[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Luftmassenstromregelung eines Lüftungssystems
mit einer Zuluftleitung, mit einer Abluftleitung, mit einem Messfühler für den Luftmassenstrom
und mit Verbindungsmitteln für den Messfühler. Außerdem betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Luftmassenstromregelung eines Lüftungssystems, bei dem mittels eines
Messfühlers der Luftmassenstrom einer Zuluftleitung und einer Abluftleitung bestimmt
und mittels einer Steuerung miteinander verglichen wird.
[0002] Wenn vorliegend von Zuluftleitung und Abluftleitung die Rede ist, versteht sich dies
jeweils stellvertretend für den gesamten Zuluft- und Abluftbereich. Zuluftleitung
steht hier somit stellvertretend sowohl für Außenluft als auch für Zuluft, und Abluftleitung
steht stellvertretende sowohl für Fortluft als auch für Abluft.
[0003] Derartige Vorrichtungen werden bei der maschinellen Belüftung und Entlüftung von
Gebäuden und Wohnungen eingesetzt. Dabei werden die eintretenden und austretenden
Luftmassenströme meist bei der Erstellung des Gebäudes oder der Wohnung den Nutzungsanforderungen
entsprechend eingemessen. Eine Einstellung der eintretenden und austretenden Luftmassenströme
erfolgt dann häufig mittels verschiedener Lüftungsstufen, zum Beispiel für eine reduzierte
Lüftung, eine normale Lüftung und eine erhöhte Lüftung. Auf diese Weise kann unterschiedlichen
Nutzungsanforderungen Rechnung getragen werden. Wegen des hohen Kostenaufwandes für
die exakte Bestimmung der absoluten Luftmassenströme erfolgt die Einstellung der Luftmassenströme
selbst bei Inbetriebnahme der Lüftungsanlage durch Einregulierung der Ventilatorleistung
bzw. der Ventilatorstufe und/oder des Druckverlustes der Lüftungsleitungen. Die so
einregulierten Luftmassenströme stellen die Sollwerte dar, die nach Möglichkeit eingehalten
werden sollten.
[0004] Problematisch bei den eingesetzten Verfahren und Vorrichtungen ist jedoch, dass während
des Betriebs der Lüftungsanlage Druckverluste beispielsweise durch zunehmende Verschmutzung
von Filtern oder durch Alterung von Ventilatoren auftreten. Dies hat eine Auswirkung
auf die Luftmassenströme. Ohne eine Regelung weichen die Luftmassenströme durch diese
Druckverluste von ihren Sollwerten unkontrolliert ab. Durch diese Abweichungen kann
einerseits der gewünschte Luftaustausch unterschritten werden, wodurch sich die Luftqualität
im Gebäude oder in der Wohnung verschlechtert. Treten unterschiedliche Druckverluste
in der Belüftungsleitung und in der Entlüftungsleitung auf, so führt dies zu einem
Unterschied der eintretenden und der austretenden Luftmassenströme, einer sogenannten
Disbalance. Diese Disbalance führt zu einem Druckunterschied zwischen den Innenräumen
und der Außenumgebung. Diese Druckdifferenz wiederum bewirkt einen erzwungenen Luftaustausch
über die Gebäudehülle. Ist dabei der Luftdruck in den Innenräumen geringer als der
Außenluftdruck, kann dies zu unerwünschten Zugerscheinungen führen. Ist im umgekehrten
Fall der Luftdruck in den Innenräumen größer als der Luftdruck der Außenumgebung,
gelangt warme Innenraumluft mit einem hohen Gehalt an absoluter Luftfeuchtigkeit in
das vergleichsweise kalte Mauerwerk. Dabei wird der Taupunkt der feuchten Innenraumluft
unterschritten, so dass Feuchtigkeit im Mauerwerk auskondensiert. Diese Feuchtigkeit
führt zu Gebäudeschäden in Form von Schimmelbildung. Ein weiterer Nachteil durch diese
Disbalancen ergibt sich bei Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Bei diesen Lüftungsanlagen
liegt der Anteil der Wärmerückgewinnung derzeit bei 75 bis 95 %. Eine Disbalance zwischen
Zuluft und Abluft reduziert den Anteil an zurückgewinnbarer Wärme, was zu einer Erhöhung
des Heizenergiebedarfs führt. Um diese Disbalancen zu vermeiden, sind deshalb bereits
Lüftungsanlagen vorgeschlagen worden, bei denen die Luftmassenströme gemessen und
so geregelt werden, dass die erforderlichen Sollwerte eingehalten werden. Die Genauigkeit
der Messung der Luftmassenströme in Lüftungsanlagen ist allerdings mit Fehlern von
10 bis 30 % - und teilweise noch darüber - behaftet. Eine Bestimmung des Luftmassenstromes
mit dieser Genauigkeit ist für die Einhaltung der Luftqualität im Wesentlichen ausreichend,
da für die Luftqualität verhältnismäßig große Toleranzen akzeptabel sind. Für eine
gute Wärmerückgewinnung und insbesondere für die Vermeidung von Druckdifferenzen zwischen
Innenraum und Außenumgebung sind jedoch höhere Genauigkeiten erforderlich. Der direkte
Abgleich des Differenzdruckes von Innenraum zur Außenumgebung ist aber ebenfalls unvorteilhaft,
da bereits verhältnismäßig geringe Differenzdrucke zu großen Effekten führen. Hier
sind Druckdifferenzen von 5 Pascal (Pa) zu unterschreiten. Zur zuverlässigen Bestimmung
derart geringer Differenzdrucke sind somit aufwendige und damit teure Differenzdruckaufnehmer
erforderlich. Ein weiteres Problem hierbei ist, dass die Nullstellung für den Differenzdruckaufnehmer
im laufenden Betrieb nur schwer zu überprüfen ist.
[0005] Das der Erfindung zugrundeliegende Problem ist es, eine Vorrichtung zur Luftmassenstromregelung
eines Lüftungssystems anzugeben, mit der sich einfach und kostengünstig eine Disbalance
des Luftmassenstroms zwischen der Zuluftleitung und der Abluftleitung zuverlässig
und langfristig verhindern lässt.
[0006] Das Problem wird dadurch gelöst, dass bei einer Vorrichtung der eingangs genannten
Art die Verbindungsmittel zum wahlweisen Verbinden des Messfühlers mit der Zuluftleitung
oder der Abluftleitung ausgebildet ist. Bei dem Verfahren der eingangs genannten Art
wird das Problem dadurch gelöst, dass der Messfühler mittels von der Steuerung gesteuerter
Verbindungsmittel wahlweise mit der Zuluftleitung oder der Abluftleitung verbunden
wird.
[0007] Auf diese Weise kann mit einem verhältnismäßig einfachen Messfühler gearbeitet werden,
der einen verhältnismäßig großen Fehler bei der Bestimmung des Absolutwertes des Luftmassenstromes
aufweisen darf. Dieser verhältnismäßig große absolute Fehler hat deshalb für die Luftmassenstromregelung
keine nennenswerte Bedeutung, weil die beiden Luftmassenströme durch die Zuluftleitung
und durch die Abluftleitung von demselben Messwertaufnehmer erfasst werden. In beiden
Fällen treten somit die gleichen absoluten Fehler auf. Eine Umschaltung der Verbindungsmittel
lässt sich mit verhältnismäßig geringem Aufwand bewerkstelligen. Da ferner Schwankungen
des Luftmassenstromes im Lüftungssystem nur verhältnismäßig langsam veränderlich sind,
ist die zeitlich aufeinanderfolgende Bestimmung der Luftmassenströme in der Zuluftleitung
und in der Abluftleitung ohne Belang.
[0008] Zweckmäßiger Weise sollte der Meßfühler dabei mit Bereichen der Zuluftleitung und
der Abluftleitung verbunden werden, die etwa gleiche Temperaturen aufweisen. Unterschiedliche
Strömungsgeschwindigkeiten oder unterschiedliche Geometrien der Meßstellen lassen
sich durch geeignete Kalibrierkurven kompensieren.
[0009] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind mittels einer Steuerung die Verbindungsmittel
zum zeitlich aufeinanderfolgenden Verbinden der Messfühler mit der Zuluftleitung oder
der Abluftleitung steuerbar. Auf diese Weise kann der Luftmassenstrom durch die Zuluftleitung
und durch die Abluftleitung automatisiert ermittelt und geregelt werden.
[0010] Vorzugsweise ist der Messfühler ein Differenzdruckaufnehmer zum Bestimmen des dynamischen
Luftdruckes. Mittels eines sogenannten Messkreuzes lässt sich dieser dynamische Luftdruck
aus dem Staudruck und dem statischen Druck in der Zuluftleitung oder der Abluftleitung
bestimmen. Dieser dynamische Luftdruck ist ein Maß für die Strömungsgeschwindigkeit
durch einen Kanal und damit proportional zum Luftmassenstrom. Vorteilhaft hierbei
ist, dass der Messfühler nur wenig anfällig gegen Verschmutzungen ist. Ferner hat
die Lage des Messfühlers im Luftstrom selbst keine nennenswerte Bedeutung. Ein Messkreuz
wiederum ist unempfindlich gegenüber Verschmutzungen und hinsichtlich der Einbaulage,
da die Drucke an mehreren Stellen, verteilt über den Strömungsquerschnitt, aufgenommen
werden. Anstelle eines Meßkreuzes kann auch eine geeignete Blendenanordnung verwendet
werden. Es kann als Messfühler ein Membrandruckaufnehmer oder ein Hitzdrahtanemometer
verwendet werden.
[0011] Ein einfacher Aufbau für das wahlweise Verbinden ergibt sich bei einer Weiterbildung
der Erfindung dadurch, dass die Verbindungsmittel mindestens ein Dreiwegeventil mit
einem Antrieb aufweisen. Mittels dieses Dreiwegeventils mit Antrieb lässt sich der
Messfühler einfach mittels einer Steuerung mit der Zuluftleitung oder der Abluftleitung
wahlweise verbinden.
[0012] Eine Verbesserung der Luftmassenstromregelung lässt sich mit einem anderen Ausführungsbeispiel
durch Temperaturstabilisierungsmittel für die Verbindungsmittel erreichen. Als Temperaturstabilisierungsmittel
kann ein Pufferelement dem Messfühler vorgeschaltet sein. Die Temperaturstabilisierungsmittel
können aber auch eine Führung der der Zuluftleitung zugeordneten Verbindungsmittel
mindestens ein Stück weit in der Abluftleitung und/oder der der Abluftleitung zugeordneten
Verbindungsmittel mindestens ein Stück weit in der Zuluftleitung aufweisen. Da das
Ergebnis eines den dynamischen Luftdruck messenden Messfühlers von der Temperatur
der Luftströmungen abhängt und die Luftmassenströme durch die Zuluftleitung und durch
die Abluftleitung wegen eines nicht idealen Wärmeübertrages bei der Wärmerückgewinnung
nicht gleich sein können, lässt sich mittels dieser Temperaturstabilisierungsmittel
eine Angleichung der Temperatur in der Zuluftleitung und in der Abluftleitung erzielen.
Das Pufferelement kann beispielsweise durch einen Körper mit großer Masse gebildet
werden. Dieser Körper hat dann eine große Wärmekapazität und glättet Temperaturschwankungen
in der Zuluftleitung oder in der Abluftleitung. Da die Luftströme zeitlich aufeinanderfolgend
umgeschaltet werden, werden so die Temperaturen der Luftmassen in der Zuluftleitung
und in der Abluftleitung einander angeglichen.
[0013] Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist gekennzeichnet durch weitere Verbindungsmittel
zum wahlweisen Verbinden des Messfühlers mit weiteren Meßstellen. Auf diese Weise
lassen sich auch andere Luftdrücke messen. Wenn als Messwertaufnehmer ein Differenzdruckaufnehmer
verwendet wird, kann beispielsweise zusätzlich der Differenzdruck zwischen Innenraum
und Außenumgebung gemessen werden. Für den gleichzeitigen Betrieb von Feuerstätten
mit Naturzugschornsteinen ist dieser Differenzdruck von Bedeutung, damit keine Rauchgase
in die Innenräume gelangen. Weiter können durch das wahlweise Verbinden mit weiteren
Meßstellen auch die Verschmutzung von Luftfiltern in dem Lüftungssystem wie auch die
Vereisung von Wärmetauschern erfasst werden.
[0014] Vorzugsweise vergleicht die Steuerung den von dem Messfühler ermittelten Luftmassenstrom
der Zuluftleitung mit dem der Abluftleitung und steuert oder regelt abhängig davon
den Luftmassenstrom durch die Zuluftleitung und/oder durch die Abluftleitung. Dies
ergibt einen einfachen aber wirkungsvollen Regelkreis. Die Steuerung kann außerdem
die Verbindungsmittel zum zeitlich aufeinanderfolgenden Verbinden des Messfühlers
mit der Zuluftleitung oder der Abluftleitung steuern. Auf diese Weise wird ein einfaches
und zuverlässiges Umschalten der Meßstellen zwischen Zuluftleitung und Abluftleitung
erreicht.
[0015] Bei einer Weiterbildung der Erfindung bestimmt die Steuerung mittels des Messfühlers
den dynamischen Luftdruck in der Zuluftleitung und/oder der Abluftleitung. Dieser
dynamische Luftdruck ist ein Maß für die Strömungsgeschwindigkeit durch die Zuluftleitung
und/oder die Abluftleitung. Diese Strömungsgeschwindigkeit wiederum steht mit dem
Luftmassenstrom in direktem Verhältnis. Vorzugsweise bestimmt die Steuerung den dynamischen
Luftdruck aus dem Staudruck und dem statischen Druck.
[0016] Eine andere Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass ein Antrieb
für ein Dreiwegeventil der Verbindungsmittel mittels der Steuerung gesteuert wird.
Auf diese Weise lässt sich das wahlweise Verbinden automatisieren.
[0017] Besonders vorteilhaft lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch weiterbilden,
dass die Steuerung eine Kalibrierung des Messfühlers mittels Unterbrechen des Luftmassenstromes
der Zuluftleitung und/oder der Abluftleitung durchführt. Insbesondere bei der Ausführungsform
mit dem Differenzdruckaufnehmer lässt sich so durch kurzzeitiges Ausschalten der Ventilatoren,
beispielsweise des Nachts, ein Luftmassenstrom "0" erzeugen, auf den der Nullpunkt
der Messfühler kalibriert werden kann.
[0018] Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Messfühler
mittels von der Steuerung gesteuerter weiterer Verbindungsmittel mit weiteren Meßstellen
zum Bestimmen der Druckdifferenzen zwischen Außen und Innen, verschiedenen Räumen,
Zuluft und Abluft für Feuerstätten und/oder vor bzw. hinter einem Luftfilter und/oder
Wärmetauscher verbunden. Dadurch lassen sich die Einsatzmöglichkeiten vielfältig erweitern.
[0019] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung mit den Erfindungsmerkmalen.
[0020] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Lüftungssystems 10 mit den Erfindungsmerkmalen.
Das Lüftungssystem 10 weist eine Zuluftleitung 11 und eine Abluftleitung 12 auf. Bei
der schematischen Darstellung von Fig. 1 sind jeweils nur Teile der Zuluftleitung
11 und der Abluftleitung 12 abgebildet. Die weiteren Komponenten des Lüftungssystems
10, wie insbesondere eine Ansaugeinrichtung für die Zuluftleitung 11 und eine Verteileinrichtung
für die Abluftleitung 12, sind in der Figur zur besseren Übersicht weggelassen. Die
einander entgegengerichteten Luftmassenströme durch die Zuluftleitung 11 und durch
die Abluftleitung 12 sind in der Figur durch Pfeile dargestellt.
[0021] Wie sich der Figur weiter entnehmen lässt, weist das Lüftungssystem außerdem einen
Messfühler 13 auf, der mittels Verbindungsmitteln 14 mit der Zuluftleitung 11 und
der Abluftleitung 12 jeweils verbindbar ist. Die Verbindungsmittel 14 weisen eine
erste Meßstelle 15 mit einer Vielzahl der Strömung durch die Zuluftleitung 11 entgegengerichteter
Öffnungen 16 auf, von denen in der Figur zur besseren Übersicht nur eine Öffnung 16
mit einem Bezugszeichen versehen ist. Die Meßstelle 15 ist mittels einer Leitung 17
über ein Dreiwegeventil 18 und eine Leitung 19 mit dem Messfühler 13 verbunden. Das
Dreiwegeventil 18 hat außerdem einen Antrieb 20, der mittels einer nicht in der Figur
dargestellten Steuerung steuerbar ist. Eine Meßstelle 21, ähnlich der Meßstelle 15,
ist in der Abluftleitung 12 angeordnet. Die Meßstelle 21 weist ebenfalls eine Vielzahl
von Öffnungen 22 auf, die dem Luftmassenstrom durch die Abluftleitung 12 entgegengerichtet
sind. Zur besseren Übersicht ist wieder nur eine Öffnung 22 mit einem Bezugszeichen
versehen. Die Meßstelle 21 ist mittels einer Leitung 32 mit dem Dreiwegeventil 18
verbunden.
[0022] Eine rechtwinklig zu der Meßstelle 15 angeordnete Meßstelle 23 mit Öffnungen 24 ist
in der Zuluftleitung 11 angeordnet. Die Öffnungen 24, von denen wiederum nur eine
Öffnung 24 mit einem Bezugszeichen versehen ist, sind rechtwinklig zu der Strömung
durch die Zuluftleitung 11 angeordnet. Die Meßstelle 23 ist mit einer Leitung 25 über
ein Dreiwegeventil 26 und eine Leitung 27 mit einem weiteren Eingang des Messfühlers
13 verbunden. Das Dreiwegeventil 26 weist einen Antrieb 28 auf, der ebenfalls mittels
der nicht eingezeichneten Steuerung steuerbar ist. Ähnlich der Meßstelle 23 ist in
der Abluftleitung 12 eine Meßstelle 29 angeordnet. Die Meßstelle 29 ist rechtwinklig
zu der Meßstelle 21 angeordnet und weist eine Vielzahl von Öffnungen 30 auf, die rechtwinklig
zu der Strömung durch die Abluftleitung 12 angeordnet sind. Die Meßstelle 29 ist mit
einer Leitung 31 mit dem Dreiwegeventil 26 verbunden. Die Meßstellen 15, 23 und 21,
29 bilden jeweils ein Messkreuz.
[0023] Nachfolgend wird die Wirkungsweise des Lüftungssystems 10 anhand der Figur näher
erläutert:
[0024] Zum Bestimmen des dynamischen Luftdruckes in der Zuluftleitung 11 und in der Abluftleitung
12 ist der Messfühler 13 mit einer nicht in der Figur dargestellten Steuerung verbunden.
In einem ersten Schritt wird der Messfühler 13 einseitig über die Leitung 19, das
Dreiwegeventil 18 und die Leitung 17 mit der Meßstelle 15 verbunden. Hierbei trennt
der Antrieb 20, gesteuert von der Steuerung, die Leitung 32 ab und verbindet die Leitung
17 mit der Leitung 19. Gleichzeitig verbindet der Antrieb 28, gesteuert von der Steuerung,
die Leitung 25 mit der Leitung 27 und sperrt die Leitung 31 wiederum ab. Dadurch wird
der zweite Eingang des Messfühlers 13 mit der Meßstelle 23 verbunden. In diesem Zustand
wird an der Meßstelle 15 durch die der Strömung entgegengerichteten Öffnungen 16 der
Staudruck in der Zuluftleitung 11 aufgenommen und an den Messfühler 13 weitergeleitet.
Gleichzeitig wird von der Meßstelle 23 durch die rechtwinklig zur Strömung durch die
Zuluftleitung 11 angeordneten Öffnungen 24 der statische Druck in der Zuluftleitung
11 aufgenommen und an den zweiten Eingang des Messfühlers 13 weitergeleitet. Dieser
Messfühler 13 ermittelt aus der Differenz zwischen dem statischen Druck an der Meßstelle
23 und dem Staudruck an der Meßstelle 15 den dynamischen Druck in der Zuluftleitung
11 und leitet diesen an die Steuerung weiter. Die Steuerung ermittelt hieraus den
Luftmassenstrom durch die Zuluftleitung 11. Nachfolgend veranlasst die Steuerung den
Antrieb 20, die Leitung 19 mit der Leitung 32 zu verbinden und die Leitung 17 abzusperren.
Gleichzeitig veranlasst die Steuerung den Antrieb 28, die Leitung 31 mit der Leitung
27 zu verbinden und die Leitung 25 abzusperren. In diesem Zustand ist die Meßstelle
21 über die Leitung 32, das Dreiwegeventil 18 und die Leitung 19 mit dem ersten Eingang
des Messfühlers 13 verbunden, während die Meßstelle 29 über die Leitung 31, das Dreiwegeventil
26 und die Leitung 27 mit dem zweiten Eingang des Messfühlers 13 verbunden ist. Dadurch
wird von der Meßstelle 21 mittels der der Strömung entgegengerichteten Öffnungen 22
der Staudruck in der Abluftleitung 12 bestimmt und an den ersten Eingang des Messfühlers
13 weitergeleitet. Gleichzeitig wird von der Meßstelle 29 mittels der rechtwinklig
zur Strömung angeordneten Öffnungen 30 der statische Druck in der Abluftleitung 12
aufgenommen und an den zweiten Eingang des Messfühlers 13 weitergeleitet. Der Messfühler
13 bestimmt den Differenzdruck zwischen Staudruck und statischem Druck und gibt den
hieraus ermittelten dynamischen Druck an die Steuerung weiter.
[0025] Die Steuerung vergleicht den im vorhergehenden Schritt in der Zuluftleitung 11 ermittelten
dynamischen Druck mit dem dynamischen Druck in der Abluftleitung 12 oder den in dem
vorhergehenden Schritt bestimmten Luftmassenstrom durch die Zuluftleitung 11 mit dem
Luftmassenstrom durch die Abluftleitung 12 und regelt abhängig von dem Vergleichsergebnis
nicht in der Figur dargestellte Ventilatoren zum Angleichen der Luftmassenströme durch
die Zuluftleitung 11 und die Abluftleitung 12.
Bezugszeichenliste:
[0026]
- 10
- Lüftungssystem
- 11
- Zuluftleitung
- 12
- Abluftleitung
- 13
- Meßfühler
- 14
- Verbindungsmittel
- 15
- Meßstelle
- 16
- Öffnung
- 17
- Leitung
- 18
- Dreiwegeventil
- 19
- Leitung
- 20
- Antrieb
- 21
- Meßstelle
- 22
- Öffnung
- 23
- Meßstelle
- 24
- Öffnung
- 25
- Leitung
- 26
- Dreiwegeventil
- 27
- Leitung
- 28
- Antrieb
- 29
- Meßstelle
- 30
- Öffnung
- 31
- Leitung
- 32
- Leitung
1. Vorrichtung zur Luftmassenstromregelung eines Lüftungssystems (10) mit einer Zuluftleitung
(11), mit einer Abluftleitung (12), mit einem Messfühler (13) für den Luftmassenstrom
und mit Verbindungsmitteln (14) für den Messfühler (13), dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsmittel (14) zum wahlweisen Verbinden des Messfühlers (13) mit der
Zuluftleitung (11) oder der Abluftleitung (12) ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Steuerung, mittels derer die Verbindungsmittel zum zeitlich aufeinanderfolgenden
Verbinden des Messfühlers (13) mit der Zuluftleitung (11) oder der Abluftleitung (12)
steuerbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Messfühler ein Differenzdruckaufnehmer (13) zum Bestimmen des dynamischen Luftdruckes,
vorzugsweise ein Membrandruckaufnehmer (13) oder ein Hitzdrahtanemometer ist, wobei
insbesondere die Verbindungsmittel (14) ein Messkreuz (15, 23, 21, 29) zum wahlweisen
Bestimmen des Staudruckes und des statischen Druckes in der Zuluftleitung (11) oder
der Abluftleitung (12) aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (14) Stellmittel (18), insbesondere mindestens ein Dreiwegeventil
(18) mit einem Antrieb (20) und/oder weitere Verbindungsmittel zum wahlweisen Verbinden
des Messfühlers (13) mit weiteren Meßstellen aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Temperaturstabilisierungsmittel für die Verbindungsmittel (14), die vorzugsweise
ein dem Messfühler (13) vorgeschaltetes Pufferelement aufweisen, wobei die Temperaturstabilisierungsmittel
insbesondere eine Führung der der Zuluftleitung (11) zugeordneten Verbindungsmittel
mindestens ein Stück weit in der Abluftleitung (12) und/oder der der Abluftleitung
(12) zugeordneten Verbindungsmittel mindestens ein Stück weit in der Zuluftleitung
(11) aufweist.
6. Verfahren zur Luftmassenstromregelung eines Lüftungssystems (10), bei dem mittels
eines Messfühlers (13) der Luftmassenstrom einer Zuluftleitung (11) und einer Abluftleitung
(12) bestimmt und mittels einer Steuerung miteinander verglichen wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Messfühler (13) mittels von der Steuerung gesteuerter Verbindungsmittel wahlweise
mit der Zuluftleitung (11) oder der Abluftleitung (12) verbunden wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung den von dem Messfühler (13) ermittelten Luftmassenstrom der Zuluftleitung
(11) mit dem der Abluftleitung (12) vergleicht und abhängig davon den Luftmassenstrom
durch die Zuluftleitung (11) und/oder durch die Abluftleitung (12) steuert oder regelt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung die Verbindungsmittel zum zeitlich aufeinanderfolgenden Verbinden des
Messfühlers (13) mit der Zuluftleitung (11) oder der Abluftleitung (12) steuert, wobei
vorzugsweise mittels der Steuerung ein Stellmittel, insbesondere ein Antrieb (20,
28) für ein Dreiwegeventil (18, 20) der Verbindungsmittel (14) gesteuert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung mittels des Messfühlers (13) den dynamischen Luftdruck in der Zuluftleitung
(11) und/oder der Abluftleitung (12) bestimmt, wobei die Steuerung insbesondere den
dynamischen Luftdruck aus dem Staudruck und dem statischen Druck bestimmt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung eine Kalibrierung des Messfühlers (13) mittels Unterbrechen des Luftmassenstromes
der Zuluftleitung (11) und/oder der Abluftleitung (12) durchführt, und/oder dass der
Messfühler (13) mittels von der Steuerung gesteuerter weiterer Verbindungsmittel mit
weiteren Meßstellen zum Bestimmen der Druckdifferenz zwischen Außen und Innen, verschiedenen
Räumen, Zuluft und Abluft für Feuerstätten und/oder vor bzw. hinter einem Luftfilter
und/oder Wärmetauscher verbunden wird.