[0001] Die Erfindung betrifft einen Treibstangenverschluss mit einem Hauptschloss und einem
Nebenschloss.
[0002] Ein Treibstangenschloss mit einem Hauptschloss und mittels vom Hauptschloss ausgehenden
Treibstangen betätigbaren Zusatzriegeln zeigt die EP 0 853177 A2. Dort ist der Zusatzriegel
als Rollzapfen ausgebildet. Das Hauptschloss ist sowohl schließzylinder- als auch
drückerbetätigbar. Wird der Drücker betätigt, so greift ein Arm der Drückernuss an
dem Fallenschwanz an. Ein anderer Arm der Drückernuss schiebt die Treibstange nach
oben. Zum Fallenrückzug mittels Schließzylinderbetätigung besitzt dieses Schloss einen
Wechselhebel. Dieser Wechselhebel wirkt auf eine Stoßkante der Treibstange.
[0003] Aus der US 5,290,077 ist ein Schloss bekannt, bei dem durch Verlagerung einer Treibstange
ein Zusatzriegel quer ausgeschlossen und wieder zurückgeschlossen werden kann.
[0004] Aus der DE 267184 ist ebenfalls ein treibstangenbetätigbares Zusatzschloss bekannt,
bei dem der Riegel bei Treibstangenbetätigung quer ausfahren kann. Ein Mechanismus
dieser Art wird auch von der GB 1 544 213 offenbart.
[0005] Die DE 35 05 379 C1 beschreibt ein Treibstangenschloss mit einem Zusatzriegel. Das
Treibstangenschloss besitzt einen Drücker, der mittels eines Drückerarmes eine Falle
zurückziehen kann. Der Kopf der Falle wirkt dabei auf eine Schräge eines Treibstangenanschlussschiebers,
um auch die Treibstange zwecks Rückzug eines Zusatzriegels bei der Drückernussbetätigung
zu verlagern. Dieses Schloss weist darüber hinaus einen Wechselhebel aus, der durch
Betätigung des Schließzylinders am Fallenschwanz angreift. Der Rückzug des Zusatzschlosses
erfolgt über ein Zahnradgetriebe.
[0006] Einen Schwenkriegel, der durch Treibstangensteuerung vor- und zurückgeschlossen werden
kann, wird von der GB 2 309 996 beschrieben.
[0007] Die DE 29 65 517 U1 zeigt eine Verriegelungsvorrichtung mit einem Hauptschloss, welches
Falle und Riegel aufweist. Aus dem Hauptschloss tritt eine Treibstange heraus, um
den Riegel eines Zusatzschlosses anzutreiben.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Treibstangenverschluss von schließtechnisch
verbessertem Aufbau anzugeben.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
[0010] Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung dar.
[0011] Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Hauptschloss ein Zahnradgetriebeschloss
mit Wechselbetätigung ist, wobei der Wechselantrieb über die Treibstangenverlagerung
erfolgt. Es handelt sich bezüglich des Zahnradgetriebes um ein Untersetzungsgetriebe.
Das bedeutet, dass nach Zurückschließen des Hauptschlossriegels die Getriebebetätigung
fortgesetzt werden kann einhergehend mit dem Wechselantrieb und dabei erfolgender
Treibstangenverlagerung. Der Wechselhebel wird auch bei der Drückernussbetätigung
mitgeschleppt, wobei er mit einer Stoßkante eine Schulter der Treibstange beaufschlagt,
diese verschiebt und damit auch den Hebel des Zusatzschlosses verschwenkt verbunden
mit dem Zurückziehen der dortigen Falle. Diese Ausgestaltung weist einen Freilaufzylinder
auf, da die Verlagerung der Treibstange sich über das Untersetzungsgetriebe auf den
Antriebszahnkranz auswirkt, der seinerseits mit dem Schließglied des Schließzylinders
zusammenarbeitet. Dabei gelangt die Stoßkante zufolge einer Verschwenkung des Wechselhebels
in eine Angriffsstellung zur Schulter. Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
der Wechselheber als Schieber ausgebildet ist. Bei Wechselbetätigung schleppt ein
Treibstangenanschlussstück den Wechselhebel in der entsprechenden Richtung mit. Das
Mitschleppen des Wechselhebels bei Drückernussbetätigung dagegen erfolgt über einen
mit der Drückernuss zusammenwirkenden Übertragungshebel. Schließlich besteht ein vorteilhaftes
Merkmal der Erfindung noch darin, ein einem Treibstangenanschlussstück mit Freigang
zugeordnetes Zahnsegment vorzusehen, welches mit dem Letztrad des Untersetzungsgetriebes
kämmt. Erzeugt ist der Freigang in einfacher Weise durch einen Zapfen / Schlitzverbindung.
