[0001] Die Erfindung betrifft eine Antennendose für den Anschluss hochfrequenztechnischer
Einrichtungen mit einem Grundkörper gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruchs
1.
[0002] Antennendosen, meistens zum Einbau in eine Unterputzdose, sind grundsätzlich bekannt.
Diese weisen einen Grundkörper mit Anschlussmitteln auf, an die hochfrequenztechnische
Einrichtungen, wie Fernseher, Rundfunkgeräte, Modems und dergleichen angeschlossen
werden können. Innerhalb des Grundkörpers sind weitere Anschlussmittel vorhanden,
in denen die Hochfrequenzsignale über Koaxialleitungen oder andere Arten von Leitungen
zugeführt und an der Antennendose angeschlossen werden. Aufgrund heutiger Anforderungen
an Antennendosen ist es erforderlich, die zugeführten Hochfrequenzsignale noch zu
bearbeiten, wozu der Grundkörper der Antennendose noch zumindest eine Leiterplatte
mit Bauteilen zur Realisierung der Funktion aufnimmt. Diese Leiterplatte muss dauerhaft
und zu Abschirmzwecken elektrisch kontaktierend an dem Grundkörper festgelegt werden.
Hierzu ist schon vorgeschlagen worden, die Leiterplatte mit Öffnungen zu versehen,
wobei durch die Öffnungen Schrauben geführt werden, die in den Grundkörper eingeschraubt
werden. Soll die Leiterplatte nur zu Befestigungszwecken mit den Schrauben verschraubt
werden, ist es von Nachteil, dass der Montagevorgang (Eindrehen) der Schrauben aufwändig
ist und die Teilevielfalt sehr hoch ist. Zur sicheren Befestigung der Leiterplatte
an dem Grundkörper sind nämlich meistens vier oder mehr Schrauben erforderlich. Ist
auch noch eine Abschirmung gewünscht (Massekontaktierung zwischen der Leiterplatte
und dem Grundkörper) kommt es aufgrund unterschiedlicher Anzugskräfte der Schrauben
zu unterschiedlichen Abschirmungspegeln, die unerwünscht sind. Um diese unerwünschten
Abschirmungspegel auszugleichen, ist es erforderlich, die Antennendose auf einem Prüfplatz
auszumessen und durch nachträgliches Anziehen oder Lösen der Schrauben die Abschirmung
zu vergleichmäßigen.
[0003] In einer anderen Ausführungsform einer bekannten Antennendose ist schon vorgeschlagen
worden, dass an dem Grundkörper Stifte angeordnet sind, die in Öffnungen der Leiterplatte
eingreifen, wobei das obere Ende der Stifte nach der Montage der Leiterplatte mit
elektrisch leitfähigen Bereichen um die Öffnungen der Leiterplatte herum zu verlöten.
Damit läßt sich zwar die Wirkung der Abschirmung vergleichmäßigen, ist aber immer
noch nicht optimal, da mittels der jeweiligen Lötvorgänge an den einzelnen Stiften
immer noch nicht sichergestellt werden kann, dass die elektrische Kontaktierung (insbesondere
deren Übergangswiderstand) an allen Befestigungspunkten gleichmäßig ist. Außerdem
bereitet der Lötvorgang dann Probleme, wenn der Grundkörper der Antennendose aus einem
Druckgußmaterial besteht, da zur erforderlichen Erhitzung der Stifte sehr hohe Temperaturen
nötig sind, die sich allerdings wieder nachteilig auf die Bauteile, die auf der Leiterplatte
angeordnet sind, auswirken. Daneben ist es problematisch, dass die Stifte aus Druckgußmaterial
nicht ohne weiteres lötbar sind.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Antennendose für den Anschluss
hochfrequenztechnischer Einrichtungen bereitzustellen, mit der die eingangs geschilderten
Nachteile vermieden werden, insbesondere soll die Abschirmwirkung für auf einer Leiterplatte
angeordnete Bauteile verbessert und der Herstellprozess der Antennendose vereinfacht
werden.
[0005] Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass an dem Grundkörper Stifte angeordnet sind, die
nach der Montage der Leiterplatte in Öffnungen der Leiterplatte eingreifen und deren
oberes Ende durch einen Radialtaumelnietvorgang zur Lagefixierung der Leiterplatte
an dem Grundkörper verformt werden. Das Grundprinzip, dass die Leiterplatte Öffnungen
aufweist, in die Stifte eingreifen, die an dem Grundkörper angeordnet sind, wird beibehalten,
da die betroffenen Elemente sehr einfach herstellbar sind und auch die Montage vereinfacht
wird. Steht nämlich die Leiterplatte mit Öffnungen zur Verfügung (insbesondere nach
ihrer Bestückung mit elektrischen und/oder elektronischen Bauteilen) kann diese einfach
in eine entsprechende Aussparung in dem Grundkörper eingesetzt werden, so dass durch
die Führung mittels der Stifte eine fehlerhafte Positionierung der Leiterplatte in
der Antennendose oder ein Verkanten beim Einsetzen vermieden wird. Nach dieser Montage
ist es noch erforderlich, die Leiterplatte in ihrer Lage am Grundkörper zu fixieren,
wozu ein Radialtaumelnietvorgang ausgeführt wird. Dieser Vorgang hat den besonderen
Vorteil, dass er automatisierbar ist und damit schnell und vor allen Dingen gleichmäßig
ausgeführt werden kann. Diese Gleichmäßigkeit der Befestigung bewirkt in vorteilhafter
Weise, dass die Leiterplatte in der gewünschten Position an dem Grundkörper festgelegt
werden kann, ohne dass es zu Verspannungen kommt, die zu Leiterbahnunterbrechungen
auf der Leiterplatte führen könnten. Außerdem entfallen weitere Einzelteile in dem
Fall, in dem die Stifte schon an dem Grundkörper angeformt sind. In diesem Fall ist
der Grundkörper in vorteilhafter Weise als Druckgußbauteil ausgebildet, an dem nach
der Herstellung im Druckgußverfahren die Stifte für die Befestigung der Leiterplatte
schon angeformt sind. Alternativ oder ergänzend dazu kann es auch denkbar sein, dass
der Grundkörper nach wie vor ein Druckgußbauteil ist, aber nach seiner Herstellung
Öffnungen aufweist, in die Stifte eingesetzt werden. Diese Ausführung kann dann von
Vorteil sein, wenn der Übergangswiderstand von den leitfähigen Bereichen der Leiterplatte
über die einsetzbaren Stifte bis hin zu dem Grundkörper durch unterschiedliche Materialien
optimiert werden sollen. So bestehen die elektrisch leitfähigen Bereiche im Regelfall
aus Kupfer, während der Grundkörper aus einem Graugußmaterial oder einem Stahlmaterial
besteht. Zur Optimierung der Spannungsreihen, die zur Verbesserung der Übergangswiderstände
führen, können die Stifte beispielsweise aus einem anderen Material (wie beispielsweise
Messing) bestehen. Außerdem kann der Radialtaumelnietvorgang optimal auf das Material
der Stifte abgestimmt werden, wenn diese aus einem anderen Material als Grauguß bestehen.
Das separate Einsetzen von Stiften in Öffnungen in den Grundkörper erhöht zwar die
Teilezahl und den Montageaufwand, was jedoch dann nicht von Nachteil ist, wenn dieser
Vorgang automatisiert ausgeführt wird, wobei vor allen Dingen der wesentliche Vorteil
des Radialtaumelnietvorganges beibehalten wird.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel, auf das die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist, ist im
Folgenden beschrieben und anhand der Figuren erläutert.
[0008] Es zeigen:
- Figur 1
- dreidimensionale Ansicht einer Antennendose,
- Figur 2
- Rückansicht auf einen Grundkörper der Antennendose gemäß Figur 1,
- Figur 3
- Schnitt durch die Antennendose gemäß Figur 1.
[0009] Figur 1 zeigt in dreidimensionaler Ansicht eine Antennendose 1, die zum Einsatz in
eine Unterputzdose ausgebildet ist und hierfür entsprechende Krallen zur Befestigung
aufweist. Um einen Grundkörper 2, der vorzugsweise ein Druckgußbauteil ist, herum,
ist ein Rahmen vorgesehen, der Öffnungen aufweist, um die Antennendose in einer Aufnahmevorrichtung
festschrauben zu können, wenn die Krallen nicht zum Einsatz kommen. Innerhalb des
Grundkörpers 2 sind Anschlussmittel 3 bis 5 vorgesehen, bei denen es sich um schraubbare
und/oder steckbare Anschlussmittel handelt. An diesen Anschlussmitteln 3 bis 5 erfolgt
der Anschluss hochfrequenztechnischer Einrichtungen, wie Fernseh- oder Rundfunkgeräte,
Modems oder dergleichen. In etwa im Mittenbereich zwischen den Anschlussmitteln 3
bis 5 sind weitere, nicht mit Bezugsziffern versehende Anschlussmittel vorgesehen,
an denen die Zuführleitungen, die die hochfrequenten Signale an die Antennendose 1
liefern, angeschlossen werden. Im Rückbereich des Grundkörpers 2, also hinter den
Anschlussmitteln, weist der Grundkörper 2 eine Aufnahme für zumindest eine Leiterplatte
auf, die hier nicht dargestellt ist und mit elektrischen und/oder elektronischen Bauteilen
bestückt ist. Diese Leiterplatte wird an geeigneter Stelle mit den Anschlussmitteln
3 bis 5 sowie den Anschlussmitteln für das eine oder die mehreren Kabel verbunden.
[0010] Figur 2 zeigt die Rückansicht des Grundkörpers 2 der Antennendose 1, wobei erkennbar
ist, dass etwa koaxial innerhalb des äußeren Randes des Grundkörpers 2 eine Leiterplatte
6 eingesetzt ist. Zur Aufnahme der Leiterplatte 6 kann der Grundkörper 2 einen zumindest
teilweise, insbesondere vollständigen umlaufenden Absatz 7 aufweisen. Nachdem die
Leiterplatte 6 mit den Bauteilen bestückt und mit Öffnungen am Rand versehen worden
ist, wird diese auf der Rückseite des Grundkörpers 2 montiert, insbesondere innerhalb
des umlaufenden Absatzes 7. Die Öffnungen in der Leiterplatte 6 korrespondieren dabei
mit mehreren Stiften 8, die vorher in den Grundkörper 2 eingesetzt wurden und/oder
an dem Grundkörper 2 angeformt sind. Bei dieser Ausführungsform liegt die Leiterplatte
6 auf Domen 9 auf, aus denen die Stifte 8 herausragen und vorzugsweise Bestandteil
der Dome 9 sind. Zusätzlich kann die Leiterplatte 6 aber auch auf dem Absatz 7 (zumindest
teilweise) aufliegen. Die Innenkontur des Grundkörpers 2 entspricht dabei im Wesentlichen
der Außenkontur der Leiterplatte 6, wobei diese Konturen so geformt sein können, dass
die Leiterplatte 6 nur in einer einzigen Position an dem Grundkörper 2 befestigbar
ist (Codierung). Außerdem ist es denkbar, dass die Stifte 8 so an dem Grundkörper
2 vorhanden sind, dass eine oder auch mehrere Leiterplatten 6 oder auch nur eine Leiterplatte,
dann aber in verschiedenen Formen, befestigt werden können.
[0011] Figur 3 zeigt einen Schnitt A-A durch die Antennendose 1 gemäß Figur 1, wobei die
Ausgestaltung des Grundkörpers 2 mit seinem umlaufenden Absatz 7 und den eingesetzten
oder angeformten Stiften 8 erkennbar ist. Diese Stifte 8 weisen vor der Montage der
Leiterplatte 6 eine zylindrische Form auf und stehen von der Unterseite des Grundkörpers
2 bzw. von dem Absatz 7 bzw. von den Domen 9 ab. Nach Bestückung der Leiterplatte
6 wird diese auf der Rückseite des Grundkörpers 2 eingesetzt und kommt mit ihrer Unterseite
auf den Domen 9 (oder alternative oder ergänzend an dem Grundkörper 2 bzw. auf dem
Absatz 7) zur Anlage. Anschließend erfolgt eine Bearbeitung des oberen Endes der Stifte
8 durch einen Radialtaumelnietvorgang, wobei dieses obere Ende in etwa pilzkopfförmig
verformt wird. Diese Verformung ist in Figur 3 (rechte Darstellung) angedeutet. Nach
Durchführung des vollständigen Radialtaumelhietvorganges liegt die Leiterplatte 6
mit ihrer Unterseite auf den Domen 9 (und/oder der Oberseite des Absatzes 7 oder in
sonstiger Weise auf dem Grundkörper 2) auf. Zumindest im Bereich der pilzkopfförmigen
verformten Stifte 8 weist die Leiterplatte 6 in diesem Bereich der Öffnung um diese
Öffnung herum einen elektrisch leitfähigen Bereich auf, so dass eine Kontaktierung
zwischen diesem Bereich über die Stifte 8 in den Grundkörper 2 gegeben ist, um eine
Abschirmung herzustellen. Da der Grundkörper 2 im Druckgußverfahren hergestellt werden
kann, können die Bereiche der Leiterplatte 6, der Stifte 8, der Dome 9 und des Grundkörpers
2, in denen eine elektrische Kontaktierung zwecks Abschirmung stattfinden soll, optimal
und präzise aufeinander abgestimmt werden, so dass nach der Durchführung des Radialtaumelnietvorganges
eine an allen Stiften 8 nahezu gleiche Kontaktierung (insbesondere gleicher Übergangswiderstand)
realisiert ist, der eine Nachbearbeitung, z. B. in Form von einem Lötvorgang, entbehrlich
macht. Außerdem sind grundsätzlich zur Lagefixierung der Leiterplatte 6 an dem Grundkörper
2 keine weiteren Bearbeitungen, wie Verschraubungen, Verlötungen oder dergleichen
erforderlich.
Bezugszeichenliste
[0012]
- 1
- Antennendose
- 2
- Grundkörper
- 3-5
- Anschlußmittel
- 6
- Leiterplatte
- 7
- Absatz
- 8
- Stifte
- 9
- Dome
1. Antennendose (1) für den Anschluss hochfrequenztechnischer Einrichtungen, die einen
Grundkörper (2) mit Anschlussmitteln (3 bis 5) aufweist, wobei an dem Grundkörper
(2) zumindest eine Leiterplatte (6) befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Grundkörper (2) Stifte (8) angeordnet sind, die nach der Montage der Leiterplatte
(6) in Öffnungen der Leiterplatte (6) eingreifen und deren oberes Ende durch einen
Radialtaumelnietvorgang zur Lagefixierung der Leiterplatte (6) an dem Grundkörper
(2) verformt werden.
2. Antennendose (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) einen zumindest teilweise, insbesondere vollständig umlaufenden
Absatz (7) aufweist, wobei die Stifte (8) von dem Absatz (7) abstehend an diesem angeformt
sind.
3. Antennendose (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stifte (8) an dem Grundkörper (2) angeformt sind.
4. Antennendose (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stifte (8) in Öffnungen in den Grundkörper (2) eingesetzt sind.
5. Antennendose (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) ein Druckgußbauteil ist.
6. Antennendose (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass um die Öffnungen in der Leiterplatte (6) herum auf zumindest einer Seite der Leiterplatte
(6), insbesondere auf beiden Seiten der Leiterplatte (6), ein elektrisch leitfähiger
Bereich vorhanden ist.
7. Antennendose (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) zur Aufnahme von Leiterplatten (6) unterschiedlicher Größe ausgebildet
ist.