(19)
(11) EP 1 702 521 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.09.2006  Patentblatt  2006/38

(21) Anmeldenummer: 06002524.4

(22) Anmeldetag:  08.02.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A24C 5/18(2006.01)
A24C 5/39(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 18.03.2005 DE 102005013077

(71) Anmelder: Hauni Maschinenbau AG
21033 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Overath, Matthias
    21035 Hamburg (DE)
  • Noack, Andreas
    21423 Drage (DE)

(74) Vertreter: Seemann, Ralph et al
Patentanwälte Seemann & Partner Ballindamm 3
20095 Hamburg
20095 Hamburg (DE)

   


(54) Stauhöhenregelung


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Stauhöhe (27, 27') von Tabak (28, 28') in einem Stauschacht (40, 40') sowie eine Stauhöhenregelvorrichtung mit wenigstens einem Sensor (11-16) zur Erfassung der Tabakstauhöhe (27, 27') in einem Stauschacht (40, 40') und mit einer Steuer- und/oder Regelvorrichtung (22).
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die Stauhöhe (27, 27') mittels wenigstens eines Sensors (11-16) erfasst wird und in Abhängigkeit der erfassten Stauhöhe (27, 27') der Tabakdurchsatz eines sich in Förderrichtung des Tabaks (28, 28') an den Stauschacht (40, 40') anschließenden Förderorgans (42, 42') gesteuert wird.
Die erfindungsgemäße Stauhöhenregelvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass mittels der Steuer- und/oder Regelvorrichtung (22) der Tabakdurchsatz eines Förderorgans (42, 42'), das sich in Tabakförderrichtung stromabwärts dem Stauschacht (40, 40') anschließt, steuerbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Stauhöhe von Tabak in einem Stauschacht, ein Verfahren zum Aufbau von wenigstens zwei Tabaksträngen sowie eine Stauhöhenregelvorrichtung und eine Anordnung zum Aufbau von wenigstens zwei Tabaksträngen in einer Zigarettenstrangmaschine.

[0002] Eine entsprechende Anordnung zum Aufbau von wenigstens zwei Tabaksträngen in einer Zigarettenstrangmaschine und ein Verfahren zum Aufbau von wenigstens zwei Tabaksträngen in einer Zigarettenstrangmaschine sind aus der EP 1 364 588 A1 der Anmelderin bekannt.

[0003] In der EP 1 454 542 A1 ist ferner ein Verfahren und eine Vorrichtung offenbart, mittels der in Abhängigkeit des Tabakniveaus in zwei Stauschächten ein Verteilelement, das Tabak aus einem einzigen Tabakvorrat in die zwei Stauschächte verteilt, geschaltet werden kann.

[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, mittels der das Tabakniveau bzw. die Stauhöhe des Tabaks in wenigstens einem Stauschacht eines Verteilers bzw. einer Tabakstrangmaschine, insbesondere mit zwei oder mehr Stauschächten, effizient zu regeln ist.

[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Regelung der Stauhöhe von Tabak in einem Stauschacht, wobei die Stauhöhe mittels wenigstens einem Sensor erfasst wird und in Abhängigkeit der erfassten Stauhöhe der Tabakdurchsatz eines sich in Förderrichtung des Tabaks an den Stauschacht anschließenden Förderorgans gesteuert wird.

[0006] Es ist erfindungsgemäß erkannt worden, dass zur Regelung der Stauhöhe von Tabak in einem Stauschacht nicht nur der Fluss des Tabaks bzw. die Menge des Tabaks pro Zeiteinheit in den Stauschacht maßgeblich ist, sondern mindestens genauso maßgeblich das Abfördern des Tabaks aus dem Stauschacht. Durch Erfassen des Tabakniveaus bzw. der Stauhöhe des Tabaks in dem Stauschacht und entsprechende Steuerung des Tabakdurchsatzes eines sich an den Stauschacht anschließenden Förderorgans kann auf einfache, effiziente und kostengünstige Art und Weise die Stauhöhe von Tabak in einem Stauschacht geregelt werden und insbesondere auf eine im Wesentlichen gleichbleibenden Höhe eingestellt werden, so dass eine gleichmäßige Förderung von Tabak vom Stauschacht zu üblichen Saugstrangförderern ermöglicht ist, wodurch ein gleichmäßiger Tabakstrangaufbau realisiert werden kann.

[0007] Der Zufluss in die Stauschächte kann kontinuierlich sein, es kann allerdings auch ein unterbrochener Zufluss sein. In dem Fall des unterbrochenen Zuflusses ist es sinnvoll, den Integralanteil in dem Regler, der beispielsweise ein PID-Regler sein kann, stärker zu gewichten.

[0008] Vorzugsweise wird bei einem Absinken der Stauhöhe unter einen vorgebbaren Wert der Tabakdurchsatz verringert. Ferner wird vorzugsweise bei einem Erhöhen der Stauhöhe über einen vorgebbaren Wert der Tabakdurchsatz erhöht.

[0009] Der Tabakdurchsatz wird zweckmäßig in einem Bereich von 10 %, insbesondere 1 % bis 3 %, um einen vorgebbaren Normdurchsatz variiert. Eine derartige Variation ist für die zu erwartenden Befüllungsschwankungen des Stauschachtes ausreichend.

[0010] Eine schnellere Regelung ist dann möglich, wenn je nach Stauhöhe die Größe der Variation verändert wird. Hierbei wird beispielsweise nicht durch einen Sensor lediglich die Information gegeben, beispielsweise die maximale Stauhöhe ist erreicht, um dann den Durchsatz in einer Art Treppenfunktion zu erhöhen, sondern es wird eine kontinuierliche Erfassung der Stauhöhe ermöglicht und der Durchsatz des Förderorgans entsprechend kontinuierlich verändert. Hierbei kann ein linearer Zusammenhang zwischen der gemessenen Stauhöhe und dem Durchsatz des Tabaks durch das Förderorgan vorgesehen sein oder ein anderer Zusammenhang. Es kann auch eine entsprechende Verzögerung, die vorgebbar sein kann, vorgesehen sein, d.h., dass bei Vergrößern der Stauhöhe beispielsweise der Durchsatz erst nach einer Verzögerung von einem Bruchteil einer Sekunde oder bis zu mehreren Sekunden vergrößert wird.

[0011] Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, ein Verfahren zum Aufbau von wenigstens zwei Tabaksträngen aus einem einzigen Tabakvorrat, wobei wenigstens zwei Stauschächte, insbesondere unmittelbar, mit dem Tabak aus dem Tabakvorrat beschickt werden, wobei aus den wenigstens zwei Stauschächten der Tabak in Richtung von wenigstens zwei Saugstrangförderern zugeführt wird, wobei die Stauschächte quer zur Förderrichtung der Saugstrangförderer angeordnet sind, dadurch fortzubilden, dass ein Verfahren zur Regelung der Stauhöhe des Tabaks, das vorstehend erfindungsgemäß und vorzugsweise beschrieben wurde, angewendet wird.

[0012] Durch dieses Verfahren können wenigstens zwei sehr homogene Tabakstränge gleichzeitig hergestellt werden. Es kann beispielsweise sein, dass gemäß der EP 1 364 588 A1 einer der dort beschriebenen Stauschächte bevorzugt mit Tabak befüllt wird, beispielsweise mit einem Durchsatz, der in den jeweiligen Stauschacht 40 bzw. 40' gefördert wird, von 1 % bis 2 % mehr als der andere Stauschacht. In diesem Fall könnte es dazu kommen, dass einer der beiden Stauschächte gemäß dem eben genannten Dokument vollständig volläuft und der andere im Wesentlichen entleert wird. Um diesem entgegen zu wirken, kann die Stauhöhe entsprechend erfindungsgemäß geregelt werden, so dass sich eine im Wesentlichen gleiche Höhe der beiden oder mehreren Stauschächte ergibt. Hierdurch ist ein sehr gleichmäßiger Strangaufbau jeden Stranges möglich. Es ist hierbei auch für den gleichmäßigen Strangaufbau unwesentlich, dass auf die jeweiligen Saugstrangförderer eine unterschiedliche Menge von Tabak gefördert wird, da die Variation im Vergleich zu dem Überschuss an Tabak, der üblicherweise auf den Saugstrangförderer gefördert wird, vernachlässigt werden kann. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass üblicherweise mehr als 10 % Tabak im Überschuss den Saugstrangförderern zugefördert wird und vor Strangformung dieser Überschuss von dem Tabakstrang abgeschnitten bzw. entfernt wird.

[0013] Vorzugsweise wird der Tabak aus den wenigstens zwei Stauschächten auf jeweils wenigstens eine Strömungsfläche gefördert und anschließend den wenigstens zwei Saugstrangförderern zugeführt.

[0014] Vorzugsweise wird das Verfahren zur Regelung der Stauhöhe des Tabaks für jeden Stauschacht angewendet.

[0015] Vorzugsweise werden die Stauschächte abwechselnd befüllt.

[0016] Es ist möglich, die Befüllfrequenz und/oder die jeweilige Befülldauer der Stauschächte vorzugeben. Wenn die Befülldauer der jeweiligen Stauschächte in Abhängigkeit vom Durchsatz der sich an die Stauschächte anschließenden Förderorgane eingestellt wird, können sehr homogene Tabakstränge erzeugt werden.

[0017] Vorzugsweise sind die Förderorgane Entnahmewalzen. Es ist besonders einfach möglich, zur Steuerung der Befülldauer die Drehzahlen der Entnahmewalzen zu vergleichen.

[0018] Wenn die Befülldauer des jeweiligen Stauschachtes in Abhängigkeit der jeweiligen Stauhöhe in den Stauschächten eingestellt wird, ist eine sehr genaue Regelung möglich.

[0019] Die Aufgabe wird ferner durch eine Stauhöhenregelvorrichtung mit wenigstens einem Sensor zur Erfassung der Tabakstauhöhe in einem Stauschacht und mit einer Steuer- und/oder Regelvorrichtung gelöst, wobei mittels der Steuer- und/oder Regelvorrichtung der Tabakdurchsatz eines Förderorgans, das sich in Tabakförderrichtung stromabwärts dem Stauschacht anschließt, steuerbar ist.

[0020] Durch die erfindungsgemäße Stauhöhenregelvorrichtung ist eine sehr effiziente Regelung der Tabakstauhöhe in einem Stauschacht möglich, wodurch ein sehr gleichmäßiger Tabakstrang hergestellt werden kann.

[0021] Vorzugsweise ist das Förderorgan eine Entnahmewalze. Eine besonders einfache Regelung ist dann möglich, wenn die Drehzahl der Entnahmewalze steuerbar ist.

[0022] Die Aufgabe wird ferner durch eine Anordnung zum Aufbau von wenigstens zwei Tabaksträngen in einer Zigarettenstrangmaschine mit den folgenden Merkmalen gelöst:

Zuführmittel zum Fördern von, insbesondere dosiertem und/oder gesichtetem, Tabak zu wenigstens jeweils einem Saugstrangförderer, wobei die Zuführmittel wenigstens zwei Stauschächte umfassen und wobei eine vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Stauhöhenregelvorrichtung vorgesehen ist. Vorzugsweise sind wenigstens zwei Strömungsflächen vorgesehen, die den Tabak zu den jeweiligen Saugstrangförderern führen.

Vorzugsweise sind die Stauschächte quer zur Förderrichtung der Saugstrangförderer hintereinander angeordnet. In diesem Fall ist eine sehr platzsparende Anordnung realisierbar.

Vorzugsweise ist ein Beschickungsmittel vorgesehen, wobei das Beschickungsmittel ein abwechselndes Befüllen der wenigstens zwei Stauschächte mit Tabak ermöglicht. Eine besonders genaue Regelung ist dann möglich, wenn die jeweilige Dauer der Beschickung des jeweiligen Stauschachtes steuerbar ist.

Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten wird ausdrücklich auf die Zeichnung verwiesen. Es zeigt:

Fig. 1
eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung zum Aufbau von wenigstens zwei Tabaksträngen.



[0023] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine erfindungsgemäße Anordnung zum Aufbau von wenigstens zwei Tabaksträngen. Es sind insbesondere wesentliche Teile eines Tabakverteilers 10 dargestellt. Die Fig. 1 entspricht in vielen Punkten bzw. Elementen der Fig. 2 der EP 1 364 588 A1. Die EP 1 364 588 A1 soll vollumfänglich in den Offenbarungsgehalt dieser Patentanmeldung aufgenommen sein. Insbesondere sind auch die weiteren Ausführungsbeispiele der europäischen Patentanmeldung EP 1 364 588 A1 erfindungsgemäß zu variieren, wie der Fachmann nach Studium der vorliegenden Patentanmeldung und der Fig. 1 der vorliegenden Patentanmeldung schnell und ohne weiteres nachvollziehen kann. So kann beispielsweise das Verteilelement 39 auch gemäß demjenigen der Fig. 1 und 4 bis 11 ausgebildet sein. Auch können anstelle von zwei Tabaksträngen, die gemäß Fig. 1 der vorliegenden Anmeldung hergestellt werden können, vier Tabakstränge hergestellt werden, wie in der EP 1 364 588 A1 beschrieben ist.

[0024] Im Verteiler 10 wird auf an sich übliche Weise aus dem Tabakvorrat 80 gesichteter Tabak oder ungesichteter Tabak, wie beispielsweise Kretek, mittels eines Steilförderers 17 an einer überschüssigen Tabak abkämmenden Paddelwalze 18 vorbei hochgefördert und in einen Fallschacht 52 abgegeben. Zur Portionierung und/oder Abtrennung etwaiger Transportluft dient das Flügelrad 38, in das der Tabak fällt. Das Flügelrad 38 gibt Tabak in einen Fallschacht 70 ab, an den sich in Förderrichtung stromabwärts des Fallschachtes 70 ein Verteilelement 39 anschließt. Das Verteilelement 39, das in Fig. 1 als eine Art Klappe ausgestaltet ist und mittels dem Tabak 28, 28' abwechselnd in die Stauschächte 40 und 40' eingelassen wird, ist als bewegbare Klappe ausgebildet. Es können auch diverse andere Verteilelemente 39 vorgesehen sein, wie beispielsweise diejenigen, die in der EP 1 364 588 A1 beschrieben sind. Es kann auch ein Verteilelement 39 vorgesehen sein, das beispielsweise in der EP 1 454 542 A1 beschrieben ist.

[0025] In den Stauschächten 40 und 40' staut sich Tabak 28 bzw. 28' bis zu einer Stauhöhe 27 und 27' bzw. einem entsprechenden Tabakniveau. Der sich aufstauende Tabak 28 bzw. 28' wird durch eine Entnahmewalze 42 bzw. 42' aus den Stauschächten 40 und 40' entnommen und mittels einer Ausschlagwalze 41 bzw. 41' aus den Entnahmewalzen 42, 42' ausgeschlagen. Der Tabak fällt dann in Richtung jeweils einer Strömungsfläche 44 bzw. 44'. Auf dem Weg dorthin wird der Tabak mittels einer Luftströmung 43 bzw. 43' auf die Strömungsflächen 44, 44' gefördert und zu entsprechenden Saugstrangförderern 50 bzw. 50' in einer Strangaufbaueinheit 51. Auf den Saugstrangförderern 50 und 50' bilden sich dann Tabakstränge 90 und 90'. Die Tabakstränge 90, 90' umfassen üblicherweise mehr Tabak als nötig ist, um einen Zigarettenstrang gleichmäßiger Dichte herzustellen. Aus diesem Grunde wird in üblicher Weise kurz vor Umhüllung der jeweiligen Tabakstränge 90, 90' überschüssiger Tabak abgeschert bzw. abgeschnitten. Der Überschuss liegt üblicherweise bei mehr als 10 %. Der Tabakstrang wird beispielsweise in Förderrichtung 91 hergestellt bzw. die Saugstrangförderer 50 und 50' bewegen sich in Förderrichtung 91.

[0026] Um nun einen möglichst gleichmäßigen Tabakstrang, insbesondere im Hinblick auf dessen Dichte herzustellen, ist es wünschenswert, einen möglichst gleichmäßigen Tabakfluss auf den Strömungsflächen 44, 44' bzw. auf den entsprechenden Fließbetten 44, 44' zu erzeugen. Dieses wird insbesondere sehr gut dann realisiert, wenn die Stauhöhe 27, 27' des Tabaks 28, 28' in dem jeweiligen Stauschacht 40, 40' möglichst konstant ist. Ein weiteres Element zur Erhöhung der Qualität der aufgebauten Tabakstränge ist das Vibrationselement 60 bzw. 60', das sich jeweils im Ausgangsbereich der Stauschächte 40, 40' befindet. Die im Wesentlichen senkrecht angeordneten Stauschächte 40, 40' enden mit ihren Schachtauslässen, die als vibrierende Schachtauslässe mit entsprechenden Vibrationselementen 60, 60' ausgebildet sind, am unteren Ende jeweils über einer mit einer Ausschlagwalze 41, 41' zusammenwirkenden Entnahmewalze 42, 42'. Bezüglich der Funktion und Ausgestaltung der Vibrationselemente 60, 60' bzw. der vibrierenden Stauschachtabschnitte 60, 60' wird vollumfänglich Bezug genommen auf die EP 0 919 143 A1 bzw. DE 197 52 717 A1 der Anmelderin. Der Offenbarungsgehalt dieser Patentanmeldungen soll vollumfänglich in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung aufgenommen sein.

[0027] Um die Stauhöhe 27, 27' in den jeweiligen Stauschächten 40, 40' möglichst konstant zu halten, werden bei einer vorgebbaren Beschickungsfrequenz der Stauschächte 40, 40' und einer entsprechenden vorgebbaren Beschickungsdauer, die beispielsweise direkt über eine Maschinensteuerungsvorrichtung 23 vorgebbar sein kann, die Stauschächte 40, 40' möglichst gleichmäßig befüllt. Hierbei kann es aufgrund der jeweiligen Geometrie der Vorrichtungen, insbesondere der Vorrichtung gemäß Fig. 1 dazu kommen, dass einer der Stauschächte 40, 40' mit mehr Tabak befüllt wird als der andere. Um dieses auszugleichen, schlägt die Erfindung vor, den Durchsatz von Tabak aus den Stauschächten 40, 40' in Abhängigkeit der Stauhöhe 27, 27' durch Variation der Drehzahl der Entnahmewalzen 42, 42' anzupassen. Hierzu sind Sensoren 11-16 vorgesehen, die über Kabel 20, 21 mit einem Regler 22 verbunden sind.

[0028] Der Regler 22 ist über ein Kabel 24 mit der Maschinensteuerungsvorrichtung 23 verbunden. Es können Signale sowohl vom Regler 22 zur Maschinensteuerungsvorrichtung 23 gesendet werden als auch den umgekehrten Weg. Der Regler 22 nimmt die erfassten Signale der Sensoren 11-16 auf und wandelt diese in ein Regelsignal um, mittels derer die Drehzahl der Entnahmewalzen 42, 42', die mit dem Regler über Kabel 25 und 26 verbunden sind, gesteuert werden. Hierdurch ergibt sich eine Regelung der Füllhöhe bzw. Stauhöhe 27, 27' des Tabaks 28, 28' in den Stauschächten 40, 40'. Der Regler kann hierbei beispielsweise ein üblicher PID-Regler sein, dessen Parameter vom Fachmann durch einfaches Ausprobieren eingestellt werden können.

[0029] Dass diese Regelung der Stauhöhe 27, 27' von Tabak 28, 28' in den Stauschächten 40, 40' dazu führt, dass ein Tabakstrang 90, 90', der auf den jeweiligen Saugstrangförderer 50, 50' aufgeschauert wird, insgesamt eine geringere Tabakmenge aufweist als der andere Strang, ist wie vorstehend schon angedeutet wurde, unproblematisch, da ohnehin eine gewisse Tabakmenge nach Aufschauern des jeweiligen Tabakstranges vom Tabakstrang abgeschnitten wird. Es muss lediglich dafür gesorgt werden, dass die verbleibende und tatsächlich benötigte Tabakmenge im jeweiligen Tabakstrang auch aus dem jeweiligen Stauschacht abgefördert wird.

[0030] Die vorgesehenen Sensoren 11-16 können einfache Sensoren sein, die lediglich anzeigen, ob in dem Bereich der jeweiligen Sensoren Tabak vorhanden ist. Es kann sich beispielsweise um Ultraschallsensoren oder optische Sensoren handeln. Die Sensoren können ferner auch ausgebildet sein, um eine relativ genaue Lage der Stauhöhe 27, 27' in den jeweiligen Stauschächten 40, 40' anzugeben. Es können also positionssensitive Sensoren wie ein CCD-Array vorgegeben sein. Die Genauigkeit kann hierbei im Bereich von wenigen Millimetern sein. Je nach Art der Sensoren sind dann die Regelparameter einzustellen.

[0031] Zusätzlich zu der Regelung der Stauhöhe 27, 27' über den Tabakfluss, der aus den Stauschächten abgeführt wird, kann auch der Tabakfluss gesteuert werden, der in die Stauschächte hineingeführt wird. Hierzu ist das Verteilelement 39 auch entsprechend variabel zu steuern und nicht mit festen vorgegebenen Werten eingestellt. Es empfiehlt sich hierbei, insbesondere die Beschickungsdauer des jeweiligen Stauschachtes 40, 40' der Stauhöhe 27, 27' anzupassen. Je niedriger die Stauhöhe 27, 27' ist, umso höher sollte die Beschickungsdauer sein.

[0032] Es ist ferner möglich, die Stauhöhe 27, 27' durch Erfahrung mit der entsprechenden Geometrie, die vorliegt, schon recht konstant zu halten, dadurch, dass die Beschickungsdauer der jeweiligen Stauschächte unterschiedlich lange fest vorgegeben wird. Dieses kann durch feste Voreinstellungen beispielsweise in der Maschinensteuerungsvorrichtung 23 vorgegeben werden. Die Beschickungsdauern könnten dann auch möglicherweise manuell variiert werden, falls sich über eine längere Zeit eine Änderung der Stauhöhe 27, 27' ergibt, die unerwünscht ist. Gleichwohl ist es immer noch sinnvoll, zumindest eine Feinjustierung der Stauhöhe 27, 27' über den Fluss des Tabaks aus dem Stauschacht zu regeln.

[0033] Es ist ferner vorzugsweise vorgesehen, dass der Mittelwert der Stauhöhe 27, 27' und/oder die Summe der Förderraten bzw. des Tabakflusses der Entnahmewalzen 42, 42' zur Steuerung der Förderrate des Steilförderers 17 dient.

[0034] Die Entnahmewalzen 42, 42' sind vorzugsweise Stiftwalzen, deren Stifte insbesondere zur Drehrichtung der Walzen geneigt sind.

Bezugszeichenliste



[0035] 
10
Tabakverteiler
11-16
Sensorelement
17
Steilförderer
18
Paddelwalze
20
Kabel
21
Kabel
22
Regler
23
Maschinensteuerungsvorrichtung
24-26
Kabel
27, 27'
Stauhöhe
28, 28'
Tabak
38
Flügelrad
39
Verteilelement
40, 40'
Stauschacht
41, 41'
Ausschlagwalze
42, 42'
Entnahmewalze
43, 43'
Luftströmung
44, 44'
Strömungsfläche
50, 50'
Saugstrangförderer
51
Strangaufbaueinheit
52
Fallschacht
60, 60'
Vibrationselement
70
Fallschacht
80
Tabakvorrat
90, 90'
Tabakstrang
91
Förderrichtung



Ansprüche

1. Verfahren zur Regelung der Stauhöhe (27, 27') von Tabak (28, 28') in einem Stauschacht (40, 40'), wobei die Stauhöhe (27, 27') mittels wenigstens einem Sensor (11-16) erfasst wird und in Abhängigkeit der erfassten Stauhöhe (27, 27') der Tabakdurchsatz eines sich in Förderrichtung des Tabaks (28, 28') an den Stauschacht (40, 40') anschließenden Förderorgans (42, 42') gesteuert wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Absinken der Stauhöhe (27, 27') unter einen vorgebbaren Wert der Tabakdurchsatz verringert wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Erhöhen der Stauhöhe (27, 27') über einen vorgebbaren Wert der Tabakdurchsatz erhöht wird.
 
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Tabakdurchsatz in einem Bereich von 10 %, insbesondere 1 % bis 3 %, um einen vorgebbaren Normdurchsatz variiert wird.
 
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass je nach Stauhöhe (27, 27') die Größe der Variation verändert wird.
 
6. Verfahren zum Aufbau von wenigstens zwei Tabaksträngen (90, 90') aus einem einzigen Tabakvorrat (80), wobei wenigstens zwei Stauschächte (40, 40'), mit Tabak (28, 28') aus dem Tabakvorrat (80) beschickt werden, wobei aus den wenigstens zwei Stauschächten (40, 40') der Tabak (28, 28') in Richtung von wenigstens zwei Saugstrangförderern (50, 50') gefördert wird, wobei die Stauschächte (40, 40') quer zur Förderrichtung (91) der Saugstrangförderer (51) angeordnet sind und wobei ein Verfahren zur Regelung der Stauhöhe (27, 27') des Tabaks (28, 28') nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 angewendet wird.
 
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Tabak (28, 28') aus den wenigstens zwei Stauschächten (40, 40') auf jeweils wenigstens eine Strömungsfläche (44, 44') gefördert wird und anschließend den wenigstens zwei Saugstrangförderern (50, 50') zugeführt wird.
 
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zur Regelung der Stauhöhe (27, 27') des Tabaks (28, 28') für jeden Stauschacht (40, 40') angewendet wird.
 
9. Verfahren nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stauschächte (40, 40') abwechselnd befüllt werden.
 
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Befüllfrequenz und/oder die jeweilige Befülldauer der Stauschächte (40, 40') vorgegeben wird.
 
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Befülldauer der jeweiligen Stauschächte (40, 40') in Abhängigkeit vom Durchsatz der sich an die Stauschächte (40, 40') anschließenden Förderorgane (42, 42') eingestellt wird.
 
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderorgane (42, 42') Entnahmewalzen sind.
 
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zur Steuerung der Befülldauer die Drehzahlen der Entnahmewalzen (42, 42') verglichen werden.
 
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Befülldauer des jeweiligen Stauschachtes (40, 40') in Abhängigkeit der jeweiligen Stauhöhe (27, 27') in den Stauschächten (40, 40') eingestellt wird.
 
15. Stauhöhenregelvorrichtung mit wenigstens einem Sensor (11-16) zur Erfassung der Tabakstauhöhe (27, 27') in einem Stauschacht (40, 40') und mit einer Steuer- und/oder Regelvorrichtung (22), dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Steuer-und/oder Regelvorrichtung (22) der Tabakdurchsatz eines Förderorgans (42, 42'), das sich in Tabakförderrichtung stromabwärts dem Stauschacht (40, 40') anschließt, steuerbar ist.
 
16. Stauhöhenregelvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderorgan (42, 42') eine Entnahmewalze ist.
 
17. Stauhöhenregelvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl der Entnahmewalze (42, 42') steuerbar ist.
 
18. Anordnung zum Aufbau von wenigstens zwei Tabaksträngen (90, 90') in einer Zigarettenstrangmaschine mit den folgenden Merkmalen:

Zuführmittel (17, 38, 39, 40, 40', 52, 70) zum Fördern von, insbesondere dosiertem und/oder gesichtetem, Tabak (28, 28') zu wenigstens jeweils einem Saugstrangförderer (50, 50'), wobei die Zuführmittel (17, 38, 39, 40, 40', 52, 70) wenigstens zwei Stauschächte (40, 40') umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stauhöhenregelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 17 vorgesehen ist.


 
19. Anordnung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Strömungsflächen (44, 44') vorgesehen sind, die den Tabak zu den jeweiligen Saugstrangförderern (50, 50') führen.
 
20. Anordnung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Stauschächte (40, 40') quer zur Förderrichtung (91) der Saugstrangförderer (50, 50') hintereinander angeordnet sind.
 
21. Anordnung nach Anspruch 18, 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass ein Beschickungsmittel (39) vorgesehen ist, wobei das Beschickungsmittel (39) ein abwechselndes Befüllen der wenigstens zwei Stauschächte (40, 40') mit Tabak (28, 28') ermöglicht.
 
22. Anordnung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Dauer der Beschickung des jeweiligen Stauschachtes (40, 40') steuerbar ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente