[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Baugrundverbesserung durch Einbringen
von Materialsäulen in den Boden, die gemäß einem Raster über eine Bodenoberfläche
verteilt sind. Solche Materialsäulen können jeweils einen unteren abgebundenen Säulenabschnitt
aus abbindbarem Material wie Mörtel oder Beton und jeweils einen oberen verdichteten
Säulenabschnitt aus Sand oder Schotter haben.
[0002] Säulen dieser Art sind beispielsweise beschrieben in Sondermann, Wolfgang; Jebe,
Walter: Methoden zur Baugrundverbesserung für den Neu- und Ausbau von Bahnstrecken
auf Hochgeschwindigkeitslinien, Baugrundtagung 1996, Berlin. Hierbei werden die unteren
Säulenabschnitte mit Schleusenrüttlern als Rüttelsäulen bzw. Verdichtungssäulen ausgeführt.
In der Regel wird dabei zunächst ein Kiesfuß hergestellt, in den die Säule eingestellt
wird.
[0003] In der älteren Anmeldung 10 2005 001227.2 ist ein Verfahren zur Baugrundverbesserung
der genannten Art beschrieben, mit dem schnell und kostengünstig die gewünschten Verbesserungen
herbeigeführt werden können, wobei das Verfahren einfach durchführbar ist. Hierfür
ist vorgesehen, daß zum Herstellen des unteren Säulenabschnitts ein Hohlwerkzeug unter
Verdrängen des Bodens eingebracht und das abbindbare Material beim Ziehen des Hohlwerkzeugs
aus diesem heraus in das Bohrloch eingebracht wird. Hierbei wird das abbindbare Material,
also Mörtel oder Beton, insbesondere im wesentlichen drucklos beim Ziehen des Hohlwerkzeuges
in das Bohrloch ausgelassen.
[0004] In der älteren Anmeldung 10 2005 001 227.2 sind ebenfalls bereits geeignete Vorrichtungen
zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens benannt worden.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neuartige Vorrichtung
zum Herstellen von Materialsäulen im Boden vorzuschlagen, die besonders betriebssicher
und störunanfällig ist.
[0006] Die Lösung hierfür besteht in einem Bohrwerkzeug zum Herstellen von Materialsäulen
im Boden zur Baugrundverbesserung,
mit einem Rohrkörper mit einer untenliegenden Auslaßöffnung,
mit einem steuerbaren Verschlußteil zum Öffnen und Verschließen der Auslaßöffnung
und mit einer Bohrkrone am unteren Ende des Rohrkörpers,
wobei die Bohrkrone seitliche Durchbrüche hat und das Verschlußteil innerhalb der
Bohrkrone verstellbar ist.
[0007] Ein derartiges Bohrwerkzeug wird in üblicher Weise am unteren Ende eines Bohrgestänges
angebracht, das selber aus mehreren Abschnitten zusammengesetzt sein kann und in üblicher
Weise und mit üblichen Geräten in den Boden eingedreht oder eingerüttelt werden kann.
[0008] Dadurch, daß die Bohrkrone seitliche Durchbrüche hat und das Verschlußteil innerhalb
des mit Durchbrüchen versehenen Abschnitts der Bohrkrone verstellbar ist, ist das
Verschlußteil besonders geschützt angeordnet, so daß Fehlfunktionen beim Öffnen oder
Schließen während der Säulenherstellung ausgeschlossen sind.
[0009] Mit dem erfindungsgemäßen Werkzeug kann reines Bindemittel wie Kalk, vorzugsweise
jedoch Beton oder Mörtel ausgebracht werden. Grundsätzlich ist auch das Herstellen
von Sand- oder Kiessäulen damit möglich.
[0010] In bevorzugter konstruktiver Ausführung ist vorgesehen, daß die Bohrkrone bügelförmig
auf das untere Ende des Rohrkörpers aufgesetzt ist oder daß die Bohrkrone haubenförmig
auf das untere Ende des Rohrkörpers aufgesetzt ist. Insbesondere wird vorgeschlagen,
daß die Bohrkrone aus einem Bohrmeißelträger und zwei oder mehr außen am Rohrkörper
angesetzten zu diesen achsparallelen Streben besteht, zwischen denen die Durchbrüche
gebildet sind und die am vorderen Ende den Bohrmeißelträger tragen. Beim Niederbringen
des Werkzeugs mit geschlossener Austrittsöffnung ist dadurch das Verschlußteil von
axialen und radialen Belastungen und Stößen, die zu einem Klemmen beim Öffnen und
Schließen führen könnten, weitgehend freigehalten.
[0011] In einer ersten bevorzugten Ausführung ist das Verschlußteil axial verschiebbar ausgeführt.
Hierbei ist vorgesehen, daß das Verschlußteil einen runden Deckel bildet, der auf
dem unteren Ende des Rohrkörpers aufsitzt und daß das Verschlußteil an einer zentralen
Schubstange angeordnet ist. Dabei ist insbesondere möglich, daß das Verschlußteil
auf den achsparallelen Streben geführt ist.
[0012] In einer alternativen Ausführung ist das Verschlußteil verdrehbar ausgeführt, wobei
das Verschlußteil einen Topf mit Längsschlitzen bildet, der aus dem unteren Ende des
Rohrkörpers hervorsteht. Hierbei ist das Verschlußteil zwischen den Streben geführt
und die Längsschlitze können von diesen abgedeckt werden. Zur Verstellung ist vorzugsweise
das Verschlußteil an einem Innenrohr innerhalb des Rohrkörpers angeordnet.
[0013] In beiden Fällen ist vorgesehen, daß eine Mehrzahl von Bohrmeißeln austauschbar im
Bohrmeißelträger gehalten sind. Zusätzlich ist es möglich, daß weitere Bohrmeißel
auf das untere Ende des Rohrkörpers außen aufgesetzt sind.
[0014] Für drehenden Einsatz des Bohrgestänges kann zumindest ein Schneckengang auf das
untere Ende des Rohrkörpers aufgesetzt sein und gegebenenfalls ein weiterer entgegengesetzter
Schneckengang im Anschluß an den ersten auf den Rohrkörper aufgesetzt werden.
[0015] Von besonderem Vorteil ist das steuerbar zu öffnende und zu verschließende Verschlußelement
dadurch, daß mit ihm ein weiteres Ausfließen von abbindbarem Material ab einer vorgegebenen
und kontrollierbaren Höhe beim Ziehen des Bohrgestänges beendet werden kann. Hiermit
ist der Übergang von einem unteren Säulenabschnitt zu einem oberen Säulenabschnitt
reproduzierbar auszuführen, entsprechend den berechneten Anforderungen, die sich aus
dem Baugrundgutachten ergeben haben.
[0016] Nach einem ersten bevorzugten Verfahren ist zum Herstellen des unteren Säulenabschnitts
die Verwendung eines drehenden Bohrwerkzeuges mit einer Auflast vorgesehen. Nach einem
zweiten bevorzugten Verfahren ist das Herstellen des unteren Säulenabschnittes unter
Verwendung eines Senkrohres mit einem Aufsatzrüttler vorgesehen. Mit beiden Methoden
ist ein schnelles Niederbringen des Bohrwerkzeuges auch bei ungünstigen Bodenverhältnissen
möglich, das gegenüber der relativ geringeren Einrüttelgeschwindigkeit von Schleusenrüttlern
überlegen ist. Das Bohrrohr bzw. das Senkrohr kann bereits vorab mit aushärtbarem
Material gefüllt sein, so daß ohne weitere Vorbereitungsmaßnahmen beim Ziehen des
Rohres das Bohrloch für einen unteren Säulenabschnitt verfüllt wird. Durch die reine
Verdrängung beim Herstellen des Bohrloches entsteht bereits eine erste Baugrundverbesserung
durch Bodenverdichtung. Durch die unteren Säulenabschnitte können die Bauwerkslasten
in tragfähige Schichten abgetragen werden, während die oberen Säulenabschnitte Scherkräfte
schadlos aufnehmen können. Zwischen unterem Säulenabschnitt und oberem Säulenabschnitt
entsteht ein Überdeckungs- oder Einbindungsbereich, wenn das rollige Material des
oberen Säulenabschnitts teilweise in das noch nicht abgebundene Material des unteren
Säulenabschnittes eindringt. Der Überdeckungsbereich kann in der Größenordnung 0,5
m liegen.
[0017] Geeignete Durchmesser für die Hohlwerkzeuge entsprechend den Durchmessern für das
Bohrloch des unteren Säulenabschnitts liegen etwa zwischen 200 und 600 mm.
[0018] Zum Herstellen des oberen Säulenabschnitts wird, wie an sich bekannt, ein Schleusenrüttler
bis in den Kopfbereich des unteren Säulenabschnitts eingerüttelt und dann unter Ausbringen
von rolligem Material gezogen. Hierbei kann durch schrittweises Ziehen und Anhalten
das rollige Material des oberen Säulenabschnitts bis zum Säulenkopf verdichtet werden.
Es kann Schotter, Kies oder Sand verwendet werden.
[0019] Nach einer ersten Ausführungsform ist vorgesehen, daß unmittelbar auf den Säulenköpfen
Einzel- oder Streifenfundamente hergestellt werden, wobei Zwischenräume zwischen einzelnen
Fundamenten durch eine Bodenplatte ausgefüllt werden.
[0020] Nach einer zweiten Ausführungsform ist vorgesehen, daß zwischen den Köpfen einzelner
Säulen zunächst eine verdichtete Ausgleichsschicht hergestellt wird, auf der dann
eine Fundamentplatte hergestellt wird. Die genannte Ausgleichsschicht kann auch vorab
vor dem Beginn der Säulenherstellung erzeugt werden, wobei die Säulenköpfe dann bis
zur Oberkante der Ausgleichsschicht gezogen werden. Die hierauf gelegte Fundamentplatte
ruht somit auf den Säulenköpfen und der dazwischenliegenden Ausgleichsschicht. Das
Raster, nach dem die Säulen über der Oberfläche des Baugrundes verteilt sind, kann
je nach dem Ausmaß der erforderlichen Baugrundverbesserung gewählt werden, wobei beispielsweise
Rastermaße von 2, 3 oder 4 m realistische Größen darstellen. Die Tiefe der einzelnen
Säulen kann bis zu ca. 20 m betragen, wobei der obere Säulenabschnitt relativ kurz
im Vergleich mit dem unteren Säulenabschnitt sein kann.
[0021] Wesentlich für das beschriebene Verfahren ist das Herstellen der Bohrlöcher durch
reines Verdrängen, wobei zur schnellen Arbeitsweise ein hohles Bohrgestänge oder ein
Senkrohr mit Aufsatzrüttler verwendet wird. Die in zwei Abschnitten hergestellten
Säulen können auf einen besonderen Säulenfuß (Kiesfuß) verzichten und gründen vorzugsweise
mit ihrem unteren Säulenabschnitt unmittelbar in tragfähigen Bodenschichten. Die Säulen
können durch Einzelfundamente auf den Säulenköpfen oder durch eine Zwischenschicht
zwischen den Säulenköpfen untereinander stabilisiert, d. h. gewölbeartig ausgebaut
werden.
[0022] Die unteren Säulenabschnitte sind nicht bewehrt und somit schnell und unkompliziert
herstellbar.
[0023] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung und seine Anwendung sind in den
Zeichnungen dargestellt und werden nachstehend beschrieben.
- Figur 1
- zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem die Austrittsöffnung verschließenden
Verschlußteil in perspektivischer Darstellung.
- Figur 2
- zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem die Austrittsöffnung freigebenden
Verschlußteil in perspektivischer Darstellung.
- Figur 3
- zeigt ein erfindungsgemäßes Bohrwerkzeug als ganzes.
- Figur 4
- zeigt einen erfindungsgemäß verbesserten Baugrund mit einem Streifenfundament im Vertikalschnitt
durch zwei Säulen;
- Figur 5
- zeigt einen erfindungsgemäß verbesserten Baugrund mit einer Fundamentplatte im Vertikalschnitt
durch zwei Säulen;
- Figur 6
- zeigt ein Verfahren zur Herstellung einer Säule
a) die Herstellungsphase 1 des unteren Säulenabschnitts
1. Aufbau des Geräts
2. Niederbringen eines Bohrrohres
3. Ziehen des Bohrrohres unter Ausfließen von Mörtel
b) die Herstellungsphase 2 zur Herstellung des oberen Säulenabschnitts
4. Einrütteln eines Tiefenrüttlers
5. Fertigstellen des oberen Säulenabschnitts aus Schotter
c) das Bohrrohr nach Phase 1 als vergrößerte Einzelheit;
- Figur 7
- zeigt ein Verfahren zur Herstellung einer Säule
a) die Herstellungsphase 1 des unteren Säulenabschnitts
1. Aufbau des Geräts
2. Niederrütteln eines Senkrohres
3. Ziehen des Senkrohres unter Ausfließen von Mörtel
b) die Herstellungsphase 2 zur Herstellung des oberen Säulenabschnitts
4. Einrütteln eines Tiefenrüttlers
5. Fertigstellen des oberen Säulenabschnitts aus Schotter
c) das Senkrohr nach Phase 1 als vergrößerte Einzelheit;
[0024] Die Figuren 1 und 2 werden nachstehend gemeinsam beschrieben. Es ist das untere Ende
eines Bohrwerkzeugs erkennbar, das sich nach oben noch weiter fortsetzt und an ein
Bohrgestänge angeschraubt werden kann. Im einzelnen ist ein Rohrelement 11 erkennbar,
an das eine Bohrkrone 12 unten angesetzt ist. Auf den Rohrkörper 11 ist ein Schneckengang
13 aufgesetzt, der das Eindrehen des Bohrgestänges in einer gegebenen Drehrichtung
erleichtert. Die Bohrkrone 12 besteht aus einem im wesentlichen plattenförmigen nach
vorne gepfeilten Meißelträger 14 sowie aus zwei zum Rohrkörper 11 achsparallelen Streben
15, 16, die außen auf den Rohrkörper 11 aufgesetzt sind und verschiedene Verschleiß-
und Verstärkungsrippen tragen. Durch die Streben 15, 16 und den Meißelträger 14 werden
seitliche Durchbrüche 18 an der Bohrkrone 12 gebildet. An dem nach vorne gepfeilten
Meißelträger 14 ist ein zentraler Drehmeißel 17 angesetzt sowie weiterhin in Drehrichtung
nach vorne geneigte innenliegende konische Meißel 19, 20 sowie in Drehrichtung nach
vorne geneigte strukturierte äußere Meißel 21, 22. Alle Meißel sind austauschbar in
nicht näher bezeichneten Halterungen aufgenommen, die am Meißelträger 14 angeschweißt
sind. Unterhalb des letzten Schneckenganges 13 sind am Rohrkörper 11 zwei keilförmige
Meißel 23, 24 ebenfalls auswechselbar in nicht näher bezeichneten Meißelhalterungen
angeordnet. Das Ende des Rohrkörpers bildet eine nur in Figur 2 erkennbare Austrittsöffnung
25, die in Figur 1 von einer runden kegeligen Verschlußplatte 26 verschlossen ist
und in Figur 2 von der genannten Verschlußplatte 26 freigegeben ist. Hierzu ist die
Verschlußplatte 26 mittels einer Schubstange 27 axial nach unten vorgeschoben. An
der Verschlußplatte sind Paare von Führungslaschen 28, 29, 30, 31 angeschweißt, die
die Verschlußplatte 26 auf Teilen der Stege 15, 16 verdrehgesichert führen. Hiermit
werden gleichzeitig Radialkräfte, die auf die nach unten geschobene Verschlußplatte
26 einwirken könnten, aufgefangen, so daß keine Biegekräfte auf die Schubstange 27
einwirken.
[0025] Das Einbohren des Bohrwerkzeuges der hier gezeigten Art erfolgt in rechtsdrehender
Bewegung bei geschlossener Austrittsöffnung 25. Der Rohrkörper 11 und das darüberliegende
Gestänge kann hierbei bereits mit Material, insbesondere mit Beton oder Mörtel gefüllt
sein. Nach dem Erreichen der Endtiefe wird das Verschlußteil 26 axial vorgeschoben,
so daß das Material aus den seitlichen Durchbrechungen 18 der Bohrkrone 12 austreten
kann. Das Bohrwerkzeug wird dabei mit dem darüberliegenden Gestänge zurückgezogen,
so daß ein Säulenkörper im Boden entsteht. Sofern der Säulenkörper nur über eine Teilhöhe
aus Beton oder Mörtel hergestellt werden soll, kann die Austrittsöffnung 25 in gegebener
Höhe wieder durch den Verschlußdeckel 26 verschlossen werden und das Bohrwerkzeug
gänzlich gezogen werden. Danach wird beispielsweise ein Schleusenrüttler in das Bohrloch
eingeführt, um einen oberen Säulenabschnitt aus Sand oder Kies als Rüttelsäule zu
erstellen.
[0026] In Figur 3 ist das erfindungsgemäße Bohrwerkzeug in Gesamtansicht gezeigt. Es ist
hierbei der Rohrkörper 11 mit einem ersten Schneckengang 13, einem mit diesem verschraubten
zweiten Schneckengang 33, ein daran anschließender entgegengesetzt gerichteter Schneckengang
34 sowie die Bohrkrone 12 bezeichnet. Als weitere Einzelheiten sind hier noch die
Streben 15, 16 und die Durchbrüche 18 dargestellt. Das erfindungsgemäße Bohrwerkzeug
wird unten an ein Bohrgestänge üblicher Art angesetzt, das in einem Mäkler geführt
ist. Das Erstellen des Bohrloches erfolgt durch Eindrehen oder Einrütteln in einem
reinen Verdrängungsvorgang. Sofern das Bohrwerkzeug eingerüttelt wird, kann auf die
dargestellten Schneckengänge verzichtet werden.
[0027] In Figur 4 sind in einem vertikalen Bodenschnitt zwei gleichartige Säulen 111 gezeigt,
die jeweils einen unteren Säulenabschnitt 112 aus ausgehärtetem abbindbarem Material
wie Mörtel oder Beton und einen oberen Säulenabschnitt 113 aus verdichtetem Schotter
umfassen. Zwischen beiden liegt ein Übergangsabschnitt 114, der dadurch entsteht,
daß Schotter in das noch nicht abgebundene Material der Säule 112 eingerüttelt wird.
Auf den Säulenköpfen 115 liegt ein Einzelfundament oder Streifenfundament 116 auf,
das aus dem bearbeiteten Planum 117 hervorsteht. Das Planum 117 ist mit einer Bodenplatte
118 abgedeckt, das Zwischenräume zwischen einzelnen Einzelfundamenten 116 ausfüllt.
Das Einzelfundament 116 bildet mit zwei Säulen 111 oder mit zwei Reihen von Säulen
eine Gewölbestruktur.
[0028] In Figur 5 ist ein vertikaler Bodenschnitt gezeigt, in dem wiederum zwei senkrechte
Säulen 111 geschnitten sind. Auch diese bestehen aus jeweils einem ausgehärteten unteren
Säulenabschnitt 112 aus abbindbarem Material, einem oberen Säulenabschnitt 113 aus
verdichtetem Schotter sowie einem Übergangsabschnitt 114, der dadurch entsteht, daß
Schotter in das noch nicht abgebundene Material der Säule 112 eingerüttelt wird. In
diesem Fall wird das Planum 117, auf dem eine durchgehende Fundamentplatte 118 aufliegt,
von einer Ausgleichsschicht 119 gebildet, die die Zwischenräume zwischen den Säulenköpfen
115 auffüllt. Im Bereich der Säulen liegt die Bodenplatte 118 unmittelbar auf den
Säulenköpfen 115 auf. In diesem Fall wird ein Gewölbe von zwei Säulen 111 bzw. zwei
Säulenreihen und der Ausgleichsschicht 119 gebildet.
[0029] Gleiche zeichnerische Darstellungen für den Werkstoff entsprechen nicht unbedingt
gleichen verwendeten Materialien in den beiden Figuren 4 und 5.
[0030] In Figur 6 ist in Darstellung a) die Herstellungsphase 1 zur Herstellung eines unteren
Säulenabschnitts, in Darstellung b) die Herstellungsphase 2 zur Herstellung eines
oberen Säulenabschnitts und in Figur c) ein Prinzipbild eines Werkzeugs für die erste
Herstellungsphase dargestellt. In der ersten Phase sind drei Schritte (1 bis 3), in
der zweiten Phase zwei Schritte (4, 5) unterschieden.
[0031] Im ersten Schritt ist gezeigt, wie an einer Tragraupe 121 ein Arbeitsgerüst 122 für
einen Schneckenbohrer 123 vorgesehen ist. Das obere Ende des Schneckenbohrers 123
ist über einen Schlauch 124 mit einer Betonpumpe 125 verbunden. In die, Betonpumpe
wird bedarfsweise Beton oder frischer Mörtel aus einem Fahrzeug 126 gefüllt.
[0032] Im zweiten Schritt ist gezeigt, wie das Bohrwerkzeug 123 unter reiner Verdrängung,
d.h. unter Verzicht auf Ausheben eines Kerns oder Auswerfen eines Ringraums in den
Boden eingedreht wird.
[0033] Im dritten Schritt ist gezeigt, wie das Bohrwerkzeug 123 unter Ausfließenlassen des
Betons oder Mörtels gezogen wird, wobei weiterhin im wesentlichen kein Erdreich ausgehoben
werden soll. Der Beton oder Mörtel fließt im wesentlichen drucklos aus dem Inneren
des Bohrwerkzeuges 123 in das durch Verdrängung entstandene Bohrloch 27 ein.
[0034] In Darstellung b) ist im vierten Schritt gezeigt, wie das Werkzeug an der Tragraupe
121 gewechselt worden ist, wobei nunmehr am Arbeitsgerüst 122 ein an sich bekannter
Schleusenrüttler 128 mit einem Aufgabetrichter 129 befestigt ist. Der Schleusenrüttler
ist in den Bereich des unteren Säulenabschnitts bereits eingerüttelt. Durch ein Fahrzeug
130 wird Schotter in den Aufgabetrichter 129 eingefüllt.
[0035] Im fünften Schritt ist gezeigt, wie der Schleusenrüttler 128 gezogen worden ist,
wobei nunmehr ein unterer Säulenabschnitt 112 aus abgebundenem Material und ein oberer
Säulenabschnitt 113 aus verdichtetem Schotter entstanden ist.
[0036] In Darstellung c) ist das untere Ende eines Bohrwerkzeugs 123 gezeigt, an dem symbolhaft
eine außen aufsitzende Schnecke 131 zum Einbohren erkennbar ist.
[0037] Figur 7 ist in Darstellung a) die Herstellungsphase 1 zur Herstellung eines unteren
Säulenabschnitts, in Darstellung b) die Herstellungsphase 2 zur Herstellung eines
oberen Säulenabschnitts und in Figur c) ein Prinzipbild eines Werkzeugs für die erste
Herstellungsphase dargestellt. In der ersten Phase sind drei Schritte (1 bis 3), in
der zweiten Phase zwei Schritte (4, 5) unterschieden.
[0038] Im ersten Schritt ist gezeigt, wie an einer Tragraupe 121 ein Arbeitsgerüst 122 für
ein Senkrohr 133 und einen Aufsatzrüttler 135 vorgesehen ist. Das obere Ende des Senkrohres
133 ist über einen Schlauch 124 mit einer Betonpumpe 125 verbunden.
[0039] In die Betonpumpe wird bedarfsweise Beton oder frischer Mörtel aus einem Fahrzeug
126 gefüllt.
[0040] Im zweiten Schritt ist gezeigt, wie das Senkrohr 133 unter reiner Verdrängung, d.h.
unter Verzicht auf Ausheben eines Kerns oder Auswerfen eines Ringraums in den Boden
eingerüttelt wird.
[0041] Im dritten Schritt ist gezeigt, wie das Senkrohr 133 unter Ausfließenlassen des Betons
oder Mörtels gezogen wird, wobei weiterhin im wesentlichen kein Erdreich ausgehoben
werden soll. Der Beton oder Mörtel fließt im wesentlichen drucklos aus dem Inneren
des Senkrohres in das durch Verdrängung entstandene Bohrloch 127 ein.
[0042] In Darstellung b) ist im vierten Schritt gezeigt, wie das Werkzeug an der Tragraupe
121 gewechselt worden ist, wobei nunmehr am Arbeitsgerüst 122 ein an sich bekannter
Schleusenrüttler 128 mit einem Aufgabetrichter 129 befestigt ist. Der Schleusenrüttler
ist in den Bereich des unteren Säulenabschnitts bereits eingerüttelt. Durch ein Fahrzeug
130 wird Schotter in den Aufgabetrichter 129 eingefüllt.
[0043] Im fünften Schritt ist gezeigt, wie der Schleusenrüttler 128 gezogen worden ist,
wobei nunmehr ein unterer Säulenabschnitt 112 aus abgebundenem Material und ein oberer
Säulenabschnitt 113 aus verdichtetem Schotter entstanden ist.
[0044] In Darstellung c) ist das Senkrohr 133 gezeigt, an dem ein Aufgabetrichter 134 und
der Aufsatzrüttler 135 erkennbar sind. Weiterhin ist am unteren Ende des Senkrohres
133 eine steuerbare Klappe 136 gezeigt. Anstelle der steuerbaren Klappe kann auch
ein verlorener Deckel verwendet werden. Zwischen dem Aufsatzrüttler 135 und dem Trichter
134 befindet sich eine Kupplung 137.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 11
- Rohrkörper
- 12
- Bohrkrone
- 13
- Schneckengang
- 14
- Bohrmeißelträger
- 15
- Strebe
- 16
- Strebe
- 17
- Bohrmeißel
- 18
- Durchbruch
- 19
- Bohrmeißel
- 20
- Bohrmeißel
- 21
- Bohrmeißel
- 22
- Bohrmeißel
- 23
- Bohrmeißel
- 24
- Bohrmeißel
- 25
- Rohröffnung
- 26
- Deckel
- 27
- Schubstange
- 28
- Lasche
- 29
- Lasche
- 30
- Lasche
- 31
- Lasche
- 32
- 33
- Schneckengang
- 34
- Schneckengang
- 111
- Säule
- 112
- Unterer Säulenabschnitt
- 113
- oberer Säulenabschnitt
- 114
- Überdeckungsabschnitt
- 115
- Säulenkopf
- 116
- Einzel-, Streifenfundament
- 117
- Planum
- 118
- Bodenplatte
- 119
- Ausgleichsschicht
- 120
- 121
- Tragraupe
- 122
- Arbeitsgerüst
- 123
- Bohrwerkzeug
- 124
- Schlauch
- 125
- Betonpumpe
- 126
- Frischbetonfahrzeug
- 127
- Bohrloch
- 128
- Tiefenrüttler (Schleusenrüttler)
- 129
- Aufgabetrichter
- 130
- Laderfahrzeug
- 131
- Schneckengang
- 132
- Scheckenrohr
- 133
- Senkrohr
- 134
- Aufgabetrichter
- 135
- Aufsatzrüttler
- 136
- Klappe
- 137
- Kupplung
1. Bohrwerkzeug zum Herstellen von Materialsäulen im Boden zur Baugrundverbesserung,
mit einem Rohrkörper (11) mit einer untenliegenden Auslaßöffnung (25),
mit einem steuerbaren Verschlußteil (26) zum Öffnen und Verschließen der Auslaßöffnung
(25) und mit einer Bohrkrone (12) am unteren Ende des Rohrkörpers (11),
wobei die Bohrkrone (12) seitliche Durchbrüche (18) hat und das Verschlußteil (26)
innerhalb der Bohrkrone (12) verstellbar ist.
2. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrkrone (12) bügelförmig auf das untere Ende des Rohrkörpers (11) aufgesetzt
ist.
3. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrkrone (12) haubenförmig auf das untere Ende des Rohrkörpers (11) aufgesetzt
ist.
4. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrkrone (12) aus einem Bohrmeißelträger (14) und zwei oder mehr außen am Rohrkörper
(11) angesetzten zu diesem achsparallelen Streben (15, 16) besteht, zwischen denen
die Durchbrüche (18) gebildet sind.
5. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschlußteil (26) axial verschiebbar ausgeführt ist.
6. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschlußteil (26) einen Deckel bildet, der auf dem Ende des Rohrkörpers (11)
aufsitzt, insbesondere einen runden Deckel.
7. Bohrwerkzeug nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschlußteil (26) auf den achsparallelen Streben (15, 16) geführt ist.
8. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschlußteil (26) an einem zentralen Schubrohr oder an einer zentralen Schubstange
(27) angeordnet ist.
9. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschlußteil verdrehbar ausgeführt ist.
10. Bohrwerkzeug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschlußteil einen Topf mit Längsschlitzen bildet, der aus dem Ende des Rohrkörpers
(11) hervorsteht.
11. Bohrwerkzeug nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschlußteil zwischen den Streben (15, 16) geführt ist und die Längsschlitze
von diesen abgedeckt werden können.
12. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschlußteil (26) an einem innerhalb des Rohrkörpers (11) liegenden Schubrohr
angeordnet ist, das im Rohrkörper (11) geführt ist.
13. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Mehrzahl von Bohrmeißeln (17, 19, 22) austauschbar im Bohrmeißelträger (14)
gehalten ist.
14. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß weitere Bohrmeißel (23, 24) auf das untere Ende des Rohrkörpers (11) außen aufgesetzt
sind.
15. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Schneckengang (13, 33) auf das untere Ende des Rohrkörpers (11) aufgesetzt
ist.
16. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiterer entgegengesetzter Schneckengang (34) im Anschluß an den ersten auf den
Rohrkörper (11) aufgesetzt ist.