TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mit der Behältnisse wie HartgelatineKapseln,
Blister, Fläschchen oder vergleichbare Gefäße mit pulvrigem Füllgut befüllt werden
können. Solche Füllgüter können Lebensmittel, Genussmittel wie beispielsweise Kaffeepulver,
Kakaopulver und dergleichen mehr sein; das Füllgut kann aber auch ein Arzneimittel
und insbesondere dann sehr kleine, oftmals nicht fließfähige pulverisierte Teilchen
enthalten oder nur aus solchen kleinen Teilchen bestehen. Insbesondere im letzteren
Fall wird ihre Handhabbarkeit schwierig, so dass das Befüllen von Behältnissen mit
derartigen Pulvern technologisch schwierig ist.
[0002] Aufgrund der Zunahme von Atemwegs- und Lungenerkrankungen gewinnen inhalative Darreichungsformen
zur Therapie dieser Krankheiten immer mehr an Bedeutung. Die pulmonale Gabe entsprechender
Arzneimittel ist - neben Injektion oder Infusion - eine Alternative für zahlreiche
Arzneistoffe, die nicht peroral verabreicht werden können, weil beispielsweise die
Arzneimittel im Magen-DarmTrakt zerstört würden oder weil sie eine mangelhafte Bio-Verfügbarkeit
besitzen. Arzneimittel in Form von Pulver, das durch Inhalation eingenommen wird,
besitzt eine gute Wirkstoffstabilität, lässt sich aber aufgrund der sehr geringen
Größe der Wirkstoffpartikel schwierig verarbeiten. Die geringe Wirkstoffgröße von
oftmals kleiner 5 Mikrometer ist erforderlich, damit die Wirkstoffe bis an den gewünschten
Zielort, an die Lungenbläschen, gelangen können. Pulver-Inhalatoren mit einzeln verpackten
Dosen werden wegen ihrer guten Stabilität und hohen Dosiergenauigkeit bevorzugt angewendet.
STAND DER TECHNIK
[0003] Aus der
DE 100 46 127 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verfüllen von mikronisiertem Pulver bekannt.
Die Vorrichtung besitzt eine das Pulver vorrätig haltende Kammer und eine aus dieser
Kammer mit Pulver zu beschickende, rotierbar antreibbare Dosierwalze. Die Dosierwalze
besitzt Dosieraussparungen in ihrem äußeren Rohrmantel. Zum Befüllen einer solchen
Dosieraussparung, die eine Dosierkammer darstellt, wird Pulver aus der Vorratskammer
in diese Dosierkammer hineingesaugt. Vor dem Hineinsaugen wird das Pulver oberhalb
der Dosierkammer mittels eines in das Pulver eintauchenden Stempels verdichtet. Das
Verdichten soll eine reproduzierbar gleiche Mengenverteilung des Pulvers oberhalb
der Dosierkammer schaffen. Die in der Vorratskammer erforderlichen gleichen Pulververhältnisse
werden zusätzlich durch zwei in dem Vorratsbehälter hin und her bewegbare Egalisierer
versucht zu erreichen. Ein an der Oberfläche des in der Vorratskammer vorhandenen
Pulvers hin und her bewegbarer Schieber hilft, die Höhe des Pulvers in der Pulverkammer
konstant zu halten. Ein in dem Pulver eingetauchter zweiter Schieber wird in dem Pulver
hin und her bewegt, um eine vor dem Eintauchen des Stempels ungleich starke Verdichtung
des Pulvers innerhalb des Pulverbettes zunichte zu machen und damit das Pulver insgesamt
und damit auch tiefenmäßig zu egalisieren. Während des Einsaugens des Pulvers in eine
jeweils bereitstehende Dosierkammer befinden sich die beiden Schieber in Ruhe. Die
bei diesem Dosierprinzip erfolgende Verdichtung des pulvrigen Füllguts verschlechtert
die Inhalierbarkeit des aus solchem Füllgut bestehenden Arzneimittels. Auch lässt
sich eine Beschädigung der Partikelstruktur des pulvrigen Füllguts nicht in jedem
Falle ausschließen.
[0004] Ein Problem bei der Dosierung stellt die Agglomerationseigenschaft von bestimmtem
pulvrigen Füllgut dar. Solche Agglomerationen können durch Einwirken von Scherkräften
zerstört werden. Bekanntermaßen werden dazu Luftdüsen mit einer hohen Luftdruckverteilung
eingesetzt. Auch Ultraschall-Sonoren und schnell über Dosierwalzen sich rotierend
bewegende Rührer sind bekannt. Von Nachteil ist die dabei entstehende starke Staubentwicklung,
die insbesondere in einer Reinraum-Umgebung absolut störend ist. Nachteilig ist auch
die zur Steuerung der Luftdüsen oder Ultraschall-Sonoren erforderliche Elektronik.
Auch der durch sie bewirkte Wärmeeintrag in das Produkt hinein ist unerwünscht. Schließlich
besteht auch die Gefahr der Entmischung bei Mehrkomponenten-Gemischen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Ausgehend von diesem vorbekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine schonende und exakte Dosierung von pulvrigem Füllgut zu ermöglichen.
[0006] Diese Erfindung ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gegeben. Sinnvolle Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand von sich daran anschließenden weiteren Ansprüchen.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht ein volumetrisches Dosieren auch von
Kleinstmengen von Pulver. Das Pulver kann dabei auch aus sehr kleinen Pulverpartikeln
bestehen oder solche enthalten. Dies wird dadurch erreicht, dass das in dem Materialspeicher
vorhandene Rührwerkzeug derart flexibel ausgebildet ist beziehungsweise aus flexiblem
Material besteht, dass es das Füllgut in die jeweils bereitstehende Dosierkammer hineinstreichen
kann. Bei pulvrigem Füllgut, das agglomeriert ist, macht man sich bei diesem Einstreichvorgang
die leichte Verformbarkeit solcher Agglomerate zu Nutze. Die Flexibilität des Rührwerkzeugs
begrenzt die auf das pulvrige Füllgut einwirkenden Verformungskräfte.
[0008] Das Rührwerkzeug beziehungsweise Teile desselben können aus Silikonmembranen mit
einer Stärke von etwa 0,5 mm (Millimeter) bis 3,0 mm bestehen.
[0009] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird erreicht, dass das pulvrige Füllgut nur
durch geringe Energieeintragung belastet wird. Die im Stand der Technik bekannten
Nachteile, wie Beschädigung der Füllgutpartikel, übermäßige Staubentwicklung, Erwärmung
und Entmischung des Füllguts, werden vermieden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung erfordert
dabei keine aufwändige zusätzliche elektronische Ausrüstung, wie sie beispielsweise
beim Einsatz von Ultraschall-Generatoren erforderlich ist. Außerdem kann das bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Einsatz kommende spezielle Rührwerkzeug einfach
in vorhandene Dosiersysteme - auch nachträglich - integriert werden.
[0010] Die bei dem Einstreichvorgang erfolgende leichte Verdichtung des pulvrigen Füllgutes
kann durch entsprechend unterschiedliche Flexibilitätseigenschaften des Rührwerkzeuges
beeinflusst werden. Dieser leichte Verdichtungseffekt bietet Vorteile, wenn beispielsweise
pulvriges Füllgut mit sehr geringer Dichte in vergleichsweise kleinvolumige Dosierkammer
hineingefüllt werden soll. Solche sehr kleinen Dosierkammern werden beispielsweise
beim Befüllen von Blisternäpfen benötigt. Darüber hinaus kann durch unterschiedlich
flexibles Material des Rührwerkzeuges bei in ihrem Volumen konstant großen Dosierkammern
durch eine unterschiedliche Verdichtung des pulvrigen Füllguts dennoch eine mengenmäßig
variable Dosierung erzielt werden.
[0011] Das Rührwerkzeug kann zumindest einen flexiblen Schieber besitzen, der rotativ oder
linear durch das Füllgut hindurch bewegbar angetrieben werden kann. Es ist auch möglich,
Schieber und Dosierkammer relativ zueinander zu bewegen.
[0012] Nach verschiedenen in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen kann das
Rührwerkzeug eine Rotationsachse besitzen, die parallel zur Achse einer mehrere Dosierkammern
aufweisenden Dosierwalze angeordnet ist. An dieser Rotationsachse des Rührwerkzeuges
kann zumindest ein Flügel als eine Art Schieber vorhanden sein. In dem Flügel können
Fehlbereiche vorhanden sein, die allerdings nicht in demjenigen Kragrandbereich des
Flügels vorhanden sind, der vor die Mündung einer Dosierkammer bringbar ist. Vor die
Mündung einer Dosierkammer müssen nämlich Bereiche des Flügels bewegbar sein, damit
der Flügel in die Dosierkammer Füllgut hineinschieben kann. Bei einem Fehlbereich
im Rand des Flügels wäre dieses Hineinschieben nicht möglich.
[0013] Nach einem anderen in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel können an der
Rotationsachse des Rührwerkzeuges zumindest eine, vorzugsweise mehrere Taumelscheiben
angebracht sein. Die Rotationsachse des Rührwerkzeuges kann auch als Schnecke ausgebildet
sein.
[0014] Die Rotationsachse des Rührwerkzeuges kann unterschiedlich schnell und/oder auch
in wechselnden Rotationsrichtungen angetrieben werden.
[0015] Das Rührwerkzeug kann nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung auch an einer
parallel zur Achse der Dosierwalze ausgerichteten Halterung aufgehängt sein.
[0016] Es ist auch möglich, ein Rührwerkzeug mit zumindest zwei Schiebern zu verwenden,
die mit zueinander unterschiedlichem Abstand über die zu befüllenden Dosierkammern
entweder in einer Richtung oder in entgegengesetzten Richtungen hin und her bewegbar
sind. Einer der beiden Schieber kann zum Auflockern des Füllgutbettes innerhalb des
Materialspeichers dienen, während der andere Schieber zum Hineinstreichen von Füllgut
in die jeweils bereitstehenden Dosierkammern verwendet wird.
[0017] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind den in den Ansprüchen ferner
aufgeführten Merkmalen sowie den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
zu entnehmen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0018] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine Dosierwalze mit einem rotierbaren Rührwerkzeug in einem
pulvriges Füllgut vorrätig haltenden Materialspeicher,
- Fig. 2a
- eine Darstellung ähnlich der von Fig. 1, mit einem im Füllgut des Materialspeichers
hängenden Rührwerkzeug,
- Fig. 2b
- eine weitere Ausführungsform des in Fig. 2a dargestellten hängenden Rührwerkzeugs,
- Fig. 3
- ein rotierendes Rührwerkzeug mit auf seiner Rotationsachse angeordneten mehreren Taumelscheiben,
- Fig. 4
- ein Rührwerkzeug mit zwei nebeneinander angeordneten Rührschnecken,
- Fig. 5
- eine Darstellung eines über einer Dosierwalze rotierbaren Rührwerkzeugs mit zwei vollflächigen
Flügeln der in Fig. 1 dargestellten Art,
- Fig. 6
- eine Darstellung ähnlich der von Fig. 5, mit Fehlbereichen innerhalb der beiden Flügel
des Rührwerkzeugs,
- Fig. 7
- eine Darstellung ähnlich der Figuren 5 und 6 mit Randfehlbereichen in den beiden Flügeln
des Rührwerkzeugs,
- Fig. 8
- ein Rührwerkzeug mit zwei Schiebern, von denen in Bewegungsrichtung der jeweils vordere
Schieber gegenüber dem anderen Schieber vorläuft und zusätzlich höher als der nachlaufende
Schieber über der jeweiligen Dosierkammer vorhanden ist, wobei ein solches Rührwerkzeug
längs der Dosierwalze in einer ersten Richtung bewegbar ist,
- Fig. 9
- eine Darstellung ähnlich der von Fig. 8, bei der das Rührwerkzeug in, bezogen auf
Fig. 8, entgegengesetzter Richtung bewegbar ist.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
[0019] In Fig. 1 ist eine Abfüllvorrichtung 10 ausschnittsweise im Querschnitt dargestellt.
Diese Abfüllvorrichtung 10 besitzt eine Dosierwalze 12, die um eine Rotationsachse
14 in Rotationsrichtung 16 rotierbar angetrieben wird. In der Dosierwalze 12 sind
parallel zu ihrer Rotationsachse 14 umfangsmäßig mehrere Dosierkammern angeordnet,
von denen eine Dosierkammer 18 erkennbar ist.
[0020] Oberhalb der Dosierwalze 12 ist ein Materialspeicher 20 mit pulvrigem Füllgut 22
positioniert. Das pulvrige Füllgut 22 wird aus dem Materialspeicher 20 heraus in die
Dosierkammer 18 hineingefüllt.
[0021] Zum Befüllen der Dosierkammer 18 mit pulvrigem Füllgut 22 ist in dem Materialspeicher
20 ein um seine Rotationsachse 24, die parallel zur Rotationsachse 14 der Dosierwalze
12 angeordnet ist, in Rotationsrichtung 26 rotierbares Rührwerkzeug 30 vorhanden.
Die Rotationsrichtung 26 des Rührwerkzeuges 30 ist, ebenso wie die Rotationsrichtung
16 der Dosierwalze 12, im Gegenuhrzeigersinn ausgerichtet.
[0022] Das Rührwerkzeug 30, das in Fig. 5 perspektivisch dargestellt ist, besitzt zwei Flügel
32, 34, die von der Rotationsachse 24 in entgegengesetzte Richtungen auskragen. Die
Flügel 32, 34 bestehen aus flexiblem Material, das im vorliegenden Beispielsfall jeweils
eine Silikonmembrane ist.
[0023] Das Rührwerkzeug 30 ist so oberhalb der Dosierwalze 12 beziehungsweise deren Dosierkammer
18 positioniert, dass jeweils ein Flügel, wie in Fig. 1 der Flügel 34, auf der Oberfläche
der Dosierkammer 18 aufliegt und bei der Rotationsbewegung sowohl der Dosierwalze
12 als auch des Rührwerkzeugs 30 pulvriges Füllgut 22 aus dem Materialspeicher 20
heraus und in die Dosierkammer 18 hinein streicht. Die beiden Flügel 32, 34 kommen
abwechselnd zum Einsatz und werden damit abwechselnd benutzt, um pulvriges Füllgut
22 in die Dosierkammern 18 hinein zu streichen. Die in Fig. 5 dargestellten mehreren
Dosierkammern 18 werden von jeweils einem der Flügel 32, 34 gemeinsam mit pulvrigem
Füllgut 22 befüllt.
[0024] In Fig. 2a ist eine Abfüllvorrichtung 10.2 a dargestellt, bei der an einer stabförmigen
Halterung 36, die parallel zur Rotationsachse 14 der Dosierwalze 12 innerhalb des
Materialspeichers 20 angeordnet ist, ein flexibler Flügel 38 angehängt ist. Dieser
Flügel 38 liegt, ähnlich wie es in Fig. 1 mit dem Flügel 34 dargestellt ist, mit seinem
Ende auf der Dosierwalze 12 auf. Bei dieser Abfüllvorrichtung 10.2a rotiert nur die
Dosierwalze 12 in Rotationsrichtung 16. Der Flügel 38 ist in Ruhe und wird nicht rotativ
angetrieben. Auch bei dieser Relativbewegung zwischen dem Flügel 38 und der Dosierwalze
12 wird pulvriges Füllgut 22 aus dem Materialspeicher 20 in die in der Dosierwalze
12 vorhandenen Dosierkammern 18 hineingestrichen.
[0025] Die in Fig. 2b dargestellte Abfüllvorrichtung 10.2b unterscheidet sich von der Vorrichtung
10.2a dahingehend, dass ein Flügel 38.2 nicht direkt an der stabförmigen Halterung
36 sondern indirekt über eine an der stabförmigen Halterung 36 befestigte, in sich
steife Kragwand 40 befestigt ist. Je nach Kraglänge dieser Kragwand 40 ändert sich
die Flexibilitätseigenschaft des jeweiligen Flügels 38.2, und zwar bei unveränderten
Materialeigenschaften des Flügels 38.2.
[0026] Das in Fig. 3 dargestellte Rührwerkzeug 30.3 besitzt an seiner Rotationsachse 24
mit gegenseitigem Abstand angeordnete Taumelscheiben 44. Diese Taumelscheiben 44 sind
durchgezogen und in einer dazu um 180 Grad gedrehten Stellung strichpunktiert dargestellt.
Man erkennt, dass auch durch diese Taumelscheiben 44 Füllgut parallel zur Rotationsachse
24 verschoben und damit in Dosierkammern 18 hineingestrichen werden kann.
[0027] Eine solche horizontale Verschiebung ist gemäß Fig. 4 mit einem Rührwerkzeug 30.4
ebenfalls möglich, das als Schnecke 46 beziehungsweise in Form von zwei mit ihren
Rotationsachsen 24 parallel nebeneinander angeordneten Schnecken 46 ausgebildet ist.
Mit diesem Doppel-Schneckenrührwerk 30.4 können zwei Reihen von nebeneinander angeordneten
Dosierkammern 18 gleichzeitig befüllt werden. Um nicht alles pulvrige Füllgut durch
die beiden Schnecken 46 in einer axialen Richtung gleichzeitig zu verschieben, werden
die beiden Schnecken 46 in unterschiedlichen Rotationsrichtungen 26, 26.4 angetrieben.
[0028] Im Unterschied zu dem in Fig. 5 dargestellten Rührwerkzeug 30, das im Zusammenhang
mit Fig. 1 erwähnt ist, besitzt das Rührwerkzeug 30.6 der Fig. 6 in seinen beiden
Flügeln 32, 34 jeweils Löcher 48. Die Löcher 48 bewirken, dass durch dieses Rührwerkzeug
30.6 im Verhältnis zum Rührwerkzeug 30 weniger Füllgut in dem Materialspeicher 20
herumgeschaufelt wird.
[0029] Bei dem in Fig. 7 dargestellten Rührwerkzeug 30.7 sind in den beiden Flügeln 32,
34 Randfehlbereiche 50 vorhanden. Die Randfehlbereiche 50 sind so angeordnet, dass
die zwischen benachbarten Randfehlbereichen 50 vorhandene mittige Fluchtlinie 52 mit
dem Mittelpunkt 54 der jeweiligen Mündung 56 einer Dosierkammer 18 fluchtet. Mit ihren
Randfehlbereichen 50 kommt das Rührwerkzeug 30.7 damit nicht in den Bereich der Dosierkammern
18. Das Einstreichen von pulvrigem Füllgut mittels des Rührwerkzeugs 30.7 erfolgt
also mit denjenigen Bereichen der beiden Flügel 32, 34, die jeweils zwischen den Randfehlbereichen
50 vorhanden sind. Auch mit dem Rührwerkzeug 30.7 wird, ähnlich wie mit dem Rührwerkzeug
30.6, im Vergleich zum Rührwerkzeug 30 vergleichsweise weniger pulvriges Füllgut 22
in dem Materialspeicher herumgeschaufelt.
[0030] Bei der in Fig. 8 und 9 dargestellten ausschnittsweisen Seitendarstellung lässt sich
ein Rührwerkzeug 60 in zur Längsrichtung der Dosierwalze 12 parallelen Richtung, und
zwar in eine erste Bewegungsrichtung 62 (Fig. 8) und in der dazu Gegenrichtung, in
der zweiten Bewegungsrichtung 64 , hin und her bewegen. Das Rührwerkzeug 60 besitzt
einen ersten und zweiten Schieber 66, 68 . Der in die Richtung 62 vorlaufende erste
Schieber 66 ist in einem Abstand 70 oberhalb der Dosierwalze 12 und damit oberhalb
ihrer Dosierkammern 18 positioniert. Aufgrund dieses Abstandes 70 kann der erste Schieber
66 nicht zum Befüllen der Dosierkammern 18 sondern nur zum Auflockern und zum Auflösen
von Agglomeraten im pulvrigen Füllgut 22 verwendet werden. Das Einstreichen erfolgt
mit dem zum ersten Schieber 66 in Bewegungsrichtung 62 nachfolgenden zweiten Schieber
68. Bei der Bewegung des Rührwerkzeugs 60 in der ersten Bewegungsrichtung 62 wird
also mittels des zweiten Schiebers 68 Füllgut 22 nacheinander in die einzelnen Dosierkammern
18 hineingestrichen.
[0031] Bei der entgegengesetzten Bewegung des Rührwerkzeugs 60, die in Fig. 9 dargestellt
ist, wird der zweite Schieber 68 angehoben, bis er über der Dosierkammer 18 den Abstand
70 eingenommen hat. Dieser zweite Schieber 68 wird nämlich bei der Bewegung in Richtung
64 zum vorauseilenden Schieber. Der nachlaufende Schieber ist nunmehr der erste Schieber
66, der auf die Oberfläche der Dosierwalze 12 abgesenkt wird. Die Situation des Rührwerkzeugs
60 gemäß Fig. 8 und Fig. 9 entspricht sich mit dem Unterschied, dass unterschiedliche
Schieber jeweils auf die Dosierwalze 12 abgesenkt beziehungsweise im Abstand 70 zu
derselben angeordnet sind.
[0032] Im vorliegenden Beispielsfall sind die Schieber 66, 68 flexibel ausgebildet beziehungsweise
bestehen aus flexiblem Material, denn abwechselnd müssen beide Schieber jeweils einmal
zum Hineinstreichen von Füllgut 22 in die Dosierkammern 18 verwendet werden.
1. Vorrichtung (10, 10.2a, 10.2b) zum Abfüllen von jeweils vorbestimmt großen Mengen
an pulvrigem Füllgut (22),
- mit zumindest einer Dosierkammer (18),
- mit einem pulvriges Füllgut (22) vorrätig haltendem Materialspeicher (20),
- mit einer Art Rührwerkzeug (30, 30.3, 30.4, 30.5, 30.6, 30.7, 32, 34, 38, 38.2,
44, 46, 66, 68) in dem Materialspeicher (20), welches in dem Füllgut (22) und relativ
zu dem Füllgut (22) bewegbar ist,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das Rührwerkzeug flexibel ausgebildet, wie insbesondere aus flexiblem Material besteht,
- das Rührwerkzeug so vorhanden ist, dass Füllgut (22) in die zumindest eine Dosierkammer
(18) durch das Rührwerkzeug hineinstreichbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das Rührwerkzeug zumindest einen flexiblen Schieber (32, 34, 38, 38.2, 44,46, 66,
68) besitzt, der rotativ und/oder linear durch das Füllgut (22) bewegbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Schieber relativ zu der zumindest einen Dosierkammer (18) bewegbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Schieber relativ zum Füllgut (22) bewegbar ist.
- mehrere Dosierkammern (18) auf einer Dosierwalze (12) mit gegenseitigem Abstand
vorhanden sind,
- das Rührwerkzeug eine Rotationsachse (24) besitzt, die parallel zur Achse (14) der
Dosierwalze (12) ausgerichtet ist,
- an der Rotationsachse (24) des Rührwerkzeuges zumindest ein Flügel (32, 34, 38,
38.2) als Schieber befestigt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- in dem Flügel (32, 34) Fehlbereiche (48,50) vorhanden sind,
- Fehlbereiche (50) nicht in demjenigen Kragrandbereich des Flügels (32, 34) vorhanden
sind, der vor die Mündung (56) einer Dosierkammer (18) bringbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- an der Rotationsachse (24) des Rührwerkzeuges zumindest eine Taumelscheibe (44)
angebracht ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Rotationsachse (24) des Rührwerkzeuges als Schnecke (46) ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Rotationsachse (24) des Rührwerkzeuges unterschiedlich schnell und/oder in wechselnden
Rotationsrichtungen antreibbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3
- dadurch gekennzeichnet, dass
- mehrere Dosierkammern (18) auf einer Dosierwalze (12) mit in axialer Richtung gegenseitigem
Abstand vorhanden sind,
- das Rührwerkzeug (38, 38.2) an einer parallel zur Achse (14) der Dosierwalze (12)
ausgerichteten Halterung (36) aufgehängt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- mehrere Dosierkammern (18) auf der Dosierwalze (12) mit gegenseitigem Abstand vorhanden
sind,
- das Rührwerkzeug (66) zumindest zwei Schieber (66, 68) besitzt, die mit zueinander
unterschiedlichem Abstand über die Dosierkammern (18) in einer Richtung bewegbar oder
hin- und herbewegbar (62, 64) sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- Schieber oder Flügel jeweils eine Membrane aus polymeren Materialien wie insbesondere
eine Silikonmembrane sind oder eine oder mehrere solche enthalten.
12. Vorrichtung nach Anspruch 131
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Membrane, insbesondere Silikonmembrane etwa zwischen 0,5 Millimeter und 3 Millimeter
dick ist.