[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Trinkbehältnis, insbesondere in Form eines
Trinkbeutels, nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1,
[0002] Es gibt eine Reihe von Stoffen, die bei Kontakt mit dem menschlichen Körper bzw.
bei Aufnahme durch den menschlichen Körper zu schweren körperlichen Schäden führen.
Als Beispiele können chemische Kampfstoffe, wie beispielsweise das blasenziehende
Lost (Gelblcreuz) und das Nervengift Sarin, erwähnt werden. Personen, die mit solchen
Giften in Kontakt kommen bzw. diese inkorporieren können, müssen durch geeignete Schutzmaßnahmen
effektiv gegen diese Gifte geschützt werden.
[0003] Im gleichen Maße wie chemische Kampfstoffe stellen auch biologische Kampfstoffe ein
enormes Gefahrenpotential für Personen dar, die mit derartigen Substanzen in Kontakt
zu geraten bzw. diese zu inkorporieren gefährdet sind.
[0004] Zum Schutz des Körpers, insbesondere der Extremitäten und des Rumpfes, gibt es entsprechende
Schutzanzüge. Zum Schutz des Kopfes, insbesondere des Gesichtes sowie der Atemwege,
werden im allgemeinen Atemschutzmasken, gegebenenfalls zusammen mit Kapuzen, getragen.
Darüber hinaus gibt es zum Schutz der Hände spezielle Schutzhandschuhe, welche eine
Schutzfunktion gegenüber chemischen und biologischen Kampfstoffen aufweisen.
[0005] Neben dem Schutz der Körperoberfläche bzw. der Atemwege ist es gleichermaßen erforderlich,
eine Kontamination durch eine mögliche Aufnahme von chemischen und biologischen Kampfstoffen
in den menschlichen Körper, wie sie beispielsweise durch die Aufnahme von kontaminierten
Nahrungsmitteln erfolgen kann, zu vermeiden. Denn im militärischen Einsatz müssen
Personen bzw. Soldaten auch in mit chemischen und biologischen Giftstoffen kontaminierten
Umgebungen (z. B. Kampfgebieten) mit Nahrungsmitteln, insbesondere mit Flüssigkeit,
versorgt werden, da insbesondere bei militärischen Einsätzen aufgrund der hohen körperlichen
Belastung ein vermehrter Flüssigkeitsbedarf besteht. Diesbezüglich ist zu gewährleisten,
daß die Flüssigkeitsversorgung, beispielsweise mit Wasser oder sonstigen Getränken,
ohne Gefährdung der zu versorgenden Personen geschieht, d. h. eine Aufnahme von Giften
durch verseuchte bzw. kontaminierte Flüssigkeiten in den menschlichen Körper verhindert
wird. Da beispielsweise an militärischen Einsätzen teilnehmende Personen nicht immer
ohne weiteres aus dem gegebenenfalls mit chemischen und biologischen Giftstoffen kontaminierten
Einsatzgebiet abgezogen werden können, ist zu gewährleisten, daß die in das Einsatzgebiet
zu transportierenden Nahrungsmittel, insbesondere Flüssigkeiten, wie Getränke, nicht
kontaminiert werden und auf diese Weise die Flüssigkeitsversorgung sichergestellt
ist. Zudem muß eine sichere Flüssigkeitsauinahme auch während des Einsatzes im betreffenden
Gebiet gewährleistet sein.
[0006] Zu diesem Zweck werden gemäß dem Stand der Technik für den militärischen Einsatz
bzw. den ABC-Einsatz Trinkbehälter eingesetzt, welche eine gewisse Schutzfunktion
gegenüber chemischen und biologischen Giftstoffen aufweisen sollen.
[0007] So betrifft die
WO 2005/011437 A1 einen tragbaren, zumindest zweiteilig ausgebildeten Trinkbehälter, welcher einen
flexiblen Flüssigkeitsbehälter aufweist, der vollständig in einem mit ABC-Schutzfunktion
ausgestatteten Gehäuse aus einem chemisch gehärteten Material untergebracht ist. Das
Herstellungsverfahren für einen derartigen zweiteiligen Trinkbehälter ist relativ
auf wendig, und die Handhabung in der Praxis ist nicht optimal, da es zwingend erforderlich
ist, den inneren Flüssigkeitsbehälter in das separate ABC-Schutzgehäuse unterzubringen.
Dies ist insbesondere im militärischen Einsatz nachteilig, da hier eine schnelle und
einfache Handhabung erforderlich ist und eine gewisse Schutzfunktion gemäß der
WO 2005/011437 A1 erst zum Tragen kommt, wenn der Flüssigkeitsbehälter in das Gehäuse eingesetzt ist.
[0008] Weiterhin betrifft die
US 2002/0179647 A1 ein Flüssigkeitssystem für Flugpersonal im militärischen Einsatz, wobei das Flüssigkeitssystem
eine Blase zur Aufnahme von Flüssigkeit aufweist, wobei die Blase eine äußere Schicht
eines Verbundstoffs auf Basis eines fluorierten Kautschuks aufweist. Die innere Schicht
der Blase besteht aus einem thermoplastischen Polymer. Dieses Flüssigkeitssystem weist
aufgrund der Kunststofflaminatstruktur der Blase eine nur geringe mechanische Stabilität
auf, insbesondere was die Punktdurchstolifestigkeit betrifft. Denn aufgrund des Fehlens
einer stabilisierenden Struktur ist die Blase gegenüber punktuellen Belastungen bzw.
gegenüber Durchstoßungen, insbesondere mit spitzen oder scharfen Gegenständen, nur
wenig resistent. Das Flüssigkeitssystem ist für den Einsatz in Flugzeugen optimiert,
wobei lediglich eine Optimierung hinsichtlich großer Flächenbelastungen, wie sie insbesondere
bei Druckabfällen auftreten können, gewährleistet sein soll. Für den Einsatz in einem
Einsatzgelände, insbesondere einem Kampfgebiet, ist dieses System jedoch ungeeignet,
da es gerade nicht über eine gute mechanische Stabilität, insbesondere nicht über
eine hohe Punktdurchstoßfestigkeit (z. B. bei Einwirkung spitzer oder scharfer Gegenstände,
Kanten, Ecken etc.), verfügt.
[0009] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Trinkbehältnis, insbesondere
in Form eines Trinkbeutels, mit einer Schutzfunktion gegenüber chemischen und biologischen
Giftstoffen bereitzustellen, welches sich insbesondere für den militärischen Einsatz
oder den ABC-Einsatz eignet und die zuvor geschilderten Nachteile des Standes der
Technik zumindest teilweise vermeidet oder aber wenigstens abschwächt.
[0010] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Trinkbehältnis,
insbesondere in Form eines Trinkbeutels, mit einer Schutzfunktion gegenüber chemischen
und biologischen Giftstoffen, insbesondere ABC-Kampfstoffen, bereitzustellen, welches
für den militärischen Einsatz oder den ABC-Einsatz geeignet ist und bei einfacher
Herstellung und einfachem Aufbau eine ausreichende mechanische Stabilität, insbesondere
eine hohe Punktdurchstoßfestigkeit, aufweist.
[0011] Zur Lösung der zuvor geschilderten Aufgabenstellung schlägt die vorliegende Erfindung
ein Trinkbehältnis, insbesondere in Form eines Trinkbeutels, gemäß Anspruch 1 vor.
Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Trinkbehältnisses sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Die grundlegende Idee der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Trinkbehältnis
mit einer Wandung aus einem flexiblen Verbundmaterial, welches wasserundurchlässig
und gasundurchlässig ausgebildet ist und zudem gegenüber chemischen und biologischen
Giftstoffen, insbesondere Kampfstoffen, zumindest im wesentlichen undurchlässig ist
oder aber deren Durchtritt wenigstens verzögert des weiteren und eine äußere Trägerschicht
und eine folienartige Innenschicht aufweist, dadurch mit einer erhöhten bzw. verbesserten
Schutzfunktion gegenüber chemischen und biologischen Giftstoffen und mit einer verbesserten
mechanischen Stabilität auszustatten, daß die Trägerschicht textilartig ausgebildet
ist und die Innenschicht auf die Trägerschicht auflaminiert ist, insbesondere zumindest
im wesentlichen vollflächig auf die Trägerschicht auflaminiert ist.
[0013] Aufgrund des speziellen Aufbaus des Verbundmaterials mit der textilen Trägerschicht
und der auf diese auflaminierten Innenschicht wird gewährleistet, daß gegebenenfalls
durch die außenseitige Trägerschicht durchgedrungene chemische und biologische Giftstoffe,
wie z. B. chemische Kampfstoffe bzw. ABC-Kampfstoffe, in effektiver Weise aufgrund
der Sperrfunktion der Innenschicht an einem Eindringen in das Innere des erfindungsgemäßen
Trinkbehältnisses gehindert werden. Mit anderen Worten weist der erfindungsgemäße
Trinkbeutel eine hohe Barrierewirkung gegenüber chemischen und biologischen Giftstoffen
auf. Darüber hinaus verleiht die textilartige Trägerschicht des Verbundmaterials dem
erfmdungsgemäßen Trinkbehältnis eine außergewöhnliche Stabilität - und dies insbesondere
in bezug auf eine verbesserte Punktdurchstoßfestigkeit -, so daß das erfindungsgemäße
Trinkbehältnis im besonderen Maße für den Einsatz in einem militärischen Gelände bzw.
Kampfgebiet geeignet ist.
[0014] Insbesondere kombiniert das erfindungsgemäße Trinkbehältnis gute ABC-Schutzeigenschanen
mit einer hohen mechanischen Stabilität, insbesondere Punktdurchstoßfestigkeit, sowie
mit einer erleichterten Herstellbarkeit.
[0015] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff "innen" der Bereich des
Trinkbehältnisses, einer Wandung des Trinkbehältnisses bzw. eines Verbundmaterials
des Trinkbehältnisses verstanden, welcher dem zur Aufnahme einer Flüssigkeit bestimmten
Innenraum des Trinkbehältnisses zugewandt ist. Mit anderen Worten ist also der Bereich
gemeint, welcher im befüllten Zustand der in dem Trinkbehältnis aufgenommenen Flüssigkeit
zugewandt ist bzw. welcher mit dieser Flüssigkeit in Kontakt steht
[0016] Weiterhin ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter dem Begriff "außen" der
Bereich des Trinkbehältnisses, der Wandung des Trinkbehältnisses bzw. des Verbundmaterials
des Trinkbehältnisses zu verstehen, welcher auf der Außenseite des Trinkbehältnisses
angeordnet ist. Somit ist der Bereich gemeint, welcher in einem direkten Kontakt zu
einer Umgebungsatmosphäre steht bzw. nicht in Kontakt mit der in dem Trinkbehältnis
aufgenommenen Flüssigkeit steht.
[0017] Der Begriff "flächengleich" (z. B. flächengleiches Flächenstück) bezieht sich im
Rahmen der vorliegende Erfindung auf eine zumindest im wesentlichen identische Flächengröße,
wobei geringfügige Unterschiede bezüglich der Form und/oder Größe möglich sein können.
Der Begriff "deckungsgleich" (z. B. deckungsgleiche Flächenstücke) ist derart zu verstehen,
daß eine zumindest im wesentlichen identische Flächengröße und/oder eine zumindest
im wesentlichen identische Form vorliegt.
[0018] Unter dem Begriff "lebensmittelkompatibel" (z. B. lebensmittelkompatible Innenschicht)
ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere zu verstehen, daß ein verwendetes
Material zumindest im wesentlichen inert gegenüber einem Lebensmittel, mit dem es
in Kontakt steht, ist. Mit anderen Worten sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung
die Materialien der mit der Flüssigkeit in Kontakt stehenden Bestandteile des Trinkbehältnisses
derart auszuwählen, daß die Flüssigkeit einerseits beispielsweise vor Verdunstung
und gegebenenfalls Aromaverlust geschützt wird und andererseits vermieden wird, daß
gesundheitsschädliche Stoffe aus dem verwendeten Material in die aufgenommene Flüssigkeit
abgegeben werden. Beispielsweise sollten insbesondere keine Farbstoffe, Weichmacher
oder dergleichen freigesetzt werden.
[0019] Schließlich wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter dem Begriff "Kaschieren"
- synonym auch "Laminieren" genannt - das Verbinden von zwei oder mehreren Lagen gleicher
oder verschiedener Materialien (konkret beispielsweise das Verbinden der Innenschicht
und der Trägerschicht), gegebenenfalls mit Hilfe geeigneter Kaschiermittel, verstanden.
Erfindungsgemäß geeignete Kaschiermittel sind beispielsweise hierfür geeignete Klebstoffe,
wie Heißsiegel- und Schmelzklebstoffe, sogenannte Hot-Melts, Wachse, Polyethylenverbindungen,
reaktive Kunststoffe und bestimmte natürliche oder synthetische Latexprodukte. Das
Kaschieren kann durch Zusammenffihren der zu kaschierenden bzw. zu laminierenden Materialien
unter einem Anpreßdruck, wie er beispielsweise von Rollen, Walzen, Kalandern und dergleichen
erzeugt werden kann, durchgeführt werden. Bei hitzeklebrigen Materialien kann gegebenenfalls
auf ein Kaschiermittel verzichtet werden. Für weitere diesbezügliche Ausführungen
kann verwiesen werden auf
Römpp Chemielexikon, 10. Auflage, Band 3, 1997, Georg Thieme Verlag, Stuttgart/Nerw
York, Seite 2088, Stichwort: "Kaschieren", sowie die dort referierte Literatur.
