[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wendelkühler gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie ein Verfahren zur Kühlung von Werkstücken gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
7.
[0002] Die
WO 2004/058602 A2, die den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung bildet, offenbart einen Wendelkühler
mit einem gewendelten Förderkanal für durch Kühlluft zu kühlende Werkstücke. Die Kühlluft
wird durch sich radial in den Förderkanal erstreckende Zuluftkanäle zugeführt, so
daß im Förderkanal befindliche Werkstücke in axialer Richtung mit der Kühlluft beaufschlagt
werden. Die Absaugung erfolgt in radialer Richtung über entsprechende, sich axial
im Inneren des Wendelkühlers erstreckende Absaugkanäle. Der genannte Aufbau ist sehr
aufwendig. Zudem können die Zuführkanäle sehr leicht durch Werkstücke im Förderkanal
beschädigt werden.
[0003] Die
DE 41 06 712 C1 offenbart einen Wendelförderer, bei dem Gas, wie Kühlluft, mittels sich radial erstreckender,
rohrförmiger Zuleitungen, die an ein zentrales Tragrohr angeschlossen sind, einem
Förderkanal für Werkstücke zugeführt wird, so daß das Gas im wesentlichen in axialer
Richtung auf die Werkstücke trifft. Das Gas wird über das offene Wendelende wieder
abgeführt. Auch dieser Aufbau ist aufwendig.
[0004] Die
DE 42 28 543 C1 offenbart einen Wendelförderer, bei dem Gas zum Wärmeaustausch mehrfach radial zu-
und abgeführt wird. Auch dieser Aufbau ist aufwendig.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wendelkühler und ein
Verfahren zur Kühlung von Werkstücken anzugeben, wobei ein einfacher, robuster Aufbau
des Wendelkühlers bei guter Kühlwirkung ermöglicht wird.
[0006] Die obige Aufgabe wird durch einen Wendelkühler gemäß Anspruch 1 oder ein Verfahren
gemäß Anspruch 7 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt darin, die Werkstücke im Gegenstrom
durch Kühlluft zu kühlen, wobei die Kühlluft dem Förderkanal vorzugsweise ausschließlich
im Bereich des zweiten Endes zur Abgabe der gekühlten Werkstücke wird und die Abluft
im Bereich des ersten Endes, an dem die zu kühlenden Werkstücke in den Förderkanal
aufgegeben werden, vorzugsweise ausschließlich abgeführt wird. Dies gestattet einen
sehr einfachen und damit kostengünstigen und auch robusten Aufbau. Insbesondere sind
keine axialen bzw. radialen Luftkanäle, Sammelkästen oder dgl. erforderlich. Vielmehr
kann eine zumindest im wesentlichen durchgehende Innen- und Außenwandung des Förderkanals
realisiert werden.
[0008] Gemäß einem weiteren, auch unabhängig realisierbaren Aspekt wird zulnindest über
einen wesentlichen Bereich des Förderkanals Unterdruck im Förderkanal erzeugt. Dies
verhindert ein unerwünschtes Austreten von Staub und ermöglicht beispielsweise auch
das Öffnen von Kontrollöfnungen während des Betriebs.
[0009] Der Unterdruck wird auf sehr einfache und effektive Weise - auch bei einem hohen
Strömungswiderstand für die Kühlluft im Förderkanal - vorzugsweise dadurch erzeugt,
daß ein Teilstrom an Kühlluft aus dem Förderkanal abgesaugt und mit höherer Geschwindigkeit
wieder in den Förderkanal eingeleitet wird. Dies erfolgt insbesondere in der Nähe
des ersten Endes, also in der Nähe der Aufgabe der zu kühlenden Werkstücke bzw, der
Ablufteinrichtung. So kann je nach Anteil des Teilstroms am Gesamtstrom und/oder der
Geschwindigkeit, mit der der Teilstrom wieder in den Förderkanal eingeleitet wird,
ein Unterdruck bis zum zweiten Ende - Ausgabeende - des Förderkanals erzeugt werden.
Weiter kann durch Variation des Anteils bzw. der Geschwindigkeit des Teilstroms der
Unterdruck oder ggf. der Strom von in den Förderkanal gesaugter Umgebungsluft gesteuert
oder geregelt werden.
[0010] Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform anhand
der Zeichnung:
- Fig. 1
- eine Draufsicht eines vorschlagsgemäßen Wendelkühlers; und
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung des Wendelkühlers.
[0011] In den Fig. werden für gleichen oder ähnliche Teile die selben Bezugszeichen verwendet,
wobei entsprechende Eigenschaften und Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte
Beschreibung aus Vereinfachungsgründen weggelassen ist.
[0012] Fig. 1 und 2 zeigen schematisch einen vorschlagsgemäßen Wendelkühler 1 in einer bevorzugten
Ausführungsform. Der Wendelkühler 1 dient der Kühlung von Werkstücken 2, insbesondere
Gußteilen, wie Bremsscheiben oder dgl., wie in Fig. 1 angedeutet.
[0013] Das Kühlen erfolgt durch Kühlluft, Bedarfsweise kann jedoch auch sonstiges Gas zur
Kühlung eingesetzt werden. Alternativ oder zusätzlich können zusätzliche Medien zur
Kühlung eingesetzt werden.
[0014] Der Wendelkühler 1 weist einen vorzugsweise zumindest im wesentlichen gewendelten
oder spiralförmigen Förderkanal 3 für die Werkstücke 2 auf. Der Förderkanal 3 stellt
vorzugsweise eine allseitig geschlossene Förderstrecke für die Werkstücke 2 dar. In
Fig. 1 und 2 ist der obere Wendelgang des Förderkanals 3 lediglich aus Veranschaulichungsgründen
auf der linken Seite jeweils offen - also nicht abgedeckt - dargestellt.
[0015] Beim Darstellungsbeispiel beträgt die Länge des Förderkanals 3 - also die Förderstrecke
für die Werkstücke 2 im Wendelkühler 1, vorzugsweise mehr als 50 m. Der Förderkanal
3 weist beim Darstellungsbeispiel fünf übereinander angeordnete Wendelgänge auf.
[0016] Der Wendelkühler 1 weist eine Zulufteinrichtung 4 zur Zuführung von Kühlluft und
eine Ablufteinrichtung 5 zur Ableitung von Kühlluft auf, wie in Fig. 1 angedeutet.
Pfeil Z gibt die Zufiihrrichtung der Kühlluft an. Pfeil A gibt die Richtung der abgeführten
Abluft an.
[0017] Die Werkstücke 2 werden an einem ersten Ende 6 in den Förderkanal 3 aufgegeben und
an dem anderen, zweiten Ende 7 des Förderkanals 3 gekühlt abgegeben. Um die Werkstücke
2 im Gegenstrom zu kühlen, ist die Zulufteinrichtung 4 im Bereich des zweiten Endes
7 an den Förderkanal 3 und die Ablufteinrichtung 5 im Bereich des ersten Endes 6 an
den Förderkanal 3 angeschlossen. Insbesondere erfolgt ausschließlich eine endseitige
Zu- und Ableitung von Kühlluft, so daß die beim Stand der Technik üblichen Zu- und
Abluftkanäle zur axialen oder radialen Zu- und Ableitung von Kühlluft entbehrlich
sind.
[0018] Die Zuführung von Kühlluft im Bereich des zweiten Endes 7 erfolgt vorzugsweise von
schräg oben in den Förderkanal, insbesondere mittels einer nicht dargestellten Düse
oder dgl.
[0019] Der Wendelkühler 1 ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß Umgebungsluft zusammen
mit Kühlluft in das zweite Ende 7 eingeleitet, insbesondere durch Injektorwirkung
eingesaugt wird Der Anteil der Umgebungsluft am Gesamtstrom im Förderkanal beträgt
vorzugsweise 10 % bis 70 %, insbesondere im wesentlichen 50 % oder mehr. Dies gestattet
beispielsweise eine Verringerung der Staubbelastung in der Umgebung des Wendelkühlers
1.
[0020] Vorzugsweise wird im Förderkanal 3 - zumindest über einen wesentlichen Bereich -
Unterdruck erzeugt. Vorzugsweise wird hierzu ein Teilstrom an Kühlluft aus dem Förderkanal
3 abgesaugt und mit höherer Geschwindigkeit wieder in den Förderkanal 3 eingeleitet.
Beim Darstellungsbeispiel weist der Wendelkühler 1 zur Absaugung einen Anschluß 8
auf, an den sich ein Gebläse 9 anschließt, das den Teilstrom dann mit höherer Geschwindigkeit
wieder in den Förderkanal 3 einleitet, vorzugsweise zumindest im wesentlichen tangential
und/oder horizontal, insbesondere mittels einer Düse 10 der dgl.
[0021] Die Abzweigung bzw. Absaugung des Teilstroms und Wiedereinleitung des Teilstroms
erfolgen vorzugsweise in der Nähe des ersten Endes 6 der Förderkanals 3, insbesondere
etwa einen Wendelgang vor dem ersten Ende 6. Der Abstand der Düse 10 von der Abzweigung
durch den Anschluß 8 entlang des Förderkanals 3 beträgt vorzugsweise etwa 1/4 eines
Wendelgangs.
[0022] Aufgrund der Absaugung des Teilstroms und Wiedereinleitung in den Förderkanal 3 kann
vor der Abzweigung bzw. Absaugung der gewünschte Unterdruck im Förderkanal 3 erzeugt
werden. Insbesondere wird so ein Unterdruck im Förderkanal bis zum zweiten Ende 7
bzw. bis zum Anschluß der Zulufteinrichtung 4 erzeugt. Der Unterdruck im Bereich vor
dem Anschluß 8 - bezüglich der Strömungsrichtung der Kühlluft also stromauf - beträgt
vorzugsweise mindestens 2000 Pa, insbesondere 2500 Pa oder mehr.
[0023] Der Teilstrom beträgt vorzugsweise mindestens 50 %, insbesondere etwa 70 bis 90 %,
des gesamten Kühlluftstroms im Förderkanal 3. Die höhere Geschwindigkeit, mit der
der Teilstrom wieder in den Förderkanal 3 eingeleitet wird, ist mindestens um den
Faktor 2, vorzugsweise 3 oder mehr, größer als die Geschwindigkeit der Kühlluft im
Förderkanal 3 vor dem Anschluß 8.
[0024] Nach der Einleitung des Teilsstroms kann sich im Förderkanal 3 ein Überdruck von
etwa 500 Pa bis 800 Pa einstellen. Auf dem Weg zum ersten Ende 6 fällt dieser Druck
dann auf einen Unterdruck von ca. 200 Pa aufgrund einer entsprechenden Absaugung durch
die Ablufteinrichtung 5 an.
[0025] Es ist anzumerken, daß die Werte für den Unterdruck als positive Werte angegeben
werden. Ein höherer Unterdruck führt also zu einem höheren Wert. Als relativer Wert
gegenüber dem Normaldruck bzw. Umgebungsdruck können diese Werte dann entsprechend
als negative Relativwerte bezogen auf den Normaldruck angesehen werden.
[0026] Die Strömungsgeschwindigkeit der Kühlluft im Förderkanal 3 beträgt im Mittel vorzugsweise
mindestens 10 m/s, insbesondere etwa 15 m/s oder mehr. So kann eine sehr turbulente
bzw. ausreichend turbulente Strömung um die Werkstücke 2 mit entsprechend guter Kühlwirkung
erreicht werden.
[0027] Hinsichtlich des Kühlluftdurchsatzes (Massenstroms) ist anzumerken, daß dieser vorzugsweise
zumindest im wesentlichen konstant gehalten wird. Die Strömungsgeschwindigkeit der
Kühlluft ändert sich dann jedoch in Abhängigkeit von der Lufttemperatur, steigt insbesondere
also vom zweiten Ende 7 zum ersten Ende 6 hin an. Bedarfsweise kann der Massenstrom
in Abhängigkeit von der erforderlichen Kühlleistung und/oder zur Erreichung einer
gewünschten Strömungsgeschwindigkeit bzw. eines gewünschten Strömungsgeschwindigkeitsbereichs
im Förderkanal 3 gesteuert oder geregelt werden.
[0028] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante ist im Bereich des zweiten
Endes 7 ein nicht dargestellter Sensor zur Erfassung des Stroms an zugeführter bzw.
eingesaugter Umgebungsluft vorgesehen. Der Sensor erfaßt also insbesondere den Volumenstrom
oder Massenstrom der zugeführten Umgebungsluft. Dieser Meßwert dient als Istwert eines
Regelkreises. Als Stellgröße wird die Geschwindigkeit und/oder der Volumen- bzw. Massenstrom
des abgezweigten und wieder eingeleiteten Teilstroms variiert, insbesondere die Drehzahl
des Gebläses 9 verändert. Vorzugsweise erfolgt dies über einen Frequenzumformer. So
kann die Injektorwirkung des Teilstroms an die wechselnde Betriebsbedingungen angepaßt
und insbesondere ein gewünschter Strom an Umgebungsluft: in den Förderkanal 3 erreicht
werden. Bei konstantem Strom an Kühlluft, der durch die Zulufteinrichtung 4 zugeführt
wird, kann so ein konstantes Verhältnis von zugeführter Kühlluft zu angesaugter Umgebungsluft
erreicht werden. Bedarfsweise kann dieses Verhältnis jedoch auch jeweiligen Bedingungen
angepaßt und ggf. verändert werden, beispielsweise in Abhängigkeit von der gewünschten
bzw. erforderlichen Kühlleistung oder sonstigen Parametern. So ist auch eine Steuerung
bzw. Regelung des Stroms an zugeführter Kühlluft möglich.
[0029] Alternativ oder zusätzlich kann auch die Ablufteinrichtung 4 bzw. deren Absaugleistung
gesteuert oder geregelt werden, um eine Anpassung an unterschiedliche Betriebsbedingungen
zu ermöglichen.
[0030] Dem Wendelkühler 1 ist vorzugsweise mindestens ein Schwingungserzeuger 11 zugeordnet,
um den Förderkanal 3, insbesondere den gesamten Wendelförderer, in Schwingung zu versetzen
und dadurch die Förderung der Werkstücke 2 durch den Förderkanal 3 zu erreichen. Beim
Darstellungsbeispiel sind zwei Schwingungserzeuger 11 vorgesehen, die beispielsweise
über Unwuchtwellen die gewünschten Schwingungen erzeugen.
[0031] Der Förderkanal 3 ist im Wendelkühler 1 durch schraubeminienförmig angeordnete Bodenelemente
12 gebildet, die zwischen vorzugsweise hohlzylindrischen Seitenwänden angeordnet und
gehalten sind. Eine Seitenwand ist radial außerhalb und eine Seitenwand radial innerhalb
der Bodenelemente 12 bzw. des Förderkanals 3 angeordnet. Die Seitenwände sind vorzugsweise
zumindest im wesentlichen durchbrechungsfrei ausgebildet, da keine radialen Zu-oder
Ableitungen wie beim Stand der Technik erforderlich sind. Vorzugsweise sind in der
äußeren Seitenwand jedoch verschließbare Öffnungen 13 für Kontrollen bzw. Inspektionen
oder dgl, vorgesehen. Aufgrund des im Förderkanal 3 normalerweise herrschenden Unterdrucks
können diese bedarfsweise auch während des Betriebs geöffnet werden. Lediglich im
Bereich des letzten Wendelgangs bzw. Abschnitts unmittelbar nach der Einleitung des
Teilstroms mittels der Düse 10 zum ersten Ende 6 des Förderkanals 3 hin ist keine
derartige Öffnung vorgesehen, da dort Überdruck herrschen kann, Vorzugsweise sind
also die Öffnungen 13 nur in den Bereichen bzw. Abschnitten angeordnet, in denen Unterdruck
auch während des Betriebs herrscht.
[0032] Vorzugsweise weist der Wendelkühler 1 zwischen dem Anschluß 8 bzw. der Düse 10 und
dem ersten Ende 6 - besonders bevorzugt etwa einen halben Wendelgang vor dem ersten
Ende 6 und/oder nach der Düse 10 bezüglich der Strömungsrichtung der Kühlluft im Förderkanal
3 - eine Siebeinrichtung 14 zur Abtrennung von Partikeln, wie Sand, aus dem Förderkanal
3 auf. Die Siebeinrichtung 14 ist insbesondere durch ein gelochtes Bodenelement gebildet,
unter dem ein Auffangboden 15, wie in Fig. 2 angedeutet, angeordnet ist. Aufgefangene
Partikel können dann mittels eines vorzugsweise innen angeordneten, axial verlaufenden
Kanals 16 aus dem Förderkanal 3 zu einem Boden 17 des Wendelkühlers 1 oder einer sonstigen
Aufnahme abgeführt bzw. abgeleitet werden. So kann verhindert werden, daß gerade bei
Gußteilen anfallender Formsand oder dgl. in beachtlichen Umfang in den Teilstrom gelangen
und dadurch den Anschluß 8, das Gebläse 9 und/oder die Düse 10 beeinträchtigen oder
gar zerstören kann. Das Absieben der genannten Partikel ist aufgrund des vorzugsweise
vorgesehenen Vibrationsantriebs zur Förderung der Werkstücke 2 durch entsprechende
Schwingung des Wendelkühlers 1 mit sehr geringen Zusatzaufwand möglich und daher bevorzugt.
[0033] Die Zuführung der Werkstücke 2 erfolgt vorzugsweise mittels einer in Fig. 1 schematisch
angedeuteten, insbesondere gekapselten Trennrinne 19 oder dgl. Jedoch kann auch eine
sonstige Zuführung der Werkstücke 2 erfolgen.
[0034] Der vorschlagsgemäße Wendelkühler 1 weist insbesondere eine zumindest im wesentlichen
zylindrische bzw. hohlzylindrische Form auf. Der Wendelkühler 1 ist für Transport-
bzw. Montagezwecke vorzugsweise entlang einer die Zylinder- bzw. Wendelachse enthaltenden
Ebene teilbar, wie durch die Verbindung 18 angedeutet.
[0035] Der vorschlagsgemäße Wendelkühler 1 zeichnet sich insbesondere durch einen einfachen
und damit kostengünstigen Aufbau aus. Darüber hinaus ist der vorschlagsgemäße Wendelkühler
1 sehr robust ausgebildet, da - bis auf die Ableitung und Zuleitung des Teilstroms
- keine sonstigen Zu- und Ableitungen entlang des Fördergangs 3 erforderlich sind.
Dies verringert oder verhindert mögliche Beschädigungen durch Werkstücke 2 im Fördergang
3.
[0036] Die Erfindung ist nicht auf die Kühlung beschränkt. Vielmehr kann die Zuführung und
Ableitung von Luft oder sonstigem Gas auch sonstigen Zwecken, beispielsweise einer
Gasbehandlung oder Wärmebehandlung, dienen. Dementsprechend ist der Begriff "Wendelkühler"
auch allgemein im Sinne der vorliegenden Erfindung dahingehend zu verstehen, daß es
sich um eine insbesondere wendel- oder spiralförmige Fördereinrichtung handelt, wobei
eine Zuführung und Ableitung von Luft oder sonstigem Gas zum Wärmeaustausch mit Werkstücken
und/oder zu sonstigen Zwecken erfolgen.
1. Wendelkühler (1) zur Kühlung von Werkstücken (2), insbesondere Gußteilen, durch Kühlluft,
mit einem vorzugsweise gewendelten oder spiralförmigen Förderkanal (3) für die Werkstücke
(2) sowie einer Zulufteinrichtung (4) und Ablufteinrichtung (5) für Kühlluft, wobei
die Werkstücke (2) an einem ersten Ende (6) in den Förderkanal (3) aufgebbar und an
dem anderen, zweiten Ende (7) des Förderkanals (3) abgebbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zulufteinrichtung (4) im Bereich des zweiten Endes (7) und die Ablufteinrichtung
(5) im Bereich des ersten Endes (6) an den Förderkanal (3) angeschlossen ist, um die
Werkstücke (2) im Gegenstrom zu kühlen, und/oder
daß dem Wendelkühler (1) ein Gebläse (9) zugeordnet ist, um vor dem ersten Ende (6) einen
Teilstrom an Kühlluft aus dem Förderkanal (3) abzusaugen und mit höherer Geschwindigkeit
wieder in den Förderkanal (3) einzuleiten, so daß vor der Absaugung, insbesondere
von der Absaugung bis zum zweiten Ende (7), ein Unterdruck im Förderkanal (3) erzeugt
wird.
2. Wendelkühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zulufteinrichtung (4) eine vorzugsweise verstellbare Düse aufweist und/oder derart
ausgebildet ist, daß Kühlluft von schräg oben in den Förderkanal (3) im Bereich des
zweiten Endes (7) eingeleitet wird.
3. Wendelkühler nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wendelkühler (1) derart ausgebildet ist, daß Umgebungsluft zusammen mit Kühlluft
in das zweite Ende (7) eingeleitet, insbesondere durch Injektorwirkung eingesaugt
wird.
4. Wendelkühler nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des zweiten Endes (7) ein Sensor zur Erfassung des Drucks im Förderkanal
(3) und/oder des Stroms an eingeleiteter bzw. angesaugter Umgebungsluft angeordnet
ist, insbesondere um das Gebläse (9) zu steuern oder zu regeln.
5. Wendelkühler nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Absaugung und dem ersten Ende (6) im Förderkanal (3) eine Siebeinrichtung
(14), insbesondere zur Abtrennung von Sand oder sonstigen Partikeln aus den Förderkanal
(3), angeordnet ist.
6. Wendelkühler nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wendelkühler (1) ein Schwingungserzeuger (11) zugeordnet ist, um die Werkstücke
(2) durch Schwingung des Wendelförderers (1) vom ersten zum zweiten Ende (7) im Förderkanal
(3) zu fördern.
7. Verfahren zur Kühlung von Werkstücken (2), insbesondere Gußteilen, mittels Kühlluft
in einem Wendelkühler (1) mit einem vorzugsweise gewendelten oder spiralförmigen Förderkanal
(3), wobei die Werkstücke (2) an einem ersten Ende (6) in den Förderkanal (3) aufgegeben
und an dem anderen, zweiten Ende (7) des Förderkanals (3) abgegeben werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß Kühlluft in den Förderkanal (3) im Bereich des zweiten Endes (7) eingeleitet und
aus dem Förderkanal (3) im Bereich des ersten Endes (6) abgeleitet wird, wobei die
Werkstücke (2) im Gegenstrom durch die Kühlluft gekühlt werden, und/oder
daß vor dem ersten Ende (6) ein Teilstrom an Kühlluft aus dem Förderkanal (3) insbesondere
mittels eines Gebläses (9) abgesaugt und mit höherer Geschwindigkeit wieder in den
Förderkanal (3) eingeleitet wird, so daß vor der Absaugung, insbesondere von der Absaugung
bis zum zweiten Ende (7), ein Unterdruck im Förderkanal (3) erzeugt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ausschließlich am zweiten Ende (7) Kühlluft von einer Zulufteinrichtung (4) und/oder
Umgebungsluft in den Förderkanal (3) geleitet wird und/oder daß Kühlluft von schräg
oben in den Förderkanal (3) im Bereich des zweiten Endes (7) eingeleitet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß Umgebungsluft zusammen mit Kühlluft in den Förderkanal (3) im Bereich des zweiten
Endes (7) eingeleitet, insbesondere durch Injektorwirkung eingesaugt wird, vorzugsweise
wobei der Anteil an Umgebungsluft am Gesamtstrom im Förderkanal (3) 10 % bis 70 %,
insbesondere im wesentlichen 50 % oder mehr beträgt und/oder wobei der Anteil an Umgebungsluft
am Gesamtstrom im Förderkanal (3) gesteuert oder geregelt wird, insbesondere durch
Variation des Unterdrucks im Förderkanal (3).
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Teilstrom mindestens 50 %, vorzugsweise etwa 70 bis 90 %, des gesamten Kühlluftstroms
im Förderkanal (3) beträgt, und/oder daß ein Unterdruck von mindestens 2000 Pa, insbesondere
2500 Pa oder mehr, im Bereich vor der Absaugung im Förderkanal (3) erzeugt wird, und/oder
daß die höhere Geschwindigkeit mindestens um den Faktor 2, vorzugsweise 3 oder mehr,
größer als die Strömungsgeschwindigkeit der Kühlluft im Förderkanal (3) vor der Absaugung
ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Teilstrom, insbesondere die Drehzahl des Gebläses (9), als Steuer-oder Regelgröße
verwendet wird, um den Unterdruck im Förderkanal (3), insbesondere im Bereich des
zweiten Endes (7), und/oder die Ansaugung von Umgebungsluft im Bereich des zweiten
Endes (7) zu steuern oder zu regeln, und/oder daß der Teilstrom horizontal und/oder
tangential mit der höheren Geschwindigkeit in den Förderkanal (3) eingeleitet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsgeschwindigkeit der Kühlluft: im Förderkanal (3) mindestens 10 m/s,
insbesondere etwa 15 m/s oder mehr, beträgt, und/oder daß Partikel, wie Sand, zumindest
bereichsweise im Förderkanal (3) abgesiebt und aus dem Förderkanal (3) abgeführt werden,
und/oder daß die Werkstücke (2) durch Schwingung des Wendelförderers (1) vom ersten
zum zweiten Ende (6, 7) im Förderkanal (3) gefördert werden.