[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Befestigungsvorrichtung für Laufschienen, insbesondere
für Krananlagen oder dergleichen nach dem Patentanspruch 1.
[0002] Aus EP 0223897 B2 ist eine Befestigungsvorrichtung der gattungsgemäßen Art bekannt
geworden. Die bekannte Vorrichtung sieht eine Klemmplatte vor, die einen von oben
gegen den Schienenfuß anlegbaren Klemmabschnitt sowie einen sich gegen die Seite des
Schienenfußes anlegenden Anlageabschnitt und eine Kreisbohrung aufweist, in der eine
eine Eingriffsfläche für ein Werkzeug aufweisende Exzenterscheibe angeordnet ist,
die eine exzentrische Bohrung für einen Schraubenbolzen zur Befestigung der Klemmplatte
an einer Auflagerplatte aufweist. Die Klemmplatte ist derart ausgebildet, daß sie
gegenüber dem Schraubenbolzen auf der Auflagerplatte verschiebbar ist. Die Klemmplatte
ist in Seitenansicht annähernd S-förmig. Der Anlageabschnitt hat eine einzige flache
Unterseite, und die Kreisbohrung im Anlageabschnitt erstreckt sich bis zur Unterseite.
Die Exzenterscheibe erstreckt sich bis zur flachen Unterseite der Klemmplatte oder
kurz davor. Eine eine Bohrung für den Schraubenbolzen aufweisende Klemmscheibe ist
von einem Schraubenbolzen gegen die Oberseite der Exzenterscheibe anpressbar. Die
bekannte Vorrichtung ermöglicht eine seitliche Verlagerung der Schienen bzw. eine
Anpassung an die Lage der Schienen und führt zu einer minimalen Beanspruchung des
Schraubenbolzens. Der Aufwand für die bekannte Befestigungsvorrichtung ist durch den
Einsatz von drei Bauteilen neben der Schraubenbolzenbefestigung verhältnismäßig hoch.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache, eine Spurverstellung erlaubende
Befestigungsvorrichtung für Laufschienen, insbesondere für Krananlagen, zu schaffen,
die mit sehr geringem Aufwand herstellbar und montierbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine einzige einteilige Platte vorgesehen
mit einem ersten und einem zweiten Abschnitt. Der erste Abschnitt weist an der Unterseite
eine einzige Fläche auf, die sich satt auf einer Auflagerplatte anlegt. Sie weist
ferner eine Bohrung auf zur klemmenden Befestigung auf der Auflagerplatte mit Hilfe
einer Schraubenbolzenbefestigung. Der erste Abschnitt weist schließlich eine seitliche,
seitlich gegen den Schienenfuß anlegbare kurvenförmige Anlagefläche auf, deren Radius
zur Achse der Bohrung sich von einem zum anderen Ende kontinuierlich vergrößert bzw.
verkleinert. Der zweite Abschnitt, der sich oberhalb der Anlagefläche radial vom ersten
Abschnitt fort oberhalb des Schienenfußes erstreckt, wenn die Anlagefläche am Schienenfuß
anliegt, hat eine untere Fläche. Diese hat einen Abstand zur Auflagerplatte derart,
daß sie an der Oberseite des Schienenfußes anliegt, ohne diesen zu klemmen.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung erfordert lediglich eine einzige Platte, die aus
relativ einfachem Material, z. B. Baustahl, im Schmiedeverfahren hergestellt werden
kann. Zur Befestigung an der Auflagerplatte dient ein Schraubenbolzen, der gleichzeitig
eine Drehachse bildet bei Verstellung der Platte um die Achse der Bohrung, um entweder
die Anlagefläche an einen Schienenfuß anzulegen oder bei Anlage am Schienenfuß die
Schiene seitlich zu verstellen. Der maximale Verstellabstand der Anlagefläche entspricht
der Differenz von maximalem und minimalem Radius. Der zweite Abschnitt liegt mit seiner
Unterseite zwar an der Oberseite des Schienenfußes an, ist jedoch nicht klemmend in
Eingriff, sondern verhindert lediglich eine Vertikalbewegung des Schienenfußes nach
oben. Dadurch ist eine Längsverschiebung des Schienenfußes möglich, z. B. bei Temperaturänderungen.
Die Unterseite des zweiten Abschnitts ist in ihrer Schrägung an die Schrägung der
Oberseite des Schienenfußes angepaßt.
[0007] Damit einerseits die Maße der Platte gering bleiben, andererseits diese eine ausreichende
Stabilität hat, sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß der zweite Abschnitt
auf der zum ersten Abschnitt hinweisenden Seite eine annähernd kreisbogenförmige Fläche
aufweist, welche die Bohrung z. B. konzentrisch umgibt, wobei die obere Kante der
Fläche von ihrer Mitte zu beiden Enden sich kontinuierlich auf das Niveau der Oberseite
des ersten Abschnitts absenkt. Dadurch ist der zweite Abschnitt kraftmäßig wirksam
am ersten Abschnitt angebunden und die gesamte Platte sehr gedrungen ausgeführt. Das
obere Ende des Bolzens, auf dem z. B. eine Mutter sitzt oder der Bolzenkopf, ist dabei
teilweise von der auf diese Weise gebildeten Ausnehmung aufgenommen.
[0008] Die Platte der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in Draufsicht annähernd sektorförmig,
wobei die Bohrung nahe dem Scheitel liegt. Die Seiten des Sektors schließen einen
Winkel von etwa 90° ein. Die äußere Kante des zweiten Abschnitts ist vorzugsweise
kreisbogenförmig mit der Mittenachse, die mit der Bohrungsachse zusammenfällt oder
im Abstand zu dieser liegt.
[0009] An der Unterseite der Anlagefläche kann der erste Abschnitt eine Kreisausnehmung
aufweisen, die konzentrisch zur Bohrung ist und in der ein radialer Flansch oder dergleichen
des Schraubenbolzens aufgenommen werden kann, der auf diese Weise eine Art Drehlager
für die Platte bildet. Bei leicht angezogenem Schraubenbolzen kann eine Verschwenkung
der Platte dadurch erreicht werden, daß mit einem Gegenstand gegen die gewünschte
Seite der Platte angeschlagen wird, bis die beabsichtigte Anlage am Schienenfuß bzw.
der gewünschte seitliche Verstellweg erreicht ist.
[0010] Die mit der Erfindung erreichbare Verstellung beträgt mindestens 12 Millimeter. Dieses
Maß reicht für alle vorkommenden Fälle normalerweise aus.
[0011] Wie schon erwähnt, erfolgt die Befestigung der erfindungsgemäßen Platte an einer
Auflagerplatte mit Hilfe einer Bolzenbefestigung. Der Bolzen kann auf der Auflagerplatte
aufgeschweißt sein, und auf das obere Ende des Bolzens wird eine Mutter geschraubt
werden, um den ersten Abschnitt der Platte gegen die Auflagerplatte anzupressen. Alternativ
kann ein Schraubenbolzen durch eine Bohrung in der Auflagerplatte hindurchgesteckt
werden, wobei entweder eine Mutter oder der Bolzenkopf an der Unterseite der Auflagerplatte
anliegt.
[0012] Bei den üblicherweise auftretenden Kräften wird der Schraubenbolzen lediglich auf
Scherung belastet. Lediglich beim Anheben des Schienenfußes erfolgt auch eine Biegebelastung
des Bolzens.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher
erläutert.
[0014] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Befestigungsvorrichtung nach der Erfindung.
[0015] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 1 entlang der Linie 2-2
mit angedeutetem Schienenfuß und angedeuteter Lagerplatte.
[0016] In Fig. 2 ist bei 10 eine Auflagerplatte angedeutet, wie sie etwa auch aus EP 0 223
897 bekannt ist. Sie dient zur Auflagerung von Schienen, hier einer Kranschiene, von
der nur ein Teil eines Fußes 12 angedeutet ist. Auf der Lagerplatte 10 ist eine Platte
14 befestigt, die nachfolgend näher beschrieben werden soll.
[0017] Die einteilige Platte 14 besteht aus einem ersten Abschnitt 16 und einem zweiten
Abschnitt 18. Sie ist in Draufsicht gemäß Fig. 1 kreissektorförmig mit Seiten 20,
22, welche einen Winkel von annähernd 90° einnehmen. Der Scheitel ist bei 24 kreisförmig
verrundet. Der zweite Abschnitt 18 ist in Draufsicht kreisbogenförmig, wie bei 26a
angedeutet. Sein Radius beginnt bei 26 der Rundung 24.
[0018] Der erste Abschnitt 16 weist nahe dem Scheitel 24 eine Durchbohrung 28 auf, sowie
eine flache Unterseite 30, welche satt auf der Oberseite der Auflagerplatte 10 anliegt.
Die Bohrung 28 weist nach unten eine im Durchmesser größere Erweiterung 32 auf, deren
Boden bei 34 gerundet ist. Ein Schraubenbolzen 36 mit einem kreisförmigen Fuß 38 kann
auf der Oberseite der Platte 10 aufgeschweißt sein. Alternativ kann der Schraubenbolzen
36 auch durch eine Bohrung der Platte 10 hin durchgeführt werden, wie bei 40 gestrichelt
angedeutet. Ein solcher Bolzen kann mit Hilfe eines Schraubenkopfes, wie bei 42 gestrichelt
angedeutet, an der Unterseite anliegen und mit Hilfe einer Mutter 44 verspannt werden.
Die Mutter legt sich gegen die obere kleine Seite 46 des Abschnitts 16 an und preßt
dadurch die Unterseite 30 gegen die Oberseite der Auflagerplatte 10. Bei halb oder
gar nicht angezogener Mutter 44 läßt sich die Platte 14 um die Achse der Bohrung 28
verschwenken. Der Bolzen 36 bzw. der Kopf 38 dient dabei als Drehlager.
[0019] Der Abschnitt 16 der Platte 14 weist eine radiale Anlagefläche 48 auf, die wie gestrichelt
in Fig. 1 zu erkennen, leicht spiralig ist. Ihr Abstand zur Achse der Bohrung 28 vergrößert
sich von einem minimalen Radius bei 50 zu einem maximalen Radius bei 52 um etwa 12
Millimeter. Somit läßt sich eine Anpassung der Anlagefläche 48 an den Schienenfuß
12 vornehmen bzw. dieser mit Hilfe der Platte 14 zeitlich auf der Auflagerplatte 10
verschieben. Die Anlagefläche 48 erstreckt sich annähernd senkrecht zur Oberseite
bzw. Unterseite der Auflagerplatte 10.
[0020] Der zweite Abschnitt 18 erstreckt sich oberhalb der Anlagefläche 48 und der Oberseite
des Schienenfußes 12, wie in Fig. 2 zu erkennen. Die Unterseite des zweiten Abschnitts
18 legt sich gegen die Oberseite des Schienenfußes 12 an, wenn die Unterseite 30 des
Abschnitts 16 auf der Auflagerplatte 10 anliegt. Eine klemmende Befestigung erfolgt
nicht. Dabei ist die Schrägung der Unterseite des zweiten Abschnitts 18 annähernd
an die Schrägung der Oberseite des Schienenfußes 12 angepaßt.
[0021] Der zweite Abschnitt 18 weist auf der dem ersten Abschnitt 14 zugewandten Seite eine
Kreisbogenfläche 54 auf, deren obere Kante bei 56 von annähernd der Mitte zu den Enden
hin sich kontinuierlich auf das Niveau der Oberseite des ersten Abschnitts 16 absenkt.
Dies ist teilweise gestrichelt in Fig. 2 angedeutet. Dadurch ist eine Art Ausnehmung
für die Mutter 44 geschaffen. Die Platte 14 ist daher äußerst kompakt und für eine
hohe Kraftaufnahme geeignet. Der Schraubenbolzen 36 wird dabei im wesentlichen auf
Scherung belastet. Lediglich beim Anheben des Schienenfußes 12 erfolgt auch eine Biegebelastung.
[0022] Wie man aus dem Schnitt von Fig. 1 erkennt, ist der Querschnitt der Platte 14 annähernd
S-förmig bzw. umgekehrt S-förmig.
1. Befestigungsvorrichtung für Laufschienen, insbesondere für Krananlagen oder dergleichen,
die einen Schienenkopf und einen Schienenfuß (12) beidseitig eines vertikalen Steges
aufweisen, mit einer einteiligen Platte (14), die einen ersten Abschnitt (16) aufweist,
der eine einzige flache Unterseite (30) hat, mit der diese satt auf einer Auflagerplatte
(10) aufliegt, eine Bohrung (28) zur klemmenden Befestigung auf der Auflagerplatte
(10) über eine Schraubenbolzenbefestigung und eine gekurvte seitliche seitlich gegen
den Schienenfuß (12) anlegbare Anlagefläche (48), deren Radius zur Achse der Bohrung
(28) sich von einem zum anderen Ende kontinuierlich vergrößert bzw. verkleinert und
die einen zweiten Abschnitt (18) aufweist, der sich oberhalb der Anlagefläche (48)
radial vom ersten Abschnitt (16) fort oberhalb des Schienenfußes (12) erstreckt, wenn
die Anlagefläche (48) am Schienenfuß (12) anliegt, wobei eine untere Fläche des zweiten
Abschnitts (18) einen Abstand zur Auflagerplatte (10) hat, so daß sie an der Oberseite
des Schienenfußes (12) anliegt, ohne diesen zu klemmen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite (30) konzentrisch zur Bohrung (28) eine kreisförmige Ausnehmung (32)
aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bolzen (36) auf der Auflagerplatte (10) aufgeschweißt oder durch eine Bohrung
(40) in der Auflagerplatte (10) hindurchgeführt ist und mittels einer Mutter oder
eines Kopfes an der Unterseite der Auflagerplatte (10) anliegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen einen radialen Flansch (38) aufweist, der in der Ausnehmung (32) aufgenommen
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (14) in Draufsicht annähernd die Form eines Kreissektors aufweist, wobei
die Bohrung (28) nahe dem Scheitel (24) liegt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Abschnitt (18) auf der zum ersten Abschnitt (16) aufweisenden Seite eine
annähernd kreisbogenförmige Fläche (54) aufweist, welche die Bohrung (28) umgibt und
die obere Kante (56) der Fläche (54) von ihrer Mitte zu beiden Enden der Fläche (54)
auf das Niveau der Oberseite des ersten Abschnitts (16) kontinuierlich abfällt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite des zweiten Abschnitts (18) annähernd an die Schrägung der Oberseite
des Schienenfußes (12) angepaßt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz von maximalem und minimalem Radius der Anlagefläche (48) mindestens
12 Millimeter beträgt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (14) im Querschnitt annähernd S-förmig ist.