[0020] Weitere Vorteile, Eigenschaften, Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von in den Zeichnungen dargestellten,
bevorzugten Ausführungsbeispielen. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Trinkbehältnisses in Form eines Trinkbeutels gemäß
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 2
- einen schematischen Schnitt eines Verbundmaterials des Trinkbehältnisses;
- Fig. 3A
- eine schematische Draufsicht auf die Innenseite einer einstückig ausgebildeten Wandung
bzw. eines einstückig ausgebildeten Verbundmaterials des Trinkbehältnisses;
- Fig. 3B
- eine schematische Draufsicht auf die Innenseite einer zweistückig ausgebildeten Wandung
bzw. eines zweistückig ausgebildeten Verbundmaterials des Trinkbehältnisses gemäß
einer alternativen Ausführungsform;
- Fig. 4A
- eine schematische Draufsicht auf die Innenseite einer Wandung für ein Trinkbehältnis
in Form eines Trinkbechers gemäß einer alternativen Ausführungsform;
- Fig. 4B
- eine schematische Darstellung eines Trinkbehältnisses in Form eines Trinkbechers gemäß
einer alternativen Ausführungsform.
In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Teile dieselben Bezugszeichen verwendet
wobei entsprechende Eigenschaften und Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte
Beschreibung aus Vereinfachungsgründen weggelassen ist.
[0021] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Trinkbehältnis 1, insbesondere in Form eines Trinkbeutels,
mit einer Wandung 2. Die Wandung 2 des Trinkbehältnisses 1 besteht aus einem flexiblen
Verbundmaterial 3, wie es in der Fig. 2 im Schnitt dargestellt ist. Das Verbundmaterial
3 ist wasserundurchlässig und gasundurchlässig ausgebildet und ist gegenüber chemischen
und biologischen Giftstoffen, insbesondere Kampfstoffen, zumindest im wesentlichen
undurchlässig oder aber zumindest derart ausgebildet, daß es deren Durchtritt wenigstens
verzögert.
[0022] Wie die Fig. 2 weiterhin verdeutlicht, weist das Verbundmaterial 3 eine äußere Trägerschicht
4 und eine folienartige Innenschicht 5 auf. Erfindungsgemäß ist die Trägerschicht
4 textilartig ausgebildet, Weiterhin ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Innenschicht
5 auf die Trägerschicht 4 auflaminiert ist, insbesondere zumindest im wesentlichen
vollflächig auf die Trägerschicht 4 auflaminiert ist, wie es Fig. 2 zeigt.
[0023] Das insbesondere vollflächige Laminieren bzw. Kaschieren von Trägerschicht 4 und
Innenschicht 5 erfolgt im allgemeinen in an sich üblicher, dem Fachmann bekannter
Art und Weise, insbesondere unter Verwendung geeigneter Kaschiermittel, wie zuvor
beschrieben. Gleichermaßen ist es erfindungsgemäß aber auch möglich, auf ein Kaschiermittel
zu verzichten, sofern die Innenschicht 5 hitzeklebrig ausgebildet ist.
[0024] Aufgrund der Verwendung des vorgenannten Verbundmaterials 3, welches eine textilartige
Trägerschicht 4 und eine Innenschicht 5 aufweist, weist das daraus hergestellte Trinkbehältnis
1 eine besonders hohe Schutzwirkung gegenüber chemischen und biologischen Giftstoffen
auf. Durch die gezielte Kombination aus textiler Trägerschicht 4 und Innenschicht
5 weist das erfindungsgemäße Trinkbehältnis 1 gleichermaßen eine besonders hohe mechanische
Stabilität auf, insbesondere was dessen Stabilität gegenüber punktuellen bzw. punktförmigen
Belastungen und somit dessen Punktdurchstoßfestigkeit anbelangt. Mit anderen Worten
kombiniert das erfindungsgemäße Trinkbehältnis 1 die Vorteile eines hohen Schutzes
gegenüber chemischen und biologischen Giftstoffen einerseits mit einer hohen mechanischen
Stabilität andererseits, so daß das erfindungsgemäße Trinkbehältnis 1 hervorragend
für den militärischen Einsatz, insbesondere zur Versorgung von Soldaten mit Flüssigkeit,
geeignet ist - und dies bei gegenüber dem Stand der Technik deutlich vereinfachtem
Aufbau und vereinfachter Herstellbarkeit.
[0025] Die Fig. 3A und 3B veranschaulichen den einfachen Aufbau des erfindungsgemäßen Trinkbehältnisses
1. So kann das Trinkbehältnis 1 aus einem einzigen Flächenstück des Verbundmaterials
3 hergestellt sein, wie es in Fig. 3A zu sehen ist. Gemäß einer alternativen Ausfiihrungsform
ist es gleichermaßen möglich, das Trinkbehältnis 1 aus mehreren, vorzugsweise zwei
Flächenstükken des Verbundmaterials 3 herzustellen, wie es in Fig. 3B zu sehen ist.
[0026] Die Fig. 3A verdeutlicht weiterhin die Ausgestaltung des einstückigen Flächenstücks
des Verbundmaterials 3. So ist das einstückige Flächenstück des Verbundmaterials 3
zumindest im wesentlichen symmetrisch, insbesondere spiegelsymmetrisch zu einer Achse
A längs des Flächenstücks ausgebildet.
[0027] Was die erfindungsgemäß bevorzugte zweistückige Ausgestaltung gemäß Fig. 3B betrifft,
so können die jeweiligen Flächenstücke flächengleich und vorzugsweise deckungsgleich
ausgebildet sein. Dies vereinfacht die Herstellung signifkant, da nur eine Zuschnittsform
zur Herstellung des Trinkbehältnisses 1 eingesetzt werden muß. Im allgemeinen weisen
die Flächenzuschnitte eine zumindest im wesentlichen rechteckige Form auf. Gleichermaßen
sind aber auch hiervon abweichende Foztnen realisierbar - wie beispielsweise bogenförmige
Kantenverläufe oder dergleichen.
[0028] Wie die Fig. 3A und 3B weiterhin zeigen, weist bzw. weisen das oder die Flächenstücke
des Verbundmaterials 3 Verbindungsbereiche 6 auf, welche vorzugsweise durch die Innenschicht
5 gebildet sind. Die Verbindungsbereiche 6 sind insbesondere randseitig in bezug auf
das oder die Flächenstücke des Verbundmaterials 3 angeordnet und sind in bezug auf
das Trinkbehältnis 1 innenseitig miteinander verbunden. Die Verbindung der Flächenstücke
des Verbundmaterials 3 ist derart, daß die Flächenstücke dicht miteinander verbunden
sind, und zwar vorzugsweise in der Art, daß innenseitig die jeweiligen Verbindungsbereiche
6 der Innenschicht 5 aufeinanderliegen.
[0029] Gemäß der in Fig. 3A dargestellten Ausführungsform unter Verwendung eines einzigen
Flächenstücks des Verbundmaterials 3 wird ein Trinkbehältnis 1 erhalten, welches zumindest
im wesentlichen einstückig ausgebildet ist. Das hierzu verwendete Flächenstück des
Verbundmaterials 3 ist vorzugsweise entlang einer Achse A derart gefaltet, daß die
Innenseiten der Faltungsabschnitte - also die jeweilige Innenschicht 5 - zueinander
gelegt sind und die jeweiligen Verbindungsbereiche 6 des Verbundmaterials 3 miteinander
verbunden, insbesondere miteinander verschweißt oder verklebt, sind. Bei der zweistückigen
Ausführungsform gemäß Fig. 3B erfolgt dies in analoger Weise.
[0030] Das Verbinden des Verbundmaterials 3, insbesondere der Verbindungsbereiche 6 der
Innenschicht(en) 5, kann in einer dem Fachmann an sich bekannten Weise erfolgen. So
kann beispielsweise ein Verschweißen erfolgen, sofern das Verbundmaterial 3, insbesondere
die Innenschicht 5, verschweißbar, z. B. thermoplastisch bzw. thermoplastisch verschweißbar,
ist. Weiterhin kann auch ein Verkleben der Verbindungsbereiche 6 unter Verwendung
geeigneter Klebstoffe - wie nachfolgend beschrieben - erfolgen.
[0031] In bezug auf das Verkleben der Verbindungsbereiche 6 können beispielsweise thermoplastische
Klebstoffe, insbesondere Schmelzklebstoffe, vorzugsweise Polyurethane, Polyamide,
Polyester oder reaktive Schmelzklebstoffe ("Hot-Melts") bzw. feuchtigkeits- und/oder
strahlungsvernetzende Schmelzklebstof fe, eingesetzt werden. Was die Klebstoffe betrifft,
so sind vorzugsweise lösemittelfreie und lebensmxttelkompatible Klebstoffe zu verwenden.
Das Verkleben bzw. Verschweißen kann mittels Wärmeeintrag, Hochfrequenzeinstrahlung
und Ultraschalleintrag erfolgen.
[0032] Erfindungsgemäß bevorzugt erfolgt das Verkleben bzw. Verschweißen der Verbindungsbereiche
6 vorzugsweise entlang der Ränder des Flächenstücks bzw. der Flächenstücke des Verbundmaterials
3, so daß ein höheres Volumen zur Aufnahme von Flüssigkeit in bezug auf das Trinkbehältnis
1 resultiert. Es resultiert eine beutelartige Ausbildung des Trinkbehältnisses 1,
wie Fig. 1 verdeutlicht.
[0033] Die Verbindungsbereiche 6 werden - wie zuvor beschrieben - vorzugsweise durch die
Randbereiche der Innenschicht 5 gebildet, wie den Fig. 3A und 3B zu entnehmen ist.
[0034] Erfindungsgemäß ist es möglich, daß das Verbinden der Verbindungsbereiche 6 mittels
mehrerer, sich verstärkender Verbindungsarten erfolgt. Zusätzlich kann zur Verstärkung
der Verbindung ein Kantenband vorgesehen sein, das vorzugsweise von außen oder innen
den Verbindungsbereich 6 abdeckt, vorzugsweise auf der Seite der Trägerschicht 4 aufgebracht
ist.
[0035] Das erfindungsgemäße Trinkbehältnis 1 weist eine Trinköffnung 7 auf, wie es der Fig.
1 zu entnehmen ist. Die Trinköffnung 7 dient insbesondere zur Entnahme von Flüssigkeit
aus dem Trinkbehältnis 1. Gleichermaßen kann hierüber gegebenenfalls ein Befüllen
erfolgen.
[0036] Den Fig. 3A und 3B kann entnommen werden, daß die Trinköffnung 7 durch entsprechende
Unterbrechungen der Verbindungsbereiche 6 gebildet sein kann. Dabei ist es erfindungsgemäß
möglich, daß - sofern ein einziges Flächenstück des Verbundmaterials 3 zur Herstellung
des Trinkbehältnisses 1 verwendet wird - die Trinköffnung 7 bzw. Unterbrechungen in
den Verbindungsbereichen 6 zur Bildung der Trinköffnung 7 an der Achse A gegenüberliegenden
Kanten des Flächenstücks angeordnet sind. Darüber hinaus ist es aber auch möglich,
daß, wie in der Fig. 3A dargestellt, die Trinköffnung 7 an jener Kante angeordnet
ist, welche senkrecht zur Achse A verläuft.
[0037] Erfindungsgemäß ist es gleichermaßen möglich, daß die Trinköffuung 7 durch eine Öffnung
im Verbundmaterial 3 gebildet ist, an der dann die Entnahmeeinrichtung 8 angeschlossen
ist oder anschließbar ist. In diesem Fall sind die Verbindungsbereiche 6 durchgängig
bzw. kontinuierlich ausgebildet.
[0038] Gemäß einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform weist das Trinkbehältnis
1 eine weitere, zweite Öffnung (nicht dargestellt) auf, welche vorzugsweise wiederverschließbar
ist und/oder welche zum Befüllen des Trinkbehältnisses 1 dient. Die zweite Öffnung
kann durch einen Verschluß, wie einen Stopfen oder einen Deckel und dergleichen, verschlossen
werden. Durch die zweite Öffnung ist es erfindungsgemäß möglich, das Trinkbehältnis
1 in einfacher Weise zu befüllen. Weiterhin wird durch das Vorhandensein einer zweiten
Öffnung eine bessere Reinigung des Trinkbehältnisses 1 ermöglicht, was in bezug auf
die Wiederverwendbarkeit des Trinkbehältnisses 1 von Vorteil ist.
[0039] Wie die Fig. 1 zeigt, kann das Trinkbehältnis 1 außerdem eine Entnahmeeinrichtung
8 zur Entnahme bzw. zur Ableitung von Flüssigkeit aus dem Trinkbehältnis 1 aufweisen.
Dabei ist die Entnahmeeinrichtung 8 vorzugsweise über die Trinköffnung 7 angeschlossen
oder anschließbar. Der Übergang zwischen der Trinköffnung 7 einerseits und der Entnahmeeinrichtung
8 andererseits ist im zuvor genannten Sinne abgedichtet, d. h. der Übergang kann verschweißt,
verklebt oder dergleichen sein. Erfindungsgemäß ist die Entnahmeeinrichtung 8 vorzugsweise
im Preßsitz in die Trinköffnung 7 eingesetzt und kann gegebenenfalls zusätzlich mit
einem Dichtmittel abgedichtet sein.
[0040] Wie in Fig. 1 weiter zu sehen ist, kann die Entnahmeeinrichtung 8 schlauchartig oder
rohrartig ausgebildet sein, Dabei ist es erfindungsgemäß möglich, daß die Entnahmeeinrichtung
8 über die Trinköffnung 7 in Richtung des Innenraums des Trinkbehältnisses 1 verlängert
ist, so daß auch bei niedrigen Flüssigkeitsständen Flüssigkeit aus dem Trinkbehältnis
1 entnommen werden kann. So ist es erfindungsgemäß gleichermaßen möglich, daß die
Entnahmeeinrichtung 8 bis auf die der Trinköffnung 7 gegenüberliegenden Volumenbegrenzung
bzw. sozusagen den "Boden" des Trinkbehältnisses 1 reicht.
[0041] Was die Entnahmeeinrichtung 8 selbst betrifft, so kann diese z. B. als ein flexibler
Schlauch oder Rohr ausgebildet sein. Die Entnahmeeinrichtung 8 kann aus einem Kunststoff
oder einem Polymer bestehen, wobei die Entnahmeeinrichtung 8 gleichermaßen gas- bzw.
luftundurchlässig, wasserundurchlässig und undurchlässig gegenüber chemischen und
biologischen Giftstoffen ausgebildet sein sollte. Besonders bevorzugt besteht die
Entnahmeeinrichtung 8 aus gegebenenfalls halogeniertem Butylkautschuk.
[0042] Die Entnahmeeinrichtung 8 kann gleichermaßen mit dem Trinkbebältnis 1 einmalig verbindbar
bzw. austauschbar ausgestattet sein bzw. im Sinne eines Wegwerfartikels einmal in
die Trinköffnung 7 eingesteckt und nach Gebrauch entsorgt werden.
[0043] Wie die Fig. 1 zeigt, kann die Entnahmeeinrichtung 8 wiederverschließbar ausgebildet
sein, wobei insbesondere ein Deckel 9, eine Klappe, ein Ventil oder dergleichen eingesetzt
werden kann. Weitere, jedoch nichtbeschränkende Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare
Verschlußmittel sind Schraubverschlüsse, Schlauchklemmen und dergleichen.
[0044] Die Enmahmeeinrichtung 8 ist vorteilhafterweise derart ausgestaltet, daß sie kompatibel
in bezug auf Atemschutzimasken ist, insbesondere in die bei Atemschutzmasken vorgesehene
Aufnahtneöffnung eingeführt und dort fixiert werden kann, so daß eine Flüssigkeitsaumahme
aus dem Trinkbehältnis 1 auch während des Tragens einer Atemschutzmaske möglich ist.
[0045] Gemäß einer besonderen Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, daß die Entnahmeeinrichtung
8 flammfest ausgebildet ist, d. h. aus einem flammfesten, insbesondere hitze- und/oder
feuerresistenten Material, besteht bzw. hiermit ausgestattet ist. Bei dieser besonderen
Ausgestaltung ist es bevorzugt wenn das Trinkbehältnis insgesamt bzw. als solches
flammfest ausgebildet ist. Dies ermöglicht einen Einsatz auch unter extremen Bedingungen
(z. B. beim Löschen von Bränden bzw. Aufenthalten in Brandgebieten).
[0046] Was die Trägerschicht 4 des Verbundmaterials 3 betrifft, so kann diese als ein textiles
Flächengebilde ausgebildet sein. Insbesondere kann die Trägerschicht 4 ein Gewebe,
Gewirke, Gestricke, Gelege oder ein Textilverbundstoff sein. Insbesondere kann die
Trägerschicht 4 ein textiles Flächengebilde aus Polyester-, Polyamid-, Baumwoll- und/oder
Metaaramidfasern sein. Was textile Flächengebilde aus Baumwollfasem anbelangt, so
können reine Baumwollfasern oder aber Mischungen mit anderen Fasern verwendet werden.
[0047] Insbesondere weist die Trägerschicht 4 ein Flächengewicht von 50 bis 500 g m
2, insbesondere 100 bis 300 g /m
2, vorzugsweise 140 bis 280 g/m
2, auf.
[0048] Was die Dicke der Trägerschicht 4 anbelangt, so kann diese 50 µm bis 5 mm, insbesondere
100 µm bis 3 mm, vorzugsweise 250 µm bis 2 mm, bevorzugt 300 µm bis 1 mm, besonders
bevorzugt 400 µm bis 0,5 mm, betragen.
[0049] Um ein Eindringen chemischer oder biologischer Gifte (z, B. konzentrierter Tropfen
von Kampfstoffen) weiter zu erschweren und somit die Barrierefunktion der Innenschicht
5 zu unterstützen, empfiehlt sich gegebenenfalls eine Oleophobierung und/oder Hydrophobierung
des Materials der Trägerschicht 4, insbesondere durch eine spezielle Imprägnierung
bzw. Beschichtung.
[0050] Was die Innenschicht 5 des Verbundmaterials 3 betrifft, so ist diese vorzugsweise
als eine Folie bzw. als ein Film ausgebildet. Erfindungsgemäß bevorzugt handelt es
sich bei der Innenschicht 5 um eine kontinuierliche, insbesondere geschlossene Folie
bzw. um einen kontinuierlichen, insbesondere geschlossenen Film.
[0051] Bevorzugt ist die Innenschicht 5 also folienartig, insbesondere in Form einer Kunststoff-
oder Metallfolie, vorzugsweise Kunststoff-Folie, ausgebildet.
[0052] Weiterhin sollte die Innenschicht 5 derart ausgebildet sein, daß sie gegenüber Flüssigkeiten,
insbesondere Wasser, bzw. gegenüber Aerosolen zumindest im wesentlichen undurchlässig
ist. Weiterhin sollte die Innenschicht 5 derart beschaffen sein, daß sie zumindest
im wesentlichen wasserdampfundurchlässig bzw. gasundurchlässig, insbesondere luftundurchlässig,
ist. Aufgrund dieser Eigenschaften der Innenschicht 5 ist es erfindungsgemäß gewährleistet,
daß das Trinkbehältnis 1 nach der Erfindung einerseits eine gute Dichtigkeit gegenüber
der aufzunehmenden Flüssigkeit aufweist, da insbesondere auch ein Verdampfen bzw.
