(19)
(11) EP 1 700 810 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.09.2006  Patentblatt  2006/37

(21) Anmeldenummer: 06003864.3

(22) Anmeldetag:  25.02.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66B 5/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 07.03.2005 DE 102005010346

(71) Anmelder: TÜV Rheinland Industrie Service GmbH
51105 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Ryser, Hans
    12347 Berlin (DE)

(74) Vertreter: Maxton Langmaack & Partner 
Postfach 51 08 06
50944 Köln
50944 Köln (DE)

   


(54) Prüfvorrichtung und zugehöriges Verfahren


(57) Prüfvorrichtung und zugehöriges Verfahren einer Förderanlage, insbesondere einer Aufzugsanlage zur einfachen Erzielung einer großen Prüfkraft an einem Tragelement (2), wobei die Prüfvorrichtung zumindest einen Befestigungsfixpunkt (12) zumindest in einer Umgebung der Förderanlage, zumindest eine Befestigung (5) an einem Tragemittel (2) der Förderanlage, eine Verbindung (10) zwischen dem Befestigungsfixpunkt (12) und der Befestigung (5) am Tragemittel (2), mindestens einen Sensor zur Messung einer auf die Verbindung (10) wirkenden Zug- oder Druckkraft sowie ein Spannelement zur Spannung der Verbindung (10) mit einer Zug- oder Druckkraft mit zumindest einer zu dem Tragemittel (2) parallelen Kraftkomponente zu spannen, umfasst und das Tragemittel (2) mit einer Zugkraft gespannt wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Prüfvorrichtung einer Förderanlage, insbesondere einer Aufzugsanlage, sowie ein zugehöriges Verfahren.

[0002] Sicherheitsprüfungen müssen an Förderanlagen in regelmäßigen zeitlichen Abständen durchgeführt werden, wobei eine Förderanlage beispielsweise mit einer Kraft zu belasten ist oder eine Traktionsfähigkeit zu ermitteln ist. Dazu ist bekannt, eine Förderanlage mit Prüflasten zu beladen, was mit einem entsprechenden logistischen und zeitlichen Aufwand verbunden ist. Aus der EP 0390972 ist bekannt, mittels physikalischer Kenngrößen wie insbesondere Bewegungsparametern sowie einem Wegstreckenaufnehmer insbesondere eine Rutschfestigkeit eines durch eine Treibscheibe angetriebenen Seilzuges zu bestimmen. Ebenso ist bekannt, die Traktionsfähigkeit mittels einer Seilkraftwaage durchzuführen. Dabei wird ein Kraftmesselement in ein Tragseil eingesetzt, wozu dieses demontiert wird, was mit einem entsprechenden Aufwand verbunden ist.

[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine sicherheitstechnische Überprüfung, insbesondere einer Traktionsfähigkeit an einer Förderanlage, beispielsweise einer Aufzugsanlage, zu vereinfachen.

[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Prüfvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 18 gelöst. Weitere vorteilhafte Varianten und Ausgestaltungen sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0005] Eine erfindungsgemäße Prüfvorrichtung einer Förderanlage, insbesondere einer Aufzugsanlage, umfasst zumindest einen Befestigungsfixpunkt zumindest in einer Umgebung der Förderanlage, zumindest eine Befestigung an einem Tragemittel der Förderanlage, eine Verbindung zwischen dem Befestigungsfixpunkt und der Befestigung am Tragemittel, mindestens einen Sensor zur Messung einer auf die Verbindung wirkenden Zug- oder Druckkraft sowie wenigstens ein Spannelement zur Spannung der Verbindung mit einer Zug- oder Druckkraft mit zumindest einer zu dem Tragemittel parallelen Kraftkomponente.

[0006] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Prüfung einer Förderanlage, insbesondere einer Aufzugsanlage, die zumindest einen Befestigungsfixpunkt und zumindest eine Befestigung an einem Tragemittel der Förderanlage umfasst, wird eine Verbindung zwischen dem Befestigungsfixpunkt und der Befestigung am Tragemittel mit einer Zug- oder Druckkraft gespannt und mit zumindest einem Sensor eine auf die Verbindung wirkende Zug- oder Druckkraft bestimmt.

[0007] Insbesondere wird mit der Prüfvorrichtung und dem zugehörigen Verfahren in einem kompakten und zeitlich effizient einsetzbaren Aufbau eine große Prüfkraft auf ein Tragelement einer Förderanlage, insbesondere auf ein Trageelement eines Traktionsantriebes, aufgebracht und gemessen. Eine Prüfung kann dabei vorzugsweise von einer einzelnen Person mit Hilfe der leicht, beispielsweise in einem Koffer, transportablen Prüfvorrichtung mit verhältnismäßig kleinen Gesamtabmessungen durchgeführt werden. Für eine insbesondere zeitlich wiederkehrende Prüfung ist die Prüfvorrichtung wiederholbar vorübergehend an der zu prüfenden Förderanlage anbringbar.

[0008] Bei einer Förderanlage handelt es sich beispielsweise um einen insbesondere in einem Gebäude installierten Personen- oder/und Lastenaufzug. Insbesondere handelt es sich bei einer Förderanlage allgemein um Anlagen, die ein Anlagenteil, beispielsweise einen Transportkorb, mittels eines oder mehreren Treibelementen in horizontaler, vertikaler oder beliebiger Richtung bewegen. Ein Treibelement kann dabei gleichzeitig ein Tragemittel sein. Im folgenden wird nur die Bezeichnung Tragemittel verwendet. Sinngemäß kann der Begriff Tragemittel durch den Begriff Treibmittel ersetzt bzw. ergänzt werden, wenn eine Ausgestaltung der Förderanlage dies zulässt.

