[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines Werkstückes
mit Innenverzahnung, insbesondere eines Hohlrades, nach dem Oberbegriff des 1. und
18. Patentanspruchs. Derartige Innenverzahnungen werden beispielsweise durch Drückwalzen
erzeugt. Eine napfförmige Vorform wird dabei gem.
DE 198 30 817 A1 mittels Kegelrollen während einer Vorschubbewegung gegen ein Werkzeugfutter gedrückt,
welches das Außenprofil der zu erzeugenden Innenverzahnung aufweist, und im Durchmesser
reduziert, wobei die Vorform relativ zu den Kegelrollen rotiert. Der Werkstoff des
Zylinderwandbereiches der Vorform fließt dabei in das Profil des Werkzeugfutters,
wodurch das Innenprofil des Werkstücks erzeugt wird. Nachteilig ist die den Werkstückwerkstoff
beanspruchende hohe Walkarbeit beim Drückwalzen und die damit ungenügende Qualität
der erzeugten Innenverzahnung. Mit der Walkarbeit ist ebenfalls ein hoher lokaler
Energieeintrag verbunden, welcher zu Energieverlusten führt. Durch die hohe Beanspruchung
des Werkzeugfutters kommt es häufig zu einem Ausbrechen der darin abgebildeten Außenverzahnung.
Weiterhin ist die Produktivität dieses Verfahrens bei einem hohen Vorrichtungsaufwand
relativ gering, denn es können nur 3 bis 4 Teile pro Minute gefertigt werden.
DE 23 08 428 beschreibt die Herstellung eines zylinderförmigen Behälters, durch Tiefziehen und
Abstrecken, wobei verdickte Wandzonen vorgesehen sind, die schraubenförmig verlaufen
können.
In
JP 61 038732 A wird die Herstellung eines Werkstücks mit Innenverzahnung mittels Abstreckziehen
beschrieben, wobei eine obere Matrize abgesenkt und damit eine weitere Matrize gegen
eine napfförmige Vorform, deren Boden eine in Richtung obere Matrize verlaufende langgezogene
Ausformung aufweist, gepresst wird. Die Stirnfläche der Vorform sitzt während der
Abwärtsbewegung auf einem Anschlag des Dorns auf, der wiederum stoßgedämpft von Hydraulikzylindern
gehalten wird. Auf Grund der sehr spezifischen Ausbildung der Vorform bzw. des Werkstücks
und dementsprechend auch des Werkzeuges ist diese Vorrichtung nur begrenzt einsetzbar.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur energiesparenden
Herstellung eines Werkstückes mit Innenverzahnung, insbesondere eines Hohlrades, zu
schaffen, die bei einer relativ einfachen konstruktiven Ausführung der Vorrichtung
eine wesentliche Steigerung Produktivität bei hoher Qualität der Innenverzahnung gewährleisten.
[0003] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des 1. und 18. Patentanspruchs gelöst. Die Vorrichtung
zur Herstellung eines Werkstückes mit Innenverzahnung, insbesondere eines Hohlrades,
unter Verwendung einer napfförmigen Vorform mit einer im Wesentlichen zylindrischen
Seitenwandung und besitzt einen Dorn mit einem Außenprofil entsprechend der zu erzeugenden
Innenverzahnung, sowie ein Umformwerkzeug, welches während einer Vorschubbewegung
den Außendurchmesser der zylindrischen Seitenwandung reduziert, wodurch der Werkstoff
der zylindrischen Seitenwandung in das Außenprofil (6) des Dornes fließt, wobei erfindungsgemäß
das Umformwerkzeug als ein bei einer Vorschubbewegung ein Abstreckziehen der zylindrischen
Seitenwandung gewährleistender Ziehring ausgebildet ist, wobei in Richtung zur Stirnfläche
der Vorform ein axial beweglicher Druckstempel mit einer axialen Kraft wirkt.
Der Ziehring gewährleistet bei einer Vorschubbewegung ein Abstreckziehen des Zylinderwandbereiches
wobeian der Vorform während des Abstreckziehens zwei, in der zylindrischen Seitenwandung
der Vorform axiale Druckspannungen erzeugende Werkzeugelemente angreifen, und in Richtung
zur Stirnfläche der zylindrischen Seitenwandung der Vorform ein erstes Werkzeugelement
in Form eines axial beweglichen, als eine zylindrische Druckhülse ausgebildeten Druckstempels
derartig angeordnet ist, dass es während des Abstreckziehens auf die Stirnfläche mit
der axialen Kraft wirkt.
In Richtung zur Unterseite des Bodens der Vorform ist ein axial beweglicher Gegenhalter
derartig angeordnet, daß er während des Abstreckziehens auf die Unterseite des Bodens
der Vorform mit einer Gegenhalterkraft wirkt. Der Gegenhalter kann dabei eine in Richtung
zur Unterseite des Bodens weisende kreisförmige Druckfläche aufweisen, die im wesentlichen
auf den gesamten Bodenbereich wirkt, oder eine ringförmige Druckfläche, die der Breite
der Zylinderwandung der Vorform angepaßt und im wesentlichen fluchtend zu dieser ausgerichtet
ist und auf den Randbereich der Unterseite des Bodens der Vorform wirkt.
[0004] Der Druckstempel ist dabei während des Abstreckziehens um eine, der Abstrecklänge
der Vorform entsprechende, Bewegung in Richtung der Vorschubbewegung des Ziehrings
axial bewegbar. Vorteilhafter Weise ist die während des Abstreckziehens erfolgende
axiale Hubbewegung des Druckstempels in Abhängigkeit von dessen axialer Kraft regelbar.
Dazu wird der Druckstempel über einen Hydraulikkolben axial beweglich gelagert.
[0005] Die Vorrichtung kann vorteilhafter Weise in eine hydraulische Presse, bestehend aus
einem Pressentisch und einem Pressenstößel integriert sein. Dabei ist am Pressentisch
der Dorn axial feststehend angeordnet und auf dem Dorn, axial über einen Hydraulikkolben
verschiebbar, der Druckstempel gelagert. Am Pressenstößel sind der Ziehring vorzugsweise
gestellfest und der Gegenhalter vorzugsweise über einen Hydraulikkolben axial beweglich
angeordnet. Der Druckstempel ist bevorzugt als eine zylindrische. Drückhülse ausgebildet.
Der, der Länge der Vorform angepaßte, Abstand der Druckfläche des Druckstempels zur
der Stirnfläche des Dorns ist z.B. über Distanzringe einstellbar.
[0006] Zum Auswerfen des Werkstücks wird der Dorn bei Herstellung einer Schrägverzahnung
drehbar gelagert.
[0007] Es ist weiterhin möglich, einen im Dorn axial entlanglaufenden Auswerfer drehbar
zu lagern.
[0008] Weiterhin kann ein- oder beidseitig am Ende des Werkstückes ein Materialüberlauf
angeordnet sein.
[0009] Der Materialüberlauf wird beispielsweise im Gegenhalter vorgesehen oder kann in dem
Adapter ausgebildet sein, in dem der Druckstempel gelagert ist.
[0010] Verfahrensgemäß erfolgt die Herstellung des Werkstückes mit Innenverzahnung, dadurch,
daß eine napfförmige Vorform, mit einem Boden und einer im wesentlichen zylindrischen
Seitenwandung, über einem Dorn, welcher das Außenprofil entsprechend der zu erzeugenden
Innenverzahnung aufweist, in ihrem Außendurchmesser reduziert wird, so daß Werkstoff
des Zylinderwandbereiches in das Außenprofil des Dorns fließt, wobei erfindungsgemäß
das Reduzieren des Außendurchmessers durch Abstreckziehen mittels eines Ziehringes
erfolgt und während des Abstreckziehens zusätzlich axialer Druck auf die zylindrische
Seitenwandung der Vorform aufgebracht wird.
[0011] Der axiale Druck wird durch zwei beidseitig auf den Bereich der zylindrischen Seitenwandung
wirkende Werkzeugelemente erzeugt, wobei in Richtung zur Stirnfläche der zylindrischen
Seitenwandung der Vorform ein erstes Werkzeugelement in Form eines axial beweglichen,
als eine zylindrische Druckhülse ausgebildeten, Druckstempels während des Abstreckziehens
auf die Stirnfläche mit einer Kraft wirkt.
[0012] Während des Abstreckziehens werden durch den axialen Druck axiale Druckspannungen
auf die zylindrische Seitenwandung der Vorform aufgebracht, so daß der Werkstofffluß
in das Profil des Dorns begünstigt wird. An der Unterseite des Bodens wirkt gleichzeitig
ein Gegenhalter, um Deformationen im Bodenbereich zu vermeiden und eine Gegenhalterkraft
aufzubringen. Die Gegenhalterkraft des Gegenhalters und die Kraft des Druckstempels
sollten derart zueinander regelbar sein, daß während des gesamten Abstreckvorganges
ein Werkstofffluß in radialer Richtung zum vollständigen Ausfüllen der Kontur des
Dorns gewährleistet ist.
[0013] Der Druckstempel vollführt während des Abstreckziehens eine der Abstrecklänge der
Vorform entsprechende axiale Hubbewegung in Richtung der Vorschubbewegung des Ziehrings,
die in Abhängigkeit von dessen Druckkraft geregelt wird.
[0014] Die Gegenhalterkraft des Gegenhalters und die Kraft des Druckstempels sind dabei
derart zueinander regelbar, daß während des gesamten Abstreckvorganges ein Werkstofffuß
in radialer Richtung zum vollständigen Ausfüllen der Kontur des Dorns gewährleistet
ist,
[0015] Weiterhin kann nach Beendigung des Abstreckziehens ein erhöhter axialer Druck zum
Kalibrieren auf das Werkstück ausgeübt werden.
[0016] Während des Abstreckziehens und/oder während des Aufbringens des Kalibrierdruckes
kann überschüssiger Werkstoff in Materialüberläufe abfließen.
[0017] Mit der Erfindung wird es erstmalig möglich, auf einer herkömmlichen Presse innenverzahnte
Werkstücke in hoher Qualität energiesparend zu erzeugen. Die Produktivität kann dabei
im Vergleich zum Drückwalzen um das 4 bis 6-fache erhöht werden.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und zugehöriger
Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- Vorrichtung mit eingelegter Vorform vor dem Abstreckziehen,
- Fig. 2:
- Vorrichtung während des Abstreckziehens,
- Fig. 3:
- Vorrichtung mit eingelegter Vorform und Materialüberlauf im Gegenhalter vor dem Abstreckziehen,
- Fig. 4:
- Vorrichtung gem. Fig. 3 während des Abstreckziehens,
- Fig. 5:
- Vorrichtung nach Beendigung des Abstreckziehens mit zusätzlichem Kalibierdruck und
zusätzlichem Materialüberlauf am Ende des zylindrischen Randes des Werkstücks.
[0019] In Fig. 1 und 2 ist der prinzipielle Aufbau der in einer Presse integrierten Vorrichtung
dargestellt. Auf dem Pressentisch 1 ist das Werkzeugunterteil 2 angeordnet, welches
einen ersten Hydraulikkolben 3 aufweist. Am Werkzeugunterteil 2 ist axial feststehend
über einen Stempel 4 der Dorn 5 befestigt, welcher ein Außenprofil 6 aufweist. Mittig
im Stempel 4 und im Dorn 5 verläuft ein Auswerfer 7. Am Hydraulikkolben 3 ist über
einen Adapter 8 der als Druckhülse ausgebildete Druckstempel 9 axial beweglich gelagert.
Die axiale Lage des Druckstempels 9 kann über Distanzen 10 verändert werden, die zwischen
Adapter 8 und Druckstempel 9 anbringbar sind. Das Werkzeugoberteil 11 ist am Pressenstößel
P angeordnet und weist einen Gegenhalter 12 auf, der über einen zweiten Hydraulikkolben
13 axial verstellbar ist. Am Pressenstößel ist weiterhin der Ziehring 14 über einen
Adapter 15 gestellfest befestigt.
Gem. Fig. 1 wurde die napfförmige Vorform N mit der zylindrischen Seitenwandung N1
nach unten über den Dorn 5 eingelegt, so daß die Stirnfläche N2 in Richtung zum Druckstempel
9 und die Unterseite des Bodens N3 in Richtung zum Gegenhalter 12 weist. Verfahrensgemäß
fährt der Hydraulikkolben 13 den Gegenhalter 12 in Richtung Werkzeugunterteil, bis
der Gegenhalter 12 an der Unterseite des Bodens N3 anliegt.
Der am Pressenstößel P gestellfest angeordnete Ziehring 14 bewegt sich im Vorhub mit
dem Pressenstößel P in Richtung zum Pressentisch 1, gleichzeitig wird der erste Hydraulikkolben
3 mit Druck beaufschlagt und preßt den Druckstempel 9 mit der Kraft F1 gegen die Stirnfläche
N2 der Vorform N (Fig. 2). Gleichzeitig übt der Gegenhalter 12 eine Gegenhalterkraft
F2 auf den Boden des Napfes aus. Während des Abstreckziehens vollführt der Druckstempel
9 entsprechend der Abstreckung der Vorform N eine Bewegung in Richtung des Vorhubes
des Ziehrings 14, wobei der auf die Seitenwandung N1 wirkende Druck durch die Kräfte
F1 und F2 aufrechterhalten wird. Durch die dabei in der Seitenwandung N1 erzeugten
Druckspannungen wird der Werkstofffluß begünstigt, so dass Material zuverlässig in
das Profil 6 des Dorns 5 fließt. Dadurch wird eine hervorragende Qualität der Innenverzahnung
gewährleistet. Nach der Beendigung des Abstreckziehens fährt das Werkzeugoberteil
11 nach oben und das Werkstück wird über den Auswerfer 7 vom Dorn 5 gelöst, wobei
dieser bei einer Schrägverzahnung drehbar gelagert ist.
[0020] Um überschüssiges Material abfließen zu lassen und damit Überlastungen des Werkzeuges
zu vermeiden, ist es möglich, gem. Fig. 3 und 4 im Gegenhalter 12 einen Materialüberlauf
12.2 vorzusehen. Der Gegenhalter 12 weist dazu in Richtung zur Vorform N ein Druckstück
12.1 auf, welches ebenfalls in Richtung zur Vorform N im Durchmesser verringert ist,
so dass zwischen Druckstück 12.1 und Adapter 15 ein Spalt entsteht, in den das überschüssige
Material fließen kann und der somit als Materialüberlauf 12.2 dient.
[0021] Gemäß Fig. 5 ist es auch möglich, zusätzlich zu dem in Fig. 3 und 4 vorgesehen Materialüberlauf
12.2 einen weiteren Materialüberlauf 12.3 am Ende der zylindrischen Seitenwandung
N1 anzuordnen. Dazu kann der Spalt zwischen dem Außendurchmesser des Druckstempels
9 und dem Innendurchmesser des Ziehringes 14 dienen.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn am Ende des Umformvorganges ein erhöhter axialer
Druck zum Kalibrieren ausgeübt wird, um eine bessere Ausfüllung und eine höhere Genauigkeit
der Innenverzahnung zu erreichen. Das ggf. überschüssige Material kann dabei wie vorgenannt
beschrieben abfließen. Nach Beendigung des Umformvorganges befindet sich der Kolben
3, der im Zylinder 3.1 geführt wird, in seiner untersten Position. Der erhöhte Druck
kann nun z.B. dadurch aufgebracht werden, dass sich der Druckstempel 9 über ein Zwischenstück
Z, welches an seinem Außendurchmesser Gewinde G aufweist und darüber mit einem Gewindering
G1 verbunden ist, der sich wiederum auf dem Zylinder 3.1 und somit über das Werkzeugunterteil
2 auf dem Pressentisch 1 abstützt.
1. Vorrichtung zur Herstellung eines Werkstückes mit Innenverzahnung, insbesondere eines
Hohlrades, unter Verwendung einer napfförmigen Vorform (N) mit einer im Wesentlichen
zylindrischen Seitenwandung (N1) und eines Dornes (5) mit einem Außenprofil (6) entsprechend
der zu erzeugenden Innenverzahnung, sowie mit einem Umformwerkzeug, welches während
einer Vorschubbewegung den Außendurchmesser der zylindrischen Seitenwandung (N1) reduziert,
wodurch der Werkstoff der zylindrischen Seitenwandung (N1) in das Außenprofil (6)
des Dornes (5) fließt; dadurch gekennzeichnet, dass das Umformwerkzeug als ein bei einer Vorschubbewegung ein Abstreckziehen der zylindrischen
Seitenwandung (N1) gewährleistender Ziehring (14) ausgebildet ist, wobei in Richtung
zur Stirnfläche (N2) der Vorform (N) ein axial beweglicher Druckstempel (9) mit einer
Kraft (F1) wirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Richtung zur Unterseite des Bodens (N3) der Vorform (N) ein axial beweglicher
Gegenhalter (12) mit einer Gegenhalterkraft (F2) wirkt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Druckstempel (9) während des Abstreckziehens eine der Abstrecklänge der
Vorform (N) entsprechende axiale Bewegung in Richtung der Vorschubbewegung des Ziehrings
(14) vollführbar ist, wobei der auf die zylindrische Seitenwandung (N1) wirkende Druck
durch die Kraft (F1) und die Gegenhalterkraft (F2) aufrechterhalten wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenhalter (12) eine in Richtung zur Unterseite des Bodens (N3) weisende kreisförmige
Druckfläche aufweist und im wesentlichen auf den gesamten Bodenbereich wirkt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenhalter (12) eine in Richtung zur Unterseite des Bodens (N3) weisende ringförmige
Druckfläche aufweist, die der Breite der zylindrischen Seitenwandung (N1) der Vorform
(N) angepaßt und im wesentlichen fluchtend zu dieser ausgerichtet ist und auf den
Randbereich der Unterseite des Bodens (N3) der Vorform (N) wirkt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in Richtung zur Stirnfläche (N2) des zylindrischen Seitenwandbereiches (N1) der Vorform
(N) das zweite Werkzeugeulement in Form eines axial beweglichen Druckstempels (9)
derartig angeordnet ist, dass es während des Abstreckziehens auf die Stirnfläche (N2)
mit einer Kraft (F1) wirkt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckstempel (9) während des Abstreckziehens um eine, der Abstrecklänge der Vorform
(N) entsprechende, axiale Bewegung in Richtung der Vorschubbewegung des Ziehrings
(14) axial bewegbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die während des Abstreckziehens erfolgende axiale Bewegung des Druckstempels (9)
in Abhängigkeit von dessen Kraft (F1) regelbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckstempel (9) über einen Hydraulikkolben (3) axial beweglich gelagert ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie in eine Presse, bestehend aus einem Pressentisch (1) und einem Pressenstößel
(P) derartig integriert ist, dass am Pressentisch (1) der Dorn (5) axial feststehend
angeordnet und auf dem Dorn (5), axial über den Hydraulikkolben (3) verschiebbar,
der Druckstempel (9) gelagert ist, und am Pressenstößel (P) der Gegenhalter (12) druckbeaufschlagbar
axial beweglich und der Ziehring (14) gestellfest angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckstempel (9) als eine zylindrische Druckhülse ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der der Länge der Vorform (N) angepasste Abstand der Druckfläche des Druckstempels
(9) von der Stirnfläche des Dorns (5) über Distanzringe (10) einstellbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Dorn (5) zum Auswerfen des Werkstückes drehbar gelagert ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein im Dorn (5) axial entlanglaufender Auswerfer (7) drehbar gelagert ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein- oder beidseitig am Ende des Werkstückes ein Materialüberlauf angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein Materialüberlauf (12.2) im Gegenhalter (12) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein Materialüberlauf in dem Adapter (8) ausgebildet ist, in dem der Druckstempel
(9) gelagert ist.
18. Verfahren zur Herstellung eines Werkstückes mit Innenverzahnung, insbesondere eines
Hohlrades, wobei eine napfförmige Vorform (N) mit einem Boden und einer im Wesentlichen
zylindrischen Seitenwandung (N1) über einem Dorn (5), welcher das Außenprofil entsprechend
der zu erzeugenden Innenverzahnung aufweist, in ihrem Außendurchmesser reduziert wird,
so dass Werkstoff der zylindrischen Seitenwandung (N1) in das Außenprofil des Dorns
(5) fließt, dadurch gekennzeichnet, dass das Reduzieren des Außendurchmessers durch Abstreckziehen mittels eines Ziehringes
(14) erfolgt und dass während des Abstreckziehens zusätzlich axialer Druck auf die
zylindrische Seitenwandung (N1) der Vorform (N) aufgebracht wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass axialer Druck durch zwei beidseitig auf den Bereich der zylindrischen Seitenwandung
(N1) wirkende Werkzeugelemente erzeugt wird, wobei in Richtung zur Stirnfläche (N2)
der zylindrischen Seitenwandung (N1) der Vorform (N) ein erstes der zwei zusätzlichen
Werkzeugelemente in Form eines axial beweglichen, als eine zylindrische Druckhülse
ausgebildeten Druckstempels (9) während des Abstreckziehens auf die Stirnfläche (N2)
mit einer Kraft (F1) wirkt.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass während des Abstreckziehens ein erstes Werkzeugelement in Form eines Gegenhalters
(12) mit einer Gegenhalterkraft (F2) auf die Unterseite des Bodens (N3) und ein zweites
Werkzeugelement in Form eines Druckstempels (9) mit einer Kraft (F1) auf die Stirnseite
der zylindrischen Seitenwandung (N1) wirkt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass während des Abstreckziehens der Druckstempel (9) eine der Abstrecklänge der Vorform
(N) entsprechende axiale Hubbewegung in Richtung der Vorschubbewegung des Ziehringes
(14) vollführt.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die während des Abstreckziehens erfolgende axiale Hubbewegung des Druckstempels (9)
in Abhängigkeit von dessen Kraft (F1) geregelt wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenhalterkraft (F2) des Gegenhalters (12) und die Kraft (F1) des Druckstempels
(9) zueinander regelbar sind derart, daß während des gesamten Abstreckvorganges ein
Werkstofffuß in radialer Richtung zum vollständigen Ausfüllen der Kontur des Dorns
(5) gewährleistet ist.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass nach Beendigung des Abstreckziehens ein erhöhter axialer Druck zum Kalibrieren auf
das Werkstück ausgeübt wird.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass während des Abstreckziehens und/oder während des Aufbringens des Kalibrierdruckes
überschüssiger Werkstoff in Materialüberläufe abfließt.