[0001] Die Erfindung betrifft ein Taschenfalzwerk nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Fig. 1 zeigt schematisch einen Querschnitt durch ein herkömmliches Taschenfalzwerk
im Bereich einer Falztasche 10. Das Taschenfalzwerk weist ein erstes Falzwalzenpaar
auf, das von einer oberen Falzwalze 12 und einer unteren Falzwalze 14 gebildet wird.
Angrenzend an den Falzwalzenspalt zwischen diesen beiden Falzwalzen 12, 14 befindet
sich der Einlauf der Falztasche 10, der von einem oberen Mundstück 18 und einer unteren
plattenförmigen Einlaufleiste 26 gebildet wird, die zur Bildung einer Einlauföffnung
16 im Abstand zueinander angeordnet sind. Die Falztasche 10 wird auf ihrer den Falzwalzen
12, 14 abgewandten Seite von einem Bogenanschlag 22 begrenzt. Die Einlaufleiste 26
grenzt an einen Falzwalzenspalt 24 eines zweiten Falzwalzenpaars an, das von der Falzwalze
14 und von einer weiteren Falzwalze 20 gebildet wird.
[0003] Zum Falzen wird ein Bogen 28 zwischen die Falzwalzen 12, 14 des ersten Falzwalzenpaares
eingeführt und tritt dann durch die Einlauföffnung 16 in die Falztasche 10 ein, bis
er an dem Bogenanschlag 22 anschlägt. Da die Falzwalzen 12, 14 weiter drehen, bildet
sich eine Stauchfalte 30 in Richtung des Falzwalzenspaltes 24 zwischen den Falzwalzen
14, 20. Die Falzung erfolgt schließlich durch eine reibschlüssige Mitnahme des Bogens
28 durch die Falzwalzen 14, 20. Damit ein gutes Falzergebnis erreicht wird, muss die
Mitnahme des Bogens 28 über die gesamte Bogenbreite gleichmäßig erfolgen, da sonst
Falzabweichungen auftreten. Bei größeren Bogenbreiten kommt es allerdings infolge
der Schwerkraft zu einem Durchhang der Stauchfalte 30 in der Bogenmitte, weshalb der
Bogen 28 zuerst an der Bogenmitte mitgenommen wird. Dies hat eine gebogene Falzlinie
zur Folge, die zu Verspannungen in dem fertigen Falzprodukt führt. Diese Verspannungen
verschlechtern nachfolgende Perforationen und Falzungen in der Qualität.
[0004] Um den Bogendurchhang in der Bogenmitte zu kompensieren ist es bekannt, die plattenförmige
Einlaufleiste 26 im Bereich der Bogenmitte so zu verformen, dass sie dort einen verringerten
Abstand zum oberen Mundstück 18 hat. Dies ist in den Fig. 2 und 3 gezeigt. Die verformte
Einlaufleiste 26 ist in gestrichelten Linien gezeigt. Obwohl durch die bekannte Maßnahme
der Bogendurchhang kompensiert werden kann, bringt sie den Nachteil mit sich, dass
die Einlauföffnung 16 zwischen dem oberen Mundstück 18 und der Einlaufleiste 26 stark
verringert wird, was insbesondere bei dickeren oder bereits gefalteten Bogen dazu
führen kann, dass die Bogen im Bereich der Bogenmitte hängen bleiben, wodurch die
Betriebssicherheit des Taschenfalzwerkes verringert wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit konstruktiv einfachen Mitteln ein Taschenfalzwerk
mit hoher Bogeneinlaufsicherheit zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Taschenfalzwerk mit dem Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Taschenfalzwerkes sind
Gegenstand der Patentansprüche 2 bis 4.
[0007] Da die Einlaufleiste bei dem erfindungsgemäßen Taschenfalzwerk in ihrer Plattenebene
biegbar ist, ist es möglich, die Einlaufleiste im Bereich der Bogenmitte näher an
dem Falzwalzenspalt anzuordnen, wodurch ein Bogendurchhang in Bogenmitte kompensiert
werden kann. Gleichzeitig bleibt der Abstand zwischen dem oberen Mundstück und der
Einlaufleiste und somit die lichte Weite der Einlauföffnung konstant, so dass weiterhin
eine hohe Bogeneinlaufsicherheit gewährleistet bleibt.
[0008] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Taschenfalzwerks weist
die Einlaufleiste mehrere sich in Einlaufrichtung erstreckende Schlitze auf, die sich
bis zu dem Rand der Einlaufleiste erstrecken, der den Falzwalzen abgewandt ist. Die
Schlitze verringern das Biegemoment der Einlaufleiste, und ermöglichen so ihre einfache
Verformung.
[0009] Damit die Einlaufleiste von einem entfernten Ort aus eingestellt werden kann, greift
eine Einstelleinrichtung vorzugsweise an dem Rand der Einlaufleiste an, der den Falzwalzen
abgewandt ist. Mittels der Einstelleinrichtung kann eine Druckkraft in Richtung der
Falzwalzen auf den Rand der Einlaufleiste ausgeübt werden, so dass sich diese krümmt
und ihr mittlerer Bereich näher an den Falzwalzenspalt gebracht wird. Damit die Verformung
möglich ist, sind die Enden der Einlaufleiste quer zur Einlaufrichtung verschieblich
gelagert.
[0010] Bevorzugt wird die Einstelleinrichtung von wenigstens einer Einstellstange gebildet,
die an der Mitte des Randes angreift. Die Einstellstange kann ein Gewinde aufweisen,
das in eine ortsfeste Spindelmutter eingreift.
[0011] Eine Ausführungsform der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- schematisch im Querschnitt ein allgemein bekanntes Taschenfalzwerk,
- Fig. 2
- schematisch einen Querschnitt durch ein bekanntes Taschenfalzwerk im Bereich der Einlauföffnung,
mit der Möglichkeit der Kompensation eines Bogendurchhangs,
- Fig. 3
- eine Vorderansicht der Einlauföffnung des Taschenfalzwerks von Fig. 2,
- Fig. 4
- schematisch einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Taschenfalzwerk im Bereich
der Einlauföffnung in die Falztasche,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Einlaufleiste.
[0012] Das in den Fig. 4 und 5 gezeigte erfindungsgemäße Taschenfalzwerk entspricht im Wesentlichen
dem Taschenfalzwerk von Fig. 1. Aus diesem Grund sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet. Das erfindungsgemäße Taschenfalzwerk weist als Einlaufleiste ein längliches
Einlaufblech 36 auf. Über die Länge des Einlaufsblechs 36 sind mehrere Schlitze 38,
40, 42 im Abstand zueinander ausgebildet, die sich in Bogeneinlaufrichtung EL erstrecken
und in den Rand 39 des Einlaufbleches 36 münden, der den Falzwalzen 14, 20 abgewandt
ist. Die Schlitze 38, 40, 42 erstrecken sich bei der gezeigten Ausführungsform über
etwa zwei Drittel der Breite des Einlaufbleches 36. Die beiden Enden 46, 48 des Einlaufbleches
36 sind quer zur Einlaufrichtung EL verschieblich gelagert. Der Schlitz 40 ist in
der Mitte des Einlaufbleches 36 vorgesehen. Dem Schlitz 40 gegenüberliegend greift
eine Einstellstange 44 an dem Rand 39 des Einlaufbleches 36 an. Die Einstellstange
44 ist in Einlaufrichtung EL hin- und herbewegbar. Die Einstellstange 44 kann beispielsweise
ein Gewinde aufweisen, das in ein Gewinde einer ortsfesten Spindelmutter (nicht gezeigt)
eingreift.
[0013] Wenn die Einstellstange 44 in eine Richtung gedreht wird, wird sie in Richtung des
Randes 39 des Einlaufbleches 36 bewegt und übt eine Druckkraft auf diesen aus. Aufgrund
der Druckkraft wölbt sich das Einlaufblech 36 in seiner Plattenebene, wobei sich der
vorderste Punkt des Randes 37 in der Mitte des Einstellblechs 36 befindet, d.h. dort,
wo der Bogendurchhang eines Bogens am größten ist. Das Einlaufblech 36 wird somit
im Bereich der Bogenmitte näher an den Falzwalzenspalt 24 zwischen den Falzwalzen
14, 20 herangebracht, wodurch es möglich ist, einen Durchhang einer Stauchfalte gegenüber
den Falzwalzen 14, 20 zu verhindern, ohne die Einlauföffnung 16 zu verengen, weshalb
der Bogen über die gesamte Bogenbreite gleichmäßig mitgenommen wird.
1. Taschenfalzwerk mit wenigstens einer Falztasche (10), die angrenzend an wenigstens
ein Falzwalzenpaar (12, 14; 14, 20) eine Einlauföffnung (16) aufweist, die von einem
oberen Mundstück (18) und einem unteren Mundstück begrenzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Mundstück eine plattenförmige Einlaufleiste (16) umfasst, die in ihrer
Plattenebene biegbar ist.
2. Taschenfalzwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlaufleiste (26) mehrere sich in Einlaufrichtung erstreckende Schlitze (38,
40, 42) aufweist, die sich bis zu dem Rand (39) der Einlaufleiste (16) erstrecken,
der den Falzwalzen (12, 14 20) abgewandt ist.
3. Taschenfalzwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Rand (39) der Einlaufleiste (26), der den Falzwalzen (12, 14; 14, 20) abgewandt
ist, eine Einstelleinrichtung (44) angreift, mittels derer eine Druckkraft in Richtung
der Falzwalzen (12, 14, 20) auf den Rand (39) ausgeübt werden kann, wobei die Enden
der Einlaufleiste (26) quer zur Einlaufrichtung verschieblich gelagert sind.
4. Taschenfalzwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstelleinrichtung von wenigstens einer in Einlaufrichtung bewegbaren Einstellstange
(44) gebildet wird, die an der Mitte des Randes (39) angreift.