[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Arbeitstisch mit einem insbesondere der Höhe
nach verstellbaren Gestell, zu dessen Verstellung wenigstens ein an einem Stelltrieb
angreifender elektrischer Motor mit einer Steuereinrichtung vorgesehen ist.
[0002] Bei Arbeitstischen mit einem Gestell, das durch wenigstens einen von einem Motor
angetriebenen Stelltrieb insbesondere der Höhe nach verstellt werden kann, besteht
die Gefahr, daß bei einer Verstellung des Gestells ein Hindernis im Bereich des Stellweges
angefahren wird, was eine Gefährdung des Hindernisses, aber auch des Arbeitstisches
oder von Gegenständen auf dem Arbeitstisch mit sich bringt, wenn der Elektromotor
nicht abgeschaltet wird. Um solche Hindernisse erfassen und dadurch Verletzungen vermeiden
zu können, ist es bekannt (
AT 410 626 B), die Steuereinrichtung für den Motor an einen Geber für die Motorbelastung anzuschließen,
so daß bei einer Überschreitung einer vorgegebenen Motorbelastung der Motor über die
Steuereinrichtung in seiner Drehrichtung umgepolt und nach einem dadurch bedingten
Rückstellweg abgeschaltet werden kann. Da die Motorbelastung unter anderem auch von
den Reibungsverhältnissen im Bereich des Stelltriebes und der Führungen des Verstellteils
des Tischgestells abhängen und sich diese Reibungsverhältnisse ändern können, ist
eine feinfühlige Erfassung der angefahrenen Hindernisse aufgrund einer Überwachung
der Motorbelastung nicht möglich.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Arbeitstisch der eingangs geschilderten
Art mit einfachen konstruktiven Mitteln so auszugestalten, daß Hindernisse in der
Bewegungsbahn des Arbeitstisches in einfacher Weise sicher erfaßt werden können, bevor
mit einer unzulässigen Krafteinwirkung auf das Hindernis durch den anschlagenden Arbeitstisch
zu rechnen ist.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß wenigstens ein lastabtragender
Teil des Gestells mit einem Dehnmeßstreifen versehen oder auf einem Kraftaufnehmer
abgestützt ist und daß der Dehnmeßstreifen bzw. der Kraftaufnehmer die Steuereinrichtung
für den Motor in Abhängigkeit von der Belastung des lastabtragenden Teils ansteuert.
[0005] Da zufolge dieser Maßnahmen die Belastung zumindest eines lastabtragenden Teils des
Gestells unmittelbar über einen Dehnmeßstreifen oder einen Kraftaufnehmer erfaßt wird,
können die jeweiligen Tischbelastungen mit einer vergleichsweise hohen Genauigkeit
unabhängig von den jeweiligen Reibungsverhältnissen im Führungsbereich des Verstellteils
des Gestells oder im Bereich des Stelltriebes überwacht werden, um bei einer entsprechenden
Änderung der Belastung des lastabtragenden Teils in die Motorsteuerung eingreifen
und den elektrischen Motor gegebenenfalls nach einer Umpolung der Drehrichtung abschalten
zu können. Zur Verbesserung der Überwachung der Belastung des Arbeitstisches bzw.
von Belastungsänderungen können zwei oder mehrere lastabtragende Teile des Gestells
mit den Meßstreifen versehen oder auf Kraftaufnehmern abgestützt werden, weil aufgrund
der Aufteilung der Gesamtbelastung des Arbeitstisches auf die überwachten lastabtragenden
Teile die Belastungsverhältnisse genauer ermittelt werden können.
[0006] Beim Einsatz von Dehnmeßstreifen kann der lastabtragende Teil des Gestells vorteilhaft
als Biegeträger ausgebildet sein. Solche Biegeträger lassen sich vorteilhaft zur Verbindung
des Stelltriebes mit dem Verstellteil des Gestells einsetzen. Der mit dem Dehnmeßstreifen
versehene lastabtragende Teil kann aber auch selbstverständlich nach Art einer Kraftmeßdose
auf Zug oder Druck belastet werden. Besonders einfache Konstruktionsbedingungen ergeben
sich beim Einsatz von Kraftaufnehmern, an denen die lastabtragenden Teile abgestützt
werden. Als lastabtragende Teile können in diesem Fall beispielsweise die Tischplatte
oder das Gestell selbst dienen, wenn das Gestell über entsprechende Kraftaufnehmer
an einem auf einer Standfläche aufruhenden Fußteil abgestützt wird.
[0007] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Arbeitstisch in einer schematischen Seitenansicht nach Art
eines Blockschaltbildes,
- Fig. 2
- das Gestell ausschnittsweise im Bereich eines der Länge nach verstellbaren Tischbeines
in einem größeren Maßstab und
- Fig. 3
- eine Konstruktionsvariante eines erfindungsgemäßen Arbeitstisches in einer schematischen
Stirnansicht.
[0008] Der Arbeitstisch gemäß der Fig. 1 weist eine Tischplatte 1 auf, die von einem Gestell
2 getragen wird, das Teleskopbeine 3 zur Höhenverstellung der Tischplatte 1 besitzt.
Diese Teleskopbeine 3 sind mit Hilfe elektrischer Motoren 4 der Länge nach verstellbar.
Zu diesem Zweck treiben die Motoren 4 je einen Stelltrieb 5 an, beispielsweise einen
Spindeltrieb oder eine Zahnstange. Zur Steuerung der Motoren 4 ist eine Steuereinrichtung
6 vorgesehen, die über eine Eingabeeinheit 7 angesteuert werden kann und ein übliches
Eingabefeld 8 zum Bedienen des Arbeitstisches bildet.
[0009] Die mit dem ausziehbaren Verstellteil 9 der Teleskopbeine 3 verbundenen Auflager
10 der Tischplatte 1 sind über Kraftaufnehmer 11 an den Stelltrieben 5 abgestützt.
Die Kraftaufnehmer 11, beispielsweise Kraftmeßdosen oder Piezoelemente, beaufschlagen
somit die Steuereinrichtung 6 mit Signalen, die von der Belastung der Tischplatte
1 abhängen, so daß die Motoren 4 in Abhängigkeit von der Belastung der Tischplatte
1 angesteuert werden können, um ein Anfahren der Tischplatte 1 an ein Hindernis, sei
es unter- oder oberhalb der Tischplatte 1, feststellen und davon abhängig die Motoren
4 gegebenenfalls nach einer Umpolung der Drehrichtung abschalten zu können. Da im
allgemeinen mit unterschiedlichen Tischbelastungen gerechnet werden muß, wird zur
Erkennung eines angefahrenen Hindernisses nicht die Größe der Belastung, sondern die
Größe der Belastungsänderung für die Steuerung der Motoren 4 ausgewertet.
[0010] Wie die Fig. 2 erkennen läßt, können zur Erfassung der Tischbelastung auch Dehnmeßstreifen
eingesetzt werden, die an einem lastabtragenden Teil 13 des Gestells 2 angeordnet
sind. Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 wird der lastabtragende Teil 13 nicht
entsprechend der Fig. 1 durch die Auflager 10 der Tischplatte 1, sondern durch einen
Biegeträger gebildet, der den Stelltrieb 5 mit dem Verstellteil 9 der Teleskopbeine
3 verbindet. Die durch die Biegebelastung des lastabtragenden Teils 13 bedingten Längenänderungen
des Dehnmeßstreifens 12 können als Maß für die Auflast des Teils 13 und damit für
die Belastung der Tischplatte 1 ausgewertet und zur Steuerung der Motoren 4 herangezogen
werden.
[0011] In der Fig. 3 ist eine weitere Möglichkeit einer Anordnung von Kraftaufnehmern 11
angedeutet, und zwar zwischen den Teleskopbeinen 3 und einem auf einer Standfläche
aufruhenden Fußteil 14 des Gestells 2. Damit dient das Gestell 2 als lastabtragender
Teil zur Bestimmung der jeweiligen Tischbelastung, was wiederum eine entsprechende
Ansteuerung der Motoren 4 beim Anfahren eines Hindernisses erlaubt.
[0012] Es braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden, daß die Erfindung nicht
auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt ist, weil es lediglich darauf
ankommt, einen lastabtragenden Teil des Arbeitstisches mit einem Dehnmeßstreifen zu
versehen oder an einem Kraftaufnehmer abzustützen. Die Auswertung dieser Überwachung
der Tischbelastung kann dabei Hindernisse unabhängig davon erfassen, ob sie sich ober-
oder unterhalb der Tischplatte 1 befinden. Je nach der Anordnung der Kraftaufnehmer
bzw. der mit den Dehnmeßstreifen versehenen Teile zeigt eine zusätzliche Belastung
oder eine Entlastung ein Hindernis auf der Ober- oder Unterseite der Tischplatte an.
1. Arbeitstisch mit einem insbesondere der Höhe nach verstellbaren Gestell, zu dessen
Verstellung wenigstens ein an einem Stelltrieb angreifender elektrischer Motor mit
einer Steuereinrichtung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein lastabtragender Teil (13) des Gestells (2) mit einem Dehnmeßstreifen
(12) versehen oder auf einem Kraftaufnehmer (11) abgestützt ist und daß der Dehnmeßstreifen
(12) bzw. der Kraftaufnehmer (11) die Steuereinrichtung (6) für den Motor (4) in Abhängigkeit
von der Belastung des lastabtragenden Teils (13) ansteuert.
2. Arbeitstisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Dehnmeßstreifen (12) versehene lastabtragende Teil (13) den Stelltrieb
(5) mit dem Verstellteil (9) des Gestells (2) verbindet.
3. Arbeitstisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tischplatte (1) oder das Gestell (2) als lastabtragender Teil auf wenigstens
einem Kraftaufnehmer (11) abgestützt ist.
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