[0001] Die Erfindung betrifft eine Prüfvorrichtung einer Förderanlage, insbesondere einer
Aufzugsanlage, sowie ein zugehöriges Verfahren.
[0002] Sicherheitsprüfungen müssen an Förderanlagen in regelmäßigen zeitlichen Abständen
durchgeführt werden, wobei eine Förderanlage beispielsweise mit einer Kraft zu belasten
ist oder eine Traktionsfähigkeit zu ermitteln ist. Dazu ist bekannt, eine Förderanlage
mit Prüflasten zu beladen, was mit einem entsprechenden logistischen und zeitlichen
Aufwand verbunden ist. Aus der
EP 0390972 ist bekannt, mittels physikalischer Kenngrößen wie insbesondere Bewegungsparametern
sowie einem Wegstreckenaufnehmer insbesondere eine Rutschfestigkeit eines durch eine
Treibscheibe angetriebenen Seilzuges zu bestimmen. Ebenso ist bekannt, die Traktionsfähigkeit
mittels einer Seilkraftwaage durchzuführen. Dabei wird ein Kraftmesselement in ein
Tragseil eingesetzt, wozu dieses demontiert wird, was mit einem entsprechenden Aufwand
verbunden ist.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine sicherheitstechnische Überprüfung,
insbesondere einer Traktionsfähigkeit an einer Förderanlage, beispielsweise einer
Aufzugsanlage, zu vereinfachen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Prüfvorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruches 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 18 gelöst.
Weitere vorteilhafte Varianten und Ausgestaltungen sind in den jeweiligen abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0005] Eine erfindungsgemäße Prüfvorrichtung einer Förderanlage, insbesondere einer Aufzugsanlage,
umfasst zumindest einen Befestigungsfixpunkt zumindest in einer Umgebung der Förderanlage,
zumindest eine Befestigung an einem Tragemittel der Förderanlage, eine Verbindung
zwischen dem Befestigungsfixpunkt und der Befestigung am Tragemittel, mindestens einen
Sensor zur Messung einer auf die Verbindung wirkenden Zug- oder Druckkraft sowie wenigstens
ein Spannelement zur Spannung der Verbindung mit einer Zug- oder Druckkraft mit zumindest
einer zu dem Tragemittel parallelen Kraftkomponente.
[0006] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Prüfung einer Förderanlage, insbesondere
einer Aufzugsanlage, die zumindest einen Befestigungsfixpunkt und zumindest eine Befestigung
an einem Tragemittel der Förderanlage umfasst, wird eine Verbindung zwischen dem Befestigungsfixpunkt
und der Befestigung am Tragemittel mit einer Zug- oder Druckkraft gespannt und mit
zumindest einem Sensor eine auf die Verbindung wirkende Zug- oder Druckkraft bestimmt.
[0007] Insbesondere wird mit der Prüfvorrichtung und dem zugehörigen Verfahren in einem
kompakten und zeitlich effizient einsetzbaren Aufbau eine große Prüfkraft auf ein
Tragelement einer Förderanlage, insbesondere auf ein Trageelement eines Traktionsantriebes,
aufgebracht und gemessen. Eine Prüfung kann dabei vorzugsweise von einer einzelnen
Person mit Hilfe der leicht, beispielsweise in einem Koffer, transportablen Prüfvorrichtung
mit verhältnismäßig kleinen Gesamtabmessungen durchgeführt werden. Für eine insbesondere
zeitlich wiederkehrende Prüfung ist die Prüfvorrichtung wiederholbar vorübergehend
an der zu prüfenden Förderanlage anbringbar.
[0008] Bei einer Förderanlage handelt es sich beispielsweise um einen insbesondere in einem
Gebäude installierten Personen- oder/und Lastenaufzug. Insbesondere handelt es sich
bei einer Förderanlage allgemein um Anlagen, die ein Anlagenteil, beispielsweise einen
Transportkorb, mittels eines oder mehreren Treibelementen in horizontaler, vertikaler
oder beliebiger Richtung bewegen. Ein Treibelement kann dabei gleichzeitig ein Tragemittel
sein. Im folgenden wird nur die Bezeichnung Tragemittel verwendet. Sinngemäß kann
der Begriff Tragemittel durch den Begriff Treibmittel ersetzt bzw. ergänzt werden,
wenn eine Ausgestaltung der Förderanlage dies zulässt.
[0009] Für einen Befestigungsfixpunkt wird insbesondere ein Punkt in einem Fußboden oder
einer Decke oder einer Gebäudewand oder ein Fixpunkt an der Förderanlage ausgewählt.
Eine Befestigung an einem Teil eines Gebäudes wird beispielsweise mittels einer Verschraubung
z.B. in einem Dübel oder mittels eines Wandankers sichergestellt. In einer anderen
Variante wird ein Befestigungsfixpunkt beispielsweise an einem Maschinenrahmen oder
an einer Traverse angebracht. Vorzugsweise ist ein Befestigungsfixpunkt als Öse oder
als Haken ausgestaltet. Ein der Verbindung zugehöriges Ende ist dabei vorzugsweise
so ausgestaltet, dass eine Befestigung mehrfach reversibel lösbar ist. Insbesondere
ist es als Haken, beispielsweise als Karabinerhaken, oder als Öse, insbesondere als
U-förmig angeordnete Doppelösenanordnung, ausgestaltet. Eine Befestigung einer Öse
des Befestigungsfixpunktes an einer Öse an einem Ende der Verbindung erfolgt vorzugsweise
mittels eines insbesondere verschraubbaren Bolzens.
[0010] Eine insbesondere reversibel lösbare Befestigung an einem Tragemittel erfolgt beispielsweise
mittels einer Klemme oder mittels einer Schelle. Für eine kraftschlüssige Befestigung
ist diese dabei beispielsweise mit einer vorzugsweise quer zum Tragemittel angeordneten
Verschraubung spannbar. Ein Tragemittel ist beispielsweise ein Seil, eine Kette, ein
Gurt oder ein Riemen. Insbesondere um einen Arbeitsabstand zum Tragemittel zu gewährleisten,
wird vorzugsweise eine Querverbindung, beispielsweise ein Querrohr, an der Schelle
am Tragemittel angebracht. Vorzugsweise an dessen freiem Ende ist eine Möglichkeit
zur Befestigung der Verbindung vorgesehen. Beispielsweise handelt es sich dabei um
eine reversibel lösbare Schraub-, Haken-, Ösenverbindung oder eine andere mechanische
Befestigung.
[0011] Vorzugsweise werden Adapter für verschiedene Befestigungen am Tragemittel und/oder
verschiedene Befestigungsfixpunkte bereitgestellt. Damit wird eine Prüfvorrichtung
insbesondere für verschiedene Förderanlagen einsetzbar.
[0012] Zwischen dem Befestigungsfixpunkt und der Befestigung am Tragemittel wird eine Verbindung
eingesetzt, die zumindest ein Spannelement zur Spannung der Verbindung mit einer Zug-
oder Druckkraft mit zumindest einer zu dem Tragemittel parallelen Kraftkomponente
umfasst. Mit einem beispielsweise in der Verbindung angeordneten Sensor ist eine bei
einer Spannung der Verbindung aufgebrachte Prüfkraft messbar.
[0013] In einer ersten Ausgestaltung umfasst die Verbindung mindestens ein auf Zugkraft
belastbares Element, insbesondere mindestens ein Seil, ein Band, eine Kette oder mindestens
eine Stange. Bei einem Seil handelt es sich beispielsweise um ein Draht- oder Textilseil.
Vorzugsweise ist das Seil so ausgestaltet, dass es mit kleinen Krümmungsradien aufgewickelt
werden kann. Mit einem Seil lassen sich insbesondere große Zugkräfte mit einem verhältnismäßig
kleinem Materialaufwand übertragen. Anstelle eines Seiles wird als auf Zugkraft belastbares
Element beispielsweise auch ein Textilband oder eine Kette verwendet. Vorzugsweise
sind diese Elemente aufwickelbar. Eine in einer Verbindung eingesetzte Stange ist
vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff ausgeführt. Als Kunststoff wird beispielsweise
ein Verbundkunststoff, insbesondere ein kohlefaserverstärkter Kunststoff verwendet.
In einer weiteren Variante ist die Stange auch als Rohrkonstruktion ausgeführt.
[0014] In einer zweiten Ausgestaltung umfasst die Verbindung mindestens ein auf Druckkraft
belastbares Element, insbesondere mindestens eine Stange. Bei einer auf Druckkraft
belastbaren Verbindung handelt es sich beispielsweise um eine Trägerkonstruktion,
insbesondere um ein Rohr oder als Spezialfall davon um eine Stange. Als Material für
diese Verbindung wird vorzugsweise ein Metall verwendet. Beispielsweise wird jedoch
auch ein insbesondere kohlefaserverstärkter Kunststoff verwendet.
[0015] Beispielsweise bei einer vertikalen Anordnung des Tragemittels kann durch eine entsprechende
Wahl eines ober- oder unterhalb der Befestigung am Tragemittel liegenden Befestigungsfixpunktes
sowohl mit einer in der Verbindung aufgebrachten Zugkraft als auch mit einer in der
Verbindung aufgebrachten Druckkraft in das Tragemittel sowohl eine nach oben als auch
eine nach unten gerichtete Zugkraft eingeleitet werden. Bei einer nicht vertikalen
Anordnung ist diese Überlegung analog anwendbar.
[0016] Beispielsweise wird bei einer vertikalen Anordnung des Tragemittels mit einem Befestigungsfixpunkt
oberhalb der Befestigung am Tragemittel, bevorzugt an einer Gebäudedecke, mit einer
auf Druckkraft belastbaren Verbindung mittels einer auf die Verbindung aufgebrachten
Druckkraft eine nach unten wirkende Zugkraft in das Tragemittel eingeleitet. Entsprechend
wird insbesondere bei einer vertikalen Anordnung des Tragemittels mit einem Befestigungsfixpunkt
unterhalb der Befestigung am Tragemittel, bevorzugt an einem Gebäudefußboden, mit
einer auf Zugkraft belastbaren Verbindung mittels einer auf die Verbindung aufgebrachten
Zugkraft eine nach unten wirkende Zugkraft in das Tragemittel eingeleitet.
[0017] Vorzugsweise weist das Spannelement eine Kraftübersetzung auf. Insbesondere werden
damit mit geringem Kraftaufwand große Prüfkräfte an einem Tragemittel erzeugt. Beispielsweise
können Prüfkräfte größer 500 N erzeugt werden.
[0018] Zur Spannung der Verbindung können verschiedene Elemente verwendet werden. In einer
ersten Variante umfasst das Spannelement zumindest einen Hebel, insbesondere einen
Kniehebel. Vorzugsweise handelt es sich um einen einseitigen Hebel mit insbesondere
verschieden langen Hebelarmen. In einer anderen Ausgestaltung wird auch ein zweiseitiger
Hebel ebenfalls vorzugsweise mit verschieden langen Hebelarmen verwendet. Ein Hebel
ist insbesondere so angeordnet, dass er eine Verkürzung oder Verlängerung der Verbindung
bewirken kann. Die Kraftarme können dabei insbesondere in unterschiedlichen Winkeln
zueinander angeordnet sein, vorzugsweise um unterschiedliche Anforderungen an beispielsweise
räumliche Gegebenheiten zu erfüllen. Insbesondere werden die Kraftarme in einer Kniehebelanordnung
in einem Winkel in der Größenordnung von 90° angeordnet. Bevorzugt wird eine platzsparende
Anordnung des Hebels ermöglicht.
[0019] In einer zweiten Variante umfasst das Spannelement zumindest eine Seilwinde. Insbesondere
wird durch eine Seilwinde eine Längenanpassung der Verbindung über einen großen Bereich
ermöglicht. Des Weiteren ermöglicht eine Seilwinde insbesondere einen leichten Transport
einer Verbindung. Insbesondere ist an einer Seilwinde vorzugsweise senkrecht zur Drehachse
ein Hebel befestigt, mit dem ein Drehmoment an der Achse bewirkt werden kann. Vorzugsweise
weist eine Seilwinde durch Ausnutzung unterschiedlicher Drehmomentarme zum Aufwickeln
der Verbindung und zur Einleitung eines Drehmomentes eine Kraftübersetzung auf. Vorzugsweise
ist eine Seilwinde mit einer Rücklaufsperre, beispielsweise realisiert durch Sperrklinken
ausgestattet. Des Weiteren ist in einer anderen Ausgestaltung der Einsatz von Umlenkrollen,
insbesondere eines Flaschenzuges, zur Kraftübersetzung möglich.
[0020] In einer dritten Variante umfasst das Spannelement mindestens eine Spindel. Durch
Verwendung einer Spindel wird insbesondere durch eine entsprechende Wahl einer Gewindesteigung
eine verhältnismäßig große Kraftübersetzung mit einem verhältnismäßig kleinen Kraftarm
erzeugt. Vorzugsweise wird mit einer Spindel ein kompakter Aufbau einer Vorspannvorrichtung
einer Verbindung realisiert. Bevorzugt wird mit einer Spindel eine Zugkraft in der
Verbindung erzielt. Bei Verwendung einer auf Druckkraft belastbaren Verbindung lässt
sich jedoch auch eine Druckkraft erzielen.
[0021] In einer vierten Variante umfasst das Spannelement zumindest eine Hydraulik. Vorzugsweise
wird eine Hydraulik in Verbindung mit einer auf Druckkraft belastbaren Verbindung
eingesetzt. Beispielsweise ist eine Stange der Verbindung mit einem Hydraulikzylinder
einer Hydraulik eingesetzt. Die Verbindung wird vorzugsweise mit einer Druckspannung
beaufschlagt. Mit Hilfe einer entsprechenden Konstruktion kann eine Hydraulik jedoch
auch zur Erzeugung einer Zugkraft in der Verbindung eingesetzt werden. Insbesondere
durch eine entsprechende Wahl von Kolbenflächen von Geber- und Nehmerzylinder lässt
sich ein entsprechendes Übersetzungsverhältnis erzielen.
[0022] Bevorzugt ist das Spannelement mit zumindest einem Motor antreibbar. Bei einer Seilwinde
wird beispielsweise eine Achse der Seilwinde angetrieben. Bei einem Hebel wird beispielsweise
eine Achse eines Motors mit einem Drehpunkt des Hebels verbunden und ein Drehmoment
bewirkt. Des weiteren wird beispielsweise mittels eines Motors ein Hebelarm, z.B.
mittels einer Zugstange bewegt. Bei einer Spindel wird beispielsweise eine Gewindestange
der Spindel mit einem Motor angetrieben. Bei einer Hydraulik wird beispielsweise mittels
einer Pumpe ein Druck in einem Geberzylinder eingestellt. Als Motor zur Spannung des
Spannelementes wird vorzugsweise ein Elektromotor verwendet, der, insbesondere bei
niedrigen Drehzahlen, ein hohes Drehmoment erzeugen kann. Prinzipiell können jedoch
auch andere Motoren, insbesondere ein Verbrennungsmotor, mit insbesondere einem entsprechendem
Getriebe oder/und insbesondere einer entsprechenden Kupplung verwendet werden.
[0023] Der Sensor ist bevorzugt ein mechanischer Sensor, insbesondere ein Reißdraht, und/oder
ein elektronischer Sensor. Beispielsweise ist ein mechanischer Sensor mittels eines
Federelementes, z.B. einer Federwaage realisiert. In einer anderen Ausgestaltung ist
ein mechanischer Sensor auch als mechanische Kraftwaage ausgeführt. Schließlich ist
ein mechanischer Sensor beispielsweise auch als Reißdraht realisiert, der bei einer
definierten Prüfkraft zerreißt und somit die Prüfkraft begrenzt. Für einen elektronischen
Sensor wird beispielsweise ein Dehnungsmessstreifen eingesetzt, der beispielsweise
auf einem Teil der Verbindung angebracht ist. Vorzugsweise wird als ein elektronischer
Sensor auch ein piezoresistives Element verwendet, welches entsprechend in oder an
der Verbindung angebracht ist.
[0024] Ein Prüfvorgang wird insbesondere dadurch erleichtert, dass die Prüfvorrichtung zumindest
einen Sensoraufnehmer zur austauschbaren Aufnahme zumindest eines Sensors umfasst.
Vorzugsweise werden in einen Sensoraufnehmer standardisierte Sensoren eingesetzt,
die insbesondere definierte Längen haben. Vorzugsweise ist eine mechanische Verbindung
zwischen Sensoren und Sensoraufnehmer vorgesehen. Beispielsweise ist die Verbindung
eine Steckverbindung oder beispielsweise eine Schraubverbindung. Insbesondere ist
die Verbindung so ausgestaltet, dass sie lösbar ist. In einen Sensoraufnehmer können
vorzugsweise verschiedene Typen von Sensoren eingesetzt werden, insbesondere mechanische
Sensoren gleichermaßen wie elektronische Sensoren. Bevorzugt werden je nach Messbereich
verschieden dimensionierte Sensoren eingesetzt.
[0025] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist zumindest ein Sensor in der Verbindung angeordnet.
Bei einer parallelen Anordnung von Verbindung und Tragemittel kann beispielsweise
eine in das Tragemittel eingeleitete Zugkraft dem Betrage nach äquivalent direkt in
der Verbindung gemessen werden. Insbesondere bei einer nichtparallelen Anordnung ist
vorzugsweise ein Korrekturfaktor zu berücksichtigen.
[0026] Ein besonders zweckmäßiger Aufbau der Verbindung kann dadurch erzielt werden, dass
zumindest ein Sensor im Spannelement angeordnet ist. Beispielsweise ist ein Sensor
zur Messung eines Drehmomentes an einer Seilwinde angebracht. In einer anderen Variante
ist ein Sensor beispielsweise insbesondere in Form eines Dehnungsmessstreifens an
einem Hebelarm angeracht. Bei einer Hydraulik wird beispielsweise ein Druck in einem
Geberzylinder gemessen. Bei einer Spindel wird beispielsweise ein auf die Spindelachse
ausgeübtes Drehmoment gemessen.
[0027] Eine Messung einer auf das Tragemittel wirkende Zugkraft direkt am Tragemittel wird
beispielsweise mittels einer mit zwei Befestigungspunkten am Tragemittel verbundenen
Verbindung und einem daran angebrachten Sensor durchgeführt. Die Befestigungspunkte
sind dabei insbesondere so am Tragemittel angebracht, dass sie in einem Abschnitt
des Tragemittels liegen, der durch die mittels der Prüfvorrichtung aufgebrachte Prüfkraft
belastet wird. Insbesondere liegen die Befestigungspunkte dabei von der Befestigung
am Tragemittel aus gesehen auf einer der Richtung der eingeleiteten Kraft entgegengesetzten
Seite des Tragemittels. Bei dem Sensor handelt es sich beispielsweise um einen Dehnungsmessstreifen.
Vorzugsweise wird für die Verbindung ein Stab verwendet, der aufgrund einer Längenänderung
des Tragemittels infolge einer Lasteinwirkung ebenfalls, vorzugsweise elastisch, gelängt
wird. Gegebenfalls wird beispielsweise ein Dehnungsmessstreifen direkt am Tragemittel
angebracht. Eine derartige Messung wird insbesondere mit einer Messung mittels eines
weiteren Sensors kombiniert.
[0028] Insbesondere zum Auswerten verschiedener Eingangsgrößen umfasst die Prüfvorrichtung
zumindest eine Auswertevorrichtung. Beispielsweise handelt es sich dabei um einen
Mikrorechner. Vorzugsweise werden mit einer Auswertevorrichtung neben Messgrößen weitere
Eingangsgrößen wie beispielsweise sicherheitstechnische Vorgaben berücksichtigt. Beispielsweise
wird als weitere Eingangsgröße ein Signal eines Wegstreckengebers zur Detektion einer
Überwindung eines Reibschlusses des belasteten Tragemittels auf einen Traktionsantrieb
verwendet. Vorzugsweise sind Daten, insbesondere Messdaten, in einem Speicher zumindest
hinterlegbar.
[0029] Beispielsweise zur Kommunikation zwischen wenigstens einem Sensor und wenigstens
einer Auswerteeinheit umfasst die Prüfvorrichtung zumindest eine Datenübertragungsvorrichtung
zur insbesondere draht-, funk- und/oder infrarotgebundenen Datenübertragung. Bevorzugt
wird eine Datenübertragung auch zur Kommunikation mit einer externen Datenverarbeitungsanlage
verwendet. Für eine drahtgebundene Datenübertragung werden vorzugsweise bekannte serielle
oder parallele Datenübertragungsverfahren verwendet. Als Schnittstelle kann insbesondere
eine USB-Schnittstelle oder eine parallele oder eine serielle Schnittstelle verwendet
werden. Eine funkgebundene Datenübertragung wird beispielsweise mit zumindest einer
Sende- und Empfangsvorrichtung und zumindest einem Transponder realisiert. Bevorzugt
werden auch mehrere Sende- und/oder Empfangsvorrichtungen verwendet. In einer weiteren
Ausgestaltung ist eine Verschlüsselung vorgesehen, die beispielsweise mit einer Datenübertragung
kombinierbar ist.
[0030] In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Prüfvorrichtung eine insbesondere
optische Anzeige. In einer anderen Variante ist die Anzeige beispielsweise eine akustische
Anzeige. Damit wird insbesondere ein Warnton bei beispielsweise einem Drahtriss ausgegeben.
Mit einer optischen Anzeige wird vorzugsweise zumindest ein Messwert und/oder ein
Prüfergebnis angezeigt. Vorzugsweise handelt es sich bei einer optischen Anzeige um
ein Display zur Darstellung alphanumerischer oder/und graphischer Daten. Beispielsweise
ist ein derartiges Display als Flüssigkristallanzeige ausgeführt.
[0031] Gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung ist eine Prüfvorrichtung mit einer Förderanlage,
insbesondere einer Aufzugsanlage, vorgesehen, wobei die Prüfvorrichtung wiederholbar
lösbar mit der Förderanlage, insbesondere der Aufzugsanlage, verbunden ist.
[0032] In einer bevorzugten Variante des Verfahrens zur Prüfung einer Förderanlage ist eine
zur Spannung der Verbindung aufgebrachte Kraft kleiner als eine in der Verbindung
wirkenden Zug- oder Druckkraft. Beispielsweise kann durch Verwendung eines entsprechenden
Hebels eine am Hebel aufgebrachte Kraft eine Einleitung einer zehnfach größeren Kraft
in das Tragemittel bewirken.
[0033] Vorzugsweise wird bei einer Ermittlung eines Prüfergebnisses zumindest eine sicherheitstechnische
Vorgabe und/oder Regel berücksichtigt. Eine sicherheitstechnische Vorgabe ist beispielsweise
die Vorgabe eines Messablaufes. Insbesondere wird bei einem Messablauf zumindest eine
Prüfkraft vorgeschrieben. Des Weiteren finden insbesondere sicherheitstechnische Normen
und/oder Prüfvorschriften bei einer Ermittlung eines Prüfergebnisses Berücksichtigung.
Beispielsweise wird bei einer Treibfähigkeitsmessung eine an einem Tragemittel wirkende
Kraft gemessen, die nötig ist, einen Reibschluss eines belasteten Tragemittels auf
einem Traktionsantrieb, insbesondere einem Treibrad, zu überwinden. Eine sicherheitstechnische
Norm definiert dabei beispielsweise die Minimalkraft unterhalb der kein Traktionsverlust
auftreten darf. Beispielsweise wird auch überprüft, ob bei einer in einer Prüfvorschrift
oder Norm definierten Prüfkraft ein Überwinden des Reibschlusses auftritt.
[0034] In einer weiteren Ausgestaltung wird bei einem Verfahren zur Prüfung einer Förderanlage
eine in der Verbindung wirkende Zug- oder Druckkraft indirekt anhand einer am Spannelement
gemessenen Kraft, insbesondere zusätzlich als Referenz, bestimmt. Beispielsweise erfolgt
eine Messung an einem Hebel unter Ausnutzung insbesondere elastischer Eigenschaften
eines Hebelmaterials. Insbesondere wird dabei beispielsweise eine Messung mit einem
Dehnungsmessstreifen vorgenommen. In einer anderen Variante wird beispielsweise eine
Messung eines Antriebsmotordrehmomentes durchgeführt.
[0035] Bevorzugt wird eine Zug- und/oder Druckkraft mechanisch und/oder elektronisch gemessen.
Beispielsweise erfolgt eine Messung durch die Detektion eines Reißens eines Reißdrahtes.
Des Weiteren erfolgt eine Messung beispielsweise Messung mit einem Federelement, bevorzugt
mittels einer Federwaage. Beispielsweise erfolgt eine Messung auch mit einer mechanischen
Kraftwaage. In einer weiteren Variante erfolgt eine elektronische Messung beispielsweise
anhand der Messung eines Widerstandes eines Dehnungsmessstreifens. In einer anderen
Variante wird beispielsweise eine Kraftmessung mittels einer Messung einer Widerstandsänderung
eines piezoresistiven Elementes durchgeführt.
[0036] Gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung ist ein Verfahren zur Prüfung einer Förderanlage,
insbesondere zur Überprüfung einer Treibfähigkeit einer Förderanlage vorgesehen, wobei
redundant zur Bestimmung eines Zustandes der Treibfähigkeit mittels eines Sensors
zeitgleich ein zweites Messmittel eingesetzt wird. Beispielsweise erfolgt eine Messung
einer am Spannelement zur Vorspannung aufgewendeten Kraft. Zeitgleich kann dabei sowohl
streng zeitlich synchron verstanden werden, als auch insbesondere lediglich in einen
Zeitraum eines Prüfvorganges fallend. Eine Messung erfolgt dabei beispielsweise an
einem Hebel. Insbesondere erfolgt auch eine Messung eines Motordrehmomentes an einem
Antrieb an den Mitteln zur Vorspannung. Vorzugsweise wird anhand der redundanten zeitgleichen
Messung ein Übersetzungsverhältnis überprüft, insbesondere auf diese Weise die richtige
Anbringung der Prüfvorrichtung überprüft. Eine Verfälschung eines Übersetzungsverhältnisses
kann beispielsweise durch Veränderung eines Anbringungswinkels erzielt werden. Des
Weiteren kann eine Verfälschung eines Prüfergebnisses beispielsweise durch erhöhte
Reibungskräfte beispielsweise einer Spindel oder beispielsweise einer Seilwinde erzielt
werden. Insbesondere wird mit einer redundanten Messung eine erhöhte Datensicherheit
erzielt.
[0037] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung in mehreren Ausgestaltungen
im Einzelnen exemplarisch erläutert. Die Merkmale sind dort jeweils jedoch nicht auf
die einzelnen Ausgestaltungen beschränkt. Vielmehr sind jeweils in der Zeichnung oder/und
in der Beschreibung einschließlich der Figurenbeschreibung angegebene Merkmale miteinander
jeweils zu Weiterbildungen kombinierbar.
[0038] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Förderanlage mit einer ersten Prüfvorrichtung,
- Fig. 2
- eine zweite Prüfvorrichtung,
- Fig. 3
- eine dritte Prüfvorrichtung,
- Fig. 4
- eine vierte Prüfvorrichtung,
- Fig. 5
- eine fünfte Prüfvorrichtung,
- Fig. 6
- eine sechste Prüfvorrichtung,
- Fig. 7
- eine siebte Prüfvorrichtung,
- Fig. 8
- eine achte Prüfvorrichtung,
- Fig. 9
- eine neunte Prüfvorrichtung,
- Fig. 10
- einen Sensoraufnehmer,
- Fig. 11
- einen Sensoraufnehmer mit einem mechanischen Sensor,
- Fig. 12
- einen Sensoraufnehmer mit einem elektronischen Sensor,
- Fig. 13
- ein schematisches Schaltbild einer Auswertungsvorrichtung und
- Fig. 14
- eine Datenverarbeitungsanlage.
[0039] Fig. 1 zeigt eine Förderanlage mit einer ersten Prüfvorrichtung. Die Förderanlage
umfasst einen Traktionsantrieb 1, speziell eine Treibscheibe mit einem darüber geführten
Tragemittel 2, an dem eine Aufzugslast 3 und ein Gegengewicht 4 befestigt sind. Bei
dem Tragemittel 2 handelt es sich in diesem Beispiel um ein Trageseil. Um eine Einleitung
einer Prüfkraft in das Tragemittel 2 bewirken zu können, wird eine Befestigung 5 am
Tragemittel 2 vorgesehen. Diese Befestigung 5 ist in diesem Beispiel mittels einer
Klemme ausgeführt. An dieser Befestigung 5 ist eine Querverbindung 6, in diesem Fall
ein Querrohr angebracht, um einen Abstand zum Tragemittel 2 herzustellen. Am anderen
Ende der als rechtwinkliges Querrohr ausgeführten Querverbindung 6 ist ein Aufwickelelement
7 befestigt, welches um seine Achse drehbar gelagert ist. Bei dem Aufwickelelement
7 handelt es sich speziell um eine Seilwinde. Des Weiteren ist das Aufwickelelement
7 mit einer Rücklaufsperre 8 ausgestattet. Zur mechanischen Betätigung des Aufwickelelementes
7 ist an selbigem ein Krafthebel 9 angebracht. Vorzugsweise ist der Krafthebel mit
einer Ratschenmechanik ausgeführt. Am Aufwickelelement 7 ist als Verbindung 10 ein
auf das Aufwickelelement 7 aufwickelbares Zugelement befestigt. Bei diesem Zugelement
handelt es sich hier um ein Seil. Des Weiteren hält das Zugelement einen am Zugelement
angebrachten Sensoraufnehmer 11 mit integriertem Sensor. Zur Befestigung eines zweiten
Endes der Verbindung 10 an einem Befestigungsfixpunkt 12 ist eine Fixpunktvorrichtung
vorgesehen, die in diesem Beispiel an einem Gebäudeelement 14 befestigt ist. Bei dem
Gebäudeelement handelt es sich hierbei insbesondere um eine Decke. Die Fixpunktvorrichtung
13 ist in diesem Fall als mit der Decke verbindbare Metallplatte ausgeführt. In einer
hier nicht dargestellten Variante wird als eine Fixpunktvorrichtung 13 anstelle der
Metallplatte ein Anker vorgesehen, der in eine dafür vorgesehene Haltevorrichtung,
beispielsweise in einen Deckendurchbruch, eingeführt und aufgespreizt wird. Durch
Betätigung des Krafthebels 9 mit einer Kraft F1 wird die Verbindung 10 durch Aufwickeln
des Aufwickelelementes 7 verkürzt, so dass am Befestigungsfixpunkt 12 eine Kraft F2
wirkt, die wiederum über die Befestigung am Tragemittel eine Kraft F3 bewirkt. Alternativ
wird das Aufwickelelement 7 mit einem Motor 15 betätigt. Der Motor 15 ist in diesem
Fall auf einem Motorträger 16 derart angeordnet, dass eine Drehachse mit der Drehachse
des Aufwickelelementes 7 verbindbar ist. Mit dem Motor wird das Drehmoment M an der
Achse des Auswickelelementes 7 bewirkt. Der Motorträger 16 ist dabei insbesondere
an einem hier nicht gezeigten Teil der Aufzugsanlage oder des zugehörigen Gebäudes
anbringbar.
[0040] Im folgenden werden gleichwirkende Bauelemente mit den gleichen Bezugszeichen und
Bezeichnungen versehen.
[0041] Fig. 2 zeigt eine zweite Prüfvorrichtung. Zur Vereinfachung ist die Darstellung hier
und im Folgenden auf einen Ausschnitt beschränkt, der sich von einer Befestigung 5
am Tragemittel 2 zu dem Befestigungsfixpunkt 12 erstreckt. Analog zum vorangehenden
Beispiel ist ein Sensoraufnehmer 11 mit einem Sensor in einer Verbindung zwischen
dem Befestigungsfixpunkt 12 und dem Aufwickelelement 7 angeordnet.
[0042] Fig. 3 zeigt eine dritte Prüfvorrichtung. Bei dieser Prüfvorrichtung ist ein Sensoraufnehmer
11 mit einem Sensor in einer Verbindung zwischen einem Aufwickelelement 7 und einer
Befestigung am Tragemittel 5 angeordnet. Bei dieser Verbindung handelt es sich um
eine hier speziell als rechtwinklig ausgeführtes Querrohr ausgestaltete Querverbindung
6.
[0043] Fig. 4 zeigt eine vierte Prüfvorrichtung. Bei dieser Prüfvorrichtung ist ein Sensoraufnehmer
11 mit einem Sensor in ein Aufwickelelement 7 integriert. Der Sensor misst in diesem
Fall ein von dem Aufwickelelement bewirktes Drehmoment.
[0044] Fig. 5 zeigt eine fünfte Prüfvorrichtung. Diese Prüfvorrichtung ist unterhalb eines
Gebäudeelementes 14 angeordnet und wirkt mit einer Zugkraft nach oben. Ein Sensoraufnehmer
11 mit einem Sensor ist in einer Verbindung zwischen einem Befestigungsfixpunkt 12
und einem Aufwickelelement 7 angeordnet.
[0045] Fig. 6 zeigt eine sechste Prüfvorrichtung. Bei dieser Prüfvorrichtung ist ein zweiter
Hebel 17 an einem Drehpunkt 18 an einer rechtwinklig als Querrohr ausgeführten Querverbindung
6 befestigt. Der als Stange ausgeführte zweite Hebel 17 wird durch den Drehpunkt 18
in zwei unterschiedlich lange Hebelarme unterteilt. Ein kurzes Ende des zweiten Hebels
17 ist mit einem Gelenk 19 mit einem auf Druckkraft belastbaren Element 20 verbunden,
welches mit seinem anderen Ende an einem Befestigungsfixpunkt 12 befestigt ist. An
diesem Element 20 ist ein Sensoraufnehmer 11 mit einem Sensor angebracht. Durch Hochdrücken
eines freien Endes des zweiten Hebels 17 wird über eine Befestigung 5 am Tragemittel
2 eine Einleitung einer Zugkraft auf das Tragemittel 2 bewirkt, welche nach oben gerichtet
ist. Vorzugsweise ist das auf Druckkraft belastbare Element 20 ebenso auf Zugkraft
belastbar. Durch Niederdrücken des freien Endes des zweiten Hebels 17 wird über die
Verbindung 5 am Tragemittel 2 eine Einleitung einer Zugkraft in das Tragemittel 2
bewirkt, die nach unten gerichtet ist. Diese zweite Variante kann auch mit einem Element
realisiert werden, das auf Zugkraft aber nicht auf Druckkraft beanspruchbar ist, beispielsweise
mit einem Seil.
[0046] Fig. 7 zeigt eine siebte Prüfvorrichtung. Bei dieser Prüfvorrichtung ist zwischen
einem Befestigungsfixpunkt 12 und einem an einer Befestigung 5 am Tragemittel 2 befestigten
rechtwinklig ausgeführten Querverbindung 6 eine Spindel 21 angeordnet. Mit einem ersten
22 und einem zweiten 23 auf einen Spindeltrieb aufgeschraubten Schraubkopf ist es
möglich, eine Länge der Verbindung zwischen der Befestigung 5 am Tragemittel 2 und
dem Befestigungsfixpunkt 12 zu verändern. Der zweite Schraubkopf 23 ist insbesondere
am Befestigungsfixpunkt nicht-drehbar fixiert, wobei der Spindeltrieb im zweiten Schraubkopf
ebenfalls nicht-drehbar fixiert ist. Zur Bewirkung eines Drehmomentes auf den ersten
Schraubkopf 22 zur Spannung der Spindel 21 befindet sich am ersten Schraubkopf 22
ein erster Drehhebel 24 und am zweiten Schraubkopf 23 ein zweiter Drehhebel-25, so
dass der erste Schraubkopf 22 gegen den zweiten Schraubkopf 23 mit dem darin feststehenden
Spindeltrieb gedreht werden kann. Mit einem entsprechenden Verhältnis einer Gewindesteigung
des Spindeltriebes und einer Länge des ersten 24 Drehhebels wird insbesondere eine
Kraftübersetzung erzielt. Durch ein Zusammenschrauben der Spindel 21 wird in das Tragemittel
2 eine nach unten wirkende Zugkraft eingeleitet. Durch ein Auseinanderschrauben der
Spindel 21 wird im Tragemittel 2 eine nach oben wirkende Zugkraft eingeleitet. Entgegen
der hier dargestellten Variante kann zwischen dem Befestigungsfixpunkt 12 und dem
unteren Ende der Spindel 21 auch noch eine auf Zug- oder/und Druckkraft belastbare
Verbindung eingesetzt werden. Ebenso kann ein in diesem Beispiel in der rechtwinklig
ausgeführten Verbindung eingesetzter Sensoraufnehmer 11 mit einem Sensor in dieser
eingesetzten Verbindung aufgenommen werden. Entgegen der hier dargestellten Variante
kann eine Spindel beispielsweise auch in ein Seil eingebaut sein, welches als Verbindung
dient.
[0047] Fig. 8 zeigt eine achte Prüfvorrichtung. Bei dieser Prüfvorrichtung befindet sich
zwischen einem Befestigungsfixpunkt 12 und einer an einer Befestigung 5 am Tragemittel
2 angebrachten Querverbindung 6 eine Hydraulik. Diese Hydraulik umfasst einen Hydraulikgeberzylinder
26, einen Hydrauliknehmerzylinder 27 sowie eine Druckstange 28. An der Druckstange
angebracht ist ein Sensoraufnehmer 11 mit einem Sensor. Durch ein Ausfahren des Nehmerzylinders
27 wird an der Befestigung 5 am Tragemittel 2 eine nach unten gerichtete Zugkraft
in das Tragemittel 2 eingeleitet. Entgegen der hier dargestellten Variante, die einen
Hydraulikzylinder unterhalb eines Gebäudeelementes 14 zeigt, kann ein Hydraulikzylinder
auch entsprechend oberhalb eines Gebäudeelementes 14 angeordnet werden. Entsprechend
wird dann beim Ausfahren des Nehmerzylinders 27 an der Befestigung 5 am Tragemittel
2 eine nach oben wirkende Zugkraft in das Tragemittel eingeleitet.
[0048] Fig. 9 zeigt eine neunte Prüfvorrichtung. Ein Aufbau dieser Prüfvorrichtung entspricht
im wesentlichen dem Aufbau der Prüfvorrichtung, welcher in den Fig. 1 und 2 gezeigt
wurde. An einem Aufwickelelement 7 ist ein Krafthebel 9 angebracht, an oder in dem
ein zweiter Sensor 29 mit integrierter Auswerteelektronik angebracht ist. Bei diesem
zweiten Sensor 29 handelt es hier sich um einen Dehnungsmessstreifen, der auf dem
Krafthebel 9 angebracht ist. Eine in die Befestigung 5 am Tragemittel 2 eingeleitete
Zugkraft wird mit einem in einem Sensoraufnehmer 11 angebrachten Sensor gemessen.
Gleichzeitig und unabhängig davon ist eine indirekte Messung dieser Kraft mittels
des zweiten Sensors 29 mit integrierter Auswerteelektronik möglich.
[0049] Fig. 10 zeigt einen Sensoraufnehmer. Dieser Sensoraufnehmer umfasst eine erste 30
und eine zweite Haltevorrichtung 31. Vorzugsweise sind die Haltevorrichtungen als
Hülsen mit gedämpften Ösen ausgeführt. Die Haltevorrichtungen sind mit einem ersten
32 und einem zweiten 33 Ende einer Verbindung verbunden. Bei dieser Verbindung handelt
es sich insbesondere um ein auf Zug- und/oder Druckkraft belastbares Element, insbesondere
ein Seil oder insbesondere eine Stange. Die Haltevorrichtung ist so konstruiert, dass
wenigstens ein Sensor wiederholbar ausgetauscht werden kann.
[0050] Fig. 11 zeigt einen Sensoraufnehmer mit einem mechanischen Sensor 32. Dieser mechanische
Sensor 32 ist hier als Reißdraht ausgeführt. Insbesondere hat der Reißdraht die Eigenschaft,
bei einer genau definierten Kraft zu reißen. Der Reißdraht ist darüber hinaus so bemessen,
dass seine Enden in die Haltevorrichtung eingesetzt werden können. Zur formschlüssigen
Halterung ist der Reißdraht hier mit in der Zeichnung nicht dargestellten verdickten
Enden ausgestattet, so dass der Reißdraht mit gabelförmigen Halterungen eingespannt
werden kann.
[0051] Fig. 12 zeigt einen Sensoraufnehmer mit einem elektronischen Sensor 33. In diesem
Fall handelt es sich um einen Dehnungsmessstreifen, der auf eine zwischen der ersten
30 und zweiten Haltevorrichtung 31 angebrachten mechanischen Verbindung angebracht
ist. In Folge einer Zug- oder Druckkraft wird die Verbindung gelängt oder verkürzt
und somit ein elektrischer Widerstand des Dehnungsmessstreifens verändert. Diese Widerstandsänderung
kann in eine Druck- oder Zugkraft umgerechnet werden. Zur Messung eines Widerstandes
umfasst der elektronische Sensor 33 insbesondere ein Spannungsversorgungsmodul.
[0052] Fig. 13 zeigt eine Auswerteeinheit einer Prüfvorrichtung. An einem Zug-Druckelement
34, welches insbesondere unter Einwirkung einer Zug- oder Druckkraft mechanisch, bevorzugt
elastisch, verformbar ist, ist ein Kraftaufnehmer 35 angebracht. Ein Kraftaufnehmer
35 ist beispielsweise ein Dehnungsmessstreifen oder ein piezoresistives Element. Ebenfalls
im Kraftaufnehmer 35 enthalten ist eine zugehörige Spannungsversorgung. An den Kraftaufnehmer
35 angeschlossen ist ein Auswertungsmodul 36, das speziell ein elektronisches Auswertemodul
ist. Mit diesem Auswertungsmodul 36 wird insbesondere ein Messsignal des Kraftaufnehmers
in eine Prüfkraft umgerechnet. Des Weiteren wird insbesondere anhand wenigstens einer
sicherheitstechnischen Vorgabe oder Regel in Verbindung mit einem Messwert ein Prüfergebnis
abgeleitet. Vorzugsweise umfasst das Auswertungsmodul 36 wenigstens einen Speicher,
in dem zumindest ein Messwert und/oder zumindest eine sicherheitstechnische Vorgabe
oder Regel hinterlegbar ist. An das Auswertungsmodul 36 ist ein Anzeigemodul 37 angeschlossen.
Mit diesem Anzeigemodul 37 ist insbesondere ein Prüfergebnis anzeigbar. Beispielsweise
handelt es sich bei dem Anzeigemodul 37 um ein Flüssigkristalldisplay insbesondere
zur Darstellung alphanumerischer und/oder graphischer Daten. Ebenfalls an das Auswertungsmodul
36 angeschlossen ist eine Sende-/ Empfangsvorrichtung 38. Mit Hilfe dieser Sende-/
Empfangsvorrichtung 38 wird eine Datenübertragung bereitgestellt. Insbesondere werden
Mess- und/oder Prüfergebnisse versendet. Beispielsweise werden derartige Daten an
eine externe Datenverarbeitungsanlage übertragen. Des weiteren wird beispielsweise
ein Messsignal eines Weggebers zur Detektion einer Überwindung eines Reibschlusses
auf ein Treibmittel eines Traktionsantriebes empfangen. Ein von einem externen Sensor
empfangenes Signal, insbesondere Messsignal, wird vorzugsweise an das Auswertungsmodul
36 transferiert, wo es vorzugsweise bei einer Ermittlung eines Prüfergebnisses berücksichtigt
wird. Eine Datenkommunikation kann dabei prinzipiell draht-, funk- oder infrarotgebunden
erfolgen.
[0053] Fig. 14 zeigt eine Datenverarbeitungsanlage. In diesem Fall handelt es sich dabei
um einen Computer 39, der insbesondere mit einer Sende-/ Empfangsvorrichtung ausgestattet
ist. Vorzugsweise wird die Sende-/ Empfangsvorrichtung zur Datenübertragung und zur
Kommunikation mit einer Auswerteeinheit verwendet. Des Weiteren wird die Datenverarbeitungsanlage
insbesondere zur Archivierung von Prüf- und/oder Messergebnissen verwendet. Entgegen
der hier dargestellten Variante kann es sich bei einem Computer beispielsweise auch
um ein Handheld handeln.
1. Prüfvorrichtung einer Förderanlage, insbesondere einer Aufzugsanlage, umfassend zumindest
einen Befestigungs-Fixpunkt (12) zumindest in einer Umgebung der Förderanlage, zumindest
eine Befestigung (5) an einem Tragemittel (2) der Förderanlage, eine Verbindung (10)
zwischen dem Befestigungs-Fixpunkt (12) und der Befestigung (5) am Tragemittel (2),
mindestens einen Sensor zur Messung einer auf die Verbindung (10) wirkenden Zug- oder
Druckkraft sowie ein wenigstens ein Spannelement zur Spannung der Verbindung (10)
mit einer Zug- oder Druckkraft mit zumindest einer zu dem Tragemittel (2) parallelen
Kraftkomponente.
2. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement eine Kraftübersetzung aufweist.
3. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement zumindest einen Hebel (9; 17), insbesondere einen Kniehebel, umfasst.
4. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement zumindest eine Seilwinde umfasst.
5. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement mindestens eine Spindel (21) umfasst.
6. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement zumindest eine Hydraulik umfasst.
7. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement mit zumindest einem Motor (15) antreibbar ist.
8. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor ein mechanischer Sensor (32), insbesondere ein Reißdraht, und/oder ein
elektronischer Sensor (33) ist.
9. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest einen Sensoraufnehmer (11) zur austauschbaren Aufnahme zumindest eines
Sensors umfasst.
10. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Sensor in der Verbindung (10) angeordnet ist.
11. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Sensor im Spannelement angeordnet ist.
12. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest eine Auswertungsvorrichtung umfasst.
13. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens eine Datenübertragungsvorrichtung zur insbesondere draht-, funk- und/oder
infrarotgebundenen Datenübertragung umfasst.
14. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine insbesondere optische Anzeige (37) umfasst.
15. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1 mit einer Förderanlage, insbesondere einer Aufzugsanlage,
dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfvorrichtung wiederholbar lösbar mit der Förderanlage, insbesondere der Aufzugsanlage,
verbunden ist.
16. Verfahren zur Prüfung einer Förderanlage, insbesondere einer Aufzugsanlage, die zumindest
einen Befestigungs-Fixpunkt (12) und zumindest eine Befestigung (5) an einem Tragemittel
(2) der Förderanlage umfasst, wobei eine Verbindung (10) zwischen der Befestigung
(5) am Tragemittel (2) und dem Befestigungs-Fixpunkt (12) mit einer Zug- oder Druckkraft
gespannt wird und mit zumindest einem Sensor eine auf die Verbindung (10) wirkende
Zug- oder Druckkraft bestimmt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zug- und/oder Druckkraft mechanisch und/oder elektronisch gemessen wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine zur Spannung der Verbindung (10) aufgebrachte Kraft kleiner als eine in der
Verbindung (10) wirkende Zug- oder Druckkraft ist.
19. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Ermittlung eines Prüfergebnisses zumindest eine sicherheitstechnische Vorgabe
und/oder Regel berücksichtigt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine in der Verbindung (10) wirkende Zug- oder Druckkraft indirekt anhand einer am
Spannelement zur Spannung aufgebrachte Kraft, insbesondere zusätzlich als Referenz,
bestimmt wird.
21. Verfahren zur Prüfung einer Förderanlage, insbesondere zur Überprüfung einer Treibfähigkeit
einer Förderanlage, dadurch gekennzeichnet, dass redundant zur Bestimmung eines Zustandes der Treibfähigkeit mittels eines Sensors
zeitgleich ein zweites Messmittel eingesetzt wird.