Verdunsten der Flüssigkeit aus dem Trinkbehältnis 1 zumindest im wesentlichen vermieden
wird. Andererseits verhindert die Innenschicht 5 gleichermaßen das Eindringen von
chemischen bzw. biologischen Giftstoffen in das Innenvolumen des Trinkbehältnisses
1, so daß die darin enthaltenen Flüssigkeiten effektiv vor derartigen Substanzen geschützt
werden.
[0053] Mit anderen Worten ist die Innenschicht 5 somit gegenüber chemischen und biologischen
Giftstoffen, insbesondere Kampfstoffen, zumindest im wesentlichen undurchlässig, bzw.
verzögert wenigstens deren Durchtritt.
[0054] Was die weiteren Eigenschaften der Innenschicht 5 betrifft, so kann diese z. B. thermoplastisch
ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Innenschicht 5 hitzeklebrig oder verschweißbar
ausgebildet sein. Hierdurch ist es möglich, die Innenschicht 5 auf die Trägerschicht
4 in der zuvor beschriebenen Weise aufzulaminieren, ohne daß hierzu ein zusätzlicher
Klebstoff notwendig ist. Aufgrund der thermoplastischen oder hitzeklebrigen oder verschweißbaren
Eigenschaften der Innenschicht 5 kann eine effiziente und dauerhafte flächige Verbindung
zwischen Trägerschicht 4 und Innenschicht 5 hergestellt werden, wobei die Gefahr von
Delaminierungen deutlich verringert ist.
[0055] Die Innenschicht 5 kann eine Dicke von 1 µm bis 2 mm, insbesondere 1 µm bis 1 mm,
vorzugsweise 5 µm bis 0,5 mm, bevorzugt 5 µm bis 100 µm, aufweisen.
[0056] Die Innenschicht 5 kann beispielsweise aus einem Kunststoff oder einem Polymer bzw.
Polymermaterial bestehen oder ein solches umfassen. Ein solcher Kunststoff bzw. ein
solches Polymer kann geeigneterweise z. B. ausgewählt sein aus der Gruppe von Polyurethanen,
Polyamiden, Polyetheramiden, Polyestern, Polyesteramiden, Polytetrafluorethylenen,
Polyvinylidenchlorid (PVDC) und Polyolefinen, insbesondere Polyethylen und Polypropylen,
sowie Derivaten der vorgenannten Verbindungen. Erfindungsgemäß bevorzugt ist der Kunststoff
und/oder das Polymer ausgewählt aus Polyamiden und Polyestern, besonders bevorzugt
Polyestern.
[0057] Erfindungsgemäß bevorzugt ist die Innenschicht 5 eine Polyamidfolie oder eine Polyesterfolie,
besonders bevorzugt eine Polyesterfolie.
[0058] Gemäß einer erfindungsgemäßen Auswhnmgsforrn kann die Innenschicht 5 als Membran
ausgebildet sein.
[0059] Hinsichtlich des für die Innenschicht 5 verwendeten Kunststoffs bzw. Polymers sollte
dieses im Rahmen der vorliegenden Erfindung lebensmittelkompatibel im vorgenannten
Sinne sein.
[0060] Gemäß einer weiteren, alternativen Ausführungsform kann die Innenschicht 5 eine Metallfolie
sein oder diese umfassen, wobei solche Metallfolien eingesetzt werden können, welche
für den Lebensmittelbereich geeignet sind und lebensmittelkompatibel im vorgenannten
Sinne sind. Diesbezüglich können auch geeignete Legierungen eingesetzt werden.
[0061] Auch ist eine Kombination mindestens einer Metallfolie mit mindestens einer Kunststoff-
bzw. Polymerfolie möglich,
[0062] Die Gesamtdicke des Verbundmaterials 3, welches die Trägerschicht 4 und die Innenschicht
5 umfaßt, beträgt im allgemeinen 50 µm bis 10 mm, insbesondere 50 µm bis 5 mm, vorzugsweise
50 µm bis 1 mm, bevorzugt 50 µm bis 0, 5 mm.
[0063] Durch die spezielle Ausgestaltung des Trinkbehältnisses 1 nach der Erfindung bzw.
des Verbundmaterials 3 wird eine ausgezeichnete Barrierewirkung gegenüber chemischen
und biologischen Kampfstoffen erreicht. Die Barrierewirkung des Trinkbehältnisses
1 bzw. des Verbundmaterials 3 bzw. der Innenschicht 5 gegenüber chemischen Kampfstoffen,
insbesondere Bis-[2-chlorethyl]sulfid (Senfgas, Lost, Gelbkreuz), gemessen nach CRDEC-SP-84010,
Methode 2.2, beträgt höchstens 4 µg / cm
2 pro 24 h, insbesondere höchstens 3,5 µg / cm
2 pro 24 h, vorzugsweise 3,0 µg / cm
2 pro 24 h, besonders bevorzugt höchstens 2,5 µg / cm
2 pro 24 h.
[0064] Aufgrund der speziellen erfindungsgemäßen Ausgestaltung weist das erfindungsgemäße
Trinkbehältnis 1 den signifikanten Vorteil auf, daß es bei gleichzeitigem Schutz gegenüber
chemischen und biologischen Kampfstoffen eine hohe Stabilität bzw. Festigkeit aufweist.
So kann das erfindungsgemäße Trinkbehältnis 1 nicht nur einem hohen Flächendruck widerstehen,
sondern weist darüber hinaus auch eine sehr hohe Punktdurchstoßfestigkeit auf, d.
h. das erfindungsgemäße Trinkbehältnis 1 widersteht auch hohen kleinflächigen Druckbelastungen,
wie sie beispielsweise durch Krafteinwirkung mit spitzen Gegenständen hervorgerufen
werden können.
[0065] Aufgrund der Kombination dieser Eigenschaften - Barrierewirkung gegenüber chemischen
und biologischen Giftstoffen einerseits und hohe mechanische Belastbarkeit andererseits
- in einem einzigen Material ist das erfindungsgemäße Trinkbehältnis 1 insbesondere
für den militärischen Einsatz, insbesondere zur Versorgung von Soldaten mit Flüssigkeit
in einem Kampfgebiet, geeignet. Die vorgenannten Eigenschaften des erfindungsgemäßen
Trinkbehältnisses 1 werden durch den speziellen Aufbau des Verbundmaterials 3 gewährleistet:
So garantiert die Innenschicht 5 die zuvor beschriebene hohe Barrierewirkung gegenüber
chemischen und biologischen Giftstoffen, wobei diese Barrierewirkung durch die gegebenenfalls
oleophobierte bzw. hydrophobierte Trägerschicht 4 noch verstärkt wird. Die hohe mechanische
Widerstandsfähigkeit wird durch die Trägerschicht 4 gewährleistet und durch die auflaminierte
bzw. aufkaschierte Innenfolie noch verstärkt, so daß Trägerschicht 4 und Innenschicht
5 eine funktionelle Einheit bilden.
[0066] Aufgrund der hohen Flexibilität ist das erfindungsgemäße Trinkbehältnis 1 nahezu
unzerberstbar, und aufgrund seines beutelartigen Aufbaus kann das erfindungsgemäße
Trinkbehältnis 1 platzsparend gelagert bzw. gestapelt oder transportiert werden.
[0067] Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, daß das erfindungsgemäße
Trinkbehältnis 1 wiederverwendbar bzw. rezyklierbar ist, da es eine gute Dekontaminationsfähigkeit
aufweist: Durch die Anwesenheit der Innenschicht 5 wird erreicht, daß das Trinkbehältnis
1 dekontaminierbar und regenerierbar ist; denn durch die Trägerschicht 4 gegebenenfalls
durchgedrungene Gifte können durch entsprechende Behandlungsverfahren von der Innenschicht
5 wieder entfernt werden (z. B, durch Herunterspülen), beispielsweise mit geeigneten
Dekontaminationslösungen, welche dem Fachmann zu diesen Zwecken bestens bekannt sind,
[0068] Das erfindungsgemäße Trinkbehältnis 1 kann in verschiedenen Größen angefertigt sein,
so daß es dem jeweiligen Einsatz angepaßt werden kann. Das Innenvolumen des erfindungsgemäßen
Trinkbehältnisses 1 kann beispielsweise 100 ml bis 5 Liter oder sogar mehr betragen.
[0069] Gemäß einer alternativen, erfindungsgemäß weniger bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung kann das Trinkbehältnis 1 auch in Form eines Trinkbechers ausgebildet
sein, wie es in den Fig. 4A und 4B verdeutlicht ist. Für diese Zwecke werden entsprechend
größere Dicken des Verbundmaterials 3 eingesetzt. Fig. 4A zeigt, daß ein zumindest
im wesentlichen rechteckig zugeschnittenes Flächenstück des Verbundmaterials 3 eingesetzt
wird, welches - wie in Fig. 4B gezeigfi - eine vorzugsweise zylindrische Wandung 2
des Trinkbechers bildet. Dabei ist die vorzugsweise zylindrische Wandung 2 des Trinkbechers
derart ausgestaltet, daß die Trägerschicht 4 nach außen und die Innenschicht 5 nach
innen orientiert ist.
[0070] Die vorzugsweise zylindrische Wandung 2 des Trinkbechers ist insbesondere derart
gebildet, daß ein Ende bzw. Randbereich der Innenschicht 5 mit dem gegenüberliegenden
Ende bzw. Randbereich der Innenschicht 5 des Verbundmaterials 3 in vorgenannter Weise
verbunden ist.
[0071] Wie in Fig. 4B weiter verdeutlicht wird, weist der Trinkbecher zudem einen den oberen
Abschluß bildenden, vorzugsweise runden bzw. kreisförmigen Becherdeckel 10 auf, welcher
vorzugsweise eine Trinköffnung 7 bzw. eine Entnahmeeinrichtung 8 aufweist.
[0072] Weiterhin weist der Trinkbecher einen Becherboden 11 auf, welcher vorzugsweise eine
vergleichbare Form wie der Becherdeckel 10 aufweist. Der Becherboden 11 bildet vorzugsweise
den unteren Abschluß des Trinkbechers.
[0073] Was den Becherdeckel 10 bzw. den Becherboden 11 betrifft, so sind diese vorzugsweise
derart ausgestaltet, daß der Rand des Becherdeckels 10 bzw, des Becherbodens 11 durch
die Innenschicht 5 gebildet wird, welche mit der Innenschicht 5 der zylindrischen
Wandung 2 des Trinkbechers in zuvor beschriebener Weise verbunden, z. B. verklebt
bzw. verschweißt, ist.
[0074] Der Trinkbecher kann gleichermaßen auch eine zweite Öffnung (nicht dargestellt) aufweisen,
welche vorzugsweise zum Befüllen des Trinkbechers dient und beispielsweise wiederverschließbar
ausgebildet sein kann.
[0075] Die Herstellung des erfindungsgemäßen Trinkbehältnisses 1 kann in einer dem Fachmann
an sich bekannten Art und Weise erfolgen. Beispielsweise kann bei der Herstellung
eines erfindungsgemäßen Trinkbebältnisses wie folgt vorgegangen werden: Zur Herstellung
des Verbundmaterials 3 kann z. B. eine ca. 5 µm bis 100 µm dicke Membran als Innenschicht
5 auf eine Trägerschicht 4 auflaminiert bzw. aufkaschiert werden, wobei die Trägerschicht
4 der Verstärkung und Stabilisierung der Innenschicht 5 dient. Anschließend kann das
Verbundmaterial 3 beispielsweise in zwei flächengleiche Flächenstücke geschnitten
werden, wobei diese anschließend derart zusammengefügt werden, daß die jeweiligen
Innenschichten 5 an Verbindungsbereichen 6 miteinander verbunden, insbesondere verklebt
oder verschweißt, werden. Dabei kann der Verbindungsbereich 6 zur Ausbildung einer
Trinköffuung 7 unterbrochen sein. Weiterhin kann der Verbindungsbereich 6 eine weitere
Unterbrechung zur Bildung bzw. Aufnahme einer zweiten Öffnung aufweisen. Die Trinköffnung
7 kann weiterhin mit einer Entnahmeeinrichtung 8 versehen werden, die gleichermaßen
im Bereich der Trinköffnung beispielsweise dauerhaft, beispielsweise durch Verkleben
oder Verschweißen, mit dieser verbunden wird. Das so hergestellte erfindungsgemäße
Trinkbehältnis 1 kann anschießend mit einer Flüssigkeit, insbesondere einer Trinkflüssigkeit,
befüllt und dann anschließend gelagert oder transportiert werden.
[0076] Das erfindungsgemäße Trinkbehältnis 1 kann mit geeigneten, der Flüssigkeitsversorgung
von Personen dienenden Flüssigkeiten, wie beispielsweise Wasser, Fruchtsäften, Teegetränken,
Kaffee, isotonischen Getränken oder dergleichen, befüllt werden.
[0077] Weitere Ausgestaltungen, Abwandlungen und Variationen der vorliegenden Erfindung
sind für den Fachmann beim Lesen der Beschreibung ohne weiteres erkennbar und realisierbar,
ohne daß er dabei den Rahmen der vorliegenden Erfindung verläßt.
1. Trinkbehältnis (1), insbesondere in Form eines Trinkbeutels oder Trinkbechers, mit
einer Wandung (2) aus einem flexiblen Verbundmaterial (3),
wobei das Verbundmaterial (3)
- wasserundurchlässig und gasundurchlässig ausgebildet ist,
- gegenüber chemischen und biologischen Giftstoffen, insbesondere Kampfstoffen, zumindest
im wesentlichen undurchlässig ist oder aber deren Durchtritt wenigstens verzögert
und
- eine äußere Trägerschicht (4) und eine folienartige Innenschicht (5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerschicht (4) textilartig ausgebildet ist und
daß die Innenschicht (5) auf die Trägerschicht (4) auflaminiert ist, insbesondere zumindest
im wesentlichen vollflächig auf die Trägerschicht (4) auflaminiert ist.
2. Trinkbehältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trinkbehältnis (1) aus einem oder mehreren, vorzugsweise zwei Flächenstücken
des Verbundmaterials (3) hergestellt ist, insbesondere wobei das oder die Flächenstücke
des Verbundmaterials (3) in Verbindungsbereichen (6), insbesondere randseitig, innenseitig
miteinander verbunden sind.
3. Trinkgefäß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Trinkgefäß (1) beutelartig ausgebildet ist.
4. Trinkbehältnis nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Trinkbehältnis (1) eine Trinköffnung (7), insbesondere zur Entnahme von Flüssigkeit
aus dem Trinkbehältnis (1), aufweist und/oder daß an das Trinkbehältnis (1), insbesondere
über eine Trinköffnung (7), eine Entnahmeeinrichtung (8) zur Entnahme und/oder zur
Ableitung von Flüssigkeit aus dem Trinkbehältnis (1) angeschlossen ist oder anschließbar
ist, insbesondere wobei die Entnahmeeinrichtung (8) schlauchartig oder rohrartig ausgebildet
ist und/ oder insbesondere wobei die Entnahmeeinrichtung (8) wiederverschließbar ausgebildet
ist, insbesondere mittels eines Deckels (9) und/oder eines Ventils.
5. Trinkbehältnis nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Trinkbehältnis (1) mindestens eine weitere bzw. zweite Öffnung aufweist, insbesondere
wobei die weitere bzw. zweite Öffnung wiederverschließbar ist, insbesondere mittels
eines Deckels und/oder eines Ventils, und/oder insbesondere wobei die weitere bzw.
zweite Öffnung zum Befüllen des Trinkbehältnisses (1) ausgelegt ist.
6. Trinkbehältnis nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht (4) als ein textiles Flächengebilde ausgebildet ist, insbesondere
wobei das Textilmaterial ein Gewebe, Gewirke, Gestricke, Gelege oder Textilverbundstoff
ist und/oder insbesondere wobei das Textilmaterial ein textiles Flächengebilde aus
Polyester-, Polyamid-, Baumwoll- und/oder Metaaramidfasem ist und/oder daß die Trägerschicht
(4) ein Flächengewicht von 50 bis 500 g/m2, insbesondere 100 bis 300 g/m2, vorzugsweise 140 bis 280 g/m2, aufweist und/oder daß die Trägerschicht (4) eine Dicke von 50 µm bis 5 mm, insbesondere
100 µm bis 3 mm, vorzugsweise 250 µm bis 2 mm, bevorzugt 300 µm bis 1 mm, besonders
bevorzugt 400 µm bis 0,5 mm, aufweist.
7. Trinkbehältnis nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht (4) oleophobiert und/oder hydrophobiert ist, insbesondere durch
eine spezielle Imprägnierung und/oder Beschichtung.
8. Trinkbehältnis nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschicht (5) eine Folie, vorzugsweise eine kontinuierliche, insbesondere
geschlossene Folie, ist und/oder daß die Innenschicht (5) gegenüber Flüssigkeiten,
insbesondere Wasser, und/oder gegenüber Aerosolen zumindest im wesentlichen undurchlässig
ist und/oder daß die Innenschicht (5) zumindest im wesentlichen wasserdampfundurchlässig
und/oder gasundurchlässig, insbesondere luftundurchlässig, ist und/oder daß die Innenschicht
(5) gegenüber chemischen und biologischen Giftstoffen, insbesondere Kampfstoffen,
zumindest im wesentlichen undurchlässig ist oder aber deren Durchtritt wenigstens
verzögert.
9. Trinkbehältnis nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschicht (5) thermoplastisch ist und/oder daß die Innenschicht (5) hitzeklebrig
oder verschweißbar ausgebildet ist und/oder daß die Dicke der Innenschicht (5) 1 µm
bis 2 mm, insbesondere 1 µm bis 1 mm, vorzugsweise 5 µm bis 0,5 mm, bevorzugt 5 µm
bis 100 µm, beträgt und/oder daß die Innenschicht (5) folienartig, insbesondere in
Form einer Kunststoff- oder Metallfolie, vorzugsweise Kunststoff-Folie, ausgebildet
ist
10. Trinkbehältnis nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschicht (5) einen Kunststoff und/oder ein Polymer umfaßt und/oder hieraus
besteht, insbesondere wobei der Kunststoff und/oder das Polymer aus der Gruppe von
Polyurethanen, Polyamiden, Polyetheramiden, Polyestern, Polyesteramiden, Polytetrafluorethylenen,
Polyvinylidenchlorid (PVDC) und Polyolefinen, insbesondere Polyethylen und Polypropylen,
sowie Derivaten der vorgenannten Verbindungen, vorzugsweise Polyamiden und Polyestern,
besonders bevorzugt Polyestern, ausgewählt ist, und/oder daß die Innenschicht (5)
eine Polyamidfolie oder eine Polyesterfolie, vorzugsweise eine Polyesterfolie, ist.
11. Trinkbehältnis nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschicht (5) als Membran ausgebildet ist.
12. Trinkbehältnis nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschicht (5) eine Metallfolie ist.
13. Trinkbehältnis nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtdicke des Verbundmaterials (3) 50 µm bis 10 mm, insbesondere 50 µm bis
5 mm, vorzugsweise 50 µm bis 1 mm, bevorzugt 50 µm bis 0,5 mm, beträgt.
14. Trinkbehältnis nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Trinkbehältnis (1) und/oder das Verbundmaterial (3) und/oder die Innenschicht
(5) eine Barrierewirkung gegenüber chemischen Kampfstoffen, insbesondere Bis-[2-chlorethyl]-sulfid
(Senfgas, Lost, Gxelbkreua), gemessen nach CRDEC-SP-84010, Methode 2.2, von höchstens
4 µg / cm2 pro 24 h, insbesondere höchstens 3,5 µg / cm2 pro 24 h, vorzugsweise höchstens 3,0 µg / cm2 pro 24 h, besonders bevorzugt höchstens 2,5 µg / cm2 pro 24 h, aufweist.
15. Trinkbehältnis nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahmeeinrichtung (8) flammfest ausgebildet ist und/oder daß das Trinkbehältnis
(1) insgesamt flammfest ausgebildet ist.