Die Länge des Freiganges entspricht dem Verlagerungsweg des Treibstangenanschlussstücks
bei der Wechselbetätigung. Diese Ausgestaltung gestattet es, auf einen als Freilaufzylinder
gestalteten Schließzylinder zu verzichten und einen normal gestalteten Schließzylinder
einzusetzen.
[0012] Nachstehend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen
erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemäß gestalteten Treibstangenverschlusses gemäß seiner
Verriegelungsstellung,
- Fig. 2
- eine klappfigürliche Darstellung der Fig. 1,
- Fig. 3
- in Einzeldarstellung ein Nebenschloss mit fortgelassener Schlossdecke betreffend die
Fallenfunktionsstellung,
- Fig. 4
- das Hauptschloss gemäß der ersten Ausführungsform mit ebenfalls fortgelassener Schlossdecke
bei vorgetretener Falle,
- Fig. 5
- den Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 3,
- Fig. 6
- eine der Fig. 3 vergleichbare Darstellung, wobei abweichend gegenüber dieser die Verriegelungsstellung
des Nebenschlosses vorliegt,
- Fig. 7
- das zugehörige Hauptschloss in seiner Verriegelungsstellung,
- Fig. 8
- das Nebenschloss in der Stellung, die sich bei Drückerverlagerung ergibt, einhergehend
mit einem Zurückziehen der Falle aus ihrer Fallenfunktionsstellung,
- Fig. 9
- die dazugehörige Darstellung des Hauptschlosses,
- Fig. 10
- in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt des Hauptschlosses gemäß der zweiten
Ausführungsform im Bereich der Drückernuss und des mit dem Zahnsegment zusammenwirkenden
Untersetzungsgetriebes gemäß der Vortrittsstellung der Falle,
- Fig. 11
- eine Darstellung wie Fig. 10, jedoch bei in Verriegelungsstellung befindlichem Riegel,
- Fig. 12
- ebenfalls eine der Fig. 10 entsprechende Stellung, wobei abweichend gegenüber dieser
durch Drückerverlagerung das Treibstangenanschlussstück in Aufwärtsrichtung verlagert
ist, während das Zahnsegment stehen bleibt und
- Fig. 13
- den Schnitt nach der Linie XIII-XIII in Fig. 12.
[0013] Mit der Ziffer 1 ist eine langgestreckte Stulpschiene bezeichnet. Im Mittelbereich
derselben trägt diese ein Hauptschloss 2. Beiderseits desselben ist je ein Nebenschloss
3 gleichen Aufbaues an der Stulpschiene 1 festgelegt. Das Hauptschloss 2 besitzt eine
Hauptschlossfalle 4 und darunterliegend einen Hauptschlossriegel 5. Zurückziehbar
ist die Hauptschlossfalle 4 mittels einer Drükkernuss 6. Ferner kann die Hauptschlossfalle
4 bei Wechselbetätigung mittels eines in eine Einbauöffnung 7 einsetzbaren Schließzylinders
8 im Wege einer Wechselbetätigung zurückgezogen werden.
[0014] Jedes Nebenschloss 3 ist über eine Treibstange 9 mit dem Hauptschloss 2 gekoppelt.
Mittels dieser sind eine Falle 10 und ein Ergänzungsriegel 11 des Nebenschlosses 3
steuerbar. Bezüglich des Ergänzungsriegels 11 handelt es sich um einen Schwenkriegel,
welcher endseitig einen Haken 11' formt. Es ist eine solche Anordnung getroffen, dass
die Falle 10 unterhalb des Ergänzungsriegels 11 dem Nebenschloss 3 zugeordnet ist.
[0015] Das strichpunktiert angedeutete Schließglied 12 überträgt seine Drehbewegung auf
einen radial geschlitzten Zahnkranz 13 eines Untersetzungsgetriebes 14. Ein Zwischenrad
15 des Untersetzungsgetriebes 14 wirkt zusammen mit einer an der oberen Randkante
des Hauptschlossriegels 5 befindlichen Zahnleiste 16. Das Letztrad 17 des Untersetzungsgetriebes
14 steht dagegen in kämmendem Eingriff mit einem senkrecht ausgerichteten Zahnstangenabschnitt
18 eines parallel zur Stulpschiene 1 verlagerbaren Treibstangenanschlussstücks 19.
Die beiden Enden desselben sind verbunden mit den jeweiligen Treibstangen 9.
[0016] An der Drückernuss 6 greift über einen Schieber 20 eine Nussfeder 21 an, welche die
Drückernuss 6 in der in Fig. 4 anschlagbegrenzten Stellung hält. Materialeinheitlich
geht von der Drückernuss 6 ein am Fallenschwanz 4' angreifender Fallenrückzugsarm
6' aus. Dieser ist mit einer Mitnahmeschulter 22 ausgestattet, welche ihrerseits auf
eine Abwinklung 23 eines die Drückernuss 6 teilweise umfassenden Übertragungshebels
24 einwirkt. Gelagert ist dieser um einen schlosskastenseitigen Stehzapfen 25. Über
einen Kupplungszapfen 26 ist der Übertragungshebel 24 mit einem als Schieber ausgebildeten
Wechselhebel 27 verbunden. Das untere Ende 27' erstreckt sich vor einem Mitnahmevorsprung
28 des Treibstangenanschlussstücks 19. Das obere Ende 27" ist gegabelt gestaltet,
wobei der der Drückernuss 6 näherliegende Gabelschenkel eine quer zur Verlagerungsrichtung
des Treibstangenanschlussstücks 19 formende Stoßkante 29 bildet. Diese wirkt zusammen
mit einer Schulter 30 eines Vorsprunges 31 des Treibstangenanschlussstücks 19. Der
Gabelschlitz 32 am oberen Ende 27" des Wechselhebels 27 ist dabei breiter als der
Vorsprung 31.
[0017] Eine sich am Fallenschwanz 4' abstützende Druckfeder dient als Fallenfeder 33, welche
die Hauptschlossfalle 4 in Vortrittsrichtung belastet. Begrenzt ist die Vortrittsbewegung
durch einen schlosskastenseitigen Vorsprung 34 im Zusammenwirken mit dem Fallenschwanz
4'.
[0018] Jedes Nebenschloss 3 weist einen an der Stulpschiene 1 befestigten Schlossboden 35
auf. In Parallellage zu diesem ist eine Schlossdecke 36 gehaltert. Zwischen Schlossboden
35 und Schlossdecke 36 erstreckt sich das entsprechende Schlosseingerichte. Dieses
beinhaltet einen flächig auf dem Schlossboden 35 gleitenden Treibstangenanschlussschieber
37, welcher mit dem abgewinkelten Ende 9' der Treibstange 9 gekuppelt ist. Im oberen
Bereich trägt der Treibstangenanschlussschieber 35 einen Steuervorsprung 38 zum Zusammenwirken
mit einer Steueraussparung 39 des Ergänzungsriegels 11. Dieser als Schwenkriegel gestaltete
Ergänzungsriegel 11 lagert im oberen Bereich des Schlosskastens um einen der Stulpschiene
1 benachbarten Stehzapfen 40. In zurückgeschlossener Riegelstellung tritt der Ergänzungsriegel
39 vollständig hinter die Frontfläche der Stulpschiene 1 zurück. In dieser ragt der
Haken 11' in eine Durchtrittsöffnung 41 der Stulpschiene 1 hinein.
[0019] Die unterhalb des Ergänzungsriegels gelagerte Falle 10 setzt sich zusammen aus einem
Fallenkopf 10' und einem Fallenschwanz 10". Der Fallenkopf 10' ist formschlüssig in
einer Stulpöffnung 42 geführt. Er formt an seinem die Stulpschiene 1 überragenden
Ende eine Auflaufschräge 43, welche mit einem türrahmenseitigen Schließblech 44 zusammenwirkt.
An diesem sind für den Ergänzungsriegel 11 und die Falle 10 Eintrittsöffnungen 45,
46 vorgesehen. Zur Führung des inneren Endes der Falle 6 ist am Fallenschwanz 10"
ein ihn in Richtung der Schlossdecke 36 überragender, materialeinheitlicher Führungszapfen
47 vorgesehen, der in einen quer zur Stulpschiene 1 verlaufenden Querschlitz 48 der
Schlossdecke 36 eingreift, vgl. insbesondere Fig. 5. Der Führungszapfen 47 geht aus
von einer quer zur Verlagerungsrichtung des Fallenschwanzes 10" verlaufenden Führungsleiste
49, die ihrerseits entlang der Innenfläche der Schlossdecke 36 gleitet.
[0020] Die Falle 10 ist mit einer Schrägschlitz/Zapfensteuerung an die Treibstange 9 getriebegekoppelt.
Hierzu bildet der Fallenschwanz an der dem Treibstangenanschlussschieber 37 zugekehrten
Breitfläche einen in Richtung der Stulpschiene 1 ansteigenden Schrägschlitz 50 aus.
Dieser verläuft etwa unter einem Winkel von 30° zur Fallenverlagerungsrichtung. Die
der Schlosskastenrückwand zugekehrte Schrägschlitzwandung 50' setzt sich am oberen
Ende in einen Anschlag 51 mit gegenüberliegendem Ausweichraum 52 für einen breitseitig
von dem Treibstangenanschlussschieber 37 ausgehenden Zapfen 53 fort. Dessen Durchmesser
ist etwas geringer als die Weite des Schrägschlitzes 50. Gebildet ist der Anschlag
51 dadurch, dass der Fallenschwanz 10" eine in Stulpschienenlängsrichtung größere
Weite besitzt als der Fallenkopf 10'. In der Fallenfunktionsstellung gemäß Fig. 3
erstreckt sich der Zapfen 53 oberhalb der oberen Längskante des Fallenkopfes 10'.
Daher ist eine einwärtsgerichtete Verlagerung der Falle 10 entgegen der Kraft einer
Fallenfeder 54 möglich, ohne dass diese Bewegung auf den Treibstangenanschlussschieber
37 und damit auf die Treibstange 9 übertragen wird. Sodann ist der Anschlag 51 so
hoch bemessen, dass die Oberkante des Fallenschwanzes 10" etwa den Zapfen 53 tangiert.
Die Fig. 3 veranschaulicht, dass der Anschlag 51 eine fluchtende Verlängerung der
Schrägschlitzwandung 50' ist.
[0021] Um einen sich zwischen dem Ergänzungsriegel 11 und Falle 10 erstreckenden Stehbolzen
55 ist ein zweiarmiger Winkelhebel 56 gelagert. Dessen kurzer, etwa horizontal ausgerichteter
Hebelarm 56' erstreckt sich oberhalb eines Nockens 57 des Treibstangenanschlussschiebers
37 und wirkt mit diesem zusammen. Der lange Hebelarm 56" weist dagegen in Abwärtsrichtung,
überfängt den Fallenschwanz 10" und greift an der querverlaufenden Führungsleiste
49 des Fallenschwanzes 10" an.
Es stellt sich folgende Wirkungsweise ein:
[0022] Wird eine mit dem erfindungsgemäßen Treibstangenverschluss ausgestattete Tür zugezogen,
so weichen die Fallen 4, 6 zunächst aus. Danach tritt die Hauptschlossfalle 4 in eine
Eingriffsöffnung 58 des Schließbleches 44 ein, während die Fallen 10 in die Eintrittsöffnungen
46 eintauchen. Es liegt dadurch die Fallenfunktionsstellung vor. Aus dieser kann beispielsweise
eine Falle 10 zurückgedrückt werden. Dies wirkt sich jedoch nicht auf die weiteren
Fallen aus. Bei einem Zurückdrücken einer Falle 10 durchwandert der anschlussschieberseitige
Zapfen 53 den Ausweichraum 52 der Falle 10.
[0023] Ausgehend von der Stellung gemäß Fig. 3 und 4 kann mittels des zum Schließzylinder
8 zugehörigen Schlüssels das Untersetzungsgetriebe 14 betätigt werden verbunden mit
einem Vorschließen des Hauptschlossriegels 5 in die Stellung gemäß 1 und 7. Hierbei
bewirkt das Letztrad 17 des Untersetzungsgetriebes 14 eine Abwärtsverlagerung des
Treibstangenanschlussstücks 19, wobei der an diesem vorgesehene Vorsprung 31 in den
Gabelschlitz 32 des Wechselhebels 27 einfährt. Einhergehend verlagert sich die Treibstange
9 und der mit ihr verbundene Treibstangenanschlussschieber 37 des Nebenschlosses 3.
Über den Steuervorsprung 38 wird der Ergänzungsriegel 11 in die Hintergriffsstellung
zum Schließblech 44 ausgeschwenkt. Dabei bewirkt der in Abwärtsrichtung fahrende Zapfen
53 eine Vorsteuerung der Falle 10 über die Fallenfunktionsstellung hinaus in die Stellung
gemäß Fig. 6. Dann erstreckt sich der Zapfen 53 am unteren Ende des Schrägschlitzes
50.
[0024] Das Öffnen der Tür verlangt demzufolge eine entgegengesetzt gerichtete Schließdrehung
des Schlüssels verbunden mit einer Aufwärtsverlagerung des Treibstangenanschlussstücks
19, welches sich auf die Treibstangen 9 überträgt. Der Treibstangenanschlussschieber
37 des Nebenschlosses 3 fährt in Aufwärtsrichtung, und es werden dabei der Ergänzungsriegel
11 zurückgeschwenkt und die Falle 10 zunächst in ihre Fallenfunktionsstellung zurückgezogen.
Bei Fortsetzen der Öffnungsschließdrehung beaufschlagt dann der Nocken 57 des Treibstangenanschlussschiebers
37 den kurzen Hebelarm 56' des Winkelhebels 56 und verschwenkt diesen entgegen Uhrzeigerrichtung,
wobei der lange Hebelarm 56" über die Führungsleiste 49 die Falle 10 schlosseinwärts
zieht. In dieser Endphase der Öffnungsbetätigung beaufschlagt der Mitnahmevorsprung
28 den Wechselhebel 27 und verlagert diesen in Aufwärtsrichtung, wobei der Übertragungshebel
24 verschwenkt und die Hauptschlossfalle 4 außer Eingriff mit dem Schließblech 44
bringt. Die Tür ist somit öffenbar.
[0025] Die lediglich zugezogene Tür kann jedoch auch mittels Drückerbetätigung geöffnet
werden. Die entsprechende Stellung ist in Fig. 8 und 9 aufgezeigt. Bei Drückerverlagerung
zieht der Fallenrückzugsarm 6' die Hauptschlossfalle 4 zurück. Ferner verlagert der
Fallenrückzugsarm 6' über seine Mitnahmeschulter 22 im Zusammenwirken mit der Abwinklung
23 den Übertragungshebel 24 in Uhrzeigerrichtung. Durch den Kupplungszapfen 26 erfährt
der schieberartige Wechselhebel 27 eine Aufwärtsbewegung mit einem überlagerten Verschwenken,
wobei seine Stoßkante 29 gegen die Schulter 30 des Treibstangenanschlussstücks 19
tritt und diesen in Aufwärtsrichtung verlagert. Dabei wird über den Treibstangenanschlussschieber
37 und dessen Nocken 57 der Winkelhebel 56 verschwenkt welcher seinerseits die Falle
10 zurückzieht, was ebenfalls durch den Ausweichraum 52 der Falle 10 ermöglicht ist.
Da bei dieser Öffnung durch Drückerverlagerung das Treibstangenanschlussstück 19 verlagert
wird und dieses sich über das Untersetzungsgetriebe 14 auf den Zahnkranz 13 überträgt,
ist der Schließzylinder 8 als Freilaufzylinder gestaltet.
[0026] Gemäß der zweiten Ausführungsform, dargestellt in den Fig. 10 bis 12, tragen gleiche
Teile gleiche Bezugsziffern. Abweichend gegenüber der ersten Ausgestaltung kämmt nun
das Letztrad 17 des Untersetzungsgetriebes 14 nicht unmittelbar mit dem Treibstangenanschlussstück
19, sondern mit einem dem Treibstangenanschlussstück mit Freigang zugeordneten Zahnsegment
59 in Form einer kurzen, in teilweiser Überdeckung zum Treibstangenanschlussstück
19 liegenden Zahnstange. Zur Erzielung des Freiganges ist das Zahnsegment 59 mit zwei
parallel zur Stulpschiene 1 verlaufenden kurzen Längsschlitzen 60 versehen, in welche
Zapfenvorsprünge 61 des Treibstangenanschlussstücks 19 eintauchen. In der Fallenvortrittsstellung
erstrecken sich die Zapfenvorsprünge 61 an den unteren Enden der Längsschlitze 60.
[0027] Diese zweite Ausführungsform gestattet den Einbau eines normal gestalteten Schließzylinders.
Die Wirkungsweise entspricht derjenigen der ersten Ausführungsform mit der Abweichung,
dass beim Verriegeln das Zahnsegment 59 erst um den Freigang in Abwärtsrichtung fährt,
um anschließend das Treibstangenanschlussstück 19 und die daran sitzenden Treibstangen
9 mitzunehmen, so dass die Nebenschlösser 3 ebenfalls in ihre Verriegelungsstellung
gesteuert werden. Fig. 11 zeigt, dass der Hauptschlossriegel 5 vorgeschlossen ist
und die Zapfenvorsprünge 51 sich am oberen Ende der Längsschlitze 60 befinden. Bei
der Öffnungsschließdrehung erfolgt zuerst eine Aufwärtsverlagerung des Zahnsegmentes
59 um den Freigang. Danach wird das Treibstangenanschlussstück mitgenommen und über
dieses die Entriegelung herbeigeführt. In der Endphase der Öffnungsschließdrehung
werden sodann die Hauptschlossfalle 4 sowie die Fallen 10 der Nebenschlösser 3 analog
der ersten Ausführungsform zurückgezogen.
[0028] Fig. 12 veranschaulicht die Drückerbetätigung zum Zurückziehen der Fallen 4, 10 bei
nicht vorgeschlossenen Riegelgliedern. Bei dieser Verlagerung wird wie beim ersten
Ausführungsbeispiel das Treibstangenanschlussstück 19 über die Stoßkante 29 in Aufwärtsrichtung
geringfügig verlagert. Diese Bewegung machen auch die Zapfenvorsprünge 61 des Treibstangenanschlussstücks
19 mit. Aufgrund der Längsschlitze 60 des Zahnsegmentes 59 bleibt jedoch das Zahnsegment
59 stehen, so dass sich diese Drückerbetätigung nicht auf das Untersetzungsgetriebe
überträgt. Der Zahnkranz 13 bleibt somit stehen, was den Einsatz des normal gestalteten
Schließzylinders zulässt.
1. Treibstangenverschluss mit einem Hauptschloss (2) und einem Nebenschloss (3), wobei
das Hauptschloss (2) und das Nebenschloss (3) jeweils eine Falle (4, 10) aufweisen,
die von einer vorgeschlossenen Fallenfunktionsstellung in eine rückgeschlossene Stellung
sowohl gemeinsam mit einer Treibstangenverlagerung in eine Öffnungsstellung zurückziehbar
sind, wobei das Hauptschloss (2) ein Zahnradgetriebeschloss mit Wechselbetätigung
ist und der Wechselantrieb zum Rückzug der Falle (4, 10) des Nebenschlosses über die
Treibstangenverlagerung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechselhebel (27) auch bei Drückernussbetätigung mitgeschleppt wird und mit einer
Stoßkante (29) eine Schulter (30) der Treibstange (9) beaufschlagt.
2. Treibstangenverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoßkante (29) zufolge einer Verschwenkung des Wechselhebels (27) in eine Angriffsstellung
zur Schulter (30) gelangt.
3. Treibstangenverschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechselhebel (27) als Schieber ausgebildet ist.
4. Treibstangenverschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein einem Treibstangenanschlussstück (19) mit Freigang zugeordnetes Zahnsegment (59),
welches mit dem Letztrad (17) des Untersetzungsgetriebes (14) kämmt.
5. Treibstangenverschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen im Nebenschloss (3) gelagerten zweiarmigen Winkelhebel (56), dessen langer
Hebelarm (56") an der Falle (10) angreift und dessen kurzer Hebelarm (56') von einem
Nocken (57) der Treibstange (9) beaufschlagt wird.
6. Treibstangenverschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen von der Drückernuss (6) ausgehenden, am Fallenschwanz (4') angreifenden Fallenrückzugsarm
(6'), welcher mit einer Mitnahmeschulter (22) ausgestattet ist, welche auf eine Abwinklung
(23) eines die Drückernuss (6) teilweise umfassenden Übertragungshebels (24) einwirkt.
7. Treibstangenverschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Übertragungshebel (24) mit einem als Schieber ausgebildeten Wechselhebel (27)
verbunden ist.
8. Treibstangenverschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Ende (27') des Wechselhebels (27) vor einem Mitnahmevorsprung (28) eines
Treibstangenanschlussstücks (19) liegt.
9. Treibstangenverschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das obere Ende (27") des Wechselhebels (27) gegabelt gestaltet ist, wobei der der
Drückernuss (6) näher liegende Gabelschenkel eine quer zur Verlagerungsrichtung des
Treibstangenanschlussstücks (19) verlaufende Stoßkante (29) bildet und der Gabelschlitz
(23) breiter als ein Vorsprung (31) eines Treibstangenanschlussstückes (19) ist.
10. Treibstangenverschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Falle über die Fallenfunktionsstellung hinaus vorschließbar ist.