[0001] Die Erfindung betrifft eine Trägerplatte aus folienartigem Kunststoff für einen Boden-,
Wand- oder Deckenaufbau, insbesondere für einen plattenbekleideten Wand- oder Bodenaufbau,
zum Erzielen einer Entkopplung zwischen dem Untergrund und der auf die folienartige
Platte aufzubringenden Flächenbekleidung.
[0002] Die Plattenbeläge werden vielfach im sogenannten Dünnbettverfahren verlegt, wobei
ein geeigneter Kontaktkleber verwendet wird, um die Plattenbeläge auf dem Untergrund
zu fixieren. Aufgrund von unterschiedlichen Wärmeausdehnungen der Bekleidung und des
Untergrundes sowie den damit verbundenen Spannungen können Risse in der Flächenbekleidung
entstehen, welche bis zum Ablösen von Teilen der Flächenbekleidung führen können.
[0003] Zum Abbau solcher Spannungsunterschiede wurde gemäß der
DE 37 04 414 A1 eine Trägerplatte aus folienartigem Kunststoff vorgeschlagen, die abwechselnd nach
beiden Seiten hin offene schwalbenschwanzförmige Nuten umfasst, welche sich bei Druck-
und Zugbeanspruchung quer zum Verlauf der Nuten bewegen lassen. Auf einer Seite der
Trägerplatte ist ein netzartiges Vlies vorgesehen, um die Trägerplatte mit dem Untergrund,
wie beispielsweise Estrich, zu verbinden und eine höhere Haftung mit einem Kleber
zu erzielen. Diese Trägerplatte weist den Nachteil auf, dass sie nur in einer begrenzten
Richtung dehnfähig beziehungsweise zusammendrückbar ist, nämlich quer zur Längserstreckung
der schwalbenschwanzförmigen Nuten. Durch eine solche Trägerplatte ist der notwendige
Spannungsabbau vielfach nicht möglich.
[0004] Um den Spannungsabbau in beiden Richtungen zu ermöglichen, wurde gemäß der
DE 299 24 180 U1 eine Trägerplatte vorgeschlagen, welche auf einer Plattenseite sich kreuzende Ausprägungen
umfasst, die jeweils umfänglich geschlossene Kammern bilden. Die Kammern dienen zur
Aufnahme eines Klebers oder Mörtels, wodurch ein inniger Verbund mit der Kleber- oder
Mörtelschicht und der darauf aufgebrachten Flächenbekleidung entsteht. Durch diese
sich kreuzenden Ausprägungen wird eine folienartige Platte vorgeschlagen, welche in
beiden Richtungen ihrer Erstreckungsebene zumindest im geringen Ausmaß dehnfähig beziehungsweise
zusammenschiebbar ist, so dass Spannungsdifferenzen aus dem Untergrund und der Bekleidung
durch die Trägerplatte aufgenommen werden können. Zusätzlich weisen die Kammern Hinterschneidungen
auf, wodurch die in die Kammern eingebrachten Kleber- oder Mörtelstelzen mit den Hinterschneidungen
der Kammern verhaken.
[0005] Diese Ausgestaltung weist den Nachteil auf, dass die Mörtelstelzen im Bereich der
Hinterschneidung eine Einschnürung gegenüber der Aufstandsfläche im Boden der Kammer
aufweisen und dass im Bereich der Einschneidung eine Rissbildung und Ablösen der in
den Kammern eingebrachten Aufstandselemente zur darüber liegenden Mörtelschicht gegeben
ist. Die durch den Hinterschnitt zunächst erzielte formschlüssige Verklammerung wird
durch eine Rissbildung in der Einschnürungsebene gelöst. Der innige Verbund ist nicht
mehr gegeben und der Spannungsabbau zwischen Untergrund und Bekleidung nicht mehr
möglich.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Trägerplatte aus folienartigem
Kunststoff für den Boden-, Wand- oder Deckenaufbau, insbesondere für den plattenbekleideten
Wand- oder Bodenaufbau, vorzuschlagen, durch welche eine Verbesserung der Entkopplung
beziehungsweise des Abbaus von unterschiedlichen Spannungen zwischen Untergrund und
Flächenbekleidung ermöglicht ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Trägerplatte gemäß den Merkmalen des
Anspruch 1 gelöst. Diese erfindungsgemäße Trägerplatte weist aus Vertiefungen gebildete
Kammern mit hinterschneidungsfreien Wandabschnitten auf, wobei die Vertiefungen der
Kammern durch ein netzartiges Gewebe abgedeckt oder überdeckt sind. Durch die hinterschneidungsfreie
Ausgestaltung der Wandabschnitte ist eine Querschnittsverjüngung von Mörtel- oder
Kleberstelzen in der jeweiligen Kammer nicht gegeben, welcher trotz des netzartigen
Gewebes in die Kammer gelangt. Dadurch ist ein verbesserter Kraftfluss zum Ableiten
der Kräfte bei senkrechten, von oben einwirkenden Belastungen gegeben und eine Rissbildung
im Übergangsbereich zwischen den Mörtelstelzen zur flächigen Mörtelschicht verhindert.
Durch das netzartige Gewebe wird sichergestellt, dass die Kleber- oder Mörtelschicht,
welche beispielsweise Fliesen, Feinsteinzeugplatten, Keramik-, Tonplatten oder Platten
aus weiteren Materialien, wie Kunststoffe, Holz, Kork oder dergleichen, sich mit der
Plattenseite verbindet, auf der das netzartige Gewebe aufgebracht ist. Zusätzlich
wird erzielt, dass zwischen der die Flächenbekleidung aufnehmenden Mörtel- oder Kleberschicht
und den Aufstandselementen oder Mörtelstelzen sich das netzartige Gewebe erstreckt
oder eingebunden ist und eine Verklammerung bildet. Alternativ kann auch unmittelbar
eine Flächenbekleidung, wie beispielsweise Putz, aufgebracht werden, der sich mit
dem netzartigen Gewebe gut verankert und zum Untergrund entkoppelt ist. Durch diese
erfindungsgemäße Ausgestaltung der Trägerplatte wird ein optimaler Abbau von auftretenden
Spannungen und eine beständige Entkopplung zwischen dem Untergrund und einer Flächenbekleidung
erzielt.
[0008] Nach einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Kammerwandabschnitte, die sich zwischen den die eine Plattenseite bildenden Stirnseiten
und der gegenüberliegenden Plattenseite, welche durch die Kammern verbindende Flächenabschnitte
gebildet ist, senkrecht erstrecken. Dadurch können säulenförmige Aufstandselemente
gebildet werden. Die Grundfläche beziehungsweise die Form der Kammer kann dabei beliebig
in der Geometrie ausgestaltet werden. Beispielsweise können drei- oder mehreckige
als auch runde Kammergrundflächen ausgebildet werden.
[0009] Nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Wandabschnitte
einen konischen Verlauf zwischen der einen und der gegenüberliegenden Plattenseite
aufweisen, wobei diese Wandabschnitte sich von einer Plattenseite, welche durch die
die Kammern verbindenden Flächenabschnitte gebildet ist, zur anderen Plattenseite,
welche durch die Stirnseiten der Kammern gebildet wird, verjüngen. Diese konischen
Flächen erleichtern das vollständige Einbringen des Mörtels oder Klebers in die Kammern
zum vollständigen Ausfüllen mit Mörtel oder Kleber.
[0010] Die Neigung der konisch verlaufenden Wandabschnitte ist vorteilhafterweise in einem
Winkel von weniger als 20° vorgesehen. Dadurch wird die Kraftaufnahme einerseits und
das Befüllen der Kammern andererseits optimiert.
[0011] Das die Vertiefung der Kammern abdeckende netzartige Gewebe ist vorteilhafterweise
auf die die Kammern verbindenden Flächenabschnitte der einen Plattenseite aufgeklebt.
Dadurch können unterschiedliche Materialien für das netzartige Gewebe und die Trägerplatte
aus folienartigem Kunststoff gewählt werden. Durch das Aufkleben ist des Weiteren
der Vorteil gegeben, dass das netzartige Gewebe gegenüber den Flächenabschnitten geringfügig
hervorsteht und eine zusätzliche Verzahnung mit der an der Flächenbekleidung anhaftenden
Kleber- oder Mörtelschicht ermöglicht.
[0012] Nach einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das die
Vertiefungen abdeckende netzartige Gewebe auf die die Kammern verbindenden Flächenabschnitte
aufgeschweißt ist. Dadurch ist ermöglicht, dass das netzartige Gewebe und die Trägerplatte
in den Kontaktbereichen zu einer Einheit verbunden werden, wodurch sehr hohe Festigkeiten
erzielbar sind. Gleichzeitig können die Vorteile zur aufgeklebten Ausführungsform
des netzartigen Gewebes beibehalten werden. Alternativ kann auch vorgesehen sein,
dass das netzartige Gewebe zumindest teilweise während dem Aufschweißprozess in die
Plattenseite eingebettet wird.
[0013] Zur Herstellung einer Schmelzverbindung zwischen dem netzartigen Gewebe und der Trägerplatte
ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass das Netzgewebe aus einem thermoplastischem
Kunststoff hergestellt ist. Solche thermoplastischen Kunststoffe sind säurebeständig
und weisen eine hohe Festigkeit auf.
[0014] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
das die Vertiefungen überdeckende oder abdeckende netzartige Gewebe eine Maschenweite
von wenigstens 0,04 mm
2, insbesondere 0,5 bis 5 mm
2, aufweist. Dadurch wird ein leichtes Einbringen oder Befüllen der Kammern durch eine
Kleber- oder Mörtelschicht sowie weiteren fließfähigen und aushärtbaren Massen ermöglicht.
Gleichzeitig ist jedoch gewährleistet, dass eine hinreichende Anzahl von Maschen die
Vertiefung beziehungsweise die Kammern überdeckt, um eine Fixierung der Klebe- oder
Mörtelstelzen innerhalb jeder Kammer zu ermöglichen. Bevorzugt ist vorgesehen, dass
wenigstens zwei Maschen je Kammer vorgesehen sind. Die Größe der Kammer beziehungsweise
die Maschenweite des netzartigen Gewebes oder Vlieses können hierbei aneinander angepasst
werden, so dass eine optimale Verklammerung gegeben ist.
[0015] Das netzförmige Gewebe zum Abdecken der Vertiefungen ist bevorzugt gitterförmig aus
miteinander verschweißten Rovings ausgebildet. Dabei ist vorgesehen, dass das netzartige
Gewebe in beide Richtungen der Erstreckungsebene gleiche Zugfestigkeiten aufweist,
um einen gleichmäßigen Spannungsabbau zu ermöglichen.
[0016] Die Rovings für das Netzgewebe sind bevorzugt aus gedrallten Einzelfasern ausgebildet,
um eine hohe Druckfestigkeit aufzuweisen.
[0017] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Maschenweite
des netzartigen Gewebes oder Vlieses kleiner als ein Flächenabschnitt zwischen zwei
Kammern ausgebildet ist. Dadurch können zumindest zwei sich kreuzende Fasern des Gewebes
beziehungsweise zumindest eine Kette und ein Schuss des Gewebes mit dem Flächenabschnitt
verschweißt oder verklebt sein. Dadurch kann die freie Öffnung der Kammer mit einem
strafferen Gewebe- oder Vliesabschnitt überspannt werden.
[0018] Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben
werden im Folgenden anhand den in den Zeichnungen dargestellten Beispielen näher beschrieben
und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können
einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Trägerplatte,
- Figur 2
- eine schematische Draufsicht auf die Trägerplatte,
- Figur 3
- eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Trägerplatte in einer
Einbausituation zum Entkoppeln von Spannungsunterschieden und
- Figur 4
- eine schematische Schnittdarstellung einer alternativen Ausgestaltung der Trägerplatte
in einer Einbausituation gemäß Figur 1.
[0019] Eine erfindungsgemäße Trägerplatte 11 ist in Figur 1 perspektivisch dargestellt.
Die Trägerplatte 11 besteht aus einer Kunststofffolie, welche eine Vielzahl von Kammern
12 aufweist, die durch Vertiefungen 14 der Kunststofffolie gebildet sind. Die Kammern
12 werden beispielsweise durch Vakuumverformen oder Tiefziehen hergestellt. Die Trägerplatte
11 weist eine Vielzahl von Kammer 12 auf, deren Anordnung in mehreren Zeilen und Spalten
oder in festgelegten Mustern zueinander angeordnet sind. Zwischen den Vertiefungen
14 sind Flächenabschnitte 16 ausgebildet, welche die Kammern 12 miteinander verbinden.
Ausgehend von diesen Flächenabschnitten 16 erstrecken sich gemäß der ersten Ausführungsform
senkrecht dazu angeordnete Wandabschnitte 18, welche in einen Boden 19 übergehen,
die mit einer außenliegenden Stirnseite 21 eine erste Plattenseite 22 bilden. An den
Stirnseiten 21 der Kammern 12 ist ein netzartiges Gewebe oder Vlies 23 aufgeklebt,
welches zur Verklammerung der Trägerplatte 11 in einer auf einem Untergrund aufgebrachten
Kontaktschicht dient. Das netzartige Gewebe oder Vlies 23 ist als feinmaschiges Gittergewebe
oder als perforiertes Vlies ausgebildet und auf den Stirnseiten 21 der Kammern 12
durch eine Klebeverbindung befestigt. Beispielsweise ist das Gewebe oder Vlies aus
Polypropylen ausgebildet.
[0020] Der ersten Plattenseite 22 gegenüberliegend ist eine zweite Plattenseite 26 durch
die die Kammern 12 verbindenden Flächenabschnitte 16 gebildet. Auf diese Plattenseite
26 ist ein weiteres netzartiges Gewebe 27 oder Vlies aufgebracht, welches von dem
auf der ersten Plattenseite 22 aufgebrachten netzartigem Gewebe oder Vlies 23 abweicht.
Dieses auf der zweiten Plattenseite 26 aufgebrachte netzartige Gewebe oder Vlies 27
ist grobmaschig ausgebildet und durch eine Klebeverbindung oder eine Schweißverbindung
mit den Flächenabschnitten 16 verbunden. Das netzartige Gewebe 27 erstreckt sich mit
seinen Maschen über die Vertiefungen 14 der Kammern 12. Bevorzugt ist das netzartige
Gewebe 27 aus demselben Material wie die Trägerplatte 11 hergestellt. Beispielsweise
wird HDPE-Kunststoff eingesetzt. Die Reiß- beziehungsweise Zugfestigkeit des Gewebes
27 weist zumindest 250 N/5 cm auf. Des Weiteren weist das Gewebe 27 bevorzugt eine
Dehnfähigkeit von wenigstens 5 % auf, so dass eine gewisse Elastizität für die Entkopplung
und bei Temperaturschwenkungen gegeben ist.
[0021] Die in Figur 1 dargestellten Kammern 12 weisen einen kreisrunden Boden 19 und eine
Stirnfläche 21 auf und sind säulen- oder zylinderförmig ausgebildet. Alternativ zur
runden Grundfläche können auch dreieckige, quadratische oder mehreckige Grundflächen
oder rauten- oder trapezförmige Grundflächen vorgesehen sein.
[0022] In Figur 2 ist eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Trägerplatte 11 gemäß Figur
1 dargestellt. Das netzartige Gewebe 27 auf der zweiten Plattenseite 26 weist eine
Maschenweite auf, welche ein Einbringen von Mörtel oder Kleber in die Kammer 12 nahezu
behinderungsfrei ermöglicht. Bevorzugt ist eine Maschenweite des Gewebes von wenigstens
0,04 mm
2 vorgesehen. Zum leichten Einbringen eines Fliesenklebers oder -mörtels ist insbesondere
eine Maschenweite von 0,5 mm
2 bis 5 mm
2 vorgesehen. Die abzudeckende Fläche der Vertiefung 14 ist an die Maschenweite des
Gewebes 27 angepasst, so dass zumindest zwei Maschen die Vertiefung 14 überdecken.
Dadurch wird eine hinreichend straffe Überdeckung der Vertiefung 14 durch das netzartige
Gewebe 27 ermöglicht.
[0023] In Figur 3 ist eine schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Trägerplatte
11 gemäß den Figuren 1 und 2 in einer Einbausituation dargestellt. Auf einem Untergrund
31 wird ein Kleber oder Mörtel 32 aufgebracht. Im Anschluss daran wird die Trägerplatte
11 mit dem feinmaschigen netzartigen Vlies 23 auf dem Untergrund 31 ausgelegt. Der
Mörtel 32 verklammert sich in dem feinmaschigen netzartigen Vlies 23, welches aus
einem Kunststoff- oder Naturfasermaterial ausgebildet sein kann. Das netzartige Vlies
23 ist derart ausgebildet, dass beim Auslegen der Trägerplatte 11 ein Eindringen des
Mörtels in Bereiche 33 nicht erfolgt. Dadurch kann eine Luftzirkulation in diesen
Freiräumen 33 erfolgen.
[0024] Nach dem Auslegen und Befestigen der Trägerplatte 11 auf dem Untergrund 31 wird ein
Kleber oder Mörtel 34 auf die Trägerplatte 11 eingebracht, der in der Konsistenz von
dem Mörtel oder Kleber 32 abweichen kann. Dabei wird der Mörtel 34 durch das grobmaschige
netzartige Gewebe 27 zum Befüllen in die Kammer 12 eingebracht. Gleichzeitig erfolgt
ein Verhaken der Mörtelschicht an dem gitterförmigen, grobmaschigen Gewebe 27, welches
auf den Flächenabschnitten 16 vorgesehen ist. Im Anschluss daran werden Platten 36
zur Ausbildung einer Flächenbekleidung 37 auf die Mörtelschicht 34 aufgebracht. Nach
dem Aushärten des Mörtels 34 wird die Flächenbekleidung 37 durch das Einbringen von
Fugen 38 fertiggestellt.
[0025] Die Mörtelschicht 34 bildet in den Kammern 12 Aufstandselemente oder Mörtelstelzen,
welche einen Lastabtrag ermöglichen. Darüber hinaus werden auftretende Scherkräfte
zwischen dem Untergrund 31 und der Flächenbekleidung 37 durch die Trägerplatte 11
entkoppelt. Das netzartige Gewebe 27 durchquert die Mörtelstelze und ermöglicht eine
Stabilisierung und Aussteifung der Mörtelstelze, da das netzartige Gewebe 27 wie eine
Bewehrung wirkt. Dadurch kann die Festigkeit des Verbundes erhöht und gleichzeitig
die Rissbildung durch die Spannungsentkopplung verringert werden.
[0026] In Figur 4 ist eine Einbausituation einer alternativen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Trägerplatte 11 dargestellt. Diese Trägerplatte 11 weicht von der Trägerplatte 11
gemäß Figur 2 in der Form der Kammern 12 ab. Die übrigen Merkmale sind gleich, so
dass auf die vorangegangenen Figuren verwiesen wird. Die Trägerplatte 11 gemäß Figur
4 weist konische Wandabschnitte 18 auf, welche sich zum Boden 19 hin verjüngen. Somit
sind, im Querschnitt gesehen, bei einem runden Boden 19 kegelstumpfförmige Kammern
12 ausgebildet. Alternativ können auch drei- oder mehreckig ausgebildete Formen des
Bodens 19 und der Vertiefung 14 beziehungsweise Öffnung zur Vertiefung 14 ausgebildet
sein. Durch die auch geringfügige Verringerung der Bodenfläche 19 gegenüber der Vertiefung
14 im Bereich des Flächenabschnittes 16 kann das vollständige Befüllen der Kammer
12 mit Mörtel 34 erleichtert sein. Diese Querschnittsformen der Kammern 12 ermöglichen
ebenfalls einen optimalen Lastabtrag, eine Entkopplung von Spannungsunterschieden
sowie eine Verringerung oder Verhinderung der Rissbildung in der durch den Kleber
oder Mörtel 34 gebildeten Schicht.
1. Trägerplatte aus folienartigem Kunststoff für einen Boden-, Wand oder Deckenaufbau,
insbesondere einen plattenbekleideten Wand- oder Bodenaufbau, zum Erzielen einer Entkopplung
zwischen dem Untergrund (31) und einer auf der folienartigen Platte (11) aufzubringenden
Flächenbekleidung (37), welche eine Vielzahl von Kammern (12) aufweist, die durch
Vertiefungen (14) aus einer Ebene der Trägerplatte (11) ausgebildet sind, deren äußere
Stirnseiten (21) eine erste Plattenseite (22) bilden, wobei die Vertiefungen (14)
zur Aufnahme eines zur Ausbildung einer Kontaktschicht mit der aufzubringenden Flächenbekleidung
(37) vorgesehenen aushärtenden Kontaktmittel (34), wie Mörtel oder Kleber, ausgebildet
sind und mit einem an der ersten Plattenseite (22) angeordneten netzartigen Gewebe
(23) oder Vlies, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammern (12) zwischen der ersten und einer gegenüberliegenden Plattenseite (22,
27) einen hinterschneidungsfreien Wandabschnitt (18) aufweisen und dass auf der gegenüberliegenden
Plattenseite (26) ein die Vertiefungen (14) überdeckendes netzartiges Gewebes (27)
vorgesehen ist.
2. Trägerplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandabschnitte (18) der Kammern (22) senkrecht zwischen den die eine Plattenseite
(22) bildenden Stirnseiten (21) der Kammern (12) und die Kammern (12) verbindenden
Flächenabschnitte (16), welche die gegenüberliegende Plattenseite (26) bilden, angeordnet
sind.
3. Trägerplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Wandabschnitte (18) zwischen den die eine Plattenseite (22) bildenden Stirnseiten
(21) der Kammern (12) und die Kammern (12) verbindenden Flächenabschnitte (16), welche
die gegenüberliegende Plattenseite (26) bilden, sich konisch verjüngend zu den Stirnseiten
(21) der Kammer (12) erstrecken.
4. Trägerplatten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigung der Wandabschnitte (18) weniger als 20° umfasst.
5. Trägerplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das die Vertiefungen (14) abdeckende netzartige Gewebe (27) auf die Flächenabschnitte
(16) der Plattenseite (26) aufgeklebt ist.
6. Trägerplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das die Vertiefungen (14) abdeckende netzartige Gewebe (27) auf die Flächenabschnitte
(16) der Plattenseite (26) aufgeschweißt ist.
7. Trägerplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das die Vertiefungen (14) abdeckende netzartige Gewebe (27) aus einem thermoplastischen
Kunststoff, insbesondere High Density Polyethylen (HDPE), ausgebildet ist.
8. Trägerplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das die Vertiefungen (14) abdeckende netzartige Gewebe (27) eine Maschenweite von
wenigstens 0,04 mm2, insbesondere 0,5 bis 5 mm2, aufweist.
9. Trägerplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das die Vertiefungen (14) abdeckende netzartige Gewebe (27) aus gitterförmig miteinander
verschweißten Rovings ausgebildet ist.
10. Trägerplatte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rovings gedrallt ausgebildet sind.
11. Trägerplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschenweite des netzartigen Gewebes (27) oder Vlieses kleiner als ein Flächenabschnitt
zwischen zwei Kammern (22) ausgebildet ist.