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EP 1 699 266 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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06.09.2006 Patentblatt 2006/36 |
(22) |
Anmeldetag: 27.02.2006 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE
SI SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA HR MK YU |
(30) |
Priorität: |
04.03.2005 DE 102005010540
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Anmelder: Mattes & Ammann KG |
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72469 Messstetten (Tieringen) (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Steigmaier, Thomas, Dr.
73277 Owen (DE)
- Larsen, Christoph Sven
72469 Messstetten (DE)
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(74) |
Vertreter: Fleck, Thomas |
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Raffay & Fleck
Patentanwälte
Geffckenstrasse 6 20249 Hamburg 20249 Hamburg (DE) |
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86 (2) EPÜ. |
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(54) |
Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke, seine Verwendung und Wirk- oder
Strickmaschine |
(57) Die Erfindung betrifft ein stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke,
welches ein elektrisch leitendes, relativ hochohmiges, flexibles Widerstandsmaterial
aus Carbonfäden (12) mit Metallleitern für die elektrische Zuleitungen aus einem niederohmigen
Material enthält, wobei die Carbonfäden (12) und die Metallleiter in ein aus synthetischen
Fäden oder auch in Mischung mit Naturfasern als Trägermaterial bestehendes Gewirk
oder Gestrick mit eingewirkt oder -gestrickt sind. Die Herstellungsverfahren solcher
Produkte sind kompliziert und problembehaftet. Die Erfindung schafft Abhilfe dadurch,
dass es in Form eines Abstandsgestrickes oder -gewirkes mit einer Ober- und Unterseite
(16 bzw. 18) und Zwischenlage (22) ausgebildet ist, und dass die Carbonfäden durch
entsprechend eingestellte und angepasste maschinelle Faktoren, wie Fadenleitorgane,
eine ausreichende Querkraftstabilität besitzen, so dass sie bei der Herstellung keine
relevanten Schädigungen erfahren (Fig.1).
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[0001] Die Erfindung betrifft ein stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie seine Verwendung und eine entsprechende Wirk-
oder Strickmaschine.
[0002] Ein derartiges stromleitfähiges Gewirk ist aus der DE 201 11 067 U1 der vorliegenden
Anmelderin bekannt geworden. Dabei werden die Carbonfilamente mit Strickverfahren
auf eine Grundware oder in relativ flache Wirkkonstruktionen eingearbeitet. Den Fachleuten
ist es bekannt, dass die Erzeugung von flexiblen Heizungselementen mit der Wirk oder
Strickmaschine in der Fläche ein recht kompliziertes und problembehaftetes Verfahren
darstellt, wobei die Carbonfäden bzw. - Filamente beim Maschenbildungsprozess häufig
Brüche erleiden.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte stromleitfähige
Gewirk oder Gestrick derart zu verbessern, dass es Brüche bei den Carbonfäden im Strickverwirkprozess
möglichst wirksam vermeidet und darüber hinaus eine temperierbare Heizung, sowie eine
einstellbare Drucksteifigkeit mit gleichzeitiger thermischer und elektrischer Isolation
ermöglicht, so dass die Forderungen unterschiedlichster Anwendungszwecke erfüllt werden
können.
[0004] Diese Aufgabe wird in überraschenderweise dadurch gelöst, dass das eingangs genannte
stromleitfähige Gewirk oder Gestrick in Form eines Abstandsgestrickes oder -Gewirkes
ausgebildet ist, und dass die Carbonfäden durch entsprechend eingestellte und angepasste
maschinelle Faktoren, wie Fadenleitorgane, keine relevante Schädigung in der Flächenbildung
erfahren bzw. durch seine Verwendung gemäß Anspruch 13 und die besonders gestaltete
Wirk- oder Strickmaschine nach Anspruch 12.
[0005] In grundsätzlicher Hinsicht sind Abstandsgestricke und
- Gewirke im Stand der Technik bekannt. Sie weisen einen monofilen Faden auf, der druckelastisch
ist und sich immer wieder aufrichtet. Allerdings sind sich die Fachleute bewusst,
dass die Herstellung solcher Abstandsmaschenwaren ebenfalls recht komplex ist, so
dass von seinem Einsatz bei dem eingangs genannten stromleitfähigen Gewirk oder Gestrick
eher abzuraten ist, um die zahlreichen Probleme, die mit den genannten Strukturen
verbunden sind, nicht zu erhöhen, sondern eher zu vermindern. Überraschenderweise
hat sich jedoch das Gegenteil herausgestellt, sofern man einige signifikante Änderungen
der Fadenleitorgane vornimmt. Letztere lassen sich wie folgt beschreiben: Die Fadenleitorgane
der Maschine müssen an die geringe Querkraftstabilität der Carbonfäden angepasst werden.
Die Umlenkorgane dürfen somit keine scharfen Kanten oder kleine Umlenkradien besitzen.
Die Oberflächengüte und damit Glätte muss hoch sein bzw. Reibung minimal. Die Bewegung
und Dynamik der Nadeln für die Vermaschung der Carbonfäden als auch die Nadelbewegung
der weiteren die Carbonfäden verbindenden Fäden sowie die Bindungstechnik ist an die
geringe Querkraftstabilität anzupassen mit dem Ziel einer sehr schonenden Querkraftbelastung
der Carbonfäden bei der Flächenbildung.
[0006] Die Wärmeisolation, sowie die elektrische Isolation lassen sich durch die Länge der
Abstandsfäden und damit der eingeschlossenen Luft als auch durch die textiltechnische
Konstruktion der Unter- und Oberlage besonders gut einstellen. Vorteilhafte Werte
lassen sich den Unteransprüchen entnehmen. Auch kann durch die Biegesteifigkeit, Winkellage
und insbesondere Länge der Abstandsfäden die Drucksteifigkeit eingestellt werden,
wobei es einleuchten dürfte, dass größere Längen weniger druckstabil sind als kleinere
Längen.
[0007] Ein weiterer Vorteil ist, dass die erfindungsgemäßen Abstandstextilien ein- als auch
beidseitig beschichtet werden können. Damit lässt sich ein flächig geschlossenes Luft-
oder Flüssigkeitsvolumen erzeugen, das über die Carbonfilamente temperierbar ist.
Die gesamte Struktur ist über die Art der Beschichtung von voll flexibel bis steif
ausbildbar.
[0008] Weitere Vorteile und Merkmale, die auch gemeinsam mit dem Hauptanspruch von erfinderischer
Bedeutung sein können, sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0009] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung zum besseren Verständnis derselben
anhand der Zeichnung näher erläutert, auf das die Erfindung jedoch nicht beschränkt
ist.
Es zeigt:
[0010]
- Fig. 1
- eine Querschnittsansicht im Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Abstandsgestrickes
mit Carbonheizelementen;
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht im Ausschnitt eines weiteren Beispiels eines erfindungsgemäßen
Abstandsgestrickes mit Carbonheizelementen; und
- Fig. 3
- eine Querschnittsansicht im Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Abstandsgestrickes
mit Carbonheizelementen nach einer noch weiteren Ausführungsform.
[0011] In den Figuren 1 bis 3 ist ein erfindungsgemäßes Gewirk oder Gestrick, das auf einer
nicht gezeigten Rundstrick- oder Wirkmaschine hergestellt worden ist, allgemein mit
10 bezeichnet. Erfindungsgemäß ist letzteres als sogenanntes Abstandsgestrick bzw.
-Gewirk ausgebildet, das eine Ober- und Unterseite bzw. -Lagen 16 bzw. 18 aufweist.
Diese beiden Seiten bzw. Lagen verlaufen parallel beabstandet voneinander, wobei der
die Zwischenablage 22 bildende Abstand durch den Doppelpfeil 20 angedeutet ist, durch
die monofilen Abstandsfäden 14 gebildet wird und im Bereich von einigen Zehntelmillimetern
bis zu 1 dm gewählt werden kann. Gerade hierdurch lässt sich die gewünschte Vielseitigkeit
der Endprodukte herstellen, die im Anspruch 13 angegeben sind.
[0012] In den schematischen Darstellungen der Figuren ist der besseren Übersichtlichkeit
halber das eigentliche aus synthetischen Fäden oder auch in Mischung mit Naturfasern
als Trägermaterial bestehende Gestrick nicht gezeigt, in das die Carbonfäden 12 mit
den Metalleitern eingestrickt sind. Das elektrisch leitende, relativ hochohmige, flexible
Widerstandsmaterial aus Carbonfäden 12 bildet den eigentlichen Heizleiter, während
die nicht gezeigten Metalleiter für die elektrischen Zuleitungen aus einem niederohmigen
Material bestehen, nämlich einem versilberten den sogenannten Stehfaden bildenden
Kontaktleiter z.B. in Form eines hoch dehnfähigen Strick-Flecht-schlauches.
[0013] Die Carbonfäden oder -Filamente 12 können im erfindungsgemäßen stromleitfähigen Gestrick
10 unterschiedlich angeordnet werden, nämlich in der unteren Lage 18, wie es in Fig.
1 gezeigt ist, oder in der oberen Lage 16, wie es in Fig. 2 gezeigt ist. Eine Kombination
dieser beiden Ausführungsformen ist ebenfalls möglich. Darüber hinaus ist in Fig.
3 eine Ausführungsform gezeigt, in der die heizenden Carbonfilamente 12 nicht nur
durch die obere und untere Lage 16 bzw. 18 verlaufen, sondern zusätzlich in den Abstandshohlraum/Zwischenlage
22 eingearbeitet sind. Von besonderer Bedeutung ist es, dass die Carbonfäden 12 trotz
geringer Querkraftstabilität keine Brüche oder angebrochene Stellen aufweisen, was
im Herstellungsverfahren des erfindungsgemäßen Gestricks 10 durch Anpassung entsprechender
maschineller Faktoren gewährleistet wird. Beispielsweise sollten die nicht gezeigten
Umlenkorgane abgerundete glatte Kanten und große Umlenkradien für die Carbonfäden
12 bei minimaler Reibung besitzen. Auch ist vorteilhafterweise daran gedacht, die
Carbonfäden 12 zu zwirnen, um ihnen eine erhöhte Stabilität zu verleihen, insbesondere
bei Biegungen oder Verformungen für höher beanspruchte Textilien.
[0014] Gezwirnte Carbonfäden 12 sind auch wesentlich leichter zur Maschenbildung verarbeitbar,
wodurch der Strickprozess bzw. Wirkprozess sicherer wird.
[0015] Die gezwirnten Carbonfäden 12 reduzieren neben der Heizfunktion die elektrostatische
Aufladung bei Sitzbezügen im Automobil.
[0016] Die Vorteile von den erfindungsgemäßen Abstandsstrukturen lassen sich wie folgt aufzählen:
- Die Oberseite 16 als auch Unterseite 18 sind bereits als Dekor konstruierbar und sofort
verwendbar.
- Die Oberseite 16 als auch die Abstandsmonofile und die eingeschlossene Luft im Abstand
wirken als elektrischer Isolator und ersetzen bisherige weitere Isolationslagen.
- Die in der Zwischenlage 22 eingeschlossene Luft wirkt als Wärmedämmung bzw. Wärmepufferung.
- Der Abstands-Hohlraum lässt sich zur Aufheizung der Luft benutzen. Über Luftstrom
kann erwärmte Luft in Art eines flexiblen Föns ausgeblasen werden. Hier ist die Einarbeitung
der Heizfäden 12 in Ober- und Unterseite 16 bzw. 18, als auch in die Abstandshalter
zweckmäßig.
- Die Einarbeitung der Kontaktleiter in Maschenform ist möglich, evtl. auch in den Zwischenraum
22 der Abstandsstruktur oder durch nachträgliches Aufnähen.
- Die Herstellung auf Rundstrickmaschinen, evtl. auch Flachstrickmaschinen bzw. Kettenwirkmaschinen,
ermöglicht fast fertige Endprodukte, z.B. für runde Formen für Manschetten, bei variablem
Durchmesser durch Wechsel der Maschine als auch flächige Ware.
- Die Abstandsstrukturen lassen sich ein- und beidseitig für die Ausbildung von Luftleitkanälen,
Isolationen beschichten.
- Die Beschichtung kann ergänzt werden durch funktionelle Dünnschichten für besondere
Reflexion bzw. Transmission von kurzwelliger und/oder langwelliger IR-Wärmestrahlung.
- Folgende Anwendungen sind denkbar: heizbares, flexibles Flüssigkeits-, Gas- oder Feststoffgefäß.
[0017] Gegenüber den bekannten flachen Konstruktionen weisen die erfindungsgemäßen Abstandsgestricke
und -Gewirke 10 folgende Vorteile auf:
- In der Bekleidung oder in technischen Anwendungen ergeben sich durch die Abstandsmaschengebilde,
eine einstellbare Kompressibilität, Dekor, Luftdurchlässigkeit, Abstand.
- Keine Delaminations- oder Verschiebungsprobleme mit der Isolationsabdeckung in der
Anwendung, da alle Bestandteile miteinander vermascht sind.
- Anwendung mit einer zusätzlichen Luftströmung denkbar, um z.B. Schweiß im Personensitz
abzutransportieren.
- Anwendung als Flächenheizung vorstellbar - elektrische Fußbodenheizung oder Wandheizung
für Wohnbereich, Mobilbereich, sonstiges.
- Im Nahtbereich bei der Konfektion kann die Stromzuführung eingenäht werden: Dieses
hat Vorteile bei kleineren Strukturen, z.B. Bekleidung: Handschuhe, Schuh.
[0018] Nach alledem dürfte für den Fachmann einleuchten, dass die erfindungsgemäße Abstandsstruktur
10 sämtliche Probleme des Standes der Technik löst und die Herstellung einer Vielzahl
neuer Produkte ermöglicht.
1. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick (10) für Heizzwecke, welches ein elektrisch
leitendes, relativ hochohmiges, flexibles Widerstandsmaterial aus Carbonfäden (12)
mit Metallleitern für die elektrische Zuleitungen aus einem niederohmigen Material
enthält, wobei die Carbonfäden (12) und die Metallleiter in ein aus synthetischen
Fäden oder auch in Mischung mit Naturfasern als Trägermaterial bestehendes Gewirk
oder Gestrick mit eingewirkt oder -gestrickt sind, dadurch gekennzeichnet, dass es in Form eines Abstandsgestrickes oder -gewirkes mit einer Ober- und Unterseite
(16 bzw. 18) und Zwischenlage (22) ausgebildet ist, und dass die Carbonfäden durch
entsprechend eingestellte und angepasste maschinelle Faktoren, wie Fadenleitorgane,
eine ausreichende Querkraftstabilität besitzen.
2. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Metallleiter ein versilberter Kontaktleiter in Form eines hochdehnfähigen Strick-Flechtschlauches
ist.
3. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktleiter beim Wirk- oder Strickverfahren eingearbeitet oder nach der Herstellung
des Abstandsgewirkes oder Abstandsgestrickes aufgenäht ist.
4. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktleiter als Stehfaden oder in Schlaufenform oder in Kombinationen aus verschiedenen
Maschenbindungstechniken beim Wirk- oder Strickverfahren eingearbeit ist.
5. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktleiter und/oder die Carbonfäden in die Mitte und/oder der Unter- und Oberfläche
des Abstandsgestrickes oder -gewirkes eingearbeitet ist bzw. sind.
6. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktleiter durch die Bildung zusätzlicher Maschen oder durch entsprechende
Legung von den Carbonfäden (12) umschlungen wird.
7. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Carbonfäden (12) gezwirnt, einfach oder gefacht sind.
8. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Abstandsfäden einige 10tel mm bis zu 1 dm, insbesondere 2 bis 70 mm,
beträgt.
9. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach einem oder mehreren der
vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine ein- oder beidseitige Beschichtung.
10. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung aus flexiblen Polymeren wie Polyurethan, PVC, Silikonkautschuk oder
Mischungen als auch Mehrschichtstrukturen daraus sowie aus weniger flexiblen Beschichtungssystemen
besteht.
11. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung durch Verklebung einer Kunststofffolie oder einer Lage aus steifem
Material, auch Metall, oder durch Einsatz von Schmelzfolien direkt und/oder indirekt
erfolgt.
12. Wirk- oder Strickmaschine zum Herstellen des stromleitfähigen Gewirkes oder Gestrickes
nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ihre Umlenkorgane abgerundete glatte Kanten und große Umlenkradien für die Carbonfäden
bei minimaler Reibung besitzen und wobei die Carbonfäden einer sehr schonenden Querkraftbelastung
ausgesetzt werden.
13. Verwendung des stromleitfähigen Gewirkes oder Gestrickes für Heizzwecke nach einem
oder mehreren der vorstehenden Ansprüche zur Auskleidung von Bekleidung oder Stiefeln
sowie Flächenheizungen oder sphärisch geformte Heizungen hergestellt durch Konfektion
oder Tiefziehen für Bau, Wohnen oder Möbel, Kfz- oder Flugzeugsitzbezüge sowie Matratzen,
Unterbetten, Decken und Kissenbezüge.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Herstellen eines stromleitfähigen Gewirks oder Gestricks (10) für Heizzwecke,
welches ein elektrisch leitendes, relativ hochohmiges, flexibles Widerstandsmaterial
aus Carbonfäden (12) mit Metallleitern für die elektrische Zuleitungen aus einem niederohmigen
Material enthält, wobei die Carbonfäden (12) und die Metallleiter in ein aus synthetischen
Fäden oder auch in Mischung mit Naturfasern als Trägermaterial bestehendes Gewirk
oder Gestrick mit eingewirkt oder -gestrickt werden, wobei es in Form eines Abstandsgestrickes
oder -gewirkes mit einer Ober- und Unterseite (16 bzw. 18) und Zwischenlage (22) ausgebildet
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Carbonfäden durch entsprechend eingestellte und angepasste Umlenkorgane mit abgerundeten
Kanten und großen Umlenkradien bei minimaler Reibung einer sehr schonenden Querkraftstabilität
ausgesetzt werden.
2. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke, hergestellt nach dem Verfahren
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Metallleiter ein versilberter Kontaktleiter in Form eines hochdehnfähigen Strick-Flechtschlauches
ist.
3. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktleiter beim Wirk- oder Strickverfahren eingearbeitet oder nach der Herstellung
des Abstandsgewirkes oder Abstandsgestrickes aufgenäht ist.
4. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktleiter als Stehfaden oder in Schlaufenform oder in Kombinationen aus verschiedenen
Maschenbindungstechniken beim Wirk- oder Strickverfahren eingearbeit ist.
5. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktleiter und/oder die Carbonfäden in die Mitte und/oder der Unter- und Oberfläche
des Abstandsgestrickes oder -gewirkes eingearbeitet ist bzw. sind.
6. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktleiter durch die Bildung zusätzlicher Maschen oder durch entsprechende
Legung von den Carbonfäden (12) umschlungen wird.
7. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach Anspruch 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Carbonfäden (12) gezwirnt, einfach oder gefacht sind.
8. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Abstandsfäden einige 10tel mm bis zu 1 dm, insbesondere 2 bis 70 mm,
beträgt.
9. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach einem oder mehreren der
vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine ein- oder beidseitige Beschichtung.
10. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung aus flexiblen Polymeren wie Polyurethan, PVC, Silikonkautschuk oder
Mischungen als auch Mehrschichtstrukturen daraus sowie aus weniger flexiblen Beschichtungssystemen
besteht.
11. Stromleitfähiges Gewirk oder Gestrick für Heizzwecke nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung durch Verklebung einer Kunststofffolie oder einer Lage aus steifem
Material, auch Metall, oder durch Einsatz von Schmelzfolien direkt und/oder indirekt
erfolgt.
12. Verwendung des stromleitfähigen Gewirkes oder Gestrickes für Heizzwecke nach einem
oder mehreren der vorstehenden Ansprüche zur Auskleidung von Bekleidung oder Stiefeln
sowie Flächenheizungen oder sphärisch geformte Heizungen hergestellt durch Konfektion
oder Tiefziehen für Bau, Wohnen oder Möbel, Kfz- oder Flugzeugsitzbezüge sowie Matratzen,
Unterbetten, Decken und Kissenbezüge.
