[0001] Die Erfindung betrifft ein mobiles Gebäude, insbesondere zum Einsatz als militärischer
Gefechtsstand, Lazarett oder Feldlager.
[0002] Derartige mobile Gebäude sind, insbesondere bei den so genannten militärischen Krisenreaktionskräften,
im weltweiten Einsatz. Dabei spielt die Anforderung, die Gebäude mit Luftfahrzeugen
zu transportieren und insbesondere aus der Luft abzusetzen eine immer größere Rolle.
[0003] Bekannt sind bereits mobile Gebäude in der Form von quaderförmigen Containern, bevorzugt
ISO-Standard-Container, mit starren, lastführenden Flächenelementen, z.B. gemäß
US 5,761,854. Der dort beschriebene Container weist zusätzliche, seitliche Erweiterungselemente
auf, um den Containerinnenraum in seiner Breite zu vergrößern. Diese Erweiterungselemente
weisen neben starren, lastführenden Flächenelementen auch flexible Flächenelemente
aus textilen Materialien auf. Aufgrund seiner Abmessungen sowie seines Gewichts ist
dieser Container nicht dafür geeignet, aus der Luft abgesetzt zu werden.
[0004] Aus der
EP 1 273 743 A1 sind mobile Gebäude bekannt, die vollständig aus aufblasbaren Flächenelementen bestehen.
Diese weisen ein geringes Gewicht auf und sind in so weit gut für den Lufttransport
geeignet. Sie benötigen jedoch einen zusätzlichen Transportbehälter, in der sie für
den Transport und für das Absetzen aus der Luft sicher verwahrt werden können. Darüber
hinaus ist in diesen Gebäuden eine Vorinstallation von Ausrüstungsgegenständen nicht
möglich. Diese müssen separat transportiert werden und die Zeit bis zur Inbetriebnahme
der Gebäudes ist relativ lang.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein lufttransportfähiges und luftabsetzbares
Gebäude zu schaffen, das schnell aufgebaut und in Betrieb genommen werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird mit dem Gebäude nach Patentanspruch 1 gelöst. Das erfindungsgemäße
Prinzip ist auch auf größere Gebäudeeinheiten, die aus mehreren Teilmodulen bestehen,
anwendbar. Ein entsprechendes Gebäude ist Gegenstand des Patentanspruch 6.
[0007] Das erfindungsgemäße Gebäude sowie dessen Teilmodule sind in hervorragender Weise
an die Anforderungen für Lufttransportfähigkeit und Luftabsetzbarkeit angepasst. Er
besteht einerseits zu wesentlichen Teilen aus flexiblen, aufblasbaren Materialien,
die naturgemäß ein geringes Gewicht aufweisen. Darüber hinaus umfasst das Gebäude
starre, lastführende Flächenelemente. Mit den starren, lastführenden Flächenelementen
kann das Gebäude für den Transport in ein stabiles Containergehäuse umgewandelt werden,
in dessen Inneren die flexiblen Flächenelemente des Gebäudes sowie - in einer besonders
vorteilhaften Ausführung - vorinstallierte Einrichtungsgegenstände untergebracht werden
können. Zusätzliche Transportbehälter werden nicht benötigt.
[0008] Die Höhe des Containers beim Transport ist dabei geringer als die Höhe des Gebäudes
selbst. Es ergeben sich somit geringe Transportabmessungen, was ebenfalls einen wichtigen
Vorteil im Hinblick auf die Lufttransportfähigkeit und Luftabsetzbarkeit darstellt.
[0009] Aufgrund dem oder der aufblasbaren Flächenelemente sowie der Vorintegration von Einrichtungsgegenständen
im Container ist das erfindungsgemäße Gebäude sehr schnell einsatzfähig.
[0010] Das mobile Gebäude kann sowohl mit Flächenflugzeugen als auch mit Hubschrauber transportiert
werden und kann mittels Lastenfallschirmen aus der Luft abgesetzt werden.
[0011] Für den Landtransport kann ein Container mit Rädern versehen werden oder auf ein
Kraftfahrzeug oder Anhänger gesetzt werden.
[0012] Aufgrund der hohen Eigenstabilität des Containers können für die Lagerung und beim
Transport mehrere Container übereinander gestapelt werden.
[0013] Wie bereits erwähnt, kann ein Gebäude aus mehreren Teilmodulen aufgebaut sein, wobei
diese Teilmodule in mehreren Typen vorliegen können, insbesondere als
- Endmodule,
- Mittelmodule,
- Koppelmodule zum Anschluss weiterer Gebäude,
[0014] Die Teilmodule desselben Typs sind bevorzugt vollständig identisch.
[0015] Darüber hinaus sind die Container unabhängig vom Typ der Teilmodule in ihren Abmessungen
identisch.
[0016] In einer Ausführung besteht ein abgeschlossenes Gebäude aus zwei Endmodulen und einen
Mittelmodul. Die Zahl der Mittelmodule kann beliebig erhöht werden, um die Gebäudelänge
zu vergrößern. Darüber hinaus können mehrere derartige Gebäude mittels der erwähnten
Koppelmodule unter einem rechten Winkel aneinander angeschossen werden.
[0017] In einer besonders vorteilhaften Ausführung weisen die Teilmodule an den vorgesehenen
Anschlussflächen zum Nachbarmodul temporäre, flexible Flächenelemente auf, die nach
dem Zusammenkoppeln der Teilmodule entfernt werden können. Die starren, lastführenden
Flächenelemente zusammen mit den aufblasbaren, flexiblen Flächenelementen sowie den
temporären Flächenelementen eine Teilmoduls bilden dabei eine nach außen vollständig
abgeschlossene Hülle. Diese liegt bereits im Transportzustand vor und kann auch zu
allen Zeiten während des Aufbaus aufrechterhalten werden. Erst nach dem die betreffenden
Teilmodule verbunden sind, werden die temporären Flächenelemente am Übergang zwischen
den beiden Teilmodulen entfernt. Dadurch ist gewährleistet, dass der Innenraum des
Gebäudes zu jedem Zeitpunkt vollständig gegen das Eindringen von Schmutz, Staub etc.
gesichert ist, was insbesondere für den Einsatz des Gebäudes als Lazarett oder Labor
von wesentlicher Bedeutung ist.
[0018] Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes, einmoduliges Gebäude im Betriebszustand (Fig. 1a) und im Transportzustand
(Fig. 1 b);
- Fig. 2
- ein erfindungsgemäßes Gebäude aus mehreren Teilmodulen;
- Fig. 3
- das erfindungsgemäße Gebäude nach Fig. 2 mit zusätzlichen temporären Flächenelementen
an den Anschlussflächen benachbarter Teilmodule;
- Fig. 4
- ein Teilmodul, ausgebildet als Endmodul, im Transportzustand (Fig. 3a) und in mehreren
Ansichten im Betriebszustand (Fig. 3b,c);
- Fig. 5
- ein Teilmodul, ausgebildet als Mittelmodul, im Transportzustand (Fig. 5a) und im Betriebszustand
(Fig. 5b);
- Fig. 6
- ein Teilmodul, ausgebildet als Koppelmodul zum Anschluss an weitere Gebäude, im Transportzustand
(Fig. 6a) und im Betriebszustand (Fig. 6b);
- Fig. 7
- mehrere erfindungsgemäße Gebäude, die über Koppelmodule miteinander verbunden sind;
- Fig. 8
- das erfindungsgemäße Gebäude nach Fig.1, auf einem Anhänger installiert im Betriebszustand
(Fig. 8a) und im Transportzustand (Fig. 8b).
[0019] Fig. 1a zeigt ein erfindungsgemäßes Gebäude G1 im Betriebszustand, d.h. vollständig
aufgebaut. Wie man daraus erkennt, umfasst das Gebäude G1 starre, lastführende Flächenelemente
F1u,F3,F4,F5, die insbesondere den Boden sowie die unteren Bereiche der Gebäudewände
bilden. Die oberen Bereiche der Gebäudewände sowie die Dachflächen werden im wesentlichen
von einem aufblasbaren, flexiblen Flächenelement FX gebildet. An den beiden gegenüberliegenden
Stirnwänden des Gebäudes G1 sind starre, lastführende Flächenelemente F1,F2 vorhanden,
die sich abschnittsweise über die gesamte Gebäudehöhe erstrecken. In der gezeigten
Ausführung enthält eines F1 der starren Flächenelemente ein Türelement T, welches
den Zugang vermittelt. Es sind jedoch auch Ausführungen möglich, in denen beide Flächenelemente
F1 und F2 jeweils ein Türelement enthalten.
[0020] Die beiden Flächenelemente F1, F2 an den Stirnseiten sind jeweils in zwei, um eine
horizontale Achse schwenkbar verbundene obere F1o, F2o und untere Teile F1u geteilt.
Die Höhe des unteren Teils (F1u) der in sich verschwenkbaren Flächenelemente F1,F2
entspricht der Höhe des Containers. Der untere Teil F1u bildet ein Teil der Bordwand
des Containers im Transportzustand. Der obere Teile F10 bildet einen Teil der oberen,
horizontalen Begrenzungsfläche des Containers.
Durch die beschriebene Ausbildung der Flächenelemente F1,F2 ist gewährleistet, dass
einerseits die Stabilität des Gebäudes wesentlich erhöht wird. Andererseits wird die
gesamte Fläche des in sich verschwenkbaren, starren Flächenelements F1, F2 ausgenutzt,
um starre Flächenelemente des Containers für den Transportzustand zu bilden. Darüber
hinaus gewährleistet die Verschwenkbarkeit des Flächenelements ein schnelles Auf-
und Abbauen des Gebäudes.
[0021] Fig. 1b zeigt das Gebäude im Transportzustand. Es weist die Form eines quaderförmigen
Containers auf, wobei Boden und umlaufende Bordwand vollständig aus starren, lastführenden
Flächenelementen F1 u, F4, F6 des Gebäudes gebildet werden. Die längere Bordwand des
Containers umfasst in drei Schichten drei starre Flächenelemente, von denen in Fig.
1 b nur das äußerste F6 zu erkennen ist.
Die obere Öffnung des Containers wird im wesentlichen durch die beiden aufeinander
geklappten Flächenelemente F1o, F2o abgedeckt, so dass sich durch diese Abdeckung
ein zusätzlicher Schutz des Containerinhalts ergibt. Es wird jedoch darauf hingewiesen,
dass bereits ein nach oben offener, aus starren, lastführenden Flächenelementen aufgebauter
Container die Forderungen nach Luftabsetzbarkeit erfüllt. Im Innern des Containers
befindet sich das aufblasbare, flexible Flächenelement FX des Gebäudes, das entlang
der entsprechenden Kanten bereits weitgehend mit den starren Flächenelementen verbunden
sind. Ebenfalls innerhalb des Containers befinden sich Einrichtungselemente E, z.B.
Laborschränke des Gebäudes.
[0022] Die Entfaltung des Gebäudes aus dem Container heraus läuft nun folgendermaßen ab.
[0023] Zunächst werden an den beiden Stirnwänden die oberen Teile F1o, F2o der starren Flächenelemente
F1, F2 um die horizontale Achse (diese erstreckt sich entlang der Oberkante der Bordwand
des Containers) nach oben geschwenkt.
Danach werden die äußeren Flächenelemente F6 der längeren Bordwände des Containers
um eine horizontale Achse (diese erstreckt sich entlang der Unterkante des Flächenelements
F6) nach unten geschwenkt, so dass diese den Boden erweitern. In der zweiten Schicht
der längeren Bordwände sind zwei um jeweils eine vertikale Achse (diese erstrecken
sich entlang der vertikalen Kanten der längeren Bordwände F6) schwenkbaren starre,
lastführende Flächenelemente F3 angeordnet. Deren Länge ist gleich der Höhe der Bordwand
des Containers. Sie werden ausgeschwenkt, so dass sie in der Ebene der beiden Stirnwände
des Gebäudes (also in der durch die Flächenelemente F1,F2 aufgespannten Ebene) zu
liegen kommen. Die dritte, innere Schicht einer längeren Bordwand wird gebildet durch
ein verschiebbares Flächenelement F5, das sich über die gesamte Länge des Containers
erstreckt. Es wird parallel nach außen verschoben, wobei es an den bereits ausgeschwenkten
horizontalen F6 und vertikalen Flächenelementen F3 geführt werden kann. Das verschiebbare
Flächenelement F5 bildet den unteren Bereich einer Seitenwand des Gebäudes. Die unteren
Bereiche der Gebäudewände sowie der Boden sind nun über den gesamten Umfang des Gebäudes
von starren, lastführenden Flächenelementen F1u, F3, F4 und F5 gebildet. Die Höhe
der Flächenelemente F1u,F3,F4 und F5 entspricht dabei der Höhe der Bordwände des Containers.
Jetzt wird das flexible, aufblasbare Flächenelement FX aufgeblasen. Es kann z.B. aus
einer Mehrzahl von Kammern oder Schläuchen bestehen, die einzeln befüllt werden können.
Der Aufbau des Gebäudes ist nunmehr abgeschlossen. Nun können die Einrichtungselemente
E positioniert werden. Im vorliegenden Fall werden die Laborschränke nach außen an
die Wände des Gebäudes verschoben.
[0024] Fig. 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Gebäude GN, welches aus mehreren Teilmodulen zusammengebaut
ist. Es besteht in dieser Ausführung aus zwei Endmodulen EM sowie einem Mittelmodul
MM. Der Aufbau von Endmodul EM und Mittelmodul MM ist in den Fig. 4 und 5 im Detail
dargestellt.
[0025] Fig. 4 zeigt ein Endmodul im Transportzustand (Fig. 4a) sowie im Betriebszustand
in zwei verschiedenen Ansichten (Fig. 4b, 4c). Das Endmodul weist eine Stirnseite
aus einem starren, lastführenden Flächenelement F11 auf, in dem ein Türelement T enthalten
ist. Das starre Flächenelement F11 bildet in dieser Ausführung die gesamte Stirnseite
des Gebäudes. Das Flächenelement F11 ist ähnlich wie in der Ausführung nach Fig. 1
zweigeteilt, wobei oberer F11o und unterer Teil F11u schwenkbar über eine horizontale
Achse verbunden sind. Starre, lastführende Flächenelemente F12, F13, F14, F15 bilden
den Boden sowie die unteren Bereiche der Seitenwände. Die oberen Bereiche der Seitenwände
sowie die Dachflächen werden von einem aufblasbaren, flexiblen Flächenelement FX gebildet.
[0026] Die der Stirnseite mit Türelement T gegenüberliegende offene Seite ist für den Anschluss
an weitere Teilmodule vorgesehen. In einer vorteilhaften Ausführung kann diese Öffnung
mit einem flexiblen temporären Flächenelement, das nicht notwendigerweise aufblasbar
sein muss, geschlossen werden. Der Anschluss der temporären Flächenelemente an die
übrigen starren (F13, F14, F15) oder aufblasbaren (FX) Flächenelemente erfolgt dabei
derart, dass die verschiedenen Flächenelemente zusammen eine nach außen vollständig
abgeschlossene Hülle bilden. Beim Aufbau eines Teilmoduls ist somit sichergestellt,
dass kein Schmutz, Staub von außen in das Teilmodul eindringt. Das Teilmodul wird
nun an das bestehende Gebäude (das für sich ebenfalls eine nach außen abgeschlossene
Hülle bildet) angebaut, so dass auch das dadurch entstandene erweiterte Gebäude insgesamt
eine nach außen abgeschossene Hülle bildet. Sobald das Teilmodul an das bereits bestehende
Gebäude angebaut ist, können die an der Anschlussfläche zwischen den beiden Nachbarmodulen
vorhandenen temporären Flächenelemente entfernt werden. Durch den Einsatz der temporären
Flächenelmemente ist sichergestellt, dass beim Zusammenbau des gesamten Gebäudes kein
Schmutz, Staub oder sonstige äußeren Einflüsse in das Gebäude eindringen.
Das Prinzip der Verwendung von temporären Flächenelementen kann nicht nur an den hier
beschriebenen Endmodulen, sondern auch an den Anschlussflächen der anderen Modultypen,
z.B. nach Fig. 5,6, angewandt werden. Fig. 3 zeigt hierzu ein Gebäude GN aus drei
Teilmodulen, in dessen Innern die temporären Flächenelemente FT jeweils am Übergang
von zwei benachbarten Teilmodulen EM, MM vorhanden sind.
[0027] Im Transportzustand nimmt das Teilmodul die Form eines quaderförmigen Containers
mit Bodenwand und umlaufender Bordwand aus starren, lastführenden Flächenelementen
F11u, F12, F14, F15 an. Die obere Öffnung des Containers wird in wesentlichen Teilen
von dem umgeklappten oberen Teil F11o des Flächenelements F11 der Stirnseite abgedeckt.
Im Innern des Containers befindet sich das aufblasbare, flexible Flächenelement FX
des Gebäudes, das entlang der entsprechenden Ränder mit den starren Flächenelementen
verbunden sind. Ebenfalls innerhalb des Containers können sich Einrichtungselemente
E befinden, z.B. Laborschränke für das Gebäude, sowie weiteres Gerät bzw. Ausrüstung.
[0028] Die Entfaltung des Gebäudes aus dem Container heraus läuft nun folgendermaßen ab.
Zunächst wird an der Stirnseite der obere Teile F11o des starren Flächenelements F11
um die horizontale Achse (diese erstreckt sich entlang der Oberkante der Bordwand
des Containers) nach oben in eine vertikale Position geschwenkt und verriegelt. Die
Bordwand der gegenüberliegenden, offenen Seite des du ist zweischichtig ausgebildet,
wobei in Fig. 3a nur die äußere Schicht (Flächenelement 13) zu erkennen ist. Flächenelement
13 wird nun um eine horizontale Achse (diese erstreckt sich entlang der Unterkante
des Flächenelements 13) nach unten geschwenkt, so dass es den Boden erweitert. Die
zweite Schicht dieser Bordwand wird durch zwei um jeweils eine vertikale Achse (diese
erstrecken sich entlang den vertikalen Kanten der Bordwand) schwenkbare starre, lastführende
Flächenelemente F15 gebildet. Deren Länge ist gleich der Höhe der Bordwand des Containers.
Sie werden um 90° ausgeschwenkt, so dass sie in der Ebene einer der beiden kürzeren
Bordwände F14 des Containers liegen und diese somit verlängern. Jetzt wird das flexible,
aufblasbare Flächenelement FX aufgeblasen. Der Aufbau des Gebäudes ist nunmehr abgeschlossen.
[0029] Fig. 5 zeigt ein Teilmodul, ausgebildet als Mittelmodul, im Transportzustand (Fig.
5a) und im Betriebszustand (Fig. 5b).
[0030] Starre, lastführende Flächenelemente F21, F22, F23, F24a, F24b, F25, F26a, F26b bilden
den Boden sowie die unteren Bereiche der Seitenwände. Die oberen Bereiche der Seitenwände
sowie die Dachflächen werden von dem aufblasbaren, flexiblen Flächenelement FX gebildet.
Die beiden Stirnseiten des Moduls sind offen und für den Anschluss weiterer Teilmodule
vorgesehen.
[0031] Im Transportzustand nimmt dieses Teilmodul die Form eines quaderförmigen, nach oben
offenen Containers an mit Boden F22 und umlaufender Bordwand aus starren, lastführenden
Flächenelementen F21, F23, F24a, F24b, F25, F26a, F26b. Darin wird das flexible, aufblasbare
Flächenelement FX sowie gegebenenfalls Einrichtungselemente E verstaut. Die beiden
längeren Bordwände sind zweischichtig aufgebaut. Zum Aufbau des Teilmoduls werden
die äußeren Flächenelemente F21, F23, die sich über die gesamte Länge der Bordwand
erstrecken, um eine horizontale Achse nach unten geschwenkt, um den Boden zu erweitern.
In der zweiten Schicht der Bordwand befinden sich jeweils zwei weitere starre Flächenelemente
F24a, F24b; F26a, F26b. Sie sind um eine vertikale Achse entlang der vertikalen Ränder
der Bordwand schwenkbar, um die Flächenelemente F25 der kürzeren Bordwand zu verlängern.
Die Länge der Flächenelemente F24, F26 ist identisch zur Höhe der Bordwand.
[0032] Aneinander gekoppelt bilden zwei Endmodule EM gemäß Fig. 4 sowie ein Mittelmodul
MM nach Fig. 5 zusammen ein Gebäude GN gemäß Fig. 2. Die unteren Bereiche der Gebäudewände
sind über den gesamten Umfang des Gebäudes GN von starren, lastführenden Flächenelementen
gebildet. Die Höhe der starren, lastführenden Flächenelemente entspricht dabei der
Höhe der Bordwände eines Containers im Transportzustand. Die Höhe dieser Flächenelemente
(uns somit die Höhe des Containers) wird vorteilhaft so groß gewählt, dass sie größer
als die übliche Arbeitshöhe eines Arbeitsplatzes ist, also z.B. der Höhe eines Arbeitstisches
oder eines Unterschranks bei Laboreinrichtungen. Dadurch ist sichergestellt, dass
derartige Ausrüstungsgegenstände (z.B. Laborunterschränke, Arbeitstische, Schreibtische,
etc) im Container transportiert und darin auch fest vorinstalliert werden können.
Bei der Inbetriebnahme des Gebäudes müssen diese Einrichtungsgegenstände nicht erst
aufgebaut oder eingerichtet werden. Das erfindungsgemäße Gebäude kann somit sehr schnell
in Betrieb genommen werden. Die Höhe der senkrechten Flächenelemente (identisch zur
Höhe des Containers im Transportzustand) wird bevorzugt größer als 75 cm gewählt,
insbesondere im Bereich von 80cm - 100 cm.
[0033] In Fig. 6 ist ein weiteres Teilmodul für ein erfindungsgemäßes mobiles Gebäude dargestellt,
das als Koppelmodul KM zum Anschluss an weitere Gebäude eingesetzt werden kann.
[0034] Es ist insbesondere hinsichtlich der Schwenkmechanismen der starren Flächenelemente
bei der Entfaltung aus dem Transportzustand dem Mittelmodul nach Fig. 5 sehr ähnlich.
Wie das Mittelmodul nach Fig. 5, weist es zwei gegenüberliegende offene Stirnseiten
für den Anschluss weiterer Teilmodule (Endmodule, Mittelmodule, weitere Koppelmodule)
des Gebäudes auf. Ebenfalls wie bei einem Mittelmodul, weist das Koppelmodul starre,
lastführende Flächenelemente für den Boden (Flächenelemente F33,F34) sowie für die
unteren Bereiche der Seitenwände (Flächenelemente F31u, F35) auf.
[0035] Anders als bei einem Mittelmodul sind an den beiden gegenüberliegenden Seitenwänden
des Gebäudes, an welchen der Anschluss zu weiteren Gebäude erfolgt, starre, lastführende
Flächenelemente F31, F32 vorhanden, die sich abschnittsweise über die gesamte Gebäudehöhe
erstrecken. Die Flächenelemente F31, F32 enthalten insbesondere ein Türelement T.
Die beiden Flächenelemente F31, F32 sind jeweils in zwei, um horizontale Achsen (auf
Höhe der oberen Kante der Containerbordwand) schwenkbar verbundene obere F31o und
untere Teile F31u geteilt. Die oberen Bereiche der Seitenwände sowie die Dachflächen
werden im wesentlichen von dem aufblasbaren, flexiblen Flächenelement FX gebildet.
[0036] Im Transportzustand ergibt sich wieder ein Container mit Boden und umlaufender Bordwand,
wobei die Containeröffnung nach oben nun in wesentlichen Bereichen von den oberen
Teilen F31o, F32o der Flächenelemente F31, F32 abgedeckt werden. Zum Aufbau des Koppelmoduls
werden zunächst die oberen Teile F31o, F32o nach oben in eine vertikale Position geschwenkt
und verriegelt. Das weitere Entfalten des Containers ist identisch zu der Beschreibung
nach Fig. 5 für ein Mittelteil. Hierauf wird verwiesen. Dabei entspricht z.B. Flächenelement
F35 dem um eine horizontale Achse schwenkbaren Flächenelement 24a von Fig. 5. Die
Bordwand ist in Übereinstimmung mit dem in Fig. 5 gezeigten Mittelteil zweischichtig
aufgebaut.
[0037] Die Koppelmodule können aber nicht nur zum Anschluss zweier Gebäude verwendet werden.
Sie können auch als Mittelmodule innerhalb des Gebäudes eingesetzt werden, wodurch
Zugänge an den Seitenwänden des Gebäudes realisiert werden können.
[0038] In Fig. 7 sind drei erfindungsgemäße Gebäude GN dargestellt, wobei zwei der Gebäude
mit ihren Stirnseiten an den Seitenwänden des dritten Gebäudes angeschlossen sind.
Jedes der miteinander verbundenen Gebäude GN umfasst dabei mehrere Teilmodule nach
den Fig. 4,5 und ggf. Fig. 6. Die Kopplung der Gebäude erfolgt über die Koppelmodule
KM, wobei zwischen den zu koppelnden Gebäuden GN vorteilhaft eine zusätzliche Durchgangsschleuse
S vorhanden ist. Die Schleuse S kann vorteilhaft in einem der durch die Teilmodule
gebildeten Container transportiert werden. Die unteren Bereiche der Gebäudewände sind
über den gesamten Umfang des Gebäudes GN von starren, lastführenden Flächenelementen
gebildet. Die Höhe der Flächenelemente entspricht dabei der Höhe der Bordwände eines
Containers im Transportzustand.
Fig. 8 zeigt ein erfindungsgemäßes einmoduliges Gebäude (entsprechend Fig.1), welches
auf einem geländegängigen Anhänger installiert ist. In Fig. 8a ist das Gebäude im
Betriebszustand dargestellt, in Fig. 8b im Transportzustand, in dem es in Containerform
vorliegt.
[0039] Soweit nach der Luftlandung kein entsprechendes Fahrzeug zur Verfügung steht, können
alternativ auch einzelne Räder direkt an dem Container montiert werden.
1. Mobiles Gebäude (G1), bestehend aus starren, lastführenden Flächenelementen (F1, F2,
F3, F4, F5) und einem oder mehreren damit verbundenen aufblasbaren, flexiblen Flächenelementen
(FX), wobei im Transportzustand mehrere der lastführenden, starren Flächenelemente
(F1, F2, F3, F4, F5) einen quaderförmigen Container mit Boden und umlaufenden Bordwänden
zur Aufnahme der aufblasbaren, flexiblen Flächenelements (FX) bilden, wobei die Höhe
des Containers geringer ist als die Höhe des Gebäudes (G1).
2. Mobiles Gebäude (G1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden sowie die unteren Bereiche der Gebäudewände von Boden und Bordwänden des
quaderförmigen Containers gebildet werden.
3. Mobiles Gebäude (G1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bordwände des Containers über deren gesamten Höhe die unteren Bereiche der Gebäudewände
bilden.
4. Mobiles Gebäude (G1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die unteren Bereiche der Gebäudewände über den gesamten Umfang des Gebäudes aus den
Bordwänden des Containers gebildet sind.
5. Mobiles Gebäude (G1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Bereiche der Gebäudewände sowie die Dachflächen des Gebäudes von den aufblasbaren,
flexiblen Flächenelementen (FX) gebildet werden.
6. Mobiles Gebäude (G1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass im Transportzustand Einrichtungs- oder Ausrüstungsgegenstände (E) innerhalb des quaderförmigen
Containers untergebracht oder vorinstalliert sind.
7. Mobiles Gebäude (G1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es an mindestens einer Seite ein starres, lastführendes Flächenelement (F1,F2) aufweist,
das sich über die gesamte Höhe des Gebäudes (G1) erstreckt und dessen oberer Teil
(F10) gegen den unteren Teil (F1u) verschwenkt werden kann, wobei der untere Teil
(F1u) ein Teil der Bordwand des Containers bildet.
8. Mobiles Gebäude (G1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des unteren Teils (F1u) des in sich verschwenkbaren Flächenelements (F1,F2)
der Höhe des Containers entspricht.
9. Mobiles Gebäude (GN), umfassend mehrere Teilmodule (EM,MM,KM), wobei die einzelnen
Teilmodule jeweils starre, lastführende Flächenelemente (F11, F12, F14, F15) und damit
verbundene ein oder mehrere aufblasbare Flächenelemente (FX) aufweisen, wobei im Transportzustand
eines Teilmoduls (EM, MM, KM) mehrere der lastführenden, starren Flächenelemente des
Teilmoduls einen quaderförmigen Container mit Boden und umlaufenden Bordwänden zur
Aufnahme der aufblasbaren, flexiblen Flächenelemente (FX) bilden, wobei die Höhe des
Containers geringer ist ais die Höhe des Gebäudes.
10. Mobiles Gebäude (GN) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden sowie die unteren Bereiche der Gebäudewände von Boden und Bordwänden der
Container der Teilmodule (EM, MM, KM) gebildet werden.
11. Mobiles Gebäude (GN) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bordwände eines Containers über deren gesamten Höhe die unteren Bereiche der
Gebäudewände bilden.
12. Mobiles Gebäude (GN) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die unteren Bereiche der Gebäudewände über den gesamten Umfang des Gebäudes aus den
Bordwänden eines Containers gebildet sind.
13. Mobiles Gebäude (GN) nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Bereiche der Gebäudewände sowie die Dachflächen des Gebäudes von den aufblasbaren,
flexiblen Flächenelementen (FX) der Teilmodule (EM, MM, KM) gebildet werden.
14. Mobiles Gebäude (GN) nach einem der vorangehenden Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem der Teilmodule im Transportzustand Einrichtungs- oder Ausrüstungsgegenstände
(E) innerhalb des quaderförmigen Containers untergebracht oder vorinstalliert sind.
15. Mobiles Gebäude (GN) nach einem der vorangehenden Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilmodule (EM, MM, KM) an den für den Anschluss zum Nachbarmodul vorgesehenen
Öffnungen temporäre Flächenelemente (FT) aufweisen, die nach Zusammenkoppeln der Einzelmodule
(EM, MM, KM) entfernt werden können.
16. Mobiles Gebäude (GN) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass im Transportzustand eines Einzelmoduls (EM, MM, KM) die starren, lastführenden Flächenelemente
(F11, F12, F14, F15) zusammen mit den aufblasbaren, flexiblen Flächenelementen (FX)
und den temporären Flächenelementen (FT) eine rundum geschlossene Hülle bilden, welche
während des Aufbaus des Teilmoduls (EM, MM, KM) erhalten bleibt.
17. Mobiles Gebäude (GN) nach einem der vorangehenden Ansprüche 9 bis16 dadurch gekennzeichnet, dass im Transportzustand die Container der Teilmodule (EM, MM, KM) identische Kantenlängen
aufweisen.
18. Mobiles Gebäude (GN) nach einem der vorangehenden Ansprüche 9 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass es an mindestens einer Seite ein starres, lastführendes Flächenelement (F11, F31,
F32) aufweist, das sich über die gesamte Höhe des Gebäudes (GN) erstreckt und dessen
oberer Teil (F110, F310, F320) gegen den unteren Teil (F11u, F31u, F32u) verschwenkt
werden kann, wobei der untere Teil ein Teil der Bordwand des Containers eines Teilmoduls
(EM, MM, KM) bildet.
19. Mobiles Gebäude (GN) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des unteren Teils (F11u, F31u, F32u) des in sich verschwenkbaren Flächenelements
(F11, F31, F32) der Höhe des Containers entspricht.