[0009] Für einen Befestigungsfixpunkt wird insbesondere ein Punkt in einem Fußboden oder einer Decke oder einer Gebäudewand oder ein Fixpunkt an der Förderanlage ausgewählt. Eine Befestigung an einem Teil eines Gebäudes wird beispielsweise mittels einer Verschraubung z.B. in einem Dübel oder mittels eines Wandankers sichergestellt. In einer anderen Variante wird ein Befestigungsfixpunkt beispielsweise an einem Maschinenrahmen oder an einer Traverse angebracht. Vorzugsweise ist ein Befestigungsfixpunkt als Öse oder als Haken ausgestaltet. Ein der Verbindung zugehöriges Ende ist dabei vorzugsweise so ausgestaltet, dass eine Befestigung mehrfach reversibel lösbar ist. Insbesondere ist es als Haken, beispielsweise als Karabinerhaken, oder als Öse, insbesondere als U-förmig angeordnete Doppelösenanordnung, ausgestaltet. Eine Befestigung einer Öse des Befestigungsfixpunktes an einer Öse an einem Ende der Verbindung erfolgt vorzugsweise mittels eines insbesondere verschraubbaren Bolzens.

[0010] Eine insbesondere reversibel lösbare Befestigung an einem Tragemittel erfolgt beispielsweise mittels einer Klemme oder mittels einer Schelle. Für eine kraftschlüssige Befestigung ist diese dabei beispielsweise mit einer vorzugsweise quer zum Tragemittel angeordneten Verschraubung spannbar. Ein Tragemittel ist beispielsweise ein Seil, eine Kette, ein Gurt oder ein Riemen. Insbesondere um einen Arbeitsabstand zum Tragemittel zu gewährleisten, wird vorzugsweise eine Querverbindung, beispielsweise ein Querrohr, an der Schelle am Tragemittel angebracht. Vorzugsweise an dessen freiem Ende ist eine Möglichkeit zur Befestigung der Verbindung vorgesehen. Beispielsweise handelt es sich dabei um eine reversibel lösbare Schraub-, Haken-, Ösenverbindung oder eine andere mechanische Befestigung.

[0011] Vorzugsweise werden Adapter für verschiedene Befestigungen am Tragemittel und/oder verschiedene Befestigungsfixpunkte bereitgestellt. Damit wird eine Prüfvorrichtung insbesondere für verschiedene Förderanlagen einsetzbar.

[0012] Zwischen dem Befestigungsfixpunkt und der Befestigung am Tragemittel wird eine Verbindung eingesetzt, die zumindest ein Spannelement zur Spannung der Verbindung mit einer Zug- oder Druckkraft mit zumindest einer zu dem Tragemittel parallelen Kraftkomponente umfasst. Mit einem beispielsweise in der Verbindung angeordneten Sensor ist eine bei einer Spannung der Verbindung aufgebrachte Prüfkraft messbar.

[0013] In einer ersten Ausgestaltung umfasst die Verbindung mindestens ein auf Zugkraft belastbares Element, insbesondere mindestens ein Seil, ein Band, eine Kette oder mindestens eine Stange. Bei einem Seil handelt es sich beispielsweise um ein Draht- oder Textilseil. Vorzugsweise ist das Seil so ausgestaltet, dass es mit kleinen Krümmungsradien aufgewickelt werden kann. Mit einem Seil lassen sich insbesondere große Zugkräfte mit einem verhältnismäßig kleinem Materialaufwand übertragen. Anstelle eines Seiles wird als auf Zugkraft belastbares Element beispielsweise auch ein Textilband oder eine Kette verwendet. Vorzugsweise sind diese Elemente aufwickelbar. Eine in einer Verbindung eingesetzte Stange ist vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff ausgeführt. Als Kunststoff wird beispielsweise ein Verbundkunststoff, insbesondere ein kohlefaserverstärkter Kunststoff verwendet. In einer weiteren Variante ist die Stange auch als Rohrkonstruktion ausgeführt.

[0014] In einer zweiten Ausgestaltung umfasst die Verbindung mindestens ein auf Druckkraft belastbares Element, insbesondere mindestens eine Stange. Bei einer auf Druckkraft belastbaren Verbindung handelt es sich beispielsweise um eine Trägerkonstruktion, insbesondere um ein Rohr oder als Spezialfall davon um eine Stange. Als Material für diese Verbindung wird vorzugsweise ein Metall verwendet. Beispielsweise wird jedoch auch ein insbesondere kohlefaserverstärkter Kunststoff verwendet.

[0015] Beispielsweise bei einer vertikalen Anordnung des Tragemittels kann durch eine entsprechende Wahl eines ober- oder unterhalb der Befestigung am Tragemittel liegenden Befestigungsfixpunktes sowohl mit einer in der Verbindung aufgebrachten Zugkraft als auch mit einer in der Verbindung aufgebrachten Druckkraft in das Tragemittel sowohl eine nach oben als auch eine nach unten gerichtete Zugkraft eingeleitet werden. Bei einer nicht vertikalen Anordnung ist diese Überlegung analog anwendbar.

[0016] Beispielsweise wird bei einer vertikalen Anordnung des Tragemittels mit einem Befestigungsfixpunkt oberhalb der Befestigung am Tragemittel, bevorzugt an einer Gebäudedecke, mit einer auf Druckkraft belastbaren Verbindung mittels einer auf die Verbindung aufgebrachten Druckkraft eine nach unten wirkende Zugkraft in das Tragemittel eingeleitet. Entsprechend wird insbesondere bei einer vertikalen Anordnung des Tragemittels mit einem Befestigungsfixpunkt unterhalb der Befestigung am Tragemittel, bevorzugt an einem Gebäudefußboden, mit einer auf Zugkraft belastbaren Verbindung mittels einer auf die Verbindung aufgebrachten Zugkraft eine nach unten wirkende Zugkraft in das Tragemittel eingeleitet.

[0017] Vorzugsweise weist das Spannelement eine Kraftübersetzung auf. Insbesondere werden damit mit geringem Kraftaufwand große Prüfkräfte an einem Tragemittel erzeugt. Beispielsweise können Prüfkräfte größer 500 N erzeugt werden.

[0018] Zur Spannung der Verbindung können verschiedene Elemente verwendet werden. In einer ersten Variante umfasst das Spannelement zumindest einen Hebel, insbesondere einen Kniehebel. Vorzugsweise handelt es sich um einen einseitigen Hebel mit insbesondere verschieden langen Hebelarmen. In einer anderen Ausgestaltung wird auch ein zweiseitiger Hebel ebenfalls vorzugsweise mit verschieden langen Hebelarmen verwendet. Ein Hebel ist insbesondere so angeordnet, dass er eine Verkürzung oder Verlängerung der Verbindung bewirken kann. Die Kraftarme können dabei insbesondere in unterschiedlichen Winkeln zueinander angeordnet sein, vorzugsweise um unterschiedliche Anforderungen an beispielsweise räumliche Gegebenheiten zu erfüllen. Insbesondere werden die Kraftarme in einer Kniehebelanordnung in einem Winkel in der Größenordnung von 90° angeordnet. Bevorzugt wird eine platzsparende Anordnung des Hebels ermöglicht.

[0019] In einer zweiten Variante umfasst das Spannelement zumindest eine Seilwinde. Insbesondere wird durch eine Seilwinde eine Längenanpassung der Verbindung über einen großen Bereich ermöglicht. Des Weiteren ermöglicht eine Seilwinde insbesondere einen leichten Transport einer Verbindung. Insbesondere ist an einer Seilwinde vorzugsweise senkrecht zur Drehachse ein Hebel befestigt, mit dem ein Drehmoment an der Achse bewirkt werden kann. Vorzugsweise weist eine Seilwinde durch Ausnutzung unterschiedlicher Drehmomentarme zum Aufwickeln der Verbindung und zur Einleitung eines Drehmomentes eine Kraftübersetzung auf. Vorzugsweise ist eine Seilwinde mit einer Rücklaufsperre, beispielsweise realisiert durch Sperrklinken ausgestattet. Des Weiteren ist in einer anderen Ausgestaltung der Einsatz von Umlenkrollen, insbesondere eines Flaschenzuges, zur Kraftübersetzung möglich.

[0020] In einer dritten Variante umfasst das Spannelement mindestens eine Spindel. Durch Verwendung einer Spindel wird insbesondere durch eine entsprechende Wahl einer Gewindesteigung eine verhältnismäßig große Kraftübersetzung mit einem verhältnismäßig kleinen Kraftarm erzeugt. Vorzugsweise wird mit einer Spindel ein kompakter Aufbau einer Vorspannvorrichtung einer Verbindung realisiert. Bevorzugt wird mit einer Spindel eine Zugkraft in der Verbindung erzielt. Bei Verwendung einer auf Druckkraft belastbaren Verbindung lässt sich jedoch auch eine Druckkraft erzielen.

[0021] In einer vierten Variante umfasst das Spannelement zumindest eine Hydraulik. Vorzugsweise wird eine Hydraulik in Verbindung mit einer auf Druckkraft belastbaren Verbindung eingesetzt. Beispielsweise ist eine Stange der Verbindung mit einem Hydraulikzylinder einer Hydraulik eingesetzt. Die Verbindung wird vorzugsweise mit einer Druckspannung beaufschlagt. Mit Hilfe einer entsprechenden Konstruktion kann eine Hydraulik jedoch auch zur Erzeugung einer Zugkraft in der Verbindung eingesetzt werden. Insbesondere durch eine entsprechende Wahl von Kolbenflächen von Geber- und Nehmerzylinder lässt sich ein entsprechendes Übersetzungsverhältnis erzielen.

[0022] Bevorzugt ist das Spannelement mit zumindest einem Motor antreibbar. Bei einer Seilwinde wird beispielsweise eine Achse der Seilwinde angetrieben. Bei einem Hebel wird beispielsweise eine Achse eines Motors mit einem Drehpunkt des Hebels verbunden und ein Drehmoment bewirkt. Des weiteren wird beispielsweise mittels eines Motors ein Hebelarm, z.B. mittels einer Zugstange bewegt. Bei einer Spindel wird beispielsweise eine Gewindestange der Spindel mit einem Motor angetrieben. Bei einer Hydraulik wird beispielsweise mittels einer Pumpe ein Druck in einem Geberzylinder eingestellt. Als Motor zur Spannung des Spannelementes wird vorzugsweise ein Elektromotor verwendet, der, insbesondere bei niedrigen Drehzahlen, ein hohes Drehmoment erzeugen kann. Prinzipiell können jedoch auch andere Motoren, insbesondere ein Verbrennungsmotor, mit insbesondere einem entsprechendem Getriebe oder/und insbesondere einer entsprechenden Kupplung verwendet werden.

[0023] Der Sensor ist bevorzugt ein mechanischer Sensor, insbesondere ein Reißdraht, und/oder ein elektronischer Sensor. Beispielsweise ist ein mechanischer Sensor mittels eines Federelementes, z.B. einer Federwaage realisiert. In einer anderen Ausgestaltung ist ein mechanischer Sensor auch als mechanische Kraftwaage ausgeführt. Schließlich ist ein mechanischer Sensor beispielsweise auch als Reißdraht realisiert, der bei einer definierten Prüfkraft zerreißt und somit die Prüfkraft begrenzt. Für einen elektronischen Sensor wird beispielsweise ein Dehnungsmessstreifen eingesetzt, der beispielsweise auf einem Teil der Verbindung angebracht ist. Vorzugsweise wird als ein elektronischer Sensor auch ein piezoresistives Element verwendet, welches entsprechend in oder an der Verbindung angebracht ist.

[0024] Ein Prüfvorgang wird insbesondere dadurch erleichtert, dass die Prüfvorrichtung zumindest einen Sensoraufnehmer zur austauschbaren Aufnahme zumindest eines Sensors umfasst. Vorzugsweise werden in einen Sensoraufnehmer standardisierte Sensoren eingesetzt, die insbesondere definierte Längen haben. Vorzugsweise ist eine mechanische Verbindung zwischen Sensoren und Sensoraufnehmer vorgesehen. Beispielsweise ist die Verbindung eine Steckverbindung oder beispielsweise eine Schraubverbindung. Insbesondere ist die Verbindung so ausgestaltet, dass sie lösbar ist. In einen Sensoraufnehmer können vorzugsweise verschiedene Typen von Sensoren eingesetzt werden, insbesondere mechanische Sensoren gleichermaßen wie elektronische Sensoren. Bevorzugt werden je nach Messbereich verschieden dimensionierte Sensoren eingesetzt.

[0025] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist zumindest ein Sensor in der Verbindung angeordnet. Bei einer parallelen Anordnung von Verbindung und Tragemittel kann beispielsweise eine in das Tragemittel eingeleitete Zugkraft dem Betrage nach äquivalent direkt in der Verbindung gemessen werden. Insbesondere bei einer nichtparallelen Anordnung ist vorzugsweise ein Korrekturfaktor zu berücksichtigen.

[0026] Ein besonders zweckmäßiger Aufbau der Verbindung kann dadurch erzielt werden, dass zumindest ein Sensor im Spannelement angeordnet ist. Beispielsweise ist ein Sensor zur Messung eines Drehmomentes an einer Seilwinde angebracht. In einer anderen Variante ist ein Sensor beispielsweise insbesondere in Form eines Dehnungsmessstreifens an einem Hebelarm angeracht. Bei einer Hydraulik wird beispielsweise ein Druck in einem Geberzylinder gemessen. Bei einer Spindel wird beispielsweise ein auf die Spindelachse ausgeübtes Drehmoment gemessen.

[0027] Eine Messung einer auf das Tragemittel wirkende Zugkraft direkt am Tragemittel wird beispielsweise mittels einer mit zwei Befestigungspunkten am Tragemittel verbundenen Verbindung und einem daran angebrachten Sensor durchgeführt. Die Befestigungspunkte sind dabei insbesondere so am Tragemittel angebracht, dass sie in einem Abschnitt des Tragemittels liegen, der durch die mittels der Prüfvorrichtung aufgebrachte Prüfkraft belastet wird. Insbesondere liegen die Befestigungspunkte dabei von der Befestigung am Tragemittel aus gesehen auf einer der Richtung der eingeleiteten Kraft entgegengesetzten Seite des Tragemittels. Bei dem Sensor handelt es sich beispielsweise um einen Dehnungsmessstreifen. Vorzugsweise wird für die Verbindung ein Stab verwendet, der aufgrund einer Längenänderung des Tragemittels infolge einer Lasteinwirkung ebenfalls, vorzugsweise elastisch, gelängt wird. Gegebenfalls wird beispielsweise ein Dehnungsmessstreifen direkt am Tragemittel angebracht. Eine derartige Messung wird insbesondere mit einer Messung mittels eines weiteren Sensors kombiniert.

[0028] Insbesondere zum Auswerten verschiedener Eingangsgrößen umfasst die Prüfvorrichtung zumindest eine Auswertevorrichtung. Beispielsweise handelt es sich dabei um einen Mikrorechner. Vorzugsweise werden mit einer Auswertevorrichtung neben Messgrößen weitere Eingangsgrößen wie beispielsweise sicherheitstechnische Vorgaben berücksichtigt. Beispielsweise wird als weitere Eingangsgröße ein Signal eines Wegstreckengebers zur Detektion einer Überwindung eines Reibschlusses des belasteten Tragemittels auf einen Traktionsantrieb verwendet. Vorzugsweise sind Daten, insbesondere Messdaten, in einem Speicher zumindest hinterlegbar.

[0029] Beispielsweise zur Kommunikation zwischen wenigstens einem Sensor und wenigstens einer Auswerteeinheit umfasst die Prüfvorrichtung zumindest eine Datenübertragungsvorrichtung zur insbesondere draht-, funk- und/oder infrarotgebundenen Datenübertragung. Bevorzugt wird eine Datenübertragung auch zur Kommunikation mit einer externen Datenverarbeitungsanlage verwendet. Für eine drahtgebundene Datenübertragung werden vorzugsweise bekannte serielle oder parallele Datenübertragungsverfahren verwendet. Als Schnittstelle kann insbesondere eine USB-Schnittstelle oder eine parallele oder eine serielle Schnittstelle verwendet werden. Eine funkgebundene Datenübertragung wird beispielsweise mit zumindest einer Sende- und Empfangsvorrichtung und zumindest einem Transponder realisiert. Bevorzugt werden auch mehrere Sende- und/oder Empfangsvorrichtungen verwendet. In einer weiteren Ausgestaltung ist eine Verschlüsselung vorgesehen, die beispielsweise mit einer Datenübertragung kombinierbar ist.

[0030] In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Prüfvorrichtung eine insbesondere optische Anzeige. In einer anderen Variante ist die Anzeige beispielsweise eine akustische Anzeige. Damit wird insbesondere ein Warnton bei beispielsweise einem Drahtriss ausgegeben. Mit einer optischen Anzeige wird vorzugsweise zumindest ein Messwert und/oder ein Prüfergebnis angezeigt. Vorzugsweise handelt es sich bei einer optischen Anzeige um ein Display zur Darstellung alphanumerischer oder/und graphischer Daten. Beispielsweise ist ein derartiges Display als Flüssigkristallanzeige ausgeführt.

[0031] Gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung ist eine Prüfvorrichtung mit einer Förderanlage, insbesondere einer Aufzugsanlage, vorgesehen, wobei die Prüfvorrichtung wiederholbar lösbar mit der Förderanlage, insbesondere der Aufzugsanlage, verbunden ist.

[0032] In einer bevorzugten Variante des Verfahrens zur Prüfung einer Förderanlage ist eine zur Spannung der Verbindung aufgebrachte Kraft kleiner als eine in der Verbindung wirkenden Zug- oder Druckkraft. Beispielsweise kann durch Verwendung eines entsprechenden Hebels eine am Hebel aufgebrachte Kraft eine Einleitung einer zehnfach größeren Kraft in das Tragemittel bewirken.

[0033] Vorzugsweise wird bei einer Ermittlung eines Prüfergebnisses zumindest eine sicherheitstechnische Vorgabe und/oder Regel berücksichtigt. Eine sicherheitstechnische Vorgabe ist beispielsweise die Vorgabe eines Messablaufes. Insbesondere wird bei einem Messablauf zumindest eine Prüfkraft vorgeschrieben. Des Weiteren finden insbesondere sicherheitstechnische Normen und/oder Prüfvorschriften bei einer Ermittlung eines Prüfergebnisses Berücksichtigung. Beispielsweise wird bei einer Treibfähigkeitsmessung eine an einem Tragemittel wirkende Kraft gemessen, die nötig ist, einen Reibschluss eines belasteten Tragemittels auf einem Traktionsantrieb, insbesondere einem Treibrad, zu überwinden. Eine sicherheitstechnische Norm definiert dabei beispielsweise die Minimalkraft unterhalb der kein Traktionsverlust auftreten darf. Beispielsweise wird auch überprüft, ob bei einer in einer Prüfvorschrift oder Norm definierten Prüfkraft ein Überwinden des Reibschlusses auftritt.

[0034] In einer weiteren Ausgestaltung wird bei einem Verfahren zur Prüfung einer Förderanlage eine in der Verbindung wirkende Zug- oder Druckkraft indirekt anhand einer am Spannelement gemessenen Kraft, insbesondere zusätzlich als Referenz, bestimmt. Beispielsweise erfolgt eine Messung an einem Hebel unter Ausnutzung insbesondere elastischer Eigenschaften eines Hebelmaterials. Insbesondere wird dabei beispielsweise eine Messung mit einem Dehnungsmessstreifen vorgenommen. In einer anderen Variante wird beispielsweise eine Messung eines Antriebsmotordrehmomentes durchgeführt.

[0035] Bevorzugt wird eine Zug- und/oder Druckkraft mechanisch und/oder elektronisch gemessen. Beispielsweise erfolgt eine Messung durch die Detektion eines Reißens eines Reißdrahtes. Des Weiteren erfolgt eine Messung beispielsweise Messung mit einem Federelement, bevorzugt mittels einer Federwaage. Beispielsweise erfolgt eine Messung auch mit einer mechanischen Kraftwaage. In einer weiteren Variante erfolgt eine elektronische Messung beispielsweise anhand der Messung eines Widerstandes eines Dehnungsmessstreifens. In einer anderen Variante wird beispielsweise eine Kraftmessung mittels einer Messung einer Widerstandsänderung eines piezoresistiven Elementes durchgeführt.

[0036] Gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung ist ein Verfahren zur Prüfung einer Förderanlage, insbesondere zur Überprüfung einer Treibfähigkeit einer Förderanlage vorgesehen, wobei redundant zur Bestimmung eines Zustandes der Treibfähigkeit mittels eines Sensors zeitgleich ein zweites Messmittel eingesetzt wird. Beispielsweise erfolgt eine Messung einer am Spannelement zur Vorspannung aufgewendeten Kraft. Zeitgleich kann dabei sowohl streng zeitlich synchron verstanden werden, als auch insbesondere lediglich in einen Zeitraum eines Prüfvorganges fallend. Eine Messung erfolgt dabei beispielsweise an einem Hebel. Insbesondere erfolgt auch eine Messung eines Motordrehmomentes an einem Antrieb an den Mitteln zur Vorspannung. Vorzugsweise wird anhand der redundanten zeitgleichen Messung ein Übersetzungsverhältnis überprüft, insbesondere auf diese Weise die richtige Anbringung der Prüfvorrichtung überprüft. Eine Verfälschung eines Übersetzungsverhältnisses kann beispielsweise durch Veränderung eines Anbringungswinkels erzielt werden. Des Weiteren kann eine Verfälschung eines Prüfergebnisses beispielsweise durch erhöhte Reibungskräfte beispielsweise einer Spindel oder beispielsweise einer Seilwinde erzielt werden. Insbesondere wird mit einer redundanten Messung eine erhöhte Datensicherheit erzielt.

[0037] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung in mehreren Ausgestaltungen im Einzelnen exemplarisch erläutert. Die Merkmale sind dort jeweils jedoch nicht auf die einzelnen Ausgestaltungen beschränkt. Vielmehr sind jeweils in der Zeichnung oder/und in der Beschreibung einschließlich der Figurenbeschreibung angegebene Merkmale miteinander jeweils zu Weiterbildungen kombinierbar.

[0038] Es zeigen:
Fig. 1
eine Förderanlage mit einer ersten Prüfvorrichtung,
Fig. 2
eine zweite Prüfvorrichtung,
Fig. 3
eine dritte Prüfvorrichtung,
Fig. 4
eine vierte Prüfvorrichtung,
Fig. 5
eine fünfte Prüfvorrichtung,
Fig. 6
eine sechste Prüfvorrichtung,
Fig. 7
eine siebte Prüfvorrichtung,
Fig. 8
eine achte Prüfvorrichtung,
Fig. 9
eine neunte Prüfvorrichtung,
Fig. 10
einen Sensoraufnehmer,
Fig. 11
einen Sensoraufnehmer mit einem mechanischen Sensor,
Fig. 12
einen Sensoraufnehmer mit einem elektronischen Sensor,
Fig. 13
ein schematisches Schaltbild einer Auswertungsvorrichtung und
Fig. 14
eine Datenverarbeitungsanlage.


[0039] Fig. 1 zeigt eine Förderanlage mit einer ersten Prüfvorrichtung. Die Förderanlage umfasst einen Traktionsantrieb 1, speziell eine Treibscheibe mit einem darüber geführten Tragemittel 2, an dem eine Aufzugslast 3 und ein Gegengewicht 4 befestigt sind. Bei dem Tragemittel 2 handelt es sich in diesem Beispiel um ein Trageseil. Um eine Einleitung einer Prüfkraft in das Tragemittel 2 bewirken zu können, wird eine Befestigung 5 am Tragemittel 2 vorgesehen. Diese Befestigung 5 ist in diesem Beispiel mittels einer Klemme ausgeführt. An dieser Befestigung 5 ist eine Querverbindung 6, in diesem Fall ein Querrohr angebracht, um einen Abstand zum Tragemittel 2 herzustellen. Am anderen Ende der als rechtwinkliges Querrohr ausgeführten Querverbindung 6 ist ein Aufwickelelement 7 befestigt, welches um seine Achse drehbar gelagert ist. Bei dem Aufwickelelement 7 handelt es sich speziell um eine Seilwinde. Des Weiteren ist das Aufwickelelement 7 mit einer Rücklaufsperre 8 ausgestattet. Zur mechanischen Betätigung des Aufwickelelementes 7 ist an selbigem ein Krafthebel 9 angebracht. Vorzugsweise ist der Krafthebel mit einer Ratschenmechanik ausgeführt. Am Aufwickelelement 7 ist als Verbindung 10 ein auf das Aufwickelelement 7 aufwickelbares Zugelement befestigt. Bei diesem Zugelement handelt es sich hier um ein Seil. Des Weiteren hält das Zugelement einen am Zugelement angebrachten Sensoraufnehmer 11 mit integriertem Sensor. Zur Befestigung eines zweiten Endes der Verbindung 10 an einem Befestigungsfixpunkt 12 ist eine Fixpunktvorrichtung vorgesehen, die in diesem Beispiel an einem Gebäudeelement 14 befestigt ist. Bei dem Gebäudeelement handelt es sich hierbei insbesondere um eine Decke. Die Fixpunktvorrichtung 13 ist in diesem Fall als mit der Decke verbindbare Metallplatte ausgeführt. In einer hier nicht dargestellten Variante wird als eine Fixpunktvorrichtung 13 anstelle der Metallplatte ein Anker vorgesehen, der in eine dafür vorgesehene Haltevorrichtung, beispielsweise in einen Deckendurchbruch, eingeführt und aufgespreizt wird. Durch Betätigung des Krafthebels 9 mit einer Kraft F1 wird die Verbindung 10 durch Aufwickeln des Aufwickelelementes 7 verkürzt, so dass am Befestigungsfixpunkt 12 eine Kraft F2 wirkt, die wiederum über die Befestigung am Tragemittel eine Kraft F3 bewirkt. Alternativ wird das Aufwickelelement 7 mit einem Motor 15 betätigt. Der Motor 15 ist in diesem Fall auf einem Motorträger 16 derart angeordnet, dass eine Drehachse mit der Drehachse des Aufwickelelementes 7 verbindbar ist. Mit dem Motor wird das Drehmoment M an der Achse des Auswickelelementes 7 bewirkt. Der Motorträger 16 ist dabei insbesondere an einem hier nicht gezeigten Teil der Aufzugsanlage oder des zugehörigen Gebäudes anbringbar.

[0040] Im folgenden werden gleichwirkende Bauelemente mit den gleichen Bezugszeichen und Bezeichnungen versehen.

[0041] Fig. 2 zeigt eine zweite Prüfvorrichtung. Zur Vereinfachung ist die Darstellung hier und im Folgenden auf einen Ausschnitt beschränkt, der sich von einer Befestigung 5 am Tragemittel 2 zu dem Befestigungsfixpunkt 12 erstreckt. Analog zum vorangehenden Beispiel ist ein Sensoraufnehmer 11 mit einem Sensor in einer Verbindung zwischen dem Befestigungsfixpunkt 12 und dem Aufwickelelement 7 angeordnet.

[0042] Fig. 3 zeigt eine dritte Prüfvorrichtung. Bei dieser Prüfvorrichtung ist ein Sensoraufnehmer 11 mit einem Sensor in einer Verbindung zwischen einem Aufwickelelement 7 und einer Befestigung am Tragemittel 5 angeordnet. Bei dieser Verbindung handelt es sich um eine hier speziell als rechtwinklig ausgeführtes Querrohr ausgestaltete Querverbindung 6.

[0043] Fig. 4 zeigt eine vierte Prüfvorrichtung. Bei dieser Prüfvorrichtung ist ein Sensoraufnehmer 11 mit einem Sensor in ein Aufwickelelement 7 integriert. Der Sensor misst in diesem Fall ein von dem Aufwickelelement bewirktes Drehmoment.

[0044] Fig. 5 zeigt eine fünfte Prüfvorrichtung. Diese Prüfvorrichtung ist unterhalb eines Gebäudeelementes 14 angeordnet und wirkt mit einer Zugkraft nach oben. Ein Sensoraufnehmer 11 mit einem Sensor ist in einer Verbindung zwischen einem Befestigungsfixpunkt 12 und einem Aufwickelelement 7 angeordnet.

[0045] Fig. 6 zeigt eine sechste Prüfvorrichtung. Bei dieser Prüfvorrichtung ist ein zweiter Hebel 17 an einem Drehpunkt 18 an einer rechtwinklig als Querrohr ausgeführten Querverbindung 6 befestigt. Der als Stange ausgeführte zweite Hebel 17 wird durch den Drehpunkt 18 in zwei unterschiedlich lange Hebelarme unterteilt. Ein kurzes Ende des zweiten Hebels 17 ist mit einem Gelenk 19 mit einem auf Druckkraft belastbaren Element 20 verbunden, welches mit seinem anderen Ende an einem Befestigungsfixpunkt 12 befestigt ist. An diesem Element 20 ist ein Sensoraufnehmer 11 mit einem Sensor angebracht. Durch Hochdrücken eines freien Endes des zweiten Hebels 17 wird über eine Befestigung 5 am Tragemittel 2 eine Einleitung einer Zugkraft auf das Tragemittel 2 bewirkt, welche nach oben gerichtet ist. Vorzugsweise ist das auf Druckkraft belastbare Element 20 ebenso auf Zugkraft belastbar. Durch Niederdrücken des freien Endes des zweiten Hebels 17 wird über die Verbindung 5 am Tragemittel 2 eine Einleitung einer Zugkraft in das Tragemittel 2 bewirkt, die nach unten gerichtet ist. Diese zweite Variante kann auch mit einem Element realisiert werden, das auf Zugkraft aber nicht auf Druckkraft beanspruchbar ist, beispielsweise mit einem Seil.

[0046] Fig. 7 zeigt eine siebte Prüfvorrichtung. Bei dieser Prüfvorrichtung ist zwischen einem Befestigungsfixpunkt 12 und einem an einer Befestigung 5 am Tragemittel 2 befestigten rechtwinklig ausgeführten Querverbindung 6 eine Spindel 21 angeordnet. Mit einem ersten 22 und einem zweiten 23 auf einen Spindeltrieb aufgeschraubten Schraubkopf ist es möglich, eine Länge der Verbindung zwischen der Befestigung 5 am Tragemittel 2 und dem Befestigungsfixpunkt 12 zu verändern. Der zweite Schraubkopf 23 ist insbesondere am Befestigungsfixpunkt nicht-drehbar fixiert, wobei der Spindeltrieb im zweiten Schraubkopf ebenfalls nicht-drehbar fixiert ist. Zur Bewirkung eines Drehmomentes auf den ersten Schraubkopf 22 zur Spannung der Spindel 21 befindet sich am ersten Schraubkopf 22 ein erster Drehhebel 24 und am zweiten Schraubkopf 23 ein zweiter Drehhebel-25, so dass der erste Schraubkopf 22 gegen den zweiten Schraubkopf 23 mit dem darin feststehenden Spindeltrieb gedreht werden kann. Mit einem entsprechenden Verhältnis einer Gewindesteigung des Spindeltriebes und einer Länge des ersten 24 Drehhebels wird insbesondere eine Kraftübersetzung erzielt. Durch ein Zusammenschrauben der Spindel 21 wird in das Tragemittel 2 eine nach unten wirkende Zugkraft eingeleitet. Durch ein Auseinanderschrauben der Spindel 21 wird im Tragemittel 2 eine nach oben wirkende Zugkraft eingeleitet. Entgegen der hier dargestellten Variante kann zwischen dem Befestigungsfixpunkt 12 und dem unteren Ende der Spindel 21 auch noch eine auf Zug- oder/und Druckkraft belastbare Verbindung eingesetzt werden. Ebenso kann ein in diesem Beispiel in der rechtwinklig ausgeführten Verbindung eingesetzter Sensoraufnehmer 11 mit einem Sensor in dieser eingesetzten Verbindung aufgenommen werden. Entgegen der hier dargestellten Variante kann eine Spindel beispielsweise auch in ein Seil eingebaut sein, welches als Verbindung dient.

[0047] Fig. 8 zeigt eine achte Prüfvorrichtung. Bei dieser Prüfvorrichtung befindet sich zwischen einem Befestigungsfixpunkt 12 und einer an einer Befestigung 5 am Tragemittel 2 angebrachten Querverbindung 6 eine Hydraulik. Diese Hydraulik umfasst einen Hydraulikgeberzylinder 26, einen Hydrauliknehmerzylinder 27 sowie eine Druckstange 28. An der Druckstange angebracht ist ein Sensoraufnehmer 11 mit einem Sensor. Durch ein Ausfahren des Nehmerzylinders 27 wird an der Befestigung 5 am Tragemittel 2 eine nach unten gerichtete Zugkraft in das Tragemittel 2 eingeleitet. Entgegen der hier dargestellten Variante, die einen Hydraulikzylinder unterhalb eines Gebäudeelementes 14 zeigt, kann ein Hydraulikzylinder auch entsprechend oberhalb eines Gebäudeelementes 14 angeordnet werden. Entsprechend wird dann beim Ausfahren des Nehmerzylinders 27 an der Befestigung 5 am Tragemittel 2 eine nach oben wirkende Zugkraft in das Tragemittel eingeleitet.

[0048] Fig. 9 zeigt eine neunte Prüfvorrichtung. Ein Aufbau dieser Prüfvorrichtung entspricht im wesentlichen dem Aufbau der Prüfvorrichtung, welcher in den Fig. 1 und 2 gezeigt wurde. An einem Aufwickelelement 7 ist ein Krafthebel 9 angebracht, an oder in dem ein zweiter Sensor 29 mit integrierter Auswerteelektronik angebracht ist. Bei diesem zweiten Sensor 29 handelt es hier sich um einen Dehnungsmessstreifen, der auf dem Krafthebel 9 angebracht ist. Eine in die Befestigung 5 am Tragemittel 2 eingeleitete Zugkraft wird mit einem in einem Sensoraufnehmer 11 angebrachten Sensor gemessen. Gleichzeitig und unabhängig davon ist eine indirekte Messung dieser Kraft mittels des zweiten Sensors 29 mit integrierter Auswerteelektronik möglich.

[0049] Fig. 10 zeigt einen Sensoraufnehmer. Dieser Sensoraufnehmer umfasst eine erste 30 und eine zweite Haltevorrichtung 31. Vorzugsweise sind die Haltevorrichtungen als Hülsen mit gedämpften Ösen ausgeführt. Die Haltevorrichtungen sind mit einem ersten 32 und einem zweiten 33 Ende einer Verbindung verbunden. Bei dieser Verbindung handelt es sich insbesondere um ein auf Zug- und/oder Druckkraft belastbares Element, insbesondere ein Seil oder insbesondere eine Stange. Die Haltevorrichtung ist so konstruiert, dass wenigstens ein Sensor wiederholbar ausgetauscht werden kann.

[0050] Fig. 11 zeigt einen Sensoraufnehmer mit einem mechanischen Sensor 32. Dieser mechanische Sensor 32 ist hier als Reißdraht ausgeführt. Insbesondere hat der Reißdraht die Eigenschaft, bei einer genau definierten Kraft zu reißen. Der Reißdraht ist darüber hinaus so bemessen, dass seine Enden in die Haltevorrichtung eingesetzt werden können. Zur formschlüssigen Halterung ist der Reißdraht hier mit in der Zeichnung nicht dargestellten verdickten Enden ausgestattet, so dass der Reißdraht mit gabelförmigen Halterungen eingespannt werden kann.

[0051] Fig. 12 zeigt einen Sensoraufnehmer mit einem elektronischen Sensor 33. In diesem Fall handelt es sich um einen Dehnungsmessstreifen, der auf eine zwischen der ersten 30 und zweiten Haltevorrichtung 31 angebrachten mechanischen Verbindung angebracht ist. In Folge einer Zug- oder Druckkraft wird die Verbindung gelängt oder verkürzt und somit ein elektrischer Widerstand des Dehnungsmessstreifens verändert. Diese Widerstandsänderung kann in eine Druck- oder Zugkraft umgerechnet werden. Zur Messung eines Widerstandes umfasst der elektronische Sensor 33 insbesondere ein Spannungsversorgungsmodul.

[0052] Fig. 13 zeigt eine Auswerteeinheit einer Prüfvorrichtung. An einem Zug-Druckelement 34, welches insbesondere unter Einwirkung einer Zug- oder Druckkraft mechanisch, bevorzugt elastisch, verformbar ist, ist ein Kraftaufnehmer 35 angebracht. Ein Kraftaufnehmer 35 ist beispielsweise ein Dehnungsmessstreifen oder ein piezoresistives Element. Ebenfalls im Kraftaufnehmer 35 enthalten ist eine zugehörige Spannungsversorgung. An den Kraftaufnehmer 35 angeschlossen ist ein Auswertungsmodul 36, das speziell ein elektronisches Auswertemodul ist. Mit diesem Auswertungsmodul 36 wird insbesondere ein Messsignal des Kraftaufnehmers in eine Prüfkraft umgerechnet. Des Weiteren wird insbesondere anhand wenigstens einer sicherheitstechnischen Vorgabe oder Regel in Verbindung mit einem Messwert ein Prüfergebnis abgeleitet. Vorzugsweise umfasst das Auswertungsmodul 36 wenigstens einen Speicher, in dem zumindest ein Messwert und/oder zumindest eine sicherheitstechnische Vorgabe oder Regel hinterlegbar ist. An das Auswertungsmodul 36 ist ein Anzeigemodul 37 angeschlossen. Mit diesem Anzeigemodul 37 ist insbesondere ein Prüfergebnis anzeigbar. Beispielsweise handelt es sich bei dem Anzeigemodul 37 um ein Flüssigkristalldisplay insbesondere zur Darstellung alphanumerischer und/oder graphischer Daten. Ebenfalls an das Auswertungsmodul 36 angeschlossen ist eine Sende-/ Empfangsvorrichtung 38. Mit Hilfe dieser Sende-/ Empfangsvorrichtung 38 wird eine Datenübertragung bereitgestellt. Insbesondere werden Mess- und/oder Prüfergebnisse versendet. Beispielsweise werden derartige Daten an eine externe Datenverarbeitungsanlage übertragen. Des weiteren wird beispielsweise ein Messsignal eines Weggebers zur Detektion einer Überwindung eines Reibschlusses auf ein Treibmittel eines Traktionsantriebes empfangen. Ein von einem externen Sensor empfangenes Signal, insbesondere Messsignal, wird vorzugsweise an das Auswertungsmodul 36 transferiert, wo es vorzugsweise bei einer Ermittlung eines Prüfergebnisses berücksichtigt wird. Eine Datenkommunikation kann dabei prinzipiell draht-, funk- oder infrarotgebunden erfolgen.

[0053] Fig. 14 zeigt eine Datenverarbeitungsanlage. In diesem Fall handelt es sich dabei um einen Computer 39, der insbesondere mit einer Sende-/ Empfangsvorrichtung ausgestattet ist. Vorzugsweise wird die Sende-/ Empfangsvorrichtung zur Datenübertragung und zur Kommunikation mit einer Auswerteeinheit verwendet. Des Weiteren wird die Datenverarbeitungsanlage insbesondere zur Archivierung von Prüf- und/oder Messergebnissen verwendet. Entgegen der hier dargestellten Variante kann es sich bei einem Computer beispielsweise auch um ein Handheld handeln.


Ansprüche

1. Prüfvorrichtung einer Förderanlage, insbesondere einer Aufzugsanlage, umfassend zumindest einen Befestigungs-Fixpunkt (12) zumindest in einer Umgebung der Förderanlage, zumindest eine Befestigung (5) an einem Tragemittel (2) der Förderanlage, eine Verbindung (10) zwischen dem Befestigungs-Fixpunkt (12) und der Befestigung (5) am Tragemittel (2), mindestens einen Sensor zur Messung einer auf die Verbindung (10) wirkenden Zug- oder Druckkraft sowie ein wenigstens ein Spannelement zur Spannung der Verbindung (10) mit einer Zug- oder Druckkraft mit zumindest einer zu dem Tragemittel (2) parallelen Kraftkomponente.
 
2. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement eine Kraftübersetzung aufweist.
 
3. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement zumindest einen Hebel (9; 17), insbesondere einen Kniehebel, umfasst.
 
4. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement zumindest eine Seilwinde umfasst.
 
5. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement mindestens eine Spindel (21) umfasst.
 
6. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement zumindest eine Hydraulik umfasst.
 
7. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement mit zumindest einem Motor (15) antreibbar ist.
 
8. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor ein mechanischer Sensor (32), insbesondere ein Reißdraht, und/oder ein elektronischer Sensor (33) ist.
 
9. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest einen Sensoraufnehmer (11) zur austauschbaren Aufnahme zumindest eines Sensors umfasst.
 
10. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Sensor in der Verbindung (10) angeordnet ist.
 
11. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Sensor im Spannelement angeordnet ist.
 
12. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest eine Auswertungsvorrichtung umfasst.
 
13. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens eine Datenübertragungsvorrichtung zur insbesondere draht-, funk- und/oder infrarotgebundenen Datenübertragung umfasst.
 
14. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine insbesondere optische Anzeige (37) umfasst.
 
15. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1 mit einer Förderanlage, insbesondere einer Aufzugsanlage, dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfvorrichtung wiederholbar lösbar mit der Förderanlage, insbesondere der Aufzugsanlage, verbunden ist.
 
16. Verfahren zur Prüfung einer Förderanlage, insbesondere einer Aufzugsanlage, die zumindest einen Befestigungs-Fixpunkt (12) und zumindest eine Befestigung (5) an einem Tragemittel (2) der Förderanlage umfasst, wobei eine Verbindung (10) zwischen der Befestigung (5) am Tragemittel (2) und dem Befestigungs-Fixpunkt (12) mit einer Zug- oder Druckkraft gespannt wird und mit zumindest einem Sensor eine auf die Verbindung (10) wirkende Zug- oder Druckkraft bestimmt wird.
 
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zug- und/oder Druckkraft mechanisch und/oder elektronisch gemessen wird.
 
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine zur Spannung der Verbindung (10) aufgebrachte Kraft kleiner als eine in der Verbindung (10) wirkende Zug- oder Druckkraft ist.
 
19. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Ermittlung eines Prüfergebnisses zumindest eine sicherheitstechnische Vorgabe und/oder Regel berücksichtigt wird.
 
20. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine in der Verbindung (10) wirkende Zug- oder Druckkraft indirekt anhand einer am Spannelement zur Spannung aufgebrachte Kraft, insbesondere zusätzlich als Referenz, bestimmt wird.
 
21. Verfahren zur Prüfung einer Förderanlage, insbesondere zur Überprüfung einer Treibfähigkeit einer Förderanlage, dadurch gekennzeichnet, dass redundant zur Bestimmung eines Zustandes der Treibfähigkeit mittels eines Sensors zeitgleich ein zweites Messmittel eingesetzt wird.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente