die Drosselwirkung der mit einer kleinen
Ansaugfläche 19 versehenen Saugöffnungen 17 definiert, indem die Zufuhr von Falschluft
minimiert wird.
Das Saugband 5 wird vom Antrieb 8 in Pfeilrichtung 11 angetrieben und der Saugkasten
2 durch den Lüfter 4 mit Unterdruck beaufschlagt, wobei aufgrund des geringen erforderlichen
Volumenstroms, bedingt durch die Wirkung der Saugöffnungen 17, ein Lüfter 4 geringer
Leistung vorgesehen werden kann. Wird der erste Bogen einer Bogenstaffel auf den Saugbändertisch
1 geführt, so wird dieser, obwohl über die offenen Saugöffnungen 17 Falschluft gezogen
wird, angesaugt und in Pfeilrichtung 11 transportiert, wobei Folgebogen unterlappt
nachgeordnet werden. Wenn der erste Bogen der Bogenstaffel mit der Vorderkante an
den Anlegmarken 13 anlegt, tritt der stationäre Betriebszustand ein, in dem keine
Falschluft über nicht durch Bogen abgedeckte Saugöffnungen 17 strömen kann.