[0001] Die Erfindung betrifft eine Brandschutzeinrichtung für eine lufttechnische Anlage
mit zumindest einem einen Querschnitt der lufttechnischen Anlage verschließenden Absperrelement,
das zum Öffnen des Querschnitts der lufttechnischen Anlage mit einer Antriebseinrichtung
beaufschlagt ist.
[0002] Lufttechnische Anlagen dienen dazu, Räume in Gebäuden mit Luft zu versorgen, verbrauchte
Luft abzuführen und gegebenenfalls ein Entrauchungssystem auszubilden. Über lufttechnische
Anlagen können zu Zuluft und Abluft bzw. Rauch geführt werden.
[0003] Damit sich bei einem Entstehen eines Brandes in einem Raum eines Gebäudes der Brand
nicht über die lufttechnische Anlage in benachbarte Räume bzw. Brandschutzbereiche
ausbreiten kann, sind gattungsgemäße Brandschutzeinrichtungen bekannt. Die Brandschutzeinrichtungen
weisen Absperrelemente auf, mit denen die Querschnitte der lufttechnischen Anlage
verschlossen werden können, um eine Ausbreitung des Brandes durch einen Transport
von Feuer, Rauch, heißen Gasen, Funken oder brennenden Partikeln zu verhindern.
[0004] Gattungsgemäße Brandschutzeinrichtungen, die für das Absperrelement eine Antriebseinrichtung
aufweisen, werden auch zum Entrauchen von Gebäuderäumen eingesetzt. Hier wird die
Brandschutzeinrichtung dazu eingesetzt, den Querschnitt der lufttechnischen Anlage
zu öffnen oder offen zu halten, auch wenn bereits ein Brand im Raum entstanden ist.
In diesem Fall ist die Brandschutzeinrichtung in einer lufttechnischen Anlage angeordnet,
welche der Entrauchung des Gebäudes dient.
[0005] Die Antriebseinrichtung des Absperrelementes kann auch zum Schließen des Absperrelementes
eingesetzt werden. So sind im Stand der Technik Brandschutzeinrichtungen der eingangs
genannten Gattung vorgeschlagen worden, deren Antriebseinrichtung reversibel ist.
Die Antriebseinrichtung kann damit dem Öffnen des Querschnittes der lufttechnischen
Anlage durch das Absperrelement dienen, wie auch einem Verschließen. Fällt im Brandfalle
die elektrische Versorgung der Antriebseinrichtung aus, so sind im Stand der Technik
Akkumulatoren vorgeschlagen worden, mit denen ein Schließen des Querschnittes der
lufttechnischen Anlage erfolgen soll. Nachteilig ist, daß derartige Akkumulatoren
altern und daher regelmäßig gewechselt werden müssen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brandschutzeinrichtung der eingangs
genannten Gattung aufzuzeigen, die neben dem Entrauchen auch gegen eine Ausbreitung
eines Brandes in andere Brandbereiche einsetzbar ist.
[0007] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Absperrelement zum Verschließen
des Querschnitts der lufttechnischen Anlage mit einem Kraftspeicherelement beaufschlagt
ist und daß dem Kraftspeicherelement zumindest ein ein Freisetzen seiner Kraft verhinderndes
Sperrelement zugeordnet ist, das wahlweise zuschaltbar ist.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Brandschutzreinrichtung ist nicht lediglich eine Antriebseinrichtung
zum Bewegen des Absperrelementes vorgesehen, sondern es ist zusätzlich ein Kraftspeicherelement
vorhanden. Dieses Kraftspeicherelement beaufschlagt das Absperrelement mit einer Kraft,
welche zum Verschließen des Querschnittes der lufttechnischen Anlage das Absperrelement
dient.
[0009] Die erfindungsgemäße Brandschutzeinrichtung ist damit vorteilhaft nicht nur für den
Entrauchungsfall einsetzbar, sondern auch für eine Abschottung im Brandfall. Die Brandschutzeigenschaft
der erfindungsgemäßen Brandschutzeinrichtung wird durch das Kraftspeicherelement zur
Verfügung gestellt, welches im Brandfalle das Absperrelement in eine den Querschnitt
der lufttechnischen Anlage verschließende Lage befördert. Die erfindungsgemäße Brandschutzeinrichtung
ist somit für beide Einsatzfälle verwendbar. Damit das Kraftspeicherelement im Entrauchungsfall
nicht das Absperrelement in seine Schließlage überführt, ist das erfindungsgemäße
Sperrelement vorgesehen. Dieses kann wahlweise eingesetzt werden, um die Kraft des
Kraftspeicherelementes zu blockieren. Dann erfolgt kein Verbringen des Absperrelementes
in seine Schließlage, sondern das Absperrelement ist weiterhin offen, die Entrauchung
kann stattfinden, auch bei einem Spannungsausfall und/oder einer Brandbelastung mit
erhöhter Temperaturbeanspruchung. Wird die erfindungsgemäße Brandschutzeinrichtung
nicht für den Entrauchungsfall eingesetzt, bleibt das Sperrelement inaktiv.
[0010] Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Brandschutzeinrichtung sind vorteilhaft nicht
mehr zwei voneinander verschiedene Bauarten von Brandschutzeinrichtungen für den Entrauchungsfall
und den Brandfall bereit zu halten. Eine Brandschutzeinrichtung ist für beide Einsatzzwecke
geeignet. Zudem kann auf ein separates Abluftsystem verzichtet werden. Das Ableiten
von verbrauchter Luft kann über die Entrauchungsleitungen erfolgen, welche mit erfindungsgemäßen
Brandschutzeinrichtungen ausgerüstet sind.
[0011] Das dem Kraftspeicherelement zugeordnete Sperrelement kann beispielsweise in der
Antriebseinrichtung für das Absperrelement selbst angeordnet sein. Die Antriebseinrichtung
kann beispielsweise einen Antriebsmotor umfassen, dem das Sperrelement zugeordnet
ist oder welcher das Sperrelement selbst ausbildet.
[0012] Nach einer ersten Weiterbildung der Erfindung ist vorzugsweise vorgesehen, daß das
Sperrelement zumindest einen Antrieb umfaßt, welcher ein in den Übertragungsweg für
die Kraft des Kraftspeicherelementes eingreifendes Sperrorgan beaufschlagt. Neben
dem Antrieb für das Absperrelement der Brandschutzeinrichtung ist nach dieser Weiterbildung
ein zweiter Antrieb für ein Sperrorgan vorgesehen. Dieses Sperrorgan greift vorzugsweise
auf Bauteile des Übertragungsweges für die Kraft des Kraftspeicherelementes in formschlüssiger
und/oder kraftschlüssiger Weise zu. Angetrieben wird das Sperrorgan durch den zweiten
Antrieb, der über eine geeignete Steuerungsanlage ausgelöst werden kann. Der Antrieb
kann definiert ausgelöst werden, möglich ist aber auch ein automatisches Auslösen
durch diese Steuerungsanlage.
[0013] Das Sperrorgan weist vorzugsweise mit den Bauteilen des Übertragungsweges für die
Kraft des Kraftspeicherelementes in formschlüssige und/oder kraftschlüssige Halteverbindung
tretende Gestaltungen auf. Mit dem Sperrorgan erfolgt ein fester Eingriff in die kraftübertragenden
Bauteile, welche die Kraft von dem Kraftspeicherelement zu dem Absperrelement übertragen.
Durch das Sperrorgan wird diese Kraftübertragung blockiert, so daß ein Verschließen
des Absperrelementes durch das Kraftspeicherelement unterbleibt. Erst wenn diese Blockierung
durch den zweiten Antrieb wieder aufgehoben ist, wird die Kraft des Kraftspeicherelementes
freigesetzt, und es erfolgt ein Schließen des Absperrelementes.
[0014] Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Absperrelement
mit der Antriebseinrichtung und mit dem Kraftspeicherelement über eine gemeinsame
Kraftzuführeinrichtung verbunden ist und daß das Sperrelement diese Kraftzuführeinrichtung
beaufschlagt. Für das Zuführen einer Öffnungskraft wie einer Schließkraft zum Absperrelement
können voneinander verschiedene Kraftzuführeinrichtungen vorgesehen sein. Nach dieser
Weiterbildung ist jedoch bevorzugt vorgesehen, daß die Kraftzuführeinrichtungen zusammengelegt
werden, beispielsweise in einem Getriebe. Die Kraftzuführeinrichtung ist beispielsweise
eine Welle, dabei kann es sich um die Welle eines Motors der Antriebseinrichtung für
das Absperrelement handeln. In diesem Falle könnte das Kraftspeicherelement eine Feder
sein, deren Kraft über ein geeignetes Getriebe gleichfalls auf diese Welle übertragen
wird. Wird mit dem erfindungsgemäß vorgesehenen Sperrelement diese Welle formschlüssig
oder kraftschlüssig erfaßt, ist ihre weitere Drehung blockiert und kann das Absperrelement
seine gegenwärtige Lage nicht verändern.
[0015] Konstruktiv kann vorgesehen, daß die Welle zumindest abschnittsweise mit einer Außenverzahnung
versehen ist. An dieser Außenverzahnung kann das Sperrorgan angreifen, in dem es z.
B. als formschlüssige Gestaltungen die Außenverzahnung kämmende Zähne aufweist. Durch
Außenverzahnung und Zähne wird ein Formschluß hergestellt, der eine weitere Drehung
der Welle verhindert.
[0016] Um die Zähne des Sperrorgans zur Außenverzahnung zu bringen bzw. von dieser wieder
abzunehmen, ist der Antrieb des Sperrelementes vorgesehen. Das Sperrorgan kann dabei
beispielsweise profilartig ausgebildet sein und an seinem freien Ende die Zähne aufweisen.
Der Antrieb des Sperrelementes kann dabei ein Elektromotor, ein Elektromagnet oder
ein anders ausgebildeter Antrieb sein.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale
ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Ansicht einer Antriebseinrichtung für eine Brandschutzeinrichtung
und
- Fig. 2:
- eine weitere perspektivische Ansicht der Antriebseinrichtung gemäß Fig. 1 mit einem
erfindungsgemäßen Sperrelement.
[0018] Die Antriebseinrichtung in Fig. 1 weist auf einem Chassisträger 1 angeordnete Bauteile
auf. Diese Bauteile umfassen einen Motor 2, der über eine Welle 3 mit einem Getriebe
4 kraftleitend verbunden ist. Zahnräder 5, 6, 7 und 8 des Getriebes 4 sind auf der
dem Motor 2 abgekehrten Seite des Chassisträger 1 angeordnet. Durch das Getriebe 4
kann die Kraft des Motors 2 auf ein nicht weiter dargestelltes Absperrelement der
Brandschutzeinrichtung übertragen werden. Bei dem Absperrelement kann es sich beispielsweise
um ein Klappenblatt handeln, das um eine Drehachse drehbar ist.
[0019] Mit dem Motor 2 kann ein Öffnen des Absperrelementes erreicht werden. Zum Schließen
des Absperrelementes kann ein Kraftspeicherelement dienen, das als Feder 9 ausgebildet
ist. Die Feder 9 wirkt über das Zahnrad 5 gleichfalls auf das Getriebe 4 ein. Mit
dem Motor 2 kann ein Drehmoment bereitgestellt werden, das zugleich einem Öffnen des
Absperrelementes und einem Aufziehen der Feder 9 dient. Übersteigt das Federmoment
der Feder 9 das entgegenstehende Drehmoment des Motors 2, beispielsweise bei einem
Stromausfall, für die Versorgung des Motors 2 im Brandfalle, setzt die Feder 9 das
Getriebe 4 in Bewegung und wird das Absperrelement in seine Schließlage überführt.
[0020] In bestimmten Fällen soll ein Verschließen des Absperrelementes auch bei einem Ausfall
der elektrischen Versorgung des Motors 2 verhindert werden. Dazu ist das erfindungsgemäße
Sperrelement vorgesehen, welches einen Antrieb 10 und ein Sperrorgan 11 aufweist.
Der Antrieb ist in dem Ausführungsbeispiel als Elektromotor ausgebildet, der in einer
U-förmigen Halterung 12 gelagert ist. Die Motorwelle 13 des Antriebes 10 ist mit einem
Außengewinde versehen, auf dem eine Mutter 14 angeordnet ist. Wird die Welle 13 in
eine Drehbewegung versetzt, so wird der Antrieb 10 entlang der Längserstreckung der
Welle 13 bewegt, da die Mutter 14 an der Halterung 12 lagefest angeordnet ist. Durch
die Bewegung des Antriebes 10 wird das Sperrorgan 11 mitbewegt, weil dieses mit dem
Antrieb 10 lagefest verbunden ist.
[0021] Am freien Ende des Sperrorgans 11 sind Zähne 15 angeordnet. Diese Zähne 15 können
mit einer Außenverzahnung 16 in formschlüssigen Eingriff gebracht werden, wobei sich
die Außenverzahnung 16 auf der Welle 3 des Motors 2 befindet.
[0022] Bei einem Eingriff der Zähne 15 in die Außenverzahnung 16 wird eine weitere Drehung
der Welle 3 blockiert. Da diese Welle 3 über das Zahnrad 8 mit dem Getriebe 4 in Eingriff
steht, erfolgt zugleich eine Blockade des gesamten Getriebes 4. Dadurch wird auch
die Übertragung der Federkraft der Feder 9 über das Getriebe 4 unterbrochen, so daß
ein mit dem Getriebe 4 in kraftschlüssiger Verbindung stehendes Absperrelement seine
Lage beibehält.
1. Brandschutzeinrichtung für eine lufttechnische Anlage mit zumindest einem einen Querschnitt
der lufttechnischen Anlage verschließenden Absperrelement, das zum Öffnen des Querschnitts
der lufttechnischen Anlage mit einer Antriebseinrichtung beaufschlagt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Absperrelement zum Verschließen des Querschnitts der lufttechnischen Anlage mit
einem Kraftspeicherelement beaufschlagt ist und
daß dem Kraftspeicherelement zumindest ein ein Freisetzen seiner Kraft verhinderndes
Sperrelement zugeordnet ist, das wahlweise zuschaltbar ist.
2. Brandschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrelement zumindest einen Antrieb (10) umfaßt, welcher ein in den Übertragungsweg
für die Kraft des Kraftspeicherelementes eingreifendes Sperrorgan (11) beaufschlagt.
3. Brandschutzeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrorgan (11) mit Bauteilen des Übertragungsweges für die Kraft des Kraftspeicherelementes
in formschlüssige und/oder kraftschlüssige Halteverbindung tretende Gestaltungen aufweist.
4. Brandschutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Absperrelement mit der Antriebseinrichtung und mit dem Kraftspeicherelement über
eine gemeinsame Kraftzuführeinrichtung verbunden ist und daß das Sperrelement diese
Kraftzuführeinrichtung beaufschlagt.
5. Brandschutzeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftzuführeinrichtung eine Welle (3) ist.
6. Brandschutzeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (3) zumindest abschnittsweise mit einer Außenverzahnung (16) versehen ist.
7. Brandschutzeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die formschlüssigen Gestaltungen des Sperrorgans (11) die Außenverzahnung (16) kämmende
Zähne (15) sind.
8. Brandschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des Sperrelementes ein Elektromotor ist.
9. Brandschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (10) des Sperrelementes ein Elektromagnet ist.
10. Brandschutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftspeicherelement eine Feder (9) ist.