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EP 1 703 080 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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20.09.2006 Patentblatt 2006/38 |
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Anmeldetag: 17.02.2006 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE
SI SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA HR MK YU |
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Priorität: |
03.03.2005 CH 3702005
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Anmelder: Alstom Technology Ltd |
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5400 Baden (CH) |
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Erfinder: |
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- De Simone, Andrea
5408, Ennetbaden (CH)
- Fältström, Jonas
61690, Aby (SE)
- Kiewel, Holger
5200, Brugg (CH)
- Kramer, Thomas
5408, Ennetbaden (CH)
- Wiebe, Markus, Roland
5423, Freienwil (CH)
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86 (2) EPÜ. |
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(57) Eine rotierende Maschine (10), insbesondere ein Verdichter oder eine Turbine, weist
eine um eine Achse (20) drehbare Rotorwelle (11) auf, die mit wenigstens einer Nut
(14) versehen ist. Die mechanischen Spannungen im Bereich der Nut werden dadurch verringert, dass die
wenigstens eine Nut (14) einen Nutboden (17) mit einer elliptischen Querschnittskontur
(24) aufweist.
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TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der rotierenden Maschinen.
Sie betrifft eine rotierende Maschine gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
STAND DER TECHNIK
[0002] Bei thermisch und mechanisch hochbelasteten Maschinen, wie sie beispielsweise Verdichter,
Gasturbinen oder Dampfturbinen darstellen, ist es wünschenswert, durch eine geeignete
konstruktive Auslegung der einzelnen Maschinen- und Anlagenteile mechanische Spannungen
zu verringern.
[0003] So ist es aus dem Stand der Technik beispielsweise bekannt (siehe die EP-A1-0 945
594 oder die US-B1-6,478,539) bei den Laufschaufeln von Gasturbinen den Übergang vom
Schaufelblatt zur darunterliegenden, anschliessenden Plattform der Schaufel mit einer
vorausbestimmten, vorzugsweise elliptischen Krümmungskontur auszubilden, wobei die
grosse Hauptachse in radialer Richtung verläuft und die kleine Hauptachse parallel
zur Oberfläche der Plattform orientiert ist.
[0004] Weiterhin ist es aus der US-B1-6,237,558 bekannt, bestimmte, bezüglich mechanischer
Spannungen kritische Stellen des Kurbelgehäuses einer Verbrennungskraftmaschine mit
einer Krümmung zu versehen, die einem Kegelschnitt (Ellipse, Hyperbel, Parabel) folgt.
[0005] Nicht nur die Laufschaufeln von Turbinen sind aufgrund der hohen Drehzahlen hohen
mechanischen Belastungen ausgesetzt, sondern auch die Rotorwelle selbst. Kritische
Stellen sind dabei vor allem die auf dem äusseren Umfang angeordneten Nute in der
Rotorwelle, die in axialer Richtung verlaufend oder ringförmig umlaufend beispielsweise
zur Aufnahme der Schaufelfüsse der Laufschaufeln oder als Teil einer Wellendichtung
vorgesehen sein können. Bei solchen Nuten hängen die in der Nut auftretenden Spannungen
massgeblich von der Querschnittskontur ab. Aus der GB-A-2 265 671 oder der US-A-4,818,182
sind ringförmig umlaufende Nuten zur Befestigung von Laufschaufeln bekannt, die eine
abgerundete Querschnittskontur aufweisen. Angaben über die Art des Krümmungsverlaufs
bzw. den Einfluss der Kontur auf die Spannungen in der Nut werden nicht gemacht.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine rotierende Maschine mit einer Nuten aufweisenden
Rotorwelle so zu gestalten, dass die Spannungen im Nutenbereich deutlich reduziert
werden.
[0007] Die Aufgabe wird durch die Gesamtheit der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Wesentlich
ist dabei, dass die wenigstens eine Nut einen Nutboden mit einer elliptischen Querschnittskontur
aufweist. Die Nut kann dabei in axialer Richtung verlaufen, wie dies bei den Tannenbaumnuten
von Verdichter- oder Turbinen-Laufschaufeln der Fall ist. Die Nut kann aber auch als
umlaufende Ringnut bzw. Umfangsnut ausgebildet sein und ebenfalls der Befestigung
von Verdichter- oder Turbinen-Laufschaufeln dienen.
[0008] Gemäss einer Ausgestaltung der Erfindung ist die wenigstens eine Nut eine konzentrisch
umlaufenden Ringnut, wobei die grosse Hauptachse der Ellipse in axialer Richtung und
die kleine Hauptachse in radialer Richtung verlaufen.
[0009] Eine Weiterbildung dieser Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Rotorwelle
mit Abstand von einem Stator konzentrisch umgeben ist, dass die wenigstens eine umlaufende
Ringnut Teil einer zwischen Stator und Rotorwelle angeordneten Wellendichtung ist,
und dass jeder umlaufenden Ringnut wenigstens ein Dichtungselement zugeordnet ist,
welches am Stator befestigt ist und in die zugehörige umlaufende Ringnut im Sinne
einer Labyrinthdichtung dichtend eingreift.
[0010] Die Dichtungselemente sind dabei vorzugsweise als Streifendichtungen oder Bürstendichtungen
ausgebildet.
[0011] Eine Weiterbildung dieser Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die rotierende
Maschine ein Verdichter oder eine Turbine ist, dass die Rotorwelle zur Aufnahme von
Laufschaufeln vorgesehen ist, und dass die wenigstens eine umlaufende Ringnut zur
Aufnahme und Halterung der Füsse der Laufschaufeln ausgebildet ist. Bevorzugt sind
in der wenigstens einen umlaufenden Ringnut oberhalb des Nutbodens Hinterschneidungen
zum Zurückhalten des Schaufelfusses angeordnet.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0012] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen
- Fig. 1
- in einem Ausschnitt einen Längsschnitt durch eine rotierende Maschine mit einer Wellendichtung
gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
- Fig. 2
- in einer zu Fig. 1 vergleichbaren Darstellung eine Turbine oder einen Verdichter mit
ringförmig umlaufenden Nuten zur Aufnahme der Füsse von Laufschaufeln gemäss einem
anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0013] In Fig. 1 ist in einem Ausschnitt ein Längsschnitt durch eine rotierende Maschine
mit einer Wellendichtung gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben.
Die rotierende Maschine 10, z.B. ein Verdichter oder eine Turbine, umfasst eine um
eine Achse 20 drehbare Rotorwelle 11, die mit Abstand von einem Stator 12 konzentrisch
umschlossen ist. Zwischen der Rotorwelle 11 und dem Stator 12 verbleibt aufgrund des
Abstandes ein Zwischenraum, der in axialer Richtung mittels einer Wellendichtung 16
gegen das Durchströmen eines Fluids abgedichtet ist. Die Wellendichtung 16 ist in
diesem Beispiel nach Art einer Labyrinthdichtung aufgebaut. Sie umfasst auf dem äusseren
Umfang der Rotorwelle 11 eine Mehrzahl von in axialer Richtung hintereinander angeordneten,
umlaufenden Ringnuten 14, in die von der Innenwand des Stators 12 radial abstehende
Dichtungselemente 15 dichtend eintauchen. Die Dichtungselemente 15 können beispielsweise
Dichtungsstreifen oder Bürstendichtungen sein. Die Ringnuten 15 schwächen grundsätzlich
die mechanische Festigkeit der Rotorwelle 11. Um zusätzliche Spannungen aufgrund der
Querschnittsgeometrie der Ringnuten 15 zu vermeiden, weist der Nutboden 17 der Ringnuten
15 eine elliptische Querschnittskontur auf, d.h. die Querschnittskontur ist Teil einer
Ellipse 24, die in Fig. 1 gestrichelt eingezeichnet ist. Die grosse Hauptachse der
Ellipse 24 ist dabei in axialer Richtung orientiert, die kleine Hauptachse in radialer
Richtung. Dies hat zur Folge, das die Krümmung der Bodenkontur des Nutbodens 17 in
der Mitte des Nutbodens 17 (unterhalb des Dichtungselements 15) ein Minimum aufweist
und zu den Rändern der Ringnut hin nach Massgabe der Ellipsengleichung zunimmt. Bei
der Herstellung der Ringnuten 14 wird dieser Konturverlauf entsprechend der Ellipsengleichung
aus der Rotorwelle 11 herausgearbeitet.
[0014] Ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 2 wiedergegeben und bezieht
sich direkt auf eine Turbine oder einen Verdichter. Auch hier umfasst die rotierende
Maschine 18 eine Rotorwelle 19, die in diesem Fall zur Befestigung von Laufschaufeln
ausgebildet ist. Dazu sind auf dem Umfang der Rotorwelle 19 axialer Richtung hintereinander
mehrere tiefe, umlaufende Ringnuten 21 angeordnet, die zur Aufnahme der Füsse der
Laufschaufeln vorgesehen sind, wie dies beispielsweise in der eingangs genannten Druckschrift
US-A-4,818,182 gezeigt ist. Jede der Ringnuten 21 ist in einer vorgegebenen Tiefe
mit beidseitigen Hinterschneidungen 22 ausgestattet, an denen sich die Schaufelfüsse
entgegen den Fliehkräften abstützen können und zurückgehalten werden. Unterhalb der
Hinterschneidungen 22 verlaufen die Seitenwände der Ringnuten 21 ein kurzes Stück
vertikal und gehen dann in einen Nutboden 23 über, dessen Querschnittskontur ebenfalls
Teil einer mit der grossen Hauptachse in axialer Richtung liegenden Ellipse 24 ist.
