[0001] Die Erfindung betrifft einen Türantrieb mit einem riemenartigen Antriebsmittel zum
Bewegen mindestens eines Türflügels einer Schiebetüre und eine Aufzugsanlage mit einem
solchen Türantrieb.
[0002] Es gibt Türanlagen, bei denen Türflügel durch einen Antriebsmotor über einen Riemenantrieb
bewegt werden. Meistens sind die Türflügel mit Sensoren oder anderen elektrischen
Mitteln ausgestattet. Für diese muss eine elektrische Verbindung zu dem bewegten Türflügel
bereitgestellt werden. Typischerweise sind Türanlagen zu diesem Zweck mit so genannten
Hängekabeln oder Schleifleitungen ausgestattet, um den Türflügel mit Strom zu versorgen,
oder um beispielsweise Signale von Sensoren, die sich am Türflügel befinden, übertragen
zu können.
[0003] EP 0 825 146 offenbart ein Aufzugstürsystem, bei welchem zwei Kabinentürflügel einer Aufzugskabine
sowie die jeweils korrespondierenden Schachttürflügel einer Schachttüre mit Hilfe
eines von einen Türmotor angetriebenen Riemens in Öffnungs- und Schliessrichtung bewegt
werden. Auf einem der Kabinentürflügel ist eine elektromagnetisch betätigte Spreizvorrichtung
mit zwei Mitnehmerrollen vorhanden, welche beim Öffnen und Schliessen mit Mitnehmerkufen
am korrespondierenden Schachttürflügel zusammenwirken, um den Kabinentürflügel mit
dem Schachttürflügel zu koppeln. Die Spreizvorrichtung vergrössert dabei den gegenseitigen
Horizontalabstand der Mitnehmerrollen, wodurch einerseits eine spielfreie Kopplung
und andererseits die Entriegelung der Schachttüre bewirkt wird. Die elektromagnetische
Betätigung der Spreizvorrichtung erfordert eine Stromzuleitung von der Aufzugskabine
zu dem gegenüber der Aufzugskabine verschiebbaren Kabinentürflügel.
[0004] In solchen Türanlagen kann es zu Betriebsstörungen kommen, wenn beispielsweise die
Hängekabel mechanisch beschädigt oder Schleifleitungen infolge von Verschmutzung oder
mechanischer Beanspruchung funktionsunfähig werden. Hängekabel wie auch Schleifleitungen
können zudem störende Geräusche verursachen. Das Bereitstellen und Anbringen von Hängekabeln
oder Schleifleitungen ist aufwendig. Ein wesentlicher Nachteil der Verwendung von
Hängekabeln oder Schleifleitungen besteht darin, dass diese im Bereich der Türblätter
einen relativ grossen Einbauraum beanspruchen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Lösung zur Übertragung von Energie und/oder
Signalen auf die beweglichen Türflügel eines Türantriebs, speziell eines Aufzugstürantriebs,
anzubieten, welche insbesondere im Bereich der Türblätter möglichst wenig Platz beansprucht,
eine hohe Verfügbarkeit gewährleistet und den Benutzungskomfort nicht beeinträchtigt.
[0006] Es wird als eine weitere Aufgabe der Erfindung angesehen, ein System zur Übertragung
von Energie und/oder Signalen vorzuschlagen, das in unterschiedlichen Türvarianten
an unterschiedlichen Einbaustellen einsetzbar und dessen Installation einfach und
problemlos ist.
[0007] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäss durch einen Türantrieb und/oder eine Aufzugsanlage
gemäss den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im Wesentlichen darin zu sehen, dass
eine elektrische Zuleitung zu auf einem bewegten Schiebeturflügel montierten elektrischen
Komponenten über ein ohnehin vorhandenes riemenartiges Antriebsmittel für die Schiebetürflügel
realisiert wird. Eine solche elektrische Zuleitung ist raumsparend und geräuscharm,
nicht anfällig für mechanische Beschädigungen oder Verschmutzungsprobleme und bei
unterschiedlichsten Einbauverhältnissen einsetzbar.
[0008] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die abhängigen Ansprüche definiert.
[0009] Die Erfindung wird im Folgenden an Hand von Beispielen und mit Bezug auf die Zeichnung
ausführlich beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1A
- einen schematischen Querschnitt durch einen Zahnriemen und erste Kontaktmittel mit
Anpressrolle, gemäss Erfindung;
- Fig. 1B
- eine schematische Schnittansicht des in Fig. 1A gezeigten Zahnriemens mit den ersten
Kontaktmitteln mit Anpressrolle;
- Fig. 2A
- einen schematischen Längsschnitt durch einen Zahnriemen und mit diesem verbundene
zweite Kontaktmittel mit Kontaktelementen, gemäss Erfindung;
- Fig. 2B
- einen schematischen Querschnitt entlang der Schnittlinie A-A durch den in Fig. 2A
gezeigten Zahnriemen mit den zweiten Kontaktmitteln;
- Fig. 3A
- einen Türantrieb einer Aufzugsanlage gemäss Erfindung, wobei beide Türflügel geschlossen
sind;
- Fig. 3B
- den Türantrieb gemäss Fig. 3A, wobei die beiden Türflügel geöffnet sind.
[0010] Die Erfindung betrifft Türantriebe, die mit einem riemenartigen Antriebsmittel und
einer Antriebseinheit zum Bewegen eines oder mehrerer Türflügel ausgestattet ist.
[0011] Gemäss Erfindung kommt ein besonderes Antriebsmittel 11 zum Einsatz, das in Fig.
1A und 1B zusammen mit ersten Kontaktmitteln 16 beispielhaft gezeigt ist. Um eine
Signal und/oder Energieübertragung zwischen elektrischen Mitteln die sich mit einem
Türflügel bewegen und einer elektrischen Schaltung oder Steuerung, die sich nicht
mit dem Türflügel bewegt, zu ermöglichen, sind gemäss Erfindung in dem Antriebsmittel
11 ein elektrisch leitendes Element oder mehrere elektrisch leitende Elemente 15.1
- 15.n zur Übertragung von Signalen und/oder Energie vorgesehen. In Fig. 1A kann man
in der Schnittfläche des Antriebsmittels 11 n=7 elektrisch leitende Elemente erkennen.
Weiterhin sind einige die zulässige Zugbelastung des riemenartigen Antriebsmittels
erhöhenden Zugmittel 13 gezeigt, die tiefer im Antriebsmittel 11 liegen.
[0012] Die riemenartigen Antriebsmittel können gemäss Erfindung mit Zugmitteln in Form von
metallischen (z.B. Stahl- oder Kupferlitzen) oder nicht-metallischen Litzen (z.B.
Aramidlitzen), Chemiefasern P.B.O. (Zylon genannt) oder dergleichen ausgestattet sein,
um dem Antriebsmittel eine zusätzliche Zugfestigkeit und/oder Längssteifigkeit zu
verleihen. Die elektrisch leitenden Elemente 15.1 - 15.n erstrecken sich parallel
zur Längsrichtung des Antriebsmittels 11. Um einen elektrischen Kontakt herstellen
zu können, sind im Bereich des Antriebsmittels 11 erste Kontaktmittel 16 vorgesehen,
zu welchen sich das Antriebsmittel 11 relativ bewegt. An dem Antriebsmittel 11 ist
mindestens eine Längsnut 17 vorgesehen (siehe die stark schematisierte Ausschnittsvergrösserung
in Fig. 1A), die sich parallel zu der Längsrichtung des Antriebsmittels 11 erstreckt.
Die Längsnut 17 ermöglicht einen Zugang der ersten Kontaktmittel 16 zu dem mindestens
einen elektrisch leitenden Element 15.1 - 15.n, wobei die Längsnut mit geringer Breite
ausgeführt ist, um zu gewährleisten, dass die elektrisch leitenden Elemente 15.1 -
15.n nicht unbeabsichtigt durch Personen berührt werden können.
[0013] In der gezeigten Ausführungsform sind die ersten Kontaktmittel 16 so ausgeführt und
in Bezug zu dem Antriebsmittel 11 so angeordnet, dass bei sich bewegendem Antriebsmittel
11 dieses an den ersten Kontaktmitteln 16 vorbeiläuft und die ersten Kontaktmittel
16 einen permanenten Kontakt zu dem mindestens einen elektrisch leitenden Element
15.1 - 15.n herstellen.
[0014] Im Folgenden sind weitere Ausgestaltungen der ersten Kontaktmittel und weitere Details
zu den erfindungsgemässen Antriebsmitteln beschrieben.
[0015] Das Antriebsmittel 11 hat typischerweise eine Vorderseite 11.1 und eine Rückseite
11.2. Die Längsnuten 17 befinden sich auf der Rückseite 11.2 des Antriebsmittels 11.
Die Rückseite 11.2 des Antriebsmittels 11 bewegt sich an den ersten Kontaktmitteln
16 vorbei, und die ersten Kontaktmittel 16 stellen von der Rückseite 11.2 des Antriebsmittels
11 her den permanenten Kontakt zu den elektrisch leitenden Elementen 15.1 - 15.n her.
[0016] Vorzugsweise handelt es sich bei dem Antriebsmittel 11 um einen Zahnriemen, wie in
den Figuren 1A und 1B zu erkennen, auf dessen Vorderseite 11.1 Zähne 11.3 vorhanden
sind. Ein solcher Zahnriemen 11 kann formschlüssig um eine Treibscheibe (Nr. 12.4
in Fig. 3A) umlaufen. Eine solche Treibscheibe kann Teil einer Antriebseinheit sein.
[0017] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform, die in den Figuren 1A und 1B gezeigt
ist, weisen die ersten Kontaktmittel 16 drehbar gelagerte Kontaktelemente 19.1 - 19.n
auf. Diese Kontaktelemente 19.1 - 19.n greifen mindestens teilweise in die Längsnuten
17 ein, um einen Kontakt zu den elektrisch leitenden Elementen 15.1 - 15.n zu ermöglichen.
[0018] Diese besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Kontaktmittel 16
umfasst eine Anpressrolle 16.1. In Fig. 1A ist ein schematischer Querschnitt gezeigt.
Fig. 1B zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht. Wie erwähnt, handelt es sich
bei dem Antriebsmittel 11 um einen Zahnriemen 11, der auf der Vorderseite 11.1 Zähne
11.3 aufweist. Auf der Rückseite 11.2 des Zahnriemens 11 sind im gezeigten Beispiel
n=7 Längsnuten 17 vorgesehen, die sich parallel zur Längsachse des Zahnriemens 11
erstrecken. Im Zahnriemen 11 sind n=7 elektrisch leitende Elemente 15.1 - 15.n integriert.
Die elektrisch leitenden Elemente 15.1 - 15.n erstrecken sich ebenfalls parallel zur
Längsachse des Zahnriemens 11 und sind durch die Längsnuten 17 von aussen zugänglich.
Diese elektrisch leitenden Elemente 15.1 - 15.n sind flexibel und können je nach Auslegung
des Riemens und der elektrisch leitende Elemente zusätzlich zu den elektrischen Funktionen
auch Zugfunktionen übernehmen. Der Zahnriemen 11 kommt an seiner Rückseite 11.2 mit
Kontaktscheiben 19.1 - 19.n der Anpressrolle 16.1 in Berührung. Diese Kontaktscheiben
19.1 - 19.n greifen dabei in die Längsnuten 17 ein und stellen einen elektrisch leitenden
Kontakt zu den elektrisch leitenden Elementen 15.1 - 15.n her.
[0019] Wie in Fig. 1A und in Fig. 1B schematisch angedeutet, handelt es sich bei der Anpressrolle
16.1 um eine drehbar gelagerte Rolle mit einer Drehachse 16.2. Wenn sich das Antriebsmittel
11 an der Anpressrolle 16.1 vorbei bewegt, wird die Anpressrolle 16.1 in Rotation
versetzt, wobei die Umfangsgeschwindigkeit am äussersten Umfang der Kontaktscheiben
19.1 - 19.n ungefähr der Geschwindigkeit des Antriebsmittels 11 entspricht. Dabei
sind zwischen den Kontaktscheiben 19.1 - 19.n und den elektrisch leitenden Elementen
15.1 - 15.n permanente, nicht-schleifende Verbindungen vorhanden.
[0020] Im Folgenden wird eine von mehreren Möglichkeiten beschrieben, wie elektrisch leitende
Kontakte zu den sich drehenden Kontaktscheiben 19.1 - 19.n hergestellt werden können.
Dafür gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten, die auch im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können.
[0021] An den beiden Stirnflächen der Anpressrolle 16.1 sind im gezeigten Beispiel je drei
Schleifringe 8.1 vorgesehen. Es werden Schleifkontakte 8.2 axial gegen diese Schleifringe
8.1 gedrückt, um Kontakt zwischen den individuellen Kontaktscheiben 19.1 - 19.n und
einer Steckverbindung 9.1 herzustellen. Zwischen den Schleifkontakten 8.2 und der
Steckverbindung 9.1 können zum Beispiel Kabel 9.2 vorgesehen sein. Vorzugsweise sind
die Schleifkontakte 8.2 mit Federn versehen, um einen geeigneten Anpressdruck vorgeben
zu können.
[0022] Der Kontakt zu den Kontaktscheiben 19.1 - 19.n kann auch an anderen Stellen im Bereich
der ersten Kontaktmittel 16 bereitgestellt werden, beispielsweise über Schleifkörper,
die auf den Peripherien der Kontaktscheiben 19.1 - 19.n gleiten.
[0023] Die Anpressrolle 16.1 wird bevorzugt so angeordnet und ausgeführt, dass sie einen
Druck in Bezug auf das Antriebsmittel 11 ausübt und das Antriebsmittel 11 die Anpressrolle
16.1 bzw. die Kontaktscheiben 19.1 - 19.n mindestens um einen Winkel von 3 Grad umschlingt.
[0024] Vorzugsweise umfassen die ersten Kontaktmittel 16 ein Gehäuse 9, das Schutz gegen
unabsichtliche Berührung spannungsführender Teile und gegen Verschmutzung bietet.
[0025] Bei Türantrieben gemäss Erfindung handelt es sich typischerweise um Antriebe, bei
denen das riemenartige Antriebsmittel 11 keine geschlossene Schlaufe bildet, sondern
im Bereich seiner Ankoppelung an einen Türflügel eine Trennstelle 11.4 (Fig. 2A) aufweist.
Um elektrische Verbindungen zwischen den im riemenartigen Antriebsmittel 11 eingebetteten
leitenden Elementen 15.1 - 15.n und elektrischen Mitteln herstellen zu können, die
an einem durch das Antriebsmittel bewegten Türflügel angebracht sind, sind zweite
und gegebenenfalls dritte Kontaktmittel 20.1, 20.2 erforderlich, wie dies im Zusammenhang
mit den Figuren 2A und 2B beschrieben wird. Dieses zweiten und dritten Kontaktmittel
20.1, 20.2 bilden zweckmässigerweise auch ein Kupplungsmittel zwischen den an der
Trennstelle 11.4 vorhandenen Enden des riemenartigen Antriebsmittels 11 sowie zwischen
diesem Antriebsmittel und den die Türflügel 14.1, 14.2 tragenden Laufwagen 14.3, 14.4.
(Fig. 3A, 3B).
[0026] Gemäss Erfindung weisen die zweiten bzw. dritten Kontaktmittel, die in Fig. 2A mit
20 bezeichnet sind, mindestens ein Kontaktelement 21 auf, das in die Längsnut 17 des
Zahnriemens 11 eingreift und einen Kontakt zu mindestens einem der elektrisch leitenden
Elemente 15.1 - 15.n ermöglicht. Vorzugsweise handelt es sich dabei um ein fixes Kontaktelement
21, das einen permanenten Kontakt zum elektrisch leitenden Element herstellt, wie
in Fig. 2A und Fig. 2B zu erkennen ist. Die zweiten bzw. dritten Kontaktmittel 20
bewegen sich im gezeigten Beispiel solidarisch mit dem Zahnriemen 11 und dem durch
den Zahnriemen angetriebenen Türflügel. Zu diesem Zweck können die zweiten Kontaktmittel
20 zwei Elemente 22.1 und 22.2 umfassen, die so ausgelegt sind, dass sie den Zahnriemen
11 umgreifen oder umklammern, wobei sie diesen gleichzeitig an seiner Trennstelle
11.4 koppeln. Es können Schrauben 23 vorgesehen sein, um die zweiten Kontaktmittel
20 an dem Zahnriemen 11 zu befestigen. Bei der gezeigten Ausführungsform stecken mehrere
Kontaktelemente 21 in dem Element 22.2 und ragen in die Längsnuten 17 des Riemens
11 hinein. Durch Schrauben mit Kontermuttern, die in Fig. 2A mit 24 bezeichnet sind,
können die Kontaktelemente 21 fest gegen die elektrisch leitenden Elemente 15.1 -
15.n gepresst werden. Im Bereich der Schrauben mit Kontermuttern 24 können zum Beispiel
Kabel angebracht werden, um zum Beispiel eine Verbindung zu einem elektrischen Mittel
30, 31, 32 an einem Türflügel 14.1, 14.2 (Fig. 3A) herzustellen.
[0027] Ein solcher Türantrieb, wie er anhand von verschiedenen Ausführungsformen beschrieben
und gezeigt wurde, kann in verschiedensten Türanlagen zum Einsatz kommen. Im Folgenden
sind ohne Anspruch auf Vollständigkeit einige Beispiele aufgezählt: Fabrik- oder Garagentore,
Maschinentüren, Klappen an Fahrzeugen, Schrank- oder andere Möbeltüren, Türen oder
Klappen an Elektrogeräten, beispielsweise an Haushaltsgeräten, usw.
[0028] Fig. 3A und 3B zeigen die Anwendung eines erfindungsgemässen Türantriebs an der Aufzugskabine
einer Aufzugsanlage.
In Fig. 3A sind die Türflügel 14.1, 14.2 in geschlossener und in Fig. 3B in offener
Stellung dargestellt. Es handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
[0029] In den Figuren 3A und 3B ist nur ein oberer Teil des Türantriebs der Aufzugskabine
gezeigt. Die Aufzugskabine weist eine Kabinentüre mit zwei Türflügeln 14.1, 14.2 und
einen Türantrieb 10 auf. Der Türantrieb 10 umfasst eine Antriebseinheit 12 und ein
riemenartiges Antriebsmittel 11 zum Bewegen der Türflügel 14.1, 14.2. Im gezeigten
Beispiel umfasst die Antriebseinheit 12 einen Motor 12.1 mit einer Scheibe 12.2, eine
Kette oder einen Riemen 12.3 und eine Treibscheibe 12.4. zum Antreiben des Antriebsmittels
11. Das Antriebsmittel 11 ist beispielsweise ein Zahnriemen, der mehrere elektrisch
leitende Elemente zur Übertragung von Signalen und/oder Energie umfasst, die sich
in Längsrichtung des Antriebsmittels 11 erstrecken.
[0030] Das Antriebsmittel 11 kann ausgeführt sein, wie in den Figuren 1A - 2B gezeigt. Es
können aber auch andere, ähnlich aufgebaute Antriebsmittel verwendet werden. Die elektrisch
leitenden Elemente sind über Längsnuten zugänglich, die sich parallel zu der Längsrichtung
des Antriebsmittels 11 erstrecken. Im Bereich des Antriebsmittels 11 sind erste Kontaktmittel
16 vorgesehen. In der gezeigten Ausführungsform sitzen diese ersten Kontaktmittel
16 auf einem Träger 7 des Türantriebs 10, an welchem auch die Führungsschiene 25 zum
Führen der Türflügel 14.1, 14.2 fixiert sind. Das Antriebsmittel 11 bewegt sich relativ
zu den ersten Kontaktmitteln 16, die einen permanenten Kontakt zu den im Antriebsmittel
integrierten elektrisch leitenden Elementen herstellen. Die ersten Kontaktmittel 16
können im Bereich eines im Wesentlichen gestreckten Trums des Antriebsmittels 11 oder,
wie die strichpunktiert gezeichnete Variante der Kontaktmittel 16, im Bereich der
Umlenkscheibe 18 angeordnet sein. Im Bereich einer Umlenkscheibe oder einer Antriebsscheibe
angebrachte Kontaktmittel sind stets auf der der Scheibe abgewandten Seite des Antriebsmittels
angeordnet, d. h., die ersten Kontaktmittel 16 greifen in diesem Fall im Bereich der
Rückseite des riemenartigen Antriebsmittels 11 auf die elektrisch leitenden Elemente
zu.
Die in Fig. 3A und 3B gezeigten Kontaktmittel 16 können beispielsweise analog zu den
in den Fig. 1A und 1B gezeigten Kontaktmitteln ausgeführt sein.
[0031] Wie in Fig. 3A und 3B dargestellt, ist der Türflügel 14.1 über zweite Kontaktmittel
20.1 und der Türflügel 14.2 über dritte Kontaktmittel 20.2 mechanisch mit dem Antriebsmittel
11 gekoppelt. Die dritten Kontaktmittel 20.2 sind identisch mit den zweiten Kontaktmitteln
20.1, welche vorstehend im Zusammenhang mit Fig. 2A und 2B beschrieben sind. Die Türflügel
14.1 und 14.2 bewegen sich auseinander oder gegeneinander, wenn das Antriebsmittel
11 durch die Antriebseinheit 12 in Bewegung versetzt wird. An einem oder an beiden
Türflügeln 14.1, 14.2, oder im Bereich der Türflügel 14.1, 14.2, befinden sich elektrische
Mittel 30, 31, 32, die sich solidarisch mit den entsprechenden Türflügeln 14.1, 14.2
bewegen. In dem Türflügel 14.1 kann zum Beispiel ein Anzeige-Panel 30 vorgesehen sein,
und/oder die Türflügel können Lichtvorhangleisten 31 an den Türflügelkanten aufweisen,
und/oder am Laufwagen 14.3, 14.4 der Türflügel können elektrische Aktuatoren 32 zum
Betätigen einer Kabinentür-Schachttür-Kupplung angebracht sein. Diese elektrischen
Mittel 30, 31, 32 müssen elektrisch gespeist werden oder müssen in der Lage sein,
Signale zu empfangen oder abzugeben.
[0032] Gemäss Erfindung werden die elektrischen Mittel 30, 31, 32 zu diesem Zweck leitend
(zum Beispiel mit Kabeln) mit den fixen Kontaktelementen 21 der zweiten und dritten
Kontaktmittel 20.1, 20.2 verbunden. Die linke Flügeltüre 14.1 ist mit den zweiten
Kontaktmitteln 20.1 und die rechte Flügeltüre 14.2 ist mit den dritten Kontaktmitteln
20.2 verbunden.
[0033] Mittels der beschriebenen Erfindung kann eine Speisung und/oder Signalübertragung
zum Beispiel von einer Steuerung 6 über einen Kabelbaum 5, die ersten Kontaktmittel
16, das Antriebsmittel 11 mit den in diesem integrierten elektrisch leitenden Elementen
und die zweiten Kontaktmittel 20.1 zu den elektrischen Mitteln 30, 31, 32 an dem ersten
Türflügel 14.1 erfolgen. Analog können elektrische Verbindungen auch zum zweiten Türflügel
14.2, in diesem Fall über die dritten Kontaktmittel 20.2, aufgebaut werden.
[0034] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der das erste Kontaktmittel 16
mit seiner Anpressrolle 16.1 kein riemenführender Bestandteil des Türantriebs der
Kabinentüren ist und somit an vielen verschiedenen Stellen im Bereich des Antriebsmittels
11 positioniert werden kann.
[0035] Als riemenartiges Antriebsmittel wird im vorliegenden Zusammenhang ein Antriebsmittel
bezeichnet, das eine längliche Ausdehnung und einen im Wesentlichen rechteckförmigen
Querschnitt hat und in sich flexibel ist. Als typische Beispiele sind der Flachriemen,
der Zahnriemen und der Keilrippenriemen genannt, wobei diese Aufzählung nicht als
Einschränkung verstanden werden soll.
[0036] Die elektrisch leitenden Elemente in den Antriebsmitteln können beliebige Querschnittsformen
haben, wobei runde oder ovale Querschnitte bevorzugt sind. Vorzugsweise kommen elektrische
Leiter zum Einsatz, die aus feinen Drähten hergestellte Drahtseile bilden und mehrere
Litzen umfassen. Als Drahtmaterial eignen sich insbesondere Kupferlegierungen mit
für diese Anwendung optimierten Festigkeitseigenschaften.
[0037] Als elektrisch leitende Elemente können auch Metallbänder verwendet werden, die beispielsweise
aus Federbronze bestehen.
[0038] Vorteilhafterweise werden die elektrisch leitenden Elemente bei der Herstellung der
riemenartigen Antriebsmittel in diese integriert. Bei einem bevorzugten Herstellverfahren
gelangen die elektrisch leitenden Elemente in die Antriebsmittel, indem sie - gemeinsam
mit Zugträgern - während der Herstellung des Riemenmantels mittels Extrusion in diesen
eingebettet werden. Die erforderlichen Längsnuten werden dabei im selben Extrusionsvorgang
erzeugt.
[0039] Die elektrisch leitenden Elemente im Antriebsmittel können auch durch Aufplattieren
von flexiblen Folien aus Kupferlegierungen realisiert werden, wobei die Folien beispielsweise
durch Kleben am Grund von Längsnuten oder einfach an der Oberfläche des riemenartigen
Antriebsmittels fixiert sind. Vorteilhafterweise werden die Folien dabei im Bereich
der in Bezug auf Biegung neutralen Zone des biegsamen Antriebsmittels angeordnet.
[0040] Es wird als ein wesentlicher Vorteil der Erfindung angesehen, dass die ersten Kontaktmittel
an vielen verschiedenen Stellen eines Türantriebs positioniert werden können. Man
kann somit den Standort der Kontaktmittel so wählen, dass er möglichst günstig für
die Einspeisung und/oder Entnahme von Signalen und/oder Energie ist. So können die
Kontaktmittel zum Beispiel in der unmittelbaren Nähe einer Steuerung angeordnet sein.
Ausserdem kann man zum Beispiel die Kontaktmittel an Stellen anordnen, wo ungenutzter
Raum vorhanden ist, oder wo sie vor Verschmutzung geschützt sind.
[0041] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemässen Einrichtung besteht darin, dass existierende
Türantriebe mit dieser Einrichtung nachträglich ausrüstbar sind, indem ein konventionelles
riemenartiges Antriebsmittel durch ein erfindungsgemässes Antriebsmittel ersetzt wird,
wobei mindestens erste Kontaktmittel in einem Bereich des Antriebsmittels angeordnet
wird, der gut zugänglich ist. Die Erfindung kann als Nachrüstsatz angeboten werden,
dessen Montage einfach ist.
[0042] Untersuchungen haben ergeben, dass zwischen den ersten Kontaktmitteln und dem elektrisch
leitenden Element ein Kontaktbereich von ausreichender Länge gewährleistet sein sollte.
Zweckmässigerweise wird dies erreicht, indem die ersten Kontaktmittel so mit dem Antriebsmittel
zusammenwirken, dass die elektrisch leitenden Elemente die scheibenförmigen Kontaktelemente
um einen Winkel von mindestens 3° umschlingen. Dadurch kann ein permanenter, sicherer
und störungsfreier Kontakt auch in extremen Situationen gewährleistet werden. Ausserdem
spielen dann Verschmutzungen eine untergeordnete Rolle.
[0043] Die auf den elektrisch leitenden Elementen abrollenden Kontaktscheiben 19.1 - 19.n
können durch auf den leitenden Elementen gleitende Schleifkontakte ersetzt werden.
Eine solche Lösung ist zwar kostengünstiger, hat jedoch den Nachteil, dass sie Schleifgeräusche
erzeugt und bei der Übertragung von Elektronik-Signalen Störungen verursachen kann.
[0044] Die Erfindung kann vorteilhaft auch mit kabellos arbeitenden Kommunikationsmitteln
ergänzt oder erweitert werden, indem diese Kommunikationsmittel leistungsarme Signale
übertragen und die erfindungsgemässe Einrichtung elektrische Ströme höherer Leistung
überträgt.
1. Türantrieb (10) mit einer Antriebseinheit (12) und einem riemenartigen Antriebsmittel
(11) zum Bewegen mindestens eines Türflügels (14.1, 14.2) einer Schiebetüre, dadurch gekennzeichnet,
dass in oder an dem Antriebsmittel (11) mindestens ein elektrisch leitendes Element (15.1
- 15.n) zur Übertragung von Signalen und/oder Energie vorgesehen ist, das sich in
Längsrichtung des Antriebsmittels (11) erstreckt.
2. Türantrieb (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich eines im Wesentlichen gestreckten Trums des Antriebsmittels (11) oder
im Bereich einer Antriebs- oder Umlenkscheibe (12.4, 12.5) auf der der Antriebs- oder
Umlenkscheibe abgewandten Seite des Antriebsmittels erste Kontaktmittel (16) angeordnet
sind, zu denen sich das Antriebsmittel (11) relativ bewegt, wobei die ersten Kontaktmittel
(16) einen permanenten Kontakt zu dem elektrisch leitenden Element (15.1 - 15.n) herstellen.
3. Türantrieb (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitende Element (15.1 - 15.n) im Antriebsmittel (11) eingebettet
ist und das Antriebsmittel (11) mindestens eine Längsnut (17) aufweist, die einen
Zugang der ersten Kontaktmittel (16) zu dem elektrisch leitenden Element (15.1 - 15.n)
ermöglicht.
4. Türantrieb (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Türantrieb (10) Teil einer Aufzugsanlage ist und es sich bei dem Türflügel um
einen Kabinentürflügel (14.1, 14.2) oder einen Schachttürflügel handelt.
5. Türantrieb (10) nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (11)
- eine Vorderseite (11.1) und eine Rückseite (11.2) aufweist,
- die Längsnut (17) sich auf der Rückseite (11.2) des Antriebsmittels (11) befindet,
- bei sich bewegendem Türflügel (14.1, 14.2) die Rückseite (11.2) des Antriebsmittels
(11) an den ersten Kontaktmitteln (16) vorbeiläuft, und
- die ersten Kontaktmittel (16) von der Rückseite (11.2) des Antriebsmittels (11)
her den permanenten Kontakt zu dem mindestens einen elektrisch leitenden Element (15.1
- 15.n) herstellen.
6. Türantrieb (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Antriebsmittel (11) um einen Zahnriemen handelt, auf dessen Vorderseite
(11.1) Zähne (11.3) vorgesehen sind und das Antriebsmittel (11) formschlüssig eine
Treibscheibe (12.4) umläuft, die Teil der Antriebseinheit (12) ist.
7. Türantrieb (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Kontaktmittel (16) mindestens ein drehbar gelagertes Kontaktelement (19.1
- 19.n) aufweisen, das mindestens teilweise in die Längsnut (17) eingreift und einen
Kontakt zu dem mindestens einen elektrisch leitenden Element (15.1 - 15.n) ermöglicht.
8. Türantrieb (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das drehbar gelagerte Kontaktelement (19.1 - 19.n) Teil einer Anpressrolle (16.1)
ist oder im Bereich einer solchen Anpressrolle angeordnet ist, wobei die Anpressrolle
(16.1) nicht die Aufgabe hat, das Antriebsmittel (11) anzutreiben oder umzulenken.
9. Türantrieb (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpressrolle (16.1) im Bereich eines im Wesentlichen gestreckten Trums des Antriebsmittels
11 angeordnet ist, wobei sie einen Druck in Bezug auf das Antriebsmittel (11) ausübt
und das Antriebsmittel (11) die Anpressrolle mindestens um einen Winkel von 3 Grad
umschlingt.
10. Türantrieb (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zweite Kontaktmittel (20.1, 20.2) vorgesehen sind, die mit dem Antriebsmittel
(11) und dem Türflügel (14.1) verbunden sind und mindestens ein Kontaktelement (21)
aufweisen, das einen permanenten Kontakt zu dem mindestens einen elektrisch leitenden
Element (15.1 - 15.n) ermöglicht, wobei das Kontaktelement (21) sich solidarisch mit
dem Türflügel (14.1) bewegt.
11. Aufzugsanlage mit einer Aufzugskabine, einer Kabinenschiebetüre mit mindestens einem
Türflügel (14.1, 14.2) und einem Türantrieb (10), der eine Antriebseinheit (12) und
ein riemenartiges Antriebsmittel (11) zum Bewegen des mindestens einen Türflügels
(14.1, 14.2) umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
- dass in oder an dem Antriebsmittel (11) mindestens ein elektrisch leitendes Element (15.1
- 15.n) zur Übertragung von Signalen und/oder Energie vorgesehen ist, das sich in
Längsrichtung des Antriebsmittels (11) erstreckt.
12. Aufzugsanlage nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
- dass im Bereich eines im Wesentlichen gestreckten Trums des Antriebsmittels oder im Bereich
einer Antriebs- oder Umlenkscheibe (12.4, 12.5) auf der der Antriebs- oder Umlenkscheibe
abgewandten Seite des Antriebsmittels (11) erste Kontaktmittel (16) angeordnet sind,
zu denen sich das Antriebsmittel (11) relativ bewegt, wobei die ersten Kontaktmittel
(16) einen permanenten Kontakt zu dem elektrisch leitenden Element (15.1 - 15.n) herstellen.
- dass der mindestens eine Türflügel (14.1, 14.2) mit dem Antriebsmittel (11) gekoppelt
ist und sich bewegt, wenn das Antriebsmittel (11) sich bewegt.
13. Aufzugsanlage nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die ersten Kontaktmittel (16) stationär mit der Aufzugskabine verbunden sind, und
- an dem mindestens einen Türflügel (14.1, 14.2) oder im Bereich des mindestens einen
Türflügels (14.1, 14.2) elektrische Mittel (30, 31) vorgesehen sind, die sich solidarisch
mit dem mindestens einen Türflügel (14.1, 14.2) bewegen,
wobei die elektrischen Mittel (30, 31) über das mindestens eine elektrisch leitende
Element (15.1 - 15.n) elektrisch mit den ersten Kontaktmitteln (16) verbunden sind.
14. Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Türantrieb (10) ein Türantrieb (10) gemäss einem der Ansprüche 2 bis 10 ist.