(19)
(11) EP 1 700 978 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.09.2006  Patentblatt  2006/37

(21) Anmeldenummer: 05028120.3

(22) Anmeldetag:  22.12.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04H 15/22(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 09.03.2005 DE 102005010683

(71) Anmelder: EADS Deutschland GmbH
85521 Ottobrunn (DE)

(72) Erfinder:
  • Pfeiffer, Hans
    88090 Immenstaad (DE)

(74) Vertreter: Meel, Thomas 
Patentassessor EADS Deutschland GmbH Patentabteilung SLSIP1
88039 Friedrichshafen
88039 Friedrichshafen (DE)

   


(54) Mobiles Gebäude


(57) Die Erfindung betrifft ein mobiles Gebäude (G1), bestehend aus starren, lastführenden Flächenelementen (F1,F2,F3,F4,F5) und damit verbundenen ein oder mehreren aufblasbaren, flexiblen Flächenelementen (FX), wobei im Transportzustand mehrere der lastführenden, starren Flächenelemente (F1,F2,F3,F4,F5) einen quaderförmigen Container mit Boden und umlaufenden Bordwänden zur Aufnahme der aufblasbaren, flexiblen Flächenelemente (FX) bilden, und die Höhe des Containers geringer ist als die Höhe des Gebäudes (G1). Ein Gebäude, welches aus mehreren Teilmodulen, die nach den oben genannten Prinzipien konstruiert sind, aufgebaut sind, ist ebenfalls Gegenstand der Erfindung.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein mobiles Gebäude, insbesondere zum Einsatz als militärischer Gefechtsstand, Lazarett oder Feldlager.

[0002] Derartige mobile Gebäude sind, insbesondere bei den so genannten militärischen Krisenreaktionskräften, im weltweiten Einsatz. Dabei spielt die Anforderung, die Gebäude mit Luftfahrzeugen zu transportieren und insbesondere aus der Luft abzusetzen eine immer größere Rolle.

[0003] Bekannt sind bereits mobile Gebäude in der Form von quaderförmigen Containern, bevorzugt ISO-Standard-Container, mit starren, lastführenden Flächenelementen, z.B. gemäß US 5,761,854. Der dort beschriebene Container weist zusätzliche, seitliche Erweiterungselemente auf, um den Containerinnenraum in seiner Breite zu vergrößern. Diese Erweiterungselemente weisen neben starren, lastführenden Flächenelementen auch flexible Flächenelemente aus textilen Materialien auf. Aufgrund seiner Abmessungen sowie seines Gewichts ist dieser Container nicht dafür geeignet, aus der Luft abgesetzt zu werden.

[0004] Aus der EP 1 273 743 A1 sind mobile Gebäude bekannt, die vollständig aus aufblasbaren Flächenelementen bestehen. Diese weisen ein geringes Gewicht auf und sind in so weit gut für den Lufttransport geeignet. Sie benötigen jedoch einen zusätzlichen Transportbehälter, in der sie für den Transport und für das Absetzen aus der Luft sicher verwahrt werden können. Darüber hinaus ist in diesen Gebäuden eine Vorinstallation von Ausrüstungsgegenständen nicht möglich. Diese müssen separat transportiert werden und die Zeit bis zur Inbetriebnahme der Gebäudes ist relativ lang.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein lufttransportfähiges und luftabsetzbares Gebäude zu schaffen, das schnell aufgebaut und in Betrieb genommen werden kann.

[0006] Diese Aufgabe wird mit dem Gebäude nach Patentanspruch 1 gelöst. Das erfindungsgemäße Prinzip ist auch auf größere Gebäudeeinheiten, die aus mehreren Teilmodulen bestehen, anwendbar. Ein entsprechendes Gebäude ist Gegenstand des Patentanspruch 6.

[0007] Das erfindungsgemäße Gebäude sowie dessen Teilmodule sind in hervorragender Weise an die Anforderungen für Lufttransportfähigkeit und Luftabsetzbarkeit angepasst. Er besteht einerseits zu wesentlichen Teilen aus flexiblen, aufblasbaren Materialien, die naturgemäß ein geringes Gewicht aufweisen. Darüber hinaus umfasst das Gebäude starre, lastführende Flächenelemente. Mit den starren, lastführenden Flächenelementen kann das Gebäude für den Transport in ein stabiles Containergehäuse umgewandelt werden, in dessen Inneren die flexiblen Flächenelemente des Gebäudes sowie - in einer besonders vorteilhaften Ausführung - vorinstallierte Einrichtungsgegenstände untergebracht werden können. Zusätzliche Transportbehälter werden nicht benötigt.

[0008] Die Höhe des Containers beim Transport ist dabei geringer als die Höhe des Gebäudes selbst. Es ergeben sich somit geringe Transportabmessungen, was ebenfalls einen wichtigen Vorteil im Hinblick auf die Lufttransportfähigkeit und Luftabsetzbarkeit darstellt.

[0009] Aufgrund dem oder der aufblasbaren Flächenelemente sowie der Vorintegration von Einrichtungsgegenständen im Container ist das erfindungsgemäße Gebäude sehr schnell einsatzfähig.

[0010] Das mobile Gebäude kann sowohl mit Flächenflugzeugen als auch mit Hubschrauber transportiert werden und kann mittels Lastenfallschirmen aus der Luft abgesetzt werden.

[0011] Für den Landtransport kann ein Container mit Rädern versehen werden oder auf ein Kraftfahrzeug oder Anhänger gesetzt werden.

[0012] Aufgrund der hohen Eigenstabilität des Containers können für die Lagerung und beim Transport mehrere Container übereinander gestapelt werden.

[0013] Wie bereits erwähnt, kann ein Gebäude aus mehreren Teilmodulen aufgebaut sein, wobei diese Teilmodule in mehreren Typen vorliegen können, insbesondere als
  • Endmodule,
  • Mittelmodule,
  • Koppelmodule zum Anschluss weiterer Gebäude,


[0014] Die Teilmodule desselben Typs sind bevorzugt vollständig identisch.

[0015] Darüber hinaus sind die Container unabhängig vom Typ der Teilmodule in ihren Abmessungen identisch.

[0016] In einer Ausführung besteht ein abgeschlossenes Gebäude aus zwei Endmodulen und einen Mittelmodul. Die Zahl der Mittelmodule kann beliebig erhöht werden, um die Gebäudelänge zu vergrößern. Darüber hinaus können mehrere derartige Gebäude mittels der erwähnten Koppelmodule unter einem rechten Winkel aneinander angeschossen werden.

[0017] In einer besonders vorteilhaften Ausführung weisen die Teilmodule an den vorgesehenen Anschlussflächen zum Nachbarmodul temporäre, flexible Flächenelemente auf, die nach dem Zusammenkoppeln der Teilmodule entfernt werden können. Die starren, lastführenden Flächenelemente zusammen mit den aufblasbaren, flexiblen Flächenelementen sowie den temporären Flächenelementen eine Teilmoduls bilden dabei eine nach außen vollständig abgeschlossene Hülle. Diese liegt bereits im Transportzustand vor und kann auch zu allen Zeiten während des Aufbaus aufrechterhalten werden. Erst nach dem die betreffenden Teilmodule verbunden sind, werden die temporären Flächenelemente am Übergang zwischen den beiden Teilmodulen entfernt. Dadurch ist gewährleistet, dass der Innenraum des Gebäudes zu jedem Zeitpunkt vollständig gegen das Eindringen von Schmutz, Staub etc. gesichert ist, was insbesondere für den Einsatz des Gebäudes als Lazarett oder Labor von wesentlicher Bedeutung ist.

[0018] Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
ein erfindungsgemäßes, einmoduliges Gebäude im Betriebszustand (Fig. 1a) und im Transportzustand (Fig. 1 b);
Fig. 2
ein erfindungsgemäßes Gebäude aus mehreren Teilmodulen;
Fig. 3
das erfindungsgemäße Gebäude nach Fig. 2 mit zusätzlichen temporären Flächenelementen an den Anschlussflächen benachbarter Teilmodule;
Fig. 4
ein Teilmodul, ausgebildet als Endmodul, im Transportzustand (Fig. 3a) und in mehreren Ansichten im Betriebszustand (Fig. 3b,c);
Fig. 5
ein Teilmodul, ausgebildet als Mittelmodul, im Transportzustand (Fig. 5a) und im Betriebszustand (Fig. 5b);
Fig. 6
ein Teilmodul, ausgebildet als Koppelmodul zum Anschluss an weitere Gebäude, im Transportzustand (Fig. 6a) und im Betriebszustand (Fig. 6b);
Fig. 7
mehrere erfindungsgemäße Gebäude, die über Koppelmodule miteinander verbunden sind;
Fig. 8
das erfindungsgemäße Gebäude nach Fig.1, auf einem Anhänger installiert im Betriebszustand (Fig. 8a) und im Transportzustand (Fig. 8b).


[0019] Fig. 1a zeigt ein erfindungsgemäßes Gebäude G1 im Betriebszustand, d.h. vollständig aufgebaut. Wie man daraus erkennt, umfasst das Gebäude G1 starre, lastführende Flächenelemente F1u,F3,F4,F5, die insbesondere den Boden sowie die unteren Bereiche der Gebäudewände bilden. Die oberen Bereiche der Gebäudewände sowie die Dachflächen werden im wesentlichen von einem aufblasbaren, flexiblen Flächenelement FX gebildet. An den beiden gegenüberliegenden Stirnwänden des Gebäudes G1 sind starre, lastführende Flächenelemente F1,F2 vorhanden, die sich abschnittsweise über die gesamte Gebäudehöhe erstrecken. In der gezeigten Ausführung enthält eines F1 der starren Flächenelemente ein Türelement T, welches den Zugang vermittelt. Es sind jedoch auch Ausführungen möglich, in denen beide Flächenelemente F1 und F2 jeweils ein Türelement enthalten.

[0020] Die beiden Flächenelemente F1, F2 an den Stirnseiten sind jeweils in zwei, um eine horizontale Achse schwenkbar verbundene obere F1o, F2o und untere Teile F1u geteilt. Die Höhe des unteren Teils (F1u) der in sich verschwenkbaren Flächenelemente F1,F2 entspricht der Höhe des Containers. Der untere Teil F1u bildet ein Teil der Bordwand des Containers im Transportzustand. Der obere Teile F10 bildet einen Teil der oberen, horizontalen Begrenzungsfläche des Containers.
Durch die beschriebene Ausbildung der Flächenelemente F1,F2 ist gewährleistet, dass einerseits die Stabilität des Gebäudes wesentlich erhöht wird. Andererseits wird die gesamte Fläche des in sich verschwenkbaren, starren Flächenelements F1, F2 ausgenutzt, um starre Flächenelemente des Containers für den Transportzustand zu bilden. Darüber hinaus gewährleistet die Verschwenkbarkeit des Flächenelements ein schnelles Auf- und Abbauen des Gebäudes.

[0021] Fig. 1b zeigt das Gebäude im Transportzustand. Es weist die Form eines quaderförmigen Containers auf, wobei Boden und umlaufende Bordwand vollständig aus starren, lastführenden Flächenelementen F1 u, F4, F6 des Gebäudes gebildet werden. Die längere Bordwand des Containers umfasst in drei Schichten drei starre Flächenelemente, von denen in Fig. 1 b nur das äußerste F6 zu erkennen ist.
Die obere Öffnung des Containers wird im wesentlichen durch die beiden aufeinander geklappten Flächenelemente F1o, F2o abgedeckt, so dass sich durch diese Abdeckung ein zusätzlicher Schutz des Containerinhalts ergibt. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass bereits ein nach oben offener, aus starren, lastführenden Flächenelementen aufgebauter Container die Forderungen nach Luftabsetzbarkeit erfüllt. Im Innern des Containers befindet sich das aufblasbare, flexible Flächenelement FX des Gebäudes, das entlang der entsprechenden Kanten bereits weitgehend mit den starren Flächenelementen verbunden sind. Ebenfalls innerhalb des Containers befinden sich Einrichtungselemente E, z.B. Laborschränke des Gebäudes.

[0022] Die Entfaltung des Gebäudes aus dem Container heraus läuft nun folgendermaßen ab.

[0023] Zunächst werden an den beiden Stirnwänden die oberen Teile F1o, F2o der starren Flächenelemente F1, F2 um die horizontale Achse (diese erstreckt sich entlang der Oberkante der Bordwand des Containers) nach oben geschwenkt.
Danach werden die äußeren Flächenelemente F6 der längeren Bordwände des Containers um eine horizontale Achse (diese erstreckt sich entlang der Unterkante des Flächenelements F6) nach unten geschwenkt, so dass diese den Boden erweitern. In der zweiten Schicht der längeren Bordwände sind zwei um jeweils eine vertikale Achse (diese erstrecken sich entlang der vertikalen Kanten der längeren Bordwände F6) schwenkbaren starre, lastführende Flächenelemente F3 angeordnet. Deren Länge ist gleich der Höhe der Bordwand des Containers. Sie werden ausgeschwenkt, so dass sie in der Ebene der beiden Stirnwände des Gebäudes (also in der durch die Flächenelemente F1,F2 aufgespannten Ebene) zu liegen kommen. Die dritte, innere Schicht einer längeren Bordwand wird gebildet durch ein verschiebbares Flächenelement F5, das sich über die gesamte Länge des Containers erstreckt. Es wird parallel nach außen verschoben, wobei es an den bereits ausgeschwenkten horizontalen F6 und vertikalen Flächenelementen F3 geführt werden kann. Das verschiebbare Flächenelement F5 bildet den unteren Bereich einer Seitenwand des Gebäudes. Die unteren Bereiche der Gebäudewände sowie der Boden sind nun über den gesamten Umfang des Gebäudes von starren, lastführenden Flächenelementen F1u, F3, F4 und F5 gebildet. Die Höhe der Flächenelemente F1u,F3,F4 und F5 entspricht dabei der Höhe der Bordwände des Containers.
Jetzt wird das flexible, aufblasbare Flächenelement FX aufgeblasen. Es kann z.B. aus einer Mehrzahl von Kammern oder Schläuchen bestehen, die einzeln befüllt werden können. Der Aufbau des Gebäudes ist nunmehr abgeschlossen. Nun können die Einrichtungselemente E positioniert werden. Im vorliegenden Fall werden die Laborschränke nach außen an die Wände des Gebäudes verschoben.

[0024] Fig. 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Gebäude GN, welches aus mehreren Teilmodulen zusammengebaut ist. Es besteht in dieser Ausführung aus zwei Endmodulen EM sowie einem Mittelmodul MM. Der Aufbau von Endmodul EM und Mittelmodul MM ist in den Fig. 4 und 5 im Detail dargestellt.

[0025] Fig. 4 zeigt ein Endmodul im Transportzustand (Fig. 4a) sowie im Betriebszustand in zwei verschiedenen Ansichten (Fig. 4b, 4c). Das Endmodul weist eine Stirnseite aus einem starren, lastführenden Flächenelement F11 auf, in dem ein Türelement T enthalten ist. Das starre Flächenelement F11 bildet in dieser Ausführung die gesamte Stirnseite des Gebäudes. Das Flächenelement F11 ist ähnlich wie in der Ausführung nach Fig. 1 zweigeteilt, wobei oberer F11o und unterer Teil F11u schwenkbar über eine horizontale Achse verbunden sind. Starre, lastführende Flächenelemente F12, F13, F14, F15 bilden den Boden sowie die unteren Bereiche der Seitenwände. Die oberen Bereiche der Seitenwände sowie die Dachflächen werden von einem aufblasbaren, flexiblen Flächenelement FX gebildet.

[0026] Die der Stirnseite mit Türelement T gegenüberliegende offene Seite ist für den Anschluss an weitere Teilmodule vorgesehen. In einer vorteilhaften Ausführung kann diese Öffnung mit einem flexiblen temporären Flächenelement, das nicht notwendigerweise aufblasbar sein muss, geschlossen werden. Der Anschluss der temporären Flächenelemente an die übrigen starren (F13, F14, F15) oder aufblasbaren (FX) Flächenelemente erfolgt dabei derart, dass die verschiedenen Flächenelemente zusammen eine nach außen vollständig abgeschlossene Hülle bilden. Beim Aufbau eines Teilmoduls ist somit sichergestellt, dass kein Schmutz, Staub von außen in das Teilmodul eindringt. Das Teilmodul wird nun an das bestehende Gebäude (das für sich ebenfalls eine nach außen abgeschlossene Hülle bildet) angebaut, so dass auch das dadurch entstandene erweiterte Gebäude insgesamt eine nach außen abgeschossene Hülle bildet. Sobald das Teilmodul an das bereits bestehende Gebäude angebaut ist, können die an der Anschlussfläche zwischen den beiden Nachbarmodulen vorhandenen temporären Flächenelemente entfernt werden. Durch den Einsatz der temporären Flächenelmemente ist sichergestellt, dass beim Zusammenbau des gesamten Gebäudes kein Schmutz, Staub oder sonstige äußeren Einflüsse in das Gebäude eindringen.
Das Prinzip der Verwendung von temporären Flächenelementen kann nicht nur an den hier beschriebenen Endmodulen, sondern auch an den Anschlussflächen der anderen Modultypen, z.B. nach Fig. 5,6, angewandt werden. Fig. 3 zeigt hierzu ein Gebäude GN aus drei Teilmodulen, in dessen Innern die temporären Flächenelemente FT jeweils am Übergang von zwei benachbarten Teilmodulen EM, MM vorhanden sind.

[0027] Im Transportzustand nimmt das Teilmodul die Form eines quaderförmigen Containers mit Bodenwand und umlaufender Bordwand aus starren, lastführenden Flächenelementen F11u, F12, F14, F15 an. Die obere Öffnung des Containers wird in wesentlichen Teilen von dem umgeklappten oberen Teil F11o des Flächenelements F11 der Stirnseite abgedeckt. Im Innern des Containers befindet sich das aufblasbare, flexible Flächenelement FX des Gebäudes, das entlang der entsprechenden Ränder mit den starren Flächenelementen verbunden sind. Ebenfalls innerhalb des Containers können sich Einrichtungselemente E befinden, z.B. Laborschränke für das Gebäude, sowie weiteres Gerät bzw. Ausrüstung.

[0028] Die Entfaltung des Gebäudes aus dem Container heraus läuft nun folgendermaßen ab.
Zunächst wird an der Stirnseite der obere Teile F11o des starren Flächenelements F11 um die horizontale Achse (diese erstreckt sich entlang der Oberkante der Bordwand des Containers) nach oben in eine vertikale Position geschwenkt und verriegelt. Die Bordwand der gegenüberliegenden, offenen Seite des du ist zweischichtig ausgebildet, wobei in Fig. 3a nur die äußere Schicht (Flächenelement 13) zu erkennen ist. Flächenelement 13 wird nun um eine horizontale Achse (diese erstreckt sich entlang der Unterkante des Flächenelements 13) nach unten geschwenkt, so dass es den Boden erweitert. Die zweite Schicht dieser Bordwand wird durch zwei um jeweils eine vertikale Achse (diese erstrecken sich entlang den vertikalen Kanten der Bordwand) schwenkbare starre, lastführende Flächenelemente F15 gebildet. Deren Länge ist gleich der Höhe der Bordwand des Containers. Sie werden um 90° ausgeschwenkt, so dass sie in der Ebene einer der beiden kürzeren Bordwände F14 des Containers liegen und diese somit verlängern. Jetzt wird das flexible, aufblasbare Flächenelement FX aufgeblasen. Der Aufbau des Gebäudes ist nunmehr abgeschlossen.

[0029] Fig. 5 zeigt ein Teilmodul, ausgebildet als Mittelmodul, im Transportzustand (Fig. 5a) und im Betriebszustand (Fig. 5b).

[0030] Starre, lastführende Flächenelemente F21, F22, F23, F24a, F24b, F25, F26a, F26b bilden den Boden sowie die unteren Bereiche der Seitenwände. Die oberen Bereiche der Seitenwände sowie die Dachflächen werden von dem aufblasbaren, flexiblen Flächenelement FX gebildet. Die beiden Stirnseiten des Moduls sind offen und für den Anschluss weiterer Teilmodule vorgesehen.

[0031] Im Transportzustand nimmt dieses Teilmodul die Form eines quaderförmigen, nach oben offenen Containers an mit Boden F22 und umlaufender Bordwand aus starren, lastführenden Flächenelementen F21, F23, F24a, F24b, F25, F26a, F26b. Darin wird das flexible, aufblasbare Flächenelement FX sowie gegebenenfalls Einrichtungselemente E verstaut. Die beiden längeren Bordwände sind zweischichtig aufgebaut. Zum Aufbau des Teilmoduls werden die äußeren Flächenelemente F21, F23, die sich über die gesamte Länge der Bordwand erstrecken, um eine horizontale Achse nach unten geschwenkt, um den Boden zu erweitern. In der zweiten Schicht der Bordwand befinden sich jeweils zwei weitere starre Flächenelemente F24a, F24b; F26a, F26b. Sie sind um eine vertikale Achse entlang der vertikalen Ränder der Bordwand schwenkbar, um die Flächenelemente F25 der kürzeren Bordwand zu verlängern. Die Länge der Flächenelemente F24, F26 ist identisch zur Höhe der Bordwand.

[0032] Aneinander gekoppelt bilden zwei Endmodule EM gemäß Fig. 4 sowie ein Mittelmodul MM nach Fig. 5 zusammen ein Gebäude GN gemäß Fig. 2. Die unteren Bereiche der Gebäudewände sind über den gesamten Umfang des Gebäudes GN von starren, lastführenden Flächenelementen gebildet. Die Höhe der starren, lastführenden Flächenelemente entspricht dabei der Höhe der Bordwände eines Containers im Transportzustand. Die Höhe dieser Flächenelemente (uns somit die Höhe des Containers) wird vorteilhaft so groß gewählt, dass sie größer als die übliche Arbeitshöhe eines Arbeitsplatzes ist, also z.B. der Höhe eines Arbeitstisches oder eines Unterschranks bei Laboreinrichtungen. Dadurch ist sichergestellt, dass derartige Ausrüstungsgegenstände (z.B. Laborunterschränke, Arbeitstische, Schreibtische, etc) im Container transportiert und darin auch fest vorinstalliert werden können. Bei der Inbetriebnahme des Gebäudes müssen diese Einrichtungsgegenstände nicht erst aufgebaut oder eingerichtet werden. Das erfindungsgemäße Gebäude kann somit sehr schnell in Betrieb genommen werden. Die Höhe der senkrechten Flächenelemente (identisch zur Höhe des Containers im Transportzustand) wird bevorzugt größer als 75 cm gewählt, insbesondere im Bereich von 80cm - 100 cm.

[0033] In Fig. 6 ist ein weiteres Teilmodul für ein erfindungsgemäßes mobiles Gebäude dargestellt, das als Koppelmodul KM zum Anschluss an weitere Gebäude eingesetzt werden kann.

[0034] Es ist insbesondere hinsichtlich der Schwenkmechanismen der starren Flächenelemente bei der Entfaltung aus dem Transportzustand dem Mittelmodul nach Fig. 5 sehr ähnlich. Wie das Mittelmodul nach Fig. 5, weist es zwei gegenüberliegende offene Stirnseiten für den Anschluss weiterer Teilmodule (Endmodule, Mittelmodule, weitere Koppelmodule) des Gebäudes auf. Ebenfalls wie bei einem Mittelmodul, weist das Koppelmodul starre, lastführende Flächenelemente für den Boden (Flächenelemente F33,F34) sowie für die unteren Bereiche der Seitenwände (Flächenelemente F31u, F35) auf.

[0035] Anders als bei einem Mittelmodul sind an den beiden gegenüberliegenden Seitenwänden des Gebäudes, an welchen der Anschluss zu weiteren Gebäude erfolgt, starre, lastführende Flächenelemente F31, F32 vorhanden, die sich abschnittsweise über die gesamte Gebäudehöhe erstrecken. Die Flächenelemente F31, F32 enthalten insbesondere ein Türelement T. Die beiden Flächenelemente F31, F32 sind jeweils in zwei, um horizontale Achsen (auf Höhe der oberen Kante der Containerbordwand) schwenkbar verbundene obere F31o und untere Teile F31u geteilt. Die oberen Bereiche der Seitenwände sowie die Dachflächen werden im wesentlichen von dem aufblasbaren, flexiblen Flächenelement FX gebildet.

[0036] Im Transportzustand ergibt sich wieder ein Container mit Boden und umlaufender Bordwand, wobei die Containeröffnung nach oben nun in wesentlichen Bereichen von den oberen Teilen F31o, F32o der Flächenelemente F31, F32 abgedeckt werden. Zum Aufbau des Koppelmoduls werden zunächst die oberen Teile F31o, F32o nach oben in eine vertikale Position geschwenkt und verriegelt. Das weitere Entfalten des Containers ist identisch zu der Beschreibung nach Fig. 5 für ein Mittelteil. Hierauf wird verwiesen. Dabei entspricht z.B. Flächenelement F35 dem um eine horizontale Achse schwenkbaren Flächenelement 24a von Fig. 5. Die Bordwand ist in Übereinstimmung mit dem in Fig. 5 gezeigten Mittelteil zweischichtig aufgebaut.

[0037] Die Koppelmodule können aber nicht nur zum Anschluss zweier Gebäude verwendet werden. Sie können auch als Mittelmodule innerhalb des Gebäudes eingesetzt werden, wodurch Zugänge an den Seitenwänden des Gebäudes realisiert werden können.

[0038] In Fig. 7 sind drei erfindungsgemäße Gebäude GN dargestellt, wobei zwei der Gebäude mit ihren Stirnseiten an den Seitenwänden des dritten Gebäudes angeschlossen sind. Jedes der miteinander verbundenen Gebäude GN umfasst dabei mehrere Teilmodule nach den Fig. 4,5 und ggf. Fig. 6. Die Kopplung der Gebäude erfolgt über die Koppelmodule KM, wobei zwischen den zu koppelnden Gebäuden GN vorteilhaft eine zusätzliche Durchgangsschleuse S vorhanden ist. Die Schleuse S kann vorteilhaft in einem der durch die Teilmodule gebildeten Container transportiert werden. Die unteren Bereiche der Gebäudewände sind über den gesamten Umfang des Gebäudes GN von starren, lastführenden Flächenelementen gebildet. Die Höhe der Flächenelemente entspricht dabei der Höhe der Bordwände eines Containers im Transportzustand.
Fig. 8 zeigt ein erfindungsgemäßes einmoduliges Gebäude (entsprechend Fig.1), welches auf einem geländegängigen Anhänger installiert ist. In Fig. 8a ist das Gebäude im Betriebszustand dargestellt, in Fig. 8b im Transportzustand, in dem es in Containerform vorliegt.

[0039] Soweit nach der Luftlandung kein entsprechendes Fahrzeug zur Verfügung steht, können alternativ auch einzelne Räder direkt an dem Container montiert werden.


Ansprüche

1. Mobiles Gebäude (G1), bestehend aus starren, lastführenden Flächenelementen (F1, F2, F3, F4, F5) und einem oder mehreren damit verbundenen aufblasbaren, flexiblen Flächenelementen (FX), wobei im Transportzustand mehrere der lastführenden, starren Flächenelemente (F1, F2, F3, F4, F5) einen quaderförmigen Container mit Boden und umlaufenden Bordwänden zur Aufnahme der aufblasbaren, flexiblen Flächenelements (FX) bilden, wobei die Höhe des Containers geringer ist als die Höhe des Gebäudes (G1).
 
2. Mobiles Gebäude (G1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden sowie die unteren Bereiche der Gebäudewände von Boden und Bordwänden des quaderförmigen Containers gebildet werden.
 
3. Mobiles Gebäude (G1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bordwände des Containers über deren gesamten Höhe die unteren Bereiche der Gebäudewände bilden.
 
4. Mobiles Gebäude (G1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die unteren Bereiche der Gebäudewände über den gesamten Umfang des Gebäudes aus den Bordwänden des Containers gebildet sind.
 
5. Mobiles Gebäude (G1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Bereiche der Gebäudewände sowie die Dachflächen des Gebäudes von den aufblasbaren, flexiblen Flächenelementen (FX) gebildet werden.
 
6. Mobiles Gebäude (G1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass im Transportzustand Einrichtungs- oder Ausrüstungsgegenstände (E) innerhalb des quaderförmigen Containers untergebracht oder vorinstalliert sind.
 
7. Mobiles Gebäude (G1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es an mindestens einer Seite ein starres, lastführendes Flächenelement (F1,F2) aufweist, das sich über die gesamte Höhe des Gebäudes (G1) erstreckt und dessen oberer Teil (F10) gegen den unteren Teil (F1u) verschwenkt werden kann, wobei der untere Teil (F1u) ein Teil der Bordwand des Containers bildet.
 
8. Mobiles Gebäude (G1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des unteren Teils (F1u) des in sich verschwenkbaren Flächenelements (F1,F2) der Höhe des Containers entspricht.
 
9. Mobiles Gebäude (GN), umfassend mehrere Teilmodule (EM,MM,KM), wobei die einzelnen Teilmodule jeweils starre, lastführende Flächenelemente (F11, F12, F14, F15) und damit verbundene ein oder mehrere aufblasbare Flächenelemente (FX) aufweisen, wobei im Transportzustand eines Teilmoduls (EM, MM, KM) mehrere der lastführenden, starren Flächenelemente des Teilmoduls einen quaderförmigen Container mit Boden und umlaufenden Bordwänden zur Aufnahme der aufblasbaren, flexiblen Flächenelemente (FX) bilden, wobei die Höhe des Containers geringer ist ais die Höhe des Gebäudes.
 
10. Mobiles Gebäude (GN) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden sowie die unteren Bereiche der Gebäudewände von Boden und Bordwänden der Container der Teilmodule (EM, MM, KM) gebildet werden.
 
11. Mobiles Gebäude (GN) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bordwände eines Containers über deren gesamten Höhe die unteren Bereiche der Gebäudewände bilden.
 
12. Mobiles Gebäude (GN) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die unteren Bereiche der Gebäudewände über den gesamten Umfang des Gebäudes aus den Bordwänden eines Containers gebildet sind.
 
13. Mobiles Gebäude (GN) nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Bereiche der Gebäudewände sowie die Dachflächen des Gebäudes von den aufblasbaren, flexiblen Flächenelementen (FX) der Teilmodule (EM, MM, KM) gebildet werden.
 
14. Mobiles Gebäude (GN) nach einem der vorangehenden Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem der Teilmodule im Transportzustand Einrichtungs- oder Ausrüstungsgegenstände (E) innerhalb des quaderförmigen Containers untergebracht oder vorinstalliert sind.
 
15. Mobiles Gebäude (GN) nach einem der vorangehenden Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilmodule (EM, MM, KM) an den für den Anschluss zum Nachbarmodul vorgesehenen Öffnungen temporäre Flächenelemente (FT) aufweisen, die nach Zusammenkoppeln der Einzelmodule (EM, MM, KM) entfernt werden können.
 
16. Mobiles Gebäude (GN) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass im Transportzustand eines Einzelmoduls (EM, MM, KM) die starren, lastführenden Flächenelemente (F11, F12, F14, F15) zusammen mit den aufblasbaren, flexiblen Flächenelementen (FX) und den temporären Flächenelementen (FT) eine rundum geschlossene Hülle bilden, welche während des Aufbaus des Teilmoduls (EM, MM, KM) erhalten bleibt.
 
17. Mobiles Gebäude (GN) nach einem der vorangehenden Ansprüche 9 bis16 dadurch gekennzeichnet, dass im Transportzustand die Container der Teilmodule (EM, MM, KM) identische Kantenlängen aufweisen.
 
18. Mobiles Gebäude (GN) nach einem der vorangehenden Ansprüche 9 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass es an mindestens einer Seite ein starres, lastführendes Flächenelement (F11, F31, F32) aufweist, das sich über die gesamte Höhe des Gebäudes (GN) erstreckt und dessen oberer Teil (F110, F310, F320) gegen den unteren Teil (F11u, F31u, F32u) verschwenkt werden kann, wobei der untere Teil ein Teil der Bordwand des Containers eines Teilmoduls (EM, MM, KM) bildet.
 
19. Mobiles Gebäude (GN) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des unteren Teils (F11u, F31u, F32u) des in sich verschwenkbaren Flächenelements (F11, F31, F32) der Höhe des Containers entspricht.
 




Zeichnung


























Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente