Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Feuer- und Rauchschutztür zum Verschließen von Türöffnungen
vorzugsweise in Tunnelröhren.
[0002] Derartige Feuer- und Rauchschutztüren dienen der Abschottung von Feuer und Rauch
an baulichen Anlagen. Die Ausbreitung von Feuer, Rauch und anderen möglicherweise
giftigen Brandprodukten kann durch Feuer- und Rauchschutztüren verhindert werden.
Ein besonderer Einsatzbereich sind Tunnelröhren, welche dem Straßen- oder Schienenverkehr
dienen.
[0003] Die erfindungsgemäße Feuer- und Rauchschutztür kann sowohl für den Durchgang von
Personen als auch die Durchfahrt von Fahrzeugen vorgesehen sein. Die Größe der Tür
hängt von der Anwendung ab. Große Feuer- und Rauchschutztüren werden auch als Feuer-
und Rauchschutztore bezeichnet. Diese sind ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
[0004] Die Feuer- und Rauchschutztüren sind im Normalfall geschlossen. In der Schließstellung
müssen sie dem durch die Fahrzeuge im Tunnel aufgebauten Druck standhalten. Die im
Tunnel fahrenden Fahrzeuge erzeugen sowohl einen Unterdruck als auch einen Überdruck.
Das selbsttätige Öffnen der Feuer- und Brandschutztür durch den im Tunnel herrschenden
Druck wird durch eine Verriegelungseinrichtung unterbunden. Diese verriegelt den oder
die Türflügel der Feuer- und Rauchschutztür mit der Türeinfassung in der Schließstellung.
Im Falle eines Unfalls oder einer Gefahr können Personen durch die Feuer- und Rauchschutztür
flüchten. Hierzu müssen die Personen die Türverriegelung durch manuelle Betätigung
eines Türdrückers lösen und den oder die Türflügel durch Krafteinwirkung in Fluchtrichtung
öffnen. Dabei ist entscheidend, dass die Tür auch von Kindern und gebrechlichen Personen
geöffnet werden kann. Dies gilt sowohl für das Lösen der Verriegelung als auch für
das Bewegen des oder der Türflügel von der Schließstellung in eine geöffnete Stellung.
Sobald die Kraft, welche den Türflügel in eine geöffnete Stellung zwingt, wegfällt,
schließt die Tür selbsttätig aufgrund einer Türschließeinrichtung. Die geschlossene
Feuer- und Rauchschutztür verhindert das Ausbreiten von Feuer und Rauch im Brandfall.
[0005] Eine Feuer- und Rauchschutztür soll jedoch nicht nur das Flüchten von Personen ermöglichen
sondern auch den Zugang von Rettungspersonen oder Rettungsfahrzeugen zum Unglücksort.
In diesem Fall wird die Feuer- und Rauchschutztür in der der Fluchtrichtung entgegengesetzten
Rettungsrichtung benutzt. Um einen möglichst breiten Rettungs- und Fluchtweg zur Verfügung
zu stellen, müssen derartige Feuer- und Rauchschutztüren eine entsprechende Breite
aufweisen. Darüber hinaus besteht die Anforderung, dass eine geöffnete Feuer- und
Rauchschutztür nicht über den zwischen der Tunnelwand und der Fahrbahn vorgesehenen
Gehsteig übersteht.
[0006] Um eine Ausbreitung von Feuer zu verhindern, bestehen Feuer- und Rauchschutztüren
aus feuerfesten Materialien. Den im Falle eines Brandes entstehenden hohen Temperaturen
können sie über eine gewisse Zeit standhalten. Feuer- und Rauchschutztüren sind hinsichtlich
der Dauer, die sie den im Falle eines Brandes entstehenden hohen Temperaturen standhalten
können, klassifiziert. Eine entsprechende Klassifizierung ist in der DIN EN 1363/1
und in der DIN 4102 Teil 5 enthalten.
[0007] Um das Ausbreiten von Rauch oder anderen giftigen Brandprodukten zu unterbinden,
sind die Türen mit Dichtungen versehen. Diese verhindern, dass insbesondere Rauch
oder Gase in größerem Umfang die Tür in Schließstellung passieren können. Derartige
Dichtungen sind insbesondere zwischen dem Türflügel und der Türeinfassung vorhanden.
[0008] Aus dem Stand der Technik sind Feuer- und Rauchschutztüren bekannt, welche als zweiflügelige
Drehflügeltüren mit Anschlag ausgeführt sind. Dabei öffnet der eine Flügel nur in
Fluchtrichtung und der andere Flügel nur in Rettungsrichtung. Die Öffnungs- und Schließrichtungen
der beiden Türflügel sind damit unterschiedlich. Die Vorschriften für derartige Feuer-
und Rauchschutztüren sehen vor, dass sich die Tür im Notfall in Bewegungsrichtung
der betroffenen Personen öffnen lassen muss. Daher muss sowohl für die Fluchtrichtung
als auch für die Rettungsrichtung jeweils ein Türflügel vorgesehen sein, dessen Öffnungsrichtung
der Bewegungsrichtung der Personen für den Flucht- oder Rettungsfall entspricht. Als
nachteilig erweist sich bei derartigen bekannten Feuer- und Rauchschutztüren, dass
der Rettungs- und Fluchtweg begrenzt ist, da jeweils nur einer der beiden Türflügel
zum Öffnen zur Verfügung steht.
Die Erfindung und ihre Vorteile
[0009] Gegenüber dem aus dem Stand der Technik bekannten Drehflügeltüren hat die erfindungsgemäße
Feuer- und Rauchschutztür mit den Merkmalen des Anspruchs 1 den Vorteil, dass der
oder die Türflügel in beide Öffnungsrichtungen geöffnet und in beide Schließstellungen
geschlossen werden können. Die Feuer- und Rauchschutztür ist als einflügelige oder
zweiflügelige Pendeltür ausgebildet. Damit steht die gesamte Türöffnung sowohl für
die Flucht als auch für die Rettung von Personen zur Verfügung. Die Drehachse ist
im seitlichen Bereich oder an der seitlichen Kante des oder der Türflügel vorgesehen.
Die Feuer- und Rauchschutztür weist keinen Türanschlag auf, da dieser das Öffnen der
Türflügel lediglich in eine Öffnungsrichtung ermöglicht und in die andere unterbindet.
Die Dichtung ist in dem Zwischenraum zwischen dem oder den Türflügeln und der Türeinfassung
angeordnet. Sie befindet sich entweder am Türflügel oder an der Türeinfassung an den
in Schließstellung einander zugewandten Seiten des Türflügels oder der Türeinfassung.
Dabei erstreckt sich die Dichtung entlang der Ober- und Unterseite und den Längsseiten
des Türflügels und dichtet den Bereich zwischen Türflügel und Türeinfassung lückenlos
ab. Sie sorgt dafür, dass das Ausbreiten von Rauch und anderen giftigen Brandprodukten
in beide Öffnungsrichtungen der Feuer- und Rauchschutztür weitestgehend unterbunden
wird. Dabei ist die Dichtung in beide Bewegungsrichtungen des Türflügels wirksam.
Während ein Teil oder Abschnitt der Dichtung am Türflügel oder an der Türeinfassung
befestigt ist, ist der zweite Teil oder zweite Abschnitt der Dichtung gegenüber dem
ersten Teil beweglich und verformbar. Die beiden Teile können über einen elastischen
Steg miteinander verbunden sein. Der zweite Teil wird in der Schließstellung des Türflügels
zwischen dem Türflügel und der Türeinfassung zusammengedrückt und legt sich bei der
dadurch verursachten Verformung sowohl an die Türeinfassung als auch den Türflügel
an. Dadurch wird der Bereich zwischen der Türeinfassung und dem Türflügel abgedichtet.
Die Besonderheit der Dichtung besteht darin, dass sich eine entsprechende abdichtende
Verformung der Dichtung für beide Schließrichtungen in gleicher Weise ergibt.
[0010] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind der oder die Türflügel
als doppelwandige Metall-Türflügel mit einer Füllung aus feuerfesten Materialien ausgeführt.
Hierzu zählt beispielsweise Gips. Dieser hat die Eigenschaft, dass er bei Einwirkung
hoher Temperaturen Wasser abscheidet, was zu einer Kühlung der Tür führt. Daneben
können weitere Materialien oder Materialkombinationen, wie beispielsweise Silikat
oder Glasfaser-Leichtbeton zum Einsatz kommen.
[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind als Dichtung zwei
parallel verlaufende Dichtungsprofile vorgesehen, die in einem gewissen Abstand zueinander
entweder an dem oder den Türflügeln oder an der Türeinfassung angeordnet sind. Die
Dichtungsprofile sind mit einem ersten Abschnitt oder ersten Teil am Türflügel oder
an der Türeinfassung beispielsweise in einem Falz befestigt. Der zweite Abschnitt
oder zweite Teil ist in bevorzugter Weise beweglich und verformbar. Er kann somit
dem Öffnen und Schließen des Türflügels in alle möglichen Richtungen folgen und sich
in Schließstellung an den Türflügel anlegen. Durch die Verwendung von zwei Dichtungsprofilen
anstelle von einem Dichtungsprofil wird die Fähigkeit zur Verformung verstärkt und
dadurch die Dichtungswirkung verbessert. Außerdem wird der Bereich zwischen Türflügel
und Türeinfassung doppelt abgedichtet. Jedes der beiden Dichtungsprofile ist einer
der beiden Seiten des Türflügels zugeordnet. Dadurch wird die Dichtung der Feuer-
und Rauchschutztür in beide Offnungs- und Schließrichtungen verstärkt.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht das Dichtungsprofil
aus einem ersten Teil, der an dem Türrahmen befestigt wird und einem zweiten Teil,
der als runde Dichtungswulst ausgebildet ist. Der erste Teil ist mit dem zweiten Teil
über einen Steg beweglich verbunden. An der dem Türflügel zugewandten Oberfläche weist
die Dichtungswulst eine Gleitschicht an der Oberfläche auf. Diese Gleitschicht besteht
aus einer Beschichtung auf der Dichtungswulst. Der Reibungskoeffizient der Gleitschicht
ist geringer als derjenige der übrigen Oberfläche der Dichtungswulst. Dies führt dazu,
dass das Dichtungsprofil lediglich zur Abdichtung des Zwischenraums zwischen der Türeinfassung
und dem Türflügel dient und die Bewegung des Türflügels beim Öffnen und Schließen
der Tür nicht oder allenfalls in geringem Maß abbremst.
[0013] In bevorzugter Weise befindet sich die Dichtung an der Oberseite und an den vertikal
verlaufenden Seiten der Türeinfassung und an der Unterseite des Türflügels. Dadurch
wird erreicht, dass die Dichtung beim Öffnen und Schließen der Feuer- und Rauchschutztür
und beim Passieren von Personen oder Fahrzeugen nicht beschädigt und möglichst wenig
beansprucht wird. Dies führt zu einer Erhöhung der Lebensdauer der Dichtung. Um eine
Abnutzung der Dichtung an der Unterseite des Türflügels durch Reibung an dem häufig
rauen Untergrund zu reduzieren, kann der Untergrund in die von der Tür abgewandte
Richtung abfallend ausgeführt sein. Die Dichtung berührt den Untergrund damit nur
in der Schließstellung und abschnittsweise in den nahe der Schließstellung möglichen
Positionen.
[0014] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in dem Zwischenraum
zwischen den Dichtungsprofilen ein aufschäumender, dämmschichtbildender Baustoff vorgesehen,
der unter Einwirkung von Hitze oberhalb einer vorgegebenen Temperatur sein Volumen
stark vergrößert. Dabei füllt er den Zwischenraum zwischen dem Türflügel und der Türeinfassung
vollständig aus. Das Durchschlagen von Flammen durch die Tür wird dadurch verhindert.
Ein Beispiel hierfür ist wasserhaltiges Natrium-Silikat mit Stapelglasseide. Eine
typische Temperatur, bei der der Baustoff aufquillt, ist beispielsweise 200° Celsius.
[0015] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind an dem Türflügel
zwei Türschließeinrichtungen vorgesehen. Jede der beiden Türschließeinrichtungen wirkt
in eine der beiden Schließrichtungen. Statt dessen kann auch eine Türschließeinrichtung
im Türflügel oder in der Türeinfassung integriert sein, die in beide Schließrichtungen
wirkt. Typischerweise besteht eine Türschließeinrichtung aus einer Feder, die beim
Öffnen der Tür ausgelenkt wird. Sobald die die Tür öffnende Kraft wegfällt, sorgt
die ausgelenkte Feder dafür, dass die Tür in die Schließstellung zurückkehrt. In bevorzugter
Weise beträgt die Kraft zum Öffnen der Tür und zum Auslenken der Türschließeinrichtung
zwischen 80 und 180 Newton, besonders bevorzugt 100 Newton. Diese Kraft ist in Öffnungsrichtung
der Tür aufzubringen. Größer sollte die Kraft nicht sein, da die Tür ansonsten von
Kindern oder gebrechlichen Personen nicht geöffnet werden kann. Als Türschließeinrichtung
werden beispielsweise Türschließer mit Gleitschiene oder mit Scherengestänge verwendet.
Besonders bevorzugt wird eine Rahmentürschließeinrichtung verwendet, der in die Türeinfassung
oder den Türrahmen eingebaut wird und daher von außen nicht sichtbar ist.
[0016] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein elektrischer
Antrieb zum Bewegen des Türflügels aus der Schließstellung in die geöffnete Stellung
vorgesehen. Dieser kann beispielsweise durch Betätigen des Türdrückers der Verriegelungseinrichtung
ausgelöst werden. Der elektrische Antrieb unterstützt das Öffnen der Tür. Dank des
Antriebs ist eine geringe Kraft ausreichend, um den Türflügel aus der Schließstellung
in die geöffnete Stellung zu führen. Das Öffnen der Tür wird dadurch erleichtert.
Das Schließen der Tür kann ebenfalls durch den elektrischen Antrieb unterstützt werden.
In jedem Fall muss bei einem Stromausfall das Öffnen und Schließen der Tür auch ohne
Antrieb möglich sein, beispielsweise über gespeicherte Energie.
[0017] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Verriegelungseinrichtung
aus Sperrelementen in dem Türflügel, aus Sperrgegenstücken in der Türeinfassung und
aus einem Türdrücker zur manuellen Betätigung der Sperrelemente. Die Sperrelemente
greifen dabei an mindestens zwei gegenüber liegenden Seiten der Türeinfassung in die
Sperrgegenstücke ein. Zusammen mit der Drehachse ergeben sich dabei mindestens vier
Punkte, an denen der Türflügel mit der Türeinfassung in der Schließstellung verbunden
ist. Diese Lagerung und Verriegelung sorgt dafür, dass die Feuer- und Rauchschutztür
der Druckbelastung in einem von Fahrzeugen genutzten Tunnel standhält. Außerdem löst
sich der Türflügel auch bei einer Verformung durch Einwirkung hoher Temperaturen nicht
von der Türeinfassung.
[0018] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung beträgt die Freigabekraft
zum Zurückziehen der Sperrelemente aus den Sperrgegenstücken 80 Newton.
[0019] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen zu entnehmen.
Zeichnung
[0020] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Feuer- und Rauchschutztür
dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1
- Feuer- und Rauchschutztür in einer Ansicht von vorne,
- Figur 2
- Horizontalschnitt durch die Feuer- und Rauchschutztür gemäß Figur 1,
- Figur 3
- Vertikalschnitt durch die Feuer- und Rauchschutztür gemäß Figur 1,
- Figur 4
- Detail aus Figur 2 betreffend den Bereich, in dem der Türflügel an die Türeinfassung
angelenkt ist,
- Figur 5
- Detail aus Figur 2 betreffend die Befestigung des Fensters an dem Türflügel,
- Figur 6
- Detail aus Figur 2 betreffend den Bereich, in dem der Türdrücker am Türflügel befestigt
ist,
- Figur 7
- Detail aus Figur 3 betreffend den oberen Bereich der Feuer- und Rauchschutztür,
- Figur 8
- Detail aus Figur 3 betreffend den unteren Bereich der Feuer- und Rauchschutztür,
- Figur 9
- Feuer- und Rauchschutztür gemäß Figur 1 in Schließstellung in perspektivischer Darstellung,
- Figur 10
- Darstellung der Feuer- und Rauchschutztür gemäß Figur 9 mit teilweise freigelegter
Türeinfassung,
- Figur 11
- Feuer- und Rauchschutztür gemäß Figur 1 in nach hinten geöffneter Stellung in perspektivischer
Darstellung,
- Figur 12
- Darstellung der Feuer- und Rauchschutztür gemäß Figur 11 mit teilweise freigelegter
Türeinfassung,
- Figur 13
- Feuer- und Rauchschutztür gemäß Figur 1 in nach vorne geöffneter Stellung in perspektivischer
Darstellung,
- Figur 14
- Darstellung der Feuer- und Rauchschutztür gemäß Figur 13 mit teilweise freigelegter
Türeinfassung.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0021] Die Figuren 1 bis 8 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Feuer- und Rauchschutztür,
welche als Pendeltür ausgeführt ist. Die Türeinfassung 1 umschließt den Türflügel
2 an vier Seiten. Der Türflügel 2 ist oben und unten durch zwei Bolzen 3 drehbar mit
der Türeinfassung 1 verbunden. Die Drehung erfolgt um die gedachte Achse 4, die in
Figur 1 als gestrichelte Linie dargestellt ist. Diese Achse 4 verläuft am seitlichen
Rand des Türflügels 2. Der Türflügel 2 kann in beide Öffnungsrichtungen geöffnet werden.
Dies ist in den Figuren 9 bis 14 dargestellt. Zum Bewegen des Türflügels 2 aus einer
in den Figuren 12 bis 14 dargestellten geöffneten Stellung in eine die Türöffnung
verschließende Schließstellung gemäß den Figuren 9 und 10 ist eine Türschließeinrichtung
vorgesehen. Bei der Türschließeinrichtung handelt es sich um eine in die Türeinfassung
integrierte Rahmentürschließeinrichtung 5. Die Rahmentürschließeinrichtung wirkt in
beide möglichen Schließrichtungen. Sie bewirkt damit ein Schließen der Tür aus den
beiden in den Figuren 11 bis 14 dargestellten Öffnungsstellungen. Zum Verriegeln der
Feuer- und Rauchschutztür in der Schließstellung gemäß den Figuren 9 und 10 ist eine
Verriegelungseinrichtung vorgesehen. Diese besteht aus einem Türdrücker 6, einem als
Riegel ausgebildeten Sperrelement 7 und in der Zeichnung nicht erkennbaren Sperregegenstücken
in der Türeinfassung 1. Die beiden Riegel des Sperrelements 7 haben einen vertikalen
Verlauf und greifen nach oben und unten mit jeweils einem durch eine Feder 8 beaufschlagten
Stift 9 in die Türeinfassung 1 ein.
[0022] Wie in Figur 1 dargestellt ist der Türflügel 2 mit einem Schild 10 mit einer das
einfallende Licht reflektierenden Oberfläche und schwarzer Schrift sowie einem Fenster
11 aus durchsichtigem Glas ausgestattet. Das Fenster ermöglicht es einem Benutzer
zu erkennen, was sich auf der jeweils anderen Seite des geschlossenen Türflügels 2
befindet.
[0023] Die Figuren 2 bis 8 zeigen die Feuer- und Rauchschutztür gemäß Figur 1 im Schnitt.
Dabei enthalten die Figuren 4 bis 8 Details aus den Figuren 2 und 3. Die als Türrahmen
ausgebildete Türeinfassung 1 ist im Inneren mit Vergussmörtel 12 aufgefüllt. Die Türeinfassung
wird über Schrauben 13 mit dem Mauerwerk 14 verbunden. Zwischen der Türeinfassung
1 und dem Mauerwerk 14 befindet sich ein dauerelastisches Fugenmaterial 15, wie beispielsweise
Silikon. An beiden vertikal verlaufenden Seiten und an der Oberseite der Türeinfassung
1 sind gemäß den Figuren 4, 6 und 7 jeweils zwei Dichtungsprofile 16 und 17 befestigt.
Sie bestehen aus einem fest mit der Türeinfassung 1 verbundenen ersten Teil 18 und
einem dem Türflügel 2 zugewandten zweiten Teil 19. Der zweite Teil ist über einen
Steg 20 mit dem ersten Teil verbunden und weist einen runden Querschnitt auf. Der
zweite Teil innen hohl ausgebildet. Durch diese Struktur wird die Beweglichkeit des
zweiten Teils des Dichtungsprofils gegenüber dem ersten Teil erhöht und eine die Dichtwirkung
verbessernde Verformung ermöglicht. Der zweite Teil 19 der Dichtungsprofile 16 und
17 legt sich in der Schließstellung an die Kanten des Türflügels 2 an. Die Struktur
der Dichtungsprofile 16 und 17 ermöglicht außerdem ein Öffnen und Schließen des Türflügels
in beide Richtungen und eine zuverlässige Abdichtung zwischen Türeinfassung 1 und
Türflügel 2 in Schließstellung unabhängig davon, aus welcher Öffnungsstellung sich
der Türflügel in die Schließstellung bewegt. In beiden Fällen kann der zweite Teil
19 der Dichtungsprofile 16 und 17 der Schließbewegung des Türflügels 2 folgen.
[0024] An der Unterseite der Feuer- und Rauchschutztür besteht die Türeinfassung aus einem
schmalen Rahmenprofil 21, das zu den Seiten hin flach abfällt. Durch diese Struktur
wird ein Absatz vermieden, über den eine Person stolpern könnte. Außerdem wird eine
flache Rampe gebildet, die eine Beschädigung der Dichtungsprofile 22 und 23 beim Öffnen
und Schließen der Tür verhindert. Im Unterschied zu den Dichtungsprofilen 16 und 17
sind die Dichtungsprofile 22 und 23 am Türflügel 2 befestigt. Während ein erster Teil
24 der Dichtungsprofile 22 und 23 fest mit dem Türflügel 2 verbunden ist, kann der
zweite Teil auf Grund seiner Elastizität der Bewegung des Türflügels 2 beim Öffnen
und Schließen folgen. In der Schließstellung der Tür gemäß den Figuren 9 und 10 liegt
der zweite Teil 25 der Dichtungsprofile 22 und 23 am Boden beziehungsweise am Rahmenprofil
21 an.
[0025] Zwischen den Dichtungsprofilen 16 und 17 ist in der Türeinfassung 1 eine Leiste aus
einem aufschäumenden, eine Dämmschicht bildenden Baustoff 26 angeordnet. Unter Einwirkung
großer Hitze vergrößert die Leiste ihr Volumen und füllt den gesamten Bereich zwischen
den beiden Dichtungsprofilen 16 und 17, der Schmalseite des Türflügels 2 und der Türeinfassung
1 aus. Dabei wird der Türflügel 2 fest mit der Türeinfassung verbunden. Ein Öffnen
der Tür ist anschließend nicht mehr möglich. Auf diese Weise kann die Ausbreitung
eines Feuers oder von Rauch verhindert werden.
[0026] Der Türflügel 2 besteht aus mehreren Schichten 27 unterschiedlicher Materialien.
Dies ist in den Figuren 3, 4 und 8 dargestellt. Dabei kann es sich um Gips-, Silikat-
oder Glasfaser-Leichtbeton-Platten handeln. Die verschiedenen Schichten 27 sind nach
außen durch eine Metallplatte 28 abgedeckt.
[0027] Sämtliche Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander erfindungswesentlich sein.
Bezugszahlen
[0028]
- 1
- Türeinfassung
- 2
- Türflügel
- 3
- Bolzen
- 4
- Achse
- 5
- Rahmentürschließeinrichtung
- 6
- Türdrücker
- 7
- Sperrelement
- 8
- Feder
- 9
- Stift
- 10
- Schild
- 11
- Fenster
- 12
- Vergussmörtel
- 13
- Schraube
- 14
- Mauerwerk
- 15
- Dauerelastisches Fugenmaterial
- 16
- Dichtungsprofil
- 17
- Dichtungsprofil
- 18
- erster Teil des Dichtungsprofils
- 19
- zweiter Teil des Dichtungsprofils
- 20
- Steg
- 21
- Rahmenprofil
- 22
- Dichtungsprofil
- 23
- Dichtungsprofil
- 24
- erster Teil des Dichtungsprofils
- 25
- zweiter Teil des Dichtungsprofils
- 26
- Dämmschicht bildende Leiste
- 27
- Schicht des Türflügels
- 28
- Metallplatte
1. Feuer- und Rauchschutztür zum Verschließen von Türöffnungen vorzugsweise in Tunnelröhren
mit einer Türeinfassung (1),
mit mindestens einem aus feuerfestem Material bestehendem, eine Pendeltür bildenden
Türflügel (2), welcher um eine vertikale Achse (4) drehbar mit der Türeinfassung (1)
verbunden ist, wobei der Türflügel in beide Öffnungsrichtungen öffnet und in beide
Schließstellungen schließt, mit mindestens einer Türschließeinrichtung (5) zum Bewegen
des Türflügels aus einer geöffneten Stellung in eine die Türöffnung verschließende
Schließstellung,
mit einer Verriegelungseinrichtung (6, 7, 8, 9) zum Verriegeln des Türflügels (2)
mit der Türeinfassung (1) in der Schließstellung,
mit einer Dichtung (16, 17, 22, 23) an dem Türflügel (2) und/ oder an der Türeinfassung
(1) zur Abdichtung des Zwischenraums zwischen dem Türflügel und der Türeinfassung
in der Schließstellung gegen Rauchdurchtritt.
2. Feuer- und Rauchschutztür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (4) am seitlichen Rand des Türflügels (2) vorgesehen ist.
3. Feuer- und Rauchschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Türflügel (2) aus zwei Metallplatten (28) und einer Füllung (27) aus feuerfestem
Material zwischen den Metallplatten besteht.
4. Feuer- und Rauchschutztür nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllung aus Gips, Silikat und/ oder Glasfaser-Leichtbeton besteht.
5. Feuer- und Rauchschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Dichtung zwei parallel verlaufende Dichtungsprofile (16, 17, 22, 23) vorgesehen
sind, dass die Dichtungsprofile einen ersten fest mit dem Türflügel oder der Türeinfassung
verbundenen Teil (18, 24) und einen zweiten, gegenüber dem ersten Teile beweglichen
und verformbaren Teil (19, 25) aufweisen, und dass der zweite Teil (19, 25) in die
Öffnungsrichtungen und Schließrichtungen des Türflügels (2) bewegbar ist.
6. Feuer- und Rauchschutztür nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsprofile (16, 17) an dem Türflügel (2) befestigt sind.
7. Feuer- und Rauchschutztür nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsprofile (22, 23) an der Türeinfassung (1) befestigt sind.
8. Feuer- und Rauchschutztür nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Zwischenraum zwischen den beiden Dichtungsprofilen (16, 17) ein aufschäumender,
eine Dämmschicht bildender Baustoff (26) vorgesehen ist, der unter Einwirkung von
Hitze oberhalb einer vorgegebenen Temperatur sein Volumen stark vergrößert zum Ausfüllen
des Zwischenraums zwischen dem Türflügel (2) und der Türeinfassung (1).
9. Feuer- und Rauchschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf jeder Seite des Türflügels (2) eine Türschließeinrichtung vorgesehen ist, und
dass jede der beiden Türschließeinrichtungen in eine Schließrichtung wirkt.
10. Feuer- und Rauchschutztür nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in den Türflügel (2) oder in die Türeinfassung (1) eine Türschließeinrichtung (5)
integriert ist, die in beide Schließrichtungen wirkt.
11. Feuer- und Rauchschutztür nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Türschließeinrichtung eine in die Türeinfassung (1) integrierte Rahmentürschließeinrichtung
(5) vorgesehen ist.
12. Feuer- und Rauchschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft zum Bewegen des Türflügels (2) aus der Schließstellung in eine geöffnete
Stellung und zum Auslenken der Türschließeinrichtung zwischen 80 und 180 N, insbesondere
100 N beträgt.
13. Feuer- und Rauchschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrischer Antrieb vorgesehen ist um den Türflügel (2) aus der Schließstellung
in die geöffnete Stellung zu bewegen.
14. Feuer- und Rauchschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungseinrichtung aus Sperrelementen (7, 8, 9) in dem Türflügel(2), aus
Sperrgegenstücken in der Türeinfassung und aus einem Türdrücker (6) zur manuellen
Betätigung der Sperrelemente bestehen, und dass die Sperrelemente in die Sperrgegenstücke
an mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten der Türeinfassung (1) eingreifen.
15. Feuer- und Rauchschutztür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Freigabekraft zum Zurückziehen der Sperrelemente (7) aus den Sperrgegenstücken
80 N beträgt.