(19)
(11) EP 1 698 741 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.09.2006  Patentblatt  2006/36

(21) Anmeldenummer: 06001624.3

(22) Anmeldetag:  26.01.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04D 13/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 23.02.2005 DE 102005008020

(71) Anmelder: Metallwarenfabrik Marktoberdorf GmbH & Co. KG
87616 Marktoberdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Jürgens, Roland
    86860 Jensen (DE)

(74) Vertreter: Tiesmeyer, Johannes et al
Weickmann & Weickmann Patentanwälte Postfach 86 08 20
81635 München
81635 München (DE)

   


(54) Standrohr zur Verbindung eines Regenfallrohres mit einem Kanalanschlussrohr


(57) Die Erfindung betrifft ein Standrohr zur Verbindung eines Regenfallrohres (11) mit einem Kanalanschlussrohr (17), welches einen Muffenabschnitt (19) mit einem vorbestimmten Innendurchmesser aufweist, wobei das Standrohr (13) zwei Anschlussenden (23, 26) und einen Normalrohrabschnitt (25) zwischen den Anschlussenden (23, 26) aufweist, wobei der Außendurchmesser des Normalrohrabschnittes (25) des Standrohres kleiner ist als der Innendurchmesser des Muffenabschnitts (19, wobei das Standrohr (13) an einem Anschlussende (26) einen einstückig zusammenhängend mit dem Normalrohrabschnitt (25) ausgebildeten Steckadapterabschnitt (21) aufweist, der einen gegenüber dem Außendurchmesser des Normalrohrabschnittes (25) vergrößerten Außendurchmesser aufweist, wobei der vergrößerte Außendurchmesser dem Innendurchmesser des Muffenabschnitts (19) des Kanalanschlussrohres (17) näherungsweise entspricht oder nur geringfügig kleiner ist, so dass zur Herstellung einer unmittelbaren Steckverbindung zwischen dem Standrohr (13) und dem Kanalanschlussrohr (17) das Standrohr (13) mit seinem Steckadapterabschnitt (21) passend in den Muffenabschnitt (19) des Kanalanschlussrohres (17) einsteckbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Standrohr zur Verbindung eines Regenfallrohres mit einem Kanalanschlussrohr, welches einen Muffenabschnitt mit einem vorbestimmten Innendurchmesser aufweist, wobei das Standrohr zwei Anschlussenden und einen Normalrohrabschnitt zwischen den Anschlussenden aufweist, wobei der Außendurchmesser des Normalrohrabschnittes des Standrohres kleiner ist als der Innendurchmesser des Muffenabschnitts.

[0002] Derartige Standrohre dienen innerhalb einer Dachentwässerungsleitungsanordnung zur Ableitung von Regenwasser zu einem Kanalanschlussrohr, etwa einem Kanalgrundrohr. Üblicherweise umfasst eine solche Dachentwässerungsleitungsanordnung an einem Haus einen an einer Dachrinne des Hauses angeschlossenen Trichterstutzen, ein außen an der Hauswand vertikal angeordnetes Regenfallrohr, ein den Trichterstutzen mit dem Regenfallrohr an dessen oberem Ende verbindendes Schrägrohr sowie das normalerweise in axialer Flucht zu dem Regenfallrohr liegende, daran angeschlossene und in den Boden eingelassene Standrohr. Das Standrohr ist an seinem unteren, in den Boden eingelassenen Ende mit dem Kanalanschlussrohr verbunden.