[0015] Das Vorsehen einer elliptischen Bodenkontur ist jedoch nicht nur auf eine Umfangsnut
für Laufschaufeln beschränkt, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist. Sie kann auch bei
axialen Laufschaufelnuten vom Tannenbaumtyp eingesetzt werden, um die mechanischen
Spannungen im Nutgrund zu verringern.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0016]
- 10,18
- rotierende Maschine
- 11,19
- Rotorwelle
- 12
- Stator
- 13
- Zwischenraum
- 14,21
- Ringnut (umlaufend)
- 15
- Dichtungselement (Lamelle, Bürste etc.)
- 16
- Wellendichtung
- 17,23
- Nutboden (elliptisch)
- 20
- Achse
- 22
- Hinterschneidung
- 24
- Ellipse
1. Rotierende Maschine (10, 18), insbesondere Verdichter oder Turbine, welche eine um
eine Achse (20) drehbare Rotorwelle (11, 19) aufweist, die mit wenigstens einer Nut
(14, 21) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Nut (14, 21) einen Nutboden (17, 23) mit einer elliptischen Querschnittskontur
(24) aufweist.
2. Rotierende Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Nut eine konzentrisch umlaufenden Ringnut (14, 21) ist.
3. Rotierende Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die grosse Hauptachse der Ellipse (24) in axialer Richtung und die kleine Hauptachse
in radialer Richtung verlaufen.
4. Rotierende Maschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotorwelle (11) mit Abstand von einem Stator (12) konzentrisch umgeben ist, dass
die wenigstens eine umlaufende Ringnut (14) Teil einer zwischen Stator (12) und Rotorwelle
(11) angeordneten Wellendichtung (16) ist, und dass jeder umlaufenden Ringnut (14)
wenigstens ein Dichtungselement (15) zugeordnet ist, welches am Stator (12) befestigt
ist und in die zugehörige umlaufende Ringnut (14) im Sinne einer Labyrinthdichtung
dichtend eingreift.
5. Rotierende Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungselemente (15) als Streifendichtungen oder Bürstendichtungen ausgebildet
sind.
6. Rotierende Maschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die rotierende Maschine (18) ein Verdichter oder eine Turbine ist, dass die Rotorwelle
(19) zur Aufnahme von Laufschaufeln vorgesehen ist, und dass die wenigstens eine umlaufende
Ringnut (21) zur Aufnahme und Halterung der Füsse der Laufschaufeln ausgebildet ist.
7. Rotierende Maschinen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der wenigstens einen umlaufenden Ringnut (21) oberhalb des Nutbodens (23) Hinterschneidungen
(22) zum Zurückhalten des Schaufelfusses angeordnet sind.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Rotierende Maschine (10, 18), insbesondere Verdichter oder Turbine, welche eine um
eine Achse (20) drehbare Rotorwelle (11, 19) aufweist, die mit wenigstens einer Nut
(14, 21) versehen ist, wobei die wenigstens eine Nut (14,21) einen Nutboden (17, 23)
mit einer Querschnittskontur (24) aufweist, die Teil einer Ellipse ist, und wobei
die wenigstens eine Nut eine konzentrisch umlaufende Ringnut (14, 21) ist, dadurch gekennzeichnet, dass die grosse Hauptachse der Ellipse (24) in axialer Richtung und die kleine Hauptachse
in radialer Richtung verlaufen.
2. Rotierende Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotorwelle (11) mit Abstand von einem Stator (12) konzentrisch umgeben ist, dass
die wenigstens eine umlaufende Ringnut (14) Teil einer zwischen Stator (12) und Rotorwelle
(11) angeordneten Wellendichtung (16) ist, und dass jeder umlaufenden Ringnut (14)
wenigstens ein Dichtungselement (15) zugeordnet ist, welches am Stator (12) befestigt
ist und in die zugehörige umlaufende Ringnut (14) im Sinne einer Labyrinthdichtung
dichtend eingreift.
3. Rotierende Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungselemente (15) als Streifendichtungen oder Bürstendichtungen ausgebildet
sind.
4. Rotierende Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rotierende Maschine (18) ein Verdichter oder eine Turbine ist, dass die Rotorwelle
(19) zur Aufnahme von Laufschaufeln vorgesehen ist, und dass die wenigstens eine umlaufende
Ringnut (21) zur Aufnahme und Halterung der Füsse der Laufschaufeln ausgebildet ist.
5. Rotierende Maschinen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der wenigstens einen umlaufenden Ringnut (21) oberhalb des Nutbodens (23) Hinterschneidungen
(22) zum Zurückhalten des Schaufelfusses angeordnet sind.

