[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromechanisches Schaltgerät, eine Schaltgerät-Anordnung
und ein elektrisches Anschlussmodul.
[0002] Bei elektromechanischen Schaltgeräten, beispielsweise Motorschutzschaltern, Schützen,
Überlastrelais und anderen Vorrichtungen zum Schalten, Schützen und Starten von Motoren
und Anlagen, sind die Anschlussklemmen für die Hauptstrombahnen fest in die Schaltgeräte
integriert. Bei einem Schaltgerätewechsel ist es daher stets erforderlich, die Verdrahtungsleitungen
zu den einzelnen Anschlussklemmen vom Schaltgerät zu lösen. Beim Wiederanschließen
des Schaltgerätes an die Verdrahtungsleitungen kann es daher zu Verdrahtungsfehlern
kommen.
[0003] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Anschließen eines elektromechanischen
Schaltgerätes zu vereinfachen. Diese Aufgabe wird durch ein elektromechanisches Schaltgerät
nach Anspruch 1, eine Schaltgerät-Anordnung nach Anspruch 9 beziehungsweise durch
ein elektrisches Anschlussmodul nach Anspruch 15 gelöst.
[0004] Erfindungsgemäß ist ein elektromechanisches Schaltgerät vorgesehen, welches einen
Schaltgerät-Grundkörper und ein mit dem Schaltgerät-Grundkörper verbindbares Anschlussmodul
mit wenigstens einer Anschlußklemme für eine Hauptstrombahn des Schaltgerätes aufweist.
Eine Grundidee der vorliegenden Erfindung ist es, anstelle der bisher bei Schaltgeräten
verwendeten integrierten Bauweise einen modularen Aufbau zu verwenden. Dabei sind
für jedes Schaltgerät eine Anzahl von Anschlussklemmen in einem oder mehreren Anschlussmodulen
zusammengefasst, die mit dem Schaltgerät-Grundkörper verbindbar sind. Das bedeutet,
dass die Anschlussmodule einzeln und unabhängig von dem Schaltgerät-Grundkörper montierbar
sind. Dadurch wird eine Vorverdrahtung der Anschlussklemmen ohne das eigentliche Schaltgerät
möglich. Die Montage des Schaltgerät-Grundkörpers, der die üblichen Schaltgerät-Elemente
enthält, muss erst nachträglich erfolgen.
[0005] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Die Verbindung des Anschlussmoduls mit dem Schaltgerät-Grundkörper ist vorzugsweise
lösbar ausgeführt, so dass ein Austausch des Schaltgerät-Grundkörpers bei gleichzeitig
vollständig verdrahteten Anschlussklemmen erfolgen kann. Hierdurch kann im Wartungsfall
die benötigte Austauschzeit stark verringert werden. Zudem sind bei einem Austausch
Verdrahtungsfehler ausgeschlossen, da die einzelnen Verdrahtungsleitungen nicht aus
den Anschlussklemmen gelöst werden müssen.
[0007] Da es sich bei den Anschlussklemmen des Anschlussmoduls um Anschlussklemmen für den
Hauptstromkreis, also die Hauptstrombahnen des Schaltgerätes, handelt, ist es besonders
vorteilhaft, wenn die elektrische Verbindung zwischen Anschlussmodul und Schaltgerät-Grundkörper
als Steckverbindung ausgeführt ist. So können auch die im Hauptstromkreis fließenden
großen Ströme sowie die im Fehlerfall auftretenden Kurzschlußströme sicher übertragen
werden. Mit dieser Ausführungsform der Erfindung werden erstmals steckbare Anschlussklemmen
für die Hauptstrombahnen eines Schaltgerätes in Modulbauweise bereitgestellt.
[0008] Die mechanische Verbindung von Anschlussmodul und Schaltgerät-Grundkörper erfolgt
in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung mit Hilfe eines Verriegelungselementes.
Dieses ist vorzugsweise am Anschlussmodul fest abgebracht, so dass es bei der Montage
stets zur Hand ist. Darüber hinaus kann durch die Anbringung des Verriegelungselementes
am Anschlussmodul sichergestellt werden, dass sich das Verriegelungselement stets
in der korrekten Montageposition befindet. Selbstverständlich ist es jedoch ebenfalls
möglich, das Verriegelungselement am Schaltgerät-Grundkörper oder aber als Einzelteil
vorzusehen, welches zur Montage zwischen Anschlussmodul und Schaltgerät-Grundkörper
eingelegt wird.