[0003] Die Kanalanschlussrohre der hier betrachteten Art weisen an ihrem oberen Ende eine Steckmuffe zur Aufnahme eines Anschlussendes eines betreffenden Standrohres oder zur Aufnahme eines Verbindungsstückes auf, welches eine Überleitung vom Anschlussende des Standrohres zum Muffenabschnitt des Kanalgrundrohres schafft, sofern dies wegen unterschiedlicher Durchmesser des Standrohr-Anschlussendes und des Kanalrohr-Muffenabschnitts erforderlich sein sollte. Letzteres ist häufig der Fall, da in der Praxis Kanalanschlussrohre bzw. Kanalgrundrohre mit standardisierten Muffenabschnitten in nur wenigen unterschiedlichen Größen verfügbar sind, wohingegen Regenfallrohre und Standrohre in feineren Größenabstufungen erhältlich sind. Da das Regenfallrohr und das Standrohr in der montierten Anordnung am Gebäude sichtbar sind, wird es häufig gewünscht, diese Elemente im Rahmen der funktionellen Vorgaben betreffend die Ableitungsfähigkeit möglichst unauffällig und somit mit möglichst kleinem Durchmesser zu realisieren. Dies hat in der Praxis regelmäßig dazu geführt, dass zwischen dem unteren Ende des Standrohres und dem Muffenabschnitt des Kanalanschlussrohres ein gesondertes Übergangsstück einzusetzen war, welches den kleineren Außendurchmesser des Standrohranschlussendes an den größeren Innendurchmesser des Muffenabschnittes des Kanalanschlussrohres angepasst hat. Dies bedeutete die Notwendigkeit der Bereithaltung von Übergangsstücken in diversen Größenabstufungen und ferner einen vergleichsweise großen Montageaufwand bei der Montage des Übergangsstücks zwischen Kanalanschlussrohr und Standrohr.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesbezüglich Abhilfe zu schaffen und ein Standrohrkonzept vorzuschlagen, welches den Montageaufwand bei der Herstellung der Verbindung zwischen Standrohr und Kanalanschlussrohr in zahlreichen Fällen erheblich verringert.

[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ausgehend von einem Standrohr der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass das Standrohr an einem Anschlussende einen einstückig zusammenhängend mit dem Normalrohrabschnitt ausgebildeten Steckadapterabschnitt aufweist, der einen gegenüber dem Außendurchmesser des Normalrohrabschnittes vergrößerten Außendurchmesser aufweist, wobei dieser vergrößerte Außendurchmesser dem Innendurchmesser des Muffenabschnitts des Kanalanschlussrohres näherungsweise entspricht oder nur geringfügig kleiner ist, so dass zur Herstellung einer unmittelbaren Steckverbindung zwischen dem Standrohr und dem Kanalanschlussrohr das Standrohr mit seinem Steckadapterabschnitt passend in den Muffenabschnitt des Kanalanschlussrohres einsteckbar ist.

[0006] Es können somit im Rahmen der Erfindung Standrohre unterschiedlicher Durchmesser bereitgestellt werden, die jedoch einen integral angeformten Steckadapterabschnitt aufweisen, welcher zu einer jeweils gängigen Größe eines Standardmuffenabschnitts eines Kanalanschlussrohres passt.

[0007] Es erübrigen sich somit weitgehend die aus dem Stand der Technik bekannten Übergangsstücke. Ferner reduziert sich der Montageaufwand erheblich, da aufgrund des Wegfalls von Übergangsstücken lediglich eine Steckverbindung zwischen Standrohr und Kanalanschlussrohr ggf. unter Einbeziehung einer Dichtung herzustellen ist.

[0008] Vorzugsweise ist das Standrohr an dem einen Anschlussende auf einen größeren Durchmesser aufgeweitet, wobei der aufgeweitete Bereich den Steckadapterabschnitt bildet.

[0009] Das Standrohr ist vorzugsweise aus Kunststoff oder aus Metall gefertigt.

[0010] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Sortiment aus wenigstens zwei, insbesondere mehr als zwei Standrohren nach einem der Patentansprüche 1 - 4, wobei sich die Standrohre dadurch voneinander unterscheiden, dass ihre Normalrohrabschnitte unterschiedlich große Außendurchmesser aufweisen, wobei jedoch die Steckadapterabschnitte im Wesentlichen gleich große und insbesondere an wenigstens ein Standardmaß von Kanalanschlussrohr-Muffenabschnitten angepasste Außendurchmesser haben.

[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
Fig. 1
zeigt in einer vereinfachte Darstellung eine Dachentwässerungsleitungsanordnung an einem Haus.
Fig. 2a-c
zeigen ein Sortiment aus drei Standrohren nach der Erfindung mit unterschiedlichen Rohrdurchmessern, aber im Wesentlichen gleich großen Steckadapterabschnitten.


[0012] Gemäß Fig. 1 weist die an einem Haus 1 angeordnete Dachentwässerungsleitungsanordnung 3 einen an der Dachrinne 5 angeschlossenen Trichterstutzen 7, einen Schrägrohr-Übergangsabschnitt 9, ein vertikales Regenfallrohr 11, welches durch den Schrägrohrabschnitt 9 mit dem Trichterstutzen 7 verbunden ist, und ein am unteren Ende des Regenfallsrohres 11 angeschlosses Standrohr 13, welches in den Boden 15 eingelassen - und an seinem unteren Ende mit einem Kanalgrundrohr 17 vermittels einer Steckverbindung zwischen dem Muffenabschnitt 19 des Kanalgrundrohres 17 und dem Anschlussende 26 des Standrohres 13 verbunden ist.

[0013] Zur Erläuterung des Standrohres 13 wird auf Fig. 2a verwiesen. Das Standrohr 13 hat im Beispielsfall einen kreisrunden Querschnitt und zwischen den Anschlussenden 23 und 26 einen Normalrohrabschnitt 25, dessen Außendurchmesser kleiner ist als der Innendurchmesser des Steckmuffenabschnittes 19 (vgl. Fig. 1) des Kanalgrundrohres 17. Zur Überbrückung dieser unterschiedlichen Durchmesser weist das Standrohr 13 an seinem unteren Anschlussende 26 den integral angeformten bzw. durch Rohraufweitung hergestellten Steckadapterabschnitt 21 auf, dessen Außendurchmesser nur geringfügig kleiner ist als der Innendurchmesser des Kanalanschlussrohr-Muffenabschnittes 19, so dass der Steckadapterabschnitt 21 passend in den Muffenabschnitt 19 zur Herstellung einer Steckverbindung einsteckbar ist.

[0014] In den Fig. 2b und 2c sind entsprechend ausgebildete Standrohre 13 nach der Erfindung dargestellt, die unterschiedliche Durchmesser in ihren Normalrohrabschnitten 25 aufweisen, aber an ihren unteren Anschlussenden 25 mit gleich großen Steckadapterabschnitten 21 wie das Standrohr 13 in Fig. 2a ausgebildet sind.

[0015] Ein Sortiment aus Standrohren nach der Erfindung kann mehrere Gruppen von Standrohren umfassen, wobei in jeder Gruppe Standrohre mit unterschiedlichen Normalrohrabschnitten, aber gleichen Steckadapterabschnitten vorhanden sind, wobei sich die Größe der Steckadapterabschnitte jedoch von Gruppe zu Gruppe unterscheiden kann.

[0016] In den Fig. 2a - 2c weisen die Standrohre die gleiche Länge auf. Selbstverständlich kommen auch andere Standrohrlängen in Frage. Mit 27 ist in den Fig. 2a - 2c der Deckel einer Reinigungsöffnung bezeichnet.


Ansprüche

1. Standrohr zur Verbindung eines Regenfallrohres (11) mit einem Kanalanschlussrohr (17), welches einen Muffenabschnitt (19) mit einem vorbestimmten Innendurchmesser aufweist, wobei das Standrohr (13) zwei Anschlussenden (23, 26) und einen Normalrohrabschnitt (25) zwischen den Anschlussenden (23, 26) aufweist, wobei der Außendurchmesser des Normalrohrabschnittes (25) des Standrohres kleiner ist als der Innendurchmesser des Muffenabschnitts (19),
dadurch gekennzeichnet, dass das Standrohr (13) an einem Anschlussende (26) einen einstückig zusammenhängend mit dem Normalrohrabschnitt (25) ausgebildeten Steckadapterabschnitt (21) aufweist, der einen gegenüber dem Außendurchmesser des Normalrohrabschnittes (25) vergrößerten Außendurchmesser aufweist, wobei der vergrößerte Außendurchmesser dem Innendurchmesser des Muffenabschnitts (19) des Kanalanschlussrohres (17) näherungsweise entspricht oder nur geringfügig kleiner ist, so dass zur Herstellung einer unmittelbaren Steckverbindung zwischen dem Standrohr (13) und dem Kanalanschlussrohr (17) das Standrohr (13) mit seinem Steckadapterabschnitt (21) passend in den Muffenabschnitt (19) des Kanalanschlussrohres (17) einsteckbar ist.
 
2. Standrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es an dem einen Anschlussende (26) auf einen größeren Durchmesser aufgeweitet ist und der aufgeweitete Bereich den Steckadapterabschnitt (21) bildet.
 
3. Standrohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es aus einem Kunststoff gebildet ist.
 
4. Standrohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es aus einem Metall gebildet ist.
 
5. Sortiment aus wenigstens zwei, insbesondere mehr als zwei Standrohren (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es Standrohre (13) umfasst, die sich dadurch voneinander unterscheiden, dass ihre Normalrohrabschnitte unterschiedlich große Außendurchmesser aufweisen, wobei jedoch die Steckadapterabschnitte (21) im Wesentlichen gleich große Außendurchmesser haben.
 




Zeichnung