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EP 1 703 201 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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20.09.2006 Patentblatt 2006/38 |
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Anmeldetag: 09.03.2005 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI
SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA HR LV MK YU |
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Anmelder: GEA Ecoflex GmbH |
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31157 Sarstedt (DE) |
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Erfinder: |
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- Hawkins, David
North Redington Beach, Florida 33708 (US)
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Vertreter: Stenger, Watzke & Ring |
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Kaiser-Friedrich-Ring 70 40547 Düsseldorf 40547 Düsseldorf (DE) |
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86 (2) EPÜ. |
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Verfahren zur Wärmeenergieübertragung |
(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wärmeenergieübertragung zwischen einem gasförmigen,
wärmeren Medium einerseits und einem flüssigen, kälteren Medium andererseits. Um ein
verbessertes Verfahren zur Wärmeenergieübertragung anzugeben, wird mit der Erfindung
vorgeschlagen ein Verfahren, bei dem das flüssige und das gasförmige Medium mittels
eines Plattenwärmetauschers aneinander vorbeigeführt werden, wobei das gasförmige
Medium abgekühlt und das darin enthaltene Wasser auskondensiert wird, wobei die infolge
der Kondensation frei werdende Wärmeenergie an das flüssige Medium übertragen wird.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wärmeenergieübertragung zwischen einem gasförmigen,
wärmeren Medium einerseits und einem flüssigen, kälteren Medium andererseits.
[0002] Verfahren der vorbekannten Art sind aus dem Stand der Technik an sich bekannt, so
daß es eines gesonderten, druckschriftlichen Nachweises an dieser Stelle nicht bedarf.
Auch ist es aus dem Stand der Technik bekannt, zur Wärmeenergieübertragung Plattenwärmetauscher
einzusetzen. Plattenwärmetauscher als solche sind aus dem Stand der Technik wohlbekannt,
so zum Beispiel aus der
EP 0 658 735 B1.
[0003] Obgleich Verfahren zur Wärmeenergieübertragung aus dem Stand der Technik bekannt
sind und sie sich im Praxiseinsatz bewährt haben, sind sie nicht frei von Nachteilen.
Es besteht daher ein ständiges Bestreben, Verfahren der vorgenannten Art zu optimieren,
insbesondere mit Blick auf ihren Wirkungsgrad.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein verbessertes Verfahren zur Wärmeenergieübertragung
anzugeben.
[0005] Zur
Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen ein Verfahren zur Wärmeenergieübertragung
zwischen einem gasförmigen, wärmeren Medium einerseits und einem flüssigen, kälteren
Medium andererseits, bei dem das flüssige und das gasförmige Medium mittels eines
Plattenwärmetauschers aneinander vorbeigeführt werden, wobei das gasförmige Medium
abgekühlt und das darin enthaltene Wasser auskondensiert wird, wobei die infolge der
Kondensation frei werdende Wärmeenergie an das flüssige Medium übertragen wird.
[0006] Anders als bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren wird beim erfindungsgemäßen
Verfahren nicht nur ein einfacher Wärmeübergang zwischen dem gasförmigen Medium und
dem flüssigen Medium erreicht, vielmehr ist vorgesehen, das gasförmige Medium so weit
abzukühlen, daß das darin enthaltene Wasser auskondensiert. Die dabei frei werdende
Energie wird mittels des Plattenwärmetauschers an das flüssige Medium übertragen,
welches dadurch aufgeheizt wird. Der Wirkungsgrad dieses Verfahrens ist in vorteilhafter
Weise sehr viel besser als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren.
[0007] Das Mengenverhältnis von flüssigem und gasförmigem Medium wird in Abhängigkeit der
Temperaturdifferenz zwischen flüssigem und gasförmigem Medium zu Beginn der Wärmeenergieübertragung
gewählt. Zu diesem Zweck kann der Strom des flüssigen Mediums geteilt werden, wobei
dann nur der eine Teil des flüssigen Mediumstroms durch den Plattenwärmetauscher geführt
wird. In Abhängigkeit der Menge an flüssigem Medium kann die Menge des flüssigen Mediums
im Teilstrom bestimmt werden, wobei es auf die Temperaturdifferenz zwischen flüssigem
und gasförmigem Medium zu Beginn der Wärmeenergieübertragung ankommt. Diese Ausgestaltung
macht es in vorteilhafter Weise möglich, auf das erfindungsgemäße Verfahren regulierend
einzugreifen, so daß die Verfahrensdurchführung mit Blick auf eine optimierte Wärmeenergieübertragung
verändert und wahlweise eingestellt werden kann.
[0008] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß der Strom des gasförmigen
Mediums vor Erreichen des Plattenwärmetauschers in einen Hauptgasstrom einerseits
und einen Nebengasstrom andererseits unterteilt wird. Der Hauptgasstrom wird zwecks
Wärmeenergieübertragung durch den Plattenwärmetauscher geführt, wohingegen der Nebengasstrom
um den Plattenwärmetauscher herum geführt wird. Der Nebengasstrom stellt insofern
einen Bypass für den Plattenwärmetauscher dar.
[0009] Sinn und Zweck des Nebengasstromes, das heißt des Bypasses ist es, den Hauptgasstrom
nach einem Passieren des Plattenwärmetauschers mit dem Nebengasstrom wieder zu vermischen,
so daß eine Unterschreitung des Säuretaupunktes vermieden werden kann. Zu diesem Zweck
ist das Mengenverhältnis von Hauptgasstrom und Nebengasstrom entsprechend zu wählen.
Zur Vermischung von Hauptgasstrom und Nebengasstrom wird vorzugsweise ein dem Plattenwärmetauscher
in Strömungsrichtung nachgeschalteter Mischer eingesetzt.
[0010] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß als Plattenwärmetauscher
ein Hybridwärmetauscher eingesetzt wird, der sich als besonders geeignet für die Erzielung
einer optimierten Wärmeenergieübertragung zwischen gasförmigem Medium einerseits und
flüssigem Medium andererseits herausgestellt hat.
[0011] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
anhand der einzigen Figur. Diese zeigt in schematischer Darstellung den Verfahrensablauf
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0012] Wie die Fig. erkennen läßt, wird das flüssige Medium zwecks elektrischer Energieerzeugung
in einem geschlossenen Strömungskreislauf I geführt. Dieser Strömungskreislauf I ist
durch eine Rohrleitung 10 gebildet, in der das flüssige Medium, beispielsweise Speisewasser,
mittels Pumpen 4 umgewälzt wird.
[0013] Das flüssige Medium wird in einen Kessel 1 geführt, wo es verdampft wird. Der entstehende
Dampf wird alsdann zur elektrischen Energieerzeugung durch eine Turbine 2 geführt.
Nach Passieren der Turbine 2 gelangt der entspannte Dampf zu einem Kondensator 3,
wo das flüssige Medium auskondensiert. Das dabei entstehende Kondensat wird über einen
Entgaser 5 dem Kessel 1 wieder zugeführt. Dabei stehen, wie die Fig. deutlich erkennen
läßt, die Turbine 2 und der Entgaser 5 über einen Bypass 11 in strömungstechnischer
Verbindung.
[0014] Die Abgase, die den Kessel 1 verlassen, werden als gasförmiges Medium über den offenen
Strömungskreislauf II zum Kamin 8 geführt. In die Rohrleitung 15 ist zu diesem Zweck
ein Sauggasabzug 9 eingebracht.
[0015] Erfindungsgemäß wird zumindest ein Teil des flüssigen Mediums, welches den Kondensator
3 verläßt, über die Zuführung 13 und die Abführung 14 durch einen Plattenwärmetauscher
6, der vorzugsweise als Hybridwärmetauscher ausgebildet ist, abgeführt. Zu diesem
Zweck ist die Zuführung 13 unter Zwischenschaltung eines frei einstellbaren Ventils
16 an die Rohrleitung 10 angeschlossen. Im Plattenwärmetauscher 6 wird das flüssige
Medium an einem Teil des als Abgas den Kessel 1 verlassenden gasförmigen Mediums vorbeigeführt.
Hierdurch kommt es zu einer Abkühlung des gasförmigen Mediums, wobei das darin enthaltene
Wasser auskondensiert. Die infolge der Kondensation frei werdende Wärmeenergie wird
an das flüssige Medium übertragen, so daß das den Plattenwärmetauscher 6 verlassende
flüssige Medium wärmer ist, als das in den Plattenwärmetauscher 6 eintretende flüssige
Medium.
[0016] Vor Eintritt in den Plattenwärmetauscher 6 wird der Strom des gasförmigen Mediums
in einen Hauptgasstrom und einen Nebengasstrom unterteilt. Der Hauptgasstrom wird
durch den Plattenwärmetauscher 6 geführt, wohingegen der Nebengasstrom als Bypass
12 um den Plattenwärmetauscher 6 herumgeführt wird. In Strömungsrichtung ist hinter
dem Plattenwärmetauscher 6 ein Mischer 7 vorgesehen, in dem der den Plattenwärmetauscher
6 verlassende Hauptgasstrom mit dem am Plattenwärmetauscher 6 vorbeigeführten Nebengasstrom
vermischt wird. Dabei wird das Mengenverhältnis von Hauptgasstrom und Nebengasstrom
so gewählt, daß eine Unterschreitung des Säuretaupunktes vermieden wird.
[0017] Wie die Fig. erkennen läßt, wird nicht der gesamte Strom des flüssigen Mediums durch
den Plattenwärmetauscher 6 geführt. Über die Zuführung 13 und die Abführung 14 gelangt
vielmehr nur ein Teil des flüssigen Mediums durch den Plattenwärmetauscher 6. Dabei
wird das Mengenverhältnis von flüssigem Medium und gasförmigem Medium, welche durch
den Plattenwärmetauscher 6 geführt werden, in Abhängigkeit der Temperaturdifferenz
zwischen flüssigem und gasförmigem Medium zu Beginn der Wärmeenergieübertragung gewählt.
Auf diese Weise läßt sich die Verfahrensführung in Abhängigkeit der Medientemperaturen
optimieren, so daß sichergestellt ist, daß stets ein hinsichtlich der zur Verfügung
stehenden Medienmengen und der herrschenden Temperaturunterschiede eine optimierte
Wärmeenergieübertragung auf das flüssige Medium stattfindet.
[0018] Zur weiteren Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in die schematische
Darstellung nach der Fig. Meßstellen a - m eingezeichnet, wobei die Meßwerte an diesen
Meßstellen in der nachfolgenden Tabelle wiedergegeben sind:
| Meßstelle |
Temperatur |
Druck |
Entalpie |
| a |
109°C |
60 bar |
461 kJ/kg |
| b |
300°C |
60 bar |
2.885 kJ/kg |
| c |
30°C |
1,4 bar |
126 kJ/kg |
| d |
30°C |
2 bar |
126 kJ/kg |
| e |
100°C |
1,4 bar |
418 kJ/kg |
| f |
79°C |
1,4 bar |
330 kJ/kg |
| g |
180°C |
3 bar |
2.824 kJ/kg |
| h |
109°C |
1,4 bar |
457 kJ/kg |
| i |
199°C |
|
218,9 kJ/kg |
| j |
199°C |
|
229 kJ/kg |
| k |
199°C |
|
218,9 kJ/kg |
| I |
50°C |
|
54 kJ/kg |
| m |
95°C |
|
102 kJ/kg |
[0019] Mit den in der vorstehenden Tabelle beispielhaft angegebenen Werten wird mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren eine Wärmerückgewinnung von 2.559 kW erreicht.
Bezugszeichenliste
[0020]
- I
- Strömungskreislauf flüssiges Medium
- II
- Strömungskreislauf gasförmiges Medium
- 1
- Kessel
- 2
- Turbine
- 3
- Kondensator
- 4
- Pumpe
- 5
- Entgaser
- 6
- Plattenwärmetauscher
- 7
- Mischer
- 8
- Kamin
- 9
- Saugabzug
- 10
- Rohr
- 11
- Bypass
- 12
- Bypass
- 13
- Zuführung
- 14
- Abführung
- 15
- Leitung
- 16
- Ventil
- a - m
- Meßstelle
1. Verfahren zur Wärmeenergieübertragung zwischen einem gasförmigen, wärmeren Medium
einerseits und einem flüssigen, kälteren Medium andererseits, bei dem das flüssige
und das gasförmige Medium mittels eines Plattenwärmetauschers aneinander vorbeigeführt
werden, wobei das gasförmige Medium abgekühlt und das darin enthaltene Wasser auskondensiert
wird, wobei die infolge der Kondensation frei werdende Wärmeenergie an das flüssige
Medium übertragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mengenverhältnis von flüssigem und gasförmigem Medium in Abhängigkeit der Temperaturdifferenz
zwischen flüssigem und gasförmigem Medium zu Beginn der Wärmeenergieübertragung gewählt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Strom des gasförmigen Mediums vor Erreichen des Plattenwärmetauschers in einen
Hauptstrom und einen Nebenstrom unterteilt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenstrom des gasförmigen Mediums um den Plattenwärmetauscher herum geführt
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptstrom des gasförmigen Mediums nach Passieren des Plattenwärmetauschers mit
dem am Plattenwärmetauscher vorbeigeführten Nebengasstrom des gasförmigen Mediums
vermischt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mengenverhältnis von Hauptgasstrom und Nebengasstrom so gewählt wird, daß ein
Unterschreiten des Säuretaupunktes vermieden wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Plattenwärmetauscher ein Hybridwärmetauscher eingesetzt wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Wärmeenergieübertragung zwischen einem gasförmigen, wärmeren Medium
einerseits und einem flüssigen, kälteren Medium andererseits, bei dem das flüssige
und das gasförmige Medium mittels eines Plattenwärmetauschers aneinander vorbeigeführt
werden, wobei das gasförmige Medium abgekühlt und das darin enthaltene Wasser auskondensiert
wird, wobei die infolge der Kondensation frei werdende Wärmeenergie an das flüssige
Medium übertragen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strom des gasförmigen Mediums vor Erreichen des Plattenwärmetauschers in einen
Hauptstrom und einen Nebenstrom unterteilt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mengenverhältnis von flüssigem und gasförmigem Medium in Abhängigkeit der Temperaturdifferenz
zwischen flüssigem und gasförmigem Medium zu Beginn der Wärmeenergieübertragung gewählt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenstrom des gasförmigen Mediums um den Plattenwärmetauscher herum geführt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptstrom des gasförmigen Mediums nach Passieren des Plattenwärmetauschers mit
dem am Plattenwärmetauscher vorbeigeführten Nebengasstrom des gasförmigen Mediums
vermischt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mengenverhältnis von Hauptgasstrom und Nebengasstrom so gewählt wird, daß ein
Unterschreiten des Säuretaupunktes vermieden wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Plattenwärmetauscher ein Hybridwärmetauscher eingesetzt wird.

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