[0009] Als besonders vorteilhaft für eine sichere und dennoch auf einfache Art und Weise
wieder lösbare mechanische Verbindung hat sich die Verwendung eines Verriegelungselementes
erwiesen, dass nach Art eines Hebelgesperres funktioniert, wobei ein Betätigen des
Hebels die Verbindung zwischen Anschlussmodul und Schaltgerät-Grundkörper löst. Das
Verriegelungselement ist dabei vorzugsweise als zweiarmiger Hebel ausgebildet, wobei
es an seinem einen Hebel einen Rastsperrer aufweist, der in der Verriegelungsposition
an einem Rastvorsprung an Anschlussmodul oder Schaltgerät-Grundkörper anliegt. Der
Hebel ist dabei vorzugsweise derart ausgebildet, dass der Rastsperrer durch Niederdrücken
des Hebels ausgerückt wird, um in die Öffnungsposition überzugehen.
[0010] Der Schaltgerät-Grundkörper ist nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
für eine direkte Montage an einer Tragschiene ausgebildet. Bei der Tragschiene kann
es sich beispielsweise um eine sogenannte Hutschiene handeln, welche der Anordnung
des Schaltgerätes in einem Schaltschrank oder dergleichen dient.
[0011] Für den Fall, dass keine direkte Montage an einer Tragschiene erfolgen soll, sieht
die Erfindung eine Schaltgerät-Anordnung vor, die zusätzlich zu dem Schaltgerät eine
Tragplatte zur Montage des Schaltgerätes an einer Tragschiene umfasst.
[0012] Die Tragplatte weist dabei vorzugsweise eine Halteplatte und ein lösbar mit der Halteplatte
verbundenes Trägerteil auf, wobei es sich für die Handhabung der Schaltgerät-Anordnung
als vorteilhaft erwiesen hat, wenn einerseits das Trägerteil Verbindungselemente zur
Ausbildung einer lösbaren mechanischen Verbindung mit dem Anschlussmodul und andererseits
die Halteplatte Verbindungselemente zur Ausbildung einer lösbaren mechanischen Verbindung
mit dem Schaltgerät-Grundkörper aufweist.
[0013] Entsprechend einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die
Verbindung zwischen Anschlussmodul und Schaltgerät-Grundkörper gelöst, wenn das Trägerteil
und das Anschlussmodul miteinander verbunden sind. Da in diesem Fall mit anderen Worten
weder eine mechanische noch eine elektrische Verbindung zwischen dem Anschlussmodul
und dem Schaltgerät-Grundkörper mehr besteht, kann der Schaltgerät-Grundkörper problemlos
aus der Schaltgerät-Anordnung entfernt werden, beispielsweise durch Herausziehen.
Das Anschlussmodul ist währenddessen immer noch mit dem Trägerteil der Tragplatte
verbunden. Dadurch verbleibt es auch bei "gezogenem" Schaltgerät-Grundkörper in der
Montageposition. Ein "Stecken" eines neuen Schaltgerät-Grundkörpers ist ohne Weiteres
möglich. Das Auswechseln des Schaltgerät-Grundkörpers kann daher ohne Neuverdrahtung
und somit besonders einfach und fehlerfrei durchgeführt werden.
[0014] Zum Lösen der Verbindung zwischen Anschlussmodul und Schaltgerät-Grundkörper beim
Verbinden des Anschlussmoduls mit dem Trägerteil weist das Trägerteil vorzugsweise
ein Betätigungselement auf, welches das Verriegelungselement zwischen Anschlussmodul
und Schaltgerät-Grundkörper betätigt.
[0015] Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert. Hierbei zeigen:
- FIG 1
- ein Schaltgerät-Grundkörper ohne Anschlussmodul,
- FIG 2
- ein Anschlussmodul,
- FIG 3
- das Anschlussmodul aus FIG 2 mit teilweise entferntem Gehäuse,
- FIG 4
- Varianten eines in einem Anschlussmodul verwendbaren Steckkontaktes,
- FIG 5 bis 10
- verschiedene Montageschritte einer Schaltgerät-Anordnung mit Schaltgerät und Tragplatte,
- FIG 11 und 12
- Montageschritte der Schaltgerät-Anordnung gemäß FIG 5 bis 10 in Schnittdarstellungen,
- FIG 13 bis 15
- verschiedene Montageschritte eines Schaltgerätes bei Direktmontage an einer Tragschiene,
- FIG 16
- Schaltgerät-Anordnung gemäß FIG 13 bis 15 in einer Schnittdarstellung.
[0016] Das erfindungsgemäße Schaltgerät umfasst im einfachsten Fall einen Schaltgerät-Grundkörper
1, vgl. FIG 1, und ein Anschlußmodul 2, vgl. FIG 2 und 3. Der Schaltgerät-Grundkörper
1 weist an seiner Vorderseite 3 einen Drehschalter 4 zur Betätigung des Schaltgerätes
auf. An der gegenüberliegenden Rückseite 5 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 sind Befestigungsvorsprünge
in Form zweier quer über die gesamte Rückseite verlaufenden Haltenute 6 sowie zweier
Anschlagsleisten 7 vorgesehen, die zur Verbindung des Schaltgerät-Grundkörpers 1 mit
anderen Montageelementen dienen, vergleiche FIG 8 oder 10. An der Oberseite 8 des
Schaltgerät-Grundkörpers 1 befindet sich eine eingelassene und somit vertieft angeordnete
Montagefläche 9, auf der in Gehäuse-Längsrichtung 10 verlaufende Führungsstege 11
mit trapezförmigem Querschnitt zur Ausbildung von Schwalbenschwanzverbindungen angebracht
sind. Zwischen den Führungsstegen 11 befinden sich eine Vielzahl von Ausblasöffnungen
12 zu der Schaltkammer des Schaltgeräte-Grundkörpers 1. Führungsstege 11 und Ausblasöffnungen
12 befinden sich im Bereich des der Rückseite 5 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 zugewandten
ersten Abschnittes der Montagefläche 9, während der sich an diesen ersten Abschnitt
in Richtung Vorderseite 3 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 anschließende zweite Abschnitt
der Montagefläche 9 keine Führungsstege aufweist. Auch sind im Bereich dieses zweiten
Abschnitts keine Ausblasöffnungen 12 vorgesehen.
[0017] Das Anschlussmodul 2 weist an seiner Unterseite 14 drei Klemmkontakte 15 auf, die
in jeweils voneinander abgetrennten Gehäuseabschnitten 16 einliegen. An der gegenüberliegenden
Oberseite 17 des Anschlussmoduls 2 sind Leitereinführöffnungen 18 vorgesehen. Die
Vorderseite 19 des Anschlussmoduls 1 ist mit Betätigungsöffnungen 20 für die Klemmkontakte
15 ausgestattet.
[0018] Für eine sichere Montage des Anschlussmoduls 2 am Schaltgerät-Grundkörper 1 sind
die Abschlüsse der Seitenteile 21 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 von deren Rückseite
5 zu deren Vorderseite 3 hin stufenförmig ansteigend ausgebildet derart, dass im montierten
Zustand (vergleiche FIG 6) die Seitenkontur 22 des Anschlussmoduls 2 mit den Seitenteilen
21 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 abschließt und die Unterseiten 23 der Gehäuseabschnitte
16 für die Klemmkontakte 15 auf dem zweiten Abschnitt der Montagefläche 9 aufliegen,
während die nicht mit Gehäuseabschnitten 16 versehene Unterseite 24 des eigentlichen
Modulgehäuses auf der Oberseite 25 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 aufliegt.
[0019] In dem Anschlussmodul 2 sind in an sich aus dem Stand der Technik bekannte Art und
Weise Klemmkontakte 15 angeordnet, vgl. FIG 3. Dabei handelt es sich vorzugsweise
um Steckkontakte, wie sie beispielhaft in verschiedenen Ausprägungen in FIG 4 abgebildet
sind. Im Schaltgerät-Grundkörper 1 sind eine entsprechende Anzahl von Steckkontakt-Stiften
27 vorgesehen, welche sich im zweiten Abschnitt der Montagefläche 9 in Längsrichtung
10 verlaufend in Richtung der Rückseite 5 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 erstrecken.
In den entsprechenden Gehäuseabschnitten 16 des Anschlussmoduls 2 liegen die zu den
Steckkontakt-Stiften 27 komplementären Steckkontakt-Aufnahmen 28 ein, die über eine
Kontaktschiene 29 mit entsprechenden Schraubanschlüssen 30 verbunden sind. Die Schraubanschlüsse
30 können mit Hilfe eines durch die Betätigungsöffnungen 20 einführbaren Schraubendrehers
geöffnet beziehungsweise geschlossen werden.
[0020] An der der Oberseite 25 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 gegenüber liegenden Unterseite
31 ist der Schaltgerät-Grundkörper 1 identische wie an seiner Oberseite 25 aufgebaut.
Mit anderen Worten kann auch dort der Anschluss eines Anschlussmoduls 2 erfolgen.
[0021] Zur Montage des Schaltgerätes werden in einem ersten Schritt zwei Anschlussmodule
2 an dem Schaltgerät-Grundkörper 1 montiert, vgl. FIG. 5. Hierzu erfolgt ein einfaches
Hinführen des Anschlussmoduls 1 in Montagerichtung 32 parallel zur Längsrichtung 10
des Schaltgeräte-Grundkörpers 1 in den zweiten Abschnitt der Montagefläche 9 hinein.
Dabei wird eine elektrische Steckverbindung zwischen den in den zweiten Abschnitt
der Montagefläche 9 hineinragenden Steckkontakt-Stiften 27 am Schaltgerät-Grundkörper
1 einerseits und den Steckkontakt-Aufnahmen 28 im Anschlussmodul 2 andererseits hergestellt.
Zugleich liegt das Anschlussmodul 2 mit seinen Gehäuseabschnitten 16 und dem eigentlichen
Modulgehäuses am Schaltgerät-Grundkörper 1 an, so dass durch die Steckverbindung auch
eine sichere mechanische Verbindung gewährleistet ist. Darüber hinaus wird eine mechanische
Verbindung zwischen Anschlussmodul 2 und Schaltgerät-Grundkörper 1 durch eine Anzahl
von Verriegelungselementen sichergestellt, deren Funktionsweise weiter unten erläutert
wird.
[0022] Bei Verwendung einer Tragplatte 33 zur Montage des Schaltgerätes an einer Tragschiene
erfolgt zunächst die Montage von Trägerteilen 34 an einer Halteplatte 35, wie dies
in den FIG 6 und 7 dargestellt ist. Die Trägerteile 34 werden dabei von oben und unten
auf die Halteplatte 35 in Vertikalrichtung 36 aufgeschoben. Hierzu weist die Halteplatte
35 an ihrer dem Schaltgerät-Grundkörper 1 zugewandten Vorderseite 37 im Bereich ihres
oberen und unteren Endes seitliche Führungsflanken 38 auf, die der Führung der Trägerteile
34 dienen. Mit anderen Worten liegen die Trägerteile 34 im montierten Zustand mit
ihren Seitenteilen 39 an den Führungsflanken 38 an.
[0023] Zwischen den Führungsflanken 38 in etwa mittig an der Vorderseite 37 der Halteplatte
35 angeordnet sind an beiden Enden der Halteplatte 35 aus dem Gehäusematerial der
Halteplatte 35 herausgearbeitete Federzungen 40 vorgesehen, an deren von der Mitte
der Halteplatte 35 weg weisenden Enden jeweils ein Rastelemente 41 mit Anlaufschräge
angebracht ist. Bei einer Montage der Trägerteile 34 an der Halteplatte 35 rasten
die Rastelemente 41 in entsprechend an den Trägerteilen 34 vorgesehenen Rastausnehmungen
(nicht abgebildet) ein und gewährleistet damit eine sichere Verbindung zwischen den
Trägerteilen 34 und der Halteplatte 35. Zur Lösung dieser Verbindungen sind an den
Oberseiten 42 der Trägerteile 35 bzw. an den Endflächen 43 der Halteplatte 35 Betätigungsöffnungen
44 vorgesehen, durch die ein Schraubendreher oder ein anderes Betätigungswerkzeug
zum Auslenken der Federzungen 40 in ihre Öffnungsposition eingeführt werden kann.
[0024] An der der Vorderseite 37 der Halteplatte 35 gegenüberliegenden Rückseite 45 ist
eine Schwalbenschwanznut 46 zur Befestigung der Halteplatte 35 an einer querliegenden
Tragschiene eingebracht. In FIG 7 ist sind die Trägerteile 35 bereits an der Halteplatte
35 montiert, so dass sich eine komplette Tragplatte 33 ergibt, die an einer Tragschiene
46 befestigt ist.
[0025] Zur Montage des Schaltgerätes an der Tragplatte 33 sind an der Vorderseite 37 der
Halteplatte 35 oberhalb und unterhalb der rückseitigen Schwalbenschwanznut 46 paarweise
angeordnete Befestigungselemente vorgesehen, die eine lösbare Befestigung der Halteplatte
35 an der entsprechenden Gegenkontur 6, 7 der Rückseite 5 des Schaltgeräte-Grundkörpers
1 ermöglichen. Das eine Befestigungselemente-Paar 50 dient dabei zum Abstützen der
Halteplatte 35 an der Halteleiste 7 am Schaltgerät-Grundkörper 1, während das zweite
Befestigungselemente-Paar 51 als in Vertikalrichtung 36 auslenkbare Rasthaken ausgebildet
sind, die im montierten Zustand eine entsprechende Gegenkontur 6 an der Rückseite
5 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 hintergreift. Die Rasthaken 51 sind dabei an ihrer
Stirnseite mit Anlaufschrägen versehen derart, dass sie bei einer Bewegung der Gegenkontur
6 an der Rückseite 5 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 auf sie zu in Vertikalrichtung
36 ausgelenkt werden und bei Überschreiten des Rastpunktes in die Gegenkontur 6 eingreifen.
[0026] Das Trägerteil 34 weist an seiner als Montageseite dienenden Unterseite 52 im Querschnitt
trapezförmige Aufnahmenuten 53 auf und wird auf den ersten Abschnitt der Montagefläche
9 an der Oberseite 8 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 in Montagerichtung 32 aufgeschoben
derart, dass die dort angeordneten komplementär ausgebildeten Führungsstege 11 zur
Ausbildung einer formschlüssigen Verbindung in die Aufnahmenuten 53 eingreifen. Zugleich
befinden sich an der dem Schaltgerät-Grundkörper 1 zugewandten Vorderseite 54 des
Trägerteils 34 zwei aus der Vorderseite 54 herausragende Zapfen 55, deren Funktion
weiter unten im Detail erläutert wird.
[0027] An den Seitenteilen 39 des Trägerteils 34 sind in Richtung Schaltgerät weisende und
federnd auslenkbare Rastelemente 56 mit nach außen weisenden Rasthaken 57 vorgesehen,
die in der Montageposition in entsprechende Rastausnehmungen 58 an den Seitenteilen
59 des Anschlussmoduls 2 einrasten, vergleiche FIG 8. Die wie in FIG 8 fertig montierte
Schaltgerät-Anordnung kann nun an die entsprechenden Anschlussleitungen 61 zur Ausbildung
der drei Hauptstrombahnen angeschlossen werden, wie dies in FIG 9 dargestellt ist.
Da sich, wie weiter unten näher erläutert werden wird, die Verbindung zwischen Anschlussmodul
2 und Schaltgerät-Grundkörper 1 mit der Verbindung von Trägerteil 34 und Anschlussmodul
2 gelöst hat, kann der Schaltgerät-Grundkörper 1 nun der Schaltgerät-Anordnung entnommen
werden, vgl. FIG. 10. Die Anschlussmodule 2 mit den Trägerteilen 34 und der Halteplatte
35 verbleiben im Montagezustand und bilden eine sogenannte stehende Verdrahtung. Da
die Anschlussmodule 2 auch ohne Schaltgerät-Grundkörper 1 an den Trägerteilen 34 montiert
werden können, ist es möglich, eine Vorab-Verdrahtung der Hauptstrombahnen ohne montierten
Schaltgerät-Grundkörper 1 durchzuführen. Beispielsweise kann ein Schaltschrank komplett
vorverdrahtet werden, ohne das bereist ein einziges Schaltgerät angeschlossen ist.
Die Schaltgerät-Grundkörper 1 können dann nachträglich, beispielsweise durch einen
Kunden, montiert werden.
[0028] Die Verbindung zwischen dem Anschlussmodul 2 einerseits und dem Schaltgerät-Grundkörper
1 andererseits erfolgt unter Verwendung zweier Verriegelungselemente 62, welche als
zweiarmige Hebel ausgebildet ist, vgl. FIG. 11. Jedes Verriegelungselement 62 ist
mit einem Schwenkelement 63 in der Unterseite 14 des Anschlussmoduls 2 schwenkbar
gelagert. Dabei erstreckt sich das Schwenkelement 63 aus der im wesentlichen ebenen
Unterseite 64 des Verriegelungselementes 62 heraus und liegt in einer Schwenkaufnahme
65 im Anschlußmodul 2 ein. Die gegenüberliegende Oberseite 66 des Verriegelungselementes
62 ist als eine Art Wippe ausgebildet ist. Mit anderen Worten weist das Verriegelungselement
62 in etwa mittig und ungefähr im Bereich des Schwenkelementes 63 einen Hebelpunkt
67 auf, an dem der Querschnitt des Verriegelungselements 62 besonders groß ist. Von
diesem Hebelpunkt 67 aus verjüngt sich der Querschnitt des Verriegelungselementes
62 zu seinen beiden Enden hin. Dadurch ergibt sich ein zweiarmiger Hebel, wobei der
eine Hebelarm 68 in Richtung Rückseite 5 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 weist, während
der in die gegenüberliegende Richtung weisende Hebelarm 69 einen aus seiner Unterseite
64 herausragenden Rastsperrer 70 aufweist, der in der verriegelten Position (vgl.
FIG 11) an einem Rastvorsprung 71 anliegt, der sich aus der Unterseite 14 des Anschlussmoduls
2 in Richtung Vorderseite 3 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 erstreckt. Der Rastvorsprung
71 ist in den FIG 2 und 3 nicht abgebildet.
[0029] Die beiden Verriegelungselemente 62 zur Verbindung von Anschlussmodul 2 und Schaltgerät-Grundkörper
1 sind in den kanalartigen freien Abschnitten 73 zwischen den Gehäuseabschnitten 16
für die Klemmkontakte 15 angeordnet (vergleiche FIG 2 und 3). Bei der Montage erfolgt
ein "Verrasten" des Rasthakens 70 mit dem Rastvorsprung 71 derart, dass ein "Abziehen"
des Schaltgerät-Grundkörpers 1 von dem Anschlussmodul 2 in Montagerichtung 32 nicht
möglich ist, vgl. FIG. 11. Gleichzeitig werden die Steckkontakt-Stifte 27 in die dafür
vorgesehenen Aufnahmeöffnungen 74 der Gehäuseabschnitte 16 eingeführt und kontaktieren
die Steckkontakt-Aufnahmen 28.
[0030] Wird das an der Halteplatte 35 befestigte Trägerteil 34 am Schaltgerät montiert,
gleiten die an der Vorderseite 54 des Trägerteils 34 angeordneten Zapfen 9 in die
freien Abschnitte 73 zwischen den Gehäuseabschnitten 16 ein und greifen am Verriegelungselement
62 an, vgl. FIG. 12. Dabei sind die Zapfen 9 mit einer Anlaufschräge versehen derart,
dass bei einem Einführen der in Richtung der Rückwand 5 des Schaltgeräte-Grundkörpers
1 weisende Hebelarm 66 durch den Zapfen 9 in Richtung Anschlussmodul 2 niedergedrückt
wird. Der Rastsperrer 70 am gegenüberliegenden Hebelarm 69 wird durch die Hebelfunktion
ausgerückt und in seine Öffnungsposition überführt. Zugleich wird die Verbindung zwischen
dem Trägerteil 34 und dem Anschlussmodul 2 über die seitlichen Rastelemente 56, 58
hergestellt. Das Anschlussmodul 2 ist mit anderen Worten fest am Trägerteil 34 verbunden,
während der Schaltgerät-Grundkörper 1 in Montagerichtung 32 von der Tragplatte 33
und dem daran befestigten Anschussmodul 2 entfernt werden kann.
[0031] Die Trägerteile 34 weisen auch an ihrer Oberseite 42 Aufnahmenuten 53 auf, so dass
es möglich ist, die Trägerteile 34 auch um 180° verdreht auf die Führungsstege 11
des Schaltgerät-Grundkörpers aufzuschieben (nicht abgebildet). In diesem Fall greifen
die Zapfen 9 in Leeröffnungen 80 ein, die für diesen Fall am Anschlussmodul 2 vorgesehen
sind. Dadurch kann erreicht werden, dass mit ein- und demselben Trägerteil 43 sowohl
eine Montage mit als auch eine Montage ohne Öffnung der Verbindung zwischen Anschlussmodul
2 und Schaltgerät-Grundkörper 1 möglich ist.
[0032] Ist eine Verwendung des erfindungsgemäßen Schaltgerätes ohne Tragplatte 33 vorgesehen,
kann das Schaltgerät direkt an einer Tragschiene 47 befestigt werden, vergleiche FIG
13. Dabei dient die Haltenut 6 auf der Rückseite 5 des Schaltgerät-Grundkörpers 1
und die durch das Hinausragen des ersten Abschnitts der Montagefläche 9 über die Rückseite
5 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 gebildete Führungsleiste 7 eine entsprechende Aufnahmekontur
für die Tragschiene 47. Erfolgt ein Anschluss der Anschlussmodule 2 an die entsprechenden
Anschlussleitungen 62 (vgl. FIG 14), so kann der Schaltgerät-Grundkörper 1 wie auch
im ersten Ausführungsbeispiel einfach und schnell ausgetauscht werden. Hierbei müssen
lediglich die Steckkontakte gelöst und der Schaltgerät-Grundkörper 1 von der Tragschiene
47 abgehoben werden, vgl. FIG. 15. Das Verriegelungselement 62 kann in diesem Fall
auch ohne ein Trägerteil, nämlich mit Hilfe eines Betätigungswerkzeuges 75 aus seiner
Verriegelungsstellung ausgerückt werden, vgl. FIG. 16. Hierzu ist auf der Oberseite
8 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 für jedes Verriegelungselement 62 eine Betätigungsöffnung
76 vorgesehen, durch die ein Betätigungswerkzeug 75, beispielsweise ein Schraubendreher
oder dergleichen, eingeführt werden kann. Die Spitze des Betätigungswerkzeuges 75
wird dabei durch die Abschrägung 77 der Betätigungsöffnung 76 direkt auf den zu betätigenden
Hebelarms 69 geführt, so dass durch einfaches Drücken der Hebel ausgerückt wird.
[0033] Da die Anschlussmodule 2 auch in diesem Ausführungsbeispiel vom Schaltgerät-Grundkörper
1 gelöst werden können, ist es auch hier möglich, den Schaltgerät-Grundkörper 1 zu
wechseln, ohne dass die Anschlussleitungen 61 entfernt werden müssen. Besonders vorteilhaft
an der Lage des Verriegelungselements 62 ist es, dass das Lösen der Verbindung von
vorn, also von der Vorderseite 3 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 aus, erfolgen kann.
[0034] In den Figuren ist stets nur ein einziges Schaltgerät bzw. eine einzige Schaltgerät-Anordnung
abgebildet. Selbstverständlich ist es auch möglich, mehrere Schaltgeräte nebeneinander
in einem Montageverbund anzuordnen. Zu diesem Zweck sind neben den beiden mittleren
Führungsstegen 11 auf der Montagfläche 9 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 zwei seitliche
Führungsstege 78 vorgesehen, die in Längsrichtung 10 halbiert sind. Entsprechende
seitliche Führungsnuten 79 mit "halbiertem Querschnitt" sind an der Unterseite 52
der Trägerteile 34 vorgesehen. Die zum Ausfüllen der Führungsnuten 79 erforderlichen
Steghälften werden bei der Montage eines benachbarten Schaltgerät-Grundkörpers (nicht
abgebildet) durch dort ebenfalls vorgesehene seitliche Führungsstege ergänzt.
[0035] Es liegt im Rahmen der Erfindung, nur die Einspeiseseite oder die Abgangsseite des
Schaltgerätes mit einem erfindungsgemäßen Anschlussmodul zu versehen und die jeweils
andere Seite auf übliche Art und Weise anzuschließen.
1. Elektromechanisches Schaltgerät, gekennzeich- netdurch einen Schaltgerät-Grundkörper (1) und ein mit dem Schaltgerät-Grundkörper (1) verbindbares
Anschlussmodul (2) mit wenigstens einer Anschlussklemme (15) für eine Hauptstrombahn
des Schaltgerätes.
2. Elektromechanisches Schaltgerät nach Anspruch 1,da- durch gekennzeichnet , dass der Schaltgerät-Grundkörper (1) und das Anschlussmodul (2) lösbar miteinander
verbunden sind.
3. Elektromechanisches Schaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine elektrische Steckverbindung zwischen Anschlussmodul (2) und Schaltgerät-Grundkörper
(1).
4. Elektromechanisches Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch wenigstens ein Verriegelungselement (61) zur mechanischen Verbindung von Anschlussmodul
(2) und Schaltgerät-Grundkörper (1).
5. Elektromechanisches Schaltgerät nach Anspruch 4,da- durch gekennzeichnet , dass das Verriegelungselement (61) zur Ausbildung eines Hebelgesperres dient derart,
dass ein Betätigen des Hebels die Verbindung zwischen Anschlussmodul (2) und Schaltgerät-Grundkörper
(1) löst.
6. Elektromechanisches Schaltgerät nach Anspruch 5, da- durch gekennzeichnet , dass das Verriegelungselement (61) an seinem einen Hebel (69) einen Rastsperrer
(70) aufweist, der in der Verriegelungsposition an einem am Anschlussmodul (2) oder
am Schaltgerät-Grundkörper (1) angeordneten Rastvorsprung (71) anliegt.
7. Elektromechanisches Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , dass der Schaltgerät-Grundkörper (1) zur direkten Montage an einer Tragschiene (47) ausgebildet
ist.
8. Schaltgerät-Anordnung,
- mit einem elektromechanischen Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und
- mit einer Tragplatte (33) zur Montage des Schaltgerätes an einer Tragschiene (47).
9. Schaltgerät-Anordnung nach Anspruch 8, dadurch - gekennzeichnet , dass die Tragplatte (33) eine Halteplatte (35) und ein lösbar mit der Halteplatte
(35) verbundenes Trägerteil (34) aufweist.
10. Schaltgerät-Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , dass das Trägerteil (34) Verbindungselemente (56, 57) zur Ausbildung einer lösbaren mechanischen
Verbindung mit dem Anschlussmodul (2) aufweist.
11. Schaltgerät-Anordnung nach Anspruch 9 oder 10, da- durch gekennzeichnet , dass die Verbindung zwischen Anschlussmodul (2) und Schaltgerät-Grundkörper (1)
gelöst ist, wenn das Trägerteil (34) und das Anschlussmodul (2) miteinander verbunden
sind.
12. Schaltgerät-Anordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet , dass das Trägerteil (34) wenigstens ein Betätigungselement (55) aufweist derart, dass
das Betätigungselement (55) das Verriegelungselement (61) beim Herstellen einer Verbindung
mit dem Anschlussmodul (2) betätigt.
13. Schaltgerät-Anordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet , dass die Halteplatte (35) Verbindungselemente (50, 51) zur Ausbildung einer lösbaren mechanischen
Verbindung mit dem Schaltgerät-Grundkörper (1) aufweist.
14. Elektrisches Anschlussmodul (2) mit wenigstens einer Anschlussklemme (15) für eine
Hauptstrombahn eines elektromechanischen Schaltgerätes, dadurch gekenn- zeichnet, dass es mit einem Grundkörper (1) des Schaltgerätes verbindbar ist.