Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung mit einem Stahlbetontübbingarmierungskorb
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und von einem Verfahren zum Herstellen eines
Stahlbetontübbingarmierungskorbs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
[0002] Es ist bereits vorgeschlagen worden, einen Stahlbetontübbingarmierungskorb in einer
Bogensegmentform, wie er beispielsweise im Tunnel- und Schachtbau zum Einsatz kommt,
mit einem Armierungselement auszustatten, das über eine Länge des Stahlbetontübbingarmierungskorbs
in einer Umfangsrichtung bezüglich der Bogensegmentform verläuft. Üblicherweise sind
solche Armierungselemente Teil von vorgefertigten, flachen Listenmatten, die mit dem
Radius der Bogensegmentform vorgebogen werden. Der Stahlbetontübbingarmierungskorb
wird in seinen Endbereichen in der Umfangsrichtung bisher durch U-förmige Bügelelemente
abgeschlossen, die mit einer statisch erforderlichen Übergreifungslänge mit den längs
verlaufenden Armierungselementen verbunden werden, und zwar insbesondere verschweißt
werden. Die fertigen Stahlbetontübbingarmierungskörbe werden mit Beton ausgegossen
und verstärken so einen Tübbing, der insbesondere automatisch von einer Tunnelvortriebsmaschine
verlegt werden kann, wobei mehrere Tübbinge zusammen einen Ring bilden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen besonders kostengünstig und materialsparend
herstellbaren Stahlbetontübbingarmierungskorb zu entwickeln und ein Verfahren zum
Herstellen eines solchen Stahlbetontübbingarmierungskorbs bereitzustellen, und zwar
ohne eine Stabilität des Stahlbetontübbingarmierungskorbs zu beeinträchtigen. Sie
wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 14 gelöst. Weitere
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Vorteile der Erfindung
[0004] Die Erfindung geht insbesondere aus von einer Vorrichtung mit einem Stahlbetontübbingarmierungskorb
für einen Tübbing in einer Bogensegmentform mit wenigstens einem Armierungselement,
das über eine Länge des Stahlbetontübbingarmierungskorbs in einer Umfangsrichtung
bezüglich der Bogensegmentform verläuft.
[0005] Es wird vorgeschlagen, dass das Armierungselement aus der Umfangsrichtung in wenigstens
einem Winkel in eine radiale Richtung bezüglich der Bogensegmentform umgebogen ist.
Dadurch können separate, Armierungselemente zum Verstärken des Tübbings bzw. des Stahlbetontübbingarmierungskorbs
in der radialen Richtung vorteilhaft eingespart werden. Materialaufwändige Übergreifungsbereiche
können reduziert werden, wodurch Materialeinsparungen erreichbar sind, die letztlich
zu einer Kostenreduktion des Tübbings bzw. eines Tunnelbaus führen können.
[0006] Als "Umfangsrichtung" soll eine Umfangsrichtung eines gedachten, die Bogensegmentform
des Tübbings fortsetzenden Kreises bezeichnet werden. Die Umfangsrichtung entspricht
einer Längsrichtung des Tübbings. Entsprechend bezieht sich die Bezeichnung "radiale
Richtung" auf den Radius dieses Kreises.
[0007] Gattungsgemäße Armierungselemente sind üblicherweise stangenförmig, mit rundem Querschnitt
und aus Stahl ausgebildet. Als "Winkel" sollen in diesem Zusammenhang ein gebogener
Bereich des Armierungselements mit einem gemäß DIN 4088 bestimmten Krümmungsradius
bezeichnet werden, sofern der gebogene Bereich einen Krümmungsradius aufweist, der
um ein Vielfaches, insbesondere um mehr als ein Zehnfaches, kleiner ist als ein Krümmungsradius
der Bogensegmentform des Stahlbetontübbingarmierungskorbs. Der Durchmesser des Stahls
ist durch die statischen Anforderungen bestimmt. Als "über eine Länge" verlaufend
soll ein Armierungselement auch dann bezeichnet werden, wenn es sich über einen größeren
Anteil der Länge erstreckt, beispielsweise über 90%, mindestens aber über 50% der
Länge.
[0008] In einer Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Armierungselement
in wenigstens zwei Winkeln von etwa 90° umgebogen ist. Dadurch kann das Armierungselement
eine besonders gute Stützfunktion in radialer Richtung übernehmen und/oder einen angeformten,
statisch vorteilhaften Übergreifungsbereich aufweisen. Als Winkel von "etwa" 90° sollen
in diesem Zusammenhang Winkel bezeichnet werden, die um weniger als 20° von 90° abweichen.
[0009] Besonders vorteilhaft sind Ausgestaltungen der Erfindung, in denen die Vorrichtung
zumindest ein den Stahlbetontübbingarmierungskorb in der Umfangsrichtung abschließendes,
U-förmiges Bügelelement umfasst, das einstückig mit dem Armierungselement ausgebildet
ist. Ein separates, U-förmiges Bügelelement kann vorteilhaft entfallen und Arbeits-
und Materialkosten, die mit dem Verschweißen des Bügelelements mit dem Armierungselement
einhergehen, können eingespart werden, ohne eine Stabilität des Stahlbetontübbingarmierungskorbs
zu beeinträchtigen.
[0010] Die Bügelelemente können beidseitig eingespart werden, wenn das Armierungselement
einstückig mit zwei, jeweils an ein Ende des Armierungselements angeformten, U-förmigen
Bügelelementen ausgebildet ist.
[0011] Überspannt ein freies Ende des U-förmigen Bügelelements die Länge des Stahlbetontübbingarmierungskorbs
in der Umfangsrichtung zumindest zur Hälfte, können weitere Armierungselemente, die
dem Armierungselement radial gegenüberliegen, eingespart werden. Dabei kann das Armierungselement
auch eine geschlossene, den Stahlbetontübbingarmierungskorb in der Umfangs- bzw. Längsrichtung
vollständig umgreifende Kurve bilden, die eine Fläche eines Segments eines Kreisrings
begrenzt.
[0012] Eine weitere Reduktion von Arbeits- und Materialaufwand kann erreicht werden, wenn
das Armierungselement die Länge des Stahlbetontübbingarmierungskorbs in der Umfangsrichtung
mehrmals überspannt. Dabei kann das Armierungselement auch eine geschlossene, den
Stahlbetontübbingarmierungskorb in der Umfangs- bzw. Längsrichtung vollständig umgreifende
Kurve bilden, die die Fläche eines Segments eines Kreisrings bildet. In einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung umschlingt das Armierungselement den Stahlbetontübbingarmierungskorb
in der Umfangsrichtung spiralförmig. Dadurch können Bauteile eingespart werden.
[0013] Zudem wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung wenigstens ein Verteilereisen mit
einem angeformten Winkel umfasst. Dadurch können separate Winkelelemente zum Verbinden
von zwei Verteilereisen entfallen.
[0014] Umfasst die Vorrichtung wenigstens zwei über eine Länge des Stahlbetontübbingarmierungskorbs
in einer Umfangsrichtung bezüglich der Bogensegmentform verlaufende Armierungselemente,
die montagestabfrei durch wenigstens ein Querbewehrungselement verbunden sind, kann
kosten- und materialsparend auf Montagestäbe zum Verbinden der Armierungselemente
in einem definierten Abstand verzichtet werden.
[0015] Umfasst die Vorrichtung ein einstückiges Querbewehrungselement des Stahlbetontübbingarmierungskorbs,
das eine Breite des Stahlbetontübbingarmierungskorbs wenigstens zweimal überspannt,
kann eine besonders einfache und kostengünstige Querbewehrung erreicht werden.
[0016] Dabei kann das Querbewehrungselement den Stahlbetontübbingarmierungskorb besonders
vorteilhaft in der Querrichtung spiralförmig umschlingen. Als "Querrichtung" soll
in diesem Zusammenhang eine axiale Richtung bezüglich der Bogensegmentform bezeichnet
werden.
[0017] Ein verspannungsfreier Stahlbetontübbingarmierungskorb kann erreicht werden, wenn
das Armierungselement bogenförmig vorgebogen in den Stahlbetontübbingarmierungskorb
eingebaut ist.
[0018] Ein Vorbiegevorgang kann andererseits vorteilhaft und kostensparend entfallen, wenn
das Armierungselement bogenförmig vorgespannt in den Stahlbetontübbingarmierungskorb
eingebaut ist.
[0019] Ferner geht die Erfindung aus von einem Verfahren zum Herstellen eines Stahlbetontübbingarmierungskorbs
für einen Tübbing in einer Bogensegmentform mit wenigstens einem Armierungselement,
das über eine Länge des Stahlbetontübbingarmierungskorbs in einer Umfangsrichtung
bezüglich der Bogensegmentform verläuft.
[0020] Es wird vorgeschlagen, dass das Armierungselement vor dem Verschweißen mit weiteren
Armierungselementen aus der Umfangsrichtung in wenigstens einem Winkel in eine radiale
Richtung bezüglich der Bogensegmentform umgebogen wird. Dadurch kann auf ein Verschweißen
von radialen Stützelementen des Stahlbetontübbingarmierungskorbs verzichtet werden.
[0021] Zudem geht die Erfindung aus von einem Verfahren zum Herstellen eines Stahlbetontübbingarmierungskorbs
für einen Tübbing in einer Bogensegmentform mit wenigstens zwei Armierungselementen.
[0022] Es wird vorgeschlagen, dass die Armierungselemente auf einer Lehre durch wenigstens
ein Querbewehrungselement verbunden werden. Dadurch kann ein Vormontageschritt zum
Verbinden der Armierungselemente vor dem Aufbringen auf die Lehre entfallen.
Zeichnung
[0023] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
Es zeigen:
[0024]
- Fig. 1
- einen Tübbing mit einem Stahlbetontübbingarmierungskorb,
- Fig. 2
- ein Armierungselement des Stahlbetontübbingarmierungskorbs aus Fig. 1,
- Fig. 3
- Armierungselemente des Stahlbetontübbingarmierungskorbs auf einer Lehre,
- Fig. 3a
- die Armierungselemente aus Figur 3 mit zusätzlichen Verteilerelementen,
- Fig. 3b
- eines der Verteilerelemente aus Figur 3a mit vier Verteilereisen,
- Fig. 4
- ein Querbewehrungselement des Stahlbetontübbingarmierungskorbs aus den Fig. 1 - 3,
- Fig. 5
- die Armierungselemente aus Fig. 1 mit zusätzlichen Querbewehrungselementen,
- Fig. 6
- den Stahlbetontübbingarmierungskorb aus den Fig. 1 - 5,
- Fig. 7
- ein Armierungselement eines Stahlbetontübbingarmierungskorbs in einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung,
- Fig. 8
- ein Armierungselement eines Stahlbetontübbingarmierungskorbs in einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung,
- Fig. 9
- ein Querbewehrungselement eines Stahlbetontübbingarmierungskorbs in einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung,
- Fig. 10
- ein Querbewehrungselement eines Stahlbetontübbingarmierungskorbs in einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung,
- Fig. 11
- einen Stahlbetontübbingarmierungskorb für einen alternativen Tübbing,
- Fig. 12
- ein Armierungselement eines weiteren alternativen Stahlbetontübbingarmierungskorbs,
- Fig. 13
- ein Verteilerelement eines weiteren alternativen Stahlbetontübbingarmierungskorbs
und
- Fig. 14
- ein Verteilerelement eines weiteren alternativen Stahlbetontübbingarmierungskorbs.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0025] Figur 1 zeigt einen Tübbing 12a mit einem in Beton eingegossenen Stahlbetontübbingarmierungskorb
10a, der in Figur 6 explizit dargestellt ist. Der Tübbing 12a ist zum automatischen
Verlegen durch eine Vortriebsmaschine im Tunnelbau vorgesehen, bildet einen Bruchteil
eines Rings, der neben sechs gleichartigen Tübbingen 12a einen Schlussstein umfasst.
Der Tübbing 12a weist in einer axialen Ansicht eine Bogensegmentform auf. Radiale
Außenflächen und Innenflächen bilden jeweils einen dem Bogensegment entsprechenden
Ausschnitt eines Zylindermantels. Seitenflächen 58a, 60a des Tübbings 12a verlaufen
radial bzw. senkrecht zur axialen Richtung bezüglich der Bogensegmentform bzw. bezüglich
eines die Bogensegmentform erweiternden Zylinders, der zu einem Tunnel, in den der
Tübbing 12a eingebaut werden soll, koaxial verläuft. Die Seitenflächen des Tübbings
12a sind zumindest teilweise mit hier nicht explizit dargestellten Dichtungselementen
ausgestattet.
[0026] Der Stahlbetontübbingarmierungskorb 10a umfasst Armierungselemente 14a, die über
eine Länge des Stahlbetontübbingarmierungskorbs 10a in einer Umfangsrichtung 16a bezüglich
der Bogensegmentform verlaufen. Figur 2 zeigt ein solches Armierungselement 14a in
einer Einzeldarstellung.
[0027] Das Armierungselement 14a für die Längsarmierung des Tübbings 12a ist aus einem endlosen
Armierungsstahl mit rundem Querschnitt geschnitten und von einer Biegemaschine in
die dargestellte Form gebracht. Es weist einen Hauptteil 38a auf, der mit dem Radius
des Tunnels, in den der Tübbing 12a eingebaut werden soll, vorgekrümmt ist und der
sich in der Umfangsrichtung 16a erstreckt. Ferner weist das Armierungselement 14a
an beiden Enden des Hauptteils 38a U-förmige Bügelelemente 26a, 28a auf, die einstückig
mit dem Hauptteil 38a bzw. mit dem Armierungselement 14a ausgeführt sind und die durch
jeweils zwei Winkel 18a - 24a von 90° im Armierungselement 14a gebildet sind. In den
Winkeln 18a - 24a ist das Armierungselement 14a jeweils aus der Umfangsrichtung 16a
in eine radiale Richtung 34a bezüglich der Bogensegmentform bzw. umgekehrt umgebogen.
[0028] Zum Zusammenfügen des Stahlbetontübbingarmierungskorbs 10a wird eine Vielzahl von
Armierungselementen 14a in durch statische Berechnungen des Tunnels vorgegebenen Abständen
parallel auf eine Lehre 36a aufgebracht (Figur 3). Die Lehre 36a weist Führungsmittel
40a auf, die ein Ausrichten der Armierungselemente 14a erleichtern. Die Armierungselemente
14a sind bogenförmig vorgebogen in den Stahlbetontübbingarmierungskorb 10a eingebaut.
Ferner weist die aus Eisenstangen gefertigte Lehre 36a Seitenbereiche auf, an denen
die Armierungselemente 14a mit Hilfe von hier nur schematisch dargestellten Klemmen
84a gegen Verkippen gesichert werden kann.
[0029] Entlang der Seitenflächen 58a, 60a werden Verteilerelemente 62a - 66a in radial gleichmäßigen
Abständen mit den Armierungselementen 14a verbunden (Figur 3a). Die Verteilerelemente
62a - 66a umgrenzen einen der Bogensegmentform entsprechenden Ausschnitt eines Zylindermantels.
Die Verteilerelemente 62a - 66a sind aus Gründen der Übersichtlichkeit in den Figuren
5 und 6 nur gestrichelt dargestellt. Neben den dargestellten Armierungselementen 14a
und Verteilerelementen 62a - 66a umfasst der Stahlbetontübbingarmierungskorb 10a noch
weitere, statisch erforderliche Armierungselemente, die aus Gründen der Übersichtlichkeit
hier nicht explizit dargestellt sind.
[0030] Figur 3b zeigt schematisch eines der Verteilerelemente 62a - 66a. Das Verteilerelement
62a umfasst vier Verteilereisen 68a - 74a, die jeweils einen Hauptteil umfassen, der
sich über die Länge einer der Seitenflächen 58a, 60a erstreckt, und die zusätzlich
einen an den Hauptteil angeformten Winkel 76a - 82a aufweisen, der einstückig mit
dem Hauptteil ausgeführt ist und der zum Verbinden des jeweiligen verteilereisens
68a - 74a mit einem benachbarten Verteilereisen 68a - 74a vorgesehen ist. Die über
die gekrümmte, in axiale Richtung weisende Seitenfläche 58a verlaufenden Verteilereisen
68a, 70a sind ihrer radialen Lage entsprechend vorgekrümmt.
[0031] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die Armierungselemente 14a auf
der Lehre 36a auf den Radius des Tunnels vorgebogen. Dazu werden die Führungsmittel
40a mit Haltemitteln 46a ausgestattet, die ein Zurückschnellen der Armierungselemente
14a verhindern und die hier als alternative Ausgestaltung der Lehre 36a gestrichelt
dargestellt sind.
[0032] Anschließend werden die korrekt ausgerichteten Armierungselemente 14a montagestabfrei
durch eine Vielzahl von Querbewehrungselementen 30a verbunden, die mit den Armierungselementen
14a verschweißt werden und die in einer Querrichtung 32a des Tübbings 12a bzw. in
einer Längsrichtung des Tunnels verlaufen (Figuren 4 und 5).
[0033] Jedes der Querbewehrungselemente 30a wird von zwei U-förmigen Teilen 42a, 44a gebildet,
die zusammen ein Rechteck von maßgenauer Länge bilden. Die Querbewehrungselemente
30a werden so ausgerichtet, dass sich eine Fläche des Rechtecks in der radialen Richtung
34a und in der Querrichtung 32a erstreckt. Eine Anzahl der Querbewehrungselemente
30a sowie die Abstände zwischen den Querbewehrungselementen 30a sind durch die statischen
Berechnungen zur Stabilität des Tunnels vorgegeben, wobei bei der Auslegung der Querbewehrungselemente
30a auch eine Vortriebskraft der Vortriebsmaschine, die beim Einbau auf den Tübbing
12a in der Querrichtung 32a wirkt, berücksichtigt wird. Die in den Figuren 3 - 8 dargestellten
Anordnungen bzw. Abstände von Querbewehrungselementen 30a und Armierungselementen
14a sind nur schematisch zu verstehen und vom Fachmann in bekannter Weise abhängig
von den konkreten, im Tunnel erforderlichen Anforderungen zu bestimmen. Die Stärken
und Abstände der Armierungselemente 14a und der Querbewehrungselemente 30a entsprechen
der DIN 4088-4.
[0034] Zum Fertigstellen des Stahlbetontübbingarmierungskorbs 10a werden radial außen weitere,
stangenförmige und etwa mit dem Außenradius des Tübbings 12a vorgebogene Armierungselemente
48a verschweißt, die jeweils die beiden freien Enden der U-förmigen Bügelelemente
26a, 28a und die Querbewehrungselemente 30a miteinander verbinden und die dazu mit
den freien Enden der Bügelelemente 26a, 28a Übergreifungsbereiche 56a bilden, deren
Länge, die ebenfalls statisch vorgegeben ist, einige Dezimeter beträgt (Figur 6).
[0035] Die Figuren 7 - 11 zeigen weitere Ausgestaltungen der Erfindung. In der Beschreibung
soll im Wesentlichen auf Unterschiede zu dem in den Figuren 1 - 6 dargestellten Ausführungsbeispiel
eingegangen werden, während im Hinblick auf gleich bleibende Merkmale auf die Beschreibung
zu den Figuren 1 - 6 verwiesen wird. Analoge Merkmale sind mit gleichen Bezugszeichen
versehen, wobei zur Unterscheidung der Ausführungsbeispiele die Buchstaben a - i hinzugefügt
sind.
[0036] Figur 7 zeigt ein alternatives Armierungselement 14b, das einstückig ausgebildet
ist und das eine Länge eines das Armierungselement 14b umfassenden Stahlbetontübbingarmierungskorbs
(nicht als Ganzes dargestellt) zweimal in einer Umfangsrichtung 16b überspannt, und
zwar einmal an einer Oberseite des Stahlbetontübbingarmierungskorbs und einmal an
einer Unterseite des Stahlbetontübbingarmierungskorbs. In einem Übergreifungsbereich
50b ist das Armierungselement 14b zu einer Kurve geschlossen, die einen Außenrand
eines Segments eines Kreisrings bildet. Zusätzliche Armierungselemente in der Umfangsrichtung
16b können vorteilhaft entfallen.
[0037] Figur 8 zeigt ein weiteres alternatives Armierungselement 14c, das einstückig ausgebildet
ist und das eine Länge eines das Armierungselement 14c umfassenden Stahlbetontübbingarmierungskorbs
mehrmals in einer Umfangsrichtung 16c überspannt und dabei den Stahlbetontübbingarmierungskorb
in der Umfangsrichtung 16c spiralförmig umschlingt. Die gesamte Bewehrung in der Umfangsrichtung
16c kann dadurch einstückig ausgebildet sein.
[0038] Figur 9 zeigt ein alternatives Querbewehrungselement 30d, das einstückig ausgebildet
ist und das eine Länge eines das Armierungselement 14d umfassenden Stahlbetontübbingarmierungskorbs
zweimal in einer Querrichtung 32d überspannt, und zwar einmal an einer Oberseite des
Stahlbetontübbingarmierungskorbs und einmal an einer Unterseite des Stahlbetontübbingarmierungskorbs.
In einem Übergreifungsbereich 52d ist das Querbewehrungselement 30d zu einer Kurve
geschlossen, die einen Außenrand eines Rechtecks bildet.
[0039] Figur 10 zeigt ein weiteres alternatives Querbewehrungselement 30e, das einstückig
ausgebildet ist und das eine Länge eines das Querbewehrungselement 30e umfassenden
Stahlbetontübbingarmierungskorbs mehrmals in einer Querrichtung 32e überspannt und
dabei den Stahlbetontübbingarmierungskorb in der Querrichtung 32e spiralförmig umschlingt.
Die gesamte Bewehrung in der Querrichtung 32e kann dadurch einstückig ausgebildet
sein.
[0040] Figur 11 zeigt einen weiteren alternativen Stahlbetontübbingarmierungskorb 10f, der
zum Einsatz in einem gekrümmten Bereich eines Tunnelbaus vorgesehen ist. Der Stahlbetontübbingarmierungskorb
10f umfasst Armierungselemente 14f, die über eine Länge des Stahlbetontübbingarmierungskorbs
10f in einer Umfangsrichtung 16f des Tunnelbaus verlaufen und die in jeweils zwei
Winkeln 18f, 20f umgebogen sind, die ein U-förmiges Bügelelement 26f bilden. An das
zweite Ende des Armierungselements 48f ist ein separates U-förmiges Bügelelement 28f
mit einem Übergreifungsbereich 54f verschweißt. Die Länge der Armierungselemente 14f
variiert über die Breite des Stahlbetontübbingarmierungskorbs 10f in der Querrichtung
32f zum Erreichen einer Krümmung des Tunnelbaus.
[0041] Figur 12 zeigt ein weiteres alternatives Armierungselement 14g eines weiteren alternativen
Stahlbetontübbingarmierungskorbs, der hier nicht im Ganzen dargestellt ist. Ein Hauptteil
38g des Armierungselements 14g bildet eine radial äußere Längsarmierung und weist
zwei in einer radialen Richtung 34g nach innen greifende, U-förmige und mit dem Hauptteil
38g einstückig ausgebildete Bügelelemente 26g, 28g auf.
[0042] Figur 13 zeigt ein alternatives Verteilerelement 62h eines weiteren alternativen
Stahlbetontübbingarmierungskorbs, der hier nicht im Ganzen dargestellt ist. Das Verteilerelement
62h besteht aus vier Verteilereisen 68h - 74h. An die beiden gegenüberliegenden Verteilereisen
68h, 70h sind jeweils zwei Winkel 76h - 82h angeformt, so dass die Verteilereisen
68h, 70h jeweils U-förmig ausgebildet sind, während die Verteilereisen 72h, 74h stangenförmig
sind und im verschweißten Zustand die Verteilereisen 68h, 70h miteinander verbinden.
[0043] Figur 14 zeigt ein weiteres alternatives Verteilerelement 62i, das einstückig aus
einem einzigen Verteilereisen ausgebildet ist, das vier Winkel 76i - 82i aufweist
und das über einen Übergreifungsbereich 86i geschlossen ist.
Bezugszeichen
[0044]
- 10
- Stahlbetontübbingarmierungskorb
- 12
- Tübbing
- 14
- Armierungselement
- 16
- Umfangsrichtung
- 18
- Winkel
- 20
- Winkel
- 22
- Winkel
- 24
- Winkel
- 26
- Bügelelement
- 28
- Bügelelement
- 30
- Querbewehrungselement
- 32
- Querrichtung
- 34
- Richtung
- 36
- Lehre
- 38
- Hauptteil
- 40
- Führungsmittel
- 42
- Teil
- 44
- Teil
- 46
- Haltemittel
- 48
- Armierungselement
- 50
- Übergreifungsbereich
- 52
- Übergreifungsbereich
- 54
- Übergreifungsbereich
- 56
- Übergreifungsbereich
- 58
- Seitenfläche
- 60
- Seitenfläche
- 62
- Verteilerelement
- 64
- Verteilerelement
- 66
- Verteilerelement
- 68
- Verteilereisen
- 70
- Verteilereisen
- 72
- Verteilereisen
- 74
- Verteilereisen
- 76
- Winkel
- 78
- Winkel
- 80
- Winkel
- 82
- Winkel
- 84
- Klemme
- 86
- Übergreifungsbereich
1. Vorrichtung mit einem Stahlbetontübbingarmierungskorb (10) für einen Tübbing (12)
in einer Bogensegmentform mit wenigstens einem Armierungselement (14), das über eine
Länge des Stahlbetontübbingarmierungskorbs (10) in einer Umfangsrichtung (16) bezüglich
der Bogensegmentform verläuft,
dadurch gekennzeichnet , dass
das Armierungselement (14) aus der Umfangsrichtung (16) in wenigstens einem Winkel
(18 - 24) in eine radiale Richtung (34) bezüglich der Bogensegmentform umgebogen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , dass
das Armierungselement (14) in wenigstens zwei Winkeln (18 - 24) von etwa 90° umgebogen
ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
zumindest ein den Stahlbetontübbingarmierungskorb (10) in der Umfangsrichtung (16)
abschließendes, U-förmiges Bügelelement (26, 28), das einstückig mit dem Armierungselement
(14) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet , dass
das Armierungselement (14) einstückig mit zwei, jeweils an ein Ende des Armierungselements
(14) angeformten, U-förmigen Bügelelementen (26, 28) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung zumindest nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet , dass
das freie Ende des U-förmigen Bügelelements (26, 28) die Länge des Stahlbetontübbingarmierungskorbs
(10) in der Umfangsrichtung (16) zumindest zur Hälfte überspannt.
6. Vorrichtung zumindest nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet , dass
das Armierungselement (14b, 14c) die Länge des Stahlbetontübbingarmierungskorbs in
der Umfangsrichtung (16b, 16c) mehrmals überspannt.
7. Vorrichtung zumindest nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet , dass
das Armierungselement (14c) den Stahlbetontübbingarmierungskorb in der Umfangsrichtung
(16c) spiralförmig umschlingt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
wenigstens ein Verteilereisen (68a - 74a) mit einem angeformten Winkel (76a - 82a)
.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
wenigstens zwei über die Länge des Stahlbetontübbingarmierungskorbs (10) in der Umfangsrichtung
(16) bezüglich der Bogensegmentform verlaufende Armierungselemente (14), die montagestabfrei
durch wenigstens ein Querbewehrungselement (30) verbunden sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet , dass
das einstückige Querbewehrungselement (30d, 30e) des Stahlbetontübbingarmierungskorbs
eine Breite des Stahlbetontübbingarmierungskorbs wenigstens zweimal überspannt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet , dass
das Querbewehrungselement (30) den Stahlbetontübbingarmierungskorb (10) in einer Querrichtung
(32) spiralförmig umschlingt.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet , dass
das Armierungselement (14) bogenförmig vorgebogen in den Stahlbetontübbingarmierungskorb
(10) eingebaut ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet , dass
das Armierungselement (14) bogenförmig vorgespannt in den Stahlbetontübbingarmierungskorb
(10) eingebaut ist.
14. Verfahren zum Herstellen eines Stahlbetontübbingarmierungskorbs (10) für einen Tübbing
(12) in einer Bogensegmentform mit wenigstens einem Armierungselement (14), das über
eine Länge des Stahlbetontübbingarmierungskorbs (10) in einer Umfangsrichtung (16)
bezüglich der Bogensegmentform verläuft,
dadurch gekennzeichnet , dass
das Armierungselement (14) vor dem Verschweißen mit weiteren Armierungselementen (30)
aus der Umfangsrichtung (16) in wenigstens einem Winkel (18 - 24) in eine radiale
Richtung (34) bezüglich der Bogensegmentform umgebogen wird.
15. Verfahren zum Herstellen eines Stahlbetontübbingarmierungskorbs (10) für einen Tübbing
(12) in einer Bogensegmentform mit wenigstens zwei Armierungselementen (14), insbesondere
Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet , dass
die Armierungselemente (14) auf einer Lehre (36) durch wenigstens ein Querbewehrungselement
(30) verbunden werden.