Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer Leiterschleifenstruktur
mittels Spritzgussverfahren, sowie eine hiermit hergestellte Leiterschleifenstruktur
nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Mit der
DE 33 12 069 A1 ist eine Spule für ein Elektro-Magnet-System bekannt geworden, bei dem ein leitendes
spiralförmig gewickeltes Flachbandmaterial mit einem isolierenden erhärtbaren Kunststoff,
bspw. einem Giesharz, allseitig umspritzt ist. Der Spulenkörper ist als flache Scheibe
ausgebildet, die eine Mittelbohrung zur Aufnahme eines Magnetankers aufweist. Beim
Gießen des Spulenkörpers werden zwischen den umlaufenden Wicklungen Haltestifte als
Abstandshalter angeordnet, die nach dem Erkalten des Giesharzmaterials herausgezogen
werden, wodurch sich entsprechende Sacklöcher ergeben. Alternativ zu den Haltestiften
werden isolierende Abstandsteile, bspw. Isolierstreifen zwischen die Windungen eingesetzt,
die nach dem Erkalten der Gussmasse im Spulenkörper verbleiben.
[0003] Nachteilig ist bei einem solchen Herstellungsverfahren, dass das Verschieben der
Windungen beim Kunststoffgießen mittels zusätzlicher separater Abstandshalter verhindert
werden muss. Ein solches Verfahren ist für die Fertigung in Großserie sehr aufwendig
und kostspielig, insbesondere wenn hinterher die Abstandshalter mittels eines zusätzlichen
Prozessschrittes wieder entfernt werden müssen.
Vorteile der Erfindung
[0004] Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zur Herstellung einer Leiterschleifenstruktur,
sowie die Leiterschleifenstruktur mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche haben
den Vorteil, dass durch das einstufige Umspritzen der Leiterschleifen in einem einzigen
Spritzgusswerkzeug mit dem drin angeordneten Schieber mit einem einzigen Prozessschritt
eine sehr homogene Leiterschleifenstruktur herstellbar ist. Dabei bleiben die Leiterschleifen
während des Spritzgießens aufgrund deren Abstützung durch den Schieber zuverlässig
in ihrer vorfixierten Position. Aufgrund der Anordnung eines Sensorsystems im Spritzgusswerkzeug
kann der Schieber entfernt werden, sobald die Fließfront des eingespritzten Kunststoffs
den von dem Schieber abgestützten Bereich der Leiterschleifen erreicht. Dadurch ist
gewährleistet, dass mittels eines einzigen Druckspritzguss-Prozesses die Leiterschleifen
in ihrer ursprünglich vorfixierten Lage gleichmäßig umspritzt werden.
[0005] Für das Herstellungsverfahren ist es von Vorteil, wenn die Leiterschleifen beim Einlegen
in das Spritzgusswerkzeug zumindest provisorisch gegeneinander fixiert sind. Dies
geschieht besonders einfach, wenn die Leiterschleifen aus Draht gewickelt werden,
der einen Backlack aufweist, der die einzelnen Schleifen miteinander verklebt.
[0006] Weist das Spritzgusswerkzeug eine Diskusform auf, in der die Leiterschleifen von
der Mitte radial nach außen angeordnet sind, kann eine besonders flache scheibenförmige
Leiterschleifenstruktur hergestellt werden, wie sie für flachbauende, kompakte elektromagnetische
Maschinen notwendig ist.
[0007] Wird der Kunststoff im radial inneren Bereich des Spritzgusswerkzeugs in dieses eingespritzt,
kann sich die Fließfront gleichmäßig radial nach außen fortsetzen, wodurch ein homogen
umspritzter Spulenkörper entsteht.
[0008] Verlaufen die Leiterschleifen von der Mitte der Spritzgussform als radiale Stege
hin zum äußeren Rand, können diese Stege sehr wirkungsvoll von einem ringförmig ausgebildeten
Schiebermechanismus vor Beginn des Spritzgießens axial abgestützt werden. Der Schieber
kann dann entfernt werden, sobald die Stege am inneren zentralen Bereich durch den
eingespritzten Kunststoff gegeneinander fixiert sind.
[0009] Eine besonders günstige Geometrie für das Spritzgusswerkzeug ergibt sich durch eine
Trennebene, die quer zur Scheibenachse angeordnet ist. Diese großflächige Öffnung
eignet sich gut zum Einlegen der Leiterschleifen und zum Ausstoßen der fertig gespritzten
Leiterschleifenstruktur. Außerdem kann hierbei der Schieber als ein Bauteil gefertigt
und axial mit kurzem Weg verschoben werden.
[0010] Besonders vorteilhaft ist die Verwendung eines schnell härtenden Duroplastmaterials,
das sich aufgrund seine besonderen Eigenschaften zum Druckspritzgießen eignet. Dieses
Material verbindet die Vorteile einer schnellen einfachen Fertigung mittels Spritzgussverfahren
mit der hohen Formbeständigkeit der Duroplaste. Damit kann sehr kostengünstig ein
scheibenförmiger Rotor hergestellt werden, der auch bei großer thermischer Last formbeständig
bleibt.
[0011] Für das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer scheibenförmigen Leiterschleifenstruktur
von etwa 60 bis 100 mm Durchmesser kann der verwendete Werkstoff unter einem relativ
niedrigen Druck von etwa 20 bis 50 bar eingespritzt werden, wodurch die Anordnung
der vorfixierten Leiterschleifen nicht zerstört wird. Durch das schnelle Aushärten
des spritzgießbaren Duroplasts können relativ kurze Spritzzyklen-Zeiten unter 30 sec
erreicht werden, wodurch sich das Verfahren zur Großserienfertigung eignet.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Herstellen scheibenförmiger Leiterschleifenstrukturen
kann sehr einfach aus wenigen Formelementen zusammengesetzt werden, in die ein hydraulischer
oder pneumatischer Schiebermechanismus integriert werden kann. Durch das Einfügen
eines Sensorsystems in das Spritzgusswerkzeug kann der Schiebermechanismus automatisch
angesteuert werden, wodurch die Zykluszeit für die Herstellung einer Leiterschleifenstruktur
verringert wird.
[0013] Werden bspw. Temperaturfühler als Sensoren angeordnet, kann der beispielsweise 80
bis 100°C heiße Kunststoff zuverlässig durch den Sensor detektiert werden. Eine weitere
Möglichkeit der Detektion der Fließfront des Kunststoffs besteht in der Anordnung
von Drucksensoren, die eine Druckänderung innerhalb des Werkzeugs während des Druckspritzgießens
erkennen.
[0014] Die mittels der erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Leiterschleifenstruktur
eignet sich besonders für den Einbau in elektromagnetische Maschinen wie elektroakustische
Wandler, Hubmagnete oder Elektromotoren. Durch die flache scheibenförmige Ausbildung
des Rotorkörpers kann der Bauraum der elektromagnetischen Maschinen reduziert werden,
wodurch sich diese für den Einbau in Kraftfahrzeuge eigenen.
[0015] Besonders günstig ist es, die Leiterschleifen in der flachen Rotorscheibe mit radial
verlaufenden Speichen auszuformen, wobei sich die einzelnen Schleifen vorzugsweise
überlappen. Derart angeordnete Leiterschleifen eigenen sich für den Zusammenbau mit
mehren axial angeordneten Arbeitsmagneten, die die entsprechend bestromte Rotorscheibe
antreiben.
[0016] Zur Bestromung der Leiterschleifen wird in die Leiterschleifenstruktur im inneren
Bereich ein ringförmiger Kommutator mit eingespritzt, dessen Lamellen jeweils mit
den einzelnen Leiterschleifen verbunden sind. Je nach Platzangebot in der elektrischen
Maschine kann der Kommutator als Plan- oder als Trommelkommutator ausgebildet sein,
in dessen Zentrum eine kreisförmige Aussparung in der Leiterschleifenstruktur angeordnet
ist, um eine Ankerwelle aufzunehmen.
Zeichnungen
[0017] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Leiterschleifenstruktur,
sowie eine Herstellungsvorrichtung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen
- Figur 1
- vorfixierte Leiterschleifen als ein Einlegeteil,
- Figur 2
- eine fertig umspritze Leiterschleifenstruktur im Schnitt und
- Figur 3
- schematisch einen Schnitt durch eine Vorrichtung zum Herstellen einer Leiterschleifenstruktur
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0018] In Figur 1 sind schematisch Leiterschleifen 12 dargestellt, die zur Herstellung einer
Leiterschleifenstruktur 10 als ein Einlegeteil 13 in ein Spritzgusswerkzeug 30 eingelegt
werden. Die Leiterschleifen 12 sind bspw. aus Kupferdraht 14 mit einem Durchmesser
von bspw. 0,3 mm geformt und mit einem Kommutator 16 verbunden, der in einem zentralen
Bereich 17 der Leiterschleifenstruktur 10 angeordnet ist. Die einzelnen Leiterschleifen
12 weisen dabei radiale Speichen 18 auf, die am äußeren Umfang 22 und am Umfang des
Kommutators 16 in Umfangsrichtung 20 miteinander verbunden sind. Die einzelnen Leiterschleifen
12 überlappen sich in Umfangsrichtung 20 und sind mittels eines auf den Leiterschleifen
12 angeordneten Backlacks 24 provisorisch gegeneinander fixiert, sodass alle Leiterschleifen
12 mit dem Kommutator 16 zusammen das einteilige Einlegeteil 13 bilden. Um die Leiterschleifen
12 gegeneinander zu fixeren, werden diese gegebenenfalls miteinander verpresst. Zusätzlich
zu dem Einlegeteil 13 sind in Figur 1 auch schematisch Arbeitsmagnete 26 einer elektrischen
Maschine 28 angeordnet. Deren Magnetfeld versetzt die über den Kommutator 16 bestromten
Leiterschleifen 12 in Drehung, wenn die Leiterschleifenstruktur 10 als Rotorscheibe
32 in die elektrische Maschine 28 eingebaut ist.
[0019] In Figur 2 ist eine fertig umspritzte Leiterschleifenstruktur 10 dargestellt, nachdem
das Einlegeteil 13 im Spritzgusswerkzeug 30 gemäß Figur 3 mit Kunststoff 34 umspritzt
wurde. Die Leiterschleifenstruktur 10 ist als flache Scheibe 32 ausgebildet, die im
Bereich ihrer zentralen Achse 36 eine zentrale Aussparung 38 zur Aufnahme einer schematisch
dargestellten Welle 40 aufweist. Am äußeren Umfang 22 und im zentralen Bereich 17
um den Kommutator 16 ist die Leiterschleifenscheibe 10 dicker ausgebildet, da in diesen
Bereichen im innerhalb des Kunststoffes 34 viele Drähte 14 in Umfangsrichtung 20 angeordnet
sind. Zwischen den beiden Bereichen 17 und 22 weist die Leiterschleifenstruktur 10
einen axial sehr dünnen Bereich 19 vom bspw. ca. 1 mm Dicke auf, in dem die radialen
Speichern 18 angeordnet sind.
[0020] Als Kunststoff 34 ist im Ausführungsbeispiel ein spritzgießbarer, schnellhärtender
Duroplast 35 verwendet, der auch bei hohen Umgebungstemperaturen eine hohe Formbeständigkeit
aufweist. Der Kommutator 16 ist im Ausführungsbeispiel als Plankommutator 16 ausgebildet,
der sich für den Einbau in elektrische Maschinen 28 eignet, bei dem Kohlebürsten 42
axial zur Rotorscheibe 32 angeordnet sind.
[0021] In Figur 3 ist als Vorrichtung 50 zur Herstellung einer Leiterschleifenstruktur 10
ein Spritzgusswerkzeug 30 dargestellt, das zwei axial zusammenfügbare Formteile 52
und 53 zeigt. Eines der beidem Formteile 52 ist dabei als tellerförmige Halbschale
52 ausgebildet, die in der Mitte einen Dom 54 aufweist, um die Aussparung 38 der Leiterschleifenstruktur
10 auszuformen. In das erste Formteil 52 wird das Einlegeteil 13 aus Figur 1 zentrisch
eingelegt und mit dem zweiten Formteil 53 verschlossen. Zwischen den beiden Formteilen
52, 53 ist eine Trennebene 56 angeordnet, die im Wesentlichen quer zur Achse 36 der
Leiterschleifenscheibe 10 angeordnet ist. Bevor der Kunststoff 34 in das Spritzgusswerkzeug
30 eingespritzt wird, werden die Leiterschleifen 12 im Bereich 19 der Speichen 18
mittels eines Schiebermechanismus 58 gegen das Spritzgusswerkzeug 30 gepresst, um
eine Verschiebung oder Zerstörung der Leiterschleifen 12 beim Druckspritzgießen zu
verhindern. In der linken Bildhälfte der Figur 3 weist der Schiebermechanismus 58
eine größere radiale Anpressfläche 60 auf, als der Schieber 58 in der Ausführungsvariante
auf der rechten Bildhälfte. Vorzugsweise ist der Schiebermechanismus 58 als kreisförmiger
Ring 62 ausgebildet, wie dies schematisch in Figur 1 eingezeichnet ist. Der Schiebemechanismus
58 ist bspw. mittels eines hydraulischen oder pneumatischen Antriebs 64 in Axialrichtung
36 verschiebbar. Der Antrieb 64 wird über ein Sensorsystem 66 angesteuert, das im
Spritzgusswerkzeug 30 angeordnet ist und die Position des eingespritzten Kunststoffs
34 ermitteln kann.
[0022] Zur Herstellung der Leiterschleifenstruktur 10 wird der schnellhärtende Duroplast
35 durch eine Einspritzdüse 68, die im zentralen Bereich 37 der Spritzgussform 30
angeordnet ist, eingespritzt. Als Prozessparameter wird beispielsweise ein Einspritzdruck
von ca. 20 bis 50 bar und einer Temperatur von etwa 80 bis 100°C verwendet. Das Spritzgusswerkzeug
30 weist dabei eine Temperatur von etwa 160 bis 200 °C auf, wodurch sich der eingespritzte
Duroplast im heißen Werkzeug vernetzt. Die Fließfront breitet sich dann radial vom
zentralen Bereich 17 hin zum äußeren Umfang 22 aus. Erreicht der Kunststoff 34 den
Bereich 19 mit den Speichen 18, werden die einzelnen Leiterschleifen 12 zuverlässig
gegeneinander fixiert. Dies wird durch Temperatursensoren 70 oder Drucksensoren 72
des Sensorsystems 66 erkannt und ein Signal an den Antrieb 64 gegeben, den Schiebermechanismus
58 axial zurückzufahren. Dadurch kann sich der Kunststoff 34 ungestört entlang der
radialen Speichen 18 ausbreiten und diese gleichmäßig vollständig umschließen. Aufgrund
der speziellen Materialeigenschaften härtet dieser Duroplast 35 sehr schnell aus,
sodass die Leiterschleifenstruktur 10 innerhalb einer Zeit von weniger als 30 sec
aus dem axial geöffneten Formteil 52 herausnehmbar ist.
[0023] Es sei angemerkt, dass hinsichtlich der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele
vielfältige Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Merkmale untereinander möglich
sind. So kann bspw. die konkrete Ausformung der Leiterschleifen 12, des Kommutators
16 sowie des Spritzgusswerkzeugs 30 mit dem Schiebemechanismus 58 beliebig ausgeformt
sein. Durch den neuartigen spritzgießbaren Duroplast 35 können im Gegensatz zum Spritzgießen
mit Thermoplasten wesentlich geringere Drücke verwendet werden, die der jeweiligen
Geometrie der Werkzeugform 30 und der Leiterschleifen 12 angepasst werden. Durch die
Betätigung des Schiebermechanismus 58 können in Abhängigkeit des verwendeten Sensorsystems
66 unterschiedliche Ansteuerungsmöglichkeiten verwendet werden. Die Aushärtzeit des
neuartigen spritzgießbaren Duroplasten 35 ist deutlich kürzer, als der von herkömmlichen
Pressmassen oder Gießharze. Die Aushärtzeit ist jedoch ebenfalls von der konkreten
Formgebung der Leiterschleifenstruktur 10 abhängig. Die erfindungsgemäße Leiterschleifenstruktur
10 wird bevorzugt als eisenfreie Rotorscheibe 32 einer elektrischen Maschine 28 verwendet,
kann jedoch auch für andere Anwendungen induktiv erzeugter Magnetfelder, wie bspw.
Hubmagneten oder elektroakustische Wandler Verwendung finden.
1. Verfahren zum Herstellen einer Leiterschleifenstruktur (10) mittels Spritzgussverfahren
mit folgenden Schritten:
- Einlegen von Leiterschleifen (12) in ein Spritzgusswerkzeug (30)
- Abstützen der Leiterschleifen (12) im Spritzgusswerkzeug (30) mittels eines in diesem
angeordneten Schiebermechanismus (58)
- Einspritzen von Kunststoff (34, 35) in das Spritzgusswerkzeug (30)
- Entfernen des Schiebermechanismus (58) von den Leiterschleifen (12), sobald ein
Sensorsystem (66, 70, 72) den eingespritzten Kunststoff (34, 35) im Bereich (19) der
abgestützten Leiterschleifen (12) detektiert
- Vollständiges Umspritzen der Leiterschleifen (12) im Bereich (19) des entfernten
Schiebermechanismus (58)
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterschleifen (12) als Drahtwicklungen (14) ausgebildet sind, die insbesondere
mittels Backlack (24) zueinander vorfixiert sind.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Spritzgusswerkzeug (30) tellerförmig ausgebildet ist und die Leiterschleifen
(12) darin radial angeordnet sind.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff (34, 35) in einem zentralen Bereich (37) des Spritzgusswerkzeugs (30)
eingespritzt wird und radial nach außen fließt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterschleifen (12) radial außerhalb des Einspritzbereichs (37) mittels des
Schiebermechanismus (58) abgestützt werden, der vorzugsweise als umlaufender Ring
(62) ausgebildet ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spritzgusswerkzeug (30) mindestens zwei Formteile (52, 53) aufweist, die axial
zueinander gefügt werden und der Schiebermechanismus (58) axial beweglich zwischen
den beiden Formteilen (52, 53) angeordnet ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoff (34) ein spritzgießbarer, schnellhärtender Duroplast (35) verwendet
wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Herstellung einer fertigen Leiterschleifenstruktur (10) nur genau ein Spritzgusswerkzeug
(30) und genau ein Spritzgießvorgang angewendet wird, wobei der Kunststoff (34, 35)
mit einer Temperatur von ca. 80-100°C unter einem Druck von ca. 20 - 50 bar und einer
Spritz-Zykluszeit von weniger als 30 Sekunden eingespritzt wird.
9. Vorrichtung (20) zum Herstellen einer Leiterschleifenstruktur (10) mittels Spritzgussverfahren
nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit mindestens zwei kreisförmigen Formelementen
(52, 53), die einen axial verschiebbaren Schiebermechanismus (58) zum Andrücken von
Einlegeteilen (13) aufnehmen, und mit einem Sensorsystem (66, 70, 72), das die Gegenwart
des Kunststoffs (34, 35) in dem Bereich (19) des Schiebermechanismus (58) anzeigt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorsystem (66) Temperaturfiihler (70) und/oder Drucksensoren (72) aufweist.
11. Leiterschleifenstruktur (10) zur induktiven Erzeugung von Magnetfeldern, gefertigt
nach dem Verfahren und/oder mit der Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die Verwendung in elektroakustischen Wandlern, in Hubmagneten oder in elektrischen
Antrieben (28).
12. Leiterschleifenstruktur (10) zur induktiven Erzeugung von Magnetfeldern nach Anspruch
11, gekennzeichnet durch die Ausbildung als flache Rotorscheibe (32) mit radial verlaufenden Speichen (18)
der in den Kunststoff (34, 35) eingespritzten Leiterschleifen (12), wobei die Leiterschleifen
(12) mit axial dazu angeordneten Arbeitsmagneten (26) des elektrischen Antriebs (28)
zusammenwirken können.
13. Leiterschleifenstruktur (10) zur induktiven Erzeugung von Magnetfeldern nach Anspruch
11 oder 12, gekennzeichnet durch eine zentrale Aussparung (38) zur Aufnahme einer Welle (40), wobei ein mit den Leiterschleifen
(12) verbundener Trommel- oder Plankommutator (16) um die Aussparung (38) herum eingespritzt
ist, der radial oder axial mit Kohlebürsten (42) des elektrischen Antriebs (28) kontaktierbar
ist.