[0001] Die Erfindung betrifft eine Feuerungsanlage mit einer Feuerstätte, einer an der Feuerstätte
angeschlossenen Abgasleitungsanordnung zur Ableitung der beim Brennvorgang in der
Feuerstätte entstehenden Abgase, einer steuerbaren Einrichtung zur Beeinflussung der
Betriebsbedingungen der Feuerstätte und einer Steuereinrichtung zur Steuerung der
Einrichtung zur Beeinflussung der Betriebsbedingungen der Feuerstätte. Die Erfindung
befasst sich insbesondere mit der Problematik der lufttechnischen bzw. abgastechnischen
Regelung für Öfen, wie z.B. Kaminöfen, Gasthermen etc.
[0002] Der Brennbetrieb einer Feuerstätte der hier betrachteten Art hängt bei jeweils gegebenem
Brennstoff insbesondere von dem Verbrennungsluftangebot und von dem Kaminzug und somit
der Abgasströmung in der Abgasleitungsanordnung ab. So kann z.B. bei in Wohnräumen
aufgestellten Kaminöfen oder Gasthermen das Verbrennungsluftangebot davon abhängen,
ob Zuluftklappen geöffnet oder geschlossen sind, ob Wohnraumfenster geöffnet bzw.
geschlossen sind, ob eine Wohnraumlüftungseinrichtung, etwa als Komponente einer Klimaanlage
aktuell in Betrieb ist, ob eine Entlüftungsvorrichtung oder ggf. eine Dunstabzugshaube
aktuell in Betrieb ist, etc. Die Abgasströmung hängt u.a. von der Kamingeometrie,
dem Temperaturunterschied zwischen dem feuerstättenseitigen Anschluss und dem Kaminausgang
der Abgasleitungsanordnung und etwaigen Witterungsbedingungen, wie Luftdruck, Wind
etc. ab. Zur Beeinflussung der Abgasströmung sind Zugbegrenzer, Abgasklappen, Abgasabsaugeinrichtungen
etc. bekannt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Feuerungsanlage der eingangs
genannten Art und insbesondere ein Steuerungs- und Betriebskonzept für eine solche
Feuerungsanlage bereitzustellen, welches einen zuverlässigen und weitgehend optimierten
Brennbetrieb der Feuerstätte ermöglicht.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass eine Strömungsmessanordnung
vorgesehen und dazu eingerichtet ist, die Abgasströmung in der Abgasleitungsanordnung
messtechnisch zu erfassen, wobei die Steuereinrichtung dazu vorbereitet ist, die Einrichtung
zur Beeinflussung der Betriebsbedingungen der Feuerstätte nach Maßgabe von Messeffekten
der Strömungsmessanordnung zu steuern.
[0005] Als Einrichtungen zur Beeinflussung der Betriebsbedingungen der Feuerstätte kommen
z.B. in Frage: motorisch steuerbare Zuluftklappen, Zuluftgebläse, Dunstabzugshauben,
Wohnraumlüftungseinrichtungen etc. Die vorstehend genannten Komponenten bzw. Einrichtungen
betreffen den Aspekt der Beeinflussung des Verbrennungsluftangebotes. Als Einrichtungen
zur Beeinflussung der Betriebsbedingungen der Feuerstätte kommen darüber hinaus in
Frage: motorisch steuerbare Zugregler, motorisch steuerbare Abgasklappen, Rauchabsaugeinrichtungen
etc. Letztere Komponenten bzw. Einrichtungen betreffen den Aspekt der Beeinflussung
des Abgasstromes.
[0006] Erfindungsgemäß erfolgt die Beeinflussung wenigstens einer Betriebsbedingung auf
der Zuluftseite oder auf der Abgasseite der Feuerstätte in Abhängigkeit vom gemessenen
Abgasstrom und somit in Abhängigkeit vom Kaminzug. Ferner wird vorzugsweise auch die
Betriebstemperatur der Feuerstätte oder/und eine daraus abgeleitete Temperatur, z.B.
die Raumtemperatur im Aufstellraum der Feuerstätte, gemessen und in die Steuerung
der die Betriebsbedingungen beeinflussenden Komponenten einbezogen. Darüber hinaus
kann es vorgesehen sein, dass der Zustand weiterer, das Verbrennungsluftangebot oder
ggf. den Abgasstrom mitbestimmender Elemente mittels betreffender Sensoren von der
Steuereinrichtung abgefragt und in den Steuerprozess bzw. Regelungsprozess einbezogen
wird. Als Beispiel hierfür kann z.B. ein von der Steuereinrichtung überwachter Fensterschalter
sein, welcher die Zustände Wohnraumfenster geöffnet und Wohnraumfenster geschlossen
erfasst. Bei einem Kaminofen kann ein entsprechender Ofentürschalter vorgesehen sein,
mittels welchem die Steuereinrichtung den Schließzustand der Ofentür überwachen kann.
[0007] Vorzugsweise sind auch Mittel zur Detektion der jeweiligen Stellungen von Klappenkomponenten
der Feuerungsanlage, etwa kontinuierlich bzw. stetig steuerbaren oder diskontinuierlich
steuerbaren Zuluftklappen, Abgasklappen, Zugreglern etc. vorgesehen.
[0008] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung mit einem Rauchabsauger ist ferner
vorgesehen, dass auch der aktuelle Betriebszustand des Rauchabsaugers detektiert und
von der Steuereinrichtung abgefragt wird.
[0009] Die Steuereinrichtung ist so programmiert, dass sie die Zustände der überwachten
Parameter in die Steuerung bzw. Regelung der zuluftseitigen bzw. abgasseitigen Brennbetriebsbedingungen
der Feuerstätte einbezieht.
[0010] Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Feuerungsanlage mit raumluftunabhängiger
Feuerstätte, welche eine Verbrennungsluftzuführungsanordnung aufweist, wobei eine
Strömungsmessanordnung zur Erfassung der Verbrennungsluftströmung in der Verbrennungsluftzuführungsanordung
vorgesehen ist. Die Steuereinrichtung ist in diesem Fall dazu eingerichtet, die Brennbetriebsbedingungen
der Feuerstätte auch unter Berücksichtigung des gemessenen Verbrennungsluftstromes
im Sinne der Optimierung des Brennbetriebs zu beeinflussen.
[0011] Für die Strömungsmessung in der Abgasleitungsanordnung und - sofern vorgesehen -
für die Strömungsmessung in der Verbrennungsluftzuführung wird vorzugsweise eine jeweilige
Temperaturmessanordnung zur Erfassung eines Temperaturunterschiedes in dem strömenden
Medium zwischen zwei im Strömungsweg hintereinander liegenden Stellen verwendet, wobei
wenigstens ein zwischen den beiden Stellen vorgesehenes steuerbares Temperaturbeeinflussungselement
dazu dient, lokal eine Temperaturänderung des strömenden Mediums (Abgas oder ggf.
Zuluft) hervorzurufen, welche dann als von der Strömung abhängiger Messeffekt bei
der Temperaturdifferenzmessung erfasst werden kann.
[0012] Zum Stand der Technik einer solchen Strömungsmessanordnung und Messbetriebsweise
wird auf die DE 196 23 174 C1 verwiesen.
[0013] Wie in der DE 196 23 174 C1 bereits erläutert, kommt als Temperaturmesssensor vorzugsweise
ein Thermoelement in Frage, welches bereits eine Temperaturdifferenzerfassung an zwei
Messstellen ermöglicht.
[0014] Die Strömungsmessanordnung ermöglicht es, festzustellen, ob, in welcher Richtung
und mit welcher Geschwindigkeit das Medium strömt. Strömt das Medium beispielsweise
in Richtung von der ersten Stelle zur zweiten Stelle der Temperaturdifferenzüberwachung,
so wird die von dem Temperaturbeeinflussungselement ausgelöste "thermische Störung"
vom strömenden Medium zu der stromabwärtigen, also hier zweiten Messstelle mitgeführt,
so dass dort eine Temperaturänderung gegenüber der stromaufwärtigen, also hier der
ersten Messstelle zu verzeichnen ist. Sollte das Medium in entgegengesetzter Richtung
strömen, so ist dies in entsprechender Weise anhand der Temperaturdifferenz zwischen
den beiden Temperaturdifferenzmessstellen festzustellen.
[0015] Bei der Abgasströmungsmessung, welche eine unmittelbare Information über den jeweiligen
Kaminzug liefert, erfolgt die Temperaturdifferenzerfassung gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung unter Verwendung einer Thermosäule aus mehreren hintereinander
geschalteten Hochtemperatur-Thermoelementen, etwa NiCr-Ni-Thermoelementen oder PtRh-Thermoelementen.
Das Temperaturbeeinflussungselement ist vorzugsweise ein Heizelement, insbesondere
ein Heizwiderstand, dessen Heizleistung einstellbar ist. Die Temperatur des Heizelementes
ist so zu wählen, dass sie größer ist als die Temperatur der zu der Messanordnung
strömenden Abgase.
[0016] Wie auch schon bereits in der DE 196 23 174 C1 für den allgemeinen Fall der Strömungsmessung
vorgeschlagen, sollte das Heizelement in der Nähe der erstenTemperaturdifferenzmessstelle
vorgesehen sein.
[0017] Es bestehen verschiedene Möglichkeiten des Messbetriebs. So kann gemäß einer ersten
Variante des Messbetriebs eine kontinuierliche laufende Überwachung der Temperaturdifferenz
zwischen den beiden Temperaturdifferenzmessstellen erfolgen, wobei aus Änderungen
der Temperaturdifferenz Informationen über das Strömungsverhalten des Abgases abzuleiten
sind. Dabei kann die der Strömungsmessanordnung zugeordnete Auswerteeinrichtung der
Steuereinrichtung dazu programmiert sein, bei Änderungen der Strömungsgeschwindigkeit
des Abgases die Zeit, die zwischen Abkühlen der stromaufwärtigen Messstelle und Erwärmen
der stromabwärtigen Messstelle vergeht, als Indikator für die Fließgeschwindigkeit
heranzuziehen.
[0018] Ferner ist auch ein dynamischer Messmodus möglich, bei dem z.B. die zeitliche Temperaturdifferenzänderung
gemessen vom Einschaltzeitpunkt des Heizelementes gemessen und die Messwerte zur Bereitstellung
von Informationen über Strömungsverhalten ausgewertet werden. Dabei wird das Heizelement
zwischen zwei Messzyklen vorzugsweise ausgeschaltet, so dass es die normale Abgastemperatur
als Ausgangstemperatur für den nächsten Messzyklus einnimmt. Auch die dabei zu messenden
Temperaturdifferenzänderungen können zur Strömungsbewertung ausgewertet werden.
[0019] Die Vorteile der Erfindung sind insbesondere zu nutzen bei Feuerungsanlagen mit einem
Kaminofen oder einer Gastherme in einem Wohnraum, wobei die erfindungsgemäß erzielbare
abgastechnische und zulufttechnische Regelung bzw. Komponentensteuerung einen weitgehend
optimierten Brennbetrieb ermöglicht. Wie schon oben angesprochen, kommen als Stellglieder
Zuluftklappen, Abgasklappen, Zugregler, Dunstabzugshaubenschalter, Wohnraumlüftungsschalter,
Rauchsauger etc. in Frage, wobei jeweilige Istwerte von Abgasströmungsmessanordnungen,
Zuluftströmungsmessanordnungen, einem Ofentürschalter, Fensterschaltern, Zugregler-Stellungssensoren,
Abgasklappen-Stellungssensoren, Gasthermen-Thermostaten etc. von der Steuereinrichtung
überwacht und in die Steuerungsprozesse einbezogen werden können.
[0020] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Erfassung der Abgasströmung
in einer Abgasleitungsanordnung in einer Feuerungsanlage, welches dadurch gekennzeichnet
ist, dass mittels einer Temperaturmessanordnung, insbesondere Thermoelement-Temperaturmessanordnung,
eine Temperaturdifferenz in dem strömenden Medium zwischen wenigstens zwei im Strömungsweg
hintereinander liegenden Stellen erfasst wird und an einer zwischen den beiden Stellen
liegenden dritten Stelle ein Temperaturbeeinflussungselement in Form eines Heizelementes
oder/und eines Kühlelementes betrieben wird, um die Temperaturdifferenz zu erzeugen,
wobei die Temperaturdifferenzmesswerte zur Bestimmung der Richtung oder/und der Stärke
des Abgasstromes ausgewertet werden.
[0021] Gemäß einer Verfahrensvariante wird die zeitliche Änderung der Temperaturdifferenz
als Sprungantwort auf das Einschalten des Temperaturbeeinflussungselementes gemessen,
wobei aus den Messwerten Informationen über das Abgasströmungsverhalten abgeleitet
werden.
[0022] Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Fig. 1 näher erläutert.
[0023] Zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Konzeptes der luft- und/oder abgastechnischen
Regelung zur Optimierung des Brennbetriebs einer Feuerstätte ist in Fig. 1 in vereinfachter
Weise eine Feuerungsanlage mit einem Kaminofen 1 als raumluftabhängige Festbrennstoff-Feuerstätte
in einem Wohnraum 2 dargestellt. Der Kaminofen 1 ist über ein Abgasrohr 3 an den Kamin
5 angeschlossen, wobei die Abgasleitungsanordnung aus Abgasrohr 3 und Kamin 5 die
beim Brennbetrieb des Kaminofens 1 anfallenden Abgase nach draußen leitet.
[0024] Im Beispielsfall der Fig. 1 ist an der Schornsteinausmündung ein Rauchsauger 7 vorgesehen,
welcher bei erhöhtem Kaminzugbedarf aktivierbar ist, um die Abgase ins Freie abzusaugen.
Der Rauchsauger 7 kann z.B. ein nach dem Injektor-Prinzip funktionierender Rauchsauger
sein, bei dem ein Gebläse 9 Außenluft in den Ringraumbereich 11 fördert, welche dann
nach oben hin aus der Öffnung 13 des Rauchsaugers 7 gemeinsam mit den Abgasen austritt.
Die Abgase werden über das Kaminverlängerungsrohrstück 15 des Rauchsaugers 7 ausgebracht.
Je stärker der von dem Gebläse 9 erzeugte Parallelluftstrom ist, desto größer ist
der Injektor-Saugeffekt, mit dem die Abgase zwangsweise ausgebracht werden. Falls
der Kaminzug, also der thermische Auftrieb des Kamins 5 für einen optimalen Brennbetrieb
des Ofens 1 ausreicht, kann der Rauchsauger 7 inaktiv bleiben.
[0025] Zur Beeinflussung des Kaminzugs ist ein steuerbarer Zugbegrenzer 17 vorgesehen, bei
dem es sich vorzugsweise um eine sogenannte kombinierte Nebenluftvorrichtung oder
eine zwangsgesteuerte Nebenluftvorrichtung handelt. Je nach Stellung der Nebenluftklappe
19 kann mehr oder weniger Luft von außen in den Kamin 5 einströmen, um den Kaminzug
zu begrenzen. Ein elektromotorisches Stellglied 21 dient dazu, die Nebenluftklappe
19 bei Bedarf zwangszusteuern. Das Stellglied ist deaktivierbar, so dass die Nebenluftklappe
19 dann in bekannter Weise differenzdruckgesteuert funktionieren kann.
[0026] Eine steuerbare Raumbelüftungseinrichtung 23 dient dazu, bedarfsweise Frischluft
in den Aufstellraum des Kaminofens 1 zu fördern.
[0027] Sofern das Fenster 25 geöffnet ist, kann Frischluft außerdem durch dieses Fenster
25 in den Aufstellraum 2 gelangen. Zur Feststellung, ob das Fenster 25 geöffnet oder
geschlossen ist, dient ein Fensterkontaktschalter 27. In dem Aufstellraum 2 des Kaminofens
1 befindet sich ferner eine Dunstabzugshaube 29, welche im eingeschalteten Zustand
Luft aus dem Raum 2 über die Leitung 31 nach außen fördert.
[0028] Das Abgasrohr 3 ist an zwei Stellen aufgebrochen dargestellt, um eine Abgasklappe
33 und eine Strömungsmessanordnung 35 (beide vereinfacht dargestellt) erkennbar zu
machen. Die Stellung der Abgasklappe 33 ist mittels des elektromotorischen Stellgliedes
37 kontinuierlich steuerbar. Es könnte alternativ oder zusätzlich eine zwischen zwei
Endstellungen schaltbare Abgasklappe vorgesehen sein.
[0029] Die Strömungsmessanordnung 35 umfasst wenigstens ein Thermoelement mit einem Thermopaar
aus zwei unterschiedlichen elektrischen Leitern (Thermoschenkel 39, 41). Die Schweißverbindungsstelle
43 der beiden Thermoschenkel 39, 41 bildet eine Messstelle. An ihren vom Schweißpunkt
43 entfernten Enden sind die Thermoschenkel 39, 41 mit Messleitungen 49, 50 verbunden,
welche an der Auswerte- und Regeleinrichtung 45 angeschlossen sind. Die Verbindungsstelle
47 zwischen dem Thermoschenkel 39 und der Anschlussleitung 49 liegt im Abgasweg vom
Kaminofen 1 zum Kamin 5 hinter der Messstelle 43 und bildet eine Referenzstelle für
die Erfassung von Temperaturdifferenzen zwischen den beiden Stellen 43 und 47. Die
Auswerte- und Regeleinrichtung 45 wertet das vom Thermoelement gelieferte Thermospannungssignal
aus. In unmittelbarer Nähe der ersten Messstelle 43 befindet sich ein Heizelement
51, dessen Heizstrom von der Auswerte- und Regeleinrichtung 45 bereitgestellt wird.
[0030] Falls aktuell keine Abgasströmung in dem Abgasrohr 3 vorliegt, so führt die Aktivierung
des Heizelementes 51 dazu, dass die Messstelle 43 eine stärkere Erwärmung erfährt
als die Messstelle (Referenz) 47, wobei sich innerhalb einer bestimmten Zeit nach
Einschalten des Heizelements 51 ein Gleichgewichtszustand der Temperaturdifferenz
zwischen den Stellen 43 und 47 einstellen sollte. Nach dem Einsetzen der Abgasströmung
im Abgasrohr 3 vom Kaminofen 1 in Richtung zum Kamin 5 ändern sich die thermischen
Verhältnisse an der Strömungsmessanordnung dahingehend, dass die im Strömungsweg stromaufwärtige
Messstelle 43 unter den thermischen Einfluss des vom Kaminofen 1 kommenden Abgases
gerät und somit zumindest tendenziell die Temperatur dieses Abgases annimmt. Beim
Vorbeiströmen des Abgases an dem Heizelement 51 hinter der Stelle 43 kommt es dann
zur partiellen Erhitzung dieses Abgases, wobei vorausgesetzt ist, dass die Temperatur
des Heizelementes 51 über der normalen Abgastemperatur liegt. Das Heizelement 51 erzeugt
somit eine "thermische Störung" im Abgasstrom, die zu der zweiten Stelle 47 mitgeführt
wird und dort zu einer Temperaturerhöhung Anlass gibt, welche sich in dem Temperaturdifferenzsignal
des Thermoelementes niederschlägt. Die Strömungsmessanordnung 35 erlaubt sowohl die
Bestimmung der Strömungsrichtung als auch der Strömungsgeschwindigkeit, so dass sie
zur Überprüfung und Überwachung des Zugs in der Abgasleitungsanordnung 3, 5 herangezogen
werden kann. Als Einbauort für die Strömungsmessanordnung 35 käme auch der Kamin 5
in Frage.
[0031] Die mittels der Strömungsmessanordnung 35 gewonnenen Strömungs- und Temperaturinformationen
können genutzt werden, um die Komponenten 7, 17, 23, 29 oder/und 33 mittels einer
Steuereinrichtung 53 im Sinne einer Optimierung des Brennbetriebs des Kaminofens 1
zu steuern.
[0032] Die Steuereinrichtung 53 steht in Signalübertragungsverbindung mit Stellgliedern
10, 21, 24, 32, 37 dieser Komponenten sowie mit (nicht gezeigten) Rückmeldesensoren,
welche den jeweiligen Einstellzustand der genannten Komponenten anzeigen. Ferner überwacht
die Steuereinrichtung 53 das Sigal des Fensterschalters 27 sowie eines Ofentürschalters
55, welcher den Schließzustand der Ofentür angibt. Die Signalübertragung zwischen
Steuereinrichtung 53 und den genannten Stellgliedern und Rückmeldesensoren kann über
Leitungsdrähte oder/und über Funkstrecken erfolgen. Auch eine sogenannte Power-Line-Datenübertragung
über das Stromversorgungsnetz ist im Rahmen der Erfindung denkbar.
[0033] An der Bedienungseinrichtung 59 der Steuereinrichtung 53 ist ein jeweiliger Betriebsmodus
des Kaminofens 1 vorwählbar.
[0034] Die Steuereinrichtung 53 nimmt dann gemäß Programmablauf eine Zustandsprüfung der
Feuerungsanlage vor, wobei die Rückmeldesensoren der Komponenten 7, 17, 23, 27, 29,
33, 55 abgefragt werden, woraufhin die betreffenden Stellglieder 9, 21, 24, 32, 37
bedarfsweise nach dem gewählten Programm angesteuert werden, um die Betriebsbedingungen
für den Kamin 1 zu beeinflussen. Sollte die Steuereinrichtung 53 feststellen, dass
die Ofentür 57 oder/und das Fenster 25 zu öffnen bzw. zu schließen sind, so kann sie
ein betreffendes optisches oder/und akustisches Hinweissignal für die Bedienungsperson
abgeben.
[0035] Während des Brennbetriebs erfolgt dann regelmäßig eine Zugprüfung, d.h. Messung der
Abgasströmung mittels der Strömungsmessanordnung 35 und eine Prüfung der Ofenbetriebstemperatur
oder/und ggf. der Raumtemperatur mittels der Temperatursensoren 60, 62, deren Messsignale
ebenfalls von der Steuereinrichtung 53 berücksichtigt werden. Bei dem Raumtemperatursensor
62 kann es sich z.B. um einen Sensor zur Messung der "gefühlten" Temperatur handeln,
wie er in der EP 1 121 609 B1 beschrieben ist.
[0036] Nach Maßgabe des gewählten Programms ändert die Steuereinrichtung 53 durch Abgabe
entsprechender Signale an die Stelleinrichtungen die Zustände der den Brennbetrieb
beeinflussenden Komponenten. Dies kann bedeuten, dass der Rauchsauger 7 zu- oder abgeschaltet
oder ggf. in seiner Saugleistung beeinflusst wird oder/und dass der Betrieb der Raumlüftung
23 geändert bzw. abgeschaltet wird oder/und die Dunstabzugshaube 29 zu- oder abgeschaltet
oder in ihrer Saugleistung beeinflusst wird oder/und die Abgasklappe 33 verstellt
wird oder/und die Nebenluftklappe 19 verstellt wird oder/ und eine Zuluftklappe 64
des Kaminofens 1 durch Ansteuerung ihres Stellgliedes 66 geöffnet bzw. geschlossen
wird.
[0037] Die anhand der Fig. 1 erläuterte Ausführungsform der Erfindung stellt somit ein System
dar, welches den Zuluft- und Abgasstrom der Feuerstätte 1 überwachen und Komponenten,
welche den Brennbetrieb beeinflussen, steuern kann, um den Betrieb der Feruerungsanlage
weitestgehend zu optimieren und Fehlfunktionen zu vermeiden.
[0038] Als Feuerstätte kommt auch ein sogenannter Pellet-Ofen in Frage, welcher zur Verbrennung
von Festbrennstoff-Pellets eingerichtet ist.
[0039] Die Optimierung des Brennbetriebs und die Verbesserung des Wirkungsgrades der Feuerstätte
unter Anwendung des erfindungsgemäßen Konzeptes führt zur Brennstoffeinsparung und
zu einer Minimierung der Abgasbelastung der Umwelt. Die Ofen-Inbetriebnahme kann vereinfacht
werden. Auch ist es möglich, mehrere Feuerstätten in die Feuerungsanlage nach der
Erfindung einzubeziehen, z.B. eine Gastherme und einen Kaminofen, die beide an einem
Schornstein angeschlossen sind. Insbesondere unter Verwendung von Zuluftsensoren und
Zuluftklappen kann eine Wirkungsgraderfassung betreffend den Ofenbetrieb erfolgen
und eine Wirkungsgradanzeige vorgesehen werden.
[0040] Zugregler können zum Schutz des Kamins vor Versottung genutzt werden.
[0041] Insbesondere bei raumluftunabhängigen Feuerstätten mit Verbrennungsluftzuführung
von außen empfiehlt es sich, eine Strömungsmessanordnung und eine steuerbare Zuluftklappe
in dem Zuluftkanal vorzusehen und in den Steuerungsprozess einzubeziehen.
[0042] Aus Sicherheitsgründen sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden. Beim Einschalten
des Systems sollte ein Selbsttest auf korrekte Funktion der Komponenten durchgeführt
werden. Bei Stromausfall oder Sensordefekt sollten alle Stellglieder in der jeweils
aktuellen Position verbleiben und nicht automatisch in Schließstellung fallen.
[0043] Sicherheitsrelevante Parameter, wie z.B. die Höhe der Untertemperatur, sollten nur
von autorisierten Personen verändert werden können, etwa nach Eingabe eines vier-
bis sechsstelligen Passworts. Bei Untertemperatur sollte ein zu quittierendes optisches
oder/und akustisches Alarmsignal von der Steuereinrichtung ausgegeben werden.
[0044] Bei einer Mehrfach-Feuerungsanlage mit mehreren Feuerstätten an einem gemeinsamen
Kamin und z.B. einem gemeinsamen Rauchsauger sollte bei zu geringem Kaminzug eine
Blockade der einzelnen Etagenheizungen erfolgen.
[0045] Das Steuerungskonzept nach der Erfindung sollte ferner eine Funktion für ein sicheres
"Herunterfahren" der Feuerstätte enthalten.
1. Feuerungsanlage mit einer Feuerstätte (1), einer an der Feuerstätte (1) angeschlossenen
Abgasleitungsanordnung (3, 5) zur Ableitung der beim Brennvorgang in der Feuerstätte
(1) entstehenden Abgase, einer steuerbaren Einrichtung (7, 17, 23, 29, 33, 64) zur
Beeinflussung der Betriebsbedingungen der Feuerstätte (1), und einer Steuereinrichtung
(53) zur Steuerung der Einrichtung (7, 17, 23, 29, 33, 64) zur Beeinflussung der Betriebsbedingungen
der Feuerstätte (1),
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Strömungsmessanordnung (35) vorgesehen und dazu eingerichtet ist, die Abgasströmung
in der Abgasleitungsanordnung (3, 5) messtechnisch zu erfassen,
wobei die Steuereinrichtung (53) dazu eingerichtet ist, die Einrichtung zur Beeinflussung
der Betriebsbedingungen der Feuerstätte nach Maßgabe von Messeffekten der Strömungsmessanordnung
(35) zu steuern.
2. Feuerungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Verbrennungsluftzuführungsanordung und eine Strömungsmessanordnung zur Erfassung
der Verbrennungsluftströmung in der Verbrennungsluftzuführungsanordung umfasst.
3. Feuerungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die betreffende Strömungsmessanordnung (35) eine Temperaturmessanordnung zur Erfassung
eines Temperaturunterschiedes in dem strömenden Medium zwischen zwei im Strömungsweg
hintereinander liegenden Stellen (43, 47) - und wenigstens ein zwischen den beiden
Stellen (43, 47) vorgesehenes Temperaturbeeinflussungselement (51) umfasst.
4. Feuerungsanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Temperaturbeeinflussungselement (51) ein Heizelement oder ein Kühlelement ist.
5. Feuerungsanlage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Temperaturbeeinflussungselement (51) zu einer ersten (43) der beiden Stellen
(43, 47) einen kleineren Abstand hat als zu der anderen Stelle (47).
6. Feuerungsanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Temperaturbeeinflussungselement (51) in unmittelbarer Nähe zu der ersten Stelle
(43) angeordnet ist.
7. Feuerungsanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur des Temperaturbeeinflussungselements (51) einstellbar ist.
8. Feuerungsanlage nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Regelungseinrichtung zur Regelung der Betriebsenergie des Temperaturbeeinflussungselementes.
9. Feuerungsanlage nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturmessanordnung wenigstens ein Thermoelement umfasst.
10. Feuerungsanlage nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feuerstätte (1) ein Festbrennstoff-Ofen, insbesondere Kaminofen ist.
11. Feuerungsanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Feuerstätte ein Gastgerät ist.
12. Feuerungsanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Feuerstätte ein Heizkessel mit Brenner ist.
13. Feuerungsanlage nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die steuerbare Einrichtung (7, 17, 23, 29, 33, 64) zur Beeinflussung der Betriebsbedingungen
der Feuerstätte (1) wenigstens eine in oder unmittelbar an der Abgasleitungsanordnung
(3, 5) vorgesehene - und den Abgasstrom beeinflussende Vorrichtung (7, 17, 33) umfasst.
14. Feuerungsanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die den Abgasstrom beeinflussende Vorrichtung einen steuerbaren Zugregler (17) oder/und
eine steuerbare Abgasklappe (33) oder/und einen steuerbaren Rauchsauger (7) umfasst.
15. Feuerungsanlage nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die steuerbare Einrichtung (7, 17, 23, 29, 33, 64) zur Beeinflussung der Betriebsbedingungen
der Feuerstätte (1) wenigstens eine das Verbrennungsluftangebot für die Feuerstätte
(1) beeinflussende Vorrichtung (24, 32, 64) umfasst.
16. Feuerungsanlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die das Verbrennungsluftangebot für die Feuerstätte (1) beeinflussende Vorrichtung
(24, 32, 64) wenigstens eine steuerbare Verbrennungsluftklappe (64) oder/und eine
steuerbare Schalteinrichtung (32) für eine Dunstabzugshaube (29) oder/und eine steuerbare
Schalteinrichtung (24) für eine Wohnraumlüftungseinrichtung (23) oder/und eine steuerbare
Schalteinrichtung für ein Verbrennungsluftgebläse umfasst.
17. Verfahren zur Erfassung der Abgasströmung in einer Abgasleitungsanordnung einer Feuerungsanlage,
dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer Temperaturmessanordnung eine Temperaturdifferenz in dem strömenden
Medium zwischen zwei im Strömungsweg hintereinander liegenden Stellen erfasst wird
und an einer zwischen den beiden Stellen liegenden dritten Stelle ein Temperaturbeeinflussungselement
in Form eines Heizelementes oder/und eines Kühlelementes betrieben wird, um die Temperaturdifferenz
zu erzeugen, wobei die Temperaturdifferenzmesswerte zur Bestimmung der Richtung oder/und
der Stärke des Abgasstromes ausgewertet werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass zur Temperaturdifferenzerfassung wenigstens ein Thermoelement als Sensor im Abgasstrom
verwendet wird.