Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Feuer- und Rauchschutztür zum Verschließen von Türöffnungen
vorzugsweise in Tunnelröhren.
[0002] Derartige Feuer- und Rauchschutztüren dienen der Abschottung von Feuer und Rauch
an baulichen Anlagen. Die Ausbreitung von Feuer, Rauch und anderen möglicherweise
giftigen Brandprodukten kann durch Feuer- und Rauchschutztüren verhindert werden.
Ein besonderer Einsatzbereich sind Tunnelröhren, welche dem Straßen- oder Schienenverkehr
dienen.
[0003] Die erfindungsgemäße Feuer- und Rauchschutztür kann sowohl für den Durchgang von
Personen als auch die Durchfahrt von Fahrzeugen vorgesehen sein. Die Größe der Tür
hängt von der Anwendung ab. Große Feuer- und Rauchschutztüren werden auch als Feuer-
und Rauchschutztore bezeichnet.
Diese sind ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
[0004] Die Feuer- und Rauchschutztüren sind im Normalfall geschlossen. In der Schließstellung
müssen sie dem durch die Fahrzeuge im Tunnel aufgebauten Druck standhalten. Die Fahrzeuge
erzeugen sowohl einen Unterdruck als auch einen Überdruck. Das selbsttätige Öffnen
der Feuer- und Brandschutztür durch den im Tunnel herrschenden Druck wird durch eine
Verriegelungseinrichtung unterbunden. Diese verriegelt den oder die Türflügel der
Feuer- und Rauchschutztür mit der Türeinfassung in der Schließstellung. Im Falle eines
Unfalls oder einer Gefahr können Personen durch die Feuer- und Rauchschutztür flüchten.
Hierzu müssen die Personen die Türverriegelung durch manuelle Betätigung eines Türdrückers
lösen und den oder die Türflügel durch Krafteinwirkung in Fluchtrichtung öffnen. Dabei
ist entscheidend, dass die Tür auch von Kindern und gebrechlichen Personen geöffnet
werden kann. Dies gilt sowohl für das Lösen der Verriegelung als auch für das Bewegen
des oder der Türflügel von der Schließstellung in eine geöffnete Stellung. Sobald
die Kraft, welche den Türflügel in eine geöffnete Stellung zwingt, wegfällt, schließt
die Tür selbsttätig aufgrund einer Türschließeinrichtung. Die geschlossene Feuer-
und Rauchschutztür verhindert das Ausbreiten von Feuer und Rauch im Brandfall.
[0005] Eine Feuer- und Rauchschutztür soll jedoch nicht nur das Flüchten von Personen ermöglichen
sondern auch den Zugang von Rettungspersonen oder Rettungsfahrzeugen zum Unglücksort.
In diesem Fall wird die Feuer- und Rauchschutztür in der der Fluchtrichtung entgegengesetzten
Rettungsrichtung benutzt. Um einen möglichst breiten Rettungs- und Fluchtweg zur Verfügung
zu stellen, müssen derartige Feuer- und Rauchschutztüren eine entsprechende Breite
aufweisen. Darüber hinaus besteht die Anforderung, dass eine geöffnete Feuer- und
Rauchschutztür nicht über den zwischen der Tunnelwand und der Fahrbahn vorgesehenen
Gehsteig übersteht.
[0006] Um eine Ausbreitung von Feuer zu verhindern, bestehen Feuer- und Rauchschutztüren
aus feuerfesten Materialien. Den im Falle eines Brandes entstehenden hohen Temperaturen
können sie über eine gewisse Zeit standhalten. Feuer- und Rauchschutztüren sind hinsichtlich
der Dauer, die sie den im Falle eines Brandes entstehenden hohen Temperaturen standhalten
können, klassifiziert. Eine entsprechende Klassifizierung ist in der DIN EN 1363/1
und in der DIN 4102 Teil 5 enthalten.
[0007] Um das Ausbreiten von Rauch oder anderen giftigen Brandprodukten zu unterbinden,
sind die Türen mit Dichtungen versehen. Diese verhindern, dass insbesondere Rauch
oder Gase in größerem Umfang die Tür in Schließstellung passieren können. Derartige
Dichtungen sind insbesondere zwischen dem Türflügel und der Türeinfassung vorhanden.
[0008] Aus dem Stand der Technik sind Feuer- und Rauchschutztüren bekannt, welche als zweiflügelige
Drehflügeltüren mit Anschlag ausgeführt sind. Dabei öffnet der eine Flügel nur in
Fluchtrichtung und der andere Flügel nur in Rettungsrichtung. Die Öffnungs- und Schließrichtungen
der beiden Türflügel sind damit unterschiedlich. Die Vorschriften für derartige Feuer-
und Rauchschutztüren sehen vor, dass sich die Tür im Notfall in Bewegungsrichtung
der betroffenen Personen öffnen lassen muss. Daher muss sowohl für die Fluchtrichtung
als auch für die Rettungsrichtung jeweils ein Türflügel vorgesehen sein, dessen Öffnungsrichtung
der Bewegungsrichtung der Personen für den Flucht- oder Rettungsfall entspricht. Als
nachteilig erweist sich bei derartigen bekannten Feuer- und Rauchschutztüren, dass
der Rettungs-und Fluchtweg begrenzt ist, da jeweils nur einer der beiden Türflügel
zum Öffnen zur Verfügung steht.
Die Erfindung und ihre Vorteile
[0009] Gegenüber dem aus dem Stand der Technik bekannten Drehflügeltüren hat die erfindungsgemäße
Feuer- und Rauchschutztür mit den Merkmalen des Anspruchs 1 den Vorteil, dass der
oder die Türflügel eine Drehachsentür bilden. Wird der Türflügel um 90° um die mittige
Drehachse gedreht und dabei von der Schließstellung in die Öffnungsstellung überführt,
so wird die gesamte Türöffnung geöffnet. Die beiden Türflügel sind in der Öffnungsstellung
parallel zur Flucht- und Rettungsrichtung ausgerichtet und schränken daher den Flucht-und
Rettungsweg nicht oder nur in sehr geringem Maße ein. Damit steht ein großer Flucht-
und Rettungsweg zur Verfügung. Derjenige Teil des Türflügels, auf den die öffnende
Kraft einwirken muss, um die Tür zu Öffnen, ist vorteilhafterweise entsprechend gekennzeichnet.
Hierzu eignen sich beispielsweise farbige Markierungen.
[0010] Die Dichtung ist in dem Zwischenraum zwischen dem oder den Türflügeln und der Türeinfassung
angeordnet. Sie befindet sich entweder am Türflügel oder an der Türeinfassung an den
in Schließstellung einander zugewandten Seiten des Türflügels oder der Türeinfassung.
Dabei erstreckt sich die Dichtung entlang der Ober- und Unterseite und den Längsseiten
des Türflügels und dichtet den Bereich zwischen Türflügel und Türeinfassung lückenlos
ab. Sie sorgt dafür, dass das Ausbreiten von Rauch und anderen giftigen Brandprodukten
in beide Bewegungsrichtungen der Feuer- und Rauchschutztür weitestgehend unterbunden
wird. Dabei ist die Dichtung in beide Bewegungsrichtungen des Türflügels wirksam.
Während ein Teil oder Abschnitt der Dichtung am Türflügel oder an der Türeinfassung
befestigt ist, ist der zweite Teil oder zweite Abschnitt der Dichtung gegenüber dem
ersten Teil beweglich und verformbar. Die beiden Teile können über einen elastischen
Steg miteinander verbunden sein. Der zweite Teil wird in der Schließstellung des Türflügels
zwischen dem Türflügel und der Türeinfassung zusammengedrückt und legt sich bei der
dadurch verursachten Verformung sowohl an die Türeinfassung als auch den Türflügel
an. Dadurch wird der Bereich zwischen der Türeinfassung und dem Türflügel abgedichtet.
[0011] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind der oder die Türflügel
als doppelwandige Metall-Türflügel mit einer Füllung aus feuerfesten Materialien ausgeführt.
Hierzu zählt beispielsweise Gips. Dieser hat die Eigenschaft, dass er bei Einwirkung
hoher Temperaturen Wasser abscheidet, was zu einer Kühlung der Tür führt. Daneben
können weitere Materialien oder Materialkombinationen, wie beispielsweise Silikat
oder Glasfaser-Leichtbeton zum Einsatz kommen.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein Anschlag für
den Türflügel vorgesehen, damit dieser lediglich in eine Richtung geöffnet und in
die andere Richtung geschlossen werden kann.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung verläuft die Achse,
um die die Türflügel drehbar sind, in der Mitte zwischen den beiden Türflügel. Die
beiden Türflügel sind vorteilhafterweise gleich groß.
[0014] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind als Dichtung zwei
parallel verlaufende Dichtungsprofile vorgesehen, die in einem gewissen Abstand zueinander
entweder an dem oder den Türflügeln oder an der Türeinfassung angeordnet sind. Die
Dichtungsprofile sind mit einem ersten Abschnitt oder ersten Teil am Türflügel oder
an der Türeinfassung beispielsweise in einem Falz befestigt. Der zweite Abschnitt
oder zweite Teil ist in bevorzugter Weise beweglich und verformbar. Er kann somit
dem Öffnen und Schließen des Türflügels folgen und sich in Schließstellung an die
Türflügel anlegen. Durch die Verwendung von zwei Dichtungsprofilen anstelle von einem
Dichtungsprofil wird die Fähigkeit zur Verformung verstärkt und dadurch die Dichtungswirkung
verbessert. Außerdem wird der Bereich zwischen Türflügel und Türeinfassung doppelt
abgedichtet. Jedes der beiden Dichtungsprofile ist einer der beiden Seiten des Türflügels
zugeordnet. Dadurch wird die Dichtung der Feuer- und Rauchschutztür in beide Öffnungs-
und Schließrichtungen verstärkt.
[0015] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht das Dichtungsprofil
aus einem ersten Teil, der an dem Türrahmen befestigt wird und einem zweiten Teil,
der als runde Dichtungswulst ausgebildet ist. Der erste Teil ist mit dem zweiten Teil
über einen Steg beweglich verbunden. An der dem Türflügel zugewandten Oberfläche weist
die Dichtungswulst eine Gleitschicht an der Oberfläche auf. Diese Gleitschicht besteht
aus einer Beschichtung auf der Dichtungswulst. Der Reibungskoeffizient der Gleitschicht
ist geringer als derjenige der übrigen Oberfläche der Dichtungswulst. Dies führt dazu,
dass das Dichtungsprofil lediglich zur Abdichtung des Zwischenraums zwischen der Türeinfassung
und den Türflügeln dient und die Bewegung des Türflügels beim Öffnen und Schließen
der Tür nicht oder allenfalls in geringem Maß abbremst.
[0016] In bevorzugter Weise befindet sich die Dichtung an der Oberseite und an den vertikal
verlaufenden Seiten der Türeinfassung und an der Unterseite des Türflügels. Dadurch
wird erreicht, dass die Dichtung beim Öffnen und Schließen der Feuer- und Rauchschutztür
und beim Passieren von Personen oder Fahrzeugen nicht beschädigt und möglichst wenig
beansprucht wird. Dies führt zu einer Erhöhung der Lebensdauer der Dichtung. Um eine
Abnutzung der Dichtung an der Unterseite des Türflügels durch Reibung an dem häufig
rauen Untergrund zu reduzieren, kann der Untergrund in die von der Türeinfassung abgewandte
Richtung abfallend ausgeführt sein. Die Dichtung berührt den Untergrund damit nur
in der Schließstellung und abschnittsweise in den nahe der Schließstellung möglichen
Positionen.
[0017] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in dem Zwischenraum
zwischen den Dichtungsprofilen ein aufschäumender, dämmschichtbildender Baustoff vorgesehen,
der unter Einwirkung von Hitze oberhalb einer vorgegebenen Temperatur sein Volumen
stark vergrößert. Dabei füllt er den Zwischenraum zwischen dem Türflügel und der Türeinfassung
vollständig aus. Das Durchschlagen von Flammen durch die Tür wird dadurch verhindert.
Ein Beispiel hierfür ist wasserhaltiges Natrium-Silikat mit Stapelglasseide. Eine
typische Temperatur, bei der der Baustoff aufquillt, ist beispielsweise 200° Celsius.
[0018] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind an dem Türflügel eine oder zwei
Türschließeinrichtungen vorgesehen. Bei zwei Türschließeinrichtungen befinden sich
diese jeweils auf unterschiedlichen Seiten der Achse, um die der Türflügel drehbar
gelagert ist. Typischerweise besteht eine Türschließeinrichtung aus einer Feder, die
beim Öffnen der Tür ausgelenkt wird. Sobald die die Tür öffnende Kraft wegfällt, sorgt
die ausgelenkte Feder dafür, dass die Tür in die Schließstellung zurückkehrt. In bevorzugter
Weise beträgt die Kraft zum Öffnen der Tür und zum Auslenken der Türschließeinrichtung
zwischen 80 und 180 Newton, besonders bevorzugt 100 Newton. Diese Kraft ist in Öffnungsrichtung
der Tür aufzubringen. Größer sollte die Kraft nicht sein, da die Tür ansonsten von
Kindern oder gebrechlichen Personen nicht geöffnet werden kann. Als Türschließeinrichtungen
können beispielsweise Türschließer mit Gleitschiene, mit Scherengestänge, mit Bodenschließer
oder eine Rahmentürschließeinrichtung verwendet werden.
[0019] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein elektrischer
Antrieb zum Bewegen des Türflügels aus der Schließstellung in die geöffnete Stellung
vorgesehen. Dieser kann beispielsweise durch Betätigen des Türdrückers der Verriegelungseinrichtung
ausgelöst werden. Der elektrische Antrieb unterstützt das Öffnen der Tür. Dank des
Antriebs ist eine geringe Kraft ausreichend, um den Türflügel aus der Schließstellung
in die geöffnete Stellung zu führen. Das Öffnen der Tür wird dadurch erleichtert.
Das Schließen der Tür kann ebenfalls durch den elektrischen Antrieb unterstützt werden.
In jedem Fall muss bei einem Stromausfall das Öffnen und Schließen der Tür auch ohne
Antrieb möglich sein, zum Bespiel durch gespeicherte Energie.
[0020] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Verriegelungseinrichtung
aus Sperrelementen in dem Türflügel, aus Sperrgegenstücken in der Türeinfassung und
aus einem Türdrücker zur manuellen Betätigung der Sperrelemente. Die Sperrelemente
greifen dabei an mindestens zwei gegenüber liegenden Seiten der Türeinfassung in die
Sperrgegenstücke ein. Zusammen mit der Drehachse ergeben sich dabei mindestens vier
Punkte, an denen der Türflügel mit der Türeinfassung in der Schließstellung verbunden
ist. Diese Lagerung und Verriegelung sorgt dafür, dass die Feuer- und Rauchschutztür
der Druckbelastung in einem von Fahrzeugen genutzten Tunnel standhält. Außerdem löst
sich der Türflügel auch bei einer Verformung durch Einwirkung hoher Temperaturen nicht
von der Türeinfassung.
[0021] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung beträgt die Freigabekraft
zum Zurückziehen der Sperrelemente aus den Sperrgegenstücken 80 Newton.
[0022] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen zu entnehmen.
Zeichnung
[0023] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Feuer-und Rauchschutztür
dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1
- Feuer- und Rauchschutztür in einer Ansicht von vorne,
- Figur 2
- Horizontalschnitt durch die Feuer- und Rauchschutztür gemäß Figur 1,
- Figur 3
- Vertikalschnitt durch die Feuer- und Rauchschutztür gemäß Figur 1,
- Figur 4
- Detail aus Figur 2 betreffend den Bereich, in dem die beiden Türflügel miteinander
verbunden sind,
- Figur 5
- Detail aus Figur 2 betreffend die Befestigung des Fensters an dem Türflügel,
- Figur 6
- Detail aus Figur 2 betreffend den Bereich, in dem der Türdrücker am Türflügel befestigt
ist,
- Figur 7
- Detail aus Figur 3 betreffend den oberen Bereich der Feuer- und Rauchschutztür,
- Figur 8
- Detail aus Figur 3 betreffend den unteren Bereich der Feuer- und Rauchschutztür,
- Figur 9
- Feuer- und Rauchschutztür gemäß Figur 1 in Schließstellung in perspektivischer Darstellung,
- Figur 10
- Darstellung der Feuer- und Rauchschutztür gemäß Figur 9 mit teilweise freigelegter
Türeinfassung,
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0024] Die Figuren 1 bis 10 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Feuer- und Rauchschutztür,
welche als Drehachsentür ausgeführt ist. Eine Türeinfassung 1 umschließt zwei starr
miteinander verbundene Türflügel 2 und 3 an vier Seiten. Die Türflügel 2 und 3 sind
oben und unten durch zwei Bolzen 4 drehbar mit der Türeinfassung 1 verbunden. Die
Drehung erfolgt um die gedachte Achse 5, die in Figur 1 als gestrichelte Linie dargestellt
ist. Die Türflügel 2 und 3 öffnen in eine Richtung und schließen in die entgegengesetzte
Richtung. Dies ist in den Figuren 9 und 10 dargestellt. Zum Bewegen der Türflügel
2 und 3 aus einer in Figur 10 dargestellten geöffneten Stellung in eine die Türöffnung
verschließende Schließstellung ist gemäß Figuren 9 eine Türschließeinrichtung vorgesehen.
Bei der Türschließeinrichtung handelt es sich um eine in die Türeinfassung integrierte
Rahmentürschließeinrichtung 6. Zum Verriegeln der Feuer- und Rauchschutztür in der
Schließstellung gemäß Figur 9 ist eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen. Diese
besteht aus einem Türdrücker 7, einem zwei als Riegel ausgebildeten Sperrelementen
8 und in der Zeichnung nicht erkennbaren Sperregegenstücken in der Türeinfassung 1.
Dabei ist in jedem Türflügel 2, 3 ein Türdrücker 7 und ein Sperrelement 8 angeordnet.
Der Türdrücker 7 weist nur auf einer Seite jedes Türflügels 2, 3 einen Griff auf.
Der Griff des am Türflügel 2 angeordneten Türdrückers 7 befindet sich auf der dem
Betrachter der Figur 1 zugewandten Seite, während sich der Griff des am Türflügel
3 angeordneten Türdrückers 7 auf der dem Betrachter abgewandten Seite befindet. Dadurch
wird erreicht, dass eine Person sofort ohne Anweisung erkennt, auf welchen der beiden
Türflügel sie eine Kraft zum Öffnen auszuüben hat. Die beiden Riegel der Sperrelemente
8 haben einen vertikalen Verlauf und greifen nach oben und unten mit jeweils einem
durch eine Feder 9 beaufschlagten Stift 10 in die Türeinfassung 1 ein. Damit sich
beide Sperrelemente 8 beim Betätigen eines Türdrückers 7 lösen, sind die beiden Sperrelemente
8 über eine Querverbindung 11 miteinander verbunden. Diese verläuft innerhalb der
beiden Türflügel 2, 3 und ist von außen nicht einsehbar.
[0025] Wie in Figur 1 dargestellt ist der Türflügel 2 mit einem Schild 12 mit einer das
einfallende Licht reflektierenden Oberfläche und schwarzer Schrift ausgestattet. Der
Türflügel 3 weist auf der gegenüberliegenden Seite ebenfalls ein derartiges Schild
auf, welches in der Zeichnung nur durch eine gestrichelte Linie angedeutet ist, da
es in dieser Ansicht nicht einsehbar ist. Die beiden Schilder 12 zeigen einer Person
zusätzlich an, welche der beiden Türflügel sie zum Öffnen betätigen muss. Außerdem
sind die beiden Türflügel 2, 3 mit jeweils einem Fenster 13 aus durchsichtigem Glas
ausgestattet. Das Fenster ermöglicht es einem Benutzer zu erkennen, was sich auf der
jeweils anderen Seite der geschlossenen Türflügel 2, 3 befindet.
[0026] Die Figuren 2 bis 8 zeigen die Feuer- und Rauchschutztür gemäß Figur 1 im Schnitt.
Dabei enthalten die Figuren 4 bis 8 Details aus den Figuren 2 und 3. Die als Türrahmen
ausgebildete Türeinfassung 1 ist im Inneren mit Vergussmörtel 14 aufgefüllt. Die Türeinfassung
wird über Schrauben 15 mit dem Mauerwerk 16 verbunden. Zwischen der Türeinfassung
1 und dem Mauerwerk 16 befindet sich ein dauerelastisches Fugenmaterial 17, beispielsweise
Silikon. An beiden vertikal verlaufenden Seiten und an der Oberseite der Türeinfassung
1 sind gemäß den Figuren 4, 6 und 7 jeweils zwei Dichtungsprofile 18 und 19 befestigt.
Sie bestehen aus einem fest mit der Türeinfassung 1 verbundenen ersten Teil 20 und
einem den Türflügeln 2, 3 zugewandten zweiten Teil 21. Der zweite Teil ist über einen
Steg 22 mit dem ersten Teil verbunden und weist einen runden Querschnitt auf. Der
zweite Teil innen hohl ausgebildet. Durch diese Struktur wird die Beweglichkeit des
zweiten Teils des Dichtungsprofils gegenüber dem ersten Teil erhöht und eine die Dichtwirkung
verbessernde Verformung ermöglicht. Der zweite Teil 21 der Dichtungsprofile 18 und
19 legt sich in der Schließstellung an die Kanten der Türflügel 2, 3 an. Die Struktur
der Dichtungsprofile 18 und 19 ermöglicht außerdem ein Öffnen und Schließen des Türflügels
in die jeweiligen Richtungen und eine zuverlässige Abdichtung zwischen Türeinfassung
1 und den Türflügeln 2 und 3 in der Schließstellung. Der zweite Teil 21 der Dichtungsprofile
18 und 19 kann der Schließbewegung der Türflügel 2 und 3 folgen.
[0027] An der Unterseite der Feuer- und Rauchschutztür besteht die Türeinfassung aus einem
schmalen Rahmenprofil 23, das zu den Seiten hin flach abfällt. Durch diese Struktur
wird ein Absatz vermieden, über den eine Person stolpern könnte. Außerdem wird eine
flache Rampe gebildet, die eine Beschädigung der Dichtungsprofile 24 und 25 beim Öffnen
und Schließen der Tür verhindert. Im Unterschied zu den Dichtungsprofilen 18 und 19
sind die Dichtungsprofile 24 und 25 an den Türflügeln 2 und 3 befestigt. Während ein
erster Teil 26 der Dichtungsprofile 24 und 25 fest mit den Türflügeln 2 und 3 verbunden
ist, kann der zweite Teil 27 auf Grund seiner Elastizität der Bewegung der Türflügel
2, 3 beim Öffnen und Schließen folgen. In der Schließstellung der Tür gemäß Figur
9 liegt der zweite Teil 27 der Dichtungsprofile 24 und 25 am Boden beziehungsweise
am Rahmenprofil 23 an.
[0028] Zwischen den Dichtungsprofilen 18 und 19 ist in der Türeinfassung 1 eine Leiste aus
einem aufschäumenden, eine Dämmschicht bildenden Baustoff 28 angeordnet. Unter Einwirkung
großer Hitze vergrößert die Leiste ihr Volumen und füllt den gesamten Bereich zwischen
den beiden Dichtungsprofilen 18 und 19, der Schmalseite der Türflügel 2, 3 und der
Türeinfassung 1 aus. Dabei werden die Türflügel 2 und 3 fest mit der Türeinfassung
verbunden. Ein Öffnen der Tür ist anschließend nicht mehr möglich. Auf diese Weise
kann die Ausbreitung von Feuer oder Rauch verhindert werden.
[0029] Die Türflügel 2 und 3 bestehen aus mehreren Schichten 29 unterschiedlicher Materialien.
Dies ist in den Figuren 3, 4 und 8 dargestellt. Dabei kann es sich um Gips-, Silikat-
oder Glasfaser-Leichtbeton-Platten handeln. Die verschiedenen Schichten 29 sind nach
außen durch Metallplatten 30 abgedeckt.
[0030] Die beiden Türflügel 2 und 3 sind durch zwei Verbindungsplatten 31 und 32 starr miteinander
verbunden. Dies ist in Figur 4 im Detail dargestellt. Die beiden Verbindungsplatten
31 und 32 sind von außen auf die Türflügel aufgesetzt und an den Türflügeln mit Schrauben
33 befestigt. Sie reichen von der Unterkante bis zur Oberkante der Türflügel. Dies
ist in Figur 1 erkennbar. Anstelle von zwei über Verbindungsplatten miteinander verbundenen
Türflügeln können die beiden Türflügel auch aus einem Stück bestehen.
[0031] Sämtliche Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander erfindungswesentlich sein.
Bezugszahlen
[0032]
- 1
- Türeinfassung
- 2
- Türflügel
- 3
- Türflügel
- 4
- Bolzen
- 5
- Achse
- 6
- Rahmentürschließeinrichtung
- 7
- Türdrücker
- 8
- Sperrelement
- 9
- Feder
- 10
- Stift
- 11
- Querverbindung
- 12
- Schild
- 13
- Fenster
- 14
- Vergussmörtel
- 15
- Schraube
- 16
- Mauerwerk
- 17
- Dauerelastisches Fugenmaterial
- 18
- Dichtungsprofil
- 19
- Dichtungsprofil
- 20
- erster Teil des Dichtungsprofils
- 21
- zweiter Teil des Dichtungsprofils
- 22
- Steg
- 23
- Rahmenprofil
- 24
- Dichtungsprofil
- 25
- Dichtungsprofil
- 26
- erster Teil des Dichtungsprofils
- 27
- zweiter Teil des Dichtungsprofils
- 28
- Dämmschicht bildende Leiste
- 29
- Schicht des Türflügels
- 30
- Metallplatte
- 31
- Verbindungsplatte
- 32
- Verbindungsplatte
- 33
- Schraube
1. Feuer- und Rauchschutztür zum Verschließen von Türöffnungen vorzugsweise in Tunnelröhren
mit einer Türeinfassung (1),
mit mindestens zwei aus feuerfestem Material bestehenden, starr miteinander verbundenen,
eine Drehsachsentür bildenden Türflügel (2, 3), welche um eine vertikale Achse (5)
drehbar mit der Türeinfassung verbunden sind, wobei die Achse (5) zwischen den beiden
Türflügeln (2, 3) verläuft,
mit mindestens einer Türschließeinrichtung (6) zum Bewegen der Türflügel (2, 3) aus
einer geöffneten Stellung in eine die Türöffnung verschließende Schließstellung,
mit einer Verriegelungseinrichtung (7, 8, 9, 10) zum Verriegeln der Türflügel (2,
3) mit der Türeinfassung (1) in der Schließstellung,
mit einer Dichtung (18, 19, 24, 25) an den Türflügeln (2, 3) und/ oder an der Türeinfassung
(1) zur Abdichtung des Zwischenraums zwischen den Türflügeln (2, 3) und der Türeinfassung
(1) in der Schließstellung gegen Rauchdurchtritt.
2. Feuer- und Rauchschutztür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Türeinfassung (1) ein Anschlag für die Türflügel (2, 3) vorgesehen ist.
3. Feuer- und Rauchschutztür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (5) in der Mitte zwischen den beiden Türflügeln (2, 3) vorgesehen ist.
4. Feuer- und Rauchschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Türflügel (2, 3) aus zwei Metallplatten (30) bestehen mit einer Füllung aus feuerfestem
Material (29).
5. Feuer- und Rauchschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Dichtung zwei parallel verlaufende Dichtungsprofile (18, 19, 24, 25) vorgesehen
sind, und dass die Dichtungsprofile (18, 19, 24, 25) einen Teil (21, 27) aufeisen,
welcher in Öffnungsrichtung und Schließrichtung der Türflügel (2, 3) bewegbar ist.
6. Feuer- und Rauchschutztür nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsprofile (24, 25) an den Türflügeln (2, 3) befestigt sind.
7. Feuer- und Rauchschutztür nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsprofile (18, 19) an der Türeinfassung (1) befestigt sind.
8. Feuer- und Rauchschutztür nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Zwischenraum zwischen den beiden Dichtungsprofilen (18, 19) ein Baustoff (28)
vorgesehen ist, der unter Einwirkung von Hitze oberhalb einer vorgegebenen Temperatur
sein Volumen durch Aufschäumen stark vergrößert zum Ausfüllen des Zwischenraums zwischen
den Türflügeln (2, 3) und der Türeinfassung (1).
9. Feuer- und Rauchschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft zum Bewegen der Türflügel (2, 3) aus der Schließstellung in eine geöffnete
Stellung und zum Auslenken der Türschließeinrichtung (6) zwischen 80 und 180 N, besonders
bevorzugt 100 N beträgt.
10. Feuer- und Rauchschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrischer Antrieb vorgesehen ist um die Türflügel (2, 3) aus der Schließstellung
in die geöffnete Stellung zu bewegen.
11. Feuer- und Rauchschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungseinrichtung aus Sperrelementen (8) in den Türflügeln (2, 3), aus
Sperrgegenstücken in der Türeinfassung (1) und aus mindestens einem Türdrücker (7)
zur manuellen Betätigung der Sperrelemente (8) bestehen, und dass die Sperrelemente
in die Sperrgegenstücke an mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten der Türeinfassung
(1)eingreifen.
12. Feuer- und Rauchschutztür nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Türflügel (2, 3) mindestens ein Sperrelement (8) und mindestens ein Türdrücker
(7) vorgesehen ist, und das die beiden Sperrelemente (8) über eine Querverbindung
(11) miteinander verbunden sind und durch jeweils einen Türdrücker (7) betätigbar
sind.
13. Feuer- und Rauchschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Freigabekraft zum Zurückziehen der Sperrelemente (8) aus den Sperrgegenstücken
80 N beträgt.