[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Fördern von Druckbogen in einem einen
Kanalboden und ein an einer Längsseite verlaufendes Führungselement aufweisenden Förderkanal,
in dem an einem in Förderrichtung umlaufenden Zugmittel in regelmässigen Abständen
befestigte, die Druckbogen transportierende Mitnehmer angeordnet sind.
[0002] Einrichtungen der genannten Art werden zum Transportieren und Sammeln von Druckbogen
zu losen Buchblocks in Zusammentragmaschinen eingesetzt. Entlang einem horizontal
verlaufenden Förderkanal sind Anleger angeordnet, die den Förderkanal jeweils mit
einer Sorte der zu sammelnden Druckbogen beschicken. Das Querschnittsprofil des Förderkanals
ist L-förmig gestaltet und besteht aus einer etwa senkrecht stehenden Führungswand
und einem zu dieser hin geneigten Kanalboden. Der Kanalboden ist in zwei durch die
Förderbahn der in den Förderkanal eingreifenden Mitnehmer getrennte Bodenelemente
unterteilt. Die Mitnehmer sind an einem umlaufend angetriebenen Zugmittel in gleichen
Abständen befestigt und schieben die Bogenmaterialzusammenstellungen in dem Förderkanal.
Jedem Mitnehmer wird auf seinem Weg im Förderkanal von jedem Anleger ein Druckbogen
zugeführt, sodass am Ende der Sammelstrecke jedem Mitnehmer ein aus losen Druckbogen
zusammengetragener Buchblock zugeordnet ist. Der Kanalboden ist zur Führungswand hin
geneigt, damit die Bogenmaterialzusammenstellungen durch die Gravitation an der Führungswand
anliegen und durch die im Bereich des Kanalbodens wirkenden Reibkräfte nicht verdreht
werden können. Die beiden Teile des Kanalbodens stehen in einem flachen resp. stumpfen
Winkel zueinander, wodurch die Bogenmaterialzusammenstellungen parallel zu ihrer Förderrichtung
leicht geknickt werden. Der Knick hat die Aufgabe, die an sich labilen Druckprodukte
in deren Förderrichtung im Bereich des Kraftangriffs durch die Mitnehmer zu versteifen.
Ein Förderkanal nach dem Stand der Technik ist beispielsweise in der
CH 446 269 offenbart.
Nachteilig an solchen Vorrichtungen ist, dass die meisten Druckbogen an der hinteren
Kante, an der die Mitnehmer angreifen, einen Falz aufweisen, der die Druckbogen so
versteift, dass sie sich durch das Eigengewicht quer zur Förderrichtung nicht mehr
biegen lassen. Wird auf ein solches Druckprodukt ein nächstes labiles Druckprodukt
gelegt, kann dieses durch die Reibkräfte an der Führungswand oder durch den Fahrtwind
an dem Mitnehmer hochgestossen werden. Als Folge davon lassen sich die Druckbogen
in Förderrichtung nicht sauber ausrichten und es entstehen Produkte minderer Qualität.
Weitere Probleme können sich bei der Verarbeitung von extrem breiten Druckprodukten
dadurch ergeben, dass sich die Bogenmaterialzusammenstellungen durch die am Kanalboden
entstehenden Reibkräfte um den Mitnehmer von der Führungswand wegdrehen. Werden grössere
Geschwindigkeiten gefahren, können sich die in Förderrichtung vorderen Ecken der Druckprodukte
durch den Fahrtwind aufstellen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der genannten Art so zu schaffen,
sodass sowohl leichte, biegeweiche als auch sperrige Druckbogen zuverlässig und präzis
verarbeitet werden können.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Kanalboden in Querrichtung
zur Fortbewegung der Druckbogen betrachtet eine wenigstens teilweise konkave Oberfläche
aufweist.
[0005] Anschliessend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die bezüglich
aller in der Beschreibung nicht näher erwähnten Einzelheiten verwiesen wird, anhand
eines Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine räumliche Darstellung eines Abschnittes einer erfindungsgemässen Einrichtung
und
- Fig. 2
- einen Querschnitt der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung.
[0006] Die Fig 1. zeigt einen Abschnitt einer Fördereinrichtung 1 zum Zweck des Sammelns
resp. Zusammentragens von Druckbogen 2 zu Bogenmaterialzusammenstellungen 7 resp.
Buchblöcken. Entlang der Fördereinrichtung 1 sind hintereinander Anleger 3 angeordnet,
die jeweils einen nächsten Druckbogen 2 auf die Bogenmaterialzusammenstellungen 7
ablegen. Auf dem Weg der Fördereinrichtung 1 wird vor jeden Mitnehmer 12 von den Anlegern
3 jeweils ein Druckbogen 2 auf die Bogenmaterialzusammenstellungen 7 abgelegt, sodass
am Ende der Fördervorrichtung 1 vollständige Bogenmaterialzusammenstellungen 7 vorliegen,
die zur weiteren Verarbeitung in eine nächste Maschine, beispielsweise einen Klebebinder,
überführt werden. Die in gleichen Abständen am Zugmittel 11 befestigten und mit diesem
ein Förderorgan 20 bildenden Mitnehmer 12 schieben die Bogenmaterialzusammenstellungen
7 in Förderrichtung F in dem aus dem Kanalboden 10 und einem Führungselement 5 gebildeten
Förderkanal 14. Der Kanalboden 10 ist durch eine Ausnehmung für die Bahn der Mitnehmer
12 in ein dem Führungselement 5 zugewandten Bodenelement 8 und ein weiteres Bodenelement
9 aufgeteilt. Beide Bodenelemente 8,9 sind durch ein in einem Halter 23 geführtes
Joch 22 miteinander verbunden und lassen sich in der Längserstreckungsrichtung des
Führungselementes 5, quer zur Förderichtung, mittels einer Höhenverstelleinrichtung
15, beispielsweise einer Hubspindel, verstellen. Zwecks Verbesserung der Zugänglichkeit
zum Förderkanal 14 ist das Führungselement 5 in eine alternative Lage (in Fig. 2 gestrichelt
gezeichnet) durch ein Schwenklager 24 versetzbar gelagert. Andere Lagerungen, wie
Linearlager oder Kombinationen von Lagerarten sind ebenfalls denkbar. In einer alternativen
Lage können insbesondere Einstellarbeiten vorgenommen oder bei Störungen fehlerhafte
Bogenmaterialzusammenstellungen 7 aus dem Förderkanal 14 entnommen werden. Der Halter
23, das Schwenklager 24 und die Höhenverstelleinrichtung 15 sind am Grundbau 4 befestigt.
Der Kanalboden 10 lässt sich somit hinsichtlich Führungselement 5 einwandfrei optimal
an das Niveau der obersten Druckbogen der Bogenmaterialzusammenstellungen 7 anpassen.
Zur Vermeidung von Luftspalten zwischen dem Führungselement 5 und dem Kanalboden 10,
ist ein an dem Bodenelement 8 verschiebbar geführtes elastisches Element 18 vorgesehen,
das durch ein Federsystem 19 gegen das Führungselement 5 gepresst wird. Das Bodenelement
8 bildet mit dem Führungselement 5 einen Winkel α von maximal 90°. Die Bogenmaterialzusammenstellungen
7 liegen mit ihren flächigen Seiten auf dem gegen das Führungselement 5 hin vorzugsweise
geneigten Kanalboden 10 auf und stehen mit den Kanten durch die Neigung an dem Führungselement
5 an. Der Kanalboden 10 weist eine dem Förderkanal zugewandte, vorteilhaft bogenförmige,
konkave Querschnittsform auf, an der sich die Bogenmaterialzusammenstellungen 7 anlegen.
Dies führt einerseits zu einer Versteifung der Druckbogen 2 in Förderrichtung F und
andererseits werden die jeweils obersten Druckbogen 2 der Bogenmaterialzusammenstellungen
7 durch eine innere Rückstellkraft infolge der aufgezwungenen Deformation vor allem
im Bereich der Rückenkante 16 und der Frontkante 17 gegen die darunter liegenden Druckbogen
2 angedrückt. Die stetig gekrümmte, konkave Form des Kanalbodens 10 führt weiterhin
zu einer gleichmässigen Verteilung der Auflagekraft auf den Kanalboden 10 und damit
zu einer günstigen Verteilung der Reibkräfte in Bezug auf das Ausdrehen von breiten
Bogenmaterialzusammenstellungen 7. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemässen
Einrichtung ergibt sich durch in den Kanalboden 10 eingebaute Blasluftdüsen 13, die
im Förderkanal 14 zwischen dem Kanalboden 10 und den darauf gleitenden Bogenmaterialzusammenstellungen
7 ein Luftkissen erzeugen.
1. Einrichtung zum Fördern von Druckbogen (2) in einem einen Kanalboden (10) und ein
an einer Längsseite verlaufendes Führungselement (5) aufweisenden Förderkanal (14),
in dem an einem in Förderrichtung (F) umlaufenden Zugmittel (11) in regelmässigen
Abständen befestigte, die Druckbogen (2) transportierende Mitnehmer (12) angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanalboden (10) in Querrichtung zur Fortbewegung der Druckbogen (2) betrachtet
eine wenigstens teilweise konkave Oberfläche (21) aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, mit der die Druckbogen (2) dem Förderkanal (14) einer
Zusammentragmaschine entlang von hintereinander angeordneten, die Druckbogen (2) quer
oder parallel zur Förderrichtung (F) zuführenden Anlegern (3) transportiert werden.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei welcher der Kanalboden (10) quer
zur Förderrichtung (F) durch die von unten in den Förderkanal (14) ragenden, umlaufenden
Mitnehmer (12) in zwei Bodenelemente (8, 9) getrennt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Führungselement (5) zugewandte Bodenelement eine in quer zur Förderrichtung
(F) betrachtet wenigstens abschnittsweise ebene Oberfläche (21) aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die ebene Oberfläche (21) zum Führungselement (5) hin geneigt ausgebildet ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die konkav geformte Oberfläche (21) stetig gekrümmt verläuft.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanalboden (10) wenigstens teilweise mit Düsen (13) für eine dem Förderkanal
(14) zugeführte Blasluft ausgestattet ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das seitliche Führungselement (5) aus der Betriebslage versetzbar ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanalboden (10) zur Aenderung der Kanalhöhe verstellbar ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kanalboden (10) eine mit dem Führungselement (5) zusammenwirkende Dichtungsanordnung
(18) vorgesehen